Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

otterchen
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von otterchen »

Hallo Pia,

vielen lieben Dank.
Ich sprach auch wirklich nur davon, dass der Partner tatsächlich die Beziehung beendet hat. Solange beide Partner zusammenbleiben wollen, kann man gemeinsam den "Kampf" aufnehmen.

Und ja, ich weiß: wenn die Trennung noch frisch ist, bringen alle klugen Worte nichts. Das braucht seine Zeit. Ich möchte auch keinem sagen "he, du muss nur anders denken, dann gehts dir besser" - ich weiß, dass das nicht funktioniert. Schmerz, Schock, Ungläubigkeit, Orientierungslosigkeit, Zweifel, Wut, Hoffnung, Sehnsucht, Traurigkeit - diese Gefühle und noch einige mehr stürzen auf einen ein und zerren an einem, so dass man sich selbst kaum wiedererkennt.
Verlassen zu werden tut weh und bringt einen gehörig aus dem Gleichgewicht. Diese Phase will erst einmal durchgestanden werden.

Das Forum hier kann aber nur bedingt seinen Anteil dazu leisten. Wichtiger ist es jetzt für die Betroffenen, sich im realen Leben die Unterstützung zu holen, die sie benötigen... z.B. eine Freundin, die sich alles anhört... und wenn es Monate dauert und immer wieder von vorne anfängt. Es wird nicht geradlinig verlaufen, sondern eher 2 Schritte vor und 1 zurück. Das ist normal, und keiner kann eine Zeitspanne vorgeben, in der man so etwas verarbeitet haben "muss". Dennoch: je mehr man für sich selbst tut, je mehr man wächst, desto eher kommt man da heraus. Glaube ich.

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Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Hallo Otterchen,
Deine Beiträge machen mir ein wenig Mut, habe nur auch Angst, dass es ewig dauert, bis ich aus diesem Tief rauskommen, zumal jetzt ja auch die "dunklen" Monate kommenn und Weihnachten, mag gar nicht dran denken, was da auf mich zukommt... Habe da richtig Angst vor, unser Hochzeitstag ist auch im Dezember und mir tut seine "Kälte" so furchtbar weh...
Sunnygirl78
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Sunnygirl78 »

Hallöchen,
Ich bin innerlich zerrissen...einerseits will ich ihn zurück und wünsche es mir und andererseits möchte ich ihn nicht mehr, weil er mich zu sehr verletzt hat.
Und es für einen gesunden Menschen unverständlich ist, dass man sich von seinem Geliebten Partner trennt.
Weihnachten fällt dieses Jahr aus...😔
Ich bin auf den Termin mit meiner Therapeutin gespannt und hoffe, das es mir mit ihr gelingt mein Inneres Ich wieder in Einklang zu bringen.
Und dann schauen wir mal, was die Zukunft bringt.
Eine Frage habe ich noch...Gesetz dem Fall, dass ein Betroffener gesundet und dann merkt was er verloren hat...dann würde doch ein einziger Hauch einer Chance bestehen, oder nicht?
Liebe Grüße Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

hallo sunnie, weihnachten fällt aus, bei mir auch aber meine Chance ist ja durch den Anruf meines Mannes eh weg, er hat mir ja knallhart gesagt, ist nicht mehr, versteif Dich lieber nicht drauf, ich merke, jetzt wo ich eine "Ansage" habe ist es zwar auch nicht leichter aber man weiß woran man ist und die Hoffnung ist weg....
Sunnygirl78
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Sunnygirl78 »

Hey Atti,
Ich habe so eine klare Ansage nicht bekommen...er hat gesagt, dass er sich trennen will, weil er Ruhe braucht.
Und auf die Frage, ob ich irgendetwas falsch gemacht habe kam von ihm: "Du hast nie etwas falsch gemacht...Merk Dir das"
Ich weiß nicht, ob er mich noch liebt...;o(
Ich würde gerne seine Schwester fragen, was sie in dieser Sotuation an meiner Stelle tun würde.
Aber ohne die Beratung meiner Therapeutin mache ich jetzt gar nichts...

Liebe Grüße von einer heute mal wieder zerrütteten Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Hi Sunnie, so klar und hart die Ansage auch war, man kann besser - so blöd wie es sich anhört - mit der Situation umgehen, weil die Hoffnung weg ist, es tut genauso weh wie vorher vielleicht sogar mehr aber die Hoffnung drückt nicht mehr da mit rein, mir geht es heute morgen auch wieder mies, kann vor allem noch keine Wut entwickeln, bin nur traurig....
Blümli
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Blümli »

Liebe attilaneu,


es würde mich freuen, wenn Du aus meinen Beiträgen irgend etwas - vielleicht sogar Kraft für Dich - rausziehen könntest. Und ich kann, trotzdem ich glaub wohl grad anders als Du gestrickt zu sein, Dich in Deinen Gefühlen schon verstehen und - neu für mich - inzwischen auch nachfühlen.

Ich bin, bis zur Begegnung mit meinem besonderen Freund, überwiegend ein Mensch gewesen, der vorrangig seinen Kopf verwendet hat und vor seinen Gefühlen lieber "Reißaus" genommen hat. Durch die kurze, aber sehr intensive Beziehung mit ihm, bin ich in für mich neuer Weise mit Gefühlen von mir in Kontakt gekommen und vor allem habe ich mich sie da sein und erleben getraut, wie nie zuvor. Ja, und dann waren es bei seiner Beendigung unserer Beziehung leider auch sehr viele schmerzliche Gefühle, denen ich in meinem vorherigen Leben genau versucht habe, durch die übermäßige Verwendung meines Kopfes, aus dem Weg zu gehen.
So erklären sich für Dich vielleicht meine eher "vernünftigen" und " sehr kopfigen" Beiträge.

Ich habe mir so ähnlich wie Du täglich die Fragen gestellt: " wie kann es sein, er hat mir gerade noch die überschwänglichsten Liebeserklärungen gegeben, waren diese gelogen, oder wie soll ich das verstehen...?" ; " in wiefern hängt dies alles mit einer Depressiven Episode zusammen und wieviel ist "normale" Beziehungsgeschichte ?" ... diese Fragerei ging endlos !
Vor allem kam ich immer wieder an den Punkt, dass die Antworten die ich mir geben konnte ein "entweder - oder" waren. Also entweder sagte ich: " das ist wohl die Depression", damit konnte ich ihn mir dann als den Menschen erhalten, als den ich ihn kennengelernt hatte. Er war ja dann mit seinem so plötzlich veränderten Verhalten kein " Ars..", im Gegenteil seine für mich so besonderen persönlichen Seiten, so konnte ich inzwischen verstehen, ihn genau zum depressiv sein " befähigten".
Ja und dann konnte ich mir das "Oder" sagen: " das ist wohl seine Person", die vielleicht ja einen leidvollen depressiven Lebensweg geht, weil eben genau seine Persönlichkeit so ist, er aber auch genau deshalb, weil er so ist, mich so und auf diese Weise mit dieser "Beziehungsgeschichte" konfrontiert.
Wenn ich diese "entweder - oder" in kurze wertende Worte zusammenfasste, ( was ich immer wieder getan habe) tat ich das so: Entschuldigung - Anklage

Ich hab immer und immer wieder mein Bemühen reingelegt mich mit dem "entweder" auseinander zu setzen, also ihn zu verstehen, ihn so sehen zu können was und wie er eben mit dieser Depression ist und dann aber auch mit dem "oder", weil es für mich wichtig war, um mit der Beziehungsgeschichte klar zu kommen. Ich musste mich mit dem auseinander setzen, dass es eben auch Tatsache ist, dass er leider eben "nur" eine solche Beziehungsgeschichte mit mir leben konnte... mir das also "angetan" hat.
Ich nannte es mal einen Spagat, den ich einfach nicht zustande brachte. Immer und immer wieder hatte ich das Gefühl, dass ich entweder mir oder ihm nicht gerecht werden konnte ( wieder das entweder - oder). Nahm ich die Beziehungsgeschichte so, wie sie eben Tatsache war, tat ich nach meinem Empfinden ihm Unrecht, weil ja doch die Depression eine Rolle spielte. Sah ich es aber aus der Sicht mit der Depression, tat ich mir unrecht in dem, was ich in Sachen Beziehungsgeschichte fühlte.

Meine zwei Jahre seit der Trennung habe ich jetzt damit verbracht mich immer wieder im Wechsel mit entweder dem " entweder" oder dem " oder" auseinanderzusetzen. Es gab ( und gibt es noch) also immer wieder Zeiten, in denen ich ihm voll zugewannt und voller Verständnis bin und dann wieder Zeiten, in denen meine Gefühle in Sachen Beziehungsgeschichte im Vordergrund stehen.

Für Dich ist jetzt gerade wohl die Zeit, in der Du auch auf Deine Gefühle in Eurer Beziehungsgeschichte schauen musst. Doch Du wirst Dir Fragen, die über beide Bereiche gehen nicht beantworten können... (ich bin daran auch oft verzweifelt).
Deshalb dieser Satz, den ich hier im Forum immer und immer und immer wieder gehört habe, den ich ja vor allem gar nicht hören wollte, geschweige denn nicht begreifen konnte, wie ich das denn machen sollte, " Kümmere Dich um Dich" , ist tatsächlich der einzig gangbare Weg, aber zu begreifen leider erst, wenn man ihn schon angefangen hat zu gehen.

Deshalb, lass Dich nicht entmutigen durch die vielen guten und ach so schlauen Beiträge. Ich weiß, sie helfen Dir genauso so, wie sie Dir auch Schmerz zufügen. Doch wenn Du dem nicht ausweichst, hast Du schon begonnen einen guten Weg zu gehen.

Im Übrigen finde ich den Beitrag von otterchen sehr gut, weiß aber noch gut, dass sie mich mit wahrscheinlich ebenso guten Beiträgen damals sehr schmerzhaft getroffen hat und ich damals nicht unbedingt meinte, dass sie mir damit geholfen hätte. Hat sie aber doch !

@ otterchen Deshalb an dieser Stelle an Dich ein und

Liebe attilaneu, ich wünsche Dir, dass Du weiterhin die Kraft hast Deinen Schmerz zuzulassen, darin aber nicht so völlig versinkst. Also Du Dir, so wie bisher, durch den Austausch hier im Forum Auseinandersetzung mit Dir und damit auch mit der Beziehung oder Trennung zu Deinem Mann verschaffst.

Alles Gute Dir

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
otterchen
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von otterchen »

und voller Achtung zurück an Dich, liebe Blümli
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Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Blümli, das klingt alles so gut aber es umzusetzen ist eben das Problem, ich frage mich, ob er überhaupt noch Depressionen hat spricht die Krankheit aus ihm oder wer ist das den ich acht Jahre als liebevollen Ehemann kannte.
Mir fällt das unheimlich schwer, mich um mich zu kümmern versuche mich abzulenken aber es gelingt nur zeitweise dann grüble ich wieder...Es tut so furchtbar weh!!!
Blümli
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Blümli »

Hej attilaneu,

"ablenken" hat mir auch nichts gebracht, besser gesagt hat gar nicht geklappt.

Ich hatte damals ganz konkret gedacht : "Du stehst jetzt da wo du eben stehst und zwar an der Stelle, wo er dich verlassen hat und du hoffst, dass er da auch wieder auftaucht. Du weißt zwar, dass er, selbst wenn er da wieder auftauchen würde, nicht alles genau so weiter gehen würde, wie es vor dem Bruch war, aber wenn du dich eben jetzt nicht fortbewegen kannst, dann bleibste eben stehn."
Und da stand ich dann auch wirklich eine ganze Weile, bis in mir der Wunsch wieder aufkam zumindest an Ort und Stelle doch nicht nur zu warten, sondern wieder leben zu wollen. Also stand ich an Ort und Stelle und begann vorsichtig meinen Blick auf mein Leben zu richten und langsam, sehr langsam konnte ich mich auch wieder bewegen.

Solange ich mich gegen den Schmerz gewehrt habe, hat mich der Schmerz beherrscht. Konnte ich mich dem Schmerz hingeben, hat er sich "verwandelt" in ein "momentanes Gefühl", welches ich eben gerade hatte.
Ich denke, dass da die Blickrichtung eine Rolle spielt. Nehme ich den Schmerz an, schaue ich folglich auf mich, nehme ich mich dann auch selbst wahr. Einfluss nehmen, etwas verändern, kann ich nur das, was mich selbst betrifft, auf ihn und was ihn betrifft, darauf habe ich überhaupt keinen Einfluss.

Ich habe den Eindruck ( zumindest kenne ich das so von mir), Du wehrst Dich gegen dies alles und Du schaust in seine Richtung und überlegst, was von ihm aus anders sein sollte/ könnte/ müsste, um dass sich etwas verändern würde, Dein Schmerz aufhören könnte.
Ja ! es tut so furchtbar weh... ! Das wird mit Ablenkung nur für einen kurzen Moment, wenn überhaupt, weg sein. Deshalb, schau auf Dich mit diesem Schmerz... sieh ihn Dir an... spür ihn... ABER schau nicht weg und blick nicht auf ihn ! Bleib mit Deinem Blick bei Dir. Mehr musst Du und kannst Du vielleicht erst mal gar nicht tun.

Alles Gute

Blümli
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Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Blümli so wie Du das schreibst klingt das "einfach" aber wie mache ich das mit meinem Schmerz bei mir bleiben und nicht an ihn zu denken, mir vorzustellen er wäre wieder hier, im Moment habe ich das Gefühl, ich bin wie gelähmt und stehe unter Schock.
Morgen gehe ich zu meiner Psychotherapeutin, vielleicht hat die auch einen Denkansatz für mich.
Heute morgen geht es mir besonders schlimm, habe das Gefühl eine große Faus quetscht meinen 'Brustkorb zusammen und ich weiß nicht, wie ich das negative Empfinden weg bekomme....
OMG
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Hallo,

naja, wenn es ein Patentrezept gäbe, wie man das konkret macht, dann würden sich sicher einige eine goldene Nase verdienen können. Doch hier geht es um unbezahlbare Erfahrungen, um das Leben und seine Seiten. Diesen Leidensprozess, den du gerade wieder und wieder durchfährst, der braucht seine Zeit. Bei dem einen geht das in 2 Wochen, andere brauchen 2 Jahre. So ist das leider.
Da kann man dir seelisch und mit ein paar aufmunternden Worten beiseite stehen, aber durchleben muss ihn jeder selbst. Wir alle hier können dir den Schmerz nicht nehmen, auch wenn wir das gern tun würden.

Es gibt ein tolles Buch, mit kleinen Aufgaben für jeden Tag, das ganze Jahr. Mir hilft es sehr, es handelt vom Loslassen:

"Melody Beattie - Die Kraft zum Loslassen."

Herzliche Grüße von
Ursula.
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"Wenn Euer Leben Euch wie ein mühseeliger Aufstieg vorkommt, dann denkt an die Aussicht, die Ihr von dort oben haben werdet!" Anonym
Blümli
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Blümli »

Hej attilaneu,

ich hab nie davon gesprochen, dass es "einfach" wäre... das ist es absolut überhaupt nicht und man kann dieses - wie Du es nennst - negative Empfinden, den Schmerz nicht - und schon gar nicht einfach - "weg bekommen", wie man vielleicht einen Schnupfen oder Husten "weg bekommen" kann.

Und so wie Ursula Dir schon geschrieben hat, ist es Deine Aufgabe diesen Lebensabschnitt zu durchleben, andere können Dir nur kleine ( seelische) Unterstützung anbieten. Ich bin auch ihrer Meinung, dass es da ums "Loslassen" geht und kann das bei mir rückblickend sehen, dass es um so schwerer ist etwas loszulassen, an dem man sich vorher festgehalten hat.

Das war z.B. meine Lernaufgabe mit dieser ganzen Geschichte, zu begreifen wer ich bin, und dass ich lernen muss mein Leben "selbst stehend" zu leben und eine Partnerschaft ( egal mit wem) ein Festhalten auf Dauer (und mit meinem besonderen Freund nicht mal auf kurze Zeit) nicht tragen kann. - Die eigenen Schwächen werden einem von einem empfindsamen Menschen ( z.B. Menschen mit Depressionen) wahrscheinlich direkter gespiegelt -

Ich kann Dir nur schreiben was mir eine Hilfe war, oder überhaupt erzählen wie es war. Vielleicht können Dir Parallelen eine kleine Hilfe sein, die will ich Dir dann auch gerne geben, doch...
LEBEN musst DU selbst.

Mitfühlende Grüße

vom Blümli

P.S. wenn Du mehr von mir hören willst, kannst Du gerne fragen, ich antworte Dir gerne weiterhin
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Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Blümli und Ursula, ihr seid beide toll, es ist nur so, dass ich heute in meinem Schmerz versinke, hoffe dass ist nur für heute erstmal so, ich lasse den Schmerz zu und hoffe, dass er dann auch irgendwann vorbei geht, bin ein sehr tief empfindender Mensch und habe Angst, dass ich mich an dem Schmerz "festbeiße" und gar nichts positives mehr zulassen kann oder will. Warum es ausgerechnet heute so schlimm ist weiß ich nicht aber ich lass es zu und heule auch zwischendurch, dann bin ich stolz, wenn ich wieder ein Kapitel in meinem Buch lesen und mich darauf konzentrieren kann.
Bitte hört nicht auf zu schreiben und "wascht" mir auch ruhig mal den Kopf....
OMG
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Ich empfinde es wie einen Kreislauf:

Lasse ich los, kann ich mich abgrenzen, grenze ich mich ab, bleibe ich bei mir, bin ich bei mir, denke ich an mich, denke ich an mich, komme ich vorwärts.

Denke ich zuerst an ihn, dann dreht sich der Kreis entgegengesetzt und das tut mir nicht gut...

Also versuche ich loszulassen, weil ich weiß, das dieser Weg der richtige ist und ich etwas für mich tue.

Ich selbst habe es während ich die Beziehung noch wollte nicht so geschafft und bin nun soweit, dass ich es genau so lebe, wie ich den Kreislauf geschildert habe. Erst seitdem ich davon überzeugt bin, dass es das ist, was ich wirklich will, tut es mir auch gut.

Und das dauert...

Herzliche Grüße von
Ursula.
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OMG
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Und noch was kleines als Anregung: Wenn ich mich ändere, ändert sich auch alles andere um mich herum mit mir, da ich anders wirke.

Beißt du dich fest, wird sich, wie du auch selbst sagt, der Schmerz nicht ändern (weder weniger, noch mehr)...
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Blümli
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Blümli »

@ Ursula

Das ist eine wirklich tolle Beschreibung vom Kreislauf. DANKE

Viele herzliche Grüße an Dich

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Lerana
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Lerana »

Hallo!

Schließe mich der Lobhudelei gerade mal an:
Tolle Beiträge Ursula und Blümli!!!

@Attilaneu:
Ich wünsche dir Kraft und Trost und alles, alles Liebe!!!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
OMG
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Liebe Blümli, liebe Lerana,

ich freue mich, dass ich auch ein wenig zurückgeben kann, von dem was ich über die letzten Monate auch und vor allem durch euch beide hier lernen und erfahren durfte.

Herzlich an euch von
Ursula.
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Frodoboss
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Frodoboss »

Hallo Ihr Alle, hoffe dass ich in den kommenden Wochen und Monaten auch an mir wachsen kann und den Schmerz etwas differenzierter sehen kann und mich weiter entwicklen kann aber dafür ist es wohl im Moment auch noch zu früh, bemühe mich jedenfalls an MICH zu denken!!
Sunnygirl78
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Sunnygirl78 »

Hallöchen Ihr Alle,
ich muss auch mal ein Lob an Blümli, Ursula, Otterchen, Pia,Twinkle und Lerana ausprechen...Ihr schreibt immer richtig gute und tolle Beiträge, die einem helfen...klar Ihr könnt uns den Schmerz nicht nehmen...aber es hilft ungemein zu wissen, dass Ihr das selbe durchlebt habt und wie Ihr da raus gekommen seid.
@Ursula...ich hate Dir im Betroffenen Forum auf Dein Thread geantwortet und hoffe, dass Du es gelesen hast....;o)
Nach wie vor versuche ich jeden Tag einen Fuss vor den anderen zu setzen und plane mein Leben ohne ihn....was die Zukunft bringt weiss nur der liebe Gott....ich denke jetzt an mich und erfülle mir einen Traum:war heute auf einer Katzenaustellung und wenn alles gut läuft...werden in 3 Monaten zwei kleine Samtpfötchen bei mir einziehen.
Wünsche Euch einen schönen Abend....;o)

Herzliche Grüße

Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Sehr schön zu lesen, dass du Pläne machst. Mir fällt es immer noch schwer manchmal Pläne auch durchzusetzen, weil mir dann tatsächlich schmerzlich bewusst wird, dass er eben wirklich nicht mehr dazu gehört. Umso wichtiger ist dann mein Kreislauf an den ich mich halte, das klappt, da ich das wirklich aus tiefstem Herzen so will - ohne ihn weiter gehen! Ich will das so, weil ich weiß, dass es diese Tiefen immer und immer wieder geben würde und dafür habe ich einfach keine Kraft. Ich habe es versucht, bin gescheitert und ich möchte nicht mein Leben lang Angst haben, wann ich oder mein Partner wieder die nächste Krise in der jeweils eigenen Krankheit erleben. Das halte ich mir vor Augen. Wir haben darüber auch gesprochen. Ich habe es in meinem Thread mal so beschrieben: Wir lieben uns, daher gehen wir getrennte Wege. Weil es beiden Seiten besser tut. Sich mit diesem Gedanken abzufinden gefällt mir persönlich. Aber, das ist wie gesagt die "Arbeit" von fast 9 Monaten. Also gebt euch einfach die Zeit und auch ihr werdet mit der Trennung zu eurem geliebten Partner lernen umzugehen und es eines Morgens beim Aufstehen mit anderen Augen sehen können.

Dein Samtpfötchen wird dir sicher dabei ein guter Freund werden. Ich habe 4 treue Seelen auf meinem Sofa und wenn ich ihnen in die Augen sehen darf, Tag für Tag, blüht mir mein Herz auf. Sie sind immer da für mich und begrüßen mich mit einem fröhlichen "Wuff", wenn ich nach Hause komme.
Das ist ein Lichtblick am Ende des Tunnels, definitiv!

Herzlich von
Ursula.
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Sunnygirl78
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von Sunnygirl78 »

Hallo an alle
Ach Ursula...Du rührst mich immer wieder zu Tränen...auf meine Samtpfötchen freue ich mich sehr...sie sind für einen da und schmusen und merken wenn es einem schlecht geht...;o)
In Deiner Antwort schmerzt mich der Satz,wir lieben uns...gehen aber getrennte Wege...welchen Trugschluss...;o(
Gestern war ich auf einer Party und dort sagte man mir, dass es Unverständlich sei, dass ich alleine bin...normalerweise müsste ich schon verheiratet sein und 2 Kinder haben...da hab ich gesagt...Ruf mal bitte meinen Ex-Freund an und sag ihm das.
Die Party war sehr anstrengend für mich, da ich mich echt beherrschen müsste nicht zu weinen...musste oft gegen die Tränen kämpfen.
Im Moment fühl ich mich innerlich soo leer, dass ich keine Hoffnung habe jemals wieder jemanden lieben zu können...zumal unsere Beziehung soo Perfect begann...deshalb ist es so unverständlich für mich , dass es so enden muss.
Ich hoffe, dass mir die Therapeutin helfen kann am Dienstag.
Liebe Grüße von einer mal wieder sehr traurigen Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein"
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

>>Im Moment fühl ich mich innerlich soo leer, dass ich keine Hoffnung habe jemals wieder jemanden lieben zu können...zumal unsere Beziehung soo Perfect begann...deshalb ist es so unverständlich für mich , dass es so enden muss.<<

Das ist der normale Prozess des Leidens, den wirst du in nächster Zeit als ständigen Begleiter haben, bis du eines Morgens aufwachst und die Sonnenstrahlen dir wieder ein Lächeln entlocken können...
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OMG
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Re: Mein Mann liebt mich nicht mehr - Depression

Beitrag von OMG »

Und das mit den Parties kenne ich - seeehr anstrengend, wenn man aus seinem "heiligen Nest" hinausschreitet und einem eigentlich eher nach Verkriechen ist.

Dazu folgenden Rat:

Wenn du dich nicht darauf einlassen kannst, dann bleib zu hause, bis du soweit bist! Auch das gehört zum Loslassen dazu. Bewusste Trauer weißt du. Wenn du weinen musst dort, dann steh dazu und lasse es zu. So machst du es dir allgegenwärtig und verarbeitest es aber besser.

Du wirst an den Punkt kommen (dort bin ich vor einigen Wochen angekommen), dass du wieder mit Freude weggehst und beim Weggehen ALLES um dich rum vergisst und auch ihn!!! Bis dahin ist es schon ein langer Weg des Trauerns, doch wenn du merkst du kannst wieder ein wenig mehr loslassen, in dem nämlich deine Gedanken beim Weggehen mit Freunden NICHT an ihn gerichtet sind, bist du auf dem besten Wege loszulassen.

Kopf hoch und denk immer daran, Ablenkung ist gut aber bewusstes Verdrängen durch Ablenkung ist destruktiv.

Herzlich von
Ursula.
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