in Liebe... los(ge)lassen

Blümli
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von Blümli »

Hej Ihr zwei Lieben hier,

Chrigu, das ist schön, dass Du diesen Thread noch mal rausgeholt hast. Ich bin zur Zeit nämlich im Grunde genau an diesem Thema, welches Du otterchen in Deinem sehr schönen posting angesprochen hast, immer wieder dran.
Brauch dafür aber Zeit, mich darüber einigermaßen verbalisieren zu können.
Wird aber wahrscheinlich nächste Woche werden, bis Ihr hier dazu etwas von mir lesen werdet können.

Übrigens otterchen, ich fand Deine Gedanken überhaupt kein bisschen "wirr", sondern sogar sehr gut auf den Punkt gebracht.

Von Chrigu:
>>Ich glaube, dass trotzdem tiefe Gefühle möglich sind und ein intensives Erleben von Liebe, weil es eben nicht aus einer Not oder einem Bedürfnis heraus erlebt wird, sondern als Geschenk (klar, die meisten von uns haben ein Bedürfnis nach Liebe und Partnerschaft und Nähe, das meine ich gar nicht, sondern ein darüber hinaus gehendes und meiner Meinung nach nicht mehr "gesundes" Bedürfnis).<<
Chrigu genau nur das würde ich inzwischen überhaupt als Liebe bezeichnen, weil Liebe "gibt" und wenn Liebe "nimmt", dann gibt sie im Grunde das " Nehmen-Können". ouh, war das jetzt verständlich ?

Bis bald

Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
OMG
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von OMG »

Liebe Chrigu,

zu deinem letzten Post habe ich auch ein paar Gedanken.

Als ich deine Zeilen so las sind mir so zwei Worte in den Sinn gekommen: Verbiegen und Kompromisse.

Du beschreibst den Paradies-Fall, den wir uns alle übers Loslassen und Verlieben vorstellen.

Was ich mich allerdings jetzt kontrovers frage, ist, wie ist es denn, wenn man einen neuen Menschen (Partner?) kennenlernt?

Ist es dann möglich von Beginn an loszulassen? Wie nehme ich dieses starke Verleibtsein-Gefühl in mein persönliches Loslassen-Prinzip auf?

Nun komme ich auf meine 2 Begriffe, würde ich nicht mit mir selbst einen Kompromiss eingehen in diesem Moment? Ich persönlich finde es immer wieder sehr schwer (auch wenn man jedes Mal denkt, dass man sich nie wieder so sehr verlieben könne) dann noch objektiv zu lenken. In diesem Moment bin ich dann kaum noch urteilungsfähig, auch wenn ich mich bemühe. Also passieren automatisch Kompromisse, ich verbiege mich evtl. sogar für den Partner (auch wenn ich es nicht bewusst erlebe - bin ja verliebt).

Und dann?

Dein Verlieben, liebe chrigu, wäre perfekt - genau so würde ich es mir wünschen, die Frage stellt sich für mich, ob das so tatsächlich real werden kann.

So richtig klar sind meine Gedanken dazu auch noch nicht, ich versuche sie gerade mit Hilfe dieser Worte und Gedankenstupser zu sortieren. Ich hoffe ihr könnt ein wenig nachvollziehen, über was ich nachdenke.

Vielleicht ist es auch eine Art Angst vor dem Verlieben, die mich zu diesen Worten treibt - ich bin nicht sicher.

Euch allen einen schönen Tag von
Ursula.
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"Wenn Euer Leben Euch wie ein mühseeliger Aufstieg vorkommt, dann denkt an die Aussicht, die Ihr von dort oben haben werdet!" Anonym
otterchen
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen Ursula,

nur ein paar kurze, erste Gedanken, eigentlich unter Zeitdruck, weil gleich Arbeit etc...

Verbiegen? Warum?
"will gefallen, soll mich mögen..."
??

Ich bin wie ich bin. Ich bin liebenswert.
Da ist jemand, der mich liebt, und ich muss mich nicht verbiegen.
Ich brauche auch ihn nicht zu verbiegen. Ich lasse ihn in seinem Anders-Sein. Beides kann nebeneinander existieren.

Wie gesagt: nur erste Gedanken - heute Abend mehr (wenn ichs einrichten kann).

Aber das mit dem "Kompromiss mit sich selbst" habe ich noch nicht ganz verstanden. Hättest Du mal bitte ein Beispiel dafür?

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bigappel
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen Ihr Lieben,

meine Erfahrung zu dem Thema ist, dass, je weiter ich in meiner eigenen Entwicklung weitergekommen bin, je näher ich meinem "Ich" bin, also weiss, was ich leben möchte, was nicht, wo meine Grenzen sind, wie ich diese leben kann, was meine Werte sind...... also: je mehr ich im Reinen mit mir selber bin, desto besser kann ich dies in einer beginnenden Liebe umsetzen.

Meine höchstpersönliche Erfahrung ist, je weniger ich weiß, was ich will, je bedürftiger ich bin, desto mehr besteht die Gefahr sich zu verbiegen.

Nach meiner Erfahrung - und das empfinde ich sowas wie von Anfang als loslassen in einer beginnenden Beziehung - ist es ein guter Start, wenn ich mir zwar eine Partnerschaft wünsche, aber weiß, dass ich sie zum Leben, zum Glücklichsein nicht zwingend benötige.

Ich sollte mir selbst soviel Wert sein, dass ich mir das Recht nehme, dass mein Partner mich so akzeptiert, wie ich bin, im Gegenzug aber meine Selbstreflektion und gesund Kompromissbereitschaft, die zum Gelingen einer Partnerschaft notwendig ist, behalte.

Also: Mut zum "Ich bin ich".

LG
Pia
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OMG
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von OMG »

Hallo Otterchen,

Der Kompromiss mit sich selbst...

Ich mache mir gerade Gedanken (auch im Zusammenhang mit einem Buch, welches ich gerade lese), ob ein richtiges Verliebtsein und ein dazugehöriges Loslassen zusammen passen können.

Ab wann lasse ich los? Ab wann muss ich loslassen?

Damit einher geht der innerliche Kompromiss für mich.

Loslassen hat für mich auch etwas mit Abstand zu tun. Abstand zu der Person, in die ich mich verliebt habe (mein Szenario ist ein frisches Verliebtsein Gefühl, wo man dem Menschen so nah wie nur irgend möglich sein möchte).

Dann kommt der Kompromiss, wo ich mir denke: Okay, ich möchte mich nicht verlieren, grenze mich also ab, lasse los. Obwohl ich total verliebt bin und auch (vielleicht zu viel, weil diese Muster haben wir hier ja alle auch schon erlebt von uns selbst) gern viel gebe.

Ist das kein innerlicher Kompromiss? Ich empfinde es schon so...

Einerseits möchte ich das neu erlernte und auch das, was ich mir so mühevoll erarbeitet habe nicht aufgeben, da ich es so schätze, dass ich dieses Gefühl nun haben darf.

Andererseits möchte ich auch lieben und gern auch einfach nur verliebt sein. Und genau in dieser Rosa-Roten-Brille-Phase ist es, wie ich finde, sehr schwer rational zu sein und die Emotionen so zu steuern, da die Dinge einfach passieren.

Sicherlich habe ich dann immer noch ein Maß und auch ein Empfinden für eine wertvolle tiefgründige Liebe, die nicht daraus besteht zu sagen, Du bist es - sondern tatsächlich tiefer geht.

Ich frage mich gerade, ob hier meine Empfindungen differenziert sind und ich sie durch die Depression sehe, doch ich empfinde es irgendwie als innerliche Zerreißprobe, welchem Gefühl ich mich hingeben darf und bis wohin die Grenze verläuft und ab wann ich "vernünftig" sein sollte, damit ich nicht in das alte Muster verfalle.

Ein paar verzwickte Gedanken. Mein Ausruck ist momentan nicht der Beste, so dass ich oft nach Worten ringe, um die Dinge zu erklären. Ich hoffe dennoch, dass ich etwas nachvollziehbar schildern konnte, was genau ich meine.

Herzlich an euch alle hier von
Ursula.
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chrigu
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Ursula, liebe alle hier,

eine sehr spannende Frage, die nach dem Loslassen und Verlieben! Und vielleicht auch teilweise nur individuell zu beantworten, obwohl ich glaube, dass es einige Punkte gibt, die generell zutreffen.

Beim ersten Nachdenken hat Verlieben für mich auch nicht mit Loslassen zu tun, im Gegenteil. Es geht ja darum, dass man sich für jemanden begeistert, dass die guten Gefühle (Schmetterlinge im Bauch, das Dauergrinsen, die Aufregung, die Freude - hach!) von jemandem ausgelöst werden. Und man sehnt sich ja nach den Gefühlen und irgendwie auch nach dem anderen und natürlich auch nach Erwiderung dieser Gefühle.

Loslassen bedeutet für mich in dem Zusammenhang, dass ich erstmal wahrnehme und annehme, dass ich verliebt bin. Vielleicht sogar ganz unabhängig davon, in wen ich mich verliebt habe und ob es eine Erwiderung gibt. Ich mache mein Verliebtheitsgefühl also nicht vom anderen abhängig. Ab einem gewissen Stadium will ich natürlich wissen, ob die Gefühle erwidert werden und das kann erstmal darüber entscheiden, wie ich mich danach fühle. Werden sie erwidert, dann ist das wunderbar. Werden sie nicht erwidert, dann ist das überhaupt nicht wunderbar, sondern kann sich übel anfühlen. Die hohe Kunst wäre vermutlich, sich dann trotzdem zu freuen darüber, dass man verliebt ist, auch wenn das nicht erwidert wird. [Wenn jemand weiß, wie das geht]

Sich zu verbiegen würde bei mir erst einsetzen, wenn ich dann auf Teufel komm raus dem anderen gefallen will, wenn ich also entgegen meiner Person handele, nur damit sich jemand in mich verliebt bzw meine Gefühle erwidert werden oder ich die Hoffnung habe, dass sie erwidert werden. Die Nummer habe ich komplett durch und am Ende stand der totale Zusammenbruch.
Wenn ich aber mal etwas wage und mache, weil ich verliebt bin, aber dabei kein schlechtes Gefühl habe oder das Gefühl entgegen meiner Person zu handeln, dann verbiege ich mich nicht.

Insofern muss Loslassen nicht Abstand bedeuten. Für mich bedeutet Loslassen: Mein persönliches Lebensglück, mein innerster Kern und dessen Unversehrtheit sind nicht vom anderen abhängig. Natürlich freue ich mich, wenn ich jemanden in meinem Leben habe und eine Liebesbeziehung mit ihm führen kann. Aber wenn das nicht so ist, dann findet der Schmerz und die Trauer darüber auf der Oberfläche statt, nicht in meinem Kern. Und wenn mich jemand verlässt, dann ist das superschmerzhaft, verletztend und ätzend, aber auch das betrifft nicht mein Allerinnerstes.

Loslassen ist vielleicht eher das Gegenteil von Festhalten und Umklammern, indem ich jemanden nicht zum Bestandteil oder zur Voraussetzung meines innersten Dasein und Glücks mache. Sondern ihn als wunderschönes Geschenk dazu betrachte.

Puh, und das sollte ich mir jetzt ein paar Mal selbst laut vorlesen!

Herzliche Grüße
Chrigu
bigappel
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von bigappel »

und wenn die Schmetterlinge weg sind, was unweigerlich Eintritt, je nach Mensch, früher oder später.....?????

Verliebt sein, schön.
Aber ist es das????

Da kommt doch noch viel mehr?
Erstrebenswert ist doch das, was nach den Schmetterlingen kommt.

Solange frau /man in der Schmetterlingsphase ist, besteht doch sowieso eine gewisse Art von Unzurechnungsfähigkeit?

Verlieben ist schön, aber irgendwann wird es doch etwas Tieferes oder eben nicht.

LG
Pia
@ chrigu: ja, genau so: zusätzliches Geschenk.
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chrigu
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Pia,

schau mal hier, da hat jemand was für uns über eine Deiner Fragen geschrieben (es gibt ja keine Zufälle, nech?!):

http://www.spiegel.de/schulspiegel/lebe ... 69638.html

Da steht unter anderem, dass Liebe sehr viel rationaler ist als die Phase der Verliebtheit. Das finde ich für mich auch durchaus plausibel. Es geht ja um eine bewusste Entscheidung, sich nach dem Abklingen des ersten Sturms aufeinander einzulassen.


Chrigu
bigappel
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von bigappel »

So isses;
es kann nicht immer nur um das Stadium des Verliebseins gehen.......

Chrigu, hast Du mich falsch verstanden, oder ich Dich ....?
Oder drücke ich mich unverständlich aus?

Verwirrte Grüße
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
otterchen
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von otterchen »

Hallo Ihr Lieben,

hach, ich brauche mir gar keinen Text zu formulieren - Chrigu ( ) hat meinen Gedanken bereits bestens Ausdruck verliehen.

Und ja: man kann auch jemanden lieben (lieb haben / mögen etc), wenn dies nicht erwidert wird. Es sind MEINE Gefühle, und die sind zunächst von jemand anderem unabhängig.
Natürlich wünscht man sich dann, dass diese Gefühle erwidert werden - sowas fühlt sich einfach wunderbar an.
Doch wenn dies nicht passiert, heißt es dennoch nicht "ohne Partner bin ich wertlos" oder "mit mir ist etwas nicht in Ordnung".
Der andere hat einfach nicht dieselben Gefühle für mich wie ich für ihn. Schade.

Dies dann dennoch als Bereicherung zu sehen, ist vielleicht die Herausforderung: ich kenne diesen Menschen und mag ihn - wie schön, dass es ihn gibt.
Klar hätte man gerne mehr, aber ist das nicht mit vielen Dingen so - besonders mit denen, die wir nicht haben können?

Mir kommt auch gerade in den Sinn, dass ja auch wir selbst diejenigen sein können, die geliebt werden, ohne diese Gefühle zu erwidern. Selbstverständlich möchten wir dann auch das Recht haben, nein sagen zu können. Oder aber wir finden uns eines Tages in einer Situation wieder, in der wir selbst mit Übelkeit im Magen feststellen, dass die Liebe zum Partner irgendwann irgendwohin verschwunden ist. Sie ist weg. Müssen wir dann in der Beziehung bleiben?

Wir sind nicht nur die, die Schmerzen erleiden, wir sind auch die, die anderen Schmerzen zufügen (und es vielleicht manchmal gar nicht wahrnehmen - "was, ich? so wichtig bin ich doch gar nicht")

Dies alles abzuwägen und seine eigene Mischung zu finden, WIE man diesen Weg gehen möchte, wie man selbst sein möchte, wie man mit anderen umgehen möchte, das ist wohl die Herausforderung.

Will ich die Bedürftige sein, die ohne "IHN" nur noch wie ein Schatten ihrer selbst durch die Welt schleicht, grau und gebeugt? Will ich die sein, die ohne "IHN" nichts hinbekommt, sich unvollständig fühlt und sich zurückzieht? Will ich mich wirklich aufgeben, nur weil ein Mensch nichts (mehr) von mir wissen möchte? Kann und will ich mein Glück und Wohlbefinden von einem einzigen Menschen abhängig machen?

Und auch in einer Liebesbeziehung, die längst über das unzurechnungsfähige Stadium der Verliebtheit hinaus ist, würde ich mir sowas wie "Stepstones" wünschen: Punkte, auf die ich mich stellen kann um mich umzusehen: wo bin ich, wie bin ich hierhergekommen, wohin möchte ich, wie gelange ich dorthin, ist mein Leben ausgewogen, ist es Zeit mich zu behaupten oder zurückzustecken usw.



Hm. Nun hänge ich hier... ich glaube, da hab ich ganz schön viel Text fabriziert; das werde ich jetzt nicht nochmal durchlesen, sondern einfach ungelesen abschicken. Mal sehen, ob noch jemand antwortet


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chrigu
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Pia,

hm, ich hatte Dich so verstanden:
Die Verliebtheit ist ein Stadium, das erste eben. Aber das, was danach kommt, ist anders. Vielleicht nicht überlagert vom Gefühlssturm, deshalb aber eben auch viel tiefer gehend.

Etwas ähnliches wurde in dem Artikel formuliert, zu dem ich verlinkt habe.

Ist es so, wie Du gemeint hast? Oder drücke ich mich unverständlich aus?

Puh, das ist auch manchmal schwer im Internet, ohne direktes Nachfragen, Intonation, Mimik und Gestik...

Otterchen,
tja, der Weg und die Begleitung dabei. Ich muss Deine Worte noch ein wenig betrachten, sie haben irgendwas in mir angerührt, aber was, das will gerade noch nicht durch die Finger in die Tasten fließen.

Liebe Grüße an Euch!
Chrigu
otterchen
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von otterchen »

Moin,

joh, irgendwas gärt auch in mir noch.

Es ist irgendwie noch zu komplex, um es greifen zu können. Es ist nicht klar, sondern erscheint mir gerade wie eine Vielzahl von Dingen, die miteinander zusammenhängen und die ich noch nicht aufdröseln kann.

Abgesehen davon... ist es ja nur schnöde Theorie... in der Realität sehr schwer zu leben.

*seufz*
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bigappel
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von bigappel »

Moin Chrigu,

ja, kommt so ungefähr hin.

Meine Intension war:

Verliebt sein ist schön, aber doch wirklich genau die Zeit, in der man locker und entspannt abwarten kann, "watt kütt".

Nach den Schmetterlingen wird es nach meiner Auffassung interessant, dann, wenn die Brille weniger rosarot ist, dann, wenn es nachläßt, dass man es ggf. niedlich findet, dass der Partner jeden Morgen sein Nutella als Pflicht auf dem Frühstückstisch erwartet (ein doofes banales Beispiel einfach für das, was man anfänglich vielleicht belustigt angesehen hat, was im Alltag anfängt zu nerven mit der Zeit) und die Welt untergeht, wenn dem nicht so ist........

In meinen Augen ist das Alltagsleben eine echte Herausforderung, wo sich dann wirklich zeigen wird, ob ´s passt.

LG
Pia
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chrigu
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Pia,

genau! Dann haben wir uns verstanden (aber das dachte ich mir schon ).


Chrigu
ka2-x-di
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von ka2-x-di »

Hallo Zusammen,

ich verfloge schon länger und sehr gerne diesen Thread. Leider konnte ich mich noch nicht wirklich dazu äußern, da ich noch am Anfang stehe und mir oft zu diesem Thema die Worte fehlen/nicht die richtigen Worte finde ...
"In Liebe loslassen" klingt für mich so .. unwirklich? und denoch hört es sich toll an diese Erfahrung machen zu dürfen.
ich stehe also gerade zwischen den stühlen. "in liebe loslassen" ist für mich (noch nicht) lebbar, hoffe auf der anderen Seite jedoch diese Erfahrung machen zu dürfen.

Der letzte längere Beitrag von otterchen hat mich sehr angesprochen, vorallem diese Zeilen haben mich zum nachdenken gebracht:

<< Will ich die Bedürftige sein, die ohne "IHN" nur noch wie ein Schatten ihrer selbst durch die Welt schleicht, grau und gebeugt? Will ich die sein, die ohne "IHN" nichts hinbekommt, sich unvollständig fühlt und sich zurückzieht? Will ich mich wirklich aufgeben, nur weil ein Mensch nichts (mehr) von mir wissen möchte? Kann und will ich mein Glück und Wohlbefinden von einem einzigen Menschen abhängig machen? >>

NEIN! und zwar ein klares Nein von meiner seite: Das will ich nicht! Trotzdem muss ich sagen es fühlt sich zeitweise so an und dann muss ich zugeben: ja es ist so...

Diese Worte von otterchen haben irgendetwas in mir ausgelöst ich kann es nur noch nicht deuten. Es fühlt sich aber gut an! ...


Liebe Grüße
ka2-x-di
otterchen
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von otterchen »

Danke, liebe ka2-x-di,

das tut gut

Naja, zu wissen, was man NICHT will, ist ja nur der erste Schritt.
Sich zu überlegen, was und wie man statt dessen sein möchte, folgt danach... und hinterher natürlich noch die Umsetzung

Ich kann mittlerweile an meine große Liebe (der auch heute nichts mehr von mir wissen möchte und jeglichen Kontakt abblockt) eher denken wie ein wunderbares Geschenk, das mir ermöglicht hat, einige essentielle Dinge im Leben lernen und erleben zu können.
Ich bin geliebt worden, ich habe mich wahrhaftig geliebt gefühlt (und habe ihn mit meiner depressiven Art damals von mir weggetrieben - aber das ist ein anderes Thema), und DAS kann nicht jeder von sich sagen.

Leider war dieses Geschenk nur von kurzer Dauer, deshalb manchmal die Wehmut - und dennoch: ich kann ihn seinen Weg gehen lassen und schaue nun auf mich.
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OMG
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von OMG »

Liebe Otterchen,

tolle Worte!!! Ich lese deine Beiträge super gern und sie helfen mir immer wieder die guten Seiten zu entdecken und weiter daran festzuhalten (ich vergesse immer alles viel zu schnell)...

Es hat alles seinen Sinn und ist nicht einfach aus Zufall so, genau wie auch Pia und chrigu immer sagen.

Ich liebe diesen Thread

Herzliche Grüße an euch hier von
Ursula.
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von otterchen »



Hallo nochmal,

heute in meiner Therapiestunde haben wir über Dinge gesprochen, bei denen ich direkt wieder an diesen Thread hier gedacht habe (Windrose des Widerstandes, Windrose der Wirkungen - Michael Lukas Moeller).

Bei einer gestörten Beziehung zu sich selbst kann ich auch meinem Partner gegenüber nicht einfühlsam sein.
Dies kann zu gestörten Beziehungen führen:
es kann sein, dass man total am Partner vorbeilebt,
dass man gibt und gibt und gibt und...
... sich selbst vernachlässigt
... nicht das gibt, was der Partner braucht
dass man den Partner anders sieht, als er wirklich ist
dass man Ansprüche an ihn stellt, die er nicht erfüllen kann
usw.

Das fand ich sehr interessant!
Der Schlüssel zu einer guten Partnerschaft scheint also darin zu liegen, dass man ein gutes Verhältnis zu sich selbst hat - gut für sich sorgt, seine Werte lebt, seine Ziele kennt und verfolgt, selbst sein bester Freund und Anwalt ist usw.

In der Folge kann ich mir aber vorstellen, dass genau dies auch die Voraussetzung dafür wäre, sich "in Liebe" und "bereichert" von jemandem trennen zu können.
Ich lasse den Menschen ziehen, der mir viel bedeutet, einfach, weil sich unsere Wege jetzt trennen.
Naja, das "einfach" sollte ich wohl aus diesem Satz streichen - das würde nicht stimmen. Da werden wohl immer noch diverse andere Gefühle mit hineinspielen.

Und dennoch: Lieben heißt eben auch, jemanden ziehen lassen zu können, etwas gewähren zu können - loslassen eben.
Manchmal ist es für den Partner besser, manchmal für einen selbst, manchmal für beide.

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OMG
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Re: in Liebe... los(ge)lassen

Beitrag von OMG »

Guten Morgen ihr Lieben,

Otterchen du schreibst
>>In der Folge kann ich mir aber vorstellen, dass genau dies auch die Voraussetzung dafür wäre, sich "in Liebe" und "bereichert" von jemandem trennen zu können.<<

Ich für meinen Teil weiß, dass ich mir selbst zur Zeit nicht so der beste Freund bin und ich kenne scheinbar auch noch nicht so genau meine Grenzen, meine Ziele und all das, was dazu gehört, um mit mir im reinen zu sein und dann dementsprechend eine stabile langfristige Partnerschaft einzugehen.

Dennoch ist es mir gelungen meinen speziellen Freund in Liebe gehen zu lassen - ihn in Liebe loslassen zu können.

Ich sehe die Erfahrung/ Zeit mit ihm als wundervolles Geschenk!

Herzlich und einen schönen Nikolaustag euch allen von
Ursula.
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