Völlig ratlos

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YSS
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Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

Hallo, ich habe mich hier angemeldet, in der Hoffnung, das evtl. der eine oder andere mit den gleichen Schwierigkeiten konfrontiert ist/war und den einen oder anderen Ratschlag hat.

Mein Mann ist 27 und ist vor 1,5 Jahren aufgrund eines Gendefektes an Darmkrebs erkrankt und hat im Laufe der Krebsbehandlung (Chemo usw.) eine Depression entwickelt (ich sollte evtl. noch erwähnen, dass im Februar 2011 vile Metastasen in der Leber entdeckt worden sind und die Situation damals als nicht heilbar eingeschätzt worden ist).

Nun wird aber gerade diese Depression immer schlimmer, und ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Die Psychoonkologin sagt, dass ich ihn lassen soll weil er Erwachsen ist und für sich selber die Verantwortung trägt

Die Psychaterin schraubt das Antidepressiva hoch, und weiß auch nicht was sie tun sol ; sie schätzt das als sehr schwierig ein

Folgendes Verhalten ist nun schon seit mindestens 5 Wochen "normal":

* Er lehnt alles was mit Körperhygiene zu tun hat (Duschen, Zähne putzen, Kleiderwechsel) ab

* Er liegt die meiste Zeit vom Tag im Bett und beschäftigt sich mit dem Laptop

* Er geht erst irgendwann mal am frühen Morgen (4 - 6 Uhr) ind Bett und schläft den ganzen Tag

* Er reagiert erst nach längerer Zeit auf Ansprache oder überhaupt nicht


Im Moment bin ich einfach nur verzweifelt weil ich gar nicht mehr weiß was ich noch tun soll/kann und die Ärtze anscheinend auch keine Idee haben bzw. nicht weiter Wissen...

Hat jemand von euch erfahrung wie man damit am besten umgeht? was man überhaupt nicht tun soll???was ihm evtl helfen könnte???

Vielen lieben Dank schon mal im Vorraus
3193e42
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von 3193e42 »

Liebe YSS!

ich bin etwas älter als dein mann (51) und hatte über 4 Jahre eine schwere depression, mit 4 suizid versuchen. über 3 jahre wusste ich nicht, das ich krank bin.

in der phase, die du beschreibst, war ich in meiner schwersten und tiefsten phase. und habe mich neben einigen anderen dingen, sehr intensiv mit suizid beschäftigt, das web gibt da ne menge an informationen.

entgegen landläufiger meinung, kann, ja soll man das thema ansprechen, wenn man den verdacht hat.
es besteht in den weitestgehend unaufgeklärten bevölkerung zum thema depression das gerücht, man solle auf keinen fall worte wie suizid oder selbstmord oder ähnliche themen ansprechen oder entsprechende worte benutzen. das ist nicht richtig.

ich BIN schwer depressiv, dann könnte ich diesen beitrag ja gar nicht schreiben, sondern müsste jetzt er mal meine angebliche ausgelösten selbstmorgedanken denken.

du kannst ihn ruhig ansprechen darauf, natürlich in einer ruhigen art, und in der schon oft zitierten ich-form, die vorwürfe vermeidet.

Also z.b. "ich habe den eindruck, dir geht es nicht gut, hast du gedanken an suizid?

dies info unbedingt an den behandelnden arzt weitergeben, in einem konkreten fall, ggf die auch hier im forum angegebene notfall-nummer anrufen.

aus eigene erfahrung kann ich sagen, das man sich sehr lange mit diesen gedanken trägt, bevor eine konkrete handklung daraus wird. auch ist es schwierig, in der tiefsten phase der depression, einer planung zu folgen, bzw. überhaupt einen komplexeren handlungsablauf auf zu stellen.
daher passieren statistisch die meisten versuche in phasen, wo es den kranken wieder etwas besser geht.

in seinem fall, könnte er auch leicht der meinung sein, das thema erledigt sich durch den krebs selbst.

das wäre dann auch ein internet-thema, er würde dann sehr intensiv nach info stöbern, wie lange es dauert, was ihm alles passieren würde, was er ggf. tun kann.

ich habe in meiner "verwahrlosungsphase" fast nicht mehr gesprochen, nur noch "gemauert", also mich nur noch nach innen konzentriert.

das kann man rel leicht erklären, in so einer schweren phase, löst fast jedes einzelne wort, denkprozesse aus. besonders aufmunterrungen al la, "das wird schon wieder!", "kopf hoch" oder "ist doch nicht so schlimm!", was einen gesunden menschen tatsächlich motiviert, bewirkt bei uns das genaue gegenteil.

es führt und zu noch tieferen grübeleien, über das eigene elend und versagen, und daher merken wir gar nicht, das wir eigentlich eine fragen beantworten sollten.

bei mir hat das manchmal 1/2 stunde gedauert, meist kam gar nichts mehr, ohne das ich es bewusste gemerkt hätte.

ich glaube nicht, das die ärzte nicht weiter wissen, sie wissen, das man jemandem in so einer phase zeit geben muss, man muss selbst hindurchfinden. man kann hilfestellung geben, indem man nat. suizidale gedanken anspricht, wie oben schon geschildert, aber du kannst diese tiefe phase der depression nicht beinflussen.

medis können das, das wurde bei ihm bereits gemacht.

er muss da durch. das positive ist, so blöd der vergleich klingt, jedes tal hat seinen tiefsten punkt, und dann geht es wieder bergauf! und er hat die chance, am tiefsten punkt bei sich selbst anzukommen.

mir ging das so. ich habe bei den vorbereitungen für den "finalen" letzten weg, in einer nacht, wo ich ganz ganz unten ankam, erkannt was ich tue, und konnte so langsam wieder zu mir kommen, den schmalen riss in der depression, langsam aufweiten und vergrößern, bis heute, wo ich ein fast gesundes sichtfeld habe, und nur ab und zu, ein leiser depressiver gedanke sich raum schaffen will.

ich mache mir dann einen spaß daraus, diesen gedanken aufs "korn" zu nehmen, ihm hinterher zu gehen, und ihn als depressive zu entlarven und zu "zerstören" (sorry, an der stelle bin ich ganz mann!).

ich wunsche dir die kraft, das durch zu stehn, ihr seit in einer entscheidenden phase. es ist wichtig, das es dir gut geht, und das du kraft hast, helfen zu können. deswegen musst du auch an dich selbst denken! du bist gesund, dir darf und kann ich das sagen, weil ein gesunder eine chance hat, das zu verstehen, einem depressiv kranken, könnte man so etwas gar nicht sagen, weil er es gar nicht verstehen würde bzw. sofort in sein krankes system einbauen würde.

als achte auf dich! tanke kraft, ich gebe dir alles rüber, was ich kann! und dann hilf deinem mann so gut du kannst!

herzliche grüße

henry
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BigBen
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von BigBen »

Hallo Bubble_Blubb,

ich war bevor mein Ex-Mann und bester Freund gestorben ist,(Ich schreibe sonst einfach mein Mann, weil es kürzer ist und er das durch die Freundschaft schon noch irgendwie war )in einer ähnlichen Situation.

Er war totkrank und so auch emotional nicht immer für mich erreichbar. Was aber doch ein bißchen geholfen hat, waren gemeinsame Erinnerungen an schöne Zeiten. Damit konnte ich ihn ein bißchen aus seiner Lethargie holen.
Hast Du vielleicht schöne Fotos von gemeinsamen schönen Erlebnissen?
Mein Mann lag damals im Krankehaus und die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben. Sie sagten, es könne jederzeit vorbei sein, wenn es ihm auch mal besser ging.
Er war auch oft nicht richtig ansprechbar und sagte immer nur, dass er einfach nach Hause will und dann sterben.
Ich habe ihm dann aber immer Fotos von gemeinsamen Urlauben usw. mitgebracht und versucht ihn so zu erreichen.

Das war manchmal nicht einfach, weil er auch mal geschimpft und gepöbelt hat, ich solle ihn doch in Ruhe lassen. Ich habe es dann aber nach 15 Minuten nochmal versucht und dann sah es schon wieder ganz anders aus.

Er ist zwar trotzdem gestorben, aber durch meine Hartnäckigkeit habe ich uns nochmal 6 schöne Monate verschafft und erhat mir kurz vor seinem Tod auch dafür gedankt, das ich ihn nicht schon vorher aufgegeben habe.

Allerdings möchte ich Dich bitten in dieser Situation auch gut auf Dich selber zu achten. Es ist eine enorme Belastung einen geliebten Menschen, der schwerkrank ist, zu begleiten und man vergisst sich selber oft dabei.

Bei mir hat diese Sitaution und der Tod meines Mannes nicht unwesentlich zu meiner jetzigen Situation beigetragen.
Ich hatte zwar auch schon vorher mal depressive Episoden, aber längt nicht in der Stärke....

LG
BigBen
rosecottage
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von rosecottage »

Hallo Bubble_Blubb, hallo henry, hallo BigBen

Bubble_Blubb, was du schreibst ruft bei mir einfach ganz viel Hilflosigkeit hervor.
Dein Mann ist noch so jung und muss diese schwerwiegende Diagnose verkraften - genau wie du.

henry, ich würde jederzeit unterschreiben, was du beschreibst, aber einem totkranken depressiven Menschen Hoffnung zu machen ist um einiges schwieriger als einen Menschen, der "nur" einen Weg aus der Depression finden will.

Es verhält sich ähnlich wie bei einer Altersdepression - die Hoffnung auf eine gesunde Zukunft fehlt.

Was soll man einem 27-jährigen Mann sagen, dem gesagt wird, es gibt keine Heilung für den Krebs?

BigBen, deine Idee sich gemeinsam an frühere schöne Erlebnisse zu erinnern, finde ich wunderbar!

Ärzte haben zwar schon vielen Krebspatienten vorausgesagt, dass es keine Heilung mehr gibt und dann haben diese Menschen noch lange gelebt.... aber ich kann diese Starre, in die dein Mann verfallen ist sehr gut verstehen. Es ist in dieser Situation schwer nach vorne zu schauen, einen Sinn zu finden und zu kämpfen.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

mosaic
YSS
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

naja, wie gesagt im moment gilt es als nicht heilbar, ende januar wird nochmal geschaut wie sich das ganze entwickelt hat...

das was ihr schreibt klingt nachvollziehbar, aller dings ist es so, dass ich die einzige bin von der er sich völlig zurück zieht
bei seinen eltern, seiner schwester, unseren freunden ist er so wie er vorher auch immer gewesen ist- nur explizit bei mir legt er dieses verhalten an den tag- das sit das was mich so stuzig macht
rosecottage
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von rosecottage »

Es macht dich stutzig, dass er sich nur bei dir so verändert verhält...

Ich kenne deinen Mann nicht und es mag an etwas ganz anderem liegen, aber als ich meine schwersten depressiven Phasen hatte, habe ich mich bei den meisten Menschen in meiner Umgebung "normal" verhalten und bei meinem Partner nicht.

Das hatte einfach etwas damit zu tun, dass ich es bei ihm durfte. Ich konnte mir sicher sein, dass er mich so aushält und zu mir steht.

Meine Mutter z.B. hat bei den kleinsten Anzeichen der Depression angefangen "gute Ratschläge" zugeben (... das wird schon wieder, Kopf hoch...) oder Aufforderungen (... jetzt reiß dich mal zusammen...). Das konnte ich nur schwer ertragen und habe ihr gegenüber die Depression über viele Jahre verheimlicht.

Da ich merkte, wie sich Freunde immer mehr von mir zurückziehen, habe ich auch hier angefangen eine Rolle zu spielen.

Am Arbeitsplatz habe ich bestens funktioniert...

Es war im Prinzip so eine Art Vertrauensbeweis meinem Freund gegenüber, dass ich mich ihm mit allen Symptomen zeigte - so wie ich mich wirklich fühlte.

Das ist sicher kein Trost, aber es könnte eine Erklärung sein.

Liebe Grüße
mosaic
YSS
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

wäre tatsächlich möglich
aber trotzdem muss es ja irgendetwas geben, dass man tun kann
weil es kann ja nicht sein, dass seine situation immer schlimmer wird und jeder nur sagt " das guter rat teuer ist" und niemand so recht weiß was er mit ihm machen soll (in dem fall jetzt der arzt und der psychater)
rosecottage
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von rosecottage »

Hallo Bubble_Blubb,

Das Schlimme und Traurige ist, das man oft nicht viel mehr tun kann, als ihr (du, die Ärzte)schon getan habt.

Mein Freund hat in meiner schweren Phase immer gesagt, bitte sag' mir was ich tun kann. Ich habe ihm aber immer nur gesagt, was er NICHT tun soll (blöde Ratschläge geben, mich unter Druck setzen).
Ich hab' ihm gesagt, wenn du was für mich tun willst, dann lass' mich!

Es ist mit das Schwerste an der Depression, dass die Angehörigen "nichts" tun können, außer da sein.

Wenn er dir signalisiert, was er sich wünscht, kannst du aktiv werden. Aber zur Zeit kannst du ihm "nur" zeigen, dass du für ihn da bist.

Es gibt Stufenmodelle, die veranschaulichen, wie ein Patient (möglicherweise) eine Krankheit zu akzeptieren lernt. Diese Modelle zeigen den Prozess von der Diagnose bis zur Akzeptanz und dem Umgang mit der Erkrankung, wobei jede Stufe mehrere Wochen oder Monate in Anspruch nehmen kann.

Ich beziehe mich jetzt hier vorallem auch auf die Krebserkrankung. So eine Diagnose kann einen Menschen in einen Zustand versetzen, in dem er alles in Frage stellt.

Das muss aber nicht heißen, das das so bleibt.

Wenn dich das interessiert, kannst du dich im Internet informieren oder schick' mir eine Mail, ich gebe dir die entsprechenden Links.

Liebe Grüße
mosaic
3193e42
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von 3193e42 »

liebe YSS,

ich kann mosaic mit ihrer meinung nur zustimmen, wir betroffene kenne das gefühl ja sehr gut.

die eigene familie, die engere familie bzw. der direkte partner, ist der mensch, den man am meisten liebt, in der depression sowieso mehr, als man sich selbst liebt. von dem erwartet man unterbewusst, das verständnis, man kann sich nicht auch bei diesem menschen verstellen. man nimmt die maske ab, die man zwangsläufig bei anderen menschen trägt.

durch den geringen selbstwert, kann man gar keine positiven gefühle zeigen, etwas muss man aber zeigen, also zeigt man negatives, immer noch besser als gar keine reaktion.
kennst du die abstufungen der liebe?

- liebe
- zuneigung
- aufmerksamkeit
- ablehnung
- hass

warum sitzen obdachlose in der fußgängerzone? ja klar, damit sie etwas geld schnorren können. aberauch weil sie dort noch die formen von liebe, die jeder mensch braucht, bekommen können. sie erfahren zumindest aufmerksamkeit und mnachmal hass. besser als nichts, so komisch das klingt!

in der liste ist die schlimmste emotion, die man jemandem entgegen bringen kann nicht enthalten, weil sie nicht zum "system" der liebe gehört.

es ist das ingnorieren. ignoriere jemanden, und du tust ihm das schlimmste an, was man mit gefühlen ausdrücken kann. meist ist völlige hilflosigkeit und empörung die reaktion des ignorierten.

dein mann liebt dich! mehr als alle anderen menschen zusammen!

herzliche grüße

henry
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YSS
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

also;alles was ihr geschrieben habt, würde ich für mich wie folgt zusammenfassen:

Ich kann nichts an der situation ändern, auch wenn sie jeden tag schlimmer wird (außer er möchte sich umbringen-dann gibt es wohl schon konkrete hilfen)

ich soll ihn machen lassen ohne ihm das gefühl zu geben, dass er ignoriert wird

und je schlimmer er sich anderen gegenüber verhält umso mehr liegt ihm an der person?!

zumindest hab ich das jetzt so aufgefasst

bloß wie bekomm ich diesen schmalen grad zwischen zuviel und zuwenig hin???
mal abgesehen davon,sollte es zu suizidandrohungen kommen (auch da gibt es verschiedene phasen-wie ich inzwischen gelesen hab) glaubt mir das keiner-weil er ja selbst dem arzt weißmacht das es ihm gut geht (da ging es drum ob man nicht das antidepressiva hochschraubt , "warum denn ihr mann fühlt sich wohl, es geht ihm gut" soviel also dazu)

trotzdem vielen dank
rosecottage
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von rosecottage »

Hallo Bubble_Blubb,

Ich kann wirklich absolut verstehen, dass du mehr tun willst.

Du tust genug, wenn du zu ihm stehst - das allein ist eine große Leistung!

Dein Mann muss etwas tun. Wenn er aktiver wird, kannst auch wieder mehr tun.

Im Moment scheint die Situation zu stagnieren bzw. schlimmer zu werden.

Er muss die Kraft und den Willen aufbringen, etwas zu tun.

Was die Suizidandrohung angeht, so sind diese immer ernst zu nehmen. Wenn ein Arzt diese nicht ernst nimmt, würde ich zu einem zweiten Arzt gehen.

In akuten Situationen kannst du den Notruf wählen.

Alles Gute
mosaic
YSS
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

bisher hat er sowas ja nicht gesagt oder andeutungen gemacht
3193e42
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von 3193e42 »

liebe YSS!

ihm freiraum zu lassen ist richtig.
das mit dem je negativer, je lieber bezieht sich nur auf DICH, den menschen den er liebt.

so wie mosaic auch geschrieben hat.

das er sich verstellt, gegenüber frmden, so tut als aäre alles gut, kommt ja sehr oft vor. man würde es wohl als "normal" bezeichnen.

für das verhalten gegnüber ihm, von dir aus könnte man ein einziges wort schreiben, nämlich "normal", das wort ist aber nicht definiert, und JEDER mensch versteht darunter etwas anderes. gesund trifft es auch nicht genau.

also in der direkten ansprache, solltes du immer die ich-form verwenden, das bewirkt, das der angesprochene sich nicht angegriffen fühlen kann.

also z.b.

ich verstehe nicht, warum du das oder jenes tust, warum ist das so?

ich möchte gerne, das du deine medizin nimmt, sie hilft dir.

etc.


bei allen andere dinge brauchst du nicht zu denken, was er jetzt erwartet, oder was müsste man einem kranken sagen.
du musst nur denken, was würde ich einem menschen sagen, unverfälscht, bewusst, klar.

bei diesen ganzen dingen solltest du ihn so behandeln wie eine gesunden menschen.

was soltest du auch depressions-spezifgisch antworten, wenn er sagt, "ich bin nicht wert, ich wünschte ich wäre tot etc."

darauf sagt man, ich wünschte mir, du wärst gesund, du bist liebenswert, ich liebe dich, egal was passiert"

das würde man einem gesunden sagen, einem kranken muss man es min. genau so sagen.

ruhige, geduldige und klare gespräche sind wichtig, weil sich der kranke gerne in sich selbst verliert, mit emotionen nur sehr schwer umgehen kann, und selbst eher verwirrt und unklar ist.

hoffe, dass kommt so rüber, was ich damit ausdrücken will, dir noch viel kraft und verständnis für dich und deine familie!

herzliche grüße

henry
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Re: Völlig ratlos

Beitrag von YSS »

das mit den ich-botschaften hab ich schon versucht
aber egal was ich wie oder wann sag ich bekomm selten mal eine antwort die länger ist wie ein "hmm" kopschütteln oder kopfnicken
kommunikation erfolgreich gescheitert :/

und so wird vermutlich alles so weiter gehen wie bisher auch
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