Depression, Haustier und Eifersucht

Lena1410
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Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Bin mir zwar nicht sicher, ob dies hier das richtige Forum ist, aber ich versuche es mal.
Ich habe eine Frage, wie würdet ihr in folgender Situation handeln:

Mein Freund und ich sind gut 1,5 Jahre zusammen. Seit mehreren Jahren leidet er an Depressionen, seit einem Jahr etwa an schweren, er steht auf einer Warteliste beim Psychologen und macht derzeit nichts.

Wir haben eine relativ kleine Wohnung, 49qm, und haben uns letztes Jahr im August zwei kleine Kätzchen geholt. Sie sind im Mai 2011 geboren, also noch Jungtiere. Mein Freund ist sehr sehr tierlieb und hatte bei seinem Elternhaus auch immer Katzen. Für mich waren es die ersten Katzen, ich wollte immer schon welche haben.

Nun ist es leider so, dass die Kleinen nicht raus können, weil wir im Dachgeschoss wohnen. Wir haben unendlich viel Beschäftigung für sie, Kratzbäume, Matten, Spielzeug usw. Demnächst will ich den Balkon katzensicher machen, und auch ein Umzug ist sehnlichst gewünscht, es wird also nicht für immer dort in der kleinen Wohnung bleiben.

Nun hat sich in den letzten Monaten die Situation drastisch geändert. Mein Freund hasst die Katzen
Anfangs war er auch sehr verliebt, aber mittlerweile ist nur pur genervt. Alles was die Kleinen machen ist schlimm, nervig und ätzend. Sie machen in seinen Augen nur Blödsinn und Dreck. Was ich ganz ehrlich nicht so sehe. Klar, springen sie mal auf den Tisch oder Kratzen am Teppich oder schmeißen mal eine Blume um…. So sind Kätzchen… Das muss er doch wissen…

Er sagt, sie sind verwöhnt und ungehorsam (…Katzen..?) und stinken. Da wir ne kleine Wohnung haben, steht das Katzenklo im Bad, und wenn eine grade drauf war, riecht das nun mal. Ich mache es täglich sauber.

Ich bin den ganzen Tag arbeiten (07 – 17.00 Uhr) und so lange sind die beiden alleine. Wenn wir abends nach Hause kommen, freuen die sich natürlich, wollen gestreichelt und bespaßt werden. Mein Freund verzieht sich dann direkt ins Schlafzimmer, Tür zu – Lap Top an.
Ich würde gerne die Zeit mit meinem Freund zusammen verbringen, schließlich habe ich ihn auch den ganzen Tag nicht gesehen, aber mir tun die Katzen dann extrem leid, sie waren den ganzen Tag alleine in der kleinen Wohnung. (mein Freund ist tagsüber bei seiner Familie) Sie mauzen vor dem Fenster und wollen natürlich ihre Aufmerksamkeit. Grade der Kater ist sehr anhänglich.
Manchmal schlüpfe ich trotzdem zu meinem Freund ins Bett und lass die Katzen mal Katzen sein, schließlich sind sie ja auch zu zweit.
Dann dauert es nicht lange, und es wird an der Schlafzimmertür gekratzt und miaut. Der Teppich dort ist schon total kaputt

Ich weiß nicht was ich machen soll, mein Freund nennt die Kleinen „Drecksviecher“ und so, jagt sie nur weg, kümmert sich kein bisschen, macht sie schlecht, reagiert eifersüchtig, sauer und gereizt wenn ich sie auch nur auf den Arm nehme, und mich abends etwas um sie kümmere.
Wenn ich beim Einkaufen etwas für sie sehe (zu Fressen oder Spielen) und sage „Hey, das wäre doch was für die Kleinen“ ist er direkt angekotzt und beleidigt. Ich darf die kleinen kaum noch erwähnen.

Was soll ich tun, ich liebe meinen Freund über alles, und ich will versuchen mit ihm durch die Depression zu stehen und ihm Kraft und Liebe zu geben. Es tut mir sehr weh wenn er so angewidert über die Katzen spricht und tut, denn ich liebe die beiden auch. Ich weiß nicht weiter 
Ich habe ihm schon oft unter Tränen gesagt, dass wir die beiden dann weg geben müssen, weil ich nicht will dass unsere Beziehung daran zerbricht. Er meinte dann, dass könnte er nicht, er würde mich dann nicht so leiden sehen wollen. Aber wie stellt er sich das weiter vor?
Jeden Tag gibt es Zickereien deswegen, es zerrt an den Nerven, es tut weh…
Hat jemand eine Idee??
Lilie1981
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Lena,

ich bin selbst ein Katzenliebhaber und habe auch 2 Katzen!
Ich bin da etwas extrem, also egal ob Depressionen oder nicht. Wer meine Katzen nicht mag, kann gehen!!!!!!!!
Er lässt seine Wut, seinen Groll an den armen Mietzen aus und das GEHT GAR nicht! Ich würde nicht überlegen die Katzen weg zu geben, ich würde überlegen ob ich mit so einem Mann zusammen sein will. Hab auch noch nie gehört das Depressive einen hass auf Tiere bekommen, eher im Gegenteil...Tiere sind ein guter Begleiter, eine zusätzliche Medizin und Katzen sind Seelentröster!

Wüsste für mich persönlich auch nicht ob ich meinen Partner noch richtig lieben könnte, wenn er das was mir lieb ist so behandelt!
Wie soll das sein wenn ihr mal eine Familie gründen wollt? Hat er dann wut auf das Kind?

Ich klinge vielleicht krass..
habe wirklich für ganz ganz viele Dinge Verständniss..
Aber dafür habe ich keins. Und das entschuldigt auch eine Depression nicht!

Liebe Grüße
Lilie
Insa40
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Insa40 »

Grüß Dich,

uff, eine schwere Situation.

Wir haben einen Hund und während meiner schlechten Depri-Hochphase hat der mich auch manchmal genervt, aber soweit, dass ich ihn "Drecksviech" genannt und weg gejagt hätte war ich nicht.
Vielleicht gings mir auch nicht so schecht wie Deinem Freund.
Bei mir war es so, dass die Anwesenheit des Hundes mich beruhigt hat (nicht immer) und es tat gut, ihn einfach zu streicheln und zu kraueln.
Da Du ja zunehmend auch unter Druck gerätst und ja nicht absehbar ist, dass es bei Deinem Freund schnell besser wird, wäre es für die beiden Mietzen sicher gut, wenn sie "aus der Schusslinie" kämen.
Gibts die Möglichkeit, die beiden bei Freunden oder Familie vorübergehend erst mal unter zu bringen?
Es nützt ja nichts, wenn Du dauernd zwischen Deinem Freund und den Bedürfnissen der Tiere hin und her schwankst. So dreht Ihr Euch im Kreis.

Liebe Grüße, Insa
Lena1410
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo ihr beiden,
danke für eure Antwort!

Lilie, ich kann dich einerseits verstehen, es ist schon sehr hart, wenn der Mann, den man liebt so krass auf das ebenfalls geliebte Haustier reagiert.
Aber soweit, meinem Partner dann die Tür zu zeigen wäre ich nicht.

Ja, wie ist das, wenn wir mal Familie haben...? Das weiß ich nicht, ich hoffe nicht so!
Er war ja wie gesagt anfangs auch total angetan, und wollte die Miezen auch so sehr. Ich denke, dass die Depression der größte Grund für die jetzige Abneigung ist. Kann das sein?

Er ist sonst wie schon gesagt super tierlieb. Vielleicht engt ihn das alles nur noch mehr ein, weil wir auf so engen Raum quasi zu viert hocken. Er will ja auch absolut nicht raus und etwas Unternehmen, so hocken wir den ganzen Tag in der kleinen Wohnung aufeinander, ich schätze, dass das dann alles überreizt.

Hallo Insa,

Ich habe schon mal ein wenig rum gefragt, ob jemand von Bekannten / Verwandten die Kleinen aufnehmen kann. Mindestens, bis wir eine größere Wohnung haben, wo sie dann auch nach draußen können. Dann ist er nicht ständig mit ihnen konfrontiert, und ich hab die Hoffnung, dass es sich dann etwas lockert.
Leider wird das aber nichts

Die Miezen hängen auch nur an mir. Sobald ich da bin, weicht der Kater mir nicht mehr von der Seite. Die Katze ist etwas "eigenständiger" aber auch natürlich manchmal verschmust. Ich selbst habe da kein Problem mit, finde das auch zuckersüss, aber er. Ich denke, er fühlt sich abgeschoben und das die Tiere mir mehr "wert" sind. Was ja quatsch ist. Er sieht Konkurrenz in ihnen. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann -.-
Ich komme ja auch oft rüber zu ihm ins Schlafzimmer, küsse ihn, knuddel ihn und rede mit ihm usw. Frage ihn oft, ob er irgendwas machen möchte. Meistens will er eh nicht.


Ich fände es auch super schön, wenn er die Tiere auch als Bereicherung sehen könnte. Als Seelentröster wie Lilie es so schön schreibt. Aber leider tut er das nicht
jep

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von jep »

Hallo Lena,
ich habe wenig Ahnung von Katzen, aber wenn Du Deine Situation so beschreibst, klingt das nicht so gut. Du machst alles und dein Freund nix(OK, er ist krank, da ich bei uns die Depressive bin kenne ich das Gefühl,nix tun zu können). Wenn Du, nachdem Du arbeiten gehst, dich um eine größere Wohnung bemühst und Deinem Freund emotionale Zuneigung gibst, auch noch auf die Katzen verzichtest, was bleibt Dir dann? Wenn ich es richtig verstanden habe, verzichtest Du aus Rücksicht auf Deinen Freund auch auf eine eigene Freizeitgestaltung.......
Wenn Dein Freund aus lauter Rücksicht auf seine Erkrankung soviel Zuwendung und Selbstaufgabe von Dir erreicht- warum sollte er gesund werden wollen? Das ist jetzt sicher sehr provokativ, aber ich merke, das ich zum gesundwerden eigene Motivation nötig ist. Und die bekomme ich nicht, wenn ich alles aus dem Weg geräumt bekomme.
Also ein bißchen gesunder Egoismus ist glaube ich gerade für Partner von Depressiven extrem wichtig. Und wenn dir die Katzen wichtig sind, ist das für euch sicher nicht gut wenn Du sie weggibst- vielleicht gibt es dann etwas anderes was ihn nervt.
alles gute, und sei lieb zu Dir!
annette fee
traumlos
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von traumlos »

hallo lena,
ich war mit meinem partner ca. 9 monate liiert, ich habe einen hund und der wurde ganz plötzlich ein problem, alles nervte meinen partner nur noch und er betonte, wie sehr er katzen mag... er war allerdings auch reflektiert genug mir zu sagen, dass er nicht damit umgehen könnte, wenn ich den hund weggeben würde, weil er dann schuldgefühle hätte und ich ohne den hund leiden würde.... womit er recht hat.
ich muss fee, die vor mir schrieb recht geben, du musst ein bisschen mehr auf dich achten, und das ist ein erfahrungswert.... ein harter kampf mit mir selbst, aber ich bin wieder ich.
ich wünsche dir glück und kraft...
lg traumlos
Lena1410
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Registriert: 26. Okt 2011, 12:43

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Guten Morgen ihr lieben.

Danke für eure Worte, ihr habt wirklich recht. Und mir ist auch oft bewußt, dass ich vielleicht zuviel ein- und zurückstecke für ihn.

Ich denke manchmal auch, dass ich vielleicht zu weich mit ihm bin. Das es ihm "ja gut geht". Nicht falsch verstehen, ich meine, natürlich gehts ihm extrem dreckig, aber er hat auch absolut keine Motivation etwas zu ändern. Was natürlich auch Teil der Krankheit ist, aber ich weiß, das ich ihm manchmal echt zuviel abnehme.

Ich zahle alles, ich mache alles. Ich geh arbeiten, räume abends die Bude auf, kümmer mich um die Mietzen, um eine größere Bleibe. Ich fahre ihn (nimm mir von der Arbeit frei) wenn er zum Psychologen muss (er hat keinen Führerschein, und der Dok ist etwas weiter weg).

Es ist nicht so, dass mich das nervt, ich mache das gerne für ihn, und ich weiß, wäre die Situation andersrum, würde er das genauso für mich machen. Aber ich fürchte auch, dass er so keinen Schub bekommt, etwas für seine Genesung zu tun.

Ich für meinen Teil, ich geh mittlerweile alleine weg. Jetzt am Wochenende, war ich beide Tage unterwegs, einmal mit meiner Freundin, und den Sonntag mit meiner ganzen Family auf einem Frühlingsfest. Das war schön.
Noch schöner wäre es natürlich mit ihm, aber ich halte mich ganz dolle daran fest, dass es irgendwann wieder kommt.

Morgen hat er wieder einen Termin beim Psychologen. Er war grade beim Gutachter, und dieser hat ihn als geringfügig erwerbstätig eingestuft. Er soll also entweder einen geringfügigen Job annehmen, oder in eine Reha.
Will er natürlich beides nicht. Er hat panische Angst vor beidem. Morgen soll er mit seinem Psychologen absprechen, was das beste wäre. Er ist in absoluter Panik davor, und sagte schon sowas wie, wenn er in eine Klinik muss, macht er allem ein Ende. Ich war geschockt, was macht man bei sowas???

Ich habe ihm noch gesagt, dass er das seinem Psychologen auch so sagen müsste, und er meinte nein, dann weisen sie ihn gleich ein. Und ich solle das auch auf gar keinen Fall. Hinterher hat er sich entschuldigt, und mir versichert sich nichts an zu tun.... Oh mann...

Liebe Grüße an alle, und danke für eure Zeilen!!!
Puh, ist wieder mal so viel geworden.... -.-
Andreas01

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Lena,

ich bin auf dem Bauernhof aufgewachsen und habe ein ganz anderes Verhältnis zu Tieren.

erstens würde ich nie Katzen , Hunde usw. in einer kleinen Wohnung halten, weil ihnen die "Freihheit" genommen wird, die dem Tier genauso zusteht wie uns Menschen.
Es hat nichts mit Tierfreundschaft zu tun wenn man sie in einer Etagenwohnung eingesperrt hält, im Gegenteil.

Du wirds Dich entweder für Deinen Freund, oder die Katzen entscheiden müssen.

Gruß
Andreas
Lena1410
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo Andreas,

gehört jetzt zwar nicht hier ins Forum, aber da wollte ich eben was zu sagen:
ja, im Prinzip sehe ich das wie du.

Wir haben die Katzen aus dem Tierheim geholt, sie waren noch sehr klein und sind so quasi in der Wohnung aufgewachsen. Ich denke schon, dass sie da bei uns ein besseres Leben haben.

Soweit man das als Mensch beurteilen kann, würde ich sagen dass sie sich sehr wohl fühlen bei uns. Sobald ich in ihre Nähe komme wird der Schnurrapparat angeschmissen, sie treteln zufrieden überall, haben auch jeden Menge Spielzeug, zwei Kratzbäume, jetzt wo es schöner wird mache ich auch den Balkon katzensicher. Bin schon dabei.

Und wie schon gesagt, ich will nicht mehr lange dort wohnen bleiben. Ich bin schon jeden Tag am suchen nach einem Haus, und dann können sie auch nach draußen.

Du meinst ich muss mich entscheiden zwischen meinem Freund und den Tieren? Es sind auch seine, wir haben sie zusammen geholt.
Ich kann ihn im Prinzip verstehen, ihm geht es zur Zeit sehr sehr schlecht (siehe meinen letzten Beitrag) und die Katzen stressen ihn dann noch zusätzlich - komischerweise, aber ist so.


Liebe Grüße
Lena
Lilie1981
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Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Ihr,

ich wollt mal kurz was dazu sagen was auch nicht hier hin gehört !

Ich komme auch vom Land und weiß wie Tiere da aufwachsen! Bauernhof, massig Katzen, Hunde..etc..
Die sind nicht geimpft, oft nicht kastriert und zu fressen bekommen sie was übrig bleibt vom Menschen! Ich spreche nicht von "allen" Bauernhöfen!
Ja, stimmt...DAS ist dann "echte" Tierliebe !
Meine Katzen sind Rassekatzen, die würden eingehen im freien..die kennen nur drinnen und sie sind soo lieb und anhänglich..schlafen bei mir im Bett!
Ich bin eine Katzenmutti durch und durch (Geburtshelfer als Kind inklusive) ..und wenn das keine Tierliebe ist was ich gebe..Na dann weiss ich nicht was "echte" Tierliebhaber noch MEHR machen!

War jetzt doch nicht sooo kurz, aber das musst ich loswerden!!!

Hast Du denn mal mit deinem Freund gesprochen wegen der Situation mit den Mietzen? Warum er so nen Hass auf die beiden Racker hat???

Bzw er mit seinem Therapeuten?
Ich sehe irgendwie nur wenig zusammenhang mit der Depression und der Aggression gegenüber den Tieren!
Habe das Gefühl da steckt noch mehr dahinter. Als bräuchte er ein Ventil wo er seine Wut auslassen kann...
Soll er es (Sorry) wenigstens bei Dir tun, Du bist ein Mensch der sich wehren kann mit Worten..aber die Tiere können nichts dafür!
Kanns nur nochmal sagen:
Ich würde das nicht dulden!!!
Zumal DU soviel für ihn tust...Da wird er Dich eines Tages verlieren..auch wenn er Krank ist!

Liebe Grüsse
Lilie
Andreas01

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Andreas01 »

@Lena
>>>Und wie schon gesagt, ich will nicht mehr lange dort wohnen bleiben. Ich bin schon jeden Tag am suchen nach einem Haus, und dann können sie auch nach draußen.<<<

sehr warscheinlich für Euch "alle" viel besser !

@Lilie,
>>>Meine Katzen sind Rassekatzen, die würden eingehen im freien<<<

das wiederum ist wohl richtig, weil sie durch unsinnige Zuchtmethoden ihre natürlichen Verhaltensweisen verlernt haben.

>>>..schlafen bei mir im Bett!<<<

habe mal in den jungen Jahren ein Mädel kennen gelernt, die wenn sie Besuch von Menschen hatte und wenn dieser mal bei ihr aufs Klo ging, desifizierte sie es umgehend mit reichlich Chemie, wärenddessen ihr Hund mit seinen Hintern in ihren Bett auf dem Kopfkissen saß ohne dass sie eine
Spur daran dachte was dieser da wohl hinterließ.
Wenn ich mir vorstelle auf einen solchen Kissen selbst zu schlafen, dreht sich, mit Verlaub, bei mir der Magen um.

Gruß
Andreas
Lilie1981
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

@Andreas:

Ich desinfiziere nicht mein Klo wenn Besuch drauf war oder bin pingelig..
Ja, sie schlafen im Bett und Ja ich bin glücklich damit!

Muss ein wenig schmunzeln, denn das was Du schreibst höre ich von meinem Vater auch immer!

Jedem das seine!

LG Lilie
Andreas01

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Andreas01 »

@Lilie,
>>>Jedem das seine!<<<

natürlich, dem einen die Wohnung / Haus voller Tierhaare und was sie sonst noch hinterlassen, dem anderen, wie z.B. Deinen Vater und mir, ein sauberes und geruchfreies Haus.

Gruß
Andreas
Insa40
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

es gibt Hunde und Katzen, die es "auf dem land" besser haben und welche, denen gehts in Etagenwohnungen besser.

Ich hab einen Hund und der wohnt in der Wohnung, kommt aber insgesamt mehrere Stunden am Tag raus. Er lebte früher angekettet auf einem Hof, kam nie von der kette los, null Beschäftigung, nur ungesunde Reste zum Fressen und hier und dort mal nen Tritt vom Bauern. Übrigens demselben Bauern, der junge Katzen in nem Eimer ersäufte, da die ja zuviel Nachwuchs bekommen.

Das heißt natürlich nicht, dass es auf jedem Hof so ist, habs aber leider bei einer ganzen Reihe von Höfen so erlebt.
Naja, will damit nur sagen, dass man nicht pauschalisieren kann, viele Tiere haben es, trotz Stadthaltung trotzdem gut in ihrem Leben.

Aber das nur nebenbei.

Hat Dein Freund denn mal näher definiert, wieso ihn die Katzen so nerven?
Katzen brauchen ja in der Regel nicht so viel Aufmerksamkeit/Aufwand wie bei einem Hund (keine Spaziergänge, Hundeschule ect.)und daher fordern die Mietzen ihm ja auch nicht gerade ein Maximum an Arbeit ab.
Du schriebst ja auch, dass Du das Meiste machst.
Es klingt, als ob Du Dich ziemlich aufreibst.
Ich hoffe, Du findest eine Lösung und drücke Dir ganz fest die Daumen.
Vielleicht findet sich ja doch noch jemand in Eurem Umfeld, der die Katzen eine Weile aufnehmen kann.

Liebe Grüße, Insa
Lena1410
Beiträge: 54
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo ihr alle.

Ich sehe es auch so, es geht immer ums Tier selbst, man kann auch in einer Wohnung einem Tier ein schönes Leben bieten. Klar, ist es draußen besser und aufregender, aber gänzlich verkehrt ist eine Wohnungshaltung mMn nicht. Immernoch besser als Tierheim!

Und mein Freund lässt sich nicht direkt an den beiden aus. Also er tut ihnen nichts, um Gottes Willen! Da wäre ich aber schneller zwischen wie man gucken kann! Er ist einfach super genervt und verzieht sich direkt alleine ins Schlafzimmer. Lebt quasi nur noch darin.

Die Miezen selbst bekommen das natürlich nicht so mit, die kennen es kaum anders.

Naja, was hat er direkt gegen sie..? Es kommt mir so vor, als hätte er eine ganz andere Wahrnehmung (was man ja schon mit Depris in Verbindung binden kann, oder?!). Er meint, die beiden wären total unerzogen und würden nur Blödsinn machen. Was aber gar nicht so ist. Ich meine klar, schmeißen sie mal was um o.ä. das ist ja normal. Und das kratzen an der Tür geht ihm unheimlich gegen den Strich. Für mich ist das klar, wenn wir beide im Schlafzimmer sind (meine kommen nicht ins Bett) wollen die beiden natürlich dazu und kratzen dann. Wenn ich bei ihnen bin und mit ihnen spiele oder kuschel, machen sie es ja nicht.

Außerdem ist er sehr eifersüchtig. Wenn er mal aus dem Schlafzimmer kommt, und ich bin mit denen auf dem Sofa am schmusen, zieht er gleich ein langes Gesicht und geht wieder. Er meint, die Katzen wären mir wichtiger als er, ich würde sie mehr lieben als ihn.... Habe natürlich dagegen geredet, aber das hört er nicht.

Dann habe ich noch eine andere Frage:
Wie gehe ich damit um, ich hab es oben schonmal angedeutet, er sagte letzten Freitag sowas wie, dass er seinem Leben ein Ende setzen will. Weil er diesen Bescheid der KK bekommen hat. Und er absolut nicht in eine Klinik will.

Ich war natürlich völlig aufgelöst und hatte keinen Plan, was ich machen soll. Er war dann ein paar Stunden alleine, kam dann mit rot verweinten Augen zu mir, nahm mich feste im Arm und entschuldigte sich. Und sagte, er würde sich nichts antun, es täte ihm leid, er würde mich sehr lieben, aber er hätte so wahnsinnige Panik.

Er hat so viel Panik vor der Klinik und sagte mir ich solle es auf keinem Fall dem Dok erzählen, sonst würde er direkt eingewiesen.

Ich weiß nicht was ich machen soll
julcas
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Liebe Lena,

du kannst wahrscheinlich am besten einschätzen, ob dein Freund für sich selbst eine Gefahr ist. Ich würde es dem Doc nicht erzählen. Sollte er das wiederholen und du meinst es besteht Gefahr, kannst du die Polizei rufen. Erstmal würde ich meinem Freund und auch den Ärzten vertrauen. Das ist meine persönliche Auffassung. Wenn du es anders siehst, mußt du natürlich anders handeln.

Mein Freund hat auch panische Angst vor der Klinik. Er geht wöchentlich zur Psychologin und war vor 6 Wochen zum ersten Termin beim Psychiater. Er nimmt seit 6 Wochen AD, doch leider hat sich sein Zustand total verschlimmert seitdem. Der Psychiater sagt, Medikamente weiter nehmen und abwarten. Okay, es fällt mir nicht immer leicht, doch ich muß geduldig sein. Mein Freund lehnt Klinik nach wie vor ab, also schauen wir was wird.
Du siehst deinen Freund täglich, merkst also bestimmt wenn sich etwas ändert und kannst dann reagieren.

Was die Kätzchen angeht, es kann wohl sein das die momentane Wahrnehmung deines Freundes ihm vorgaukelt, das du die Kätzchen mehr liebst als ihn. Das wirst du mit Worten nicht widerlegen können. Ich glaube aber auch, das die Kätzchen nicht darunter leiden, wenn ihnen dein Freund aus dem Weg geht. Sollte sich sein Verhalten gegenüber den Kätzchen drastisch ändern, solltest du im Sinne der Tiere eine Entscheidung treffen. Soweit kommt es aber bestimmt nicht.

@ Andreas,
ich bin Halterin von 2 Hunden. Die sind aus Überzeugung mit im Haus, denn ich bin Chef des Rudels. Sie schlafen mit im Schlafzimmer, jede auf ihrem Kissen, nicht im Bett. Diese beiden Tiere geben mir soviel, das ich über Haare und ähnliches nicht nachdenke. Ich muß halt einmal oder auch mehrmals putzen. Das kann ja zum Glück jeder halten wie er mag, solange es dem Tier dabei gut geht.

lg julcas
Lena1410
Beiträge: 54
Registriert: 26. Okt 2011, 12:43

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Hallo alle

Ich weiss nicht mehr weiter!
Wir waren gestern bei "seinem" Psychiater. Mein Freund hat schon auf dem Weg dorthin Angstzustände bekommen. War am weinen und schwer am Atmen. Er hat Angst, dass der Doc ihn in eine Klinik steckt. Jetzt, wo er den Antrag auf Teilhabe - Rehabilitation von der KK bekommen hat, den er in 10 Wochen ausgefüllt zurück schicken muss ist er völlig fertig.

Er will absolut nicht in eine Klinik, wie dein Freund, julcas.

Ich habe versucht ihn zu beruhigen, dass gegen seinen Willen ihn niemand in eine Klinik stecken kann. Wir waren beim Doc drin, er ging ins Behandlungszimmer, kam keine 10 min später mit dicken roten Augen raus, pfiff mir zu "Kommst du?!" und jagte aus der Praxis.
Verdutzt bin ich hinter. Auf meine Frage was denn los is, kamen ihm wieder die Tränen, er sagte es hat alles keinen Sinn mehr, jetzt wäre endgültig Schluss, er will nicht mehr. Der Arzt hätte ihm gesagt, er kann ihm nicht helfen. Als mein Freund ihm sagte, er will auf keinen Fall in eine Klinik, schüttelte der Doc ihm nur die Hand und meinte einfach "Herr ...., ich kann Ihnen nicht helfen. Tschüss" Geht denn das???

Ich habe als wir zuhause waren direkt zig Psychologen angerufen. Es war natürlich überall nichts. Wartezeiten mit bis zu 2 Jahren!!! Meinem Freund geht es jetzt schlecht!!

Mein Gott, was mache ich nur??? Ich habe Angst und bin verzweifelt!


Einen habe ich nur erreicht... Da hat mein Freund einen Termin am 28.03. Immerhin. Allerdings ist der "nur" Allgemeinmediziner / Psychotherapeut. Hat nicht mal einen Dr. vor seinem Namen... Seine Homepage sieht auch sehr selbst gebastelt aus und nicht wirklich viel versprechend.

Was meint ihr???

julcas, dann sind wir ja etwa auf dem selben Stand. Ich werd noch total kirre, ich sehe wie er leidet, und niemand kann helfen. Ich weiß, dass die Klinik das beste wäre. Aber er will es nicht.
Wie stützt du ihn?

Psychiater, Pyschologe... was ist das richtige?
julcas
Beiträge: 569
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Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von julcas »

Hallo Lena,

ich weiß nicht ob ich dir einen Rat geben kann. Das ist aber auch eine sch... Situation. Ich habe keine Erfahrung mit Psychiatern. Ob und warum die einen Patienten wegschicken und sagen ich kann ihnen nicht helfen.
Auf jeden Fall würde ich weitersuchen. Den Termin am 28.03. sollte er schon wahrnehmen. Entscheiden könnt ihr ja hinterher, doch es ist eine Chance.

Ich glaube dein Freund braucht beide, also Psychologe und Psychiater.

Ich glaube auch manchmal ich werde noch kirre. Doch wenn er nicht in eine Klinik will, kann ich nichts tun. Ich versuche mein Vertrauen in seine Psychologin und in seinen Psychiater und natürlich in ihn, nicht zu verlieren. Mein Freund ist zu 100 % keine Gefahr für sich selbst. Sollte er in meiner Gegenwart etwas anderes andeuten, wäre ich ganz schnell am Telefon.

Stützen kann ich ihn nicht wirklich. Unsere Situation geht mir ganz schön an die Substanz. Ich habe ihn seit 6 Wochen nicht gesehen und höre ihn nur sehr sporadisch am Telefon. Wir waren noch nie so lange voneinander getrennt. Trotzdem glaube ich das es gut ist, das mein Freund in seiner Wohnung ist. Abgrenzen, eins meiner Themen, ich hätte keine Chance wäre er bei mir. so gelingt mir das wenigstens einigermaßen. Und ich glaube das es auch für ihn besser ist, das er in seiner Wohnung ist. Bei mir fühlt er sich ja immer verpflichtet dies oder das zu tun, oder mir die Hunde abzunehmen, oder , oder Er hat in seiner Wohnung viel mehr Ruhe und kann sein wie er eben ist. Er hört keine, für ihn, nervigen Fragen und muß keine Antworten geben. Ich nehme ihm seine Dinge nicht ab, sondern er muß schauen, das er was zu essen zu Hause hat, wenn er nicht hungern will.

Weißt du liebe Lena, ich glaube es geht unseren Freunden noch immer "nicht schlecht genug" um den Weg in die Klinik zu finden.

Wenn ich lese, was ich gerade geschrieben habe, kann ich kaum glauben das ich das geschrieben habe. Glaube mir, so abgeklärt wie sich das liest, bin ich bei weitem nicht. Gestern morgen sprach ich ganz kurz mit meinem Freund am Telefon. Er sagte er wollte mich am Abend anrufen. Okay, wir verabschiedeten uns gleich wieder, er sagte nochmal ich rufe dich heute Abend an. Was nicht kam war ein Anruf. In solchen Situationen könnte mir echt der Hut hochgehen, obwohl ich weiß das es nichts mit mir zu tun hat, obwohl ich weiß das er eine schwere depressive Episode hat, obwohl ich weiß das es ihm sehr schlecht geht, obwohl....

Ich hätte dir gern etwas anderes geschrieben, einen Tipp was du tun kannst, doch ich fürchte du kannst nichts tun, ausser ihm bei der Suche nach einem Arzt zu helfen.

Ich wünsche dir viel Kraft und viel Vertrauen.

lg julcas
jep

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von jep »

Hallo Lena,
so hart das klingt- wenn der Arzt sagt das dein Freund in die Klinik muß, und er ihm nicht helfen kann, klingt das logisch. Am schlimmsten sind doch die Ärzte, die meinen sie könnten alles selber heilen. Mein HNO hat mir letztes Jahr auch gesagt, er kann mir mit meinen vereiterten Mandeln nicht mehr helfen, die müssen in der Klinik entfernt werden...
Es gibt leider Krankheiten, die können nur Stationär richtig behandelt werden, und Psychopharmaka, die nur unter ärztlicher Kontrolle gegeben werden können. Ich verstehe auch nicht, warum viele so panische Angst vor der Klinik haben, früher war das vielleicht mal berechtigt, aber heutzutage? Sind ganz normale Krankenhäuser, nur halt für psychische Krankheiten. Nix "Einer flog über das Kuckucksnest".
Wenn dein Freund übrigends zwangseingewiesen wird (Selbst-oder Fremdgefährdung- da ist er wohl doch nah dran? ), ist das doch schlimmer als wenn er freiwillig hingeht- wenns ihm nicht zusagt kann er ja wieder gehen, dann kann ihn keiner "einsperren".
Alles Gute und viel Kraft wünscht euch
annette fee
wiwi
Beiträge: 99
Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von wiwi »

hallo lena,
gibt es nicht vielleicht einen film oder eine reportage die so eine klinik und den alltag dort einmal zeigt? die man ihm zeigen könnte und ihm etwas die angst nimmt?

liebe grüße,
wiwi
Lilie1981
Beiträge: 230
Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Lena,

ich sehe das leider auch so wie Annette. Der Arzt hat ihm die klinik dringend empfohlen, weil er ihm NICHT weiterhelfen kann. Es liegt nicht mehr in seiner Macht das zu tun, was getan werden muss! Als mein Papa am Rücken operiert wurde sagte der Chirurg: Lieber Herr ..., ICH könnte sie auch weiter behandeln, aber ich schicke sie zu Kollegen nach ... (Sonstwo-weiter weg), die können ihnen besser helfen! Ich finde das gut, wenn Ärzte sich das eingestehen! Gut, das war etwas körperliches. Ist ein Himmelweiter Unterschied, aber was ich meine ist DAS PRINZIP! Der Doc hat nicht falsch gehandelt meiner Meinung nach!
Nun ja, du kannst deinen Freund nicht zwingen! Fragst Dich sicher so oft was denn daran so schlimm ist in eine Klinik zu gehen?!? Wenns denn hilft !!!!
Das frage ich mich auch ständig..mein "Freund" lässt sich ÜBERHAUPT NICHT helfen! Und er schleppt das schon über ein Jahrzehnt mit sich herum..mal OK Phasen, mal schlecht Phasen, mal Horror Phasen!
Wir können NICHTS machen....

Wie Julcas schon schreibt: Es geht wahrscheinlich noch nicht schlecht genug!

Meiner hatte schon so einen Tag, da ist er allein in die Klinik gefahren weil GAR nichts mehr ging..und hat jemanden dort gesehen den er gut kannte, und hat kehrt gemacht!!!
Verdammt!!!!

Als ich ihm mal sagte das ihm eine stationäre Therapie bestimmt ersteinmal am besten helfen würde, meinte er:

Was jetzt? Zwangsjacke oder wie???

Ach mist, das so viele dieses Falsche Denken gegenüber Psychatrischen Einrichtungen haben!
Aber ich bzw wir wüssten nicht wie es uns gehen würde wenn wir krank wären! Als gesunder kann man das immer leicht sagen...
Am ende würden auch wir nicht in die Klinik gehen...

Ich habe einen seltsamen Wunsch...
Wünsche mir das es ihm mal so schlecht geht das er wieder in die klinik fährt und auch da bleibt!!!
Das klingt vielleicht blöd, aber was soll ich mir sonst wünschen? Das er eines tages wie von Zauberhand gesund wird???
Das passiert aber nicht!!!
Dann eher das andere!!!

Liebe Lena, ich kann dich gut verstehen!
Zumal DU ja mit ihm wohnst, tag täglich das alles erlebst...mir bleibt das erspart..da wir uns nur 1,2mal pro Monat sehen und hin und wieder telefonieren!

Mein "Freund" weiß schon warum es nicht mehr sein wird mit mir und ihm..
Er müsste dann mehr tun, überhaupt was tun..sich öffnen..mehr zeigen..geben....

Und das kann er nicht!

Die Krankheit nimmt immer mehr Platz ein !

Liebe Grüsse
Lilie
Insa40
Beiträge: 1181
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Insa40 »

Liebe Lena,

Dein Freund muss dringend einen zeitnahen Termin beim Psychater haben, denn nur der ist Arzt und kennt sich mit psych. Krankheiten aus.

Bei meinem Psychater gibt es jeden Mittwoch eine Notfallsprechstunde von 08.00 - 10.00 Uhr. da kann man hinkommen, wenn es einem ganz schlecht geht ohne einen Termin zu machen.

Versuch, einen Psychater zu finden (Krankenhäuser haben z.Bsp auch Listen mit Psychatern), der auch eine Notfallsprechstunde anbietet, dann kann er in ein paar tagen spätestens da hin und sich auf jeden Fall noch eine zweite Meinung holen. (Ich war damals zuerst beim Hausarzt, der wollte mich unbedingt in eine tagesklinik stecken. Der Psychater sagte dann : Blödsinn, wir versuchen jetzt erst mal eine bestimmte Medi-Kombination und ich soll ihn anrufen, wenn ich meine, es geht nix mehr. Was soll ich sagen, die Medis haben mich innerhalb von 3 Wochen so gut stabilisiert, dass ich nie in eine tagesklinik mußte und heute wieder arbeiten kann. Es lohnt sich halt oft ne zweite Meinung.

Falls Ihr in der Nähe von Bonn wohnt, kann ich Dir meinen Psychater empfehlen, der hat ja eine Notsprechstunde.

Viele liebe Grüße liebe Lena,

Insa
wütend

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von wütend »

Adressen von Fachärzten für Psychiatrie findet man in Telfonbuch unter Ärzte.
Insa40
Beiträge: 1181
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Insa40 »

Hi,

nun, nicht ALLE Psychater stehen im Telefonbuch und Lena schrieb glaub ich, dass sie schon einige durch telefoniert hat, daher mein Tip mit der Liste vom krankenhaus (die haben mir damals eine Komplett-Liste gegeben).

Wie auch immer, wünsche Dir viel Glück Lena,

liebe Grüße, Insa
Lena1410
Beiträge: 54
Registriert: 26. Okt 2011, 12:43

Re: Depression, Haustier und Eifersucht

Beitrag von Lena1410 »

Guten Morgen alle.

Vielen Herzlichen Dank für die Antworten, es hilft ja schon sehr zu lesen, dass man nicht alleine ist!

Ich habe ein bisschen das Gefühl, es geht meinem Freund ein kleines bisschen besser. Er lächelt wieder manchmal. Vielleicht steckt er doch noch etwas Hoffnung in den Termin, den wir bei dem "Psychologen" haben. Ich habe auch entdeckt, dass er in einem anderen Depri-Forum selber schreibt. Das finde ich klasse! Die Leute dort haben Erfahrung und können ihm vielleicht eine Klinik etwas näher legen. Vielleicht hört er auf sie....

Liebe julcas,
ja, dass du mit deinem Freund nicht zusammen wohnst, wie auch du Lilie, das kann wirklich befreiend sein. Ihr seht euch zwar nicht oft, aber das muss für beide Parteien nicht schlecht sein. Ich wohne mit meinem zusammen, und möchte das aber auch nicht missen! Klar ist es wohl anstrengender, aber ich bin immernoch froh, ihn um mich rum zu haben.
Einen Tipp kann ich dir leider auch nicht geben, nur Austausch und Worte. Ich schicke dir aber auch jede Menge Kraft, irgendwie und irgendwoher habe ich wieder welche...

Halle Anette,
ja da ist schon was dran, dass es auf einer Seite was gutes hat, das der Arzt sich nicht übernimmt. Mein Freund hat klar geäußert, er möchte eine Therapie machen. Wo er ein bis zweimal die Woche mit einem Psychologen/Psychiater sprechen kann. Er weiß das etwas nicht stimmt. Und er will gesund werden (seine original Worte). Er will nur nicht in eine Klinik. ICH weiß dass es mit Sicherheit der richtige Weg wäre, und dort Spezialisten sind, die helfen können. Ich versuche auch immer wieder, ihm das zu sagen, aber er macht komplett dicht.
Vielleicht liegt das auch daran, dass wir uns schon einmal eine Tagesklinik angesehen haben. Die war absolut nichts. Das sage ich sogar selbst. Aber das heißt ja nicht, das jede Klinik so ist, und ich würde sehr gerne noch weiter suchen und andere anschauen, aber ... ihr wisst ja

Wiwi, das ist eine super Idee, mit dem Film oder der Doku! Ich werde gleich mach schauen ob ich sowas finde! Danke!


Liebe Lilie,
Genau, ich frage mich oft, was denn so schlimm an einer Klinik sein soll. Nur leider hilft das nichts, wir können nicht helfen, wenn unsere Freunde es selbst nicht wollen. Geduld ist das Zauberwort....
Ich bin ja schon froh, dass meiner es einigermaßen einsieht, dass er krank ist. Es tut mir leid, dass das bei dir nicht der Fall ist. Mist, dass er schon bei einer Klinik war und dann einen Rückzieher gemacht hat!
Ich kann deinen Wunsch schon verstehen. Es ist hart, aber es muss ja mal was passieren. Ich sage meinem Freund auch oft, ein Knochenbruch heilt sich ja auch nicht von alleine, da gehst du ja auch zu nem Spezailisten.

Liebe Insa,
Also doch Psychiater? Ich komm da nicht mehr so recht mit, ein Psychiater macht aber doch keine richtige Sprachtherapie oder? Sowas macht ein Psychologe/Psychothearpeut oder?

Medis haben sie bei ihm auch schon probiert, natürlich ohne Erfolg. Es ging ihm teilweise sogar noch schlechter damit. Zur Zeit nimmt er gar nichts

Wir wohnen leider ein ganzes Stück von Bonn entfernt, aber Danke für das Angebot!

Ich werde weiter suchen.
Ich habe auch Angst, dass wenn wir in zwei Wochen zu diesen Arzt gehen, und dass nichts ist, dass mein Freund dann wieder total absackt. Ich würde das einfach abhaken und weiter suchen, aber er ist dann am Boden zerstört und der festen Überzeugung, ihm könne niemals jemand helfen und macht dann dicht für eine Weitersuche

Ich danke euch und wünsche euch alles Gute und viel viel Kraft und Gelduld!!
LG lena
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