neu hier - Meinung gefragt

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CHF
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neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von CHF »

Hallo,

ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen:

Ich heisse Chantal, weiblich natürlich , unn bin verheiratet. Ich habe zwei Kinder Jungs (Alter 20 und 15) Ich selbst bin 43.

Mit Depressionen bin ich seit 6 Jahren geplagt. Diagnose genau: Bipolare Störung. Posttraumatische Störung, Angstpatient mit Panikattacken.

Im Moment bin ich leider in einer sehr schlechten Verfassung. Ein gesundheitliches Problem liess posttraumatische Probleme wieder auftauchen. Dann habe ich auch noch Probleme auf dem Arbeitsplatz.

Kurze Beschreibung in Beziehung auf das Posttraumatische: Kinderheim, katholisch...; Pflegeeltern - zu alt - Erziehung mit Schlägen - Schuldgefühle eingeflösst - und mein Pflegevater...- den Bruch mit diesen Leuten habe ich erst im Jahre 2005 geschafft. Und das nur mit Hilfe meines Arztes , meiner Psychotherapeutin und meinem Mann.

Nun was die Arbeit betrifft. Anfangs als ich das erste Mal in Klinkaufenthalt und Kur gewesen bin hat noch keiner was gesagt. Dann ging es aber los. Zweite Kur und Krankenhausaufenthalt hat keiner mehr verstanden oder verstehen wollen.

Dritte Kur war der Ofen dann aus. Keine Rückmeldung von keinem mehr. Keine Nachfrage wie es mir geht usw. Man schickte mich zum Kontrollarzt und Arbeitsarzt. Heute sage ich, weil man mir nicht mehr vertraute. Seis drum. Der Kontrollarzt und der Arbeitsarzt entschieden, dass ich nur noch halbtags arbeiten gehen kann.

Als ich wieder anfing arbeiten zu gehen, also halbtags, wurde ich mict dem Satz empfangen: "Jetzt haben wir ja etwas für Sie getan. Nun ist es aber an Ihnen die Disziplin zu zeigen und morgens arbeiten zu kommen.

Seit dem 23 März 2011 arbeite ich nun halbtags.

Aber seit her wird immer wieder, ab und zu hinter meinem Rücken oder auch ganz öffentlich an mir rumgestochert.

Anfangs hatte ich zuerst mal wochenlang überhaupt keine Arbeit. Immer wieder wurden bie Gesprächen die Türen geschlossen. Immer wieder bekam ich zu hören, dass ich ja in arbeitsreichen Zeiten nicht dagewesen bin. Also nicht mitreden kann. Demnach was ich sagte wurde ich hart angegriffen und oftmals bin ich in mein Büro zurückgekehrt und war sehr enttäuscht.

Als das Ganze sich dann ein wenig beruhigte, das dachte ich zumindest, kam es dann in letzter Zeit immer wieder zu Angriffen. Bis gestern die Sache dann richtig eskalierte.

Ich arbeite als Sekretärin in einem Ministerium und bin zuständig für Texte mit Diktaphon tippen, Gerichtstexte, sowie dann auch die Fertigstellung selbiger, Absandfertg und auch wegschicken. Natürlich ist man dann an Termine gebunden. Mal längere mal aber auch relativ kurzfristig.

Vom 23 März bis zum heutigen Tage habe ich 5 Wochen gefehlt. Worüber ich mich eigentlich freute, weil ich der Meinung war damit auf dem richtigen Wege zu sein.

Ich habe zwei Damen mit denen es dann auch regelmässig zu Diskussionen respektive Angriffen kommt. Gibt auch noch andere aber da ist es nicht so regelmässig. Allerdings tun auch diese immer wieder dazu bei, dass geredet wird.

Was meine Arbeitsausfälle betrifft, möchte ich aber präziesieren, dass es sich zum grössten Teil nicht um Stimmungsschwankungen handelte. Es waren ganz normale Sachen dabei, Zahnschmerzen einige Tage (Entzündugen usw) Kopfschmerzen usw.

Gestern dann der Hamme. Weil ich am Montag "mal wieder" fehlte, war die eine Sekretärin hin gegangen und hat Bescheide abgefertigt, die eigentlich von der Dame sind§ für die ich arbeiten soll. Begründung : da es sich um kurzfristige Abhandlungen handelte, sagte man mir, man hätte vorgearbeitet, da man ja nie wissen würde on ich da sein würde oder nicht. Und man wolle nicht immer wieder in die Situation geraten, dass man von mir r zuviel Arbeit übernehmen müsse. Ich bin dann böse geworden und habe darauf gemeint, man solle meine Arbeit in Ruhe lassen. Wenn da wäre würde ich diese ganz gerne alleine machen. Mit voller Wucht und Angriffslust schmiess man mir dann in den Kopf , ich sei ja aber am Montag nicht dagewesen. Dabei waren das Sachen die nicht unbedingt auf den Tag genau haben weggeschickt werden müssen. Es hätte durchaus Zeit gehabt Dienstag Mittwoch...

Dann wurde ich mit hiesigen Damen zum Personalchef gerufen. Dort schmiess man mir dann an den Kopf ich sei nicht vertrauenswürdig, ich sei schlecht für das Arbeitsklima; meine "ständigen" Abwesenheiten seien sehr schwer zu händeln. Der Personalchef meinte noch, wenn er die Arbeit eines Anderen machen würde und dieser würde sich dann aufregen, würde er selbigen in den Arsch treten. "Arsch treten" ist Zitat. Ebenfalls hat er mir gesagt, als ich ihn fragte was ich denn machen soll, wenn ich krank bin (normal krank), Antwort mich am Riemen reissen. Heisste ja wohl nix anderess, als dass ich gebeten bin egal in was für einem Zustand in Zukunft arbeiten zu gehen.

Somit war ich gestern ganz schlecht dran, wusste nicht mehr ein noch aus. Wollte meine Therapeutin anrufen, habe mich aber nicht getraut, da ich heute eh Termin hatte. Die ltzten Sitzungen prägen eh nur Weinen.

Hoffe nun auf Reaktionen von euch, um die Meinung völlig Aussenstehender zu hören. Was würdet ihr in meiner Lage machen?

Hoffentlich seid ihr mir nicht böse, dass ich gleich so mit der Tür ins Haus falle.

Aber jetzt schon ganz tolles Dankeschön.

Lg
Chantal
CHF
rosecottage
Beiträge: 378
Registriert: 22. Dez 2011, 18:58

Re: neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von rosecottage »

Hallo Chantal,

Ich muss sagen, ich kann beide Seiten verstehen.

Dich kann ich verstehen, weil du dein bestes gibst und ja neben der Depression nicht gefeit bist vor den üblichen körperlichen Erkrankungen - wie sie jeder andere auch hat bzw. bekommen kann.

Deinen Arbeitgeber und deine Kollegen kann ich verstehen, weil ihr eine Arbeit macht, die teilweise fristgerecht erledigt werden muss. Wenn nun eine Kollegin oft fehlt (oft ist jetzt meine Interpreatation, denn ich finde 5 Wochen in 10 /11 Monaten schon viel...) müssen die Kollegen zum einem ihre Arbeit mit erledigen und zum andern wissen sie ja nicht genau, wann die Kollegin wieder einsatzfähig ist, und durch die Fristen ist man vermutlich geneigt die Arbeit zeitnah mit zu erledigen, um keine Frist zu verpassen.

Ich habe selbst einige Jahre in einem Wohnheim gearbeitet, wo es einen hohen Krankenstand gab und ich habe viel an Arbeit für andere Kollegen übernehmen müssen, weil wir oft allein im Dienst waren - wenn sich dann ein Kollege krank meldete, musste ich die nächste Schicht dranhängen - auch wenn ich selbst schon durch war. Das ist für Kollegen nicht immer einfach - bei allem Verständnis.

Die Frage ist natürlich in welcher Form die Kollegen dir gegenübertreten. Und bei euch scheint das Betriebsklima schon ziemlich belastet zu sein.

Ich würde dir empfehlen, wichtige Gespräche und Absprachen künftig nur noch mit Termin und auf keinen Fall zwischen Tür und Angel zu führen.

Desweiteren würde ich einen Zeugen mitnehmen - zum Beispiel jemanden vom Betriebsrat, falls es einen gibt und ich würde alle Absprachen schriftlich in einem Protokoll festhalten.

Haltet ihr Teamsitzungen ab, wo ihr solche Sachen besprechen könnt? Ich denke, was ihr braucht sind klare Absprachen darüber wer wann was erledigt, wenn du krank bist und wie mit deinen Aufgaben verfahren wird. Dein Part sollte z.B. sein, auch Aufgaben rechtzeitig zu deligieren, damit deine Kollegen sich nicht ohne deine Zustimmung daran zu schaffen machen.

Außerdem solltet ihr euch mal in Ruhe darüber unterhalten, wie ihr künftig miteinander kommunizieren wollt - das läuft ja recht unsachlich und damit unprofessionell ab im Moment. Solche Aussprachen sind oft heftig, aber sie können helfen die Sicht des anderen wieder besser zu verstehen - ich komme aus einem Bereich, in dem es regelmäßig Supervision gab - da ging es manchmal heiß her im Team, aber letztendlich haben wir davon profitiert. Oft hängt man so in seiner eigene Sichtweise, dass man keinen Blick mehr für die Motive und Perspektiven des anderen hat - hier hilft nur Offenheit, sich aussprechen und vorallem dem anderen zuhören.

Alles Gute
mosaic
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von CHF »

hallo Mosaic,

ich danke dir recht herzlich für dein offene und ehrliche Antwort.

Ich hoffe, dass ich in Zukunft durch eine räumliche Trennung mit diesen beiden Damen, ich sitze auf dem ersten Stock und hiesige Damen bislang auch. Sie gehen aber jetzt auf den 2ten Stock, besser klar komme.

Dann kriege ich veilleicht auch vieles einfach nicht mehr mit, vor allem die geschlossenen Türen wenn geredet wird, Sätze die ganz gezielt gegen meine Person gehen...und dann vielleicht auch einiges, was ich viel zu persönnlich nehme und oftmals wenn es mir richtig schlecht geht, Sachen hineininterpretiere, die so gar nicht gemeint sind.

War heute nachmittag bei meiner Therapeutin, die mich sehr gut verstanden hat. Und mich sogut es ging aufbaute. Hilft zwar nicht ganz, werde aber versuchen übers WE jetzt Kraft zu sammeln und mir für Montag zu sagen: "Neuer Tag, neues Glück".

Habe ich zwar auch heute morgen versucht aber da waren die Wunden wohl doch noch etwas frisch.

Meine grösste Angst ist eigentlich jetzt auch, dass ich mich selbst sehr unter Druck setzten werde und noch mehr tun und noch mehr tun und noch mehr tun. Alles um "geliebt" zu werden. Alles um als vollwertiges Miglied zu gelten, vertrauenswürdig.

Schönen Abend noch
Lg
Chantal
CHF
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von elas »

Guten Tag Chantal,

Danke, dass Du mir in meinem eigenen Thread so lieb geantwortet hast.

Zuallererst will ich Dich auf etwas Formales hier im Forum hinweisen.
Ist dies Dein wirklicher Name, der hier erscheint, oder ist das ein Nickname?
Sollte es Dein wirklicher Name sein, dann würde ich Dir anraten, den schnell zu ändern, das kriegst Du unter "Einstellungen" oben an der Kopfleiste hin.
Denn ein jeder Mensch kann hier in den Foren mitlesen, ohne angemeldet zu sein.
Deswegen ist so ein Nickname besser, da anonym.

Es ist sehr schrecklich, was da an Deinem Arbeitsplatz abgeht. Kein Verständnis, Schuldzuweisungen etc, etc.
Mega_schlechte Kommunikation und Umgang miteinander.
Mosaik hat schon ganz gute Sachen dazu geschrieben.

Da Du ja in Psychotherapie bist, kann ich Dir nur wünschen, dass Dir weiter der Rücken gestärkt wird.

Leider können Viele am Arbeitsplatz eine Depression nicht verstehen, und auch nicht damit umgehen. Eine Depri wird immer noch oft wie ein lästiger Schnupfen eingeschätzt,
der mit ein wenig Willensstärke gepaart mit Ruhe locker zu überwinden ist.

Du bist nicht alleine mit solchen Erfahrungen.
Leider musste ich auch ein paar leidvolle Erfahrungen am Ende meiner Dienstzeit diesbezüglich machen.

Alles Gute wünscht Dir
Selas
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12489maxe383838
Beiträge: 23
Registriert: 11. Dez 2011, 10:44

Re: neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von 12489maxe383838 »

Hallo ,
ich hab mich mit einigen Dingen,die Du in Deinem Beitrag erzählt hast wiedergefunden.Immer noch mehr und alleine schaffen,um geliebt zu werden,zum beispiel.nach jahrzehnten habe ich für mich gemerkt,das es besser ist den menschen aus dem Weg zu gehen,die mit dieser Krankheit nicht umgehen können.Einfach die hände vor der Brust und sagen Stop.Oder einfach umdrehen und gehen.das ist nicht der beste Weg.Aber einer der Dich schützt vielleicht.Denn das gedankenkarussel und das wir über solche Situationen uns mindestens 3 Tage aufregen ,ist doch klar.
Diese art von Krankheit geht sowieso nicht weg.Das eine ird immer das andere ablösen.Sind es heute nackenschmerzen,ist es morgen tiefe Traurigkeit oder gar eine Euforie.
Aber gerade im Ministerium!Erstens fällt mir da die Arbeitsministerin ein,die doch geschrien hat,wir müssen der Depri mehr aufmerksamkeit schenken.Und zu zweiten.Weißt Du wieviel Menschen,gerade in höher gestellten Positionen,genau dieselbe Erkrankung haben oder gar alkoholiker sind?Du ahnst es nicht!Der schein trügt sehr,glaube mir

Liebe grüße
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: neu hier - Meinung gefragt

Beitrag von CHF »

Hallo ihr Lieben,

tut mir leid, dass ich erst jetzt reagiere.

Bin total geschlaucht, nur noch müde. Habe aber keine andere Möglichkeit als durch zu halten. Muss gute Miene zum bösen Spiel machen.

Siehe neuer Thread "sehr enttäuscht"..

Mittlerweile nehme ich Beruhigungsmittel, damit der Alltag schöner wird. Viele kleine bunten Pillen...jajajaa da kommt Freude auf.

Krankenschein kann ich wirklich nicht, damit würde ich mir meine berufliche Zukunft definitiv ruinieren.

So ihr Lieben, ich lasse euch jetzt. Werde in mein Bett kriechen und versuchen eine etwas ruhige Nacht zu haben. Gestern abend hat es mit den Beruhigungstabletten einigemassen geklappt.

Gute Nacht und noch einmal Danke für eure lieben Worte
LG
CHF
CHF
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