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[albert]

Lieber Reinhart,

vielen Dank für den Zuspruch!

Ich möcht noch ergänzen.
Die beiden Typen, welche Friedrich Schiller so überzogen beschrieben hat, sind mit Erlaub gesagt, ein Produkt deutschen Geistes, gewachsen in den Amtsstuben fürstlicher Ministerien.
Abgrenzung heißt es und Ausgrenzung der Nachbarbehörde, bis hin, dass der Gegner zum Feind gewandelt wird. Dazu Geheimhaltung des eigenen Wissens, denn Macht wird im Geheimen ausgeübt.
Ich kann die Zurückhaltung von Wissen soweit verstehen, wo es um Vorteile für eine Gemeinschaft geht, wie in der Außen-, Verteidigungs- und Wirtschaftpolitik.

Wissenschaft an sich und besonders die neuzeitliche Arbeit für mehr und besseres Wissen beruht auf Offenheit und Transparenz.
Ich bin von der Sorte, der schlecht lügen kann. Das ist schon mehr als einmal von Nachteil gewesen. Inzwischen kann ich das annehmen, es ist ein Teil in mir.

Ich bestehe darauf, dass es zwischen beiden Haltungen Begegnungen und Austausch gibt. Wenn sich die Begegnung nur in Reibung erschöpft, ist sie falsch angelegt. Das habe ich deutlich zu machen.

Um es klar zu sagen:
es erscheint ein neuer Befund, dass ein Medikament Nebenwirkungen hat, z. B. auf das Herz. Es ist selbstverständlich, dass solch ein Problem auf mehreren Ebenen angegangen wird.
Die Nebenwirkung an sich wird näher untersucht,
Ersatzstoffe werden erprobt, und
alternative Behandlungsverfahren werden betrachtet und untersucht.
Eines darf nicht getan werden: die Unterlassung, sich nicht um das Problem kümmern.
In der Medizin ist das selbstverständlich, es geht ja um Menschenleben.
In anderen Bereichen muss ich es leider einfordern.

Ich denk, dass das Thema ziemlich durchgekaut ist. Und ich wende mich meiner Arbeit zu.

Herzliche Grüße

Albert

[rm]

>...Eines darf nicht getan werden: die Unterlassung, sich nicht um das Problem kümmern....<
>...In der Medizin ist das selbstverständlich, es geht ja um Menschenleben.In anderen Bereichen muss ich es leider einfordern...<

Lieber Albert,

Es ist so, irgendwann muß man sich auch wieder der eigentlichen Arbeit zuwenden. Das tust Du, und ich finde es so gut und richtig.

Denn nur allein mit Worten austauschen ist dem Ganzen nicht genügt. Taten sind wichtig und oft sehe ich da aber erst einmal kein Land.

Deshalb: Danke für Deine Worte. Sie sind mir Bestätigung und gleichzeitig Ansporn, nie aufzugeben.

Lassen wir es erst einmal dabei, denn die Zeit wird es sowieso ergeben. Manches erledigt sich von selbst.

Übrigens: An obiges Zitat von Dir möchte ich trotz Deiner klaren Stellungnahme ein Fragezeichen setzen.

Herzliche Grüße,
Reinhart