Angehörige einweihen

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MarieN
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jan 2012, 00:45

Angehörige einweihen

Beitrag von MarieN »

Hallo

Ich hoffe auf Rat.
Seit einigen Jahren quälen mich immer wieder diese Phasen, ich konnte nie jemanden um Hilfe bitten oder auch nur darüber reden. Das ist nicht aus Scham sondern aus Schuldgefühlen. Meiner Familie gegenüber kommen diese Gefühle da ich schon mit einem Herzfehler geboren wurde und meine Eltern lange für mein überleben gekämpft haben. Ich kann ihnen nicht mehr Schmerz zufügen.
Meinen Freunden gegenüber habe ich Angst ihnen zu viel aufzubürden. Ich hatte vor 4 Jahren Freude die Suicid gefährdet waren und als sie mir das gesagt haben, hat es mich verändert. Das möchte ich niemandem antun.
Aber ich kann nicht mehr, Ich fühle mich einsam, habe auch eine Beziehung verloren aufgrund der Phasen.
Gibt es einen Weg niemandem zu Schaden?
Lilie1981
Beiträge: 230
Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: Angehörige einweihen

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Marie,

Erst einmal willkommen hier im Angehörigen-Forum!

Es ist verständlich das Du niemanden mit dieser Krankheit belasten willst, weil Du denkst es würde deiner Familie viel Schmerzen und Sorgen bereiten. Aber glaube mir, Menschen die dich lieben, merken auch so das etwas nicht stimmt. Finde den Mut Deinen liebsten die Wahrheit zu sagen, wie es um Dich steht. Es würde dir vorallem eine große Last von den Schultern nehmen und Du musst nicht mehr die Rolle der " es ist alles in Ordnung" spielen.

Ich wünsche Dir viel Kraft dafür!
Alles Gute
Lilie
twinkle152
Beiträge: 57
Registriert: 24. Jan 2012, 21:42

Re: Angehörige einweihen

Beitrag von twinkle152 »

hallo Marie,
ich als Angehörige eines Betroffenen möchte dir dazu sagen,das ich denke es ist für deine Angehörigen viel schlimmer wenn sie nicht wissen was mit dir los ist oder in dir vorgeht.
Ich wünsche dir viel Kraft !
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: Angehörige einweihen

Beitrag von julcas »

Hallo Marie,

willkommen hier im Forum. Ich möchte mich den Vorschreibern anschliessen. Deine Angehörigen wissen ganz bestimmt, das etwas nicht stimmt.

Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben und du brauchst dich noch weniger dafür zu schämen. Du suchst dir doch deine Situation und deine Gefühle nicht aus.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, zum Arzt zu gehen und mit ihm darüber zu reden, wie es dir geht?

lg julcas
MarieN
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jan 2012, 00:45

Re: Angehörige einweihen

Beitrag von MarieN »

Hallo julcas

Ja nach dem es im Moment schlimmer ist als zuvor, habe ich des öfteren gedacht. Jedoch ist es in meiner Situation etwas schwieriger. Ich studiere in den Niederlanden und habe versucht einen Termin nahe der Grenze in Deutschland zu bekommen, jedoch gibt es sehr lange wartezeiten und patientenstops die mir bisher im Weg standen. Kommt man schneller an einen Termin, wenn man erst zum Hausarzt geht?
Herd04
Beiträge: 1365
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Angehörige einweihen

Beitrag von Herd04 »

Liebe Marie, ich denke,dass der Hausarzt erst einmal eine gute Adresse ist,jedenfalls besser, als nur abzuwarten.Ich wünsche dir, dass du so viel Glück hast wie ich vor 9 Jahren.Meine Hausärztin hatte sehr schnell die richtige Diagnose gestellt. Als sich mein Zustand drastisch verschlechterte, hat sie persönlich beim Psychiater angerufen und dafür gesorgt, dass ich noch am gleichen Tag einen Termin bekam. Leider weiß ich, dass das vermutlich nicht die Regel ist. Ich drücke dir ganz doll die Daumen.
Was den Umgang mit den Angehörigen betrifft, kann ich den anderen Beiträgen nur zustimmen.Ich hatte auch große Angst davor,mich zu "outen", weil ich in einem kleinen Dorf wohne und da oft die Meinung vertreten wird "Wieso ist die nervenkrank? Die hat doch alles...liebe Familie...Arbeit.."(Es gibt außer mir noch einige Leute im Dorf mit Depressionen.) Deshalb habe ich mich auch ziemlich lange gequält, Versteck gespielt, Ausreden erfunden. Als es dann gar nicht mehr ging und ich schlimme und von der Familie miterlebte Panikattacken bekam, kam`s dann raus. Und das war für beide Seiten besser, denn meine Familie (Mann, Kinder, Mutter) hatte und hat großes Verständnis und ist für mich der allerwichtigste Grund nicht aufzugeben. Sie nimmt mich so an, wie ich
bin. Wenn du deine Angehörigen eingeweiht hast, wird bestimmt erst einmal eine Last von dir fallen.Vielleicht suchst du dir erst einmal eine Person aus, zu der du großes Vetrauen hast. Also, alles gute dabei wünscht dir KE
Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

Angehörige einweihen

Beitrag von Nic9 »

Hallo Marie,

bei meinem angehörigen Depressiven hat das mit dem Hausarzt sehr gut geklappt. Er hat sein Leid geklagt und ihm wurde schnell geholfen.

Also, ich finde es sehr wichtig, deine Angehörigen einzuweihen. Abgesehen davon, dass sie dann wissen was los ist, weil sie (wie schon gesagt) bestimmt etwas ahnen, hast du auch jemanden an den du dich wenden kannst, wenn jemand Bescheid weiß.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür.

Glg

Nic
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