das Schweigen meines Partners

bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Hallo Ihr Lieben,

danke für ´s Drücken.

Ich reagiere so allergisch, weil ich mit über 40 gerne selber entscheiden würde, wann und ob ich überfordert bin.

Als mein Freund stationär in der Klinik war und das Angehörigengespräch stattgefunden hat, habe ich solche Fragen gestellt dort wie:

- wie kann ich damit umgehen, wenn mein
Freund durch eine Situation mit mir
getriggert wird?

- wie gehe ich mit seinen Blockaden um?

Das Ergebnis war, dass ich überfordert bin und eine Haushaltshilfe brauche.

Eine Hilfestellung konnte die Dame mir auf meine Fragen nicht geben; hier im Forum habe ich Antworten von Mitbetroffenen und Spitzentipps bekommen.

Tolle Therapeutin.

Mein Vollzeitjob ist der Beruf, den ich immer und ausschließlich ausüben wollte,
mein Nebenjob ist mein Hobby. Böse Sache dafür auch noch Geld zu bekommen und ob ich einen 3-Personen-Haushalt mache oder einen 2-Personen-Haushalt, ist für mich kein Unterschied.

Ja, das Verhältnis meines Ex-Gatten zu meiner Tochter trifft mich sehr.
Ich habe das Paradebeispiel einer lieblosen Kindheit und deren Auswirkungen zu Hause sitzen....... ich gebe zu, da entwicklich ich Ängste, dass mein Kind diesen Weg auch nehmen könnte.

Ich kann nur leider nix dran ändern, außer zu hoffen, dass ich meiner Tochter genug Bewältigungsstrategien für ein Leben mit an die Hand gebe.

Jetzt wieder das Thema Haushaltshilfe.
Ich krieg es nicht gebacken......
Wie gesagt: Hilfe für ihn und seinen Themenbereich; kann ich nur befürworten.

Aber über mein Leben möchte ich bitte selber bestimmen.

Liebe Hascherl, Du fragt zu Recht nach der Konsequenz daraus.

Ich werde jetzt abwarten, wie diese Hilfe konkret aussehen wird und ob ich in irgendeiner Form beteiligt werde.

Ich weiß nicht, auf wessen Mist dieser Haushaltshilfen-Quatsch jetzt wieder gewachsen ist.

Mich belasten ganz andere Dinge, der Haushalt jedenfalls als Letztes davon.

Vielleicht ist ja die Rede von einer Haushaltshilfe, weil diese ambulante Pflege nur von Frauen abgearbeitet wird und es keine weibliche Gartenpflegerin, Auto- Technik und Heimwerkerkönigin gibt.

Keine Ahnung.

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe, liebe Pia,

ich habe jetzt einige Zeit überlegt, was ich dir so schreiben kann und ich habe mich entschieden, mich nicht zwischen beiden Varianten, die ich im Kopf habe, zu entscheiden und schreibe dir jetzt einfach beides, denn ich denke wirklich, dass beides igendwie passt!

Variante a)

Ich kann sehr gut verstehen, dass du dich übergangen fühlst! Ich finde, du hast alles recht, deinen Hauhalt zu verteitigen und vielleicht gibt es wie Hascherl es sagt, ja eine Lösung, die es möglich macht, dass dein Partner unterstützt wird, dir aber keiner reinfuscht!!

Variante b) (und bitte verachte mich nicht dafür):

Kannst du das, schwach sein?????
Wie kann man dir helfen????

Liebe Pia, es tut mir sooo schrecklich leid, zu lesen, dass es dir so schlecht geht! Wirklich das berührt mich sehr, denn ich halte dich für eine so tolle, reflektierte, mutige, mit sich ehrliche Frau, die alles Glück dieser Welt verdient hat. Ich kenne dich nicht persönlich, aber ich mag dich ehrlich und aufrichtig und wünschte sehr, ich könnte etwas für dich tun!

Ich drücke dich (sehr feste und sehr lange!!!!)

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Pia,
ich möchte Dir etwas erzählen, was bei mir glücklicherweise jetzt schon einige Zeit zurück liegt.
Vielleicht kannst Du etwas damit anfangen, wenn nicht, dann vergiss es einfach ganz schnell wieder.

Als es meinem jetzt Ex-Partner damals immer schlechter ging, habe ich so nach und nach seine "Aufgaben" übernommen. Das war anfangs ein so schleichender Prozess, dass ich es so schnell gar nicht gemerkt habe.
Je schlechter es ihm ging, desto mehr hab ich gemacht mit dem Hintergedanken, dass es ja nur vorübergehend ist und das ich ihn damit entlaste und er es momentan ja einfach nicht kann.

Dabei bin ich sozusagen in eine Spirale geraten, die immer weiter nach unten ging, ohne das ich es merkte.
Ich war sozusagen "immer unter Stress", habe angefangen manche Dinge gleichzeitig zu machen, habe Vollzeit gearbeitet, abends gekocht, den Haushalt geschmissen und versucht auf meinen damaligen LG einzugehen.
Das ging auch für 1-2 Jahre, aber dann wurde ich auch immer weniger belastbar, hatte keine Zeit mehr für unsere Freunde, war ständig müde, bekam Schlafstörungen etc.

Mein damaliger LG fühlte sich auch immer schlechter, wenn er mich dabei beobachtete, wie ich versuchte alles immer möglichst perfekt zu machen.
Er fühlte sich schuldig und versuchte oft mich "runterzubremsen". Das funktionierte aber nicht oft, denn ich war sozusagen ständig unter Strom, weil ich ja noch soviel zu erledigen hatte.
Dabei wäre es damals auch für uns gut gewesen, wenn es für mich Entlastungen von außen gegeben hätte.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich das wahrscheinlich damals nicht zugelassen hätte, denn ich hätte das Gefühl gehabt versagt zu haben.
Ich hatte ja schon versagt, indem ich ihm bei seinen phychischen Erkrankungen nicht helfen konnte und wenn mir dann noch jemand gesagt hätte, dass ich im Alltag selbst überfordert sei, so hätte mich das bestimmt sehr geschockt.
Ich konnte meine eigene Überforderung nicht mehr sehen, funktionierte einfach nur noch ...und war gleichzeitig völlig verzweifelt.
Es war ein Teufelskreis aus dem ich selbst kaum allein herausgekommen wäre.
Es stellten sich bei mir zum Schluss auch schon körperliche Beschwerden ein: Ich hatte oft Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Pfeifen im Ohr, Schlafstörungen etc....
Ich war körperlich und psychisch völlig ausgelaugt und habe es einfach selbst nicht so in der Form wahrgenommen. Ständig hatte ich das Gefühl, dass ich ja nicht aussteigen könnte!
Erst als sich mein Alltag wieder normalisierte gingen diese Beschwerden zurück und ich konnte rückblickend auch meine eigene Überforderung erkennen.
(mal kurz an diesem Punkt liebe Grüße an meine Freundin, die hier aktuell schreibt )

Was ich Dir damit sagen möchte ist, dass Du ruhig zulassen darfst, dass Du entlastet wirst. Dein Alltag ist so vollgepackt, wie ich gelesen habe!
Das kann man vielleicht für ein paar Wochen, einige Monate leisten, aber über einen längeren Zeitraum geht das schief.

Überleg mal liebe Pia, wieviel kostbare Zeit Du mehr zur Verfügung hättest, wenn es eine Hilfe im Haushalt gäbe.
Du könntest entspannter mit Deiner Tochter etwas unternehmen, hättest mehr Zeit für Deinen "Mann" und vor allem gäbe es vielleicht auch mal wieder ein paar Momente nur allein für Dich!

Ich schicke Dir gedanklich auch eine liebe Umarmung
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen @ all,
liebe Lerana ,
liebe Koboldin,

vielen, vielen Dank für Eure lieben und sehr aufrichtigen Worte.
An diesen ist sicherlich immer ein Stückweit Wahres; ich werde nochmal
in mich gehen.

Allerdings möchte ich Euch aus meiner Warte etwas zu bedenken geben oder eher
wohl aufklärend, was Wenige, so denke ich , nachvollziehen können.

Bei allem Respekt vor meinem Freund und seiner Krankheit, aber auch ich habe ja so
meine Geschichte, die - ob ich will oder nicht - nicht nur jede Menge äußerliche Spuren
bei mir hinterlassen hat, sondern auch seelische.

Vor vielen, vielen Jahren wurde ich durch eine Zufallsdiagnostik für mich aus dem Nichts
(anders wäre es auch nicht besser gewesen) damit konfrontiert, mich aufgrund einer
schweren Erkrankung mich mit dem Gedanken auseianderzusetzen, - damals - in spätestens einem
Jahr diese Welt zu verlassen……meine Tochter……..meine Tiere………mein Leben.

Ich sollte mich von meiner Tochter verabschieden (was ich übrigens niemals getan habe;
ich war schon immer Arzt-Renitend ).

Das zieht einem erstmal jeden Boden unter den Füßen weg und bei allem Respekt für alle
hier Mitlesenden, genau wie bei psychischen Erkrankungen, ist das Gefühl bzw. die
Gefühle, die dann in einem Vorgehen, diese Todesangst pp. , wenn man es selber nicht
erlebt hat, nicht nachzuempfinden. Mein Kind, was sollte aus meinem Kind werden…….?

Diese Erkrankung und die Tatsache, dass ich trotz dieser Prognose immer noch lebe, hat etwas
mit mir gemacht.

Ich schätze das Leben, ich schätze Aktion, ich habe gelernt, das Leben in Demut anzunehmen
und für mich als das Wichtigste anzusehen.
Geld, Besitz, Kleidung usw. ist schön, wenn man es hat; aber was ist das gegenüber dem, das
Leben genießen zu können, zufrieden zu sein, die Menschen, die man liebt erleben zu dürfen,
mit Ihnen Leben zu dürfen.

Für mich ist es etwas Besonderes, ein großes Geschenk, leben zu dürfen, aktiv zu sein.
Aktiv zu sein bedeutet für mich persönlich zu leben.

Vielleicht ist es nicht richtig und so manches Mal ist es sicherlich auch zu viel Aktionismus,
aber bin ich Aktiv, fühle ich mich lebendig.
Aktiv sein, kann auch bedeuten am Strand zu sitzen, die Natur zu erleben, mit allen, wirklich allen
Sinnen zu genießen……….

Nach meiner allerersten OP (Sternotomie, also einmal komplett Brustkorb aufsägen,
Herzchen abstellen und später wieder anstellen), 8 Tagen auf der Intensivstation bei
sehr guter Pflege) habe ich 10 Tage später wieder in der Metro, entlassen aus dem Krankenhaus
gestanden, und den Familieneinkauf gemacht (ich habe kein Münchhausensyndrom!).
Sterben kann jeder…………..

Ich habe 2 Wochen nach meiner letzten, sehr schweren OP, wo so manch einer wie ein Häufchen Elend ( zu Recht) auf der Couch gesessen hat, meine neue Wohnung (vorbereitend auf die Trennung /Scheidung vonmeinem Ehemann) ganz allein vollständig renoviert, gestrichen, Teppich verlegt….. nur den Umzug selber, den habe ich dann doch machen lassen . So wahnsinnig bin ich dann doch nicht .

All diese Aktivität tut mir gut! Sie wäre ohne meinen Lebensgefährten, der da noch gar nicht in meinem Leben war, auch, weil ich sie will. Ich will sie!

Bisher empfinde ich es so, dass dieser Weg nicht geschadet hat, denn ich lebe immer noch und fühle
mich wohl.
Ich glaube zumindest, dass ich sehr wohl gucke, nicht absolut über meine Kräfte zu gehen, da es
mir wichtig ist, mein Leben zumindest nicht aus diesen Gründen, zu gefährden. Ich würde
gerne immer noch weiterleben.

Wie gesagt: leider kann ich mit dem Verhalten meines Ex-Mannes dem Kind gegenüber nach all
den Jahren immer noch sehr, sehr schlecht umgehen.

Diese Demut vor dem Leben, dieses Empfinden, dankbar zu sein, weiter leben zu dürfen macht mich
manchmal sowas von wütend auf meinen LG, der sein Leben einfach dahinplätschern läßt , es nicht
zu schätzen weiß und rein gar nichts tut, damit es ihm besser geht.

Wenn ich wütend auf ihn bin darüber, finde ich das seinem Leben gegenüber so etwas von
anmaßend…… wenn ich mich wieder beruhigt habe weiß ich auch wieder, dass er dies krankhafte
Verhalten aus guten Gründen ja so erlernt hat……. und dass es falsch von mir ist, so wütend zu sein.

Liebe Lerana, Du hast vollkommen Recht: schwach sein, ist nicht mein Ding.
Die einzigen, bei denen ich das so richtig kann, sind mein LG und meine Freunde und das ist
dann wunderschön…….aber dann auch genug .

Manchmal sind mir die Auswirkungen der Erkrankung meines Freundes wirklich zuviel.
Was könnte das Leben einfach und diesbezüglich ruhig sein, wenn diese Erkrankung nicht
wäre: Da hab ich die Nase von Blockaden, Triggern, Schweigen, Augenklappern, Konzen-
trationsstörungen, Sprachstörungen pp. sowas von Satt……… dann ist es das Beste für alle
Abstand zu nehmen.

Ich weiß, dass es keine Vorübergehende Erkrankung ist; diese wird meinen Freund sein ganzes
Leben lang in welcher Form auch immer, begleiten.

Aber ich glaube, dass seine und meine persönliche Geschichte einmal dafür Sorgen, dass wir uns
so unendlich verbunden miteinander fühlen und andererseits es für mich oft unerträglich ist,
dieses Verharren meines Freundes zu ertragen.

Und so ist wohl seine Aufgabe: Aktivität in seinem Leben zu lernen und meine : Geduld.

Verdammt schwer . Für Beide.

Ich werde berichten, wie es weitergeht.
Es wird weiter gehen…………………………

Dank an Euch!
Ich bin froh, dass es Euch gibt.

Von Herzen Grüße
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Pia,
vielen Dank für Deine Erklärung und Sichtweise!

Ich kann Deinen Aktionismus mit diesem Hintergrund völlig nachvollziehen und verstehe Dich vollkommen.

Und gerade deshalb wünsche ich Dir von ganzem Herzen zwischendurch auch mal Ruhepausen, wie auch immer die aussehen werden.

Du hast meinen größten Respekt!

Ich drücke Dir beide Daumen, dass die kommende Zeit für Dich positive Veränderungen bringen wird.

Alles Liebe
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

ich schließe mich koboldins Worten an: Vielen Dank für deine Erklärungen und ich hoffe inständig, du hattest nicht das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen. Das musst du nämlich ganz, ganz bestimmt nicht!!!

Ich zweifel keine Sekunde daran, dass du eine aktive Frau bist, die diese Aktionen liebt und will!! Und meinen Respekt hast du ohnehin!! Übrigens hättest du den auch dann, wenn du deine Wohnung nicht rennoviert hättest oder einfach auf der Couch gesessen hättest.

Meinen Respekt und meine Achtung hast du vor allem, weil du immer wieder versuchst herauszufinden, was du für dich brauchst und willst und dich dann, gleichzeitig fragend, was andere brauchen und wo ihre Grenzen sind, dafür einsetzt. Das ist ein Königsweg, der dich hilfsbereit aber nicht hilfssüchtig macht. Das bewundere ich sehr! Und wer wäre ich schon darüber zu urteilen, welcher Weg für dich der richtige ist.

Und gleichzeitig (ich schließe mit "Und" an, denn mir hat mal jemand gesagt, vor einem "Aber" steht immer eine Lüge! )sorge ich mich um dich. Nicht weil ich denke, dass du das nicht willst, sondern weil du selber von deiner Grenze, an der du angekommen bist, berichtest.

Vielleicht willst du mehr als du kannst? Deinen Partner wirst du so schnell nicht ändern können. Die Frage ist also (zumindest für mich), was müsste sich verändern, damit du nicht so nah an deine Grenze kommst?
Oder ist das einfach eine total stressige Phase und du willst einfach mal bedauert werden, dass dein Leben gerade so scheiße anstrengend ist.

Wenn es das ist: Liebe Pia, du bist eine arme Sau!!! Das muss so unerträglich viel für dich sein, dass ich bass erstaunt bin, wie du das alles wuppst! Ich kann verstehen, dass dir oft zum Heulen ist, wem wäre das nicht?! Deine Gefühle sind vollkommen angemessen und ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du bald wieder in ruhigeres Fahrwasser kommst!!!!

Ganz herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank .

Nein, als arme Sau fühle ich mich bei Weitem nicht. Dem kann ich mich nicht anschließen.
Läge ich im Krankenhaus an Schläuchen oder Maschinen oder würde einem Menschen, der mir nahe steht, etwas furchtbares zustossen, dann ja, so nicht.

Meine Ausführungen sollten nicht der Rechtfertigung dienen, sondern erklären (für mich ist das ein Unterschied), was möglicherweise die Sichtweise des ein oder anderen oder gar meine, nachvollziehbarer macht. Mann kann ja besser etwas beratschlagen, wenn man mehr von der Geschichte des jeweiligen Menschen kennt.

Was ich möchte: ein "normales" Leben


Das ist wohl eine Definitionsfrage.

So wie jetzt, wo wir in der Beziehung momentan sprechen, lachen, mein Freund seinen super tollen Humor wieder hat, ist es einfach nur wunderschön. Aber diese andauernden wechselnden Phasen "gute Phase / schlechte Phase" mag im Fernsehen schön sein, in unserem Leben finde ich sie einfach nur anstrengend, weil viel zu kurz und zu schnell wechselnd. So schnell kann man sich manchmal gar nicht umstellen.........

Ach ja Und nochwas möchte ich ganz bald
Urlaub . Manche Wünsche erfüllen sich halt zum Glück .

Liebe Lerana, Du fragst, was ich tun kann, um nicht so sehr an meine Grenzen zu kommen.

Ich denke, dass ich die Antwort kenne:

eine Auszeit von der Depression pp nehmen.
Das bedeutet wohl oder Übel wohl auch von meinem Freund, aber ich hab sowas von gar keine Lust mehr, mich momentan mit dem Psycho-Thema zu beschäftigen, Therapeuten, Pflegerinnen und sonstigen Hilfskräften, obwohl ich hier diejenige bin, die immer davon anfängt .

Das Schreiben hier hilft mir bekanntermaßen zu sortieren und ich glaube es ist an der Zeit, einfach nur Frau, Mutter, Freundin zu sein und das Thema psychische Erkrankungen rundum auszusparen......

Ein verlockender Gedanke.

Ich glaube, das ist es, was ich mir wirklich wünsche und Gutes tun kann.

Ein schönes Wochenende Euch !

LG
Pia

P.S.
Ich habe mit meinem Freund gestern und heute nochmal wirklich richtig gut über das Thema Haushaltshilfe /Pflegerin gesprochen.

Er wird einen Beratungstermin bei diesem Verein wahrnehmen und sich anhören, wie er unterstützt werden kann und ob er das so ggf. will (er hat keine konkrete Vorstellung von der Hilfe, nur eine vage).

Sollte das Thema Haushaltshilfe angesprochen werden, so will er meine Grenze annehmen;
also schaue ich, wie es weitergeht.

Nach meinem Verständnis redet er mir nicht nach dem Mund, sondern konnte aufnehmen, worum es mir persönlich geht und hat dies wahrgenommen und mit dem, was ihn anbelangt überprüft und seine Meinung geäußert.... ein schönes Gefühl.
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

irgendwie habe ich jetzt Sorge, dass ich dir zu nahe getreten bin. Vielleicht krakeelt aber auch mein Kritiker. Da ich das aber gerade nicht entscheiden kann, frage ich mal nach!

Bin ich?

Ich wollte dir gegenüber, dich als arme Sau titullierend, tatsächlich ausschließich Mitgefühl zum Ausdruck bringen und hoffe inständig, das ist nicht irgendwie anders rüber gekommen!

Ebenso als ich dich fragte, ob du das Gefühl hattest, dich rechtfertigen zu müssen.

Bitte verzeih einen Restdepri seine Unsicherheit und sag mir doch mal gerade, ob ich dir irgendwie zu nahe getreten bin.

Vielleicht sollte mir aber auch zu denken geben, dass ich heute bereits zwei Freundinnen gefragt habe, ob sie sauer auf mich sind.

Nichts desto trotz, manchmal funktioniert meine Selbstwahrnehmung eben doch noch etwas schlechter, wäre ich über ein Feedback dankbar!!

Herzliche Grüße
Lerana

PS: Man muss ja lernen, irgendwie mit seinen "Behinderungen" (Selbstwahrnehmung) zurecht zu kommen
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von rajo1 »

""Also gehe ich neben meiner 42 Stunden/Woche noch am Wochenende arbeiten,
damit mein Kind keine Nachteile aufgrund der Situation, für die sie nix kann, zieht.
Die Schulbildung ist mir extrem wichtig.

Es wäre meinem Freund möglich, diese Kosten - Nachhilfe z.B. - eine Zeit lang z.B. zu übernehmen;
ich wäre entspannter, hätte keine 60 Stunden/Arbeits-Woche plus Haushalt pp und würde
sowohl ihn, wie mein Kind auch mal mehr sehen.

Auf die Idee kommt er aber nicht, hat ja nunmal auch eine Angsterkrankung (unrealistische Verarmungsideen) und ich mag nicht Bittsteller sein, schwach sein…….weil ich z.B. denke: würde er das wirklich wollen, käme er auf diese Idee….. von s e l b e r .

Es ist ja auch definitiv sowas von gar nicht seine Zuständigkeit.

Naja, aus seinen Mustern heraus kann er ja im Grundsatz "Gedanken lesen", nur bei mir
nicht.
Toll.
Genau das wünsche ich mir aber.""

Immerhin kommt er aber auf andere Ideen - nämlich Hilfe und Entlastung im Haushalt anzufordern, weil er selbst diese nicht leisten kann.
Ob er auf die Idee der finanziellen Unterstützng alleine kommt?
Wer macht das schon ohne Bitte und Vertrag zumal er selbst im Ungewissen schwebt? Hier ist es besser mit offenen Karten zu spielen und zu fragen und Angebote und Verträge zu unterbreiten.
Ohne Kommunikation bleiben auf beiden Seiten unerfüllte Erwartungen.
Das bisherige Leben unter den unterschiedlichsten Bedingungen, Erfahrungen, Werten macht es nicht einfach für beide Partner zumal eine psychische Erkrankung schon Jahre besteht und wahrscheinlich allein durch Liebe, Zuneigung nicht geheilt werden kann.
Vielleicht will er sich auch gar nicht in die Erziehung und Belange der Tochter einmischen. Es fehlen ihm einfach die Erfahrungen und das Einfühlungsvermögen was Kinder betrifft und unter einer Depression ist das auch schwierig zu entwickeln. Für einen Depressiven ist das ungeheuer schwer, sich dieser neuen Lebenssituation zu stellen. Für den Teenager ist es ebenso problematisch diese neue Partnerschaft der Mutter zu erleben, aber mit Hilfe des starken Charakters, der Fürsorge und Liebe der Mutter eher zu bewältigen.
Wie will er Lernbereitschaft bei einem Kind erwecken, wenn er selbst nicht offen für Veränderungen sein kann? Und allein der Nachhilfeunterricht bringt es nicht.
Es macht keinen Unterschied ob jemand einen 2- oder 3- Personen-Haushalt zu versorgen hat. Aber es ist entscheidend welche und wieviel Problemfelder es in dieser Gemeinschaft gibt.

""So wie jetzt, wo wir in der Beziehung momentan sprechen, lachen, mein Freund seinen super tollen Humor wieder hat, ist es einfach nur wunderschön. Aber diese andauernden wechselnden Phasen "gute Phase / schlechte Phase" mag im Fernsehen schön sein, in unserem Leben finde ich sie einfach nur anstrengend, weil viel zu kurz und zu schnell wechselnd. So schnell kann man sich manchmal gar nicht umstellen....""

Das klingt gut, ist aber wohl das ständige Auf und AB, Hoffen und Zweifeln. Vielleicht braucht es doch viel, viel Zeit und Geduld.

""Er wird einen Beratungstermin bei diesem Verein wahrnehmen und sich anhören, wie er unterstützt werden kann und ob er das so ggf. will (er hat keine konkrete Vorstellung von der Hilfe, nur eine vage).""

Also alle Aufregung , alle Erwägungen erst mal umsonst. Abwarten.

""Nach meinem Verständnis redet er mir nicht nach dem Mund, sondern konnte aufnehmen, worum es mir persönlich geht und hat dies wahrgenommen und mit dem, was ihn anbelangt überprüft und seine Meinung geäußert.... ein schönes Gefühl.""

Und was hat er für Vorstellungen? Es geht um ihn!
Wie wäre es mit ambulanter Ergotherapie, damit er öfters außer Haus geht und unter Menschen ist?
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Ein kurzes Hallo von mir Ihr Lieben;

nein, liebe Lerana, Du bist mir nicht zu nahe getreten. Nein, nein, nein, nein, nein.

Alles ok; ich schätze offene und ehrliche Worte und Mitgefühl, mh. Schwierig, da sind wir wieder beim Thema Schwach sein...... schwierig für mich.

Mitfühlen können ist eine wunderbare Eigenschaft und ich sehe es als positiv von Dir ausgehend...... für mich ist das so schwierig, weil ich es selber immer so empfinde, dass ich gar kein Leben führe, dass Mitgefühl (bei mir wohl eher als Mit-Leid angekommend, obwohl nicht gewollt) bedarf.

Ich bin einfach froh (im Grundsatz), so für es mich höchstpersönlich läuft.

Was um Gotteswillen, liebe rajo, ist ambulante Ergotherapie????? Was macht man denn da??????????

Natürlich geht es um meinen Freund; als problematisch empfinde ich, dass er zwar viele Empfehlungen bekommt, welche Hilfe er in Anspruch nehmen könnte, aber aus der Situation heraus, nicht wissend, ob er diese will oder annehmen kann, halt verhaart (für mich ein Grundsatzproblem; für ihn das Leben).

So, jetzt freu ich mich aber erstmal auf den heutigen Kaffeebesuch und nächste Woche auf ein Treffen mit einem guten Freund...... Entspannung pur .

LG
Pia

P.S.
Zwischenzeitlich konnte ich erfahren, woher das dauernde Haushaltshilfengeblubber herkommt und ich für mich konnte mir erklären, woraus es resultiert, dass ich so heftig auf dieses eigentlich unwichtige Thema reagiere. Erläutere ich später mal......

Mein Freund, wie von Hascherl vermutet, war der Auslöser, was ich nur irgendwie nicht ahnte
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von rajo1 »

Was ist Ergotherapie?

Ja, das gibt es sowohl als Einzel- und auch Gruppentherapie.

Vielleicht findet sich ein/e Therapeut/in, die mit ihm im Garten arbeitet?

""Mein Freund, wie von Hascherl vermutet, war der Auslöser, was ich nur irgendwie nicht ahnte""

Denke ich wohl auch. Denn woher sollte eine Therapeutin es wissen??? und so eigenartig argumentieren ???
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

danke für deine Rückmeldung! Puh, da bin ich froh!

>>weil ich es selber immer so empfinde, dass ich gar kein Leben führe, dass Mitgefühl (bei mir wohl eher als Mit-Leid angekommend, obwohl nicht gewollt) bedarf.<<
Natürlich hast du recht, dass Mitleid bzw. unangebrachtes Mitgefühl erdrücken kann und man das Gefühl hat, die machen mich schwächer, als ich bin.

Ich möchte dir etwas von mir erzählen:

Liebe Pia, ich bin ein Powerfrau! Ich arbeite quasi Vollzeit, habe ein Kind und meinen Partner jahrelang an vielen Stellen sehr entlastet. Ich bin sehr engagiert in meinem Job, den ich gerne mache auch wenn er mir hin und wieder graue Haare macht. Ich bin aktiv. Ich treffe mich oft und gerne mit Freunden und wenn einer von ihnen Hilfe braucht, bin ich da (auch nachts um drei), denn das entspricht meiner Vorstellung von Gesellschaft, in der ich leben möchte.

Ich bin offen, kommunikativ und unterhaltsam. Du kannst mich bei einer Hochzeit an einen Tisch setzten und ich fühle mich dafür verantwortlich, dass alle sich wohl fühlen.

Ich habe Eltern, die mir immer das Gefühl gegeben haben, mich zu lieben. Meine Mutter ist stets um mich besorgt und unterstützt mich, wenn sie kann. Ich habe keinen Missbrauch erfahren, ich bin nicht misshandelt worden, ... (im Gegensatz zu einigen meiner Freundinnen, die solche Schicksale ohne Depressionen überwinden.)

Ich habe keine "echten" Probleme und dennoch Depressionen entwickelt. Meine Therapeutin war der erste Mensch, der mir einen Spiegel vorgehalten hat, in dem ich Kummer sah.

Ich habe mich gegen diesen Spiegel mit Händen und Füßen gewehrt. NEIN, NEIN - ich war stark!! Ich hatte Angst vor der Therapie, ich habe Tränen geschluckt, auf die Zähne gebissen, mich selber verletzt, nur um dieses Spiegelbild nicht wahrnehmen, wahrhaben zu müssen. Mitgefühl hatte ich nicht verdient - wofür denn??? Es gab nichts, was ich bedauern konnte und am schlimmsten war für mich der mitfühlende Blick meiner Therapeutin. Ich konnte sie nicht ansehen, wenn ich etwas erzählte, dass irgendwie traurig war. Nein! Das stand mir nicht zu.

Heute sehe ich das anders. Oh! Ich war so traurig und oh je es ist so viel Mist in meinem Leben passiert, den ich NIE beweint habe und das hole ich jetzt manchmal für mich alleine im Bett nach!

Ich habe dir das geschrieben, da du jetzt entscheiden kannst, ob du mit irgendetwas davon etwas anfangen kannst oder ob ich (und das ist eine vollkommen gut mögliche Option) einfach meine Altlasten auf dich übertrage.

Ich hoffe, du hast es nett beim Kaffeetrinken.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bodenlos
Beiträge: 218
Registriert: 31. Aug 2011, 10:54

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bodenlos »

*offtopic*

Liebe Lerana.....

du bist eine wirklich tolle Frau!

Das musste ich schnell loswerden!

Hascherl
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Hascherl,

vielen Dank, auch wenn ich leicht verwirrt bin.

Das Kompliment gebe ich aber gerne auch zurück!!!!

Ganz herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bodenlos
Beiträge: 218
Registriert: 31. Aug 2011, 10:54

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bodenlos »

Liebe Lerana,

ich kann verstehen, dass du vielleicht ein bisschen verwirrt bist, weil dir die Erklärung fehklt, stimmt´s?!

Eigentlich solltest du das einfach annehmen, aber wenn es für dich wichtig ist, hole ich die Erklärung kurz und bündig nach!

Ich habe deine Kommentare der letzten Tage in vielen Threads im gesamten Forum gelesen und ich finde es unglaublich toll, wie du trotz deiner eigenen Baustellen hier eine Stütze, Beraterin, Trösterin für viele bist, deine Erfahrungen und Erlebnisse sehr offen präsentierst und auch wagst, den Leuten Denkanstöße zu geben.

Auch wenn es schwer fällt, mach dir nicht immer so viele Gedanken, wie gut deine Beiträge tatsächlich ankommen....es kann einfach auch mal passieren, dass man jemandem zu nahe tritt, aber ich denke, alles lässt sich besprechen. DU bis ein Mensch wie jeder andere und manchmal müssen / dürfen Dinge gesagt werden, die eben bisschen "weh tun".

Ich hoffe, dir geht´s den Umständen entsprechend gut. Wie läuft es zu Hause?

@Pia: Sorry für "Threadmissbrauch"!
Ich bin gespannt, welche Neuigkeiten es zum Thema HAushaltshilfe gibt!
Wie geht´s deinem Mann....immer noch außerhalb des Lochs oder wieder "Rückfall"? Was machen die Hochzeitsvorbereitungen? Konntest du deine Sorgen gründlich mit deinem Mann besprechen?

Bin sehr gespannt und drücke alle vorhandenen Daumen für ein WOhlfülgefühl deinerseits!

Hascherl
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Hascherl,

ach, ich kann das ja schlecht, so was annehmen, aber ich übe. Also sage ich nochmal vielen Dank, auch wenn ich irgendwie denke, dass ....
Verdammt - ich relativiere es jetzt nicht!!! Boah, das fällt mir aber schwer!!!

Ich schreibe hier gerne!!!!
Ich habe hier viel Unterstützung erfahren (z.B. von dir ) und möchte was zurückgeben und es freut mich, wenn mir das hin und wieder vielleicht ein bisschen gelingt.

Zu Hause:
Mein Partner bemüht sich einen Therapieplatz zu bekommen. Es ist aber tatsächlich sehr schwer, alle von der Kasse empfohlenen Therapeuten sind voll.

Er ist ansonsten sehr bemüht. Er war krank und da er nicht arbeiten war und das Leistungsfeedback fehlte, hat er sich nutzlos und "wie ein Looser" gefühlt. Dann ist sein Anspannungsniveau sehr hoch und es kommt schnell zu Streit (sein Ventil).

Er ist aber sehr bemüht, mich nicht als Blitzableiter zu missbrauchen und in brenzligen Situationen kann ich ihm das rückmelden, ohne dass er beleidigt ist.

Ich weiß, dass er Hilfe braucht und so lange er nicht an sich arbeitet, wird er immer wieder in seinen Zorn verfallen. Aber er ist ernsthaft bemüht, Hilfe zu finden!

Das ist unser Stand der Dinge!

Sorry, Pia, für´s stören!

Liebe Hascherl, du gehst doch jetzt auch auf die Ferien zu. Ich hoffe, der Schuljahresabschluss ist nicht arg zu stresig und du und dein Partner ihr kommt euch wieder näher!

Herzlichste Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen @ all,
liebe Lerana,
liebe Hascherl,

Punkt 1:

Ihr missbraucht hier weder meinen Thread, noch sonst was

Ich fühle mich in keinster Weise gestört bei meinen Überlegungen; absolut nicht.
Bitte weitermachen; ich kann mich den jeweiligen Komplimenten nur anschließen .

Liebe Lerana, den Spiegel, den Du mir mit Deiner Geschichte vorhälst, den kann ich gut
nachvollziehen und verstehen, auch, wenn ich in Teilbereichen meine Geschichte ganz anders sehe.

Ich sehe es nicht so, dass ich Mitgefühl nicht "verdiene", auch sehe ich es nicht so, dass es
keinen Anlaß dafür gibt, über Teile meiner Lebensgeschichte traurig zu sein,
sondern ich sehe es so, dass es mich im Ergebnis nicht weiterbringt ewig und andauernd mit Leidensmiene durch die Gegend zu laufen; deshalb genehmige ich mir trotz
allem, auch über Teile meiner Lebensgeschichte traurig zu sein und lebe dies auch voll aus (frag
mal meinen armen Freund, der kann ein Lied davon singen, der "arme" Kerl ) ,
aber im Ergebnis hilft mir das nicht weiter. Ein "Verhaaren" würde mich am Leben hindern.

Da ist dann der Punkt, wo ich von Mitgefühl genervt bin, weil ich möchte, dass mein Leben
weitergeht und nicht im Leiden dahinplätschert. Schrecklich. Traurig sein gut, ausleben gut,
dann aber weiterleben und zwar in dem man das Beste aus der Situation macht.

Von daher halte ich mich sehr ungerne mit meinem Leid auf.
Das erscheint mir über ein gewisses Maß hinaus als "kontraproduktiv"
Ich nehme die schlechten Zeiten wahr; halte mich aber viel lieber an die guten Zeiten.

Ich konnte mit meinem Freund am Wochenende etwas über unsere Situation sprechen;
viele Fragen meinerseits blieben aber - wie so oft - ungeklärt.
Das nicht erklären können, treibt meinen Freund noch viel mehr in die Depression.
Ein ungemein doofer Kreislauf.

Am Samstag kam der Bescheid meines Freundes zu seinem Schwerbehindertenantrag.
Und siehe da: 20 %.

Ich war erstmal platt und sprachlos, was eher selten ist; auch mein Freund verstand die
Welt nicht mehr. Ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr, aber so sinngemäß lautete die
Begründung, er habe halt ein depressives Episödchen.

Tja, wenn man bedenkt, dass er mit MItte 40 seit 2 Jahren in Rente ist, in zwei Kliniken war,
aus beiden Arbeitsunfähig entlassen wurde und täglich 300 mg AD plus 50 mg anderes AD
nimmt, eine echt gelungene Feststellung.

Ich weiß genau, dass mein Freund alle Tatsachen angegeben hat, die ich oben aufgeführt habe
und alle Ärzte von der Schweigepflicht entbunden hat (die Bescheidung hat ja schließlich
lange genug gedauert) , aber ehrlich gesagt, habe ich mich einen kurzen Augenblick gefragt,
was da los ist.

Danach, mit 20 %, sollte mein Freund doch heute wieder arbeiten gehen können, oder?
Ein nicht ganz ernstgemeintes Statement; leider ist die Begründung in dem Bescheid sehr
dürftig; aber es würde mich interessieren, woher diese Ansichten stimmen.

Schauspielert mein Freund?
Dann hat er echt den Beruf verfehlt und kriegt das verdammt gut hin.

Auch seine Therapeutin in der Klinik bestätigte mir in einem Gespräch, selten einen so
gesprächigen, selbstreflektierten Patienten zu haben, wie meinen Freund.
Die Klinik bestätigte, dass es ungewöhnlich sei, wie schnell (innerhalb weniger Tage) mein
Freund sich von der totalen Depression erholt habe.

In welchem Film bin ich?
Er schauspielert zu Hause nicht.

Mit dem Haushaltshilfengedönse habe ich nochmal hinterfragt bei meinem Freund und dabei
erzählte er mir dann erstmalig, dass er wohl seiner Therapeutin in der Klinik erzählt habe,
dass er am Tag wenig geregelt bekomme, oft nicht mal die Waschmaschine anzustellen oder
zu staubsaugen.

Laut seiner Aussage wollte er damit die Ernsthaftigkeit seines Befindens, dass er an Tagesstruktur
so gut wie nix geregelt bekommt, darstellen.

Daraus hat sie dann nach seiner Auffassung geschlossen, dass ich das dann halt tun muss
und dadurch noch mehr belastet bin.
Wie gesagt, ich ahnte nix davon, da ich es nicht als Belastung empfinde, da ich den Haushalt
auch ohne ihn alleine machen müßte.
Wir haben auch so oft und immer wieder darüber gesprochen, dass ich ihn diesbezüglich nicht
als weitere Belastung empfinde, aber scheinbar scheint er da ein Problem zu haben.

Ich vermute, dass es ihm den Spiegel vermeintlich vorhält zu sehen, dass ich neben Job pp auch noch den Haushalt geregelt bekomme und er oft schon am Aufstehen scheitert.
Aber dafür kann ich auch nix. Den Schuh zieh ich mir nicht an; defintiv nicht.
Er ist nicht verpflichtet, mit mir zusammen leben zu müssen; das hat auch er sich so ausgesucht.

Aber es erklärt natürlich,
warum ich immer ungefragt ne Haushaltshilfe aufgedonnert bekommen soll.
Wäre nur nett, wenn man mich vorher mal dazu befragen würde.

Warum kommen Therapeuten nicht auf die Idee Dinge zu hinterfragen, die andere Menschen
betreffen?

Zwischenzeitlich habe ich meinen Freund auch mal wegen der Ergotherapie-Sache
angesprochen; mir ist wieder eingefallen, dass es Ergotherapie in seinen Klinikaufenthalten
auch gab. Die Seidenmaltücher (wirklich wunderschön), die er für mich und meine Tochter gefertigt hat, habe ich noch.

Er hat aber gar nicht weiter reagiert auf meine Mitteilung hin, solche Angebote gäbe es auch
ambulant.

Meine heftige Reaktion auf dieses für mich (da ich in einem ganz anderen Film war, als mein
Freund, da ich keine Mehrbelastung für mich sehen konnte) Nichtakzeptieren meiner Gefühle
ist ein Relikt aus alten, vergangenen Zeiten, in denen mir klar gemacht wurde, dass das, was
ich fühle nicht der Realität entspricht, sondern mein Gegenüber viel besser weiß, was ich fühle!

Nein, danke!

Liebe Lerana, ich denke, da ist wirklich ein maßgeblicher Unterschied in unseren
Lebensgeschichten. Ich vertrete noch heute die Auffassung, dass ich sehr gut weiß, was
ich fühle (das ist erklärend an Dich gemeint, nicht mit erhobenem Zeigefinder, weil in Deiner Lebensgeschichte Dir Deine Traurigkeit nicht bewußt war) , mir aber eine sehr lange Zeit immer abgesprochen wurde, dass dies , was ich empfinde, so nicht richtig ist und ein anderes Gefühl
Realität ist.

Daher mein gedanklicher Zustand: mir geht es gut, ich brauche im Haushalt keine
Entlastung (eher von der allgegenwärtigen Schwere der Depression im Haus) und das
vermeintliche "Besserwissen" der Therapeutin meines Freundes ungefragt: "sie braucht Entlastung,
sie braucht dringend eine Haushaltshilfe".

Da komme ich an meine Grenzen, so wie ich es auch formuliert habe, denn wenn ich in der
Realität, in meinem Leben zu Hause, wieder erklärt bekomme, dass das, was ich fühle nicht wahr
ist, werde ich statt dies zu akzeptieren, wenn man mich nicht verstehen kann oder möchte,
gehen. Dem werde ich mich niemals wieder aussetzen.

Wie geht es weiter?

Bald habe ich Urlaub; diesen werde ich voll und ganz genießen können.
Mein größtes Problem in dieser Zeit wird sein, an welcher Poolbar trinke ich meine
Cola?

Letztes Jahr war der gemeinsame Urlaub mit meinem Freund in Bezug auf das gemeinsame
Urlaubsgefühl eine Katastrophe; gemeinsames Genießen unmöglich, daher dieses Jahr:
anders. Mit Leuten fahren, mit denen Genießen möglich ist und die in dieser Zeit sich ausschließlich
mit derselben Problematik beschäftigen wollen wie ich: in welcher Poolbar, unsere Cola getrunken
wird. Erstmal noch arbeiten, dann Urlaub .

Es ist sehr schade, dass dies in einer Beziehung gemeinsam nicht möglich ist, aber es ist
Realität und ich freue mich auf diese anstehende, unbeschwerte Zeit.
Ich hab so die Nase voll derzeit von der "Schwere des Lebens".

Leider kann ich ihm ja nicht helfen;
leider gibt es kaum gemeinsame unbeschwerte Zeit........ das tut mir von Herzen für ihn Leid..... aber ich möchte und kann auf diesen Teil des Lebens einfach nicht verzichten. Gemeinsam wäre mir lieber und da trauere ich wirklich den Zeiten hinterher, als dies gemeinsam möglich war.

Ich vermisse ihn dabei.

Danach nochmal arbeiten und dann später Hochzeit.
Es ist also noch Zeit……. .

Ich werde sie nutzen; alles andere wird sich finden.

LG und danke für Eure Gedanken
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

ich kann sehr gut verstehen, dass du über den Bescheid verwundert bist. Das würde mich wohl auch irritieren. Was meint denn dein Freund dazu, wie die wohl auf diese Einschätzung gekommen sind?

Ich glaube wohl nicht, dass dein Freund schauspielert. Zu welchem Zweck? Ich mein, ein depressives Leben zu schauspielen, erscheint mir dann doch sehr wenig erstrebenswert und sekundärer Krankheitsgewinn hin oder her, so groß erscheinen mir die Vorteile dann nicht.

Danke für deine Stellungnahme bezgl. meiner Ausführung. Wie ich bereits sagte, ich übertrage da bestimmt was.

Ich hoffe, du darft deinen Haushalt behalten. Vielleicht kann dein Freund das bei seiner Therapeutin ja auch noch mal klartsellen und die können gemeinsam überlegen, welche Entlastung ER braucht. Denn, wenn ich das richtig sehe, wäre eine Entlastung für ihn, im Sinne von Hilfe im Umgang mit dem depressiven Sumpf, dann auch eine Entlastung für dich!!

Ich hoffe, du kannst im Urlaub Kraft tanken. Wann geht es denn los?

Ich wünsche dir jedenfalls eine möglichst unstressige Woche und einen gesprächigen Partner!!!!

Ganz herzliche Grüße
Lerana

PS: Ich bleibe dabei und bin beeindruckt, wie refelktiert du bist und wie sicher du entscheidest, was dir gut tut und was nicht. Kannst du mir davon eine Scheibe abgeben? Wobei ich das Gefühl habe, schon besser geworden zu sein. Meine Therapeutin war in der letzten Sitzung jedenfalls sehr zufrieden mit mir!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von julcas »

Hallo liebe Pia,

nimmt denn dein LG Medikamente? Ich bin nicht sicher und hab keine Lust die diversen Beiträge zu durchforsten. Ich hoffe du verzeihst mir meine Unlust?

Bei meinem Freund war das in der Vergangenheit so, das er wirklich bei jedem Arztgespräch, woher auch immer diese Energiereserven kamen, diese mobilisieren konnte und dem Arzt seinen "wahren" Zustand "verheimlichte". Davon abgesehen, ist die Einstufung deines LG schon verwirrend.

lg julcas
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von rajo1 »

Hallo Pia,

aus der Ferne und ohne Einzelheiten zu wissen, erscheint mir auch einiges verwirrend.
Ich glaube nicht, dass sich Therapeuten auf Dauer hinters Licht führen lassen, sie sind aber auch keine Hellseher. Gewiss fragen sie auch nach, aber wenn der Patient ihnen es glaubwürdig, rationell erzählt, dann können sie nur mit diesen Fakten arbeiten.
Auffällig sind ja die kurzzeitigen Wechsel, Umschwünge in der Klinik und auch zu Hause. Hat er die richtige Diagnose und die passenden Medikamente?
Psychotherapie kann nur bei Regelmäßigkeit und Dauerhaftigkeit wirken.
Wieviel Therapien hatte er denn schon und über welchen Zeitraum?
Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
Kontaktdaten:

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von Salvatore »

Hallo Pia,

der Grad der Behinderung sagt nichts zum momentanen Zustand aus sondern eher darüber, ob und wie stark die Person dauerhaft eingeschränkt bleibt.
Zwanzig Prozent sind wenig, das stimmt - aber es ist nicht so einfach, mit "nur" einer rein psychischen Erkrankung eine einen höheren Grad als 30% zu bekommen.

Ich würde euch zunächst raten, einen Antrag auf Akteneinsicht zu beantragen. Da könnt ihr dann z.B. sehen, ob wirklich alle Behandler berücksichtigt wurden.
Es kommt vor, dass gerade die aussagekräftigsten Berichte bei der Bemessung gar nicht vorlagen. Das wäre dann ein guter Ansatz für einen Widerspruch.
Aber auch wenn das nicht der Fall ist, könnt ihr natürlich Widerspruch einlegen.

Hattet ihr beim Antrag eine eigene Schilderung der Erkrankung und ihre Auswirkungen beigelegt? Falls nicht, könnte man das nachreichen.

Gute Tipps findet ihr bei www.krank-ohne-rente.de.

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »

Hallo Zusammen,

ganz herzlichen Dank Euch Allen, insbesondere auch Dir, liebe Salvatore.

Ich werde die Informationen mal weitergeben; mein Freund möchte nämlich gerne Widerspruch einlegen; ob er die Kraft dazu hat, weiß ich nicht wirklich.

Er nimmt seit ca. 8 Monaten Venlafaxin,
300 mg täglich und seit Dezember 2011 von anfänglich 25 mg (kann auch 20 mg gewesen sein, ich weiß es nicht mehr), jetzt 50 mg täglich ein Zusatz-AD, dessen Namen mir jetzt nicht mehr einfällt.

Diagnosen gibt es; letztlich kann man sich drum streiten, wer mag, ob Sozialphobie mit generalisierter Angststörung und zusätzlich dazu Depressionen oder Depressionen mit dadurch ausgelösten Ängsten.

Alles, so denke ich, was wir hier von Ferne oder aus meinen Beschreibungen "ferndiagnostizieren", würde am Thema vorbeigehen, denke ich.

Bitte nicht falsch verstehen; ich denke nur, gerade die psychischen Krankheiten müssen genau beleuchtet werden.

Wirklich durchgehende Therapie hatte er nach meinem Empfinden nicht. In der Tagesklinik einmal wöchentlich 50 Min (13 Wochen), in der Stationären (6 Wochen) wöchentlich 1x 25 Minuten und noch Gruppengespräche, Ergo und andere Dinge.

Ansonsten hat er seit 2 Jahren eine Verhaltenstherapeutin, aber immer wieder die Therapie abgebrochen, wie unterbrochen.

Therapiepausen sind sicherlich auch notwendig; ich möchte da mir kein Urteil anmaßen. Würde es ihm gut gehen, wäre das schön, aber dem ist nicht so und ich persönlich glaube halt daran, dass Therapie helfen kann.

Aber es hilft halt nix, wenn ich nur dran glaube.....

Er wird seinen Weg gehen müssen; ich werde mich da soweit wie möglich ausklinken; ich weiß nicht, ob es richtig ist, aber es ist soooooooo kraftzehrend die psychische Erkrankung als Dauerthema zu haben und ich denke, dies tut uns beiden nicht gut.

Wenn ich also nicht wieder gut gemeint ne Haushaltshilfe aufgezwungen bekommen soll
, werde ich mich raushalten, so lange er keine Unterstützung von mir möchte.

Nochmals Danke an Alle!

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von julcas »

Liebe Pia,

>ich werde mich da soweit wie möglich ausklinken; ich weiß nicht, ob es richtig ist, aber es ist soooooooo kraftzehrend die psychische Erkrankung als Dauerthema zu haben und ich denke, dies tut uns beiden nicht gut. >


Und ob das richtig ist. Ich wünsche dir, das dir das Ausklinken gut gelingt. Beschäftigt euch mit Themen, die euch beiden gut tun.

Alles Liebe
julcas
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von bigappel »



Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg:

gestern Abend, beispielsweise, gegen 22.:30 Uhr haben wir eine unserer
Katzen, die 24 Stunden vermisst wurde - unüblich - und uns abhanden gekommen
war, gesucht und auch gefunden.

Diese hat auch einen "Knall", paßt also gut in unseren Haushalt (ist ne traurige, langwierige
Geschichte) .

Also standen wir mit großem, rosa Stoffhund - der Katze gehörend - halbweg im etwas vor dem Gebüsch, in dem sie saß, säuselnd, sie bewegend, dass alles gut sei, sie lediglich auf der falschen
Straßenseite säße und wir das gemeinsam schaffen würden, mit Katze, Stoffhund und wir
beide, gemeinsam die Straße nach Hause zu überqueren.

Also mal kein Depressionsthema .

Im Nachhinein bin ich nur froh, dass keiner der Nachbarn a) die Polizei oder b) den
Rettungswagen in die Psychatrie alarmiert hat .
Man scheint uns zu kennen .

Ich hoffe, Eurer Vorgespräch ist gut verlaufen für Euch in Eurem Sinne;
LG

Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: das Schweigen meines Partners

Beitrag von julcas »

Liebe Pia,

>Also standen wir mit großem, rosa Stoffhund - der Katze gehörend - halbweg im etwas vor dem Gebüsch, in dem sie saß, säuselnd, sie bewegend, dass alles gut sei, sie lediglich auf der falschen Straßenseite säße und wir das gemeinsam schaffen würden, mit Katze, Stoffhund und wir beide, gemeinsam die Straße nach Hause zu überqueren.>

Ein herrliches Bild hab ich da im Kopf. einfach super. Schön das ihr die Mitze gefunden habt und alles gut ist.

Ja, unser Vorgespräch war in Ordnung. Mein Freund war sehr ruhig, hat also nicht wirklich viel gesagt, oder gefragt. Die Schwester, welche uns die Station zeigte, war sehr bemüht Ruhe auszustrahlen und ihm etwas Angst zu nehmen. Sie hat Einiges erklärt, hat uns verschiedene Behandlungsräume gezeigt, Fernsehraum u.s.w.

Wir sind im Anschluß daran noch ein wenig in dem Klinikpark gelaufen. Ist echt schön angelegt mit vielen Blumen und Bäumen und verschiedenen Wasserspielen.

Mein Freund war auf der Heimfahrt sehr, sehr still. Ich werde sehen, wie er diesen Besuch für sich einordnen kann und was es bewegt, oder auch nicht.

Ich hoffe mit den Katzenbabys ist alles gut?

lg julcas
Antworten