VdK - sinnvoll oder nicht?

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Sonnenschein123
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VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Sonnenschein123 »

Thema VdK - sinnvoll oder nicht?

Moin und Hallo an Alle,

ich bin neu hier und möchte gerne von Euch bitte folgendes wissen - aus persönlichen Erfahrungen oder von dritten.

Vielleicht vorab noch kurz zu mir: ich bin 42, manisch depressiv, habe seit meinem 15. Lebensjahr bereits mit Depressionen zu kämpfen, seit 2010 in 3 verschiedenen Kliniken gewesen. Zwischenzeitlich Psychotherapie gemacht, allerdings abgebrochen wegen des Zeitmangels durch den Job, jetzt arbeitslos.

Meine Bekannte hat mit Hilfe des VdK ihre Frührente "erkämpft" und hat mir gesagt, dass ich unbedingt in diesen Verein eintreten soll. Sie selbst war Krebspatientin und hatte nichts mit Depressionen zu tun.

Da ich mich derzeit damit gedanklich beschäftige, eine befristete Rente zu beantragen (mit Rücksprache mit meinem Psychater), wollte ich gerne wissen, ob ihr das auch für sinnvoll erachtet in den VdK einzutreten oder ob das unnötig ist.
Kann man auch noch vom VdK Hilfe bekommen, wenn man bereits einen Rentenantrag gestellt hat und es da Schwierigkeiten gibt? Oder ist das eher wie bei einer Rechtsratversicherung, wo man erst einige Monate drin sein muss, bevor man Unterstützung bekommt.

Sind die Rentenberater von der DRV überhaupt hilfsbereit in Bezug auf Rentenantragsstellung? Also, helfen die ernsthaft, wenn z.B. eine Rente abgelehnt wird?

Ich wäre für Eure Antworten und Tips sehr dankbar!
DYS-
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von DYS- »

Hallo und herzlich willkommen.

Also ich kann nur positiv über den VDK berichten.
Und man hat von Anfang an die volle Unterstützung des Vereins.

http://www.vdk.de/deutschland/pages/mit ... tsberatung

Gruss dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Haferblues
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Haferblues »

Hallo Sonnenschein,

meine Therapeutin hat mir den VDK wärmstens empfohlen. Bisher bin ich allerdings noch nicht eingetreten. Aus reiner Faulheit.

Gruß Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Zarra
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Zarra »

Hallo Sonnenschein123,

ich habe die teilweise Erwerbsminderungsrente 2011 so (ohne VdK) beantragt und sie wurde problemslos genehmigt, ebenso die Verlängerung. Mein Eindruck ist, daß es vor allem auf aussagefähige medizinische Gutachten ankommt.

Ob der VdK hilfreich sein kann oder sogar "notwendig", hängt sicher vom Einzelfall ab. Bei mir waren sich sozusagen Klinik, Gutachter etc. einig, und ich habe auch gute Erfahrungen mit allen gemacht (der Gutachter war vielleicht skurril, ich hab' damals aber einfach die Wahrheit erzählt, weder drunter noch drüber; und er hat mir auch eine Frage gestellt, die mich im positiven Sinne hinterher sehr noch zum Nachdenken brachte - ich glaube, vom ersten Eindruck her (soll man also doch lieber nicht so ganz trauen) hätte ich ihm das nicht zugetraut). Hier im Forum hat aber auch mal jemand berichtet, bei der die Gutachterin ... und sogar entgegen zwei anderen medizinischen Aussagen ... - das ist dann hartes Brot für die Betroffenen (und eben z.T. in der Depression nicht so recht bewältigbar) und da kann der VdK sicher echte Unterstützung bieten.

Die Rentenberater der DRV helfen sicher "nicht ernsthaft", wenn die Rente abgelehnt wurde. Meine Einschätzung. Das sind ja eher "Verwaltungsorgane". Also die helfen sicherlich, was Fristen und das Ausfüllen von Formularen angeht, sagen, was man noch besorgen muß etc., helfen, falls man etwas vergessen hatte, helfen beim formalen (aber vermutlich nicht beim inhaltlichen) Widerspruch. (Das sind ja auch keine Mediziner, sondern Verwaltungsangestellte.) ... und ansonsten verweisen sie auf die medizinische Entscheidung des medizinischen Gutachters. Die helfen sicher, wenn es um Formfehler etc. geht.

Ich sag's mal so von außen und plakativ: Wenn Deine Arbeitslosigkeit mit Deiner Krankheit zu tun hat, hast Du wohl eher gute Chancen auf eine Genehmigung. Sonst würde ich diesen Tatbestand eher mal als "nicht primär für Rente sprechend" einstufen. Zumindest stelle ich mir vor (! - mag stimmen oder nicht), daß es gut wäre, wenn ggf. auf den Zusammenhang oder das zufällige Zusammentreffen (kann's ja geben!!) im medizinischen Gutachten eingegangen würde.

Liebe Grüße, Zarra
Salvatore
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Sonnenschein,

soweit ich weiß, hilft der VdK sofort und ohne Wartezeit und das Problem kann auch schon vorher bestehen. Um absolut sicher zu sein, könntest du da aber mal anrufen und nachfragen.
Ich bin seinerzeit in den VdK eingetreten, weil er mir empfohlen wurde, gebraucht habe ich ihn aber nicht. Meine Rente kam ebenso wie bei Zarra problemlos durch, alle meine Ärzte hatten mir eine Arbeitsunfähigkeit auf Dauer (Edit: soll heißen: so lange, dass es eine Zeitrente rechtfertigt) bescheinigt (das waren im Einzelnen: Tagesklinik, Psychiatrie, Reha, Psychiaterin, Psychotherapeut und Gutachter).

Es gilt der Grundsatz "Reha vor Rente", d.h. du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Rehaaufenthalt geschickt werden, wo man deine Arbeits(un)fähigkeit überprüft. Ich hatte den Eindruck, dass es (in meinem Fall) wesentlich auf deren Einschätzung ankam und dann natürlich noch auf die des Gutachters danach.
Daher denke ich, dass es wahrscheinlich nicht notwendig ist, VOR all dem in den VdK einzutreten (Es schadet aber auch nicht!!! Ich habe die allerdings einmal in einer Sache angeschrieben und keinerlei Rückmeldung bekommen, da war ich schon etwas enttäuscht. Auch wenns nicht deren Aufgabengebiet war/ist, hätten sie mir das ja zumindest mal sagen können, fand ich.)

Lg,
Salvatore
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Sonnenschein123
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Sonnenschein123 »

Erst mal ganz lieben Dank für Eure Antworten!

Ich werde mich am Montag da mal melden und wohl doch lieber vorsichtshalber eintreten.

In diesem Zusammenhang wäre da dann für mich die Frage, ob der VdK dann für mich durchsetzen könnte, ob ich nochmal in eine Klinik muss oder ob ich mir das schenken kann, da ich das ganze ja schon hinter mir habe. Dann, ob die für mich durchsetzen können, ob es als Tagesklinik oder als Dauergast (sprich mit Übernachtung) gehen könnte.
Tagesklinik ist für mich machbar - aber 6 oder 8 Wochen als 24 Stunden-Gast - das kann ich nicht.
(Ich habe eine Katze und keinen, der sie betreut! Bei den letzten Aufenthalten war sie einmal bei meiner Schwester und dann war noch eine Katzensitterin bei mir. Beide Varianten waren schrecklich für sie.
Sie ist jetzt mittlerweile 16 und meine letzten beiden Umzüge innerhalb von 3 Monaten sind ihr nicht bekommen. Ich kämpfe immer noch mit ihr, dass sie ihr Futter zu sich nimmt.
Also die beiden Alternativen fallen aus.
Sie ist - neben meinen beiden Pferden - mein Lebensinhalt. Ohne die drei wäre ich schon lange nicht mehr.)

Was meint ihr, würde die DRV sich drauf einlassen, mich als Tagesgast zu akzeptieren?
Zarra
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Zarra »

Hallo Sonnenschein,

ich denke, Du solltest mit dem Nahelegen von Reha rechnen, doch das muß ja keineswegs passieren, wenn Du in den letzten Jahren in mehreren Kliniken warst (... vielleicht die Frage wo wielange - da kann ich aber auch nichts dazu sagen; ... letztendlich alles medizinische Punkte, die vom Einzelfall abhängen - vielleicht kann Dein Psychiater ja etwas dazu sagen??).

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, daß etwas gegen eine Tagesklinik spricht - außer wenn es keine in Deiner Umgebung geben sollte. (Inwiefern die dann auch normalerweise vom Rentenversicherungsträger belegt sein muß, weiß ich nicht - so etwas könntest Du sicher in einer der größeren Rentenberatungsstellen der Rentenversicherunge nachfragen, vielleicht sogar am Telefon.)

LG, Zarra
Salvatore
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Re: VdK - sinnvoll oder nicht?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Sonnenschein,

ich glaube auch, dass du mit einer Reha-Maßnahme rechnen musst, da dort ja (ein letztes Mal) versucht werden soll, deine Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. Erst wenn das nicht gelingt, bekommst du normalerweise die EM-Rente bewilligt. Es wird auch überprüft, ob du gar nicht mehr arbeiten kannst (weniger als drei Stunden täglich in keinem Beruf) oder vielleicht nur in deinem nicht, aber in einem anderen - und ob du voll arbeitsfähig bist oder nur eingeschränkt (klar ist das dann die Einschätzung der Behandler dort, die von der Einschätzung des eigenen Psychiaters etc. abweichen kann). Es ist also ein etwas anderer Fokus als bei einem "normalen" Klinikaufenthalt. (Ich hatte in dem Jahr, in dem ich den Rentenantrag gestellt habe, drei Klinikaufenthalte - insgesamt 25 Wochen - und bin dann im Jahr drauf zur Reha gefahren.)
Wenn man das nicht möchte, muss man das sehr gut begründen; in Ausnahmefällen kann man für "nicht rehafähig" befunden werden und muss keine Maßnahme antreten:

SGB I
§ 65 Grenzen der Mitwirkung
(1) Die Mitwirkungspflichten nach den §§ 60 bis 64 bestehen nicht, soweit
1. ihre Erfüllung nicht in einem angemessenen Verhältnis zu der in Anspruch genommenen Sozialleistung oder ihrer Erstattung steht oder
2. ihre Erfüllung dem Betroffenen aus einem wichtigen Grund nicht zugemutet werden kann oder
3. der Leistungsträger sich durch einen geringeren Aufwand als der Antragsteller oder Leistungsberechtigte die erforderlichen Kenntnisse selbst beschaffen kann.
(2) Behandlungen und Untersuchungen,
1. bei denen im Einzelfall ein Schaden für Leben oder Gesundheit nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann,
2. die mit erheblichen Schmerzen verbunden sind oder
3. die einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten,
können abgelehnt werden.


Ich fürchte, das Problem mit der Haustierbetreuung fällt nicht darunter... Wenn dir (gesundheitliche) Gründe einfallen (z.B. ist Suizidalität ein Ausschlusskriterium) und dein Psychiater bereit ist, darüber etwas schriftlich zu verfassen, kannst du damit der Aufforderung zur Reha widersprechen, das muss dann nicht unbedingt der VdK machen.

Es gibt auch tagesklinische und natürlich ambulante Rehaeinrichtungen, keine Ahnung ob bei dir auch eine passende in der Nähe ist (vielleicht findest du auf der Homepage der DRV was).
Ich weiß es zwar nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass eine volle EM-Rente damit schwieriger zu erreichen ist als mit einer stationären Reha. Das KÖNNTE bei der Rentenversicherung so rüberkommen, dass du noch relativ viel zustandebekommst, wenn du es packst, jeden Tag den Weg zu bewältigen, das Therapieprogramm und dann noch die Selbstversorgung danach. Wie gesagt KÖNNTE. (Ich hatte immer den Eindruck, dass Tageskliniken für diejenigen sind, die eigentlich ein bisschen zu gesund für eine stationäre Behandlung sind (oder sich so fühlen), aber wiederum zu krank für eine ambulante Betreuung. In "meiner" TK war das so und in der hier am Ort auch.)

Schau doch mal in diesem Forum: http://www.krank-ohne-rente.de
Dort wird auch - obwohl die I-Netadresse was anderes suggeriert - auch über EM-Rente und Reha diskutiert und es schreiben da echt fähige Leute mit, wo du kostenlos fundierte Aussagen bekommst. Poste da doch mal deinen Fall, vielleicht haben die einen Rat für dich!

Lg, Salvatore

Edit: URL
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
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