bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

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Kermit
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bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Kermit »

Hallo zusammen,

ich (w, 40) bin seit 2008 in Pension. Seit der Zeit war ich 3 Mal stationär (2 x 3 Mo, 1 x 4 Mo) inkl. Suizidversuch und geschlossene Station. Der letzte Klinikaufenthalt war im Okt 2010 beendet(alles wegen rezid. schwerer Depression mit psychotischen Symptomen).

Danach habe ich mich so langsam stabilisiert. Ich habe meine Freizeitaktivitäten gesteigert, war ehrenamtlich tätig und habe einige Sachen ausprobiert. In dieser Zeit habe ich die Depri als Chance für einen Neuanfang gesehen und nach einigem Suchen, was wirklich nicht einfach war, habe ich für mich was Neues entdeckt, was mir Spaß macht und worin ich auch meine Zukunft sehen könnte.

Nun ist es so, dass ich als Beamtin a. D. jährlich zur Begutachtung zum Gesundheitsamt muss (Arbeitnehmer müssen ja zum MdK). Die letzte Untersuchung im Januar hat als Ergebnis gebracht, dass eine moderate Wiedereingliederung erfolgen kann (6 Monate à 10 Std. wöchentlich - das geht glaub ich auch nur bei Beamten). Soweit so gut.

Jetzt gehe ich seit Februar diese 10 h verteilt auf 2 Vormittag arbeiten, genau in dem Bereich, in dem ich bis 2008 gearbeitet habe.

Bereits nach 2 Wochen habe ich festgestellt, dass mich diese Arbeit krank macht. Natürlich habe ich nach den Ursachen geforscht und dabei ist mir aufgefallen, das wir beiden (Arbeit und ich) nicht mehr zu einander passen. Ich habe mich in den 3,5 Jahren so verändert, dass mir die Arbeit gegen den Strich geht. Dieses permanente Anwenden von Gesetzen, Durchführungsanweisungen ... keine eigene Meinung, am besten Scheuklappen im Gesicht und bloß nicht nach links und rechts schauen ... Es macht mich krank! Meine Freizeitaktivitäten finden nicht mehr statt, ich habe mich schon wieder zurückgezogen und eingeigelt. Meine Psychiaterin versteht mich nicht, will unbedingt dass ich weiter mache, obwohl ich mich bereits jetzt im Sinkflug befinde.

Eigentlich wäre die einige Lösung die Kündigung, aber dann habe ich gar nichts mehr (ich habe ja noch nicht mal in der DRV einen Rentenanspruch).

Versteht ihr, in welcher Zwickmühle ich mich befinde? Was würde ihr tun? Habt ihr irgendeine Idee für mich?

Ich bin echt am verzweifeln und für jede Meinung dankbar.

Danke, dass ihr den Beitrag bis zum Schluss durchgelesen habt.

Liebe Grüße,
Kermit
Zarra
Beiträge: 5734
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Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Zarra »

Hallo Kermit,

den Zwiespalt hast Du ja selbst sehr gut herausgearbeitet. (Und den kann ich auch gut verstehen.) Da kann man wohl nicht mehr viel dazu sagen. Und die Entscheidung wirst früher oder später Du für Dich treffen müssen.

Kommentieren kann ich vielleicht noch: Das Leben ist kein "Rundherum-Wunschkonzert" bzw. hat halt alles seinen Preis; und die Frage ist, was für Dich dann in welcher Kombination wichtig ist und welchen Preis zu zahlen Du bereit bist. (Ich habe da früher mal ein, wie ich finde, gutes Buch dazu gelesen (Sprenger, Reinhard K.: Die Entscheidung liegt bei Dir!) (... ich mag solcher Art Bücher - so wie es von der Aufmachung her klingt - eigentlich nicht, doch das fand ich gut); darin stand u.a. auch, daß man zu einer getroffenen Entscheidung dann auch "ja" sagen soll, "ja" auch zu den negativen Komponenten, die sie natürlich haben kann - sonst lebt es sich nämlich nicht wirklich gut damit; das fand ich einleuchtend.)

Daß Du und diese Arbeit nicht mehr zusammenpassen, kann ich gut stehenlassen. Mit Sätzen wie, daß diese Arbeit Dich krank mache, machst Du Dir es, finde ich, "etwas zu einfach". Dein Empfinden kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber letztendlich ist es Deine Reaktion auf diese Arbeit, nicht die Arbeit selbst. (Das kann es schon auch geben, aber mit unmenschlichen Bedingungen etc. schätze ich Deine Arbeit jetzt nicht ein.) Und sehr wahrscheinlich ist es halt auch ein sehr (!) großer Kontrast zu dem, was Du statt dessen gemacht hast. Gegen-den-Strich-Gehen ist halt keine Krankheit.

Finden gar keine Freizeitaktivitäten mehr statt oder nur weniger? Du hattest vorher ja auch definitiv mehr Zeit dafür. (Deine Energie etc. hat sich ja nicht mit dem festgesetzten Tag x geändert.) Ich denke, auch da gilt es abzuwägen. Wieviel Freizeitaktivitäten kriegen durchschnittliche (!) normalarbeitende gesunde Leute auf die Reihe und ist im Vergleich dazu Dein Anspruch angemessen? Was man alles gerne machen würde, wenn man genügend Zeit und Energie hätte, zählt nicht. - Könntest Du Dich aufraffen und tust es nur nicht (das ist in solch schwierigen Umstellungsphasen ja auch schwer!), oder geht es definitiv nicht?

Und vielleicht noch die Frage, ob es (kurz-,) mittel- oder längerfristig innerhalb Deines Beamtenstatus die Möglichkeit gibt, etwas anderes zu tun, was Dir zumindest mehr liegen würde; vielleicht nicht die optimale, aber die für Dich bessere Tätigkeit. Das wäre vielleicht eine Überlegung wert, vielleicht auch ein Nachfragen (Personalrat; Schwerbehindertenvertretung; ...; Internet).

Mit dem Rentenanspruch: Ich kenne mich zwar nicht aus, aber ich denke, daß entweder Dein Anspruch auf Alterspension auf dem jetzigen Stand gegenüber dem Staat erhalten bliebe oder daß der jetzige Stand in eine Versicherung bei der DRV umgewandelt würde; das könnte auch von der Anzahl der Jahre u.ä. abhängen. Falls die Überlegung ernster wird, kannst Du Dich da ja erkundigen.

Und zum Schluß: Unabhängig davon, wie es längerfristig weitergehen kann und soll, finde ich es wichtig, daß man in solchen Situationen nicht den Kontakt zum Gerade-Jetzt und zu sich selbst verliert, vor allem wenn es da schon heftige Episoden gab; da kann z.B. bei einem Senkflug eine zweiwöchige Krankschreibung erst mal sinnvoller sein als gleich alles hinzuschmeißen. Aber das ist nur meine Überlegung, mit der ich mich konkret dann wahrscheinlich auch schwer tun würde.

Viele Grüße, Zarra
Kermit
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Registriert: 1. Apr 2012, 18:23

Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Kermit »

Hallo Zarra,

vielen Dank für deine offene Antwort.

Ich habe in den letzten Jahren schon gemerkt, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. Man muss Kompromisse machen ohne Ende. Dazu bin ich ja auch bereit. Das Buch habe ich übrigens auch zu Hause.

Dass mir die Arbeit gegen den Strich geht, ist das eine. Auf der anderen Seite stellt es sich so dar, dass ich an dem Tag vorher schon massiv mir Gedanken mache, wie es werden wird, schaffe ich es ... und den Tag nachher mich von der Anstrengung erholen muss. Natürlich herrschen keine unmenschlichen Bedingungen, aber Druck ist halt da, war ich doch vorher eine Leistungsträgerin und soll/will es dann auch jetzt wieder sein. Das ganze beißt sich dann einerseits mit dem Arbeit+ich - wir passen nicht mehr zusammen, andererseits mit dem wachsenden Druck, der auf mir lastet. Das ganze wird intensiver, je länger ich die Wiedereingliederung mache.

Meine Freizeitaktivitäten sind derzeit gleich Null, weil ich keine Kraft mehr habe, meine ganze Energie stecke ich in die Arbeit (ich brauche ja auch einen Broterwerb und im Grunde ist mir klar, dass ich künftig diesen Kompromiss machen muss), meine Gedanken kreisen permanent darum.

Bezüglich der Pension habe ich mich alternativ auch schon informiert: Bei einer Kündigung meinerseits zahlt der AG den AG-Anteil in die DRV nach, aber meinen AN-Anteil muss ich sebst zahlen und das von über 20 Jahren, völlig utopisch.

Mein Verstand sagt mir, dass ich da einfach durch muss, denn im Grunde gibt es keine Alternative (ich bin in der Führungsebene, da gibt es wenig andere Stellen).

Wahrscheinlich ist mein Gefühl noch nicht auf der selben Ebene wie mein Verstand und genau das macht es mir im Moment so schwer.

LG, Kermit
LaraMaria
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Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Kermit,

also, nach meinem Kenntnisstand muss der Dienstherr bei einer Nachversicherung die Arbeitgeber- UND Arbeitnehmer-Anteile entrichten. Die einzige Begrenzung, die hier besteht, ist die Beitragsbemessungsgrenze. Nun ja, die erreicht man ja nicht so schnell.
Woher hast du die Auskunft?
Vielleicht solltest du dir das noch 1x schriftlich geben lassen? Dabei geben sich Sachbearbeiter meist mehr Mühe als bei einem Anruf. Und die Versorgung in all ihren möglichen Varianten ist ja nichts, was man "mal eben zwischen Tür und Angel bequatscht".

Viele Grüße
LaraMaria
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Zarra »

Hallo Kermit,

das klingt irgendwie insgesamt nicht besonders gut.

Kompromisse sollte man schon machen können, aber es muß auch nicht "ohne Ende" sein - das könnte irgendwie auch zuviel des Guten sein.

Ich habe wenig Ahnung, wie das bei Beamten laufen kann und welche unterschiedlichen Möglichkeiten es da gibt: Wie siehst Du es denn von Deinem Leistungsvermögen her und wie sind denn die potentiellen Möglichkeiten nach diesen 6 Monaten Wiedereingliederung, mal vorausgesetzt Du würdest das "erfolgreich" durchziehen? Im Angestelltenverhältnis muß man, soweit ich mich erinnere, längstens innerhalb von sechs Monaten wieder auf 100 % oder eben das Vorige kommen, sonst gilt die Wiedereingliederung als gescheitert. Das ist bei Dir ja wohl erst mal noch nicht angedacht, oder? Oder hast Du zuvor 50 % oder so gearbeitet? - Denn ich finde, es macht schon noch einen Unterschied, ob man rundum nur noch das (u.U. eine ungeliebte Arbeit) macht oder ob man zumindest theoretisch noch Luft hat, selbst wenn diese "Luft" mit viel Erschöpfung angefüllt ist.

Ehrlich gesagt, stelle ich mir es auch schwierig vor, wenn Du vorher 100 % (oder auch nur 80 %) gearbeitet hast und nun mit zwei guten Vormittagen an der gleichen Stelle sitzt. Das geht doch irgendwie nicht. Oder ist das gut organisiert?

Mußt Du vielleicht auch noch stärker dazu stehen - auch innerhalb der alten Umgebung -, daß Du nicht mehr diejenige von vor dreieinhalb Jahren bist?!? Genau diese Person kriegen sie nicht zurück. (Das würden sie übrigens auch dann nicht, wenn Du das alles super finden würdest!) Könnte das die momentane Aufgabe sein, die es so schwer macht?!? ... das sind nur Fragen ...

"Einfach durchzumüssen" ist keine Lebensperspektive (außer Du ständest vielleicht zwei Jahre vor der Alterspensionierung), was längeres berufliches Arbeiten angeht. Das ist eine pragmatische, nützliche Haltung für alles, was man in einem überschaubaren Zeitrahmen hinter sich bringen muß und halbwegs kann und was man nur mit größeren Nachteilen aufschieben könnte (ggf. ein Umzug z.B.).

Wenn es am Tag vorher Dich schon so umtreibt ...: Hast Du noch therapeutische Unterstützung? Oder hast Du eine Ahnung, was Dir helfen könnte, eben diese beiden längeren Vormittage für sich stehen zu lassen und daneben wieder anderes zu machen? Denn es klingt mir nicht förderlich, wenn Du Dich nur dafür aufreibst.

Ich frage Dich das jetzt so, und dabei hätte ich selbst vor gut einer Woche hier beinahe einen Beitrag gepostet nach dem Motto: "Die Arbeit beschäftigt mich andauernd, die (sachlichen) Gedanken rattern einfach weiter, ich kriege sie nicht aus dem Kopf, obwohl ich doch gar nicht so viel dort bin (und obwohl ich mir fest vorgenommen habe, mir nicht mehr den Kopf über Probleme zu zerbrechen, für die ich letztendlich gar nicht verantwortlich bin). ... Dabei kriege ich noch nicht einmal meinen Alltag wirklich gut geregelt. ... und ich kann mich ja auch schlecht statt dessen mit Verve auf eine neue intensive Aktivität werfen (denn intensive Ablenkung würde natürlich wirken)". Ich selbst beziehe seit letzten Sommer für zwei Jahre eine halbe Erwerbsminderungsrente und arbeite zu 50 %. Das hat weiterhin seine Problempunkte (es gab da auch zusätzlich in den letzten Jahren bei der Arbeit Diverses), doch im Prinzip geht das, ist das die gute Lösung bei mir, meine Fehlzeiten durch Krankmeldung haben sich deutlichst verringert. (Schlecht ist höchstens, daß ich nicht sehe, wie ich je wieder mehr arbeiten könnte; und natürlich die weiter vorhandenen Krankheitsbeeinträchtigungen.)

Ich merke aber auch, daß ich wirklich froh bin, einen Schnitt gemacht zu haben und das Arbeitsgebiet gewechselt zu haben - bzw. daß das jetzt "zufällig" endlich möglich war. Da mag bei mir manches zusammengekommen sein, was bei Dir überhaupt nicht der Fall ist. Trotzdem ist das eine Überlegung wert, weil es manches einfacher macht. Auch das hat natürlich seinen Preis. Denn natürlich habe ich auch etwas aufgegeben. Aber irgendwie auch "neue Freiheiten".

LG, Zarra
Kermit
Beiträge: 6
Registriert: 1. Apr 2012, 18:23

Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Kermit »

Hallo LaraMaria,

danke für deinen Hinweis, werde mich da nochmal erkundigen!

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Hallo Zarra,

danke für deine Antwort.

Bei Beamten läuft doch einiges anders als im Angestelltenverhältnis, was aber auch von der Behörde und den "Verbindungen" zur Personalabteilung abhängig ist. Ich bin derzeit weiter im Ruhestand und im Angstelltenverhältnis mit 10 h pro Woche beschäftigt, der Arbeitsvertrag ist auf 6 Monate befristet. Wenn ich diese 6 Monate "erfolgreich" überstehe, dann soll mein Ruhestand beendet werden und eine Eingliederung nach Hamburger Modell erfolgen: 3 Monate 20 h, 3 Monate 30 h, dann wieder Vollzeit 40 h.

Ich bin noch in psychiatrischer Betreuung, würde auch anders gar nicht funktionieren. Ich nehme 3 verschiedene Antidepressiva, jeweils im ambulanten Hochdosisbereich, dazu noch ein Neuroleptikum und habe - oh Wunder - normale Leberwerte!

Das Arbeitsgebiet oder die Behörde wechseln macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, außerdem stehe ich mit der Vorgeschichte auch auf jedermanns Wunschliste

Wie auch schon oben geschrieben, wird mir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als diesen Kompromiss in den nächsten 25 Jahren bis zur offiziellen Rente einzugehen.

Letztendlich greifen meine Gedanken natürlich schon in diese Richtung, die 6 Monate mit den 10 h sind in absehbarer Zeit vorbei und dann "muss" es weiter gehen, wohl bis zum nächsten großen Absturz.

Ich bekomme ja jetzt schon keine Tagesstruktur mehr hin, erste somatische Beschwerden sind auch schon da (kein Appetit, Schlafprobleme, Antriebsminderung), von Wohnung sauber machen, einkaufen u. ä. rede ich ja gar nicht erst, das findet nur noch auf minimaler Ebene (wenn überhaupt) statt.

Das Gesamtpaket frustet mich halt sehr, ich sehe keine Perspektive, muss diese Arbeit machen (Geld braucht man schließlich zum leben), stecke alles dort hinein, was mein Körper hergibt, deshalb keine Freizeitaktivitäten mehr, das Ehrenamt habe ich aufgegeben (auch wenn es nur 2 h pro Woche waren) ... und habe natürlich auch Angst vor dem nächsten Absturz, der mir vorprogrammiert erscheint.

LG, Kermit
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: bräuchte mal eure Hilfe - Wiedereingliederung

Beitrag von Zarra »

Hallo Kermit,

ich kann wahrscheinlich nicht gerade mehr superklar denken, doch morgen und übermorgen habe ich wahrscheinlich gar keine Zeit ...

Das klingt alles logisch - und irgendwie "aussichtslos". Also es gibt sicher Schlimmeres (als Deine Arbeitsstelle), aber so wie Du es eben beschreibst. -- Und was ist aus der vorsichtigen Andeutung in Deinem Eingangsposting geworden ("für mich was Neues entdeckt, was mir Spaß macht und worin ich auch meine Zukunft sehen könnte")? Was wären denn die Voraussetzungen dafür?

>Das Arbeitsgebiet oder die Behörde wechseln macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, außerdem stehe ich mit der Vorgeschichte auch auf jedermanns Wunschliste
Realitäten zu sehen, ist gut. Dennoch: Wie sieht Deine Wunschliste aus?! (Je weniger Du eine hast, umso weniger hat sie eine Chance, auch nur teilweise in Erfüllung zu gehen.) Und zur Relativierung: Auch da, wo Du jetzt arbeitest, würden sie Dich vermutlich im Hinblick auf die Krankheitsgeschichte nicht mit Strahlen nehmen. Nutze doch den Vorteil, daß sie Dich schließlich irgendwo nehmen müssen - manchmal spielen auch glückliche Zufälle eine Rolle (oder es geht eben gar nichts, wo man dachte, daß etwas gehen müßte). Klar, sie können Dich auch da "festbinden", wo Du bist. Und klar muß es auch woanders nicht besser für Dich sein; ... das kannst am ehesten noch Du selbst einschätzen.

> und dann "muss" es weiter gehen, wohl bis zum nächsten großen Absturz.
Dein Leben insgesamt muß weiter gehen; möglichst mit (einer erträglichen) Arbeit und Privatem. Teil 2 Deines Satzes sollte zumindest nicht schon als "Warnschild" auftauchen. - Seien wir doch ehrlich: Ein Absturz kann immer wieder kommen; ich glaube nicht einmal, daß ein wirklich sorgsamer etc. Umgang mit sich selbst einen davor feien würde. Aber man sollte ihn nicht mit provozieren (auch nicht durch zuviel Arbeitseifer, egal wie löblich das von außen gesehen wird). ... ist halt leichter gesagt als getan.

Was kannst Du denn jetzt konkret für Dich tun, um wieder etwas zu der Lebensqualität von vor ein paar Monaten zurückzukommen?

Und was wäre im Beamtenstatus, wenn z.B. in der Zeit des Hamburger Modells festgestellt würde, daß Du eben vorläufig nicht mehr 100 % arbeiten kannst, sondern nur 30, 50, 80 %? - Oder könntest Du auch die jetzige Phase nochmals verlängern?? - Irgendwie spüre ich auch Druck und wie als ob Du schon Monate voraus wärst.

LG, Zarra
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