Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Hi, Data
schön, dich hier zu sehen
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

und Käpitän Muriel? liest Du still mit?

Mir tut es auch sehr gut, mich mit Dir auszutauschen!

Liebe Grüße
Mary
Muriel
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Muriel »

"Um das Leben zu verstehen,

muss man sich am Leben beteiligen."

(Unbekannt)





ihr Lieben,


"ohrfeigen, wie gesagt, wären mir lieber, ja, ich ziehe es vor, mit gewalt mit der nase auf die dinge gestoßen zu werden, die sinn machen; anders kapier ich es nicht. das ist auch der grund, warum ich es oft nicht ertrage, wie geschmust und gestreichelt wird und mitleid hin- und hergereicht wird, anstatt den tatsachen ins auge zu blicken und das kind beim namen zu nennen.

Hm, sewi, ich weiss nicht, ob Ohrfeigen das Mittel der Wahl sind.
Aber jeder hat ja so seinen eigenen Weg, seine Lektionen zu lernen, nicht wahr ?

Ich denke aber schon, dass es oft zu den depressiven Eigenarten gehört, seine Meinung nicht offen und klar zu äussern und Kritik möglichst gut in Watte zu verpacken, um den anderen ja nicht zu verletzen.
Mir jedenfalls geht es sehr oft so.

Und dass ich mich "brav, unauffällig und extrem hilfsbereit" aufgeführt habe, gab mir tatsächlich meine Daseinsberechtigung.
Ich bekam am Anfang meiner Berufstätigkeit als kranke Schwester all' das, (vorallem von den Patienten, die ja in gewisser Weise von mir abhängig waren) was mir schon so lange fehlte.
Zuneigung, Anerkennung, Lob, Respekt, Freundschaft und so weiter.
Diese Zeit hat mir auch sehr viel gegeben.


"ich für meinen teil erkenne mich selbst immer besser und kenne meine bedürfnisse inzwischen auch sehr gut, nur es ist niemand da, um sie zu erfüllen.

Und was ist mit dir selbst, sewi ?
Du hast es doch in der Hand, ob du deine Bedürfnisse erfüllt bekommst, nicht wahr ?
Du weisst doch, was du brauchst .... hol' es dir !


°°°°°°°°°° °°°°°°°°°° °°°°°°°°°°


Ich bin meiner Dame in Schwarz jedenfalls dankbar, dass sie mich so hartnäckig seit Jahren begleitet hat und vor fast zwei Jahren dann so massiv wurde.
Wäre nicht alles um mich herum so nachhaltig eingestürzt und es hätte mir nicht komplett den Boden unter den Füssen weggezogen .... ich fürchte, ich würde immer noch als kranke Schwester vor mich hinfrusten.

Weil's ja soooo bequem und sicher war.


Jetzt schaue ich mir die Möglichkeiten an, die sich mir bieten und lerne:
mich für mich, mein Wohlergehen und damit auch für Veränderungen in meinem Leben zu entscheiden.
Und das hat bereits Auswirkungen auf mein sogenanntes "Helfersyndrom".


Jetzt fällt mir gerade dieser nette Buchtitel ein:


Brave Mädchen kommen in den Himmel,

böse kommen überall hin !


In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine angenehme Nacht

Muriel (°böse verspielt°)



Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
Muriel
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Muriel »

Das möchte ich noch anfügen ....



..
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Hab Dich ertappt
Du geisterst auch noch hier rum?


"Brave Mädchen kommen in den Himmel,

böse kommen überall hin ! "
Genau das isses!
Muriel
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Muriel »

Ich danke dir, Mary.

Einen müden Gruss an dich,
von Muriel, die jetzt endlich ihre Schotten hochklappt und ihre Schlafkoje aufsucht.
Bis demnächst an Deck.


P.S.:

Gut's Nächtle, liebe Mary.



..
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Schlaf gut!
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Keiner liebt mich?
Keiner wärmt mich?
Keiner massiert mir die Füße?
Liest mir etwas vor?
Bringt mir Tee und holt Kuchen?
Kein Mensch stellt mir Blumen hin und macht es mir Kuschelig?
Doch, ich! ???

Nein, mein Mann, seid er weiß, wie wichtig das für mich ist!
Und das konnte er nur wissen, weil ich ihm das gesagt habe!
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

hab ich ihm nicht alles gesagt, aber ich denke, "Feind" liest mit
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Ich danke dir!
Für Deinen müden, aber liebevollen Gruß, Muriel!
Emily
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Emily »

Ja, Mary, schläfst du denn nie?
Caroline1
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Muriel

Schade, aber mir fehlt die Brille, um dein Cartoon entziffern zu können, ist ja soooooo winzig geworden......und sogar mit der vielgeliebten Depribrille seh ichs auch nicht besser

Liebe Mary

Ich denke schon, dass Thomas mich richtig verstanden hat. Er hat vielleicht ein extremes Beispiel gewählt, obwohl es sich sehr gut eignet: die Eltern (oft eben die Mutter), die ihre Kinder nicht loslassen können, weil sie es im Endeffekt nicht wollen. Sie rechtfertigen sich, indem sie sagen "aber dem Kind geht es nicht so gut, wenn ich mich NICHT um es kümmere". Ich rede selbstverständlich nicht von Babys und Kleinkindern. Und es ist natürlich immer eine Frage des Alters und des Charakters des Kindes, dieses Verhältnis ändert sich ja ständig. Aber es steckt ein großer Teil Wahrheit dahinter. Die Situation verselbständigt sich leicht, wenn man sie nicht durchschaut. Dann wird aus der gerne gegegebenen Hilfe, die es am Anfang sicher ist, eine Forderung des Gebenden, der Nehmende habe diese "gutgemeinte" Hilfe ja bitte schön auch weiter anzunehmen. Widerspricht der Nehmende dann einmal, ist der Konflikt da. Wie oft erlebt ein Depri diese Situation, und kommt dann nicht klar, "weil ich es doch nur gut gemeint habe, immer werd ich abgelehnt etc, der andere ist rücksichtslos mir gegenüber, weil er mich nicht so annimmt wie ich bin (will heissen MIT meiner Hilfe)".

Es ließen sich noch zahlreiche Beispiele anführen aus dem täglichen Leben, zB die viel verbreitete Angst einer Mutter, ihren Kindern nicht zu genügen. Auch da stecken solche Veraltensmuster dahinter. Erkennt man einmal diesen Zusammenhang, fallen einem manche Dinge geradezu wie Schuppen aus den Haaren , muss leider jetzt Schluss machen, ich eile in meinen (helfenden, was sonst?) Job

Liebe Grüße

Caroline
nimmermehr
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von nimmermehr »

Hi, Sewi -

hab' mich gestern meinem eigenen kleinen Alkoholproblem gewidmet, deshalb erst heute die Antwort -

wär' schön, wenn das ausreichen würde: alles tun, was man tun soll und dann sind die Depressionen Geschichte - aber irgendwann in den letzten 3 Jahren hast Du aufgehört, das "Richtige" zu tun, oder? wäre es nicht an der Zeit, wieder damit anzufangen - und sei es nur, weil dieser Zustand so nicht mehr auszuhalten ist - (ich hätte nämlich in der Tat mehr Lust, mir Deine wirklichen Erfolge anzusehen... )?

Unterforderung ist eine Qual, das stimmt - hast Du schon mal mit Deinem Chef darüber gesprochen, ob er Dir mehr oder andere Arbeit geben kann (vielleicht setzt er Dich dann auch endlich vor die Tür...?!?)

Daß Du das ganz normale Kommunizieren verlernt hast... so wirkt es hier (meistens ) nicht - vielleicht ist es wie mit dem Radfahren, das verlernt man nicht, und Du bist nur etwas aus der Übung oder traust Dir aus "Gewohnheit" schon nichts mehr zu? Würde Dir gerne Mut "machen" - aber den muß wohl jeder in sich selbst finden.

Ansonsten wollte ich bloß noch sagen: ich weiß jetzt, warum ich so stark auf Dich (und Deine Lieblingsthese, daß Frauen mit Familie nicht depressiv sein dürften) reagiert habe - "natürlich", weil ich glaube, daß Du recht hast, das aber noch nicht zugeben konnte: zum einen fühle ich mich sowieso als Versager, weil ich mein Leben offensichtlich nicht bewältigen kann - zum anderen sieht es so aus, als könnte ich mein "Glück" nicht aushalten, denn die Überlastung durch das Kümmern um die Familie hat zweifellos ihr Teil zur Depression beigetragen - ich bin quasi ein Versager aus den falschen Gründen, ein Doppel-Versager...puh -
sorry fürs Zumüllen

Christabelle

P.S.
Bevor sich wer aufregt: ich behaupte NICHT, ALLE Depris seien Versager - bloß ich.
sewi
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von sewi »

sewi
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von sewi »

_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Den winzig kleinen Text aus Muriels Catoon habe ich oben im Anschluss hingeschrieben.
Allerdings habe ich bewusst die Forderungen in natürliche Bedürfnisse umgewandelt, um nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten. Als Depri ist man ja schnell geneigt, dann auch gleich die eigenen Bedürfnisse als egoistisch zu empfinden.

Ich habe dieses Verhalten, was Thomas oben und auch Du, Caroline, jetzt beschreibst, hautnah durch meine Mutter miterlebt
„"weil ich es doch nur gut gemeint habe, immer werd ich abgelehnt etc, der andere ist rücksichtslos mir gegenüber, weil er mich nicht so annimmt wie ich bin (will heissen MIT meiner Hilfe)"
Innerlich sträubt sich alles in mir, selbst wenn ich es nur gelesen sehe.

Dieses Ideal, eine aufopferungsvolle Mutter zu sein, ist ihrer Generation ja regelrecht eingetrichtert worden. Von daher ist dieser Typ von Mutter wahrscheinlich vielen hier bekannt.

Als Tochter meiner Mutter stand für mich von vornherein fest, dass ich dieses Märtyrerleben nicht wollte, dass ich nicht in der Aufopferung für meine Kinder,...meine Mitmenschen meine Lebenserfüllung gesehen habe. Mir war schon damals klar, dass ich mir eine eigene Identität aufbauen wollte, die sich nicht ausschließlich über Nächstenliebe definiert.
Doch wie, wenn man es nie anders gelernt hat? Und mit dem Wissen, dass Nächstenliebe nicht falsch ist und dass man auch eine Verantwortung gegenüber anderen Menschen hat.
Wie schafft man es, sein eigenes Leben zu führen, in Verantwortung zu seinen Mitmenschen, ohne die eigene Identität zu verlieren? (mir fällt auf, dass ich auch jetzt im Satz die Mitmenschen voranstelle ).

Tatsache ist, dass das eine enorm große Herausforderung an uns stellt. Wir brauchen uns also nicht zu verstecken, wenn wir da immer wieder Fehler machen, sondern sollten wirklich froh und dankbar sein, wenn wir sie erkennen.
Es ist richtig, wenn wir anderen helfen. Dass ist keine negative, sondern sehr positive Einstellung. Nur müssen wir lernen, uns abzugrenzen, auch das ist keine leichte Aufgabe. Und das schwierigste ist, uns selbst wahrzunehmen, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und zu lernen, wie wir diese erfüllen können.

Als Kindern wurde uns gesagt, wie wir zu leben hätten, es steckte ein menschenverachtendes Prinzip dahinter, unseren Eltern war es nicht bewusst, sie leiden noch heute darunter, dass sie aus diesem Spinnennetz nicht herauskommen, aber wir haben die Chance.
Wir sind nicht mehr Kind, haben aber das innere Kind in uns, das nach der Erfüllung unserer Bedürfnisse schreit.
Die Seele hat uns lahmgelegt und tut das immer wieder, damit wir zur Ruhe kommen.
Wir sollen uns besinnen, nach hinten schauen, um zu sehen: Was ist falsch gelaufen?,
wir sollen uns jetzt wahrnehmen: Was hat das mit uns gemacht?,
wir sollen lernen, in Zukunft zufriedener und damit glücklich leben!

Durch die Depression haben wir die Chance, das Spinnennetz zu zerreißen, wir sind den anderen voraus, selbst wenn sie über uns den Kopf schütteln.

Gerade all die lieben Helferlein (das meine ich sehr positiv) sind auf dem richtigen Weg! Es fehlt im Moment einfach nur die Orientierung.

Ich wünsch Euch allen noch einen schönen Tag
Mary
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Hallo Sewi,

Psychische Krankheiten sind oft Folge falscher Religionstraditionen und rütteln am Machtgefüge der religiösen Institutionen.

Deshalb werden sie von ihnen als schlecht/Dämonen betrachtet.

Das sollte für uns aber kein Grund sein, auf diese Spielchen hereinzufallen, geschweige denn uns einschüchtern zu lassen.

Wenn es um Macht geht, wird immer mit harten Bandagen gekämpft, da ist es vor allem wichtig, Recht zu behalten und alles wird dementsprechend hingedreht.

Hör auf Dein Gefühl (mir wär es auch mulmig dabei)
Mary
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Hallo Emily,

ich schlafe schon, aber z.Z. nicht viel. Mir geht die ganze Thematik selber laufend durch den Kopf, mir tut es gut, das dann hier auch auszuformulieren.
Mir fällt gerade auf, dass ich von Thematik statt von Problematik schreibe. Na, das ist doch auch mal was positives

Liebe Grüße
Mary
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Hier ein Artikel, über den ich eben zufällig gestolpert bin

Zum Erntdankfest

Ein russisches Märchen erzählt davon, dass eines Tages ein Rabbi zu Gott kommt, um die Hölle und den Himmel zu sehen.

Der Prophet Elia führt den Rabbi in einen großen Raum, in dem ringsum Menschen sitzen mit langen Löffeln. In der Mitte, auf einem Feuer kochend, steht ein Topf mit einem köstlich duftenden Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf. Aber die Menschen sehen mager aus, blass, elend.
Kein Wunder, denn ihre Löffel sind zu lang. Sie können sie nicht zum Mund führen. Das herrliche Essen ist nicht zu genießen.

Der Rabbi will wissen, was das für ein seltsamer Raum sei. Es sei die Hölle, lautet die Antwort.

Später führt Elia den Rabbi in einen zweiten Raum, in dem ebenfalls ringsrum Menschen mit langen Löffeln sitzen. Wieder steht ein Topf in der Mitte mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit langen Löffeln aus dem Topf, aber im Unterschied zum ersten Raum sehen alle gesund aus, gut genährt, glücklich.
Wie kommt das nur, fragt sich der Rabbi und beobachtet alles noch einmal ganz genau.
Da entdeckte er den Grund: Diese Menschen schieben sich die Löffel gegenseitig in den Mund. Sie geben einander zu essen.
Der Rabbi muss nicht mehr fragen, wo er ist.

Dieses russische Märchen macht deutlich, worauf es ankommt, damit das Leben uns nicht zu einer gemeinsamen Hölle wird: auf das Geben, Nehmen und teilen. „Wir haben genug zu essen, wir werden täglich satt. Hilf, dass wir den nicht vergessen, der nichts zu essen hat“, so drückt es mit einfachsten Worten ein Kindergebet aus.

Ernten heißt, eine unverdiente Gabe entgegenzunehmen. Wenn ich dafür danke, dann bedeutet es, dass ich nachgedacht habe über dieses unverdiente Geschenk. Denken und danken gehören eng zusammen. Ich kann den Regen nicht herbeischaffen, der die Felder berieselt, der Sonne nicht befehlen, dass sie die Tomaten rötet, meinem Herz nicht gebieten, dass es schlägt. Ich erlebe dankbar, dass dies alles geschieht und die Dankbarkeit für ein erfülltes, gelingendes Leben will zum Du, will mitgeteilt werden.
Was ich mitteile, dass teile ich zugleich.
Das Erntedankfest will uns bewusst machen, dass nicht im Haben und Halten, sondern im Teilen Leben gelingt, Leben erst ermöglicht wird.

Diesen Zusammenhang erzählt das russische Märchen in dem einprägsamen Bild von den Menschen mit den langen Löffeln, die ohne Mithilfe ihres Gegenübers zum Verhungern bestimmt sind.

Erntdankfest erinnert uns an die Bitte um unser tägliches Brot. Es ist die Bitte, dass wir selber satt werden. Es ist auch die Bitte, dass Gott uns bereit mache, abzugeben von dem, was er uns täglich gibt. Und es ist letztlich die Bitte, dass uns zu dem Brot die Kraft für den vor uns liegenden Tag gegeben wird, Kraft, die wir brauchen für den Weg zu Gott.
Almuth Hochmüller
_Mary
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von _Mary »

Christabelle, Du ein Versager?
Das ist doch wohl nicht Dein Ernst, oder

Liebe Grüße
Mary
sewi
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von sewi »

Jaisst
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Jaisst »

ja Christabelle,

was stimmt denn nicht mit Deiner Familie, dass die Belastung zu groß ist? Ich weiß nicht, ob Du inzwischen arbeiten gehst, wenn nicht, könnte das auch Grund für Unzufriedenheit/Depressionen sein, vielleicht bist Du „unterfordert“, Dir fehlt der „sinnvolle Ausgleich“ zur Nurhausfrau, Kinder-und-Mann-Betüterer usw.? Allerdings sollte der Mann dann auch seinen Teil dazu beitragen, damit Arbeit UND Familie/Haushalt unter einen Hut zu kriegen sind. Das ist sehr schwer, ideal wäre m. E. ein Halbtagsshop, der aber dann Freude machen sollte, sonst wird’s noch schlimmer. Fühlst Du Dich denn nun wenigstens an Deinem Wohnort wohl, Du hattest ja eine sog. Entwurzelungsdepression - wenn ich mich recht erinnere?
Alles Gute wünscht Dir herzlich Jaisst
chrissy
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von chrissy »

liebe christabelle,

wenn du eine versagerin bist, dann bin ich ja die top-loserin;-) du weisst, wie ichs meine und ich verstehe deine gedanken ziemlich gut, es ist auch schwierig sie jemandem ausreden zu wollen, wenn man sie gerade hat.
ein mistiges gefühl der unzulänglichkeit, wenn man doch meint im äusserlich rahmen glück gehabt zu haben.
doch du weisst so gut wie ich, dass die depri uns verändert und solche gedanken produziert, somit gebe ich dir schwarz auf weiss, du bist keine versagerin. und ich kein top-loser.
ich denke, mhm, ich denke, wir sind alle ein bisschen bluna....

beziehst du auch manchmal kraft aus deiner familie oder überwiegen die versagensgefühle vielleicht auch jetzt gerade wieder ?

einen lieben gruss an dich

chris
sewi
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von sewi »

Muriel
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Re: Kapitän meines Lebens ?! (Teil 2)

Beitrag von Muriel »

Der größte Verlust fürs Leben ist das Hinausschieben;

es verträumt immer den ersten Tag und entreißt die Gegenwart,

indem es auf die Zukunft verweist.

Aber alles, was kommen wird, steht unsicher:

Lebe für den Augenblick!

(Lucius Annaeus Seneca, ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr., römischer Politiker, Rhetor, Philosoph und Schriftsteller)





sewi,


gell, die Smilies sind goldig.
Ich find' sie einfach kindlich wunderbar und mir entlocken sie auch immer ein Lächeln oder ein Grinsen, wenn ich sie irgendwo sehe.
Schön , wenn es manchmal so einfach ist zu lächeln, nicht wahr ?

Und finden tust du sie überall im Inet.
Gib' einfach mal "smileys" in eine Suchmaschine deiner Wahl ein und dir purzeln die Seiten mit ihnen nur so entgegen.

In diesem Fall bin ich ausgesprochen gerne albern und kindisch .... und mir tut es unwahrscheinlich gut, die kleinen "Wesen" hierher zu "zaubern".
Und dabei sind sie doch soooo schüchtern, grins.



Ich traf schon auf und auf und auf und .... nicht zu vergessen, den , ach ja und auch auf den ....


Und ich habe meinen lang vermissten Freund aus dem alten Forum wiederentdeckt.

Hach ja, schöööön ist das, tiefseufz.

Ich geh' mich jetzt mal ein bissle mit meinen
und beschäftigen.

Vielleicht bis später

Muriel




Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
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