Schreibtherapie

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hennesburger
Beiträge: 19
Registriert: 11. Sep 2003, 20:34

Schreibtherapie

Beitrag von hennesburger »

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrungen mit Schreibtherapie?
Freute mich über alles zu dem Thema. Denke das es bei mir helfen würde meine Sorgen schriftlich zu verarbeiten, kann mich aber irgendwie nie dazu durchringen es zu tun. Mehr als vier bis fünf aufeinanderfolgende Tage habe ich nie Tagebuch geschrieben und dabei meistens auch das weggelassen was mich eigentlich bewegt.

Liebe Grüße
Henrik
lenja
Beiträge: 118
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Schreibtherapie

Beitrag von lenja »

hallo henrik!

ich habe über jahre hinweg immer wieder mal tagebuch geschrieben. dabei ging es mir weniger um konkrete tagesabläufe und erlebnisse, sondern um meine gefühle und eindrücke. ich wollte sie irgendwie festhalten, um nicht allzu schnell zu vergessen.
oft habe ich mich über mein eigenes gejammere, die hasstiraden auf mich selbst geärgert. oft war ich kurz davor, meine tagebücher zu verbrennen.
doch im nachhinein ist es gut, dass ich sie aufgehoben habe. es hilft mir, ein wenig zu verstehen, warum ich so bin, wie ich bin.
versuche es doch einfach!
aber es macht wohl keinen sinn, wenn du das weglässt, was dich eigentlich bewegt.

grüsse von lenja
ricky
Beiträge: 1450
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Schreibtherapie

Beitrag von ricky »

Hallo Henrik,

habe über viele Jahre Tagebuch geschrieben und das jeden Tag oft seitenweise.
Ich habe über ALLES geschrieben, über sämtliche Gedanken und Gefühle,die ich in mir getragen habe.
Ich habe mir wirklich-wie man so schön sagt-alles von der Seele geschrieben.
Ich denke,man kann das Schreiben nicht erzwingen.Entweder es "fliesst" alles aus einem heraus oder man lässt es besser...

Lieber Gruss
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
blues1967
Beiträge: 100
Registriert: 30. Mär 2003, 22:19

Re: Schreibtherapie

Beitrag von blues1967 »

hallo henrik

ich habe dieses jahr etwa 300 seiten tagebuch geschrieben. davon 150 ende april/anf. mai, als ich für 4 wochen in der klinik war. für mich ist es immer noch etwas vom besten, was ich für mich selbst tun kann. auch gehe ich in eine schreibgruppe. dort schreiben wir gedichte und geschichten über erlebtes und erfundenes. es ist keine therapie. wirkt aber trotzdem befreiend.
liebe grüsse blues1967 aus zürich
blues1967
Beiträge: 100
Registriert: 30. Mär 2003, 22:19

Re: Schreibtherapie

Beitrag von blues1967 »

p.s.
es gibt auch lese- und schreibtherapie. (biblio - und poesietherapie). im intenet (www.google.de) findest du hoffentlich sicher etwas darüber.
grüssli blues
Dini
Beiträge: 47
Registriert: 2. Jan 2004, 14:46

Re: Schreibtherapie

Beitrag von Dini »

Hallo,

seit einiger Zeit habe ich auch damit angefangen, regelmässig abends kurz niederzuschreiben wie mein Tag so war und eine abschließende Bewertung abzugeben.

Ich halt das für sehr effektiv, weil man so erst mal einen Überblick über den Gemütszustand des ganzen Tags bekommt und vielleicht so auch eher Zusammenhänge zwischen den Stimmungen und den dazugehörigen Situationen erkennen kann. Man sollte dabei versuchen, den Fokus vor allem auf die Gefühle zu setzen, die man über den Tag so empfindet. Das klappt bei mir noch nicht so ganz. Ich ertappe mich oftmals dabei, wie ich bloße Aktionen aneinander reihe, ohne die Gefühle dabei zu beachten. Das müsste man noch verbessern.
Es geht immer irgendwie weiter!




Liebe Grüße Dini.
Linse2
Beiträge: 162
Registriert: 20. Mär 2003, 11:08

Re: Schreibtherapie

Beitrag von Linse2 »

hi,
auch ich habe schon tagebuch geführt, jedoch fast nur jeweils in der klinik. zu hause hatte ich zwar immer die absicht doch dabei blieb es, leider. bei meinem letzten klinikaufenthalt gab ich es immer meiner therapeutin zum lesen, damit sie einen einblick in meine gefühlswelt bekommt, weil ich das gefühl hatte, daß die ärzte oft gar nicht wissen, was in einem so vorgeht und damit auch nicht so richtig wissen wie sie einem helfen sollen. ich schrieb da nicht nur einfach den tagesablauf auf, sondern vorallem was ich gedacht und gefühlt habe. doch nach einer gewissen zeit, war ich mir sicher, daß sie es gar nicht mehr ließt und so schrieb ich alles nur noch für mich auf (auch meine unzufriedenheit mit dieser thera). dann kam es zu einem sehr schlimmen absturz bei mir und ich gab meine gesamten aufzeichungen doch noch ihr, damit sie erkennt wieso es dazu kam. nun, da erhoffte ich doch zu viel von ihr, denn bei einem späteren gespräch wurde mir klar, daß sie nichts mehr gelesen hatte. nun ja, vieleicht hatte sie einfach keine zeit aber die ganze zeit über hatte sich mich dazu ermutigt. es hat mir trotzdem geholfen, denn im nachhinein konnt ich vieles erkennen, was mir vorher nicht aufgefallen war. so zum beispiel, daß ich fast nie über die wenigen guten gefühle geschrieben habe. ich hab im goßen und ganzen nur über alles und die welt geklagt und alles nur negativ gesehen. die schönen dinge sind mir gar nicht aufgefallen bzw. beim abendlichen aufschreiben gar nicht mehr eingefallen. erst seit kurzem fallen mir so manche begebenheiten ein, die auch positiv waren und das finde ich als großen fortschritt. jetzt wenn ich tagebuch schreibe (leider viel zu unregelmäßig) versuche ich immer darauf zu achten, daß wenigstens etwas positives dabei ist und wenn es nur eine winzige kleinigkeit ist. damit kann man immer beim nachlesen sehen, es gibt doch noch was an was man sich erfreuen kann.
mfg linse
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Schreibtherapie

Beitrag von Lee »

Seid ihr alle noch dabei, also, schreibt ihr fleißig weiter Tagebuch? Auch noch nach Therapieende?
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