Depression, Haustier und Eifersucht

bigappel
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen Ihr Lieben,

noch vor Kurzem hätte ich jedes Wort von Euch allen unterstrichen.

Mein LG ist jetzt seit sechs Wochen ins stationärer Therapie und erst, als
er in der Klinik war konnte ich überhaupt wieder abschließend spüren, wie
bescheiden es mir ging. Mir war klar, dass es mir nicht gut ging im Sinne von
ausgelaugt (der Partner ist ja im Alltag nicht die einzige Baustelle); aber das
wirkliche Ausmaß konnte ich erst wieder spüren, als er in der Klinik war.

Soviel zum Thema abgrenzen .

Mittlerweile geht es meinem LG wieder so gut, ist er so stabil, dass wir
über die vergangenen zwei Jahre und seine tiefen Phasen sprechen konnte.

Auch er war ja ein absoluter Klinik verweigerer, zumal der erste Ansatz mit
einer Tagesklinik völlig in die Hose gegangen ist. Das war wirklich zum
abgewöhnen.

Ich persönlich war vor dem Gang in die Klinik völlig desillusioniert; ich bin
davon ausgegangen, dass sich bei meinem LG diesbezüglich niemals etwas
bewegen wird. Geb ich offen zu und mein Ansatz war mit ihm so im Jetzt
zu leben, wie es geht. Allerdings war ich sehr nahe daran, mich schützen zu
müssen und ihn zu verlassen aus diesem Grund, denn diese Negativität ist
immer und überall gewesen.

Dann ist er doch noch in die Klinik.

Was hat ihn abgehalten? Was ist so schlimm an der Klinik?

Jeder Mensch ist anders, schon klar, aber ich denke, mein LG hatte einige Ansätze,
die allgemeiner Natur sein dürften:

so hatte er massive Angst, den Klinikalltag nicht bewältigen zu können.
Meine Argumentation, dass genau das der Grund ist, warum man z.B. in der Klinik
ist, das man da so sein kann, wie es eben geht, lehnte er ab …… . weil: bekommt
man nichts mehr geregelt und liegt in der Klinik den ganzen Tag im Bett, so fällt
das auf….. dann stellen Pfleger und Ärzte fragen…..die muss man beantworten….
das ist sehr anstrengend.

Die vermeintliche Idee ist, dass es viel weniger anstrengend ist im bekannten,
zwar schlechten Zustand zu leben, als Fragen zu beantworten und sich der Krankheit zu stellen.
Ich würde denken, dass ist depressionstypisch.

Ängste, Unsicherheit sind auch maßgeblich.

Noch heute, ermuntere ich meinen LG maßgeblich, auf sich und sein Gefühl zu hören,
wenn ihm z.B. im Klinikalltag eine weitere zusätzliche Gesprächsgruppe zuviel ist.
Noch heute hat er da wohl Ängste, obwohl es ja nunmal um ihn geht und die Ärzte
auch genau das ihm gesagt haben, ist es für ihn schwer, sich nicht hinten anzustellen
und zu tun, was vermeintlich die Ärzte von ihm erwarten.

Aber es wird besser.
Es sind mini-winzige Schritte, aber es sind Schritte! Er steht Gott sei Dank nicht mehr still.

Diese Klinik ist auch so vernünftig, dass er nach Abschluss der stationären Therapie
in die Tagesklinik wechselt und danach - vermutlich - ambulant noch diverse Therapien
weitermacht.

Das nenn ich mal klasse!

Bei der anderen Tagesklinik war es: Ende und Tschüss. Gucken sie doch mal selber weiter.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das voll in die Hose gegangen ist; trotz meiner
Angebote bei Terminsvereinbarungen zu helfen.

Unsere Partner, zumindest meiner, brauchen auf ihrem Weg oft sehr viel fremde
(also eben nicht von uns) Hilfe; zwingende Voraussetzung: man muss Hilfe annehmen
wollen.

Irgendwie ist es nicht wirklich ermutigend, aber mir erscheint es sehr real, dass wir
Angehörigen immer nur gucken können, ob wir selber noch wirklich damit zu Recht
kommen. Am meisten Helfen wir den Betroffenen, wenn wir von Zeit zu Zeit Hilfe
anbieten, aber ansonsten den Partner gewähren lassen.
Geduld und nochmals Geduld ist das Zauberwort.

Ich wünsche Euch und mir ganz viel davon!

Einen wunderschönen Frühlingstag wünscht Euch
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Andreas01

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Andreas01 »

@Julcas,

>>>ich bin Halterin von 2 Hunden. Die sind aus Überzeugung mit im Haus, denn ich bin Chef des Rudels. Sie schlafen mit im Schlafzimmer,<<<

sicher bist Du der Chef, es ist auch ungemein leichter mit Hunden auszukommen, schließlich geben sie im Gegensatz zu Menschen niemals "Wiederworte", nehmen als Nahrung was sie vorgesetzt bekommen, verwickeln nicht im unwillkommene Gespräche auf die eine Antwort erwartet wird. usw,usw.

Trotzdem ist mir meine Frau im Schlafzimmer-Bett, sowie meine restliche Familie im Haus lieber, auch wenn sie sich nicht von mir als "Chef" behandeln lassen.

Und egal wo meine Frau und ich festsitzen, unsere Jungs kommen jederzeit zu Hilfe, dies kann kein noch so großer Rudel an Tieren.

Gruß
Andreas
bigappel
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Nochwas zu Rassekatzen und eingehen als Freigänger:

Meine Katzen sind - teilweise - auch Rassekatzen (Siam und BK); allerdings wissen sie es wohl nicht .

Die kommen als Freigänger prima klar;
Katzen sind klug, mein kleiner Siam, welche bekanntermaßen ja eher Frostbeulen sind, weiß ohne Anleitung, dass wenn es ihm kalt ist, er besser reinkommt und seit diesem Winter weiß er auch, wie dieses gruselige, weiße Zeug sich anfühlt und dass man ziemlich kalte Pfoten davon bekommt .

Sogar der BK, der eher "gemütlich" ist, wird zum kleinen Raubtier, wenn er draußen ist.

Die Katzen schaffen das

Meine Jungs genießen alle ihre Freiheit und nicht einem hat es bisher - seitens der Natur - geschadet.

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hallo Andreas,

dann ist doch die Welt in Ordnung. Es soll jeder so leben, wie es ihm gefällt.

Im Bett ist mir mein Freund auch lieber, die Hunde dürfen da nicht rein. Mir macht die "Arbeit" mit den Hunden viel Spass, den Hunden nicht minder, ihr sozialer Umgang mit anderen Hunden fasziniert mich. Wir haben eine starke Bindung, trotzdem sind es Hunde und sollen es bleiben.

Ich finde auch die Entscheidung gegen ein Haustier eine verantwortungsvolle Entscheidung, wenn es nicht passt.

lg julcas
Lena1410
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo Pia,

danke für deine Worte! Ich finde mich echt total darin wieder, es hört sich an, als würdest du genau über meinen Freund und mich schreiben.
Mit dem Unterschied, dass deiner den Schritt gewagt hat, und in eine Klinik ging.

Was du schreibst, die Gründe warum er Angst davor haben könnte, die sehe ich bei meinem Freund auch. Angst es nicht zu schaffen, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Die vielen Fragen und Gespräche. Seine Geschichter wieder jemanden neues zu erzählen!

Am liebsten wäre er einfach nur zuhause, will sich keinen Druck machen, einfach nur den ganzen Tag vor dem PC. Die Krankenkasse und alle sollen ihn in Ruhe lassen.

Manchmal würde ich ihn gerne anbrüllen, dass das aber nicht geht! Zurzeit verdiene ich ganz gut, und kann uns beide + Wohnung und Tiere und Auto über die Runden bringen. Aber was ist, wenn wir uns mal was kaufen (Immobilie), wenn wir mal eine Familie bekommen und mein Gehalt ne zeitlang weg fällt?

Natürlich würde ich ihm das nie an den Kopf knallen, und hinterher, wenn ich sowas gedacht habe gehts mir auch schlecht und tuts mir leid, ich weiß ja, dass er die Situation zur Zeit wirklich nicht will, dass es einfach eine Krankheit ist, und er es schlichtweg einfach nicht kann. Es sind nur meine Gedanken und Ängste, die ich ihm im Moment nicht auflasten will. Ich liebe ihn seeeehr und will ihn nicht aufgeben! Niemals! Ich weiß wie toll es vor der Krankheit war und ich weiß das wir wieder dahin können.

Ich glaube, wir haben noch einen langen langen Weg vor uns.
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hallo Lena,

die Kraft kehrt GsD immer wieder. Das ist bei mir auch so wie bei dir.

Wenn ich mit meinem Freund über die Klinik rede dann sagt er;" Ich habe Angst das ich keinen Fuß mehr auf die Erde bekomme, nach der Klinik, ich habe doch den Stempel jetzt schon auf der Stirn". Ich gehe davon aus das die Depression ihm diese Gedanken macht. Ich hoffe jedoch, wenn die AD endlich wirken und es ihm besser geht, er etwas stabiler ist, das ich dieses Thema nochmals ansprechen kann. Meine Hoffnung ist, das seine Sicht dann vielleicht nicht mehr ganz so schlimm durch die Depri Brille geht. Ich bin überzeugt, das mein Freund noch einen ganz langen Weg vor sich hat und vielleicht im Laufe der Zeit zur Einsicht gelangt.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft. Pass gut auf dich auf.

lg julcas
bigappel
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Hey Lena ,

o.k. das wird jetzt echt keine Aufforderung
Deinen Freund anzubrüllen und somit erst Recht unter Druck zu setzen, aber ich muss gestehen, mir ist es passiert.

Sein Zustand vor der Klinik war wirklich schrecklich, nichts ging mehr. Irgendwann,
nachdem ihm seine ambulante Therapeuten, seine Psychiaterin - von mir wollen wir gar nicht reden - allesamt empfohlen haben, in die Klinik zu gehen, die Psychaterin ihm glasklar gesagt hat, dass sie ihm ambulant nicht mehr weiterhelfen kann, hat er mich gebeten (ja, zugegeben auf meine Nachfrage, aber nachdem er mir gesagt hat, er möchte doch in die Klinik), in der Klinik für ihn einen Gesprächstermin zur Vorabinfo vor aufnahme zu machen.

Dies war sicherlich nur halbherzig.
Da ich ja von der flotten Sorte bin - -
hatte ich innerhalb eines vormittages den Termin stehen. Davon war mein LG dann so überrascht, dass er wieder in die Öh, Äh, Öh
- Sprachlosigkeit verfiel.

Ehrlich gesagt ist mir da der Geduldsfaden gerissen und ich konnte einfach nur noch brüllen: "Wenn Du krank bleiben willst, o.k.,
wenn Du nicht in die Klinik gehen will o.k.;
aber Du hast mich beauftragt, alles in die Wege zu leiten einen Gesprächstermin zu vereinbaren; jetzt hab ich den, mache das alles von winzigen Pausen im Alltag, arrangiere alles mit meinen Kollegen, buche mein Kind hin- und her (Unterbringung/Essensversorgung) und dann kommt öh, äh, öh!

Sag ja oder nein, aber sag was.

Naja, war wirklich nicht die feine Art; aber meine Nerven lagen echt blank.

Der Termin am selben Tag hat dann stattgefunden und die Klinik wollte ihn sofort da behalten; dann haben sie sich aber bereit erklärt, dass er am nächsten Tag
sich aufnehmen lässt.

Lena, ich wünsch Dir viel Kraft und Geduld!




LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hey Pia,

ich weiß das unser Thema nicht zum Lachen ist, aber beim Lesen deiner Zeilen zauberte sich wirklich ein Lachen auf mein Gesicht. Ich kann dich so gut nachfühlen und ich freue mich von Herzen das dein LG in der Klinik ist und vor allem, das er sich da gut aufgehoben und betreut fühlt.

Der Weg meines Freundes ist wohl noch sehr lang. Die Psychologin sagte ihm sie würde die Entscheidung Klinik dem Psychiater überlassen und der Psychiater hat nach Aussage meine Freundes noch nichts von Klinik gesagt. Vielleicht tut er das ja noch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

In irgendeinem Thread las ich von einem Betroffenen: "Alles ist erlaubt was den Leidensdruck erhöht". Wie das jeder für sich und seine Situation auslegt ist ja jedem selbst überlassen.

Ich glaube auch das wenn der Betroffene erst mal zum Vorgespräch in der Klinik ist, und es läuft nicht total daneben, die Entscheidung für die Klinik nicht mehr ganz so schwer ist. Doch zum Vorgespräch muß er eben auch wollen.

lg julcas
Lilie1981
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Ihr Lieben!

@ Pia : Meine Katze (Birma) steht auch total aufs freie, so ne Lady wie sie auch ist..die würde ausbüchsen wenn sie könnte. Aber ich wohne in der Stadt und die wäre nicht lange unbeaufsichtigt draussen...Dann wäre sie WEG!
Der kater (Birma-Perser) hat Schiss vor dem freien..der hat vor allem Angst, sogar vor Äpfeln..kein Witz

Ich könnte sie hier nicht raus lassen, dafür sind die zu wertvoll! Vielleicht ziehe ich eines Tages zurück aufs Dorf!



@All

Wenn ich hier immer Therapeut..Klinik...Therapie..etc lese, werd ich bißchen traurig.
Manchmal möchte ich ihn auch schütteln und sagen: MENSCH, lass dir endlich helfen!!!
Das schlimme ist das paar Freunde von ihm auch depressiv sind und sie sich, wenn sie zusammen sitzen allesamt schööön runter ziehen!

Das Leben ist Scheisse!!!
Das sagen die alle!!!

Könnte es sein, das ich zuviel Verständniss aufbringe für seine Situation?
Wäre es nicht auch mal wieder angebracht ihm was zu sagen, was er nicht hören will?

Ich weiss nicht, ich komme mir vor als würde ich noch mit in das Horn blasen..ihn noch unterstützen während er sich in seiner Depri versteckt!

Es hat sich ja schon ein klein wenig verändert. Er geht nicht mehr nebenbei arbeiten am WE, er trinkt kaum noch Alkohol...Sagt auch selber das sich viel verändern soll!
Ich fragte ihn, und was kommt als nächstes???

Hmm...ein neuer Job!

Dazu habe ich nichts gesagt, aber gedacht habe ich: Falsche Antwort!!!

Das kann doch auf Dauer gar nicht gut gehen...ohne jegliche Form von Therapie..und das über Jahre..Jahzehnte....

Irgendwann MUSS doch mal was passieren!!!

Danke fürs Zuhören!

Liebe Grüsse
Lilie
bigappel
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Liebe Julcas,

ich glaube schon, dass unsere Partner irgendwo ganz klein versteckt in ihrem Inneren wissen, dass es richtig wäre, sich Hilfe zu holen, viel mehr Hilfe, als derzeit; aber diese Ängste
in den Tiefphasen dieser Krankheit sind so massiv und das Denken, soweit überhaupt möglich ist so verquer (das soll keine Beleidigung der Erkrankten sein, es ist nur das, was ich hinterher, wenn mein LG mit mir wieder sprechen kann und will, empfinde).

Leidensdruck. Wir hatten das Thema.
Diese Männer (unsere jetzt in dem Fall) sind solche starken Persönlichkeiten - das meine ich ernst und genau so, wie ich es schreibe - ; wenn sie nur erkennen könnten, das der sicherlich beschwerliche Weg sich lohnt aus den alten Mustern raus.

Julcas, ich denke schon, dass Dein Freund auch diesen Weg gehen wird, zu seiner Zeit.
Das ist das "Problem". Paß gut auf Dich auf.
Wie schaffst Du das so lange nichts von ihm zu hören. Ich weiß, er ist nicht gefährdet, war mein LG auch nie und das wußte ich auch immer genau.... aber ich stelle es mir schwer vor, 6 Wochen nichts zu hören. Ich glaube, dieses Durchhaltevermögen hätte ich nicht.

Ich bin ja im Grunde auch sehr, sehr lange
Singl, abgesehen von kurzen Momenten, in denen mein Schatz auftauchen konnte aus der Depri..... ach, alles irgendwie blöd.

Das Zusammenleben hat Vorteile; getrennte Wohnungen aber durchaus auch.

Liebe Lillie,

na, da mußte ich doch herzhaft Schmunzeln
. Was für ein Held. Angst vor Äpfeln,
klasse . Kann ich mir richtig vorstellen;
ein Bild von Kater und läuft vor einem Äpfelchen weg . Was der wohl für ein
Trauma hatte .

Ich hab ´s ja schon geschrieben.
Auch, wenn ich mich dafür schäme, ihm nicht mehr vertraut zu haben letztlich, aber irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass er sich niemals für die stationäre Therapie öffnen wird.

Verstanden habe ich das nie; weil ich es aus meiner Sicht so sehe, dass die Betroffenen eine echte, richtig gute Chance haben, mit der Krankheit gut zu leben oder geheilt (wie immer man sich welcher "Glaubensrichtung" anpassen möchte) zu werden.

Aber das ist wohl der Unterschied. Wir können, bei allem Verstehen-Wollen, eben nicht nachvollziehen, lieber im bekannt Schlechtem zu verbleiben.

Ich möchte auch nicht alles mit dieser Erkrankung "entschuldigen", das sollte man sicher auch nicht tun, aber welche Ängste müssen in einem Toben, wie schwarz muss die Brille sein, um lieber ein Verharren im Stillstand zu wählen, als sich auf den unbekannten Weg der Gesundung zu machen.

Grenzen setzen, sind nach meiner Erfahrung mit dem Betroffenen auch durchaus sehr wichtig, für beide Partner; aber diese Gratwanderung, wann und wo und in welchem Rahmen ist das, was ich als schwierig empfinde.

Dem Partner zuviel abzunehmen, letztlich viel zu sehr zu schonen verhilft ja auch nur dazu, dass er sich nicht auf den Weg macht.

Schwierig.

Alles liebe für Euch!

Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Lilie1981
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

Liebe Pia,

erst wenn er dran riecht...da springt er in hohen Bogen weg..auch bei Käse..Niesen...Husten...!
Ja, der kleine hat auch ein Trauma.
Er ist gestört, aber ich liebe ihn trotzdem !!!

Wir können das, wie du schon schriebst nie ganz verstehen was daran so schwer ist, in Therapie zu gehen, sich hilfe zu holen, anstatt in der Krankheit zu verharren!

Seine Worte: Wären wir richtig zusammen, so würdest Du dir das nicht lang so mit anschauen-sprechen Bände! JETZT habe ich ja im Prinzip nix zu sagen, er kann tun und lassen was er will! Deshalb lässt er auch alles so wie es ist... auch das mit uns..

Ich gebe die Hoffnung nicht auf! Ich bin schon so stolz auf Ihn das er das mit dem Alkohol so gut durchzieht..keine trinkabende mit dem Kumpel mehr, wo beide zusammen sitzen, saufen und sich bemitleiden!
Ja, er hat sich schon verändert..vielleicht auch ein wenig durch mich-aber das ist mir egal wodurch..Hauptsache es tut sich was!


Wünsche euch eine gute Nacht
Liebe Grüsse
Lilie
Lena1410
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo ihr alle,

ich stecke ein wenig Hoffnung in den Termin in zwei Wochen, ich habe mit dem Arzt eMail geschrieben, er hört sich nett an. Wir werden sehen, was es da gibt. Ich bin zwar noch ein bisschen skeptisch, aber meinem Freund lasse ich das nicht spüren, ich habe das Gefühl, er hält sich auch daran.
Ich hoffe, er (wir) wird nicht enttäuscht!

Ich weiß es ist nicht "nett", aber ein kleines bisschen finde ich gut, dass die KK diesen Antrag geschickt hat. Ja, mein Freund ist deshalb am Böden zerstört und fix und fertig. Aber es passiert etwas. Er wird mit sanften (!) Druck geschupst etwas zu unternehmen. Ich meine, 10 Wochen hat er Zeit den auszufüllen. Das sind knapp 3 Monate. Das finde ich viel... Und danach wird eine Entscheidung anstehen. Ich weiß nicht ganz so genau was dann abläuft, hat jemand Erfahrungen mit so einem Antrag auf Teilhabe - Rehabilitation ?
Was genau ist das? Ich hab ihn mir auch schon angesehen und verstehe ehrlich gesagt nur Bahnhof. Aber ich habs auch nur überflogen, muss mich mal richtig damit auseinandersetzen.

@Lilie:
Hehee, das ist ja hammer, dein Kater ist ja ein süßer! Meiner ist auch ein Angsthäschen, aber ganz so schlimm nicht. Er hatte letztens ne Spinne gejagt - zugegeben ne recht große - und als er sie halb im Maul hatte, hat sie sich wohl bewegt und er quieckt und macht einen riesen Satz in die Luft und saust wie ein Bekloppter unter das Sofa war auch super!

Pia, ich danke dir nochmal. Du sprichst mir echt aus der Seele Es ist super das dein Freund den Weg gefunden hat.
Auch das du ihn angebrüllt hast, kann ich echt verstehen! Du hast auch Gefühle und irgendwann reißt die Geduldsschnur. Man hat auch eigene Emotionen, und kann nicht immer alles schlucken, wenn man sich Mühe gibt und die ganze Liebe und Kraft rein steckt und dann scheinbar doch wieder vor die Wand fährt.

Lilie und julcas,
wir sitzen im selben Boot. Ich fand die Idee von wiwi mit der Doku oder dem Film über eine Klinik echt klasse. Noch habe ich nichts passendes gefunden, aber es wirds doch wohl geben. Könnte zwar sein, dass er dann direkt aufsteht und sich das nicht ansehen will, aber einen Versuch ist es wert. Man sieht ja seine Reaktion, und kann dann dementsprechend reagieren.

@ Lilie:
ist natürlich nicht optimal, dass dein Freund und seine Kumpels sich noch gegenseitig runter ziehen. Ich nehme an, sein Kumpel ist auch nicht in Therapie? Hat dieser denn auch eine Freundin? Mit der du dich vllt. in Verbindung setzten kannst? Es ist aber echt super, dass deiner es nicht mit dem Alkohol übertreibt! Kann echt nur mehr Probleme geben dadurch....
Auf der anderen Seite ist es gut, dass er arbeiten geht und soziale Kontakte hat. Sowas braucht der Mensch doch. Meiner schottet sich ja total ab

Ich stecke meine Hoffnung erstmal in den Termin in zwei Wochen. Ich war immer schon eher von der optimistischen Sorte, und etwas woran ich mich festhalten kann, ist immer gut.

Es ist so schönes Wetter, meine Schwester hat heute Geburtstag, und da werde ich vielleicht ein bissel abschalten können. Mit meinem Neffen und meiner kleinen Nichte.

Pia, ja wir sind noch jung und Hauskauf und Kinder steht JETZT noch nicht an, aber irgendwann bestimmt, und sowas sollte ja nicht unüberlegt sein

Ich wünsche euch schonmal ein sehr schönes Wochenende, genießt den Frühling! Es ist so schön draußen.

Liebe Grüße
lena
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Liebe Pia,

wie schaffe ich das so lange nichts von ihm zu hören? Frag mich mal was leichteres, was habe ich denn für eine Wahl? Es gibt nur 2 Möglichkeiten, die Beziehung beenden, oder ihm die Zeit geben, die er braucht. Wenn es ihm so schlecht geht, ist er nicht in der Lage zu telefonieren oder überhaupt zu reden. Dann rufe ich ihn an, um kurz seine Stimme zu hören. Das ist zwar wenig, doch wenigstens etwas. Manchmal sende ich ihm eine SMS, in der nur steht, ich denke an dich. Er antwortet da zwar nicht drauf, doch ich weiß das ihm eine solche Nachricht gut tut, denn seine größte Angst ist immernoch mich zu verlieren.

Gestern Abend hat mein Schatz mich angerufen. Ich habe mich gefreut wie Bolle. Wir konnten 2-3 Minuten reden, dann verließ ihn die Kraft, die Konzentration. Er erzählte mir das er im Park war und sogar ein paar Minuten auf einer Bank saß in der Sonne. Das war schon gut, seine Worte.
Ich freue mich immernoch so sehr darüber.

@Lilie,

ich habe meinem Freund, bevor er zur Psychologin gegangen ist, einen Brief geschrieben. In diesem Brief standen viele, viele wunderschöne Dinge, Dinge die ich an ihm liebe. Aber in dem Brief stand auch, das wir nur eine gemeinsame Zukunft haben, wenn er eine Therapie macht.
Dann hat es nicht lange gedauert und er ist zuerst zur Hausärztin gegangen und dann zur Psychologin. Anfänglich hat er einige Termine versäumt und ich war wirklich am Verzweifeln. Inzwischen schafft er es fast immer die Termine wahr zu nehmen.

Ich will diesen schweren Weg mit ihm gemeinsam gehen, doch nur wenn ich auch Hoffnung haben kann und diese Hoffnung gibt mir die Therapie. Ohne diesen wichtigen Schritt, wäre ich nicht mehr an seiner Seite. Denn wenn mein Freund nicht gesund sein will (ihr wißt alle was ich meine), kann ich keine Beziehung mit ihm leben. Das ist meine persönliche Grenze.

@ Lena,

ich denke bezüglich Klinik braucht mein Freund noch Zeit. Ich hoffe das die AD wirken und dann irgendwann können wir dieses Thema wieder aufgreifen.
Im Moment freue ich mich, das er seine AD nimmt, seine Termine zur Therapie wahrnimmt und gestern sogar für ein paar Minuten in der Sonne gesessen hat. Das ist ein mini mini Schritt, doch er ist da und macht mich sehr glücklich. Jetzt Druck zu machen mit Klinik, wäre total falsch.

Bewahre dir deinen Optimismus und achte bitte auf deine Grenzen. Geniesse den Geburtstag deiner Schwester und den Frühling.

Ich wünsche uns allen viel Kraft, viel Geduld, viel Ablenkung, viel Spaß und noch mehr Sonne.

lg julcas
Lena1410
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hi julcas!

Das hört sich ja schonmal super an, dass dein Freund sich meldet und es voran geht! Wenn auch nur etwas. Das ist ja egal, es geht darum in welche Richtung, und nicht um die Geschwindigkeit. Das freut mich wirklich!

Die Sonne soll ja gut tun. Das soll ja richtig wissenschaftlich bewiesen sein. Sie tut dem Gehirn gut. Die beste Medizin!

Ja du hast recht, in deinem Fall wäre es wahrscheinlich ziemlich überstürtzt jetzt noch mit der Klinik ins Haus zu fallen. Er will - und es geht vorwärts.

Meiner nimmt keine AD. Ist nicht in Therapie oder sonstwo in Behandlung. Naja, wieder unser aller Lieblingswort: Geduld.

Heute morgen gabs nen kurzen Knatsch. Ich bin erst arbeiten jetzt, und nachmittag halt zu meiner Schwester. Er will natürlich nicht mit. Kennt meine Familie kaum, ist ihm zuviel. Da gibts auch noch einige Hintergründe.. später vllt mal.

Jedenfalls ist er etwas angeknirscht, dass ich dann erst gegen Abend wieder komme, und er wieder den ganzen Tag alleine ist. Ja nun... Keiner zwingt ihn alleine zu sein, ich würde ihn gerne mitnehmen, verstehe aber auch wenn er das nicht will. Er könnte auch was machen, sich selbst verabreden o.ä.

Statt dessen mault er mich an, dass ich später komme. Er sagt immer wieder, ich soll was alleine machen, er will nicht und ich kann nicht immer nur für ihn zuhause hocken. Aber mache ich das dann, ist es auch nicht richtig...

Aber ich werde gehen, ich werde doch den Geb meiner Schwester nicht fallen lassen. Mann

LG
lena
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hallo liebe Lena,

ja, ich freue mich echt wie Bolle, über dieses kleine Signal des "Lichtes".

Ich habe gerade noch mal nachgelesen. In deinem ersten Beitrag schreibst du ja, das dein Freund auf der Warteliste beim Psychologen steht. Hat sich da noch nichts ergeben? Die müssen doch irgendwann mal Termine vergeben.

Du machst das total richtig. Gehe auch allein weg, wenn er nicht will. Ich gehe schon seit 1,5 Jahren allein weg. Das ist nicht so schön, als wenn er dabei wäre, doch für mich ist sehr wichtig, das ich ab und an was anderes sehe und höre.

Es ist in erster Linie sein Problem, wenn er allein zu Hause sitzt. Du siehst das vollkommen richtig. Keiner zwingt ihn allein zu sein.
Über dieser Maulerei musst du drüber stehen. Sorge gut für dich und sieh zu das du genügend Ausgleich hast, um bei Kräften zu bleiben. Das machst du super.

Ich wünsch dir viel Spaß und Ablenkung beim Geburtstag.

lg julcas
bigappel
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Liebe Julcas,

ja, war echt ne ziemlich blöde Frage.

Ging mir ja nu auch nicht anders, nur mit dem Unterschied, dass ich meinen LG räumlich wahrnehmen konnte......

Ich freue mich mit Dir, über den Schritt in ´s Licht Deines Freundes.

Liebe Lena,

richtig so.

Geh feiern und versuch das schlechte Gewissen zu Hause zu lassen, weil Dein Freund ein erwachsener, wenn auch kranker, trotzdem, Mann ist und er die Wahl hat;
auch in der Krankheit.

Wenn es nicht geht und er zu Hause bleiben möchte, gut. Wenn er Dich vermisst, verständlich; laß ihn motzen, übergeh das Ganze und erwidere nur: wir hatten abgesprochen, dass ich alleine gehe, wenn Du nicht mitkommen kannst oder möchtest.

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Lilie1981
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Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

@ Lilie:
ist natürlich nicht optimal, dass dein Freund und seine Kumpels sich noch gegenseitig runter ziehen. Ich nehme an, sein Kumpel ist auch nicht in Therapie? Hat dieser denn auch eine Freundin? Mit der du dich vllt. in Verbindung setzten kannst? Es ist aber echt super, dass deiner es nicht mit dem Alkohol übertreibt! Kann echt nur mehr Probleme geben dadurch....
Auf der anderen Seite ist es gut, dass er arbeiten geht und soziale Kontakte hat. Sowas braucht der Mensch doch. Meiner schottet sich ja total ab

Hallo Lena,
nun ja, seine Freunde sind nicht soo depressiv wie er und um das nochmal klar zu sagen, ich schreibe immer von meinem "Freund", wir führen jedoch keine Beziehung in dem Sinne. Wir haben uns lieb, sehen uns ab und zu und telefonieren... und das seit über einem Jahr!
Wenn ich mir recht überlege, macht er es sich im Bezug auf eine echte Beziehung ziemlich einfach! ICH bin ja auch so DA!!!
Keine Beziehung- keinen Druck von mir auf Therapie..keine Beziehung- so kann ich (er) alles so lassen wie es ist und mich in meiner Krankheit verstecken! Kein Schritt nach vorn. Und das was Julcas schreibt das es für sie ein klares Ende wäre wenn ihr Freund sich keine hilfe geholt hätte, ist eine gute Einstellung!
Da frage ich mich...was tue ich eigentlich???
Sicher einen Menschen den man so gern hat, liebt...der krank ist..den lässt man nicht einfach so fallen..
Aber unterstützen in seinem Nichts-tun, das ist doch auch verkehrt!

Bei ihm ist die Kindheit klar die Ursache für seine Krankheit. Jeden Tag Schläge im Alter von 7-13Jahren. Vertrauen??? Fehlanzeige! Da bin ich eine Ausnahme! Was er mir erzählt, hat er bisher niemanden erzählt! Wobei es auch eine große Last für mich ist und ich im Gegenzug keine Chance bekomme- WIR keine Chance bekommen, da er es nicht zulässt

Ja, liebe Lena..du machst das völlig richtig! Geh allein weg, habe deinen Spass. Das ist ja ganz wichtig, das du dich nicht mit runter ziehen lässt! Und wie schon oben geschrieben, ER könnte ja mitkommen...wenn er nicht kann, oder nicht mag..so ist das nicht Deine Sache, auch wenns hart klingt! Du bist ja so schon immer für Ihn da!

@ALL

Wollte mal ein anderes Thema anschneiden..
wie ist es bei euren Partnern mit Zärtlichkeiten und/oder Sex ???

Hoffe ich trete niemanden zunahe mit der Frage..

Bei meinem ist es mal so mal so, in der Anfangszeit war es wie es sein sollte..zwischendurch hatte er mal Phasen da konnte er nicht weit genug weg sitzen von mir und hat einmal bei einer Übernachtung bei mir in seinen Sachen geschlafen, Decke bis obenhin..(fass mich ja nicht an).
Letzte Woche hat er meine zärtlichkeiten zwar genossen, aber sich etwas verhalten wie ein 13Jähriger Teenie den zum ersten mal ein Mädchen anfasst...als wäre es ihm peinlich oder so...!
Nach 3Monaten das erste mal Sex mit ihm und er war nicht bei der Sache, hatte das gefühl er tut mir nur einen Gefallen...

Fühlt sich nicht grad gut an das jetzt niederzuschreiben, aber es ist nunmal die Wahrheit..Könnte mir jetzt auch einreden es nicht bemerkt zu haben..

Aber ja...so war es ...

Bin gespannt ob ihr auch was dazu sagen möchtet!

Liebe Grüsse und ein sonniges Frühlings-WE euch allen



Lilie
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hallo Lilie,

das Thema Sex hatten wir hier schon gelegentlich. Bei uns Fehlanzeige. Ich weiß nicht wann wir das letzte mal Sex hatten.
Mein Freund hat totale Versagensängste und nach seinen Worten, keine gesteigerte Lust auf Sex. Bei unserem letzten mal hatte ich ein ähnliches Gefühl wie du. Er war recht verspannt und konnte es nicht wirklich geniesen. Ob er mir einen Gefallen tun wollte, weiß ich nicht, jedenfalls steht für mich fest, das wenn ich nicht sicher bin das er das wirklich möchte, die Aktion nicht von ihm aus geht, dann verzichte ich. Ich möchte das er genauso viel Spaß hat wie ich und wenn er eben nicht mag, kann ich damit leben.

Ich habe natürlich schon die Hoffnung das seine Lust auf Sex wieder kommt.

So kleine Berührungen im Alltag und hier ein Küßchen und da ein Küßchen, hat er ganz gern. (wenn er denn bei mir ist)

Er sagt mir ganz oft das er mich liebt und auch am Telefon sagt er "ich drück dich ganz lieb und hier kommt ein Küßchen."

lg julcas
Lena1410
Beiträge: 54
Registriert: 26. Okt 2011, 12:43

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes WE!

Ich war natürlich am Freitag bei meiner Schwester, und als ich abends nach hause kam, war es auch okay. Er war nicht mehr sauer. Wir haben uns dann einen schönen Abend zuhause gemacht.

@Lilie:
Bei uns genauso, im Bett läuft leider so gut wie nichts mehr. Wir schlafen jeden Tag nebeneinander ein, wohl Arm in Arm und kuschelnd, aber mehr nicht. Er hat einfach keine Lust und kein Verlangen. Klar wünsche ich mir auch, dass das irgendwann wieder kommt, aber ich kann darauf warten.

Nähe und Zärtlichkeiten lässt er zu und gibt sie mir auch. Also wie julcas schreibt, Küsschen hier und schmusen da, ist okay. Da komme zwar mehr ich mit an, aber ich glaube das ist sowieso normal Aber Sex an sich Fehlanzeige. Ich glaube das letzte mal im November...??! Schade, weil wir hatten vorher ein bomben Liebesleben... Aber ich kann wie gesagt warten, und es gibt mir wichtigeres.

Wie gehts euch sonst??
Bei uns ist es zur Zeit ganz ok.

@julcas:
Ja, der Psychiater wo er WAR (der ihn ja weg geschickt hatte) sagte, dass er ihn angeblich auf eine Warteliste gesetzt hat. Wo auch immer. Aber da kam nie was von. Die anderen wo ich so angerufen hatte, die hatten Wartezeiten von bis zu 2 Jahren! Also, wenn ihr mal vor habt in ein paar Jahren krank zu werden, meldet euch schon mal bei einem -.-

Jetzt hat er ja in 1,5 Wochen einen Termin bei einem Psychotherapeuten. Ich hoffe, das ist der richtige. Werden wir mal schauen.

@Pia, warst du deinen Freund mal in der Klinik besuchen?

@Lilie,
ich kann mir vorstellen, dass dir das sehr schmerzt, dass er keine Beziehung zu dir möchte, oder momentan nicht kann. Er zeigt dir aber ja, dass du ihm unheimlich wichtig bist. Er vertraut dir ja anscheinend total. Meinst du, dass du auf ihn warten kannst? Wenn du weiterhin für ihn da bist, und er es irgendwann einsieht etwas zu tun, dann würde sich doch bestimmt mehr entwickeln bei euch oder?
Vielleicht ist es auch sowas wie eine unausgesprochene Beziehung bei euch? Ihr merkt ja die Bindung und Vertrautheit, dann muss man ja nicht unbedingt sagen "so wir sind jetzt zusammen"

LG
lena
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen,

na klar, war ich meinen Freund in der Klinik besuchen.

Allerdings hat das die Intimspähre eines großen Bahnhofes .

Daher, weil wir ja nunmal nur ein paar Kilometer getrennt sind, hole ich ihn eher nach dem Abendessen ab und bringe ihn abends später zurück.
Das ist mit der Klinik abgeklärt (nach Bedarf einmal wöchentlich) und angenehmer, als auf dem Flur im KH zu sitzen; außerdem hat so auch meine Tochter mal was von ihm; mit genervtem Teenager zusätzlich auf KH-Flur geht gar nicht .

Außerdem ist er ja jedes Wochenende (freitags, wie zuvor beschrieben und Sa/So mit Übernachtung zu Hause) zu Hause; also ein so richtiger, großer Abstand von zu Hause ist gar nicht vorhanden.

Zum Thema Sex kann ich sagen, dass dies immer das war (zu Ad-freien Zeiten), was immer sehr gut "funktionierte".

In schwerst depressiven Phasen etwas weniger, aber im Vergleich, was man so hört, doch noch ziemlich gut.

Seitdem mein LG Antidepressiva nimmt, ist der Sex überschaubar; "funktioniert" aber immer noch, allerdings fast ausschließlich immer nur von mir ausgehend.

Der sexuelle Antrieb liegt bei annähernd Null, was ich irgendwie naja, veränderungswürdig empfinde; aber ehrlich gesagt: lieber lebenslänglich Sex nur von mir ausgehend, als diese tiefen depressiven Phasen.

Motto: Cholera oder Pest?
Da bevorzuge ich eindeutig wenig Sex und mein
LG auch.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag;
LG

Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Andreas01

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Pia,
Dein Post sagt auf den Punkt genau das aus, was unter den Einfluss von ADs zum Thema Sex passiert, nämlich nichts, zumindest fast nichts. Durch die damit einhergehende "Gleichgültigkeit" gegenüber des Partners entwickelt sich eine Belastung, wo es oft nur eine Frage der Zeit ist, bis die Partnerschaft daran scheitert.
Dies ist so meine Erfahrung an mir selbst und einigen Mitpatienten aus Klinikzeiten.

Und es muss ja nicht besonders erwähnt werden, dass eine kaputte Beziehung, der seelischen Gesundheit nicht förderlich ist.

damit ist Dein Motto: "Cholera oder Pest" irgendwie zutreffend.

Gruß
Andreas
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