ein riesiges schwarzes Loch :-(

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lillyfee
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ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Hallo! Ich bin lillyfee und neu hier im Forum. Ich habe einen depressiven Freund mit dem ich fast 2 Jahre zusammen bin. Wir haben in unserer kurzen Beziehung schon diverse Hürden nehmen müssen (Scheidung von seiner Ex, Trennung, Zusammenkommen, Trennung, Zusammenleben, getrennte Wohnungen ... ). Nun ist mein Freund seit ca. 14 Tagen in ein absolutes schwarzes Loch gefallen und von einem Tag auf den anderen wollte er keinen Kontakt mehr zu mir. Wir leben in getrennten Wohnungen und er hat sich einfach nicht mehr gemeldet. Weil ich so verzweifelt habe bin ich hingefahren, habe das Gespräch gesucht usw. Somit habe ich alles noch viel schlimmer gemacht. Nachdem wir jetzt 1.5 Wochen keinen Kontakt hatten, haben wir uns gestern zum ersten Mal wieder gesehen. Ich habe mich erschrocken, denn die Bude stand über den Ast und er sass ohne ein Wort zu sagen auf seinem Bett. Leere Weinflaschen lagen da, altes Essen usw. Er hat kaum ein Wort gesagt, war absolut gefühlskalt zu mir. Ist das der absolute Höhepunkt einer Depression? Er nimmt Citalopram seit fast 2 Jahren ..... Ich bin mit den Nerven am Ende.
so-calm
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von so-calm »

Hallo lillyfee,

schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Herzlich Willkommen.

Ob das der absolute Höhe- bzw. Tiefpunkt der Depression ist, kann ich Dir nicht sagen. Es ist in jedem Fall der Punkt, an dem wir Angehörigen i.d.R. nicht mehr wissen, ob und was wir tun können.

Es gibt leider kein Patentrezept im Umgang mit den Betroffenen, zumal die Depression etwas sehr Individuelles ist. Was dem einen zu viel des Guten ist, ist dem anderen vielleicht zu wenig – und umgekehrt. Nach allem was ich so lese, ist im Umgang mit Depressiven weniger meistens mehr.

Ich kann Dir nur raten, Dich weiter über die Krankheit zu informieren und vor allem Dich nicht aus den Augen zu verlieren. Sorge für Dich. Damit hilfst Du Dir und Deinem Freund am meisten.

Ich würde ihm vielleicht eine SMS schreiben. Sag ihm, dass Du für ihn da bist, wenn er Dich braucht, und er sich zu jeder Tages- und Nachtzeit bei Dir melden kann. “Müll” ihn aber nicht mit Nachrichten zu bzw. bombardiere ihn nicht mit solchen. Formuliere die Nachrichten nach Möglichkeit so, dass er sich nicht “genötigt” sieht, antworten zu müssen. Und erwarte auch keine Antworten.

Hat er Dir gegenüber einen gewissen Gedanken geäußert?

Ich wünsche Dir Geduld und Zuversicht. Das sind Deine zwei wichtigsten Wegbegleiter.

Alles Liebe für Dich

so-calm
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Hallo lillyfee,

Du schreibst, dass dein Freud ein Medikament nimmt. Das reicht jedoch in so einer schweren Phase als alleinige Therapie nicht aus.
Macht er eine Therapie bzw. weißt du wie er zu em Thema Therapie steht?

Ich vestehe das was du schreibst schon als deutlichen Tiefpunkt einer Depressiven Phase, denn er kann offensichtlich alle essentiellen Dinge des täglichen Lebens nicht mehr bewältigen.
Meiner Meinung nach ist hier eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik das sinnvollste. Sollte er zudem suizidal sein / werden, braucht er Hilfe durch die Psychiatrieambulanz - die könnt ihr jederzeit aufsuchen.

Alles, was du sonst tun kannst - für dich und für ihn - hat so-calm bereits beschrieben.

Liebe Grüße
mosaic
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Hallo ! Danke für den Tipp mit der SMS. Habe ich gestern gemacht und auch eine ganz ganz ganz kurze Antwort zurückbekommen. Immerhin
Nein, er hat keinen Gedanken geäußert.

Lieben Gruss
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Hallo !
mein Freund geht ab und zu zu einer Ärztin. Die hat ihm auch das Medikament verschrieben. Nur leider ist da keine Regelmäßigkeit. Ich war schon 2 x mit bei der Ärztin. Die spricht das Thema Therapie nie an. Wie kann ich denn da ggf. einwirken? Morgen um 16 h hat er wieder einen Termin bei der Ärztin. Er will natürlich unbedingt alleine dorthin.

LG
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Hallo lillyfee,

Ist das denn die Hausärztin deines Freundes oder ist es eine Fachärztin für Psychiatrie?

Ich denke, er sollte zu einem Psychiater gehen.

Hast du einmal mit ihm über das Thema Therapie gesprochen? Vielleicht kennt er selbst seine Möglichkeiten sich Hilfe zu holen nicht...

Liebe Grüße
mosaic
ina.sun
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von ina.sun »

Hallo Lilyfee,

ich kann gut verstehen wie du dich fühlst und die Situation zwischen Euch ist.

Bzgl. der Arzt/Therapieangelegenheit würde ich dir vorschlagen, erst einmal offen und ehrlich über die Situation mit deiem Freund zu sprechen. Das er allein zu der Ärztin möchte ist ok aber versuch daraufhin zu wirken, dass du mit kannst. Alternativ pack ihn einfach ins Auto und fahr in die nächste Klinik wenn du das Gefühl hast es geht so nicht weiter und die Ärztin macht nichts.
Sicher gibt es viele Möglichkeiten aber nichts zu tun ist auf jeden Fall die Falsche. DU kannst dich selbst bei deinem Arzt, Krankenkasse, Gesundheitamt/Therapiestellen über die Krankheit/Maßnahmen informieren genau so wie hier im Internet oder Broschüren. Jeder Fall ist anders. Entscheidend ist, dass du dabei nicht kaputt gehst. Laß dich nicht runterziehen bzw. sprich so oft und viel du kannst mit deiner Familie/Freunden etc. das tut ungemein gut

Geduld und Akzeptanz/Kraft sind auch sehr wichtig. Ihm keinen Druck machen aber Vertrauen bieten/schaffen und da sein wenn er reden möchte... mehr kannst du kaum tun.
Er muss Hilfe annehmen wollen, ohne dies strampelst du nur wie eine Fliege in der Buttermilch..

ICh drück dir und deinem Freund die Daumen, da Euch schnell geholfen wird bzw. er den Antrieb/Mut findet vielleicht sogar morgen selbst die Ärztin anzusprechen und um Therapie zu bitten.

Gruß ina.sun
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Hallo Mosaic, das ist ein Psychiater aber das Thema Therapie hat die Ärztin bis jetzt nicht erwähnt. Ich habe das schon angesprochen doch mein Freund hat sich dazu nicht geäußert .
Ich hab auch schon einen anderen Termin bei einem Psychiater gemacht, aber zu dem Termin ist er nicht gegangen ,,,
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Hm... ich weiß ja nicht... was schlägt denn die Ärztin vor, wie deinem Freund geholfen werden soll?

Vielleicht würde hier die Meinung eines zweiten Arztes helfen? Meinst du dein Freund würde da mitspielen?
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Hallo ina.sun,
danke für die netten Worte.
Ich würde wirklich am liebsten meinen Freund ins Auto packen und in eine Klinik fahren. Aber das würde er nicht zulassen. Er will ja derzeit nicht einmal mit mir telefonieren.

Das mit dem keinen Druck machen aber trotzdem Vertrauen schaffen/bieten ist für mich sehr schwer. Ich fühle mich so hilflos / machtlos.

Frage mich wann der Punkt kommt und er will Hilfe annehmen. Derzeit will er einfach nur alleine sein. Bin froh das er wenigstens morgen zum Arzt fährt.

LG
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

Tja, die Ärztin hat ihm diese Citalopram verschrieben und mehr nicht. Dann sagt sie immer " wenn es ihnen schlechter geht, dann müssen sie wieder vorbeikommen" ...

Ich war vor 14 Tagen bei der Ärztin und wollte mit ihr über meinen Freund reden und wie sie meint weiter mit ihm arbeiten zu wollen. Da hat die nur gesagt, dass ich Abstand zu meinem Freund halten sollte und das sie im nächsten Gespräch mal überlegt was sie tun kann. Toll, was? das Wartezimmer ist gerappelt voll und jeder ist in 10 Min. wieder raus ... Das ist doch nicht richtig, oder?

Ich hab nen Arzttermin für meinen Freund gemacht um eine 2 Meinung zu hören - er hat den abgesagt. Begründung: Meine Ärztin kennt mich und ich mag nicht noch einem erzählen wie es mir geht ....
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Ich verstehe nicht, dass die Ärztin keine Therapie in Erwägung zieht.

Bin gerade echt ratlos.

Dass sie dir gegenüber nicht viel erzählt, ist mir klar - sie hat eine Schweigepflicht.

Du kannst jetzt wahrscheinlich nur versuchen, nocheinmal mit deinem Freund zu sprechen wegen eines anderen Arztes.

Aber wenn er nicht will, dann ist das seine Entscheidung. Sollte er sich im weiteren Verlauf so schlecht fühlen, dass er akut suizidgefährdet ist, kannst du in einer konkreten Situation nur noch den Notruf wählen... aber solange er zum Arzt geht, nimmt er ja wenigstens diese Form der Hilfe an.
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

He

>>Ich war vor 14 Tagen bei der Ärztin und wollte mit ihr über meinen Freund reden und wie sie meint weiter mit ihm arbeiten zu wollen. Da hat die nur gesagt, dass ich Abstand zu meinem Freund halten sollte und das sie im nächsten Gespräch mal überlegt was sie tun kann. Toll, was?<<

Ja toll. Dann überlas die Krankheit deines Freundes doch auch ihm und der Ärztin. Es ist allein die Aufgabe deines Freundes der Ärztin gegenüber anzusprechen wie es ihm geht.
Und, um es noch mal klar auszudrücken, dein Freund befindet sich in Therapie bei dieser Ärztin. Wenn er weitergehende Maßnahmen nutzen will, ist es seine Aufgabe dies seiner Ärztin mitzuteilen, nicht umgekehrt.

Zudem wird er, wenn er eine Psychotherapie machen will, sich ohnehin selbständig einen Psychotherapeuten suchen müssen.
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

>>Ich verstehe nicht, dass die Ärztin keine Therapie in Erwägung zieht.<<

Er ist doch in Therapie bei dieser Ärztin, sie therapiert ihn.
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

@Parson

Um sich einen Therapieplatz zu suchen, muss man erst einmal informiert werden, dass es diese Möglichkeit gibt.

Viele Menschen haben keine Ahnung davon, welche Therapie für sie in Frage kommt - wir haben da einen ganz anderen Einblick, weil wir zum einen selbst einiges an Therapie hinter uns haben - und (ich meine jetzt dich und mich) beide einen therapeutischen Beruf haben.
Diese Kenntnisse kann man aber nicht von jedem Betroffenen erwarten - und hier kommt die Ärztin ins Spiel, die falls sie Therapiegespräche führt dafür höchstens 10 Minuten Zeit hat... keine gute Vorraussetzung für einen wirklichen therapeutischen Erfolg.
lillyfee
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von lillyfee »

@parson: ich mache mir halt Sorgen !! Kennst Du das nicht?
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

>>und hier kommt die Ärztin ins Spiel, die falls sie Therapiegespräche führt dafür höchstens 10 Minuten Zeit hat... keine gute Vorraussetzung für einen wirklichen therapeutischen Erfolg.<<

Eine psychiatrische Therapie wie sie Lillyfees Freund erhält, ist die Behandlung wie sie die allermeisten depressiven Patienten erhalten und das durchaus mit Erfolg.
Voraussetzung ist eine gute Komunitation zwischen Arzt und Pat. Das heißt der Pat. muss dem Arzt mitteilen wenn es ihm schlechter geht, das Medikament nicht mehr wirkt. Dann wird der Arzt die Medikation auch anpassen.


Wem diese Therapie nicht ausreicht, wer psychotherapeutisch an seinen Problemen arbeiten will, muss sich selbständig einen Psychotherapeuten suchen. Das Interesse an einer Psychotherapie muss aber vom Pat. selber ausgehen.
Will also ein Pat. von seinem Psychiater Rat in punkto Psychotherapie, muss er dies ansprechen. Und wichtig ist dabei das Wort Psychotherapie auch in den Mund zu nehmen,
denn in Therapie ist er ja bereits.
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Hallo Parson,

Zu deiner 1. Aussage:
"Wem diese Therapie nicht ausreicht, wer psychotherapeutisch an seinen Problemen arbeiten will, muss sich selbständig einen Psychotherapeuten suchen. Das Interesse an einer Psychotherapie muss aber vom Pat. selber ausgehen."

Dazu muss der Patient WISSEN, welche Therapieformen es gibt, sonst kann er seinen Willen nicht bekunden!

Zu deiner 2. Aussage:
"Will also ein Pat. von seinem Psychiater Rat in punkto Psychotherapie, muss er dies ansprechen. Und wichtig ist dabei das Wort Psychotherapie auch in den Mund zu nehmen,
denn in Therapie ist er ja bereits."

Es ist Aufgabe des Arztes den Patienten zu INFORMIEREN!
Wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe, muss mein Arzt mich auch über die möglichen Therapieformen informieren - oder soll ich zu ihm gehen und ihm sagen: "Hören Sie, ich möchte bitte minimalinvasiv am 5. Lendenwirbel operiert werden und danach aktiv in der Physiotherapie an meiner Peroneusparese arbeiten"

Ich darf als Patient auch unwissend sein - vorallem, wenn ich akut krank bin - denn dann bin ich nicht in der Lage noch einen Crashkurs quer durch alle Therpieformen zu machen.

Dass du viel weißt kriegen wir hier alle mit, aber das gilt doch nicht für alle Patienten! Ich habe meine erste Therapie als Kind gemacht - weder ich noch meine Mutter sind zum Arzt gegangen und haben wörtlich nach Psychotherapie gefragt - wir wurden vom Arzt informiert, so wie sich das gehört.

Viele Grüße
mosaic
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

>@parson: ich mache mir halt Sorgen !! Kennst Du das nicht?<

He lillyfee

ja ich kenne das, es hat mich selber krank/depressiv gemacht.
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

He mosaic

"Es ist Aufgabe des Arztes den Patienten zu INFORMIEREN!"
Es ist aber Aufgabe des Patienten Infobedarf zu äußern. Und da die Existenz von Psychotherapie als Hilfe bei psychischen Erkrankungen zum Allgemeinwissen zählt, wird er nur Infos darüber erhalten wenn er expleziet danach fragt.


>Wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe, muss mein Arzt mich auch über die möglichen Therapieformen informieren - oder soll ich zu ihm gehen und ihm sagen: "Hören Sie, ich möchte bitte minimalinvasiv am 5. Lendenwirbel operiert werden <
Diese Info wirst Du von Arzt bekommen ohne das Du die passenden Fachausdrücke selber nennen mußt.

<und danach aktiv in der Physiotherapie an meiner Peroneusparese arbeiten" "<
Ich erlebe es täglich, das Pat. nur auf Nachfrage eine Physiotherapie verschrieben bekommen.

In unserem Gesundheitssystem ist es inzwischen so, das jeder Pat. sich selber umfassend über Therapiemöglichkeiten seiner Krankheiten infomieren sollte, wenn er eine umfassende Behandlung wünscht. Denn die kostet Geld und wird dem Pat. nicht nachgeschmissen.

<Ich darf als Patient auch unwissend sein - vorallem, wenn ich akut krank bin -<
Ja, bei der Diagnosestellung. Wer es aber dauerhaft bleibt, hat schlechte Karten.
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Ach so, und wenn ein Mensch vom Auto überfahren wird und bewusstlos auf der Straße liegt, bekommt er keine Hilfe, weil es ihm in diesem Zustand schwer fällt aufzustehen und sich um eine adäquate Behandlung zu kümmern

Und ein depresiver Mensch, der vorher nie etwas über Depressionen gelesen oder gehört hat und der in so einer schweren Tiefphase steckt, dass er gerade keine Bücher oder Internetseiten lesen kann, hat nicht die Möglichkeit vom Arzt entsprechende Informationen zu bekommen?

Ich werde morgen meinen Arzt anrufen und ihm ein dickes Lob aussprechen, dass er mich zur Zeit so umfassend berät, welche Untersuchungen und Therapien es gäbe, um mir zu helfen... er scheint - wenn man deiner Schwarzseherei Glauben schenkt - ja ein wahrer Idealist zu sein! Und ich taube Nuss dachte immer, er würde nur seinen Job machen

Wir sind hier grundverschiedener Meinung darüber welche Mitwirkungspflicht ein Patient bei der Einforderung der Hilfe hat, die er benötigt. Ich denke da an all die Menschen, die kognitiv gar nicht in der Lage sind sich diese Informationen anzueignen... aber ich bleibe auch bei der Ansicht, dass ein Patient das Recht hat informiert zu werden, welche Therapie für ihn die geeignete ist - auch wenn er nicht als personifizierter Pchyrembel daherkommt

Gute Nacht
wütend

Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von wütend »

He mosaic


"Ach so, und wenn ein Mensch vom Auto überfahren wird und bewusstlos auf der Straße liegt, bekommt er keine Hilfe, weil es ihm in diesem Zustand schwer fällt aufzustehen und sich um eine adäquate Behandlung zu kümmern "

Für Notfälle gibt es die theoretische Annahme, das der Pat. die Hilfe will.



<<Und ein depresiver Mensch, der vorher nie etwas über Depressionen gelesen oder gehört hat und der in so einer schweren Tiefphase steckt, dass er gerade keine Bücher oder Internetseiten lesen kann, hat nicht die Möglichkeit vom Arzt entsprechende Informationen zu bekommen?<<
Ein schwerst Depressiver kann ohnehin nicht von einer ambulanten Psychotherapie profitieren. Dazu ist ein gewisses mas an Stabilität notwendig. Also ist dann erstmal nur psychiatrische Therapie angesagt.
.


"Ich werde morgen meinen Arzt anrufen und ihm ein dickes Lob aussprechen,"

Gute Idee, das wird ihn freuen.

"Wir sind hier grundverschiedener Meinung darüber welche Mitwirkungspflicht ein Patient bei der Einforderung der Hilfe hat, die er benötigt. Ich denke da an all die Menschen, die kognitiv gar nicht in der Lage sind sich diese Informationen anzueignen..."
Die haben in der Regel einen Betreuer für diese Aufgabe.


"aber ich bleibe auch bei der Ansicht, dass ein Patient das Recht hat informiert zu werden, welche Therapie für ihn die geeignete ist - auch wenn er nicht als personifizierter Pchyrembel daherkommt"

Das ist die Theorie, die Praxis sieht oftmal anders aus.
rosecottage
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Re: ein riesiges schwarzes Loch :-(

Beitrag von rosecottage »

Hallo lillyfee,

Ich wünsche dir und einem Freund, dass der neue Termin bei der Psychiaterin positiv verläuft.

Liebe Grüße
mosaic
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