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wiwi
Beiträge: 99
Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

prioritäten

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
ich lese momentan eher still mit, da meine mutter unheilbar krebskrank ist und so alles in den hintergrund rückt... unwichtig wird...

mein freund und ich wohnen getrennt. sehen aber recht häufig. was generell für die beziehung gut ist.

wenn er gute tage hat unterstützt er mich so gut er kann. ich versuche es zu akzeptieren und nicht persönlich zu nehmen wenn er nicht kann und er sehr egoistisch wirkt.

leider fällt mir momentan verständniss oft schwer. vielleicht weil auch ich in einer ausnahmesituation bin. ich konnte die depeession immer so gut als krankheit akzeptieren. momentan gelingt mir das oft nicht und ich bin genervt.

vielleicht auch weil manche dinge gehen die ihm wichtig sind, andere nicht die ähnlich sind aber ihm nicht wichtig.

mir hilft es dann hier zu lesen und mich etwas zurückzuziehen von ihm. um auch wieder auf ihn zugehen zu können.

liebe grüße, wiwi
bodenlos
Beiträge: 218
Registriert: 31. Aug 2011, 10:54

Re: prioritäten

Beitrag von bodenlos »

Liebe Wiwi,

die richtigen Worte und Trost gibt es in deiner Situation vermutlich nicht, dennoch fühle ich sehr mit dir.

Was deinen Freund betrifft: ja, das ist wohl das Päckchen von uns Angehörigen, welches wir ja doch freiwillig tragen. Ich kann dich sehr sehr gut verstehen, denn auch ich habe ähnliche Gedankengänge. Es ist wirklich gut, dass er dir zur Seite steht oder zumndest bemüht ist, wenn es ihm besser geht.

Schwieirgkeiten habe ich aber auch immer wieder mit dem Aspekt, viele Dinge gehen bzw. funktionieren, wenn wir als Partner nicht involviert sind, aber ändert sich dies, ist vieles nicht möglich. Dann ist es für mich manchmal sehr schwer, es nicht persönlich zu nehmen. Ich führe auch eine Fernbezieung, leider sehen wir uns nicht so oft und deshalb kann ich noch viel schwerer mit der Thematik umgehen.

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt für diese schwere Zeit mit deiner Mama und hoffe, dein Freund wird dich mehr unterstützen. WICHTIG bist jetzt DU!!!

Alles Liebe
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: prioritäten

Beitrag von julcas »

Hallo Wiwi,

habe gerade erst gelesen, das deine Mama so schwer krank ist. Es gibt wohl keinen Trost in einer solch schweren Zeit.

Fühl dich umarmt, wenn du magst.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. pass gut auf dich auf.

lg julcas
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: prioritäten

Beitrag von pero »

>leider fällt mir momentan verständniss oft schwer. vielleicht weil auch ich in einer ausnahmesituation bin. ich konnte die depeession immer so gut als krankheit akzeptieren. momentan gelingt mir das oft nicht und ich bin genervt.

>vielleicht auch weil manche dinge gehen die ihm wichtig sind, andere nicht die ähnlich sind aber ihm nicht wichtig.


Hallo wiwi,
das ist für Dich eine sehr schwere Zeit, da ist es kein Wunder das Du nicht mehr genug Kraft hast.
Ich habe selbst auch Erfahrungen mit Deiner Situation.
Es ist schwer zu akzeptieren das die Eltern sterben müssen, das zeigt einem auch sehr deutlich das die eigene Zeit auf der Welt begrenzt ist.
Ja, das weis man schon lange, aber bisher war es immer nur ein Gedanke, jetzt wird es Realität. Das schmerzt.
Mein Vater ist im letzten Jahr nach 9 Monaten Krankheit gestorben. Ich habe versucht soviel Zeit wie ich konnte bei ihm zu verbringen. Das war schwer weil ich selbst in einer Depression hing und ich etwas weiter weg wohne.
Aber jetzt bin ich froh das ich es so gemacht habe.
So hatte ich die Chance ihm zu zeigen das ich auch für ihn da bin. Und ich konnte langsam Abschied nehmen, es gibt nichts was ich ihm jetzt noch unbedingt sagen möchte.
Es war eine schmerzhafte Zeit, aber ich glaube das diese Erfahrung für mich auch gut war.

Es mag sich hart anhören, aber ich glaube das Du Dich jetzt zunächst auf Dich und den bevorstehenden Tod deiner Mutter fokusieren solltest. Das ist schon schwer genug wenn Du keine Partner hast der Dir dabei helfen kann. Aber diese Zeit ist begrenzt, in dieser Zeit muss Dein Partner ohne Deine Hilfe auskommen.

Gibt es bei Euch in der Nähe eine Hospiz-Bewegung?
Da gibt es Trauerbegleiter die den Betroffenen und auch den Angehörigen in dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Ich habe das nicht gebraucht, aber ich konnte mich mit meinen Geschwistern und meiner Frau austauschen.
Mir hat es sehr geholfen über meine Gefühle sprechen zu können.

Ich würde mit Deinem Partner über die Situation sprechen und ihm sagen das Du im Moment alle Kraft für Dich selbst benötigst. Für mich macht es keinen Sinn wenn Du Dich zwischen den Problemen aufreibst.

Es ist auch richtig das Du Trauer empfindest. Lasse es zu, Du hast nur eine Mutter und es ist normal das es schmerzt sie zu verlieren.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
wiwi
Beiträge: 99
Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

Re: prioritäten

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
danke für eure antworten. ich habe sie leider erst jetzt gesehen, da die letzten wochen meiner mutter gehört haben und ich daher keinen kopf hatte mir über meinen freund gedanken zu machen.

meine mutter ist vorletzte woche erlöst worden und durfte für immer einschlafen. ich bin noch im falschen film und fass es noch nicht ganz wie schnell das ging.

ich melde mich wieder.

alles liebe
wiwi
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: prioritäten

Beitrag von Lerana »

Hallo wiwi,

das tut mir sehr leid für dich! Ich wünsche dir viel Kraft und die Gelegenheit, deine Trauer und deinen Kummer zuzulassen sowie gute Freunde, die dich trösten und auffangen.

Ganz herliche Grüße!
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: prioritäten

Beitrag von CHF »

Liebe wiwi,

ich drücke dir ebenfalls mein Beileid aus.

Es ist immer schwer einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber du kannst insofern stolz auf dich sein, dass sie für dich zum Schluss nur noch Priorität hatte.

Es wird wohl eine Zeit dauern bis du den Tod deiner Mutter überwunden hast. Wenn du es alleine nicht schaffst, wäre Hilfe von professionneller Art vielleicht von Nöten.

Wenn du deine Trauer bis überwunden hast, kannst du deinen Freund vielleicht auch wieder besser verstehen und ihm weiter helfen.

Ich wünsche die viel Kraft, denn die wirst in nächster Zukunft ganz sicher brauchen.

Fühl dich mal umarmt
CHF
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: prioritäten

Beitrag von julcas »

Hallo wiwi,

"die Mutter wars, was brauchts der Worte mehr."

in aufrichtiger Anteilnahme

julcas
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