Wie soll das alles weiter gehen?

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Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

Hallo.
Habe jetzt schon so viel gelesen.
nun möchte ich auch mal schreiben, meine Tochter liegt nun schon 12 wochen in der Klinik u es ist keine besserung in sicht.
sie hat zwei Kinder die ihre Mama sehr vermissen. es tut mir im Herzen weh zu sehen, wie die Mama kämpft, und die kids, die ihre Mama so vermissen. baldhabe ich keine kraft mehr. es geht nun schon fast ein Jahr das ich meiner Tochter helfe, war letztes jahr schon mal in der Tagesklinink, und habe auch zwei Todesfälle zu verkraften. ich hoffe das es bald eine Besserung für meine Tochter gibt. Liebe grüße an alle die das durch machen.
medusa
Beiträge: 243
Registriert: 22. Mär 2013, 19:16

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von medusa »

liebe petra,

ein herzliches willkommen hier bei uns.

es ist ein wertvoller schritt, dass du dich nun mitteilen kannst.

ich kann vermutlich nur annähernd nachempfinden wie schlimm es ist, wenn das eigene kind so krank ist.

und du hast nun die verantwortung und sorge für deine enkelkinder (wie alt sind die beiden denn)?

gibt es denn jemanden der dich darin unterstützt (vielleicht der vater der kinder, ein partner an deiner seite)?

deine worte klingen sehr traurig - zu recht, zumal du ja, wie du sagst, auch noch andere dinge tragen musst.

wir alle hier legen einander ans herz gut zu uns zu sein, uns nicht zu vergessen, auf uns zu achten, weil keinem geholfen ist, wenn auch wir krank werden - wodurch auch immer.

mir gelingt das derzeit so gut wie gar nicht. dennoch stehe ich jeden morgen auf und versuche, nur kleinste schritte sind möglich und oft gehe ich einen schritt vor und zwei zurück, das nicht zu vergessen, mich nicht zu vergessen.

ich wünsche mir für dich - und mich und all die vielen anderen menschen hier - dass es dir (uns) gelingen möge, heute einen schönen gedanken im kopf zu haben, einen lichtstreifen, einen sonnenstrahl, eine sternschnuppe.

herzlich grüßt dich
eiskristall
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

liebe eiskristall
danke für deine lieben worte.
meine enkel sind 8 und 3jahre alt.
der vater von den kindern ist vor einem jahr mit einer anderen frau ins ausland.
habe einen verlobten,sein vater ist vor einem jahr verstorben,seine mutti ist demenz u helfen ihr jedes wochenende. er hilft mir wo er kann. für uns ,mich ist nicht so viel zeit.

meine tochter hat sich sehr verändert, wo sie sagt das es nicht stimmt. sie ist so kalt zu mir,habe das gefühl, das ich alles falsch mache. könnte manchmal nur noch weinen.aber ich muss stark sein, die enkel brauchen mich.
mit dieser krankheit umzugehen ist sehr schwer. es kostet sehr viel kraft, ich nähe viel an meiner nähmaschine, da kann ich meine sorgen mal vergessen.

ich wünsche dir auch sehr viel kraft das alles zu überstehen.

liebe grüße von petra
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

als meine tochter ins krankenhaus ist,bin ich bei meiner tochter eingezogen,damit meine enkel in ihrem gewohnten umfeld bleiben können.

für die beiden ist das auch nicht leicht, erst den verlust des vaters und jetzt ist die mama im krankenhaus.

ich versuche so oft wie es geht mit den enkeln ins krankenhaus zu fahren.

meine tochter kann ab und zu mal nach hause, da fühlt sie sich nur als gast in ihrem zu hause.
ich fühle mich auch nicht wohl, weil ich das gefühl habe etwas falsch zu machen.
es ist immer eine gewisse spannung zwischen uns, können auch nicht richtig mit eiander reden.

habe mir jetzt auch hilfe geholt, weil die kinder manchmal sehr schwierig sind. auch der haushalt muss gemacht werden.

wenn ich allein bin, dann muss ich manchmal weinen, weil alles so schlimm ist.
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

bin total ratlos.

heute war ich mit den kindern wieder bei ihrer mama im krankenhaus.

zu ihren kindern ist sie sehr lieb.
aber mit mir redet sie fast kein wort,wenn ich sie etwas frage, dann antwortet sie nur genervt.

die kinder kosten auch viel nerven.der kleine testet jetzt wie weit er gehen kann.

bin abends so geschaft,das ich fast nichts mehr machen kann u mir kommen dann die tränen.

lg
Blümli
Beiträge: 782
Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Blümli »

Hej Petra,

es tut mir leid, dass Du mit den Situationen so überfordert bist. Aber ich kann es gut verstehen, dass es Dir im Moment so ergeht.
Leider kann ich Dir überhaupt nicht mit Ratschlägen zu Seite stehen, weil meine "Deprierfahrungsgeschichte" sich ohne Kinder abgespielt hat und ich denke, dass nochmal eine besondere Schwierigkeit dazu kommt, wenn Kinder in die Geschichte mit eingebunden sind.

Aber ich denke, dass Du die ablehnende und "genervte" Haltung Deiner Tochter Dir gegenüber nicht persönlich nehmen solltest ( ich weiß, das schreibt sich hier wesentlich leichter als es in die Realität umzusetzen ist) Denn ich könnte mir vorstellen, dass es auch für Deine Tochter nicht leicht ist, in ihrem "geschützten Klinikraum" immer wieder mit dem Alltagsleben, was auch Alltags-Verhaltensmuster bedeutet, konfrontiert zu werden. Da langt die Kraft möglicherweise grade noch für ihre Kinder.

Ich hoffe, dass Dir noch jemand anderes antworten kann und Du Dich vielleicht auch mit jemanden unterhalten kannst, der auch mit der "Problematik Kinder" zu tun hat.

Alles Gute

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
jep

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von jep »

Hallo Petra,

ich denke, du solltest dir unbedingt Hilfe holen- für dich, und damit auch für deine Enkel.

So könntest du dich bei der Krankenkasse deiner Tochter erkundigen, ihr steht als kranker alleinerziehender Mutter sicher eine Haushaltshilfe und Kinderbetreuung zu. Es wäre für deine Enkel schlimm, wenn du jetzt auch noch ausfallen würdest, also musst du auch für dich sorgen.

Liebe grüße
annette fee
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

Hallo Annette Fee

ich habe über die krankenkasse schon hilfe, habe eine tagesfrau für 4 std am tag bekommen ohne wochenende u feiertage.

bin mit den nerven am ende, weil ich schon ein jahr lang, jeden samstag bei der schwiegermutti putze.(müssen so 60 km fahren).
in der woche war bei meiner tochter u habe ihr geholfen, kinder in einrichtung bringen, arbeiten, kinder wieder holen u bin nach hause wenn die kids im bett waren.

jetzt ist meine tochter schon die 13 woche im krankenhaus und wann sie wieder entlassen wird,????

liebe grüße petra
jep

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von jep »

Hallo Petra,

wie wärs mir einer Putzfee für Schwiegermutti? Wenn deine Kräfte nicht reichen (und in deinem Fall müsstest du Superwoman sein),musst du manches streichen-auch wenns deine Familie nicht passen sollte.

Wie ich einmal bei einer Beratung gefragt wurde, was ich so alles mache und nicht aufgeben kann, bekam ich nach der Aufzählung die Antwort: "Wenn sie DAS noch alles weitermachen wollen, sind sie wohl noch nicht weit genug unten!"

Bittere Wahrheit.....

Liebe Grüße
annette fee
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

Liebe Annette Fee


danke für deine worte.

ich weiss das ich etwas abgeben muss,
war schon bei einer sozialarbeiterin gewesen und die helfen uns jetzt das wir auch für die schwiegermutti eine putzfee bekommen.

bin schon mal froh das ich hier eine hilfe für die enkel habe.

liebe grüße petra
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

hallo.

heute geht es mir gar nicht gut,
da wo ich gedacht habe das ich hilfe bekomme, die hatten keine zeit sich darum zu kümmern.
meine tochter kommt heute mal nach hause, nachmittag irgendwann.

wie soll ich mich mal erholen ,etwas für mich und meine beziehung tun wenn ich noch nicht mal einen tag für mich habe?

am liebsten würde ich alles hinschmeißen!

aber ich muss durchhalten!
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

hallo

vielleicht kann mir jemand noch einen rat geben.
meine tochter läßt sich von ihrer freundin mit dem auto vom krankenhaus abholen,(freundin wohnt mit im haus)trinkt bei ihr einen kaffee u redet mit ihr, dann kommt sie in ihre wohnung und begrüßt ihre kinder sehr herzlich, zu mir nur ein hallo,sie redet kaum ein wort mit mir, nur ein ja oder nein wenn ich sie frage, papiere die wichtig sind macht sie auch nur die hälfte, das andere möchte ich erledigen.
mit den kindern spielt sie gar nicht, macht sich hübsch, baden,schminken usw.
sage zu ihr das es so nicht geht, das sie nicht mit redet, sage willst du gar nicht wissen wie es deinen kindern geht oder was sie machen, sagt sie nur ,ich dachte du erzählst mir das. will aber keine negativen sachen hören.

was und wie kann ich mich verhalten, wie soll ich mit ihr umgehen.

petra
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von sunshine45 »

Guten Morgen Petra,
ich kann mir gut vorstellen wie schwer das alles für Dich ist.
Deine Tochter so zu sehen und gleichzeitig für Deine Enkelinder zu sorgen und darauf zu achten, dass es ihnen an nichts fehlt, das zerreißt einen förmlich.

Auch wenn es schwer ist, so kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur sagen, dass Du auf die Zeit hoffen musst und auch kannst. Deine Tochter macht gerade einen großen Prozess durch und lernt wahrscheinlich zunächst erstmal nur auf sich zu achten. In einer Depression hat man kaum noch Gefühle, noch nicht mal für sich selbst. Man erlebt alles irgendwie als ob man einen Film sieht und fühlt sich nicht direkt beteiligt.
Da gibt es einfach nur den Weg zunächst mal zu versuchen, dass sich der Erkrankte zunächst mal selbst wieder spürt und wahrnimmt. Somit ist für alles andere kein Platz momentan.
Auch wenn man denkt, dass eine Mutter ihre Kinder doch nicht vernachlässigen kann und eine schlechte Mutter ist, wenn sie es doch tut. Sie kann es momentan einfach nicht.
Wenn Du dann sagst: Interessiert es Dich nicht, was mit Deinen Kinder ist? Dann ist das ein Vorwurf an sie und Vorwürfe sind schlimm für einen depressiven Menschen.
Denn insgeheim machen sie sich selbst schon genügend Vorwürfe, weil sie nicht so funktionieren wie sie selbst möchten.
Ebenso ist es bei vielen Erkrankten so, dass sie eher Kontakt zu Außenstehenden aushalten können, als zu den nächsten Angehörigen. Bei Dir kann sich Deine Tochter nicht verstecken, soll Rede und Antwort stehen und schafft das zur Zeit eher nicht. Daher kommt nur ein ja oder ein oder es erscheint Dir so, als ob sie Desinteresse zeigt.

Wenn es Dir irgendwie möglich ist, so würde ich Dir raten Dein Leben momentan so zu organisieren, dass Du ihren Kindern eine Stütze sein kannst und Dir vielleicht selbst professionelle Hilfe holst, um Dich gegenüber Deiner Tochter richtig zu verhalten ohne selbst dabei "unterzugehen".

Wenn sie wieder "gesund" ist, so wird sie sich bestimmt sehr freuen, dass Du in dieser schweren Zeit für ihre Kinder da warst und sie sich somit den Raum nehmen konnte, um zu gesunden.

Mehr kannst Du momentan nicht tun.

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute.

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Amrey
Beiträge: 21
Registriert: 14. Apr 2013, 19:27

Re: Wie soll das alles weiter gehen?

Beitrag von Amrey »

liebe kobolt

es ist für mich sehr schwer, das so zu sehen wie du mir das schreibst, gebe mir sehr viel mühe sie zu verstehen, die enkel können das auch nicht verstehen warum ihre mama nicht mit ihnen spielt,
meine therapeutin hat jetzt keinen termin für mich,erst im august. wie soll ich bis dahin, das alles unter einen hut bekommen. habe auch langsam keine kraft mehr.

ich danke dir das du so ehrlich bist und mir das schreibst.

liebe grüße petra
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