SpiegelOnline: Psychische Störungen können auch eine Berufsqualifikation sein

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Lærke
Beiträge: 87
Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: SpiegelOnline: Psychische Störungen können auch eine Berufsqualifikation sein

Beitrag von Lærke »

Hallo Phosphor,

der Artikel bei Spiegel-Online ist leider das Resultat von journalistischem Halbwissen.
Ich habe die Qualifizierungsmaßnahme zur Peer-Beraterin (EX-INlerin) selbst durchlaufen und bin auch als Peer-Beraterin tätig.
Dass Peer-Berater als Traumatherapeuten tätig sind, ist Quatsch, auch dass diese Tätigkeit "selbstheilend" ist (obwohl ich den Machern des Programms durchaus soviel Größenwahn zutraue).

Wer sich interessiert:
www.ex-in.info
www.ex-in.de

LG, Lærke
gost
Beiträge: 491
Registriert: 9. Feb 2013, 15:00

Re: SpiegelOnline: Psychische Störungen können auch eine Berufsqualifikation sein

Beitrag von gost »

Hallo Laerke,

mich würde interessieren wie Du als EX-INlerin tätig bist.
z.B.
bist du angestellt, wieviel Stunden usw.
und vor allen Dingen:
wie geht es Dir persönlich damit?

LG
momadome
Beiträge: 610
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: SpiegelOnline: Psychische Störungen können auch eine Berufsqualifikation sein

Beitrag von momadome »

Hallo Laerke,

das ist ja interessant, daß du als ex-Inlerin arbeitest.

Ich habe nämlich gerade heute meine Anmeldung zum nächsten Ex-In Kurs ab Mai in Köln losgeschickt.

Seit wann machst du das, wie geht es dir in deiner Arbeit, wie fandest du den Kurs....? Ich hätte tausend Fragen an dich. Wenn du magst kannst du mir auch per e-mail schreiben, mein Profil ist offen.

Lieben Gruß in den Norden!

jojoma

PS: Den Norden schließe ich jetzt einfach mal aus deinem Nick!
Lærke
Beiträge: 87
Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: SpiegelOnline: Psychische Störungen können auch eine Berufsqualifikation sein

Beitrag von Lærke »

Hallo gost, hallo jojoma,

vielen Dank für Euer Interesse an dem EX-IN-Thema.

Ich war längere Zeit nicht im Forum, weil mein Kater plötzlich schwer erkrankt ist und innerhalb kurzer Zeit gestorben ist. Ich habe ihn begleitet bis zum Schluss. Ich glaube, alle Tierbesitzer wissen, wie es mir jetzt geht.

Zu Euren Fragen:
@gost: ich habe/hatte Honorarverträge oder geringfügige Beschäftigungen mit wenigen Stunden. Finanziell darf man sich da nicht viel erwarten.
Wie es mir persönlich damit geht? Das Problematischste an der Umsetzung von EX-IN ist, dass ich mich gegenüber den Mitarbeitern und Klienten mit meinem "Erfahrungswissen" (d.h. mit persönlichsten Informationen über mich selbst) einbringe. Zugleich stehe ich damit im "normalen“ Berufsleben. Menschen, die im sozialen Bereich in Führungspositionen tätig sind, sind nicht zwangsläufig dafür besonders geeignet. Alles, was im "normalen" Berufsleben hässlich ist, ist mir auch begegnet. Im sozialen Bereich geht es zu, wie in jeder x-beliebigen Firma. Dies, in Kombination mit dem sehr persönlichen Aspekt, ist schwer erträglich. Daher habe ich für mich den Schluss gezogen, dass ich nur noch dort als EX-INlerin tätig bin, wo es für mich passt.
Im Moment leite ich eine Selbsthilfegruppe bei einem SPDI.
Und dann ist es, wie in allen sozialen Berufen (die „in Beziehung“ stattfinden), wichtig, dass man für sich eine „abgegrenzte“ Haltung findet (den Ausdruck „professionelle Distanz“ finde ich nicht so gut).

@jojoma: leider kann ich Dich nicht direkt anmailen, weil aus meiner Mailadresse mein Name hervorgeht und ich möchte meine Anonymität nicht verlassen.
Ich bin seit 1,5 Jahren tätig. Nach einer etwas euphorischen Anfangsphase ist bei mir nun Ernüchterung eingetreten. Besonders unangenehm finde ich, dass vielen Einrichtungen nicht klar ist, dass man für so eine Sache ein „Konzept“ braucht. Jeder wurschtelt irgendwie vor sich hin.
Der Kurs hat viele interessante Aspekte, aber nach der Hälfte der Zeit war er für mich nur noch ein „Stresstest“. Ich fand es sehr anstrengend, über so viele Stunden mit so vielen psychisch kranken Menschen (zu denen ich mich selbstverständlich auch zähle) auf engem Raum zusammen zu sein.
Der Qualifizierungsaspekt war für mich eher gering, was ich in meiner Arbeit anwende, habe ich nicht in dem Kurs gelernt.

Aber wie immer im Leben muss man natürlich dazu sagen, dass das alles individuell sehr verschieden ist, die Kurse sind verschieden, Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnisse usw.

LG, Lærke
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