Mediation

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Möbius
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Mediation

Beitrag von Möbius »

Heute hatten wir unsere erste Mediation. Es geht um das Aufenthaltsbestimmungsrecht des Kindes ...jeder sollte seine Vorstellungen einbringen etc.
Sie wollte, dass er bei ihr lebt, ich will, dass das Kind bei mir bleibt. Feste Strukturen bei mir etc.
Dann kam es auf ihren Psychiatrieaufenthalt zu sprechen ...da ist sie ausgeflippt. Sie wäre nicht krank, nur eine Depression und sie wäre eine gute Mutter und sie kommt sich vor wie auf der Anklagebank, ich würde nur unregelmässig arbeiten, hätte nur nen Looser Job etc....dann fing sie an zu weinen und dabei wieder das Aggressive ...die Psychologin hat sie dann gefragt, ob sie denn auch bei ihr das Gefühl hätte, dass man sie "anklagen" würde ...Antwort: nein aber mein Mann und das und das und das ...war ne schlimme Sache, die mich jetzt noch mitnimmt. Sie ist total aggressiv geworden und ausgeflippt ...dieses Aggressive war so schlimm und diese Verletzungen ...es ging um die Problematik, dass sich das Kind bei Ihr nicht "entwickeln" könnte ...sie würde es mit Liebe etc erdrücken ...dann hat der Psychologe gesagt, dass sich der Arzt ja auch geirrt haben könnte und das das ja jetzt auch anders aussehen könnte etc ...
jep

Re: Mediation

Beitrag von jep »

Hallo Möbius,

Das wird wohl noch schwierig werden....
hast du das Gefühl, das die Mediatorin fair ist, also wirklich erstmal weder auf deiner noch auf der Seite deiner Frau steht?
Das ist glaube ich besonders wichtig.

Das deine Ex Angst hat ihr Kind zu verlieren, kann ich schon nachvollziehen.

Ich hoffe für euer Kind, das ihr eine gute Regelung findet. Das Ziel einer Mediation ist ja, das es möglichst keine Verlierer gibt.

Ich kenne übrigends einige Familien, in denen ein Wechselmodell gut klappt, da muß natürlich die Organisation stimmen. Für die Kinder ist es schlimm, wenn der Bezug zu einem Elternteil verloren geht oder nur noch seltene Kontakte möglich sind.
grüßle

annette fee
Möbius
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Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

Die Problematik liegt woanders ...meine Frau und mein Sohn sind so eng verbunden, dass er noch mit sechs bei uns im Bett schläft ...sie war in der Reha, hier hat alles super geklappt. Sie war wieder da, Kind war wieder bei uns im Bett ...er hat keine Freunde zum Spielen ...meine Frau spielt mit ihm. Bis April diesen Jahres haben die zwei noch zusammen geduscht ...bis ich da interveniert habe. Der KIGA hat mir vor zwei Jahren schon gesagt, dass meine Frau das Kind nicht mehr bringen soll ..beide würden an der Tür stehen und weinen ...sie hat das Kind mit 1 1/2 Jahren noch gestillt ...also ist die Schnittmenge dieser Mediation sehr klein...eigentlich dürfte das Ergebnis nicht so aussehen, dass das Kind bei ihr lebt ...er kann sich bei ihr einfach nicht entfalten, entwickeln. Gerade sitzt sie auf dem Sofa und füttert ihn ...
jep

Re: Mediation

Beitrag von jep »

Hallo möbius,

also meine Kids sind mit 6 auch noch ab und zu nachts zu uns ins Bett gekommen- aber Abends sind sie erstmal in ihr eigenes gegangen.

Und die Geschichten vom Kindergarten und füttern klingt auch nicht gerade gut.

Die Mediation täte ich auf jeden Fall trotzdem weiter probieren - so aus der Ferne kann wohl keiner behaupten zu wissen was eine gute Lösung wäre.
ksbn
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Re: Mediation

Beitrag von ksbn »

chrigu
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Re: Mediation

Beitrag von chrigu »

Hi Möbius,

zum Thema Mediation kann ich gar nicht so viel sagen, aber Dir das Feedback geben, dass mir bei der Beschreibung der Beziehung zwischen Deinem Sohn und Deiner Frau regelrecht übel geworden ist. Da musst Du meiner Meinung nach dringend mit einem Profi drüber sprechen und Dir eine oder mehrere professionelle Meinungen zu einholen. Ich kann und will nicht analysieren, warum Deine Frau sich so verhält, aber das ist in vielerlei Hinsicht übergriffig und persönlichkeitseinschränkend für Deinen Sohn, das sollte in der Mediation nicht einfach übergangen werden.

Bitte, hole Dir Hilfe für diese Sache.

Chrigu
flora80
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Re: Mediation

Beitrag von flora80 »

Hi Möbius,

ich stimme Chrigu voll und ganz zu!!! Ich habe das schon sofort gedacht, wusste aber nicht, wie ich das formulieren sollte. Aber schütz deinen Sohn bitte vor der Übergriffigkeit deiner Frau!!!

Flora
Möbius
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Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

Meine Frau hat mir gestern gesagt, dass der Arzt aus der Psychiatrie gesagt haben soll, sie wäre zu 100% Erziehungsfähig ...Ich habe sie mit den Aussagen der Nachbarn konfrontiert ...ja, das würde stimmen aber sie wäre da auch in einer starken Drucksituation gewesen ...der Arzt weiß nix von unserem Familienleben und sagt, dass sie zu 100% in der Lage wäre, ein Kind zu erziehen ...
Nachtflug
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Re: Mediation

Beitrag von Nachtflug »

Meinst du er hat das wirklich, oder erzählt das nur deine Frau? Ist sie denn ehrlich?

Ich kann dir wie gesagt immer noch eine Beratungsstelle zu Herzen legen, die sich mit dem Thema psychische Erkrankungen auskennen und vielleicht auch wissen was man bei einer Scheidung in so einem Fall vielleicht machen könnte - auch rechtlich gesehen. Die Mutter-Sohn-Beziehung klingt in der Tat sehr schwierig für die seelische Entwicklung deines Kindes. Ich hoffe sehr, ihr findet eine Lösung, die für euren Sohn in Ordnung ist.
Möbius
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Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

@Nachtflug

Ich weiß nicht, ob er es gesagt hat und ob er es so gesagt hat.
Fakt ist nur, dass der Doc nichts davon weiß, wie sie mit dem Kind umgeht etc. Sie hat ihm wohl mal gesagt, dass sie das Kind wohl etwas zu "fürsorglich" behandeln würde ...aber wie schon geschrieben, der Arzt weiß gar nichts von der "anderen" Seite, hier zuhause. Sie hat Paar, Familiengespräche alle abgeblockt ...deshalb finde ich so eine Aussage, wenn sie getätigt worden ist, schon mehr als problematisch...heute morgen zB: Sie war drei Monate in der Psychiatrie, ich habe das Kind zur Schule gebracht und er hat sich alleine angezogen. Meine Frau ist heute den ersten Tag wieder morgens da (TK ist beendet), was macht sie, sie zieht ihn wieder an ...habe ich unterbunden ...zwar vor dem Kind aber besser so, als wenn sie wieder anfängt, ihn wie ein Baby zu behandeln.
jep

Re: Mediation

Beitrag von jep »

Hallo möbius,

Mit deinen Bedenken magst du recht haben, deine Frau war oder ist psychisch krank und offentsichtlich überfürsorglich.

Ist das ein Grund, ihr jegliche Erziehungskompetenz abzusprechen?

Was möchtest du erreichen? Kontaktabbruch zwischen Mutter und Sohn?

"Gesund ist nicht genug untersucht"(alter Psychiaterwitz).

Als Mutter mit Depressionen, die bestimmt nicht immer alles richtig gemacht hat, frage ich mich hier: gibt es überhaupt, gesund oder krank, perfekte Mütter oder Väter?

Ist der Aufenthalt in einer Psychiatrie Grund, eine Mutter als erziehungsunfähig abzustempeln?

Und kannst du das inmitten deiner Gefühle, die durch so eine Trennung geweckt werden, objektiv beurteilen?

Ich weiss, das waren jetzt ne Menge für dich wahrscheinlich provokative Fragen, Aber wenn du wirklich das Wohl eures Kindes im Blick hast, solltest du unterscheiden, wann es wirklich ums Kind geht, und wann um Gefühle gegenüber deiner Frau, die sich gerade von dir getrennt hat.

Alles Gute
annette fee
chrigu
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Re: Mediation

Beitrag von chrigu »

Hi Annette,

ich finde, es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen psychisch erkrankten Müttern, die das beste für ihre Kinder geben und dem Verhalten von Möbius' Frau.

Es ist ja nicht der Aufenthalt in der Psychatrie, der mich hat schaudern lassen, sondern das, was Möbius schildert: Einen Sechsjährigen füttern, anziehen, mit ihm duschen und ihn in seinem Bett schlafen lassen - entschuldige, wenn ich das so drastisch sage, aber da muss ich mich fast übergeben, wenn ich mir vorstelle, was das für die Entwicklung des Kindes bedeutet!

Und darum geht es. Nicht darum, psychisch kranken Frauen die Fähigkeiten zur Mutter abzusprechen. Ich kenne einige Frauen, die trotz ihrer Depression und trotz diverser Klinikaufenthalte wunderbare Mütter sind und deren Kinder sich ebenso wunderbar entwickeln.

Außerdem gibt es ja auch viele Mittelwege, die es dem Sohn aber ermöglichen, sich frei zu entfalten.

Viele Grüße
Chrigu
Möbius
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Registriert: 5. Aug 2012, 09:27

Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

@annette

Es geht mir nur um das Kind ...die Kinderpsychologin hat gesagt, dass er in der Entwicklung deutlich zurück sei. Nicht kognitiv sondern halt bei den Alttagssachen. Es geht mir nicht darum, meiner Frau das Kind "wegzunehmen". Ich sehe nur, dass da eine Entwicklung in Gange ist, die dem Kind nicht gut tut. Der Kindergarten hat schon vor nem Jahr gesagt, dass es unverantwortlich wäre, das Kind mit zur Mutter zu geben. Es wäre das Beste, wenn die zwei sich mal ein 1/2 Jahr gar nicht sehen würden ...Kinderpsychologin sagt: Kind muss aus dem Ehebett ...Sie: jaja, wenn ich ausgezogen bin, dann werde ich das irgendwann mal in Angriff nehmen ...diese "Symbiose" ist nicht gut ...
jep

Re: Mediation

Beitrag von jep »

Hallo möbius,
Ich finde es halt immer schwierig, wenn solche Erziehungsdefizite erst im Rahmen einer Trennung ins Spiel kommen, da muss man echt aufpassen, das sich das nicht vermischt.

Es ist schon klar, das solche Symbiotischen Beziehungen ungut sind. Obs besser wird, wenn eine radikale Trennung erfolgt, weiss ich nicht, denn oft wird dann dieser abwesende Elternteil vom Kind glorifiziert, sobald es Schwierigkeiten mit dem anwesenden Elternteil gibt. Auf deutsch, sobald du Stress mit deinem Sohn hast(wenn er normal ist, wird das irgendwann der Fall sein), ist dann die Mutter der unerreichbare "Engel" für ihn, und mit 14 (da dürfen sie ja selbst entscheiden) laufen dann viele Kids zum anderen Elternteil über.

Vielleicht kann auch eine Erziehungsberatung/sozialpädagogische Familienhilfe das ganze verbessern.
Ich denke halt immer, das ein Kind Mutter und Vater braucht, und die Trennung von einem der beiden immer nur dir letzte Lösung sein darf.
Als Betroffene ziehe ich mich jetzt einfach mal aus der Diskussion zurück, ich bin da sicher auch nicht objektiv.

grüßle
annette fee
Nachtflug
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Registriert: 3. Apr 2012, 23:15

Re: Mediation

Beitrag von Nachtflug »

Hallo,

ich bin selbst Betroffene, wenn auch erst Anfang 20. Ich denke auch wie Annette, dass psychische Krankheit definitiv nicht Erziehungs- oder Lebensunfähigkeit bedeuten muss - auch bei sehr schwerwiegenden Erkrankungen. Ich habe schon Psychoseerfahrene Mütter kennengelernt, die sehr gute Mütter waren und gut gelernt haben, mit ihrer Krankheit zu leben. Es kommt immer sehr stark auf den Umgang damit an und oft braucht man ja auch Zeit diesen zu erlernen.

Ich denke nur, dass so ausgeprägtes Klammern wirklich nicht gut ist. Ich möchte kein Urteil fällen, wie hier genau vorzugehen ist. Aber diese Problematik sollte auf jeden Fall besprochen werden, ich denke, dass Familienberatungstellen oder der SPDi vielleicht fruchtbare Vorschläge, Möglichkeiten oder Wege für eure Situation aufzeigen könnten. Vor allem da der Sohn ja selbst schon in Behandlung ist, erscheint mir die Situation sehr schwierig.
Ich glaube auch, dass man über ein Internetforum die Situation unzureichend beurteilen kann und sie erscheint mir sehr komplex.

Alles Gute,
Nachtflug
bigappel
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Re: Mediation

Beitrag von bigappel »

Hallo Zusammen,

Grundsatz des deutschen Rechtes: gemeinsames Sorgerecht.

Wird das alleinige Sorgerecht beantragt, was Möbius erstmal machen müßte, entscheidet ein Gericht ggf. unter Zuhilfenahme eines ärztlichen Gutachters über die Erziehungsfähigkeit und nicht die Parteien.

Ich habe mich bisher hier rausgehalten, weil ich die Intension des Beitrages nicht verstehe: Kindergarten sagt dies, Nachbarn sagen das, Arzt sagt wieder was anderes.

Wie Annett richtig gesagt hat, um was geht es hier?

Geht es hier um die Sorge um Dein Kind, dann beantrage das alleinige Sorgerecht und dann wird darüber entschieden, nachdem sich ein vollständiges Bild über das Kindeswohl gemacht werden konnte.

Grüße
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Möbius
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Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

Es geht nicht um das Sorgerecht ...es geht um das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Die Kinderpsychologin hat klar gesagt, dass mein Sohn eine "Rolle" zu erfüllen habe, der er nicht gewachsen ist und das man versuchen müsse, meine Frau mit ins "Boot" zu holen ...was sich aber nach einem Einzelgespräch Frau/Kinderpsychologin als schwierig gestaltet. Sie sieht Fehler, will sie aber nicht abstellen.
bigappel
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Re: Mediation

Beitrag von bigappel »

.... und da mit in ´s Boot holen nach Deiner Auffassung gehörig daneben gegangen ist, wäre die logische Konsequenz die Beantragung des alleinigen Aufenthaltbestimmungsrechtes .... für mich im Ergebnis dasselbe Ergebnis:

Du hast die Pflicht für Deinen Sohn tätig zu werden, wenn das Kindeswohl gefährdet zu sein scheint und dies wäre der Fall, wenn Uneinsichtigkeit Deiner Ehefrau besteht und ein 6jähriges Kind eine Rolle tragen soll, die es überfordert.

Da bin ich dann wieder bei meiner ursprünglichen, unausgesprochenen Frage:
worauf wartest Du? Es scheinen doch alle Versuche / Apelle auf Einsicht gescheitert!

Grüße
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Möbius
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Re: Mediation

Beitrag von Möbius »

@Pia

Ich bin verunsichert ...ganz einfach. Ich möchte mit dem Antrag auch nicht "vor die Wand" laufen und das Kind dann vielleicht als "Rache" nur noch alle 14 Tage sehen können ...wie geschrieben, die Kinderpsychologin sieht das so aber ihr Psychologe in der Klinik + ambulante Psychologin sehen das wohl nach Aussage meiner Frau nicht so ...aber dort hat meine Frau auch nicht viel zu dieser Thematik gesagt.
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