@ Henry

Blümli
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@ Henry

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
3193e42
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe blümli!

ja, aus gefühlsmäßigen Gründen, habe ich "die Seiten" gewechselt, und schreibe jetzt mehr im Angehörigen-Bereich. Das kommt wohl daher, dass ich selbst mit meinen Angehörigen am meisten "zu tun" habe.

Außerdem kann ich hier am meisten helfen, jedenfalls i.M.

Ich bin bzgl. meines blogs ein paar Tage "hinterher", also die infos hier im Forum sind derzeit aktueller.
Das soll natürlich nicht immer so sein, ich werde versuchen, heute den Stand des Blogs nach zu ziehen.

Ich habe kein Problem, wenn Du mir hier antwortest, das macht für mich keinen Unterschied! Freue mich über jede Reaktion!

Herzliche Grüße aus Depressivien!

Henry
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Blümli
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Re: @ Henry

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
3193e42
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe Blümli!

Ja sag einmal, ich komme mir irgendwie auseinandergenommen und wieder zusammengefügt vor! Ich bin doch nicht der KEN?! *GRÖHLER*

Spaß beiseite, sturmfrau und Du, Ihr habt schon was drauf, mei Lierba!

Eventuell sind wir gemeinsam der Depression näher, einer Erklärung, die bis heute gesucht wird, enger auf der Spur, als jemals zuvor.

Der Rückfall, ist meiner Meinung nach (siehe auch mein aktualisiertes Blog) nicht wegen der Verletzungen gekommen. sondern mein Unterbewusstsein, hat die Gründe für die Verletzung analysiert, und wusste bereits, das es keine Zukunft für die Beziehung geben wird. Daher war ich im klaren Rückblick von heute (Sonntag), auf die Ereignisse vom vergangenen Dienstag, mehr traurig und verstimmt (die Verstimmung kam von der plötzlichen unbekannten Art des Rückfalls).

Dennoch ist etwas dran an dem Verarbeiten von tiefen Problemen, Verletzungen und Geschehnissen. Wir haben ja, wie (fast) alle Menschen die Angewohnheit, viel Nachzudenken.

Die depressiven Grübeleien, sind auch ein Ausdruck von einer Realitätsferne, einem Angst vor Versagen durch Anhalten der Zeit. Ich hatte oft solche Gedanken, wenn ich doch die Zeit anhalten könnte, und alles richtig machen. Wir leben dann ja nur noch im hier und jetzt, wie bereits einmal geschrieben. Dadurch halten wir gewissermaßen die Zeit an. Wir entziehen uns auch der Verantwortung, und blenden so weitere, damit zusammenhängende Probleme aus.

Das ist natürlich unrealistisch, und aus der Sicht vieler gesunder Menschen nicht zu verstehen.

Du hast völlig Recht mit deinem Freund, er ist noch nicht "durch". Du erinnerst ihn, und löst aus, bestimmt Verhaltensweisen, Rituale, Routinen.

Wenn es eine Chance haben soll, muss er das alles ablegen. Ich habe mich sehr verändert, und vor allem, habe ich mich selbst erkannt!

Ohne das ist es nicht möglich, wirklich aus der Depression heraus zu kommen. Mann muss auch gar nicht den Auslösen finden, ein Problem von manchen Therapeuten. Es mag wohl einen Auslöser geben, aber Depressiv werde ich nicht davon.
Wie Stefan so schon in der SHG beschrieben hat, das Fass kommt zum Überlaufen, durch den berühmten einen tropfen, aber in dem Fass, hat sich jede Menge Dreckwasser angesammelt, und das macht die Depression.

Die vielen unbewältigten Kindheitserlebnisse, der elterlichen Erziehung. Ggf. traumatischen Erlebnisse in Kindheit und/oder Jugend.
Die Eigenschaften, die wir von den Eltern mitbekommen haben, ob wir wollen, oder nicht. Die Unzulänglichkeiten, und dann die langen Jahre von Arbeit und Beruf, eigene Familie etc. Unmenschlicher Stress, Druck, Ängste, Versagen, Aufgeschobenes, Unerfülltes, Ungeklärtes.

Alles das löst dann die Depression aus, bringt das Fass zum überlaufen, macht uns fertig.

Wenn wir das klären, das Wasser reinigen, die Erlebnisse emotionalisieren, schaffen wir einen Überlauf, der das Fass nicht mehr zum überlaufen bringt, sondern ein Sicherheitsventil schafft, das sich rechtzeitig meldet.


Ja meine Familie hat sich teilweise noch gar nicht mit den Dingen richtig auseinander gesetzt, da stimme ich zu. Während ich in den letzten Monaten, ein paar Semester Psychologie im Schnelldurchlauf vollzogen habe, sind sie noch bei den Verletzungen, die ich letztes Jahr verursacht habe.

Dabei kann ich jetzt helfen, bei meiner Frau ist es anders, die Liebe hat sich verändert, durch den Stress, den ich Ihr gemacht habe. Es ist Zuneigung geworden, daher können wir auch sehr liebevoll miteinander umgehen, aber sie empfindet nicht mehr so, wie ich für Sie empfinde. Da es wirklich so ist, macht es auch keinen Sinn, das wir uns quälen. Sie hat es mit dem Verstand versucht, hat sich über Ihr Gefühl hinweggesetzt, und sich dazu gezwungen, es zu probieren, obwohl Sie keine Liebe mehr spürte. Das musste wir erst beide erkennen, bevor die notwendige Lockerheit wieder da war, um sich das gegenseitig ein zu gestehen. Das war erst heute möglich. Diese Kernerarbeit mussten wir leisten, weil wir wirklich sehr enge und vertraute, liebevolle und echte Jahre miteinander hatten.

Ich kann gar nicht anders, als Grundehrlich hier zu schreiben. Wahrscheinlich spürt man das an der Wortwahl und den Ereignissen.
Nach diesen ganzen Erlebnissen zu lügen, und einen Popanz aufzubauen, wäre wie ein kleiner Selbstmord, das käme keinesfalls für mich in Frage! Nie mehr! Die Jahre, die ich auf diesem Planeten noch habe, werde ich so etwas nie mehr tun. Ich werde Lügen, wenn eine Frau mich fragt, ob sie zu dick ist [ ], aber ich werde meine eigenen Gefühle und Emotionen nie mehr verleugnen oder verdrängen!

In diesem Sinne, Glück auf!

Henry
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susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber henry,
ich antworte Dir heute mal hier.

Also Du hast nun gemerkt, dass es vorbei ist aber eine tiefe Freudschaft wachsen wird. Das ist nicht das schlechteste ehrlich gesagt. Manchmal verändert Liebe und Zuneigung ja auch die alte Bahn und wenn man das zulässt kann ja auch ein Geschenk daraus werden. Ich habe vor über 20 Jahren nach 10 Jahren Beziehung eine Trennung erlebt. Diese war aber unser gewinn, weil seit dem habe ich einen großen Bruder gewonnen. Wir leben sogar mit unseren Familien nebeneinander.
Will sagen manches was nach Trennung aussieht nimmt nur einen neue Form an.

Und Deine Ausführungen zu Bauchgefühlen, Ahnungen und Intuitionen sehe ich genauso. Es ist sicher schwer diese zuzulassen und Ihnen zu vertrauen. Du hast aber sicher eine Menge davon und nicht jedes Grübeln ist auch gleich ein Teil davon. Mir scheint, dass Du ein Mensch bist mit vielen Intuitionen. Darauf kann man stolz sein , man muss sich nur ab und an mal schützen.
Sich seine "Mauer" bauen. In unsere Zeit heute wurde uns anerzogen, dass Menschen, die Intuitiv handeln auch gleich ein wenig dumm sind. Nur der Verstand setzt auch auf Erfolg!!! Dabei ist die emotionale Intelligenz nie gemessen worden und auch völlig unterschätzt worden. Sie gilt als unangenehm, nicht berechenbar. Sie ist aber wichtig und über dieses "Instrument" zu verfügen ist eigentlich ein Geschenk.
Die Ahnungen richtig einsortieren ist eigentlich das was gelernt werden muss.
Deine emotionale Intelligenz hat warscheinlich schon beim Einschlafen gewußt was ist. Gewußt, dass es nun alles eine andere Form annimmt. Das verunsichert erstmal ungemein, weil man es sich ja anders gedacht hatte.

Du bist meiner Meinung nach ein ziemlich wertvoller Mensch und hast ne Menge erlebt. Das führt natürlich auch zu vielen Gedanken. Aber ich denke auch, dass viele davon wertvoll sind.
Oskar Wilde hat mal gesagt: Es bedarf einer hohen emotionalen Intelligenz mit sich selbst alleine zu sein.

Du schaffst genau das. Du erhälst durch Dein Denken auch neue Anschauen vom Leben, was auch ein Geschenk ist.

Und ich weiss wovon ich hier rede. Es gab viele Phasen in meinem Leben in denen ich jeden Menschen beneidet habe der rein nachs einem Verstand handeln konnte, heute beneide ich diese Menschen nicht mehr. Weil die sind wie Computer: Sind sie mal weg ist es auch egal!

Du hast ein ganz schön großes Paket zu tragen und ich bin immer sehr gerührt und erstaunt wie Du die Dinge dann siehst und regelst. Du lässt uns daran teilhaben und hilfst damit anderen Menschen. Das könntest Du nie als rein Verstandgesteuerter Mensch.

das ist eine Menge wert und richtig wichtig, weil es mir als Angehörige mit Lebenserfahrung gut tut. Mich nie alleine sein lässt, mir Gedanken offenbahrt und mich so durchhalten lässt. Oder mich auf Wege bringt was ich als Aussnstehende tun kann.

Ich danke Dir gerne immer wieder mal dafür!!!

Wie geht es Dir heute und wie fühlst Du Dich??

Ich schicke Dir viele Gedanken mit Kraft!!

Lg Susiq




Blümli schrieb:
> Hallo Henry,
>
> ich lese bei Dir mit, seit Du hier bei den Angehörigen schreibst. Habe auch Deinen Blog gelesen. Ich würde Dir gerne etwas zu Deiner Geschichte schreiben, bezieht sich aber zum Teil auf das, was Du in Deinem Blog geschrieben hast.
>
> Deshalb meine Frage an Dich, ob es Dir recht ist, wenn ich Dir hier im Forum antworte ?
> Wenn Du das nicht möchtest, ist das kein Problem !
>
> Lieben Gruß
>
> Blümli

Blümli schrieb:
> Hallo Henry,
>
> ich lese bei Dir mit, seit Du hier bei den Angehörigen schreibst. Habe auch Deinen Blog gelesen. Ich würde Dir gerne etwas zu Deiner Geschichte schreiben, bezieht sich aber zum Teil auf das, was Du in Deinem Blog geschrieben hast.
>
> Deshalb meine Frage an Dich, ob es Dir recht ist, wenn ich Dir hier im Forum antworte ?
> Wenn Du das nicht möchtest, ist das kein Problem !
>
> Lieben Gruß
>
> Blümli

Blümli schrieb:
> Hallo Henry,
>
> ich lese bei Dir mit, seit Du hier bei den Angehörigen schreibst. Habe auch Deinen Blog gelesen. Ich würde Dir gerne etwas zu Deiner Geschichte schreiben, bezieht sich aber zum Teil auf das, was Du in Deinem Blog geschrieben hast.
>
> Deshalb meine Frage an Dich, ob es Dir recht ist, wenn ich Dir hier im Forum antworte ?
> Wenn Du das nicht möchtest, ist das kein Problem !
>
> Lieben Gruß
>
> Blümli

Blümli schrieb:
> Hallo Henry,
>
> ich lese bei Dir mit, seit Du hier bei den Angehörigen schreibst. Habe auch Deinen Blog gelesen. Ich würde Dir gerne etwas zu Deiner Geschichte schreiben, bezieht sich aber zum Teil auf das, was Du in Deinem Blog geschrieben hast.
>
> Deshalb meine Frage an Dich, ob es Dir recht ist, wenn ich Dir hier im Forum antworte ?
> Wenn Du das nicht möchtest, ist das kein Problem !
>
> Lieben Gruß
>
> Blümli
Susiq
3193e42
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe susiq!

vielen vielen Dank für den einfühlsamen Beitrag.

Wenn man in mein Blog schaut, sieht man, das ich Versäumtes aufgeholt habe, und das es natürlich viele Kommentare zu den finalen Trennung gab, die meiner Frau doch recht viel Böswilligkeit und Feindseligkeit unterstellen.

Das habe ich vor Veröffentlichung bereits geahnt, was ja nicht sehr schwer ist. Habe daher oft aktualisiert und Kommentiert.

Mir geht es eigentlich gut. ich werde morgen erst einmal mein altes zuhause verlassen, und wieder bei meinen Eltern "aufschlagen". Die werden sich freuen, das ich doch viel Abwechslung in Ihr Leben gebracht habe. Sie sind Mitte 70, und da erwarten Leute von Schlage meiner Eltern nicht mehr sehr viel vom Leben.

Ich merke wie sich meine Frau entspannt, ich bin entspann. weil ich eine klare Zukunft habe, und doch noch mit meiner Frau rechnen kann, und sie mit mir!

Wir haben wirklich das Beste aus der Situation gemacht, es fällt mir schwer, darüber in Heulen und Zähneklappern zu verfallen, auch wenn ich nicht mein Optimum erreicht habe. Ich habe weiterhin eine Familie, und wir sind für einander da.

Vor der Depression, hätte ich nie so denken können, da mein denken nicht frei war. Ich habe zwar auch damals, empfindsam gedacht, aber bei weitem nicht so umfangreich und tief. Es ist als habe sich die Stärke und Reichweite "meines" Radars verzehnfacht.

sturfrau warnt mich ja sehr massiv in dem Blog vor einer schleichenden aber umfassenden Verdrängung. Ich nehme das Ernst. Der Grad meiner Selbst-Erkenntnis, ist aber tatsächlich sehr hoch, so hoch wie noch nie. Ich könnte natürlich neue Dinge zum Verdrängen finden, aber Altes gibt es nicht mehr, ich habe alles, meine gesamte Kindheit geklärt.
Ich habe meine Zeit vor der Depression verstanden und weiß auch, warum es zur Depression gekommen ist.

Ich bin damit nicht fertig und an einem Ende angekommen. Der Weg geht weiter, Selbst-Erkenntnis verstehe ich als einen ständigen und lehrreichen Prozess.

In diesem Sinne, vielen Dank nochmals für die Info, Gedanken und Deine Erfahrungen. Es freut mich sehr, das es Parallelen gibt, in den beiden Biografien!

Herzliche Grüße

Henry
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wiwi
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Re: @ Henry

Beitrag von wiwi »

hallo henry,
ich glaube das du dir mit dem schreiben auch viel hilfst und viel für dich klärst. uns hilfst du natürlich mindestens genauso viel

aber ich glaube schreiben, gedanken sammeln usw. und etwas zum nachlesen haben in schwereren zeiten tut auch gut und heilt vielleicht auch einiges.

liebe grüße,
wiwi
susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Hallo Henry !
Ich antworte mal lieber hier, weil ich persönlich finde die Antworten etwas zu "hart" für mich.
Egal wie ausführlich du schreiben magst niemand kann sich ein Urteil erlauben wieso deine Frau so reagiert hat. Letzten Endes ist und bleibt das Ergebnis die Trennung ! Und Sie hat vielleicht auch gedacht Sie schafft es , Sie hat auch gewünscht es waere so und dann aber gemerkt, dass es doch nicht so in der Form das richtige ist.
Solche Dinge finde ich menschlich. Wir sind nicht immer perfekt will sagen : wie sagt man Trennung wann wie richtig ? Geht man Essen und lächelt dabei ? Ist man dann nicht auch danach getrennt ? Sie hat einfach mal gehandelt und dann gemerkt, dass es sich nicht so richtig für sich selber anfühlt. Eben menschlich
Nun gut Fakt ist : niemand kann hier beurteilen, ob Sie es gut gemacht hat oder nicht. Nur ihr beide muesst damit parat kommen.
Selbst wenn du erstmal verdrängen solltest kann das meiner Meinung nach auch erstmal gut sein. Dann mit Abstand sieht es eventuell auch alles für dich gut aus.

Ich selber hatte vor 6 Jahren durch ne schwere Endometriose (verklebungen in der Gebärmutter und bauchraum, sehr schmerzlich) so ein Hormondurcheinander das ich eine schwere Depression hatte. Ich war monatelang zu nix mehr faehig. Selbst anziehen war zuviel . Panikattacken waren mein Alltag! 2 Stunden schlafen und dann wieder. Nun etliche OPs spaeter, Einstellung der Hormone auf minimale Werte (mehr geht wegen der Krankheit nicht ) und zwei Jahren Therapie habe ich gelernt damit zu Leben.
Auch , dass niemand Rücksicht nimmt oder immer sein Verhalten überdenkt, ob ich davon wieder depressiv werde. Auch das habe ich gelernt. Und auch ueber mein Verhalten. Heute nehme ich nicht mehr jedes Gefühl auseinander. Ich kann jede Minute wieder schwer Krank werden oder durch zuviel Belastung depressiv werden. Nur ich lebe damit und nehme seit dem nicht mehr alles auseinander.
Ist man nicht auch einfach mal nicht gut drauf ? Nur so ? Ob depressiv oder nicht?
Dies soll nicht die Krankheiten Depression bagatellisieren. Genau das nicht, denn ich werde niemals davon geheilt werden, weil ich Hormone viel zu wenig nehme als ich brauche. Geht aber nicht anders , weil die Endometriose sonst wieder auftritt!!

Aber ich nehme vieles nicht mehr persoenlich und von anderen schon garnicht.
Die Menschen handeln alle gerade mal nach ihren Emotionen!!
Was ich Dir sagen wollte war , dass ich es toll finde wie du da jetzt deinen Weg findest... Wieviele schauen seltsam darueber, dass mein Exmann und unsere Partner so gut nebeneinander leben .... Wir uns helfen und als große Familie sehen . Na und ? Und so viele haben gesagt das geht nicht gut und wir wuerden unseren Schmerz der Trennung nicht verarbeiten. Blödsinn war das , es klappt seit Jahren!
Was sich für dich gut anfuehlt, kann auch auf Dauer gut sein .


Aber musst du zu deinen Eltern ziehen ? ist das nicht anstrengend? Meine sind lieb aber da wohnen ? Nee
Du gehst toll an die Sache ran !
Kannst stolz sein.
Und du offenbarst mir durch deine Offenheit eine männlichen Betrachtung. Die ist schon anders , stelle ich fest, als bei Frauen.
Gleich ist eben nicht immer gleich

Wuensche Dir noch viel Kraft, viele gute Wege und nur wenige Rückschläge. Ein paar gehören leider dazu. Musste ich auch erleben und tue es immer noch !! Manchmal taeglich !!

Liebe wuensche!
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe susiq,

ja das siehst du schon ganz richtig, meine Frau wollte es, und hat es dann doch nicht gepackt.

es hat nur etwas von depression, wenn sie mir vorher monatelang sagt, sie versteht, die depression, weiß das ich krank bin, und dann sagt sie, nee das ist nicht so, und sie nimmt mir übel das ich krank geworden bin, und sie kann mir das nicht verzeihen?

soll ich jetzt hingehen, und ihr sagen, ich verzeihe dir deinen handwurzel bruch, vorletzte weihnachten nachträglich nicht? das ist doch kinderkram. was hat sie bloß? ich hab echt schiss, das sie auch eine beginnende depression entwickelt hat?!

ich werde versuchen, über meine töchter, an sie ran zu kommen, damit sie wenigstens einen test macht.

danke für deine ein- und ansichten, klar ich bin mann, mit entsprechender denke. gehe also sicherlich anders um mit problemen, als eine frau. möchte aber noch viel lernen, vor allem von frauen, ohne mein mann sein zu verleugnen. einfach besser werden durch lernen.



danke für die vielen infos und tipps, sichtweisen und hinweise!

herzliche grüße

henry

ps: eltern sind kein problem. ich wohne ganz für mich, in meinem kleinen zimmerchen. sehe sie nur wenig und nur wenn ich will. außerdem habe ich sie völlig überwunden. ich spiele ein bisschen mit den beiden, und wenn ich genug habe, gehe ich wieder!

außerdem ist hier stadt, und "zu hause" ist flachstes land, da komme ich gar nicht weiter alleine, ohne auto etc.

daher bietet es sich an. billig ist es auch, das kann ich gut brauchen i.M.
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Hallo Henry !
Ich antworte mal lieber hier, weil ich persönlich finde die Antworten etwas zu "hart" für mich.
Egal wie ausführlich du schreiben magst niemand kann sich ein Urteil erlauben wieso deine Frau so reagiert hat. Letzten Endes ist und bleibt das Ergebnis die Trennung ! Und Sie hat vielleicht auch gedacht Sie schafft es , Sie hat auch gewünscht es waere so und dann aber gemerkt, dass es doch nicht so in der Form das richtige ist.
Solche Dinge finde ich menschlich. Wir sind nicht immer perfekt will sagen : wie sagt man Trennung wann wie richtig ? Geht man Essen und lächelt dabei ? Ist man dann nicht auch danach getrennt ? Sie hat einfach mal gehandelt und dann gemerkt, dass es sich nicht so richtig für sich selber anfühlt. Eben menschlich
Nun gut Fakt ist : niemand kann hier beurteilen, ob Sie es gut gemacht hat oder nicht. Nur ihr beide muesst damit parat kommen.
Selbst wenn du erstmal verdrängen solltest kann das meiner Meinung nach auch erstmal gut sein. Dann mit Abstand sieht es eventuell auch alles für dich gut aus.

Ich selber hatte vor 6 Jahren durch ne schwere Endometriose (verklebungen in der Gebärmutter und bauchraum, sehr schmerzlich) so ein Hormondurcheinander das ich eine schwere Depression hatte. Ich war monatelang zu nix mehr faehig. Selbst anziehen war zuviel . Panikattacken waren mein Alltag! 2 Stunden schlafen und dann wieder. Nun etliche OPs spaeter, Einstellung der Hormone auf minimale Werte (mehr geht wegen der Krankheit nicht ) und zwei Jahren Therapie habe ich gelernt damit zu Leben.
Auch , dass niemand Rücksicht nimmt oder immer sein Verhalten überdenkt, ob ich davon wieder depressiv werde. Auch das habe ich gelernt. Und auch ueber mein Verhalten. Heute nehme ich nicht mehr jedes Gefühl auseinander. Ich kann jede Minute wieder schwer Krank werden oder durch zuviel Belastung depressiv werden. Nur ich lebe damit und nehme seit dem nicht mehr alles auseinander.
Ist man nicht auch einfach mal nicht gut drauf ? Nur so ? Ob depressiv oder nicht?
Dies soll nicht die Krankheiten Depression bagatellisieren. Genau das nicht, denn ich werde niemals davon geheilt werden, weil ich Hormone viel zu wenig nehme als ich brauche. Geht aber nicht anders , weil die Endometriose sonst wieder auftritt!!

Aber ich nehme vieles nicht mehr persoenlich und von anderen schon garnicht.
Die Menschen handeln alle gerade mal nach ihren Emotionen!!
Was ich Dir sagen wollte war , dass ich es toll finde wie du da jetzt deinen Weg findest... Wieviele schauen seltsam darueber, dass mein Exmann und unsere Partner so gut nebeneinander leben .... Wir uns helfen und als große Familie sehen . Na und ? Und so viele haben gesagt das geht nicht gut und wir wuerden unseren Schmerz der Trennung nicht verarbeiten. Blödsinn war das , es klappt seit Jahren!
Was sich für dich gut anfuehlt, kann auch auf Dauer gut sein .


Aber musst du zu deinen Eltern ziehen ? ist das nicht anstrengend? Meine sind lieb aber da wohnen ? Nee
Du gehst toll an die Sache ran !
Kannst stolz sein.
Und du offenbarst mir durch deine Offenheit eine männlichen Betrachtung. Die ist schon anders , stelle ich fest, als bei Frauen.
Gleich ist eben nicht immer gleich

Wuensche Dir noch viel Kraft, viele gute Wege und nur wenige Rückschläge. Ein paar gehören leider dazu. Musste ich auch erleben und tue es immer noch !! Manchmal taeglich !!

Liebe wuensche!
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

SORRY habe zweimal auf Senden gedrückt und nun ist Beitrag doppelt!!
lg
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber Henry,
ja Du bist MANN und ich musste gerade ein wenig schmunzeln ehrlich gesagt.
Schmunzeln, weil Du schreibst Du willst über die Töchter an Sie heran kommen, weil Du denkst, dass Sie am Anfang einer Depression steht.
Jetzt bin ich mal die Frau: Ich habe eine Entscheidung getroffen und möchte nun mal danach leben und Du versuchst über die Töchter an mich heran zu kommen. Das würde mich nerven, weil ich das Gefühl hätte Du würdest mich nicht ernst nehmen. Meine Entscheidung nicht respektieren, sondern versuchen Sie zu erklären und einen anderen Grund dafür zu finden als die , die ich genannt habe. Nachdem DU gesagt hast, Du kannst damit leben sähe es für mich so aus als das DU gerade das nun nicht kannst!

Ja Du hast Recht, dass es natürlich so ist, dass man eine Krankheit nicht jemandem nachhalten oder vorwerfen sollte. Bin ich aber zu meinem Partner sauer, weil ich mir den Arm gebrochen habe ist es für die Angehörigen leider leider leider nicht die gleiche Verletzung wie die, die ein Mensch verteilt, weil er depressiv ist.

Und ich jetzt mal hier als Angehörige: Bei einem Armbruch meines Partners redet der Arzt ganz selbstverständlich mit mir als Angehörige darüber. Bei Depression fühle ich mich ständig ausgeschlossen!!! Weil es immer so ist, dass der Betroffene den Weg vorgibt.
Der aber ist nach manchen Gesprächen beim Arzt so fertig, dass er von 1 Stunde Gespräch keine Minute braucht zum Erzählen was war!!
Das alles lieber Henry sind andere Verletzungen. Es tut so viel weh, wenn man zusehen muss.
Deine Frau hat sicher Angst, weil dieses ALLEINE sein und sich ALLEINE fühlen wenn der Kranke seine Ruhe braucht ist schwer. UNENDLICH.
Und auch dieses "Verstehen" was meint der Kranke mit dem was er sagt wirklich und was ist durch die Krankheit entstanden.....

Ich ganz persönlich finde es ist ungemein schwer dann nicht auch in eine Depression zu verfallen, weil die Belastung sehr hoch ist.

Da Du mich hier hast schreiben lassen und Deine Beiträge lesen habe ich erst einiges verstanden.

So aber jeder hat nur ein einziges Leben und wenn Sie es jetzt gerne so leben möchte würde ich persönlich einfach mal was Zeit verstreichen lassen.
Du hast Therapien machen können und viel gelernt, Sie war die Angehörige.
Und vielleicht hat sie auch einfach das Gerede von der Krankheit mal satt und möchste nur mal Leben haben. Sorry, wenn ich das mal so ausdrücke. Ich meine das nicht böse, meine nur einfach mal ein bisschen die Dinge laufen lassen , also LOS LASSEN wird dann noch weitere Nähe bringen.
Susiq
bigappel
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Re: @ Henry

Beitrag von bigappel »

Lieber Henry,

noch ne weibliche Sichtweise:

sprech mit ihr direkt.
Sie ist eine erwachsene Frau.

Und Sichtweisen zu verändern, über die Kräfte zu gehen und irrational zu handeln, ist nicht nur den Erkrankten ausschließlich
vorbehalten, sondern auch Menschen in Ausnahmezuständen! Und darin befindet sich Deine Frau.

Ob sie auch Depressionen hat, weiß ich nicht, aber bitte behandle sie wie eine erwachsene Frau, Deine langjährige Partnerin, die Respekt verdient hat.

Wenn mein Freund in einer Depression ist, merkt er auch hin und wieder meine emotionale Sprunghaftigkeit an, die ihm zu schaffen macht.

Ob das die gleiche oder ähnliche Situation ist, wie bei Deiner Frau, weiß ich nicht.
Aber ich kann für mich sagen, dass ich manchmal, je nachdem wielange die Phase dauert und wie belastet ich selber bin, ich auch nicht mehr weiß, ob mein LG aus der Krankheit handelt oder aus Nicht-Wollen oder sogar "Bösartigkeit".

Irgendwann ist man so über seine Kräfte gegangen, nicht richtig, aber menschlich, das man selber überfordert ist.
Dann kann man auch schonmal was aussprechen, was wahrscheinlich blödsinnig oder nicht richtig oder beides ist.

Bitte gewähre auch ihr, nicht immer rational zu handeln! Auch sie ist nur ein Mensch

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Auch an PIA:
Ganz genau so wie Du es schilderst sprichst Du mir aus der Seele.
Ich selber habe mich vor zwei Wochen selber nicht mehr erkannt als ich, die immer ruhig bleibt, plötzlich richtig laut geworden bin. Seit Wochen und Monaten hat mein Mann nun seine schwere schwere Phase. Tage des lauten Lachens, wie Tage der völligen Erschöpfung, Panickattacken und viele viele Situationen wo er sich von anderen angegriffen fühlt, dann aggressiv wird. Für mich völlig ohne Grund. Da sind Freunde plötzlich blöd usw.
Ich habe abgefedert , gut zugeredet, zugehört. Immer wieder die Geschichten er sei todeskrank. Also jeder Husten war Krebs und das hat der echt gedacht. Der Arzt der sagt sie müssen Tabletten nehmen, zu hause bleiben, da schwere Überlastungsdepression vorliegt. Er der nix tat außer schimpfen, weiter arbeiten geht und leidet. Das gemeinsame Leben geht aber weiter. Einkaufen, Versicherungen abschließen, Urlaub planen, Einladungen usw. und er der starr nichts tun will.
Da war ich irgendwann so durch, dass ich laut geworden bin.
Habe mich entschuldigt und bin erstmal an die Luft gegangen spazieren und zum Weinen.
Später habe ich ihm gesagt, dass er auch mal verstehen muss, dass er hier Unterstützung bekommt aber nicht wenn er nix tut und nur ausharrt. Auch ich habe Leben und das was ich hier gerade werden würde will ich nicht sein!!! Furchtbar!!!
Er nimmt nun seit mehreren Wochen die Tabletten und ein Termin beim Facharzt ist Anfang Februar und er beschäftigt sich laaangsam mit der Diagnose. Laangsam aber ist ok und ich gehe auch alleine raus und lasse ihn mal alleine. Geht gut... Er fängt sogar an anderen davon zu erzählen.

Genauso meinte ich das : Es kann sein, dass man jemanden liebt aber die Krankheit Depression hat auch Auswirkungen auf das Leben als Angehöriger.
Besser wäre auch für uns eine Begleittherapie.
Ich habe mich jedenfalls angemeldet und eine Therapeutin gefunden, die mich begleiten will. Das aber sollten die Ärzte mal vorschlagen.

Zu Dir Henry:
Das alles sind niemals Vorwürfe, sondern Gedanken, die einem da so passieren. Sieht man den Menschen so leiden den man liebt und kann nur da sein, muss aber auch Leben noch leben, leidet man oft an völliger Überlastung!! Ein Leben an Grenzen der Belastbarkeit. Das ist bei jeder Krankheit so. Da einen Weg finden ist nicht immer einfach. Aber all das weißt Du sehr gut wie ich es auch oft lese.

Deswegen bin auch ich viel Sprunghafter als früher geworden.
Z.B. auch weil ich mal raus muss daheim und dann schwupps bei ner Freundin stehe.. Früher habe ich mich schnell angemeldet. Oder ich selber bin oft so unsagbar müde, dass ich lange schlafen muss. Und manchmal mache ich Fehler, weil ich mit meinen Gedanken woanders war oder bin. Da passieren mir auch mal Sachen oder ich verhalte mich in seinen Augen merkwürdig. Dann sage ich auch immer nur: Erwarte keine Perfektion von mir, ich habe viel um die Ohren und packe es auch aber dann passiert halt auch mal was, was nicht so gut ist. SORRY!!! Bin auch nur ein Mensch. Das versteht er aber dann auch mittlerweile !!!!

Trotzdem gibt es auch für mich schlimme Tage und dunkle Seiten an denen ich einfach sauer bin aufs Leben, weil das jetzt passiert ist wo es alles nun hätte gut laufen können Ja ich gebe es zu!!! Sogar passiert es mir manchmal, dass ich Paare sehe die mal eben Kurzurlaub machen oder spontan abends was unternehmen, dass ich "neidisch" bin. Klar ich bekomme mich auch wieder ein
Aber ich habe halt auch manchmal so Tage ... Dann schimpfe ich auch mit mir und bin dann auch schnell wieder "normal". Schau in seine Augen und schaue ihn an und liebe ihn einfach und denke es wird schon irgendwie werden.

Das einfach mal so, damit Du auch diese Gedanken dann mal liest.....
UND dies ist kein Vorwurf, weil alle Menschen und Paare haben diese Tage auch!!

Liebe Grüße
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

liebe pia + susiq + sunshine!

ganz ganz vielen dank für die info. das waren ebenfalls sehr gute einblicke in selbstbestimmte und unabhängige denke!

zum thema "meine Frau über unsere Töchter zu erreichen", da habe ich ,ich offensichtlich zu knapp und missverständlich ausgedrückt. ich will nur meinen töchtern sagen, dass sie in bezug auf diese möglichkleit (meine frau hatte mir ja, wass ihr nicht wissen könnt, bevor sie anfang dezember zum ersten mal die trennung ausgesprochen hatte, auch sehr massiv über physiche probleme wie herzrasen, kopfschmerzen, schwäche etc gesprochen. deswegen bin ich in sorge. unsere töchter sollen selbst- und eigenverantwortlich nach meiner ehem. frau sehen, und selbst entscheiden, ob sie mit meiner frau sprechen.

ich will mich da werde aufdrängen noch "hintenrum" einmischen. ich habe bereits gestern meiner frau geschrieben, das ich sie ganz in ruhe lasse, damit sie zur ruhe kommt.
sie hat die trennung gewollt, ich ich werde das nicht torpedieren. ich bin selbst ganz froh, wenn nach dem vielen hin und her etwas ruhe habe. es hat mich schon kraft gekostet, nach der glücklichen und fast märchenhaften neufindung, am ende dann eine trennung zu bekommen, diese dann noch mit eigentlich unhaltbaren vorwürfen.

ich bin nicht beleidigt, nicht tief getroffen, oder renitent. nur ein wenig traurig, dass die krankheit in so fern gewonnen hat, dass die persönlichen vorwürfe (die ja monatelang nicht gemacht wurden, immer wurde von selbst gesagt, von der ganzen familie, "wir wissen, du bist krank, du kannst nichts dafür!) so schwerwiegend und umfassend gemacht wurde.

wie kann man das denn mit der erwähnten freundschaft vereinbaren. gerade freunden verzeiht man doch. und mir kann man das alles gar nicht verzeihen, aber man will unbedingt, das ich weiterhin freund bin?!

bin ich auch, aber verstehen kann ich es nicht.

ganz herzlichen dank für die vielen guten gedanken und infos. macht wirklich spaß, das so zu diskutieren, und ich lerne ne menge dabei!

henry
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susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber Henry,
mit Spannung habe ich auf Deine Antwort gewartet
Du hast Recht und zwar absolut!!! Erst Verständnis, dann wieder nicht. Das alles spiegelt die Schwierigkeit dieser Krankheit dar!!! Eigentlich versteht das Umfeld die Krankheit und eigentlich genauso wenig nicht..... Du hast auch absolut Recht mit dem Satz "Freunde" verzeihen. So ist es leider nicht immer.
Bei Euch allerdings denke ich muss Freundschaft nun auch erstmal gelebt werden. Die Zöpfe der alten Verhaltensmuster müssen erstmal abgeschnitten werden. Das ist ja auch ein Prozess bei dem viele alte Verletzungen rauskommen. Auch weil man unter "Freunden" ja auch meist viel mehr sagt als unter Partnern Nun endlich kann man auf freundschaftlicher Ebene viel mehr loslassen. Siehe es als Prozess der Veränderung, der Reinigung.
Dann ist nun erstmal das Leben als Freunde zu leben. Da wird es noch den einen oder anderen Reibungspunkt geben.
Hat auch damit was zu tun, dass derjenige, der nun die Trennung will auch erstmal im eigenen "schlechten" Gewissen beruhigt ist, wenn er dem "Verlassenen" nicht gleich alles nimmt. Leider traurig aber wahr ... Mit der Zeit stellt man dann fest, dass man sich aufeinander verlassen kann und das Alte lässt man hinter sich und die neue Form läuft in Ihren Bahnen.Dann ist es ein Geschenk solch eine Freundschaft zu haben. Es ist viel intensiver als andere Freundschaften, weil man sich gut kennt.
So jedenfalls ist es mir ergangen und ich weiss es bis heute auch noch 20 Jahre später absolut zu schätzen.
Aber es heisst nun auch erstmal Geduld haben und schauen wohin es führt.
Für Dich ist es nun auch ein Weg auf den Du Dich konzentrieren kannst.
Deine Töchter anzusprechen und sie für das Thema zu sensibilisieren finde ich zwar verantwortungsvoll und ich dachte auch nicht, dass Du nun versuchst auf dem Wege an Sie ranzukommen aber was ich meinte ist: Du musst nun ein wenig auch das tun, was Du mir gesagt hast : Die Dinge laufen lassen. Egal was Du denkst oder siehst über Sie muss sie selber rausfinden. Auch keine Hilfestellung über die Töchter auch wenn Du weisst, dass es anders besser läuft, wenn das Umfeld sensibilisiert ist.
Ich sehe nämlich die Gefahr, dass man so denken könnte : Jaja nun hat er die Krankheit, dran gearbeitet und nun sieht er in jedem gleich auch die Krankheit. Also mal nix sagen , nix tun, da sein, wenn Du gefragt wirst meinte ich. Grenze ziehen. Dich auf Dich konzentrieren und Deinen Weg.

Auch wenn Sie Depressionen haben sollte ist das nun ihr Weg. Genau das hast Du mir gesagt. Ich soll meinen Mann laufen lassen und da sein, wenn er es ausdrücklich sagt. Und ich tue das genauso .
Seit dem ist es besser und ich lebe wieder mein Leben und besuche meine Freunde und wenn er will kann er mit, wenn nicht, dann bleibt er weg. Und siehe da: Seit dem bemüht er sich auch mal wieder um seine Freunde. Schleppend aber immerhin....

Ich hoffe ich kann Dir verständlich machen was ich meine. Du handelst echt sehr fürsorglich und lieb und denkst mit. Mitdenken ist aber nun nicht mehr deine "Baustelle" meiner Meinung nach. So wie es kommt, kommt es und Du bist da, wenn Hilfe benötigt wird.
Das musst Du Ihr auch nicht mehr großartig schreiben, sondern danach handeln wie sie es will. Du lebst Dein Leben und suchst Deinen Weg und machst Dich mal bisschen rar Das wirkt Wunder. Lass Sie fühlen wie es ist ohne Dich. Alles andere kommt von alleine.
Auch wenn es schwer fällt....

Menschen an sich haben immer erstmal verständnis, wenn Menschen schwer krank werden. Aber im Alltag irgendwann wird es vergessen. Will Dir ein Beispiel nennen:
Habe eine liebe Freundin, die an meinem Bett im Krankenhaus stand. ich hatte gerade nach 7 Tage die Intensivstation verlassen, wog noch 40 Kilo und war vom Tod gekennzeichnet. Laut der Ärzte vertrat man die Auffassung entweder sie packt es oder nicht.
Die stand da und hat fürchterlich geweint!!!
Als ich dann später wieder nach Monaten Arbeiten gehen konnte und nach einigen Rückschläge meine Arbeitszeit verkürzen musste, bekam ich ironisch zur Antwort: Ach du hast ja nen Arbeitgeber, da kann wohl jeder machen was er will!!! Ne kann man nicht, dafür musste ich mit vielen Attesten kämpfen (nur am Rande! ) Sie selber war nämlich zu dem Zeitpunkt mit Ihrem Leben unzufrieden, somit hat sie einfach "vergessen" wie es mir geht!
Jeder weiss z.B. auf meiner Arbeit, dass ich krank war und auch noch bin. Ich bekomme einen höhenverstellbaren Tisch wegen meiner OP´s und nun möchte jeder auch so einen BIERSTEHTISCH haben .. So sind die Menschen und so sind sie auch gerade mit Krankheiten will ich sagen. Erstma Verständnis und dann irgendwann wird es dem einen oder anderen zuviel. Die haben auch alle Ihre Sorgen und Probleme. Mein Arzt damals hat in meiner schwersten Stunde damals folgendes gesagt: Diese Krankheit ist ein Fluch und ein Geschenk zugleich. Ein Geschenk, weil Sie sehen werden, wer nun wirklich Ihr Freund ist, weil Sie auf neue Menschen treffen werden, die sie nehmen wie sie sind, weil sie alte schlechte Zöpfe nun abschneiden werden.Weil sie nun eine Erfahrung gemacht haben, die Menschen erst machen,wenn sie alt werden, weil Sie nun die Erkenntnis gewinnen werden im Hier und Jetzt zu leben und besser für Sich zu sorgen und Zeit als wertvoll ansehen!
Nun in meinem Zustand dachte ich der TYP spinnt ja echt Aber er hatte Recht!

Und viel davon hast Du nun auch. Du hast viel gelernt, einen großen Berg bestiegen und das verleiht natürlich auch die Fähigkeit vieles anders zu sehen. Nur nicht jeder will das auch wissen.

Oder jeder hat , wie Du es gesagt hast , sein TEMPO!!! Das sagst Du immer wieder !!!

ich finde es ganz schön toll wie Du offen und ehrlich deine Gedanken schreibst und auch die Erkenntnisse , die Du schon alle erlangt hast. Ganz besonders die Bereitschaft noch mehr zu lernen wird dich von vielen unterscheiden.
Bin gespannt was da noch kommt

Lg
Susiq
Susiq
bigappel
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Re: @ Henry

Beitrag von bigappel »

Liebe Susi,

Deine Zeilen berühren mich sehr.
Ich kann dem nur beipflichten.

Eine Begleittherapie für die Angehörigen wäre nach meiner Auffassung als Angebot das einzig und ausschließlich Richtige!

Leider sind viele Mediziner davon Lichtjahre entfernt.

Ich lebe ja nur mit meinem LG zusammen;
zähle also schonmal überhaupt nicht und außerdem stehe ich andauernd, wenn ich ihn auf seinen Wunsch begleite in dem Licht, der Kommandeurin.

Kann ich einerseits verstehen, andererseits frage ich mich wirklich, ob es so unverständlich ist, dass der Mensch, der einen liebt und man dies so möchte, begleitet.

Wenn es nicht so traurig wäre, hätte ich mich bei diversen Reaktionen von Ärzten schon weglachen können.
Ich scheine außerirdisch zu wirken.

Es ist sehr schade, dass das "Gesamtpaket" des Erkrankten, wozu nunmal sämtliche Angehörige gehören, nicht berücksichtigt wird; dies ist letztlich sicherlich nicht nur die Denkeweise der Schulmediziner, sondern auch eine politische Angelegenheit der Finanzierung, aber es ist schade.

Es gäbe sicherlich mehr positive Ausgänge für den Erkrankten und seine Angehörigen.

Ich freue mich riesig auf weitere Beiträge von Dir, liebe Susi.

Herzlichst
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Hallo alle!
Ja wir Angehörigen sind sehr alleine ! Ich spreche mich auch nicht dafür aus, dass wir Tu den Gespraechen gehen ! Sondern für Hilfe zur Begleitung. Wir lieben , wir lernen , wir muessen Grenzen ziehen wo andere normal welche haben, wir fuehlen uns manchmal einsam , wir vermissen unseren liebenden Menschen , wir hoffen , wir Freuen uns wenn es gute Tage gibt , wir muessen plötzlich absichtlich an uns denken um uns nicht zu verlieren, wir erleben Enttäuschungen, werden verletzt und lieben weiter und sind auch damit gluecklich aber jemand kompetenten an der Seite koennen wir gebrauchen Fallen wir wegen der belastungen naemlich aus Kosten wir auch Geld !

Also ich habe mich einfach bei ner Therapeutin angemeldet und die rechnet das halt mit Irgendwas für mich ab. Klappt und nennt sich Verhaltenstherapie ! Also was viele hier auch machen. Da quatsche ich mir das von der Seele. Oder hier.

Nur darauf musste ich selber kommen.
Wie auf vieles ! Henry du hast mir das eine oder andere auch erklären koennen, viele andere auch.
Danke !
Trotzdem bleibt es schwer .

Ich musste gar lernen den
Mann, den ich Liebe in immer schwerere Phasen laufen zu lassen. Denn nehme ich ab muss er sich nicht kümmern. also lasse ich ihn ab und an einfach echt ins Messer laufen. Hart und ich muss damit fertig werden, das mein Herz zerreisst! Nur dann ploetzlich wird er wach und handelt.

Und dabei soll man sich dann auch nicht verlieren !
Das ist mal ne Lebensaufgabe ! Aber schaue ich in seine Augen Liebe ich aus vollem Herzen .
Ich bemühe mich nun.das Leben so zu nehmen und trotzdem Dinge zu tun, die mich erfüllen.
Das tut gut. Gewünscht habe ich mir allerdings einen lustigen lieben Mann , der auch mal auf mich eingeht. Wenn ich ehrlich bin. Aber ich habe aus Liebe geheiratet und haette er nen Unfall gehabt oder sonst was waere ich auch nie weggelaufen. Und diese Krankheit ist wie sie ist und sein ist sein Tempo!

Auch wenn es mich manchmal aergert
In dem Sinne danke an alle im Forum
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe Susiq!

oh ja, es ist und bleibt Schwer, das will und kann ich dir nicht nehmen!

ich will nicht, weil du dann nicht die Chance hättest zu verstehen,

ich kann nicht, weil uns das niemand abnehmen kann,

aber trotzdem helfe ich dir und bin bei dir, über dieses sch... Internet, das mich die letzten 2 tage so "herausgefordert" hat.
Nehme dir etwas Druck und Last weg, in dem Wissen, nicht mehr tun zu können, aber manchmal ist das schon ganz schön viel!

In diesem Sinne, vom ganzen Forum, BITTE!

Henry
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susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber Henry !
Lieb, dass du Worte findest die ein wenig trösten. Und ja klar ist Internet und daher nicht so spürbar wie wenn einer vor einem steht.
Lese ich nun aber deine Zeilen habe ich heute extrem das Gefühl Dir geht es nicht gut ! !!
Das wird wohl mit dem durcheinander der Woche zusammen haengen. Mehr als verstaendlich !

Du brauchst nun also gute Liebe Gedanken, nicht ich. Du musst hier auch mal wissen, dass auch ich gutes in Gedanken schicke !!! Gaaaanz viel. Vielleicht vergisst der eine oder andere ab und an, dass es nicht nur Zeilen sind , sondern wenn auch anonyme alles Menschen sind!! Du hast ne Menge erlebt und das braucht nun Zeit und nette Liebe Worte und Gedanken!

Also ich schicke fleissig zurueck

Ganz Liebe gruesse
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe Susiq!

wäre ja auch ein wunder gelle?!

ich habe schon einiges an tränen geweint, viel nachgedacht. und komme immer wieder zu den punkten im blog zurück. meine familie ist lichterjahre hinter mir i.m., was das verstehen und akzeptieren angeht. deswegen kann ich ihnen gar nicht einen gedanken entgegen bringen, der in irgend einer weise, böswillig wäre, oder selbstgerecht.

ich bin krank, da lasse ich nicht mit mir feilschen, und aussagen meiner familie dazu, die anders lauten, oder das mit schuld verknüpfen, sind eindeutig falsch und ungerechtfertigt.

mir geht es, den umständen entsprechend, gut!

herzliche grüße + danke für die <3 - hilfe, ist angekommen!

henry
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber Henry!
Klar sind die ganz weit weg vom Verstehen her ! ! Das ist bei den meisten
Menschen so , auch oder gerdeade bei den liebsten! Kann dich da so gut verstehen. Ich lebe damit und das geht auch. Frueher dachte ich , ich muesste gerade bei den liebsten, die bei mir alles mitgemacht haben verstaendnis bekommen. Ja am Anfang schon. Endo aber ist gemein, weil Sie starke Hormonschwankungen ausloest!
Ich kann Tage haben da bin ich traurig und weiss keinen Grund. Und dann komme ich kaum raus . Somit weiss ich genau wie du fuehlen musst. Natürlich moechte ich mich nicht damit vergleichen was ein depressiver Mensch ertragen muss. Ich kann er nur erahnen und dann noch was obendrauf, Leben neu planen.
Das aber hoffe ich wird für dich auch eine Neue Chance sein. Jetzt wieder neu umdenken, was für dich auch nicht einfach ist. Du hast nun eine riesige Menge gelernt und so wie ich sehe bist du auch in der Lage den weg zu gehen.
Ich wuensche Dir gerade jetzt die Welt wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen , den
Mut neues auszuprobieren, genügend Kraft wichtige Momente auszukosten und positives nachspüren zu lassen. Damit du weiter mit der Krankheit gut umgehen kannst.
Und siehst du nun auch was ich meinte mit dem Satz : wieso nimmt man nicht die Angehoerigen mehr mit ins Boot? Die sind wie sie sind und du bist den weg der Krankheit gegangen. Auch wenn man in der Zeit erklärt, was du sicher getan hast. Bleiben die angehoerigen auf der Strecke.
Klar, dass die auch "erwarten" , dass nun alles vorbei und überstanden ist. Wir sind programiert von klein an mit dem Gedanken "falle ich hin, tut es mal weh und mit Liebe ist es dann schnell überstanden" . Niemand bereitet Menschen emotional darauf vor , was man tut, wenn Krankheit bleibt und man lernen kann damit zu leben.
Es gibt tatsächlich Menschen, die mich fragen wieso ich noch lachen kann . Echt ! Dabei habe ich sogar auf der intensivstation manchmal gelächelt.
Das verstehen echt viele nicht. Oder wie man damit leben kann zu wissen, dass die Krankheit immer bleibt und ausbrechen kann. Dabei geht es . Muss es ja auch! Ich habe irgendwann mal gedacht: ich wache trotzdem jeden Tag auf also bevor ich verbittere dann lieber mit nem lächeln. Genau das verstehen viele einfach nicht und die wollen das auch nicht. Als koennte man sich anstecken!
Unsere Welt will erfolgreiche, fröhliche Menschen.
Zum Glueck nicht alle
Du bist auch nicht so.

Ich schicke Dir such heute viel Kraft und gaanz viel sonnige freundliche Gedanken.
Susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe Susiq!

ich musste erst mal weinen, als ich deinen beitrag gelesen habe, er hat mich so bewegt. *SCHNIEF* *HEUL* *SEUFZ*

Ich habe ja bereits geschrieben, ich brauche auf etwas ruhe. Das ich ihr am Ende auch noch mitteilen durfte, wie es jetzt weitergeht, weil Sie beim Abschied zu mir nur sagte "Bitte melde dich unbedingt, wenn Du irgendetwas brauchst!"

das was ich wirklich brauchte, stand vor mir, und hatte mich gerade final verabschidet.

Als wenn das i.M. gerade opportun wäre, das ich Ihr jetzt gerade den hessi james mache, und ein ohr ablabere, sie mit meinen problemen vollstopfe etc.

daher bin ich auch ganz klar raus aus der Sache. sendepause. fertig.

Wie Du schreibst, alte Zöpfe müssen runter, und Sie muss erst mal wissen, was sie eigentlich will, und auf dem weg sein.

ich weiß es. italienisch kurs ist schon vor weihnachten gebucht worden, und über mein neues studium habe ich mich auch schon am 22.12. informiert.

hatte ich natürlich alles unter andere vorzeichen gedacht und geplant. aber ich will es wirklich durchziehen, es ist kein, ohne meine frau, will ich ja jetzt gar nichts mehr. nein, so viel habe ich gelernt, durch das alles. ich will leben! ich will etwas erleben, ich will lernen, ich will gutes weitergeben.

ich finde das ganz super, wie du dich gefangen hast. die ganzen, "lach dich gesund" konzepte kann man vergessen, wenn es nur als kochbuch-rezept angewendet wird. so wie du es selbst erfahren hast, wirkt es wahre wunder. es ist immer wieder interessant, wie unsere bewusstsein diese gradwanderung vollzieht, und sehr genau trennt, zwischen wissen und gefühl, angelernt und begriffen, wahr und unwahr, authentisch und nachgeplappert.

vielen vielen dank, du warst das beste, was mir heute passiert ist! Absolut!

herzliche grüße + ein freudiges und warmes lachen!

henry
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Re: @ Henry

Beitrag von susiq »

Lieber Henry!
Danke für deine Worte! ! Du bist es hier, der bewegt.....
Und danke für deine lachenden Gedanken. Die sind gut angekommen.

Sie war das was du brauchtest hast du gedacht als sie vor Dir stand ? Ja im ersten Moment , im zweiten Nein. Du brauchst dich ! Ja erstmal nur dich . Ich finde es so toll, dass du nun zu neuen "ufern" schwimmst. Deine Lebensbejahrung ist doch ein Wunderbares Geschenk und deswegen werden sich neue Türen öffnen .
Es ist So ... Und das ist schön....
Du wirst das Geschenk gerade weil du so viel hinter Dir hast und so viele Dinge gelernt hast auch zu schaetzen wissen.
Schau mal wieviel du zu geben hast .
Mir hast Du geholfen und tust es immer wieder.
Dank deiner Zeilen habe ich mal wieder ne Menge gelernt. Wieder mehr an Erfahrung gesammelt!

Ich verstehe die Krankheit immer besser. Es strengt mich an aber ich mache halt mal wieder was für mich . Ich erlaube es mir , dank deiner Erklärungen.

Also du bist mit all deiner Erkenntnis nicht alleine wie du siehst und so wirst du auch auf neue Leute treffen.
Wir haben uns ja auch hier getroffen irgendwie
Auch heute ne große Portion Ruhe und sonnige Gedanken
Alles Liebe susiq
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Re: @ Henry

Beitrag von 3193e42 »

Liebe Susiq,

oh wow, das tut gut! ich bekommen ja an vielen stellen mit, wie es gehen kann, nicht nur hier im forum. auch in der SHG gibt es viel stress und aufregung.

und da tut ein uneigeschränktes lob echt sehr gut. ich tue es ja selbst, aber ein "fremdes" lob, ist 100 mal stärker, als jede eigene motivation. mir ist einiges gelungen, in letzter zeit, neue erkenntnisse etc., und ich habe das immer bewusst klar gemacht, mich gelobt. deine worte wirken noch mehr.

muss eben beides zusammen kommen, um den selbstwert zu steigern.

ich habe z.b. wg. SHG heute abend nichts gegessen, und es gab viel stress heute, persönliche angriffe etc., ich musste sogar mal kurz rausgehen. als ich nach hause kam, hat meine schwester mir einen vollnuss riegel geschenkt. ich stehe total auf nüsse!
früher hätte ich mit dem argumenrt/entschuldigung den riegel verschlungen (frustesser + mammi gibt liebe mit essen!) heute abend, hatte ich ihn schon aufgerissen, habe kurz überlegt, und ihn zu seite gelegt, für morgen, so kann ich wieder etwas von meinen pfunden loswerden.

das wäre wahrscheinlich noch vor 3 wochen unmöglich gewesen, ich hatte das zwar schon die mechanismen durch die erziehung der eltern erkannt, und verinnerlicht, aber noch nicht dn abstand bekommen. ich nährer mich sehr meinem eigentlichen körpergefühl. und ich ahbe früher nie verstanden, warum leute, essen ablehnen, habe das IMMER für arrogant gehalten (klar mama lässt grüßen!)

das nur eine kleine episoden von mir.

es macht mir so viel freude hier zu schreiben, und es geht auch immer besser. muss jetzt wieder richtig schreiben lernen, dann flutscht es richtig.



herzliche grüße + ne portion zuckerwatte, oder was ihr sonst an süßigkeiten mögt!

henry
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