Wie viel angehörig kann man denn sein?

Lerana
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Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

muss euch kurz mal ein Update geben.

Mein Bruder hat herausgefunden, dass seine Frau eine Affäre hat und zieht jetzt aus. Er ist am Boden zerstört. Meine Mutter befindet sich scheinbar auf dem Höhepunkt ihrer Anpassungsstörung und ruft gerne mal mehrfach am Tag weinend bei mir an. Auch morgens um 7:00 Uhr. Der Lebensgefährte meiner Mutter ist auf einer Depressionsstaion in der Klinik und so sediert, dass er nur noch nuscheln kann und es geht ihm jetzt schlechter als vorher.

Mein Mann hat gestern in seiner Therapie mit seiner "Therapeutin" seine ungeliebten Anteile in sich angenommen und ist jetzt mal erst wie ausgewechselt.

Und ich? Ich stehe staunend, mitfühlend, besorgt, überfordert und völlig irritiert daneben und frage mich ernsthaft, was denn in den letzten Jahren passiert ist, weil es mir einfach dennoch nicht schlecht geht!

Muss ich mich jetzt schämen, oder ist das DER Therapieerfolg für mich?

Leicht verwirrte Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
jonojo

Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von jonojo »

Hi Lerana,

freut mich, dass es dir gut geht


Freu dich, dass es dir gut geht und geniesse es!

Dir darf es gut gehen auch wenn es anderen bzw. deinen Angehörigen gerade schlecht geht.

Mitfühlen ist o.k. Mitleiden ist Mist. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.


LG,
Norbert
bigappel
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bigappel »

Liebe Lerana,

ich bin ehrlich entsetzt.

Soviel entsetzliches Geschehen um Dich und es geht Dir nicht schlecht?????

Unglaublich.





O.k.
Ich denke, das wolltest Du nicht lesen,
zu Recht .

Ich finde es einfach wunderbar, wie Du reagierst.
Alle Gefühle, die Du beschreibst sind nachvollziehbar und in meinen Augen völlig
"normal".

Herzlichen Glückwunsch.

Ob Therapieerfolg oder einfach nur Lerana, ist mir persönlich völlig egal.
Ich freue mich riesig, dass diese Situationen Dich nicht runter ziehen.... es sind nämlich nicht Deine Lebenssituationen und Mitgefühl reicht wie ich finde.

Allerdings: Laptop kaputt aufgrund Probleme mit der Telefonleitung?
Also bei mir wäre für Wein-Anrufe der Mutter um 07.00 Uhr morgens definitiv das Telefon gestört, bei allem Mitgefühl.

Auch Mütter haben Freundinnen oder Therapeuten oder können selbige aufsuchen,
auch und gerade in echt schweren Zeiten!

Weiter so!
Klasse!

Herzlichst
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
SucheAustausch
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von SucheAustausch »

Hallo Lerana,

gerade vorgestern habe ich noch gedacht, wie es Dir wohl geht. Habe länger nichts mehr von Dir gelesen, vielleicht schreibst Du aber auch in dem langen, mittlerweile zweiteiligen Thread, dem ich nicht folge.

Ich finde es super, dass es Dir gut geht und bin sogar ein wenig neidisch! Ehrlich.

Mir fällt es gerade eher schwer, die neuerliche Krise meines Mannes so wegzustecken.
Aber ich arbeite an mir!

Meine Therapeutin meinte gestern schon, dass wenn es so weiter geht, wir von 14-tägig auf wöchentliche Termine wechseln sollten.

Nach der Stunde bei ihr klappt alles immer ganz gut, aber das lässt halt nach.

Gestern hatte ich aber die Erkenntnis, dass mein Mann ebenso verantwortlich für unsere Beziehung ist, wie ich (habe nämlich ein Schuldproblem, dass ich immer den Fehler bei mir suche). Jetzt frage ich mich natürlich, wie weit seine Krankheit seiner Verantwortung im Wege steht und wieviel ich ihm zutrauen/zumuten kann.

Seit gestern hat er die AD-Dosis erhöht, aber ob das der Schlüssel ist?

Er nimmt ja nun schon knapp 2 Jahre die verschiedensten ADs, die immer kurzzeitig helfen und dann wieder ihre Wirkung verlieren.

Ich frage mich daher wirklich, woran das liegt? Lässt er sich einfach unter der Wirkung wieder gehen und er müsste eigentlich durch positive Verstärkung (Unternehmen von schönen Dingen, Sport etc.) selbst dran bleiben?

Versteht Ihr was ich meine?

Ist es normal, dass das AD wirkt und der Patient dann aber an einen Punkt gerät, an dem er selbst aktiv werden muss, das Medikament nicht mehr so sehr wirkt?

Oder entwickelt mein Mann einfach ungewöhnliche Resistenzen gegen seine Medis?

Ich glaube fast, dass ersteres stimmt. An einem Punkt muss man aktiv werden, sonst hilft auch das beste AD nichts.

Mein Mann meint dann immer, wenn er in so einem Rückfall ist wie jetzt, dass das nur ein Gesunder sagen kann und er halt einfach nicht könne. Die Medis müssten jetzt doch helfen. (sie halfen auch, aber eben nur zu Beginn der Einnahme) Seine Therapeutin sagt ihm immer nur, dass er Zeit brauche, dass es normal sei, dass er aber schöne Dinge machen solle.

Er macht sie aber nicht.

So. Jetzt bin ich wieder ganz bei ihm.

Zurück zu mir.

Puh... fällt mir das schwer.

Liebe Grüße und sei froh über die Distanz.

Austausch.
bigappel
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bigappel »

Liebe Austausch,

allgemein gültig - soweit mir bekannt - kann man wohl sagen: AD ist ein Hilfsmittel, kein Heilmittel.

AD soll und kann helfen, eine Plattform zu schaffen für therapeutische Arbeit.

Im speziellen Fall meines Mannes (also nix generelles, ausschließlich eigene Sichtweise, daher bitte keine generelle "Verteuflung" von AD darin reininterpretieren) haben die AD immer kurzfristig ihm geholfen, im Sinne von mehr Antrieb, kein so tiefer Fall, irgendwann war er bei 3 verschiedenen AD in allen Höchstdosen und es ging im bescheidener denn je.

Für mich kein Wunder, denn wenn keine Therapie (Änderung Muster pp), was um Gottes willen sollen die armen AD ´s alleine bewirken?

Naja, er hat sich entschieden - alleine ! - alle AD ´s abzusetzen und seitdem läuft es viel, viel, viel, viel, viel besser.

Er hat immer noch Antriebsprobleme und Abgrenzungsprobleme, aber er fühlt wieder was und ist nicht mehr "wattiert", wie unter den AD.

Er hat eine Therapie angefangen und na, schaun wir mal, wie es weiter läuft.

Alles Liebe!
Pia
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Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben!

@Norbert: Danke!! Ich versuche es zu genießen. Meistens klappt das! Heute gerade mal nicht so gut, bin irgendwie dauernd am Telefon als Seelsorgerin unterwegs gewesen. Da hatte ich plötzlich mit meinem Kram, Zeitdruck, weil ich anderen so lange zugehört habe. Naja, die richtige Mischung macht´s!

@Pia: Danke! Du sollst mich nicht foppen. Mein kleines Helferlein wird da sofort böse mit mir!

Echt danke! Ich gehe hin und wieder auch nicht dran und sage dann auch schon mal, dass ich es nicht gehört habe. Aber die Kist mit meiner Mutter schlaucht gerade mehr als alles andere. Icch bin schon seit dem ich Kind bin ihre Trösterin, Ja, ja ich grenze mich ab, das ist jedoch so extra schwer, denn im Grunde ist sie ein tolle Frau, die ich in vielerlei Hinsicht bewundere. Grenz dich mal von jemandem ab, den du toll findest. Das ist noch schwieriger. Aber es geht!

@Austausch: Es tut mir leid, dass es dir im Moment nicht gut geht und zum Thema AD hat Pia dir ja schon einiges geschrieben. Es gibt da so glaube ich mittlerweile einfach die ganze Pakette an Möglichkeiten. Von wirkt schnell, über langsam bis nie oder dann plötzlich niciht mehr. Ganz zu schweigen von den Nebenwirkungen. Ich hatte da Glück.

Und die Frage ist er depressiv oder doof, kann er das oder ist das zu viel, fordere ich das ein oder verzichte ich darauf, ist die Königsfrage! Wenn du eine Antwort findest, kannst du die hier verkaufen und wirst reich.

Wenn es dir nicht gut geht, dann nutze jede Unterstützung, die du bekommen kannst und gehe doch wirklich wöchentlich zu deiner Therapeutin.

Wie immer danke ich euch und freue mich, dass auch ihr findet, dass ich mich freuen darf!

Herzlichste Grüße
Lerana
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Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Grrrrrr!

Murphy, schon wieder du. Man darf es echt nicht sagen, dass es einem gut geht. Murphys low ist unerbittlich.

Mein Mann stinkstiefelt so vor sich hin, ist beleidigt, wenn ich ihn, ich während ich koche, bitte, Untersetzer auf den Tisch zu stellen, denn das könnte ich doch auch und außerdem empört, dass er unseren Sohn ins Bett bringen soll, obwohl er Kopfschmerzen hat. Natürlich ist er sauer, ohne zu sagen: Kannst du das heute machen, ich habe doch so Kopfschmerzen.

Grr! Ich bin selber so müde, dass es heute nicht an mir abperlt. Dann kommt er schon noch mal der Kloß im Hals, obwohl wir gerade darüber diskutiert haben, doch er ist da oft so vehement und heute bin ich zu paltt um gelassen zu bleiben.... (Aber ich denke auch all das ist normal!!)

Bäh!!! Jetzt jammere ich doch noch! Ich muss unbedingt früh ins Bett! Ich bin viiiieeeel zu müde!

Herzliche Grüße
Lerana
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bigappel
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bigappel »

Liebe Lerana,

mach ich (nicht foppen).

Also:
ja, es ist schwer sich abzugrenzen bei den eigenen Eltern. Das ist ja der Mist.

Ich kann da durchaus mithalten und habe z.B. ca. 20 Jahre dafür gebraucht dazu zu stehen, Heiligabend zu Hause (in meinem zu Hause) feiern zu wollen (dürfen * klein Pia *) ggf. auch für den Preis, dass mein Vater dann halt bei sich zu Hause bleibt (er besteht darauf, dass Heiligabend ausschließlich bei ihm zu Hause gefeiert wird und meine Harmoniesucht war mir da im Wege).

Also: * achtung, Hilfstherapeutin on tour *
Du darf Deine Mutter lieben und Du bist auch dann eine gute Tochter, wenn Du weißt, dass Deine Ma ein Ohr braucht, Deines aber nicht zur Verfügung steht und Du Dich diesem irgendwie entziehst oder sogar es verbalisierst.

Und wenn es nicht geht: dann ist das auch jetzt o.k.

Du hast viel um die Ohren; der momentane Stinkstiefel tut sein übriges.

Ich denk an Dich!

LG
Pia

Übrigens: als ich mit mir im Reinen war,
dass es mir wichtiger ist Heiligabend mal zu Hause zu sein und ich meinem Vater dies klar geäußert habe mit dem Hinweis: ich würde mich aber sehr freuen, wenn wir trotzdem Heiligabend zusammen wären, tja, da saß er doch bei mir am Tisch.

Und das verblüffenste:
ohne doofe Bemerkungen, ohne Sticheleien,
es war ein schöner Abend und das nächste Jahr, waren wir wieder bei ihm
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Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Liebe, liebe Pia!

ich bin im Moment zielmlich eingespann, in gute, wie in anstregende Dinge (jetzt ich auch noch mein Kind wieder krank), daher wirklich nur kurz: Danke!! Ich habe dich gelesen und melde mich, wenn es die Zeit mal wieder zulässt!

Du bist ein Schatz!!!! Voll!!!

Herzliche Grüße
Lerana
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bigappel
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bigappel »

Liebe Lerana,

gute Besserung für Deine Maus.

Mittlerweile nervt - mich zumindest - die Erkältungswelle nur noch.

Leute die gesund sind und nicht schniefen, sind mittlerweile eher "verdächtig", als die Kranken.

Nervig, nervig, nervig.

Versuche den Tag zu überleben;
bis demnächst.

LG
Pia, bekennende Erkältungsschleifen-Hasserin
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Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

mich nervt das Kranksein auch!! Und wie!! Mein armer Schnatz ist jetzt vor der Sendung mit dem Elefanten auf dem Sofa eingeschlafen. Der arme Kerl hat über 39 Fieber und ist total platt!

Jetzt wollte ich aber nochmal auf dein Posting eingehen.

Ja, ich weiß, dass sich von meiner Mutter abgrenzen, nicht heißt, dass ich eine schlechte Tochter bin und auch nicht heißt, dass ich sie nicht mehr leib habe etc.

Wir haben über die Jahre eben ein sehr feines Netz an Verantwortungsverschiebung gesponnen und es ist eben schwer, sich daraus zu befreien. Sätze wie, Ach dann wird das wieder so lange bis ich den Kleinen (meinen Sohn) sehe, oder, Das Wochenende ist mir eben oft so lange. Ich bin halt recht einsam., nicht auf dem Apellohr zu hören, ist eben schwer. Oft habe ich auch einfach Mitgefühl, denn es geht ihr wirklich schlecht und ich weiß ja wie ätzend das ist, wenn einem nur noch zum Heulen zumute ist.

Mein Mann kommt glaube ich auch nicht so richtig vorran. Eben als ich nach Hause gekommen bin und er los zu einer Fortbildung musste, stand er Minutenlang mit der Strin an der Wand und murmelte: ich weiß nicht, wie ich das noch alles schaffen soll, ich kann nicht mehr.... Dann ist er zur Fortbildung gegangen.

Ich weiß es ja auch nicht. Es ist schwer, da zuzugucken und manchmal macht es mich auch, bestimmt ungerechter Weise, aber dennoch, einfach wütend und ich will brüllen: Was schaffst du nicht mehr?? Deine Arbeit?? Was soll ich dir denn noch abnehmen?? Den Haushalt habe ich doch schon! Kannst du nicht auch einfach mal aufräumen? Warum muss ich das immer machen?? Wer steht denn nachts auf, wenn das Kind ruft? He? Was zur Hölle schaffst du denn nicht mehr?

Böse, nicht wahr?? Aber echt, machmal will ich das schreien, obwohl ich weiß, dass es nicht hilft.

So und jetzt koche ich mir was. Was Leckeres und dabei höre ich laut Musik! Ätsch! Denn ich schaffe das gerade, sogar gar nicht schelcht!

Danke! Und herzallerliebste Grüße!
Lerana
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Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

so jetzt will ich einfach mal jammern und zwar völlig Off Topic:

Komme gerade mit meinem Sohn vom Arzt und er hat eine beginnende Lungenentzündug und hatte zwei Tage meine Schwiegereltern im Haus. HILFE!! Mein armer Schnatz und meine armen Nerven.

Außerdem schleiche ich gerade mein AD aus und obwohl es echt gut läuft, überkommt mich manchmal einfach Angst.

So und nachdem ich eine Woche lang immer wieder Pipi Langstrumpf vorgelesen, UNO und Spitz pass auf gespielt habe, außerdem getröstet, geschuckelt, kaum geschlafen, und zudem noch gearbeitet habe, werde ich heute Abend mein krankes Kind von seinem Papa pflegen lassen und gehe Wein trinken! So!!

Ich weiß, gehört hier einfach nicht hin, aber ich mag euch und will euch deshalb auch mal an den banalen Sachen teilhaben lassen.

Danke für´s Jammern lesen!

Herzliche Grüße
Lerana
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julcas
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von julcas »

Liebe Lerana,

das war nicht gejammert. Ich wünsch dir super viel Spaß beim Wein trinken und ein schönes WE.

Gute Besserung fürs Kind.

lg julcas
SucheAustausch
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von SucheAustausch »

Super, Lerana!

Du hast es Dir mehr als verdient!

Liebe Grüße und genieße es.

Austausch
Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

DANKE!!!!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

ich muss hier gerade einfach mal total jammern und schimpfen.

Ich war ja jetzt echt wirklich krank und bin noch immer nicht fir, zwar ist das Fieber weitestgehend weg, aber ohne Schmerztablette, platzt mir noch immer der Kopf.

Leider stelle ich aber fest, dass es in unserem Faliliensytsem überhaupt nicht vorgesehen ist, dass ich nicht die Starke bin. Sprich hier herrscht Chaos und Stillstand.

Ich wünschte mir einfach mal, dass wenn ich krank bin, mir mein Liebster ein Tablett mit Frühstück ans Bett bringt, die Wohnung aufräumt und mir ein paar DVDs ausleiht. Aber nein: Das einzige, was er geschafft hat, war mir zwei Flaschen zu trinken zu kaufen und ne TK-Pizza.

Mein Sohn schlug vor, man könnte der Mama doch das Essen ans Bett bringen, aber dafür war keine Zeit mehr und früher aufstehen, kommt nicht in die Tüte.

Ich weiß, ich hätte das deutlich einfordern können, aber mit 40 Fieber konnte ich nicht auch noch streiten.

Jetzt stehe ich in der Wohnung vor den Trümmern, die es nach sich zieht, wenn ich drei Tage außer Gefcht war und bemitleide mich selber. Mist! Aber ich möchte auch sooo gerne mal gepflegt werden!

Also höre ich traurige Musik und heule und denke, jetzt räume ich auf und dann pflege ich mich selbst. Aber es ist ein bisschen, wie alleine leben plus mehr Chaos!

Kann das jemand verstehen, oder bin ich zu selbstmitleidig?

Danke für´s Lesen!

Herzliche Grüße
Lerana
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Tabarka1
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Tabarka1 »

Guten Morgen Lerana,
Verstehen kann ich das nicht!
Hier sieht's genauso aus, wobei das mit der Pflege bei meinem Mann noch so gerade eben geht, also mal einen Tee machen und etwas für mich einkaufen. Aber mit unserer Tochter und dem Rest von Haushalt - völlig überfordert. Ich arbeite mich durch die verschiedenen Schichten und erteile der 12jährigen die seit Tagen notwendigen Ansagen im Minutentakt (Socken wegräumen, Wäsche in den Schrank, Schulsachen aufräumen, Zimmer und Badezimmer aufräumen...) Sie ist willig, alles kein Problem, braucht halt nur den deutlichen Hinweis, scheint da sehbehindert zu sein War ich aber auch in dem Alter.
Aber diese Ansagen scheinen/sind ihm nicht möglich und selber wegräumen erst recht nicht.
Habe mir aber inzwischen eine Perle gegönnt, die den Dreck und das Chaos genauso sehen kann, wie ich. Das hilft mir dann die Verzweiflungsebene im Alltag nicht mehr zu erreichen beim Thema Haushalt. Aber wenn ich, wie diese Woche krank werde stehe ich wieder knapp davor.
Also ich jammere gerne mit Dir mit, auch wenn ich es genauso wenig verstehe. Und kann glaube ich gut mitfühlen.
Ich wünsch Dir, dass Du den Boden bald wieder sehen kannst und eine dicke Tüte Gelassenheit und Humor, wenn Du jetzt einen Kaffe trinkst, auch wenn das Chaos um Dich rum liegt.
LG
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Lerana
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Liebe Tabarka,

danke für deinen zuspruch. Ja, ja so eine Perle brauche ich auch. Mein Liebster räumt jetzt auf, während ich am Schreibtisch arbeite.

Ich war halt im Selbstmitleidsmodus und bin schon die letzten Tage irgendwie latent wütend.

Ich bin aber auch ein schweirige Kranke. Ich hasse es, nicht selbständig sein zu können.

Danke dir!
Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bigappel
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen liebe Lerana,

ich empfinde Dich weder als schwierig, noch als im Selbstmitleid badend.......

Krank ist krank und ich kann nachvollziehen, dass Du Dich dann eben nicht kümmern kannst,
sondern über "bekümmert werden" freuen würdest.

Im Krankheitsfall nicht abzuändern.
Wobei: Wasser und TK-Pizza ist so für manchen eine Grundversorgung und möglicherweise fällt gar nicht auf, dass Du das aus "unzureichend" empfindest.... *nur eine Idee*.

Aber wenn ´s wieder gut geht vielleicht ein Punkt der Überlegung, generell Verantwortlichkeiten *wenn möglich, da waren sie wieder * anders zu gestalten und sogar einzufordern (Gedakenlesen kann auch der Partner nicht, oder hat Dein Schatz sich geweigert, Frühstück an ´s Bett zu bringen?)

Partnerschaft halt.

Weiterhin gute Besserung!
Noch einen schönen Sonntag.

VG
Pia

P.S.
Davon losgelöst.
Zu unserer Schantalle & Schakkeline-Sammlung.
Kennst Du:

Niveau ist nicht in blauen Dosen ?
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Ulysses
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Ulysses »

Liebe Lerana,

als erstes Mal: Gute Besserung! Ich hoffe, dass das hohe Fieber mittlerweile nachgelassen hat.

Das, was Du beschreibst, kenne ich eins zu eins. Und ja, ich bin dann auch gerne mal selbstmitleidig.

Aber gerade durch die Erfahrung mit mir selber und diesem Thema will ich mich ganz deutlich Pias Post anschließen.

Natürlich kann man mit 40 Fieber nicht auch noch streiten, und natürlich lässt es sich dann nicht unbedingt deutlich einfordern, was man wünscht und braucht. Aber ich sehe das mittlerweile so: Mich selber stückchenweise versorgen lassen, dass muss geübt werden. BEIDES, dass das Gegenüber manche Dinge ab und zu übernimmt, und auch, dass ich das Gegenüber manche Dinge auch tun lasse. Ohne Kommentare, ohne Korrekturen, ohne Vorschriften, ohne schlechtes Gewissen, einfach gerne und entspannt nehmen.

Ich weiß nicht, ob es auf Dich zutrifft, Lerana. Diese Worte sind eher an mich gerichtet, aber sie sind mir mittlerweile extrem wichtig. Falls jetzt das Argument kommt, ja aber der/die Depressive ist doch damit eh überfordert: Ja, das ist wohl manchmal so. Aber klitzekleine Schritte gehen, zumindest an Tagen, wo nicht der komplette Absturz im Raum schwebt. Das kann für mich z.B. ein "kannst Du mir mal bitte ein Taschentuch rüberreichen" sein, anstatt selber aufzustehen und es zu holen. Egal was, es kann ganz klein sein, wichtig ist mir nur, dass ich dabei lerne entspannt zu bleiben und eine Kleinigkeit anzunehmen, und dass das Gegenüber geben darf ohne Vorschriften, Druck, Angst etwas falsch zu machen usw.

Und ich glaube, dass das dann geübt werden muss, wenn es gerade halbwegs okay läuft. Also kein 40 Grad Fieber und auch kein bodenloses, schweigendes Depressionsloch. Dann hab ich eine Chance, dass es in Extremsituationen auch bisschen klappt.

Absurderweise ist für mich annehmen oft anstrengender als es selber zu machen. (So wie Du schon schreibst, Lerana, Du hasst es, nicht selbständig sein zu können. Ich auch. Und das ist auch für Partner nicht unbedingt eine der leichtesten Übungen... Zumindest ist das bisher meine Erfahrung.)

Ich hoffe, es geht Dir bald besser!

Herzliche Grüße

Ulysses
Tabarka1
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Registriert: 10. Feb 2013, 13:34

Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Tabarka1 »

Liebe Ulysses,
Genau! - das Annehmen - gerade von Unterstützung fällt mir extrem schwierig.
Und die Steigerung ist: das noch genießen!
Klappt das bei Dir Lerana?
LG
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Lerana
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Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia, liebe Ulysses, liebe Tabraka,

danke für eure Unterstützung. Es ist schon richtig, es fällt mir schwer, Hilfe anzunhemen. Und ich muss das üben.

Mein Liebster und ich haben nochmal darüber gesprochen und am Wochenende hat er dann gaaanz viel aufgeräumt, während ich am Schreibtisch saß.

Um ehrlich zu sein, mir geht es im Moment nicht gut. Vielmehr habe ich das Gefühl: Es geht mir. Nur wie????

Ich hasse es schon, abends für meine Psychiaterin mein Gesamtbefinden zu bewerten, denn ich weiß es oft einfach nichzt.

Ich bin noch immer tierisch erkältet, gehe aber seit gestren wieder arbeiten, habe heute um 1,5 Std. verschlafen (und das ist mir noch nie passiert) und am Bahnhof gestanden und geheult. Ich habe Angst, dass das ein Rückschritt vom Absetzen ist und gleichzeitig, dass ich einfach nur krank bin und mich da reinnsteigere. Und mein Terminkalender quillt über und ich jammere schon wieder!

Sorry, und vielen Dank nochmal!
Ihr seid die besten und weise und ich bin froh, dass ihr hier seid und irgendwie bin ich gerade... ich weiß nicht wie, und bekomme es nicht mal hin, vernünftig auf eure Posts zu antworten.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bodenlos
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Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bodenlos »

Liebe, liebe Lerana,

ganz langsam mit den jungen Pferden!!!!
Du setzt dich jetzt hin und atmest tief durch - insofern das die Schniefnase zulässt!

Schimpfe gibt´s von mir, weil du schon wieder in der schule rumspringst! *dudumach*

Kritisiere bitte bitte nicht so an dir herum! Es verlangt kein Mensch, dass du hier "angemessen" auf unsere Beiträge antwortest! Was heißt das auch, "angemessen"? Ich bin mir sicher, KEINER der hier Anwesenden fühlt sich dadurch schlecht. Und selbst wenn es so WÄRE, wäre das doch unser Problem! Zuerst bitte an dich denken!

Dass du Angst hast, dass du nicht weißt, wie du dich fühlst, kann ich wirklich gut verstehen. Auch dass du Angst hast, dies könnte mit dem Absetzen der Medikamente zusammenhängen. Schön wäre das nicht, aber bitte versuche ruhig zu bleiben. Kuriere deine Erkältung richtig aus und beobachte dann, wie sich deine Gefühlswelt ändert. Im schlimmsten Fall musst du mit deiner Psychiaterin dann noch einmal nachjustieren und eben noch langsamer ausschleichen. Ich bin mir sicher, dass du einen Weg findest.

Setze dich vor allem nicht mit allen Randgeschehnissen unter Druck: Verständis für deinen Freund, abnehmen, Medikamente ausschleichen, Kinderbetreuung und allen hier gerecht werden. Das schaffen doch nur "übermenschen".

Dann bürdest du dir noch den ganzen Arbeitsmist auf und das Kind muss auch betreut werden.

Versuche bitte Termine, die nicht zwingend notwenidg sind, zu streichen. Ich bin mir sicher, ein bisschen was kannst du in eine Zeit verlegen, in der du wieder gesund bist.

Lerana, am liebsten würde ich zu dir eilen und dich ins Bett verfrachten und deinen blöden Schulscheiß abnehmen, auch wenn ich selbst gerade über den Korrekturen der Zwölften hänge.

Pass bitte bitte auf dich auf....und zwar nur auf dich und dann kannst du wieder auf die anderen schauen....aber nur in Form eines Schielens

Ich denk an dich und hoffe bald von einer Besserung zu lesen....zumindest erst einmal was die Erkältung betrifft. Und dann sehen "wir" weiter! Immer einen Schritt nach dem anderen.

Sorry, wenn ich mich hier wie die Obermutti anhöre, aber du bist mir sehr wichtig geworden und mich lässt das nicht kalt, wenn es dir nicht gut geht.

Dicke Heile- Umarmung
Hascherl
bodenlos
Beiträge: 218
Registriert: 31. Aug 2011, 10:54

Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von bodenlos »

Lerana- Engel,

ich will mich wirklich nicht einmischen, aber ich habe durch Zufall gerade in einem anderen Bereich gelesen, dass du mit Ausschleichen schon fertig bist.
Ging das nicht ein bisschen schnell?
Berichte bitte, was deine Psychiaterin so gesagt hat.

Drück dich!
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie viel angehörig kann man denn sein?

Beitrag von Lerana »

Meine liebe, liebe Hascherl,

ich bin gerührt von deinen unglaublich netten Postings!!!!! Danke!

Ich komme gerade von der Schulkonferenz und muss jetzt ins Bett. Ich antworte dir morgen ausführlich!

Nur schnell eins: Ich habe in 10 mg Schritten ausgeschlichen. In Ansprache mit meiner Psychiaterin und deshalb bin ich seit gestern bei Null! Soweit soll das so sein. Sorge dich nicht. ich bin nicht der Typ für unüberlegte Alleingänge!

Ich antworte dir morgen!!! Danke dir soooo sehr!!!!!

Herzlichste Grüße
Lerana
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