Umgang mit dem depressiven Sohn

Antworten
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Ich weiß nicht, wie ich mich zu meinem Sohn (40)verhalten soll. Er hat eine sehr starke Depression, will zu keinem Arzt und Psychotherapeuten gehen gehen, weil er sehr enttäuscht wurde. Er blockt ab, wenn ich ihm einen Rat geben will und igelt sich immer mehr ein. Ansonsten ist er sehr freundlich zu mir und meiner Frau. Er hat zusätzlich viele Krankheiten: Adipositas, Diabetes,Neurodermitis, Weizenallergie. Ich habe fast den Eindruck, er sucht den passiven Suizid und hofft, dass die Krankheiten bald zum Tod führen. Was kann ich tun? Wie soll ich mich verhalten? Ich wäre für einen Rat sehr dankbar, weil ich sehr belastet bin durch diese Situation.
georg
***
Beiträge: 58
Registriert: 27. Mai 2012, 21:17

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von *** »

Lieber Georg,

es ist schade, dass auf Deinen Beitrag noch niemand geantwortet hat. Wahrscheinlich, weil es nicht so leicht ist, eine Empfehlung zu geben. Wäre es nicht vielleicht möglich, Deinen Sohn zu überreden, aufgrund seiner anderen Erkrankungen einen Arzttermin zu vereinbaren und mit dem Hausarzt selbst davor zu sprechen und auf den Verdacht einer Depression aufmerksam zu machen? Oder sich überhaupt erst einmal an den behandelnden Arzt zu wenden? Es könnte ja sogar sein, dass andere Medikamente, die Dein Sohn nimmt, Depressionen mitauslösen können, also dass die Verstimmtheit eine mögliche Nebenwirkung sein kann.

Ich wünsche Euch alles Gute!
***
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Herzlichen Dank für Deine Empfehlung. Das ist eine gute Idee, einmal im Beipackzettel der vielen Medikamente nachzusehen, ob da ein Medikament Depressionen auslöst bzw. verstärkt. Meine Empfehlungen, zum Arzt zu gehen, bleiben ungehört nach den schlechten Erfahrungen in der Rothaarklinik. Mit Mühe und Not geht er zur Diabetologin, einer sehr freundlichen Ärztin, die um die Hintergründe informiert ist, aber es auch nicht fertig bringt, ihn zu einem Facharzt oder einem Psychotherapeuten zu bringen.
georg
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Georg,
leider ist es so, dass die Menschen die dem Erkrankten am nächsten stehen am wenigsten tun können. Ein schrecklicher Zustand, den man irgendwie aushalten "muss".
Oft können Außenstehende wie z.B. Freunde oder Bekannte mehr ausrichten als die eigenen Eltern oder Partner.
Gibt es noch Freunde bei Eurem Sohn?
Hat er Phasen in denen er etwas zugänglich ist?
Wenn ihr mit ihm sprecht, so formuliert möglichst in der "Ich" Form.
Aussagen wie z.B. " Du bereitest uns mit Deinem Verhalten unglaubliche Sorgen etc...." würden ihn nur weiter in die Flucht treiben.
Bedrängt ihn nicht (das ist fast die schwerste Übung), sondern wartet ab bis er auf Euch zukommt und reden will.
Manchmal hilft es auch einen Brief oder eine e-mail zu schreiben, weil schwer depressive Menschen sich oft schwer konzentrieren können, auch vieles vergessen bzw. mehrfach lesen müssen, um zu verstehen.
Ich würde auch versuchen dem Hausarzt Deine Beobachtungen zu schildern. Oft können Außenstehende mehr in Bewegung bringen...
Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

herzlichen Dank, liebe Koboldin, für Deinen lieben und einfühlsamen Brief. Mein Sohn hat keine Freunde mehr. Er verkehrt nur in einer Gilde im Internet mit anderen. Der Arzt hat diagnostiziert: kombinierte Persönlichkeitsstörung mit abhängig-unser und narzistischen Anteilen und eine rezidivierende depressiven Störung. Meine Hoffnung mit diesem Forum ist zu erfahren, wie andere Angehörige sich in solchen Situationen verhalten haben und welche Erfahrungen sie gemacht haben. laufen lassen, weil doch nichts zu ändern ist, sich trennen oder hart reagieren oder gut sein und hoffen, dass in der zukunft eine Wandlung eintritt. Zu diesem tendiere ich und das ist auch etwas Du mir sagen willst, wenn ich es recht verstanden habe. Manchmal ist es zum Verzweifeln. Am Sonntag kommt der Sohn zu uns und wir essen gemeinsam. Er ruft auch jeden Abend zu Hause an. Viele herzliche Grüße Georg
georg
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von julcas »

Hallo Georg,

die Diagnose meines Freundes lautet: kombinierte und andere PS, rezidivierende schwere Depression,

Auch mein Freund hat keine Sozialkontakte mehr. Die depr. Episode dauert inzwischen 2 Jahre an, wobei es ihm zur Zeit Gott sei Dank deutlich besser geht. Während dieser 2 Jahre war ich oft hoffnungslos und völlig verzweifelt. Es gab Wochen, in denen wirklich gar nichts ging, in denen sich mein Freund völlig unzureichend ernährte und keine Kraft für nichts hatte. Während dieser ganz schlimmen Phase, rief ich ihn fast täglich an, manchmal dauerte das "Gespräch" nur Sekunden. Ab und an lud ich mich zu ihm ein, um gemeinsam zu essen. Ich brachte Nahrung mit und er freute sich immer mich zu sehen. Ich sagte ihm immer wieder, das ich für ihn da bin, das ich an ihn glaube, das er für mich ein ganz wichtiger, fantastischer Mensch ist. Es gab Situationen, in denen ich mit Trennung drohte, ich reagierte manchmal hart. Ich war oft hin und her gerissen, was das Richtige ist.

Vor ein paar Wochen entschied ich mich ganz bewußt für meinen Freund. Ich entschied mich bei ihm stehen zu bleiben, auch wenn sich gar nichts verändert. (diese Entscheidung konnte ich für mich treffen, weil es einige User hier gibt, die mir dabei so unendlich geholfen haben)Ich denke das diese Entscheidung uns beiden, enorm viel Druck genommen hat. Seitdem geht es aufwärts, langsam, doch es geht aufwärts.

Du schreibst das euer Sohn täglich bei euch anruft. Das ist klasse, so habt ihr immer Kontakt zueinander. Auch das gemeinsame Essen ist super.

Unsere Situation ist "leichter" als die eure, denn mein Freund hat keine Vorerkrankungen. Das macht es noch schwieriger für euch. Du hast dazu ja schon den ein oder anderen Tip bekommen.

Ich wünsche euch von Herzen, das euer Sohn Hilfe annehmen kann und wird.

lg julcas
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von sunshine45 »

Lieber Georg,
Du hast schon richtig verstanden, was ich Dir sagen wollte.
Leider wird Euer größter Freund in der nächsten Zeit "Geduld" heißen. Mal ist es besser und mal schlechter zu ertragen.
Mit Druck erreicht man leider gar nichts und ich habe jetzt schon öfter (gerade von Betroffenen) gehört, dass die Zeit für sie gar nicht so schnell vergeht. Jeder Tag ist wie der andere und daher merkt man wohl weniger wie schnell die Zeit vergeht. Für die Angehörigen ist es oft unerträglich tatenlos zusehen zu müssen.
Ich denke, dass es für Dich ein sehr guter und wichtiger Schritt ist sich hier auszutauschen.
Nach meiner Erfahrung als ehemalige Angehörige schwankt man bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oft zwischen Hoffnungslosigkeit, Wut, Verzweiflung, Unverständnis, großen emotionalen Verletzungen und dem Gefühl was ändern zu müssen bzw. zu können.
Diese Erkrankung ist so vielschichtig, dass sie Angehörige auch schwer krank machen kann, wenn man es nicht schafft sich abzugrenzen. Und gerade Abgrenzung gegenüber dem eigenen Kind ist schwer umzusetzen.
Gibt es auch eine Angehörigengruppe in Eurer Nähe?
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht Dir selbst professionelle Hilfe zu holen?
Es gibt in fast allen Städten Zentren für psychisch kranke Menschen, in denen auch Angehörige beraten werden.
Für Außenstehende und Menschen, die das selbst noch nicht erlebt haben, ist es fast unmöglich zu begreifen was ihr mit Eurem Sohn erlebt bzw. wie es Euch geht.
Da ist es ganz wichtig von professioneller Seite Hilfe zu bekommen, um damit richtig umgehen zu können und vielleicht auch damit Eurem Sohn langfristig wirklich helfen zu können.
Alles Liebe
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Lieber Kobold, lieber julcas,

herzlichen Dank für Eure Überlegungen und Erfahrungen. Sie haben mir sehr geholfen. Vor allem auch der Gedanke, immer zu meinem Sohn zu stehen und Ja zu ihm zu sagen und dieses Ja ihn apüren zu lassen. Und das etwas deutlicher, als ich es bisher gezeigt habe. Das hindert leider nicht, dass immer wieder die Ohnmachtsgefühle hoch kommen und mich sehr belasten. Gottseeidank habe ich immer wieder Vorträge bei unterschiedlichen Menschen über Musik zu halten, das führt mich dann immer wieder heraus aus diesen Gefühlen. Es tut mir auch gut, wenn ich am Abend mit meiner Frau wegfahre und wir dann zu einem Bier bzw Wein zusammensitzen und uns über alles Mögliche uns unterhalten. Ich bin es auch gewohnt, immer wieder für ihn zu beten. Aber Geduld zu haben, das muss halt immer wieder die Aufgabe sein und Hoffnung in die Zukunft zu haben.
Also nochmals herzlichen Dank für die aufbauenden Gedanken.
Herzliche Grüße. Georg
georg
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Ich habe noch eine vielleicht letzte Frage: Mein Sohn kommuniziert sehr häufig mit einer sogenannten Gilde im Internet. Finden da unverbindliche Gespräche statt oder auch persönliche Gespräche. Bauen diese Gespräche auf oder verstärken sie negative Einstellungen und vergrößern das Problem? Hat da jemand Erfahrungen oder Kenntnis. Ich wäre für eine Hilfe auf diesem Gebiet sehr dankbar.
Georg
georg
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von sunshine45 »

Lieber Georg,
das ist wirklich sehr schön, dass Du mit Deiner Frau öfters rausfährst und ihr auch ganz "normale" Abend verleben und genießen könnt. Es ist sehr wichtig, dass Ihr "Energiequellen" für Euch selbst habt um auch mal abschalten zu können.

Bzgl. Deiner Frage zu der Gilde im Internet kann ich nicht wirklich viel sagen. Was ist denn das für eine Gilde?
Viele Menschen mit psychischen Störungen haben manchmal nur noch das Internet über das sie Kontakt zur "Außenwelt" halten.
Den Computer kann man anschalten, wenn einem danach ist und kann auch wieder ausschalten, wenn es zuviel ist.
Es ist auch viel einfacher nur das von sich preiszugeben, was man will. Manchmal kann man anderen auch gut etwas "vorgaukeln" und sich so seine eigenen Welten schaffen. Das kann mitunter auch gefährlich sein, da man sich immer weiter von der Realität entfernt.
Außerdem sucht man sich im Internet auch eher die Gruppen, von denen man Zuspruch bekommt. Ehrlich gesagt kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Dein Sohn bei einer "Gilde" im Internet den Rückhalt findet, den er dringend benötigt. Er wird wahrscheinlich nur wenig von sich preisgeben bzw. vielleicht auch etwas vorgaukeln um sich anerkannt zu fühlen.
Es ist wirklich schwierig da etwas zu beurteilen.
Mit Sicherheit ist es gut, dass im "Auge zu behalten".

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Quappe
Beiträge: 107
Registriert: 23. Apr 2012, 16:03

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von Quappe »

Nun ja - es wäre zu klären, um was für eine Art der Gilde es sich handelt. Grundsätzlich ist eine Gilde ja ein Zusammenschluss von Menschen, die einen gemeinsamen Beruf oder ein spezielles Interesse teil(t)en.

Mir ist eine "Gilde" zum Beispiel ein Begriff aus dem Online-Computer-Spielen (z.B. WoW - World of Warcraft). Dort organisieren sich Spieler in Gilden, um Vorteile im Spiel zu erzielen. Das ist jetzt nur ein Beispiel.

In diesem Fall waren unsere Kontakte zu den Mitglieder der Gilde sehr herzlich. Wir haben uns einmal im Jahr mindestens getroffen, um uns mal persönlich kennen zu lernen und es haben sich echte Freundschaften gebildet, die auch im "realen" Leben jenseits des Internet erhalten geblieben sind. Wir hatten sogar einen Krebssterbefall - und denjenigen haben wir zwar über das Spiel und die Gilde kennen gelernt, hinterher waren wir aber so gute Freunde, dass wir ihn fast zwei Jahre lang bis zu seinem Ende jede Woche im Krankenhaus besucht haben. 150 km ein Weg. Andere Gilden bestanden nur im Spiel, die Kontakte waren sehr lose und die Leute kannten sich nicht wirklich.

Kontakte im Internet sind immer mit Vorsicht zu genießen, denn man sollte sicher sein, mit wem man da kommuniziert - und was man von sich preisgibt. Daher würde ich Dir empfehlen, mal nachzufragen, was diese Gilde eigentlich genau ist und macht. Dann wird es einfacher, die positive oder negative Wirkung zu bewerten. Dinge, die man nicht genau kennt, sind immer irritierend und deswegen solltest Du das Thema mal anschneiden. Die wenigsten Dinge sind so "komisch", wie man auf den ersten Blick meinen könnte - wenn man erstmal hinter die Kulissen geschaut hat.
3de61fk
Beiträge: 6
Registriert: 27. Sep 2011, 01:23

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von 3de61fk »

Hallo Georg,
bin seit langer Zeit mal wieder im Forum und bin da auf deinem Bericht gestoßen. Da ich in einer ähnlichen Situation wie du stecke, kam mir die Idee das wir ja einfach Erfahrungen austauschen können,mir hilfts etwas wenn ich weiß ,auch anderen geht es so wie mir. Mein Sohn ist 22, depressiv und leidet unter soziale Phobie ,hat Freunde nur im Internet. Er wohnt noch bei mir,geht nicht mehr aus dem Haus,weigert sich zum Arzt zu gehen. Ich vermute das dein Sohn wie meiner WOW spielt,da gibts 2 Gilden. Frag ihn doch einfach, freut ihn bestimmt wenn du Interesse an sein Hobby zeigst. Da ich überhaupt keine Ahnung hatte wie ich mit umgehen soll,hab ich mir Hilfe geholt,sozusagen hilfe zum Helfen. Übermorgen geh ich zum ersten mal zur Selbsthilfegruppe,bin mal gespannt. Die Adresse hab ich vom Gesundheitsamt, da hatte ich ein tolles Gespräch mit einem Psychologen. Aufgeben oder rausschmeißen werde ich meinen Sohn nicht, würde ihm eh nicht helfen. Wenn ich möchte kommt der Psych. zum Hausbesuch, muß ich mir noch durch den Kopf gehen lassen. Auf jeden Fall hat er mir klargemacht das es sehr viele Hilfsangebote gibt,aber mein Sohn muß die Hilfe wollen,will er aber nicht. Also Geduld ist angesagt. Mein Sohn und ich haben soviel Streit und Streß hinter uns(er ist auch oft sehr unfreundlich geworden,vorsichtig ausgedrückt)das wir jetzt beide dringend Ruhe brauchen. Nur wer selber einen kranken Angehörigen hat,weiß was das bedeutet.
Die Angst um meinen Sohn schnürt mir manchmal richtig den Hals zu. auf jeden Fall rate ich dir ,hol dir Rat ,wenn es bei euch in der Nähe was gibt. Mir hat der eine oder andere Tip von Provis machmal echt geholfen.
Bis dahin alles Gute
LilaMina
Beiträge: 26
Registriert: 21. Jul 2012, 12:22

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von LilaMina »

Hallo Georg,

ich las deinen Beitrag erst heute, weil ich zu meinem eigenen Thread die Antworten las.

Ich bin Betroffene, so wie du und deine Frau, auch ich bin Mutter eines wahrscheinlich depressiven Sohnes. Mein Sohn ist 24, hat ausser einem kranken Arm, wo keiner weiß oder glaubt warum er immer schmerzt keine Vorerkrankungen.

Aber es ging so weit, das er nicht mehr zum Briefkasten ging, Kontakt auch zu mir abgebrochen hatte, und sich um nichts mehr kümmerte, kein Geld mehr hatte und nur noch 1 Freund.

Ich habe viel mit einer Dame vom Sozialpsychiatrischen Dienst telefoniert. Da bekam ich schon einige Tipps. Die würden auch einen Hausbesuch bei deinem Sohn machen, wenn er es zulässt, da würde auch ein Arzt mitkommen!!! Schau mal ob es bei euch so etwas gibt und ruf da an, lass dich beraten.

Druck oder nicht oder nur Geduld alleine - keiner weiß was richtig ist, das riet man mir auch. Mir sagte die Dame vom Soz. Psych. Dienst irgendwann - "Sie können jetzt alles richtig machen oder alles falsch!" Keiner weiß es, aber schlimmer ist es nichts zu tun!

Du machst auch viel, bleibe dran! Gut das ihr täglich telefoniert. Mein Sohn hat mich am Ende weggedrückt am Handy.

Nun ist er in der Klinik, und in Sicherheit. Ich bin eines Tages zu ihm gefahren, weil sein bester Freund mir simste, er habe über 2 Wochen nichts von ihm gehört. Die Ängste die ich ausstand.... will ich gar nicht beschreiben. Jedenfalls war mein Sohn dann endlich bereit sich helfen zu lassen und er ging freiwillig in die Klinik.

Ich wünsche dir weiterhin Kraft und Mut, und gute Ideen.

Alles Gute für dich deine Familie und deinen Sohn!!!!
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Kiebe Koboldin,
herzlichen Dank für die guten Gedanken. Soweit ich das von meinem Sohn erfahren habe, machen die Leute der Gilde Computerspiele und dabei gibt es auch Gespräche. Ich weiß, dass da eine Frau ihm ständig etwas vorgejammert hat, das hat ihn sehrbelastet. Mir kamen jetzt folgende Gedanken: Diese Beschäftigungen mit den Leuten der Gilde lenkt ihn ab von seinen Problemen, denn nur so ist es zu verstehen, dass er gut gelaunt zu uns kommt. Aber man kann es auch so sehen: Er empfindet Freude an der Gilde - es entsteht da eine heile Welt, bei der er seine konkrete gesundheitliche Lage und die damit verbundenen Folgen nicht mehr wahrhaben will, weil er das für seine heile Welt für störend hält.? Ich will ihn am Sonntag daraufhin sehr behutsam ansprechen. Wenn das so ist, dann wäre das fatal.

Für heute freundliche Grüße
Georg
georg
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Bitte um Entschuldigung, dass ich nicht "Liebe Koboldin" geschrieben habe, das war einfach ein Tippfehler.
Georg
georg
LilaMina
Beiträge: 26
Registriert: 21. Jul 2012, 12:22

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von LilaMina »

Toi, toi, Toi Georg das du Erfolg hast bei dem Gespräch mit deinem Sohn.
Mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Er nutzt vielleicht wirklich das Internetspiel und alles darum um sich abzulenken von der realen Welt un d den damit verbundenen Problemen.

Er braucht Hilfe, einen strukturierten Tagesablauf, etc.

Wie sieht es aus mit einem Platz in einer Tagesklinik?
kostheim
Beiträge: 8
Registriert: 23. Jul 2012, 13:44

Re: Umgang mit dem depressiven Sohn

Beitrag von kostheim »

Ich steige mit Ende dieses Monats aus dem Forum aus. Ich hatte gehofft, eine Familie mit gleichen oder ähnlichen Problemen zu treffen und mit ihr in einen Erfahrungsaustausch zu kommen. Das gelang leider nicht. Ich danke allen, die mir gute Ratschläge gegeben haben und wünsche euch alles Gute. Georg
georg
Antworten