Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

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Lotta-B.
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Registriert: 15. Sep 2011, 18:36

Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo liebe Leute,

ich erhalte derzeit eine volle zeitlich befristete Erwerbsminderungsrente.
Habe ich dennoch einen Anspruch auf eine Kur?
Wo müsste ich diesen Antrag stellen?
Ich hoffe, mein Beitrag ist hier am richtigen Ort eingestellt?!

Grüße, Lotta
misa

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von misa »

Hallo Lotta !

"Kur" gibt es so nicht mehr. > "Reha".
§102 SGB VI sagt:

(2a) Werden Leistungen zur medizinischen Rehabilitation ..... erbracht, ohne dass zum Zeitpunkt der Bewilligung feststeht, wann die Leistung enden wird, kann bestimmt werden, dass Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit ..... mit Ablauf des Kalendermonats enden, in dem die Leistung zur medizinischen Rehabilitation ..... beendet wird.
Regenwolke
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Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Lotta,

Ziel einer Reha ist in der Regel die Verbesserung oder Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, daher ist normalerweise die Rentenversicherung der Kostenträger.

Ich weiß von zwei Leuten, die trotz Berentung einen Reha-Antrag gestellt haben, der dann von der RV mit der Begrüdung, aufgrund der Schwere der Erkrankung sei eine Reha-Fähigkeit nicht gegeben, abgelehnt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass eine Reha von der RV nur bewilligt wird, wenn zu erwarten ist, dass dadurch die Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt werden kann.

Bei den beiden mir bekannten Fällen ist der Antrag nach Ablehnung durch die RV jedoch an die Krankenkasse gegangen und von dort bewilligt worden.
Ob man den Antrag als Rentner auch direkt bei der KK stellen kann, weiß ich nicht, aber du könntest ja bei deiner Kasse mal nachfragen.

Eine Alternative zu einer Reha kann übrigens auch eine stationäre Psychotherapie auf einer Psychotherapiestation oder in einer psychosomatischen Klinik sein, hier brauchst du nur einen Einweisungsschein vom Arzt. Allerdings sind die Wartezeiten für gute Kliniken oft sehr lang.

LG, Wolke
Lotta-B.
Beiträge: 83
Registriert: 15. Sep 2011, 18:36

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Mia Smira, hallo Wolke,

danke für Eure Antworten. Wahrscheinlich habe ich dann keine Chance über die RV eine REHA zu erhalten. Diese wurde bereits vor ca. 3 Jahren abgelehnt mit dem Hinweis, dass ich aufgrund meiner schweren Erkrankungen u. Depressionen nicht rehafähig bin. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Mir gehts seit mehreren Wochen nicht besonders gut u. ich fühle mich sehr erschöpft, kann meinen Alltag mit Familie u.a kaum, eigentlich fast gar nicht mehr bewältigen. Ich dachte mir, dass eine REHA-Massnahme vielleicht hilfreich ist, wieder zu Kräften zu kommen. Der Wunsch nach der Wiederherstellung meiner Arbeitsfähigkeit wäre leider nicht realistisch. So sehen es auch meine div. Ärzte. Ich dachte mir nur, "normale" Rentner, also ältere Menschen, nehmen öfter REHA-Maßnahmen in Anspruch. Ich werde meinen Arzt oder meine Krankenkasse fragen. Eine stationäre Therapie kommt für mich, zumindest derzeit nicht in Frage. Ich war dieses Jahr schon ca. 12 Wochen u. wurde total unstabil entlassen. Ich weiß derzeit einfach nicht, was ich tun soll?!

Grüße, Lotta
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Zarra »

Hallo Lotta,

das einzige, was ich vielleicht Hilfreiches dazu sagen kann (ohne Dir allerdings etwas empfehlen zu können): Klinik ist nicht gleich Klinik (teils unabhängig vom Kostenträger), es gibt da ja doch Unterschiede. (So "ganz Gemischtes", spezielle Depressionsstationen, anders spezifisch ausgerichtete Kliniken (Trauma, Borderline, ...).)

Was erwartest Du Dir denn bzw. was könntest Du Dir für Dich zur Verbesserung Deines jetzigen Zustands als hilfreich vorstellen? Abstand von zu Hause? Bearbeitung eines bestimmten Problems? Mehr Bewegung? ...?

Oder meintest Du "Kur"/Reha wegen einer anderen Krankheit als Depression?

LG, Zarra
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Eine andere Möglichkeit ist, sich eine Klinik zu suchen, in die man normal mit Krankenhauseinweisung gehen kann.Dann zahlt nämlich automatisch die Kasse und man ist nicht notwendigerweise auf eine bestimmte Behandlungsdauer (wie bei einer Reha) begrenzt.
Viele Psychiatrien haben mittlwerweile spezielle Psychotherapiestationen für bestimmte Krankheitsbilder (z.B. Depression oder Angst oder Persönlichkeitsstörungen...) Das geht dann meist mit einer normalen Einweisung.

LG, jolanda


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Lotta-B.
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Registriert: 15. Sep 2011, 18:36

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Zarra u. Jolanda,

danke für Eure Antworten. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, in eine Klinik zu gehen. Ich dachte eben, dass sich "Kur" bzw. "REHA" besser anhört. Na ja, ist eben totaler Quatsch. Eben Depri-Gedanken. War schon mehrfach in div. Kliniken u. habe selbst dazu keine Kraft mehr. Außerdem kann ich meine Familie nicht alleine lassen - egal wie´s mir geht. Das bringe ich nicht mehr übers Herz.

V.G. Lotta
lucya
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Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von lucya »

Oh, Lotta,
Diese Gedanken kenne ich so gut! Alle sagen immer, wenn Du in die Klinik musst, dann ist das eben So...

Aber da ist eben die Familie! Irgendwie aushalten, das ist wichtiger als alles anderes! Dreimal bin ich dann doch in die Klinik gegangen und ich merke sehr genau wie meine Familie darunter gelitten hat und welche Folgen das für meine Kinder hatte!

Aber wir kommen aus dem Dilemma wohl nicht heraus. Manchmal geht nur noch Klinik. Ich wünsche Dir und mir, dass wir diesen Punkt nicht überschreiten! Es ist das letzte was ich meiner Familie antun will!

Was ist denn bei Dir mit Tagesklinik?

Lieber Gruss!
Die lucya

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Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
Lotta-B.
Beiträge: 83
Registriert: 15. Sep 2011, 18:36

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Lucya,

meine Familie ist mir sehr wichtig, auch wenn ich es derzeit leider nicht immer zeigen kann. Ich fühle mich als wäre ich innerlich abgestorben, total leer. Dazwischen gibts immer ein paar gute Stunden, Tage, aber immer wieder holt mich der Grauschleier ein. Einfach schrecklich. Ich fühle mich total schlecht, wenn auch nur ein winziger Gedanke an einen Klinikaufenthalt aufkommt. Schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie, meiner Krankenkasse, die totale Versagerin, die einfach nicht ihr Leben in die rechte Bahn bekommt. Trotz eltlicher Klinikaufenthalte, Psychotherapien, etc....Tagesklinik habe ich mir auch schon überlegt. Derzeit schaffe ich dies jedoch nicht. Tagsüber in der TK und abends dann zu Hause. Für mich gerade unvorstellbar. Ich war schon mal über Weihnachten in der Klinik - nie mehr. Alles wurde nur schlimmer u. ich konnte diese Zeit nur mit starken Beruhigungsmitteln durchstehen. Nein. Ich versuche, weiterzumachen und durchzuhalten. Irgendwie. Jeden Tag aufs Neue. Für mich war das mit der Kur oder REHA nur eine fixe Idee, da ich ja eigentlich weiß, dass ich zu Hause nicht wirklich klar komme u. die d. Gedanken nehmen mich immer mehr in Beschlag. Dies kostet mich zusätzlich Kraft, die ich eigentlich nicht zur Verfügung habe.
Meine Familie gibt mir Kraft, Hoffnung, Halt.
Warst Du schon mal in einer TG?
Lotta
lucya
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Registriert: 4. Aug 2010, 11:39

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von lucya »

Hallo Lotta,
Ich war zweimal in der Tagesklinik. Aber der Erfolg hat nicht wirklich angehalten.

Zum ersten Mal war ich vor zwei Jahren stationär für drei Monate in der Klinik. Damals habe ich gedacht, noch TK anschließen und dann habe ich die Depression schon im Griff. Aber bereits nach dem ersten stationären Klinikaufenthalt ging es mir schon einige Wochen später mies, aber da hatte ich ja die TK noch vor mir.

Nach der TK ging es mir wieder für ein paar Wochen gut und dann schickte mich mein doc zum Umstellen der Medis in die Klinik. Mir ging es schlecht, aber ich dachte nach ein paar Wochen geht es wieder. Nix ging...wieder 3 Monate. Im Prinzip ging es mir 4 Wochen später wieder schlecht! Ich habe es noch 4 Monate zu Hause ausgehalten und bin dann notfallmaessig in die Klinik. Dort war ich wieder fast 3 Monate, bin dann in einem mittelmaessigen Zustand nach Hause gegangen, weil ich der Familie nicht zumuten wollte allein in Urlaub zu fahren. Und dann bin ich wieder in die TK, aus der ich Ende November entlassen worden bin. Und zwar in keinem guten Zustand.

Was jetzt wird weiss ich auch nicht. In der Klinik meinten die Therapeuten und Schwestern ich solle bloß nicht wieder So spät kommen!

Gedanken an Klinik sind immer wieder da, aber das geht einfach nicht!

Ich bin doch eigentlich die, die Familie zusammenhalten müsste. Im Moment habe ich wenig gute Momente. In der TK hatten wir versucht einige Medis abzusetzen. Und das ist in die Hose gegangen. Nun hoffe ich, dass mir das AD diesmal hilft.

Dir wünsche ich ganz viel Kraft und ich kann Dich super verstehen. Alle sagen man solle an sich denken, aber man lebt ja nicht im luftleeren Raum.
Die lucya

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jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Du sagst es Kur oder Reha klingt schöner, mehr aber auch nicht.

Es ist ein ganz großer Unterschied zwischen Akutklinik (Psychiatrie) und einem geplanten Klinikaufenthalt auf einer Therapiestation.

LG, jolanda


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Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Anspruch auf Kur/Erwerbsminderungsrentner

Beitrag von Zarra »

Hallo Lotta, hallo lucya (umso besser, wenn's gerade nicht in diese Richtung geht!),

ich hoffe, daß die wenigsten von uns ganz im "luftleeren Raum" leben, abzuwägen gilt es immer, - wobei Kinder in entsprechendem Alter natürlich einen besonderen Punkt darstellen. - Manchmal hat man "depressiv verklärt" aber auch eine falsche Vorstellung davon, was passieren würde oder was die anderen denken würden etc. etc., auch: was besser für sie wäre.

Manchmal gibt es keine Alternative (und dann sollte man auch so entscheiden), oft aber doch, gerade weil ja auch dies und das einwirken kann, positiv wie negativ.

Mir hat es paradoxerweise auch in anderen Fällen geholfen, eben NICHT zu sagen: "Das darf jetzt AUF GAR KEINEN FALL sein!!"; indem ich den Gedanken zuließ, daß es auch eine Möglichkeit wäre, war ich irgendwie freier zu schauen, was kommt, und abzuwägen. Irgendein No-Go-Bann war gebrochen.

Das ist vielleicht nicht bei jedem so, aber bei mir war es schon oft so.

@Lotta
Was kannst Du denn zu Hause für Dich Gutes tun? Gestehst Du es Dir überhaupt zu?!?

LG und alles Gute Euch!

Zarra
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