Motivation für... das neue Jahr

Mim
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Mim »

Huhu Otterchen,

das versuche ich ja. Ich erkenne es auch schon besser - aber dieser fiese kleine Dämon im Kopf ... naja, wurscht ...

Für mich isses eben auch schwer zu unterscheiden, ob ich in solchen Momenten nicht auch Gefühle unterdrücke? Alos mich eigentlich schlcht fühle, stattdessen aber die positive Seite hervorziehe und "so tue" als wäre nichts.

Oder verwechsle ich da was?

Huhu Final,

ich drück dir für Morgen die Daumen und alles was ich habe ;)
timmie2002
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von timmie2002 »

hallo otterchen und mim

richtig ist: wir müssen uns, was für andere selbstverständlich und einfach ist, hart erarbeiten. otterchen, du kennst das bestens aus deiner erfahrung heraus. :-)

falsch ist, sich immer wieder mit gesunden zu vergleichen. das zermürbt. zum anderen habe ich gerade in den letzten drei jahren die erfahrung gemacht, dass die scheinbar gesunden nicht besser leben als wir. die merken ihre defiztie gar nicht. wir lernen gerade, damit bewusst umzuigehen. und phoenia, du lernst auch ziemlich gut. schade nur immer wieder, dass du deine erfolge, groß oder klein, nicht schätzen kannst. aber das wird auch noch, glaube mir.

und eines verbiete ich dir jetzt mal ganz rigoros: schätze dich nicht für dumm ein. das ist der allergößte blödsinn. ich lese dich lange genug, um zu wisssen, dass das ganz und gar nicht auf dich zutrifft. und wir sind doch alle hier im forum, um mit hilfe anderer auf dinge zu kommen, die wir selber nicht erkennen oder erreichen. mir geht es da manchmal ähnlich wie dir, wenn ich beiträge anderer lese. dann denke ich auch: darauf hättest du aber selber kommen können. nö- so isses aber nicht. basta. nur hat das ganz und gar nichts mit klugheit oder dummheit zu tun.

unsere gefühle zu erkennen und richtig einzuordnen können wir auch nur schrittweise erlernen. und weil wir dass nicht gut können, fühlen wir uns völlig verunsichert. das erlebe ich auch immer wieder. ich hoffe, nach und nach auf dieser ebene besser zurechtzukommen. und wie otterchen sagt, lange therapie! ich hbe mich innerlich darauf eingestellt. was heute noch nicht ist oder klappt, wird morgen vielleicht schonein bisschen besser.

phoenia- sei nicht mehr so streng mit dir und habe geduld- vieeeeeeeeeeeeel geduld. :-)

glg final
otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Mim hat geschrieben:Für mich isses eben auch schwer zu unterscheiden, ob ich in solchen Momenten nicht auch Gefühle unterdrücke? Alos mich eigentlich schlcht fühle, stattdessen aber die positive Seite hervorziehe und "so tue" als wäre nichts.
Jein...
das gehört für mich mit zum "Gefühls-Management".
Ich kann durch mein Denken meine Gefühle beeinflussen.

Ist ja klar: wenn ich ständig von mir selbst denke "boah ich bin so eine dumme Kuh, nie wird mich jemand mögen", dann werde ich mich ebenso fühlen und mich ebenso verhalten (mich anderen Menschen nicht zuwenden, Mauern bauen etc.)
Wenn ich aber z.B. denke "ich bin ok so wie ich bin", dann werde ich schon lockerer drauf sein.

Natürlich merkt mein Inneres, ob und wenn ich mich selbst belüge! Wenn ich vor dem Spiegel stehe und mir sage "ich bin atemberaubend schön", dann weiß ich tief drin, dass das nicht stimmt. Solche Sachen funktionieren also nicht.
Was aber funktioniert, ist das Ändern des Blickwinkels (das Thema hatten wir schonmal):
Du wählst oft einen kritischen, besonders Dir selbst gegenüber abwertenden Blickwinkel, siehst selbst an positiven Dingen immer noch etwas Negatives.
Da kann man prima ansetzen! Wie gesagt JEDE Sache hat mind. 2 Seiten, und es kommt darauf an, dass man BEIDE sieht und abwägt.
Und man fühlt sich eindeutig besser, wenn man dann nur auf die positive Seite schaut, denn dies bringt uns tatsächlich weiter!! Aus positiver Betrachtungsweise erwächst etwas Neues, etwas Großes, etwas Starkes.

Also:
statt zu sagen "ich wusste das nicht, das ist schlimm, ich hätte das wissen müssen, ich bin so xxxx"...
könntest Du sagen "ok, das nehme ich jetzt mal in meinen Einkaufskorb, mal schauen wie ich damit umgehen kann".


Das mit dem "Gefühle beeinflussen"... hm... ja klar, man beeinflusst seine Gefühle. Sie erst einmal wahrzunehmen und da-sein zu lassen, ist für Depressive bereits eine bisweilen große Aufgabe.
ABER: dann die "Macht" zu entdecken, diese Gefühle auch in seinem Sinne zu beeinflussen, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Depressionen zu bewältigen.
Mit diesem Denken sollen die schlechten Gefühle nicht weggemacht werden - zumindest nicht die Gefühle, welche ihre Berechtigung haben. Sich da zu suggerieren "ich habe keine Angst, ich bin nicht wütend blabla" würde nichts bringen.

Hier geht es darum, die auf einen selbst bezogenen Gefühle zu steuern.

Du hast also die Wahl:
Du kannst weiterhin so kritisch Dir selbst gegenüber bleiben (mir scheint, Du willst wachsen, indem Du Dich ganz doll selbst kritisierst und voran treibst),
oder Du kannst Dir selbst liebevoller begegnen und Dich insgesamt besser fühlen.

Welchen Weg möchtest Du wählen? Dies ist KEINE rhetorische Frage...!



So, und jetzt gerade, als ich abschicken wollte, meldet das System eine neue Nachricht von Final.
Und jawoll: die unterstreiche ich jetzt auch!!! Genau so isses.


*wink*
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otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Hehe Final,

wie wär's: schreiben wir ein Buch über das, was wir in der Therapie gelernt haben? :lol:

Damit das Projekt dann immer weiter wachsen kann, wird das kein gedrucktes Buch, sondern ein Online-Nachschlagewerk... sowas wie ein Depri-Wiki :P

Oh man... das wäre wirklich nicht die schlechteste Idee... allerdings jede Menge Arbeit... :geek:
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otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Hmmm...
es ist seltsam: hier im neuen Forum kann (oder mag?) man gar nicht mehr einen neuen Thread aufmachen für eine neue Woche. Oder geht das nur mir so?

Auf jeden Fall: jetzt geht es also um KW 7/2014. Dehalb alles grün und groß und fett :-)

Und ich frage mich gerade, was ich eigentlich in der vor mir liegenden Woche machen möchte.
Es fällt mir nicht viel ein - außer vielleicht einen Antrag an die Krankenkasse endlich abzusenden.
Aber sonst?
Ah, da war doch noch das mit dem "hinter mir aufräumen". Das ist ja irgendwie zum Erliegen gekommen durch die Kniegeschichte. Ich glaube, das will ich wieder mehr im Auge behalten.

Hach, das kommt mir so wenig vor, so ungenügend, so unzulänglich.
Aber mehr ist gerade einfach nicht drin (obwohl es mir nicht schlecht geht oder so).

Naja - manchmal besteht der Wunsch wohl einfach auch nur darin, den Status Quo beizubehalten.

Und wie isses bei Euch so?


LG *wink*
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Mim
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Mim »

Huhu,

mensch - wieso bleibst Du so cool dabei? ;) Es klingt, als könnest Du Dich beobachten, Deine Schlüsse ziehen - und dann is eben gut (ist positiv gemeint). Wie geht das?

Bei mir ist nicht gerade landunter, aber die Gedanken überschlagen sich in meinem Kopf zu den verschiedensten Themen (weil auch gerade wieder Entscheidungen anstehen). Krankmeldung is durch, Abschlussarbeit läuft schleppend und nach nem Gespräch mit meinem Kumpel zweifel ich ob ichs richtig mache. Hach ja ...

Rest ist gerade auch nicht so positiv. Mag aber nicht drüber schreiben.
Für Morgen:

Weiter im Programm

Oh - und ne Freundin hat sich gemeldet: Donnerstag schwimmen (in der Hoffnung dort niemanden zu kennen ;) )
otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Mim hat geschrieben:mensch - wieso bleibst Du so cool dabei? ;) Es klingt, als könnest Du Dich beobachten, Deine Schlüsse ziehen - und dann is eben gut (ist positiv gemeint). Wie geht das?
öh - ich glaube, das kommt durch die jahrelange Therapie. Gehört wohl zur Aktzeptanz: annehmen, was ist.

Das, was ist, ist gut und ok. Meistens jedenfalls.

Ach, und dann wieder einer meiner geliebten Aphorismen:
"Krise ist ein produktiver Zustand - man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen".
Und was ist schon Stillstand im Vergleich zu einer Krise...! ;)
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timmie2002
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen otterchen,

du bist wirklich fleißig. deine idee vom "depri-Wiki" hat vielleicht etwas. ich lasse es mir mal durch den kopf gehen.

gutachterliche untersuchung gestern wat für mich positiv, obwohl ich ganz und gar nicht positiv darauf eingestellt war, was ich die ärztin am anfang auch sehr spüren ließ. zum glück kann sie als therapeutin damit umgehen. ich war schon vor zwei jahren einmal bei ihr und sie ist echt eine gute fachkraft, auch nahe an der realität. das gespräch hat mir dann viel gebracht und zu einer entscheidung bei mir geführt.ndiese stand wohl schon längst an, aber ich habe mich innerlich noch immer gewährt.

ich werde meine arbeitszeit noch weiter reduzieren, auf 50 % gehen und ich werde auch in die privatinsolvenz gehen. ein schwerer schritt, aber notwendig. ihn vermeiden zu wollen, wäre wohl eher ein unrealistisches unterfangen. vor allem aber ist dies eine belastung, die meiner gesundung nicht förderlich ist. meine instabilität resultiert zurzeit aus immer den gleichen problemen. das muss ein ende haben.

die ärztin hat mich gestern zu einem weiteren gespräch in knapp 4 wochen gebeten. sie möchte nicht ohne mein dazutun eine entscheidung über meine arbeitsfähigkeit treffen. das finde ich einfach toll von ihr.

heute kommt meine schwester zu besuch. einfach mal so- wir leben fast 200 km auseinander- weil ich ihr am sonntag bei einem telefonat endlich mal eingestanden habe, wie schlecht es mir wirklich geht und welche pronleme ich an der backe habe. bisher wollte ich meine geschwister aus allem heraushalten: ich muss damit alleine fertig werden- modus. sie bloß nicht mit meinen problemen belasten.

mir ist klar geworden, dass das nciht der richtige weg sein kann, denn wenn ich ihnen nichts erzähle, belaste ich sie erst recht. sie können mein verhalten nicht verstehen und machen sich ja doch sorgen.

ihr könnt sehen, dass in meinem kopf wieder viel passiert ist. war ein hartes stück arbeit, ehrlich gesagt. aber jetzt bin ich erleichtert. es ist wieder ein stück mehr klarheit vorhanden, ich habe jetzt schritte vor mir, die überschaubar und machbar sind. auch wenn das kommende nicht leicht sein wird, kann ich doch wieder mit hoffnung in die zukunft schauen.

in diesem sinne wünsche ich euch eine gute woche.

glg final
Mim
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Mim »

Huhu Final,

das klingt toll (auch wenn ich ahne, dass diese Entscheidungen nicht leicht waren). Ich drücke dir alle Daumen, für das was da kommt - genieße die Erleichterung, Du hast es Dir verdient!

Liebe Grüße,

Mim
otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Final,

das hört sich wirklich nach einer wichtigen Veränderung in Deinem Leben an, und das wird nicht einfach.
Aber: Du schlitterst da nicht einfach hinein, sondern es sind Deine Entscheidungen - und das ist gut.
Also: berappeln, Krönchen richten und weitermachen ;-)


Und mit dem Depri-Wiki... das lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen, aber die Idee steht... mal sehen, wann diese Idee in den Projekt-Status übergeht.


*wink* auch an Mim und die anderen Mitleser und -schreiber
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Mim
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Mim »

*wink* zurück :)
Zarra
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Zarra »

Hi otterchen,

... ich finde zu Deinem "Wiki" paßt der Thread von Puk wunderbar http://www.diskussionsforum-depression. ... 47#p441822 (hoffe, daß ich richtig verlinke).


Liebe Final,

das klingt ziemlich "hart", aber auch "gut-entschieden-realistisch-konsequent" von Deiner Seite aus (ohne das natürlich wirklich beurteilen zu können) ... Es wird leider hart bleiben. Ich wünsche Dir das Beste dabei!! Jede Erfahrung hat auch etwas, auch wenn (!!) man sie gerne (und zu Recht) nicht gemacht hätte ...


"Huhu" Mim,
... ... die Zeit läuft zu schnell für mich gerade. (Nur z.B. Wochenende, Deine Abschlußarbeit. Anderes auch.) (Mir geht's nicht schlecht, aber ich kriege die Dinge nicht ganz, nicht ganz ausreichernd sortiert. - @otterchen: Schon eher so etwas wie der Erhalt des (durchaus wechselnden) "Status quo". Geht "alles". "Aber" ...


*hello* ??? ... ***wink***

Zarra

P.S. ;) @otterchen: So "Hinter-mir-Herräumen" hat mich motiviert! ... konkreter brauche ich es allerdings nicht (... oder doch?!? @Mim) ... täglich spülen, auch wenn ich nicht drei Mahlzeiten hier eingenommen habe???!?
(Okay, das mache ich immer dann doch, wenn die Schmerzgrenze erreicht ist (allerdings u.U. wirklich erst dann; in guten Zeiten doch viel eher früher??); es hakt eher an anderen Ecken.)
otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Hallo,

ich muss gestehen: beim "hinter-mir-herräumen" bin ich derzeit etwas nachlässig. Habe heute wieder Verpackungsmaterial einfach liegengelassen. Das läuft aber nicht weg und wartet morgen auf mich, wenn ich nach Hause komme :lol:

Ich hatte heute aber auch einen schrecklichen Arbeitstag - ich fand zig Gründe mich aufzuregen. Jetzt habe ich einen schönen Feierabend verdient und mach die Unordnung weg, wenn mir danach ist (und wenn's erst am Samstag ist).

Dennoch: aufgeräumt ist's schöner, und eigentlich sind es ja nur Minuten...
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SLSL
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von SLSL »

Motivation für?? Nein , Mut fehlt mir.
Ich möchte hier eigentlich gern mitmachen, aber dann denk ich wieder: Ach, dass ist doch eine "geschlossene Gesellschaft", die wissen viel mehr, bevor Du (ich!) eine Antwort formuliert hast, schreibt schon ein anderer. Klar, ich kann mir schon denken, welche Antworten kommen: alte
Muster, Minderwertigkeitsgefühle, Deprigedanken ... :oops:

Aber ich schick das jetzt mal ab.
Ich möchte mitmachen!
Ich möchte mehr bei mir bleiben mit meinen Gedanken, Achtsamkeitsübungen machen.(Mein Kopf ist
meistens nicht da, wo Hände oder Augen sind :roll:

Viele Grüße
blauregen
timmie2002
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von timmie2002 »

hallo blauregen,

nö das ist keine geschlossene gesellschaft, auch wenn hier sozusagen stammschreiber sind. aber jeder ist willkommen!

und ich gebe dir einfach mal den rat meines psychologen weiter: probieren sie neues. nur dann können sie erfahrungen sammeln!. also, blauregen probier den thread für dich aus. was schlimmes kann doch gar nicht passieren. ;)

und das mit dem mehrwissen schmettere ich auch gleich mal ab. unsinn. jeder hat bisher bestimmte erfahrungen gemacht. je mehr sich am austausch beteiligen, desto besser.

also habe den mut, den du ja schon gezeigt hast! ich freue mich auf deine beiträge.

glg final
timmie2002
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von timmie2002 »

und nun in eigener sache.

ja otterchen, krisen haben eine äußerst produktive seite. ich dachte, mal wieder ganz tief im lochj zu sein und dass nichts mehr ginge. aber gerade durch die krise hat sich bei mir viel bewegt. ein schmerzlicher prozess- wie immer :-) - aber mit positivem gewinn.

ich habe wieder ein klares ziel vor augen, wie ich mit meinen anstehenden problemen umgehe und welche schritte ich gehe. indem ich es aktiv angehe, habe ich selber dem kommenden den schrecken genommen. ich bin mir voll bewusst, dass es nicht einfach wird, aber ich habe fast keine angs tmehr.

und gestern ist noch etwas ganz wichtiges geschehen. meine schwester kam kurzfristig zu besuch. der ausgangspunkt war eine telefonische konfrontation mit ihr, durch die ich erkennen musste, dass meine jetzige vorgehensweise gegenüber meinen geschwistern nicht richtig und nicht fair ist. ich habe mich ihnen gegenüber wieder total zurückgenommen und sie im unklaren darüber gelassen, was bei mir zurzeit los ist.

ich glaube, meine reflektion in der heutigen e-mail an meine schwester macht am besten deutlich, was gestern geschehen ist und was ich eigentlich errreicht habe.
also wenn ihr lesen mögt:

liebe k.,

war das ein tag gestern- ein guter, richtig guter. bin aber völlig platt und erschöpft. das ist normal. mein körper reagiert auf solche dinge noch so, als ob ich einen marathonlauf machen würde. seelisch empfinde ich zufriedenheit und ein stück glück. in worte fassen kann ich kaum, was das bedeutet. aber ich möchte dir gerne beschreiben, warum unser treffen für mich so bedeutungsvoll ist und was es mir bringt. allerdings weiß ich nicht, ob ich meine gedanken heute klar und gut sortiert vermitteln kann, weil ich noch immer sehr aufgewühlt bin- auch dies im positiven sinne.

mein wesen ist dadurch geprägt, dass ich nicht gerne über mich rede. ihr kennt mich ja als zurückhaltenden menschen, der insgesamt nicht viel redet. dass ich so bin, ist nicht nur einfach ein wesenszug von mir, es hat auch seine gründe und kommt nicht von ungefähr. dies habe ich bisher ein stück weit in meiner therapie aufarbeiten können. mir sind die zusammnehänge klar und ích weiß, welche destruktiven verhaltensweisen bei mir vorliegen. diese zu ändern, ist eine der recht vielen aufgaben in meiner therapie. das ist wirklich nicht leicht, denn diese alten vertrackten und hartnäckigen denk- und verhaltensmuster werden von meinem unterbewusstsein gesteuert, etwas, was man eigentlich nicht beeinflussen kann- darum heißt das ja unterbewusstsein. und ich muss dies aber leisten. das geht nur über einen lernprozess. ich muss meinem unterbewusstsein neue erfahrungen vermitteln, die ich als kind nicht machen konnte. diese neuen erfahrungen werden nach und nach, das geht nur schrittweise in einem langen prozess, von meinem gehirn verarbeitet und mein unterbewusstsein wird so hoffentlich umlernen. irgendwann wird es begreifen, dass ich meine fehlerhaften verhaltensweisen nciht als schutz benötige- es ist reines schutzverhalten- und mit anderen viel besser, das heißt lösungsorientiert, klar komme.

das die psychologische theorie.

in der praxis habe ich seit sonntag geübt und gelernt.
dass ich unser telefonat abgebrochen hatte, war wieder so ein typisches beispiel für mein destruktives verhalten. im nachhinein bin ich sehr froh, dass ich die sms an mario versehentlich zu dir geschickt habe und durch deine antwort zum nachdenken angeregt wurde und ich dir recht geben musste. wie sollt ihr mich verstehen und mit mir umgehen können, wenn ich euch nichts über mich mitteile?
ich musste noch ein paar stunden mit mir ringen, dich anzurufen, aber ich habe es getan. das war der erste richtige schritt von mir.
im gespräch fragtest du dann, ob du mal zu mir kommen sollst. ich antwortete zunächst wieder in altbewährter weise, dass dies zu umständlich für euch sei. du bist aber hartnäckig geblieben und endlich traute ich mich zu sagen, was ich eigentlich denke und wünsche. ich glaube, dass ich formulierte, dass es schön sei, wenn du kommen würdest. wie soll ich dir begreiflich machen, dass dieses eingeständnis für mich unwahrscheinlich schwer war? erinnerst du dich an den weihnachts gruß von mir von vor zwei jahren? bedürfnisse und wünsche zu äußern ist mir völlig fremd. mein unterbewusstsein sagt dann wohl solche dinge: du bist es doch gar nicht wert! du darfst andere nicht belasten! du musst mit dir alleine klarkommen. etc. völlig verquer, aber so ist das in meinem kopf.
mein psychologe sagt mir, dass ich neues probieren muss um andere erfahrungen machen zu können. also habe ich in völliger unsicherheit probiert, dir mein bedürfnis nach kontakt mitzuteilen. für gesunde menschen ist das selbstverständlich, für mich ein schwerer kampf.
als du dann sofort in initiative gingst, mit d. gesprochen hast und so unser treffen gestern ermöglichtest, war das für meine seele ein kleines wunder, vielleicht so zu erklären: ich habe einen wunsch geäußert, mein gegenüber hat positiv darauf reagiert. gelernt: wenn du bedürfnisse äußerst, hast du eher die chance, dass sie befriedigt werden. gelernt: ich bin meiner schwester etwas wert. sie ist so in sorge um dich, dass sie dich sofort sehen möchte. gelernt: deine probleme werden ernst genommen, auch von anderen. gelernt: du wirst wohl doch von deiner schwester geliebt. (jetzt stehen mir tränen in den augen. zu begreifen, dass andere menschen mich wirklich mögen und lieben, ist für den kindlichen teil meiner seele am schwersten. kannst du das ein bisschen nachvollziehen?)

> danke für deine sms. ja die kindheit hinterlässt spuren, bei jedem. bei uns leider doch recht negative auch. du konntest diese in deinem leben besser kompensieren als ich. ich bin leider daran erkrankt. aber ich kann das ändern !<

und dann der gestrige tag. ziemlich emotional, für dich ganz sicher genauso wie für mich. bei mir wieder der innere kampf: sag, was du fühlst und denkst! habe keine angst oder scheu davor! und an meine kindliche seele immer wieder: du darfst das! du musst jetzt keine rücksicht nehmen!
meine äußerungen waren wohl zum teil auch recht heftig, emotional zum teil überladen. aber ich habe zum ersten mal dinge geäußert, die ich nie ausgesprochen habe, weil ich es mir nicht erlaubte, mich nicht traute. zwischendurch dann auch immer wieder die angst, dass ich dir zuviel zumute. naja, das war wohl im gewissen sinne auch so. du hast mich sicher noch nie so erlebt. ich kann mir vorstellen, dass es wie ein schock für dich war. du musstest zur kenntnis nehmen, dass ich vieles anders erlebt habe, als du, dass die dinge für mich eine schlimmere wirkung hatten und noch haben. das muss ziemlich hart sein.
aber ich habe wieder gelernt: wenn du sagst, was du fühlst, wird es ernst genommen., auch wenn du in diesem moment dein gegenüber belastest, ist das in ordnung. dein gegenüber ist bereit, diesse belastung zu tragen. ich kann vertrauen! (an vertrauen mangelt es in meinem unterbewusstsein auch sehr:)

unser gespräch gestern hatte mehrfache bedeutung: ich lerne neue verhaltensweisen. ich gewinne mehr vertrauen und ein kleines bisschen selbstvertrauen. ich begreife, dass ich meine kindlichen schutzmauern nicht mehr benötige. ich durfte deine nähe zu mir spüren.
dann habe ich endlich gesagt, mit welchen konkreten problemen ich mich herumschlage. das nimmt mir einen ungeheuren druck, es nicht mehr verheimlichen zu müssen. auch der umstand, dass ich euch in meine wohnung ließ, obwohl ich mich für die teilweise unsauberkeit und unordnung ( Schöner staubwedel, den ich auch mal benutzen darf! :-) ) schäme, ist von wichtigkeit. meine bekannten, die selber von der krankheit betroffen sind, können damit sehr gut umgehen. für gesunde ist das sicher schwer zu begreifen, dass ich meine hausarbeit nicht so machen kann, wie ich selber gerne wollte.

für mich kann ich unser treffen so werten, dass es mich im prozess meiner gesundung einen ganzen schritt vorangebracht hat. ich denke, dass ich mich in zukunft dir gegenüber wieder besser öffnen kann. es kommt auch nicht darauf an, dass wir der gleichen meinung sind,. ich akzeptiere dein persönliches erleben ganz genauso wie ich meines ernst genommen haben möchte. du hast mir zugehört. das ist das allerwichtigste. und es ist auch gut, wenn du mir deine sichtweise offen und ehrlich mitteilst. letztendlich kann ich davon auch lernen. ich möchte schließlich irgendwann mit meiner vergangenheit so umgehen können, dass ich das erlebte gelassener sehe. dafür brauche ich nur zeit. der kindliche teil meiner seele muss einfach erst einmal das ausleben können, was er nie durfte. und das vollzieht sich alles auf der gefühlsebene. wenn ich das zu- und rauslasse, was ich über jahrzehnte in mir vergraben habe, kann ich es verarbeiten und irgendwann auch auf der gefühlsebene einen normalen zustand erreichen. ich selber muss den jetzigen stand erst einmal akzeptieren. darum bitte ich dich auch.

also entschuldige ich mich nicht dafür, dass ich dich gestern so belastet habe. aber danken darf ich dir, dass du für mich da warst, dass du mich ernst nimmst und mir deine aufmerksamkeit schenkst. auch d. möchte ich danken. es war gut, dass er dabei war.

wir haben uns sicher noch vieles mitzuteilen. aber das hat auch zeit. alles auf einmal geht einfach nicht. so habe ich es auch gestern empfunden, als wir dann unser gespräch beendet haben. man hätte noch stundenlang reden können. wir haben baer an einer richtigen stelle erst einmal einen punkt gesetzt. gerade für dich war vieles neu und es muss erst einmal sacken. und auch ich muss aufpassen, mich nicht zu übernehmen.

zum abschluss möchte ich dir noch sagen, dass ich froh und stolz bin, dich zur schwester zu haben. Und für dich schreibe ich es heute aus: ich habe dich lieb und ich drücke dich ganz fest. du bleibst immer mein rolchen!

wir werden sicher bald mal wieder telefonieren.

ganz liebe grüße

c.
otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Ach Final,

ich habe Deine Mail an Deine Schwester gelesen, und mir kullerten langsam ein paar Tränen runter.
Wie schön!

In der Hoffnung auf ein Wieder-Zusammenwachsen für Dich und sie...
mehr kann ich dazu gerade nicht sagen.

GLG *wink*
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otterchen
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

... jetzt hätte ich Blauregen fast vergessen, sorry.

Du bist natürlich hier willkommen. Wir haben bereits einiges hier verstanden und umgesetzt, aber das ist doch gut, dass Du davon jetzt profitieren kannst 8-)

Ein kleiner Motivationsschub für mich heute war, dass ich an meinen Aszendenten gedacht habe: Löwe.
Menno, das sind doch Wesen, die für sich nur das Beste wollen, die glänzen wollen, die irgendwie auffallen, wenn sie einen Raum betreten.
Und ich? Ungeschminkt, nur bequem und nicht schick gekleidet... die Frisur ist kein Bob sondern "Struppi"...
wo bleibt also der Löwe-Anteil? "Für mich nur das Beste" - und das in dem Sinne, dass sie sich selbst gut versorgen: gepflegtes Auftreten etc.

Also möchte ich daran arbeiten.
Natürlich gehört das "hinter-mir-aufräumen" als Basis mit dazu - ein Löwe mit einem vernachlässigten Haushalt? Nee... das ist doch sein Schloss, in dem er residiert.

Das heißt für die nächste Zeit: aufräumen, nach wie vor meine Zahnhygiene in den Vordergrund stellen (ha, die abendliche Munddusche behalte ich schon brav seit Wochen bei), mal wieder das mit dem Solarium aufnehmen...
und dann langsam weiter steigern über die nächsten Wochen und Monate.
Dazu wird gehören, dass ich vielleicht doch mal wieder zum Frisör gehe (bin im Streik, weil die das nie so hinbekommen, wie ich das will), dass ich mich morgens schminke, dass ich mich regelmäßig eincreme, dass ich zumindest Muskellockerungen (Nacken) mache, vielleicht sogar Yoga, dass ich das Wohnzimmer streiche...

VIEL ist das alles, ich weiß!
Aber eines haben wir hier gelernt: die Salamitaktik :D

Heute habe ich noch eine kleine Liste von Erledigungen vor mir - der Rest ergibt sich später.
Ich will gute Gewohnheiten entwickeln - DAS ist, was ICH mir derzeit wünsche. .

Hier geht es also nicht darum, sich "irgendetwas" vorzunehmen und dann zu erledigen, sondern zunächst einmal die Dinge aufzuspüren, die man eigentlich machen WILL. Und dann schauen, wie man die am besten in sein Leben holt.
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Mim
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Mim »

Hallo Blauregen,

auch ein herzliches willkommen von mir :D Siehste, ich hab mich nicht getraut, dir zu erst zu antworten, weil ich dachte, die anderen kriegen das bestimmt besser hin ;) Außerdem hab ich auch permanent das Gefühl nix begriffen zu haben *grmpf* Also keine Sorge - hier beißt niemand.

Fühl dich wohl und viel Spaß beim motivieren (dich und uns)

Final,
ich fand Deinen Brief an Deine Schwester auch sehr rührend. Bin selber ganz traurig geworden. Toll, wie Du das machst im Moment! Ich wünsche dir alles Gute, bei Deiner Widerannäherung!

Otterchen

:lol: - weiß grad nichts zu sagen bei soviel positiver Energie :!:

Mir geht's ... lala ... ;)

Seit ich die Abschlussarbeit schreibe, komme ich sehr mäßig vorwärts. schreib immer mal n bissl - aber es ist wahnsinnig zusammengehexelt, ich kann mich nicht recht konzentrieren und finde es sehr mühsam :( Frustet natürlich. Gut - immerhin ist ein Anfang gemacht.

Außerdem habe ich immer mehr Angst, gart nicht recht einordnen zu können, wo ich eigentlich stehe (vielleicht will ichs auch nicht sehen ... ) Einerseits fand ich es erleichternd zu sehen, dass mein Thema wohl wirklich gerade ist, von dem massiven Bewerten wegzukommen - aber so recht was das bedeutet, wie ich das in meinen konkreten Lebensplan integrieren soll, weiß ich nicht.
Hab immer wieder viele destruktive und irgendwie monotone Gedanken, komme über ein gewisses Maß an Mini-Euphorie nicht heraus und lerne irgendwie immer noch, dass meine Innenwelt voll ist von stereotypen Bildern, die ich nicht durch Alternativen ersetzen kann. (hänge immer an den selben Themen).

Naja gut - durch die "Krankschreibung fällt mir hier auch ein bisschen die Decke auf den Kopf, das mag auch einen Anteil haben - aber immer diese störenden Nebengedanken und Horrorszenárien ;/

Morgen früh bin ich zum schwimmen verabredet. Vielleicht tut mir das gut.

Liebe Grüße,
SLSL
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von SLSL »

Danke für die netten Worte.

Liebe Grüße
blauregen
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von Zarra »

@final: ... wenn's nicht so abgedroschen klünge: "gratulations!" ... (Wenn ich das richtig einordne: Ein mächtiger Schritt für Dich!!!! ... ich freue mich für Dich.)
:) :) :)

@all (inkl. blauregen ;) ): **hello-smiley-wink**

Zarra
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Hallo Ihr Schnuckel,

mir ist soeben etwas aufgefallen:

ich sah einen Hund, der ausgeführt wurde.
Es war ein Tönnchen auf 4 Beinen.
Und ich fragte mich "ist das Liebe?"

Wenn man die Besitzer fragt, werden die sicher antworten, dass sie den Hund lieben.
Doch einen Hund nicht genügend zu bewegen, ihn kaum auszuführen und statt dessen mit Leckerlis vollzustopfen - das ist keine Liebe.

Liebe wäre für mich, dem Hund das zu geben, was er braucht, was ihn fit und gesund hält, was ihm ein Sozialverhalten ermöglicht (Rudeltier) usw.

Liebe ist also, das zu geben, was gebraucht wird.
Bei einem Hund ist das sicher etwas anderes als bei Katze, Vogel, Fisch.
Und bei einem Menschen nochmal etwas anderes.
Dennoch: wenn wir ein wenig mehr versuchen würden, uns das zu geben, was wir brauchen, könnte uns das nicht nur gut bekommen - es wäre die tatkräftige Umsetzung von Liebe für sich selbst.
Auch wenn wir manchmal die Liebe zu uns selbst nicht empfinden können, so können wir dies vielleicht erreichen, indem wir uns etwas Gutes tun!
Ohne Zwang, sondern weil wir es uns wert sind, weil wir es brauchen, weil es uns gut tut.

Nicht direkt das volle Programm - das wäre natürlich unrealistisch.
Aber was ist mit ein wenig mehr Bewegung? Ein wenig besserer Ernährung? Mit Sonne tanken? Es fängt damit an, sich gut zu versorgen (essen, trinken, kleiden, wärmen, Arztgänge usw.) und geht dann weiter mit Extras wie Kinobesuch, ein paar Blümchen für sich selbst, Gesellschaft usw.

Wenn wir in diesem Beispiel Herchen/Frauchen UND Hund in einer Person wären, dann könnten wir dafür sorgen, dass wir uns nicht rundgestopft und mit stumpfem Fell voranschleppen, sondern dass wir uns schrittweise etwas Gutes gönnen.

*wink*
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
krimi56
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von krimi56 »

Liebe final,

deine Mail an deine Schwester hat mich sehr berührt.
Ich habe leider keine Schwester, aber einen Bruder der immer sehr um mich besorgt und bemüht ist. Und ich möchte dir sagen: ich genieße es und finde es sehr, sehr schön.

Wie du schreibst: wenn man Bedürfnisse äußert, hat man eher die Chance, dass sie befriedigt. Werden.

Ich möchte dir ermuntern diesen neuen Weg weiter zu gehen, deine Geschwister mit einzubeziehen. Das wird euch näher zusammenbringen.

Gern würde ich den Satz über „Bedürfnisse äußern“ meiner Freundin (Wahl-Schwester) näher bringen. Dass sie ihre Bedürfnisse mir gegenüber erzählt. Sie macht leider total dicht. Ich komme nicht an sie heran.

Darum, verschließe dich nicht, deine Geschwister möchten dich verstehen, etwas für dich tun.

Einen lieben Gruß und einen Drücker an dich
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
SLSL
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Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von SLSL »

Hallo,

es grüßt ein Tönnchen auf zwei Beinen in spe!!! :shock:
Ich hab mir neulich die Sendung angehört: "Essen war Liebe".(danke,Otterchen, für den Link)
Und genau das trifft es. Essen ist Liebe.
Wenn ich mir was gutes tun will, fällt mir zuerst Essen ein. Essen ist Trost, Seelennahrung, Angststiller(sehr).

Und ich gebe so auch Liebe weiter. Oftmals kann ich schwer zeigen, was ich fühle.

Darum bekoche ich meine Lieben, backen ihnen Kuchen,koche Marmelade!!

Kochen ist beruhigend, hat was meditatives und ist kreativ. (aber das soll dann auch gegessen werden!)
Wo da die richtige Waage ;) finden?

Bin heute schon 1 1/2 Stunden spaziert und habe meine Gedanken und meinen Blick immer wieder zurück geholt. Es passiert schon einiges in der Natur, da fällt es mir etwas leichter.

Was möchte ich jetzt???

Nachdenkliche Grüße
blauregen
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Motivation für... das neue Jahr

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen!

Liebe Blauregen, wie könnte man denn noch Liebe zum Ausdruck bringen?
Jetzt wollte ich gerade selbst Ideen aus meinem Hirn einfließen lassen, da fielen mir die "5 Sprachen der Liebe" ein (ja, den Begriff gibt's). Ich zitiere deshalb aus Wikipedia:

Lob und Anerkennung
Menschen mit dieser Beziehungssprache loben die Menschen in ihrem Umfeld für alle möglichen und unmöglichen Dinge. Sie sehen oft tolle Leistungen bei anderen und haben auch die Gabe, dies auszusprechen. Mit lobenden und anerkennenden Worten zeigen sie den Menschen, die sie schätzen, ihren Respekt, ihre Liebe und letztlich auch ihre Anerkennung. Sehr oft fällt es diesen Menschen auch nicht auf, dass sie loben. Für sie ist es absolut selbstverständlich, dass Erfolge oder Leistungen mit Lob belohnt werden.

Zweisamkeit – die Zeit nur für dich
Menschen dieser Sprache fühlen sich geliebt und respektiert bei absoluter Zweisamkeit (gemeinsames Abendessen, ganzes Wochenende ohne Störung etc.). Es geht ihnen um die Zeit, die man bewusst gemeinsam verbringt. Darin liegt für sie eine hohe Qualität. Diese uneingeschränkte Aufmerksamkeit ist eine Beziehungsqualität, die sie in hohem Maße schätzen.

Geschenke, die von Herzen kommen
"Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" ist das Motto dieser Menschen. Sie zeigen durch kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten den Menschen, die sie lieben, ihre Wertschätzung. Dabei spielt der materielle Wert keine Rolle. Gerade bei heranwachsenden Kindern, die erst ihre Liebessprache finden müssen, kann die Phase oft beobachtet werden. Der Geschenk-Typ schätzt es, wenn ein passendes Geschenk liebevoll ausgesucht wird. Für ihn ist es ein Zeichen der Wertschätzung, wenn sich jemand schon bei der Auswahl des Geschenkes Zeit für eine gelungene Überraschung nimmt.

Hilfsbereitschaft
Der Grundsatz "Wenn Du was benötigst, sage es einfach, ich helfe gerne" zählt zu den Aussagen der Menschen mit dieser Liebessprache. Sie helfen aus Leidenschaft gerne und zeigen ihrem Umfeld, ihren Lieben auf diese Art, dass sie sie lieben. Auch ihnen geht es nicht um die Größe einer Hilfeleistung. In der Partnerschaft können das scheinbar unwichtige Dienstleistungen sein.

Zärtlichkeit
Umarmungen und Streicheleinheiten für den Partner geben diesen Menschen ein sehr gutes Gefühl. Über Berührungen fühlen sie die Qualität der Beziehung und sie zeigen auch über Zärtlichkeiten ihre Liebe. Für sie zählt eine zärtliche Berührung mehr als die gesprochenen Worte "ich liebe dich". Der Liebesakt ist nur eine Form vom Austausch der Zärtlichkeiten. Wenn sie einen Partner mit der gleichen Berührungs-Sprache haben, dann finden sie tausend Wege um ihre Liebe auch in der Öffentlichkeit mittels kleiner Zärtlichkeiten zu zeigen. Für diesen Typ ist jede dieser Berührungen ein Liebesbeweis.



Ist da vielleicht etwas dabei, was Du in Dein Repertoire aufnehmen möchtest?
Das Kochen und Backen würde ich interpretieren als:
- Zeitfaktor (Du stehst ja entsprechend lange in der Küche)
- schenken (z.B. Kuchen)
- versorgen (für Nahrung sorgen)

Vielleicht könnte man, statt die Zeit in der Küche zu verbringen, die Zeit dazu nutzen, sich Gedanken zu machen, wie man jemanden sonst noch überraschen könnte?
Statt Kuchen zu schenken mal eine Blume mitbringen?
Statt für das leibliche Wohl zu sorgen mal die Seele des Anderen streicheln?

Das soll jetzt nicht heißen, dass Dein Verhalten verkehrt ist!! Ich meine nur aus Deinen Worten herausgelesen zu haben, dass Du ein wenig betrübt bist, dass Du "nur so" Deine Gefühle zum Ausdruck bringen kannst. Wenn Du schaust, was noch alles möglich wäre, könnte es ja sein, dass Du bei einer Sache denkst "das könnte ich mal probieren".
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
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