Okay, das gibt ein bisschen was zum Lesen, aber die ganze Situation muss erklärt werden, damit man sie eventuell ein wenig verstehen könnte...
Vor knapp vier Jahren haben ich meinen Freund kennen gelernt und wir verbrachten anderthalb wundervolle Jahre zusammen. Dann trennte er sich mit einem mal. Damals kam mir das schon sehr komisch vor, denn es war zu dem Zeitpunkt eine Fernbeziehung er hatte bereits die Flüge und alles gebucht.
Nach 11 Monaten kamen wir dann wieder zusammen (Ich hatte ein kleines Problem und in dem Moment war er der einzige der helfen konnte. Ich fuhr zu ihm und schwupps ging's wieder los) Jedenfalls lief bis zum April dieses Jahr alles bestens. Eben bis zu dem Zeitpunkt an dem mein Freund einmal zu seine Mutter "nein" sagte. Von da an fing die Mutter an gegen mich zu hetzen und nur Mist über mich zu verbreiten. Sie mischte sich extrem in unsere Beziehung ein (wir durften nichts mehr zusammen machen, was irgendwann so weit mündete, dass ich nicht mal mehr mit auf Besuch kommen durfte, geschweige denn mit ihr reden oder anderen Kontakt suchen durfte). In dieser Zeit veränderte sich dann auch mein Freund. Er wurde immer ruhiger und in sich gekehrter. Eines Wochenendnachmittags kam er nach Hause und machte unvermittelt Schluss. Nachdem er sich dann allerdings getrennt hatte, hatten wir mit mal unsere "alte wunderschöne" Beziehung zurück. Wir schliefen in einem Bett, haben gekuschelt und alles. Wenn er jedoch von seiner Mutter nach Hause kam, war er immer sehr deprimiert (ist an dieser Stelle wirklich mal das richtige Wort), traurig, und teilweise auch aggressiv. Ich war einfach nur da und meine bloße Anwesenheit machte ihn wieder zu dem Menschen, den ich kenne.
Jedenfalls bin ich vor einem Monat bei ihm ausgezogen und diese Woche Dienstag war ich bei ihm und mich traf der Schlag. Er hat sich quasi komplett von der Außenwelt abgeschottet. Sämtlichen Rollos und Gardinen in der Wohnung sind zugezogen, es war kein Licht an (es wurde bereits dunkel draußen) außer das Licht des Computermonitors. Er hat seit einem Monat keine Wäsche gewaschen, nicht sauber gemacht und ernährt sich nur von Keksen, Kräckern, Chips, Kaffee und Alkohol. Wenn man ihn etwas fragt, dann heißt es entweder "hm", "weiß nicht", "keine lust". Teilweise steht er kurz vor einem Heulkrampf und die einzigen Momente wenn er mal lächeln sollte, ist, wenn er mich anschaut. Natürlich hört sich das ganze im ersten Moment nur so an, als wäre er wegen der Trennung traurig, aber ich kenne ihn und wenn er trauert, reagiert er anders. Er hat keine sozialen Kontakte mehr (keine Freunde, Bekannte), geht nicht nach draußen (nur wenn Muddi quängelt), verschanzt sich zu Hause, spricht nicht.
Das Problem an der ganze Sache ist jedoch, dass er niemals (und ich meine wirklich niemals) zu einem Fachmann gehen würde. Ich habe hier bei uns bereits mit einigen "Experten" gesprochen und die Situation noch genauer geschildert (es fällt eben recht schwer beim Schreiben einen gewissen Gesichtsausdruck bzw die Art und Weise wie etwas gesagt wurde nachzumachen) und diese meinten, dass ich die ganze Sache schon recht nach Depression anhört.
Ich möchte jetzt von euch wissen, was ihr dazu sagt und was für Tipps ihr mir eventuell geben könntet? Denn wie gesagt, profesionelle Hilfe kommt auf gar keinen Fall in Frage und da ich die einzige bin die das sieht, muss ich einfach etwas tun. Denn eine Sache gibt es auch noch: Er ist computersüchtig und einige Symptome bei Computerspielsucht und Depression sind die gleichen (z.B.: abschotten von der Außenwelt, nicht erledigen von alltäglichen Sachen, etc pp)
Danke für eure Antworten
Liebste Grüße
P.S.: Die Situation vor der ersten Trennung war ungefähr die gleiche. Das einzige was anders war, war die Mutter. Aber mein Freund schottete sich damals ebenfalls von sämtlichen Freunden ab, tat nichts mehr im Haushalt, vernachlässigte sich und so weiter. Man darf ihn dann auch nicht mehr anfassen und als Grund für die Trennung kommt, dass man ihn einengt und zu viel Liebe gibt.
Was tun?
Re: Was tun?
Hallo julle,
so schrecklich wie es ist: wenn er nicht krankheitseinsichtig ist, kannst du absolut nichts tun - es sei denn, er ist eine akute Gefahr für sich selbst, aber so stellt es sich mir nicht dar.
Vielleicht kannst du es erwirken, dass er beim Hausarzt vorstellig wird - hinter den Symptomen könnte sich gut auch eine organische Erkrankung verbergen, das wenigstens sollte abgeklärt werden.
UND wenn er dort erstmal ist, vielleicht kann der HA bei ihm was erreichen.
Lg, Salvatore
so schrecklich wie es ist: wenn er nicht krankheitseinsichtig ist, kannst du absolut nichts tun - es sei denn, er ist eine akute Gefahr für sich selbst, aber so stellt es sich mir nicht dar.
Vielleicht kannst du es erwirken, dass er beim Hausarzt vorstellig wird - hinter den Symptomen könnte sich gut auch eine organische Erkrankung verbergen, das wenigstens sollte abgeklärt werden.
UND wenn er dort erstmal ist, vielleicht kann der HA bei ihm was erreichen.
Lg, Salvatore
Re: Was tun?
Leider hat er keinen HA, ich muss dazu wohl erwähnen, dass ich nicht in Deutschland wohne...
Organisch ist bei ihm alles in Ordnung. Das wurde wegen seinem Job erst vor kurzer Zeit alles abgeklärt. Er würde auch nie zugeben, dass es ihm schlecht geht oder sonstiges. Er schiebt dann alles nur auf die Arbeit und seine Mutter und Stress. Und ich kann einfach nicht mit ansehen, wie sein Leben und vor allem er den Bach runtergehen.
Organisch ist bei ihm alles in Ordnung. Das wurde wegen seinem Job erst vor kurzer Zeit alles abgeklärt. Er würde auch nie zugeben, dass es ihm schlecht geht oder sonstiges. Er schiebt dann alles nur auf die Arbeit und seine Mutter und Stress. Und ich kann einfach nicht mit ansehen, wie sein Leben und vor allem er den Bach runtergehen.