Meine Freundin und ich fühl mich allein

Warl
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Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Hallo,
Also es geht um meine Freundin (23 und mich 28). Wir kennen uns seit 1,5 Jahren und seit ca. einem Jahr zusammen. Es stimmt auch wirklich alles an unsrer Beziehung außer jenes Problem, dass ich nicht nachvollziehen kann. Um es mal zusammenzufassen… ich sehe meine Freundin vielleicht einmal im Monat und das nimmt mich emotional ziemlich mit.
Ich sehne mich immer stärker nach ihr und kann es leider nicht ganz verstehen warum sie mich nicht sehen möchte. Sie hat Depressionen (ich glaube sogar schwere)und verbunkert sich dann Wochen in ihrer Wohnung wenn es ihr nicht gut geht. Ansich wäre das nicht so das problem, würde ja dann zu ihr fahren. Nur will sie nicht das ich zu ihr komme xD. Ist das normal, dass ein Freund nicht zu seiner Freundin kommen darf? Aber ich respektiere das auch, daher fahre ich auch nicht einfach zu ihr… was nicht leicht ist. Ist da mein Denken und Handeln richtig?

Ok es liegt an den Depressionen, aber zwischenzeitlich hat mich das selber auch depressiv gemacht, bin nur noch rumgelegen und hab geweint und so. Habe das aber jetzt gsd. Von alleine wieder herausgeschafft, so ein verhalten passt auch nicht wirklich zu mir(bin eine Frohnatur) und kann auch hier schreiben. Vor ein paar Monaten wäre mir das noch zu viel gewesen. Ich hatte meine Freundin nie länger als ca. 24h und es waren immer Wochen dazwischen bevor wir uns wieder sahen. Man muss dazusagen das ich meine Freundin im Chat kennengelernt habe und wir immernoch sehr viel chatten, also es gibt jeden Tag online Kontakt über mehrere Stunden.

Ich bin eigentlich (aber auch nur eigentlich ) ein Mensch der nicht so viel nähe braucht, mir wäre ein bis zweimal die Woche genug. Ich glaube da würde schon einige Frauen wegrennen weils zuwenig ist. . Nur durch die ständigen Wartepausen hab ich so ein Liebesdefizit das ich dann an dem Tag wo sie da ist natürlich ganz viel liebe benötige :o (bin verkuschelt). Werde auch ziemlich Traurig wenn sie gehen muss, da ich ja genau weiß das wieder Wochen ins land ziehen.
Naja wir haben uns seit August vielleicht vier Mal gesehn. Ich sollte mich schon lange bewerben für ne neue Arbeit aber ich kann mich da nicht drauf konzentrieren. Dieses hat sich jetzt zwar die letzten Tage wieder gebessert aber insgesamt gefällt mir das alles nicht.
Klar viele werden jetzt sagen mach schluß aber ne das kann ich nicht machen weil ich bei ihr weiß, dass sie die richtige für mich ist :o .
Wenn nur die scheiß depression net wär…

Naja und mittlerweile geht’s auf die sechs Wochen zu und sie hat mir schon sicher 3 treffen abgesagt… und es waren wichtige treffen wie z.b. das ich sie ganz dringend gebraucht habe weil ich mit dem rauchen aufgehört habe und an dem dritten tag die entzugserscheinungen so heftig waren das ich sie einfach brauchte.
Frage mich schon ob ich Weihnachten alleine verbringen muss. Ich habe echt keine Ahnung was ich da tun soll und bin selber nur noch traurig xD
Nic9
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Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Nic9 »

Lieber Warl,

habe deinen Threat gelesen und kann dir nur sagen, ich fühle so, so, so sehr mit dir!!!

Genau das gleiche ist bei mir gerade auch angesagt.

Ich vermisse ihn auch ganz schlimm, denke jeden Tag an ihn und meine Stimmung ist momentan extrem im Eimer.

Schreibe hier nun schon ein paar Tage und die Betroffenen und auch die Angehörigen raten mir hier, LOSLASSEN! Zumindest für den Zeitraum oder Moment! Kümmere dich um dich selbst, sagen sie. Und damit haben sie vollkommen Recht.

Genau das habe ich mir selbst für die nächsten Wochen vorgenommen.
Mich um mich kümmern!!! Es ist gerade noch etwas schwer für mich, weil ich noch sehr schwanke zwischen festhalten, verstehen, ändern wollen und loslassen.
Aber ich habe es mir so fest vorgenommen, es erstmal zu schaffen.

Dieses Loslassen heißt ja nicht für immer, sondern nur für diesen Moment in dem es einem selber nicht gut mit der Situation geht.

Ich habe mich bereits damit beschäftigt, dass ich ihn Weihnachten und Silvester nicht sehen werde und habe diese Tage entsprechend verplant, so dass auch kein Platz mehr für ihn da wäre... den ich ihm natürlich jeder Zeit einräumen würde, aber für mein Gefühl, habe ich mir vorgenommen, diese Tage für mich zu nutzen.

Ich hoffe, dass es dir hilft zu wissen, dass du nicht alleine bist mit dem was du fühlst und durchmachst.

Fühl dich gedrückt.
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Hei danke, dass du dir die Zeit genommen hast das durchzulesen. Ja es geht kein moment an dem ich nicht an sie denken muss und finde es einfach so schlimm das man seinen Partner 6 Wochen+ nicht zu gesicht bekommt, obwohl er nur 10km von einem weg ist. Da ich bald umziehe frage ich mich echt wie das dann später werden soll wenns dann vllt 200km sind… Wir chatten zwar täglich, aber das ist halt nicht so das wahre.

Loslassen, ich kann nicht loslassen… wenn ich das tue dann ist die beziehung doch im eimer :s ich stell mir das auch schlimm vor sie in so einer situation jetzt alleine zu lassen. Weisst du ich war davor Jahre lang alleine, hatte niemanden.. und naja irgendwie ist es grad auch so obwohl ich ne „frische“ beziehung habe. Nur mit dem Unterschied, dass es mich sehr stört alleine zu sein.

Ein anderes Problem ist, dass ich jetzt mittlerweile denke das sie einen anderen hat… was aber völliger Quatsch ist.. ich denke das kann mein gehirn besser greifen als dieses unverständliche. Nur leide ich dann natürlich viel mehr wenn so ein Unsinn in mir herumgeistert. Naja sie hat sich vorgenommen jetzt die Tage zu mir zu kommen, mal schauen ob es dieses Wochenende was wird.
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

ich find das echt schlimm, ich möchte sie nur mal umarmen nach 6 wochen und das wird mir verwehrt.... das ist echt furchtbar iwie :s
ratfragender
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von ratfragender »

Hallo Warl!

Deine Sehnsucht sie einfach nur zu umarmen kann ich nachvollziehen. Nein, es ist vollkommen natürlich, dass Du das Bedürfnis hast Deine Freundin zu sehen. Ich finde es auch gut, dass Du ihr so viel Raum gibst! Auf der anderen Seite scheint es so - wie Du und Nic9 auch schon festgestellt habt, dass Du Dich selbst vergisst. Du bist nicht nur eine Beziehung sondern Du bist Du selbst. Du hast Ziele und Wünsche in Deinem Leben die Du in einer stabilen Partnerschaft verwirklichen würdest. Diese solltest Du Dir mal vornehmen! Der Hauptsarsteller in Deinem Leben bist Du! Vergiss das nicht! Such Dir was Deine Probleme betrifft selbst Hilfe. Du kannst unmöglich von Deiner Freundin verlangen (erst recht nicht wenn sie depressiv ist), dass sie Deine Probleme löst. Du bist 28 und hast es wohl geschafft so alt zu werden ganz ohne ihre Hilfe! Du bist nicht auf sie angewiesen. Kümmer Dich um Dich selbst - schreib Dir den Kummer oder Deine Wut von der Seele wenn es Dir dann besser geht - aber pass auf Dich selber auf! Du hilfst Deiner Freundin garnicht wenn Du auch depressiv wirst.

Tut mir leid, dass ich da so direkt bin - aber was Du da schreibst liest sich so als seist Du auf dem besten Wege in eine Depression. Unternimm ganz schnell etwas dagegen!

ratfragender
Nic9
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Nic9 »

Hallo Warl,

da muss ich Ratfragender Recht geben.
Dein Leben steht an erster Stelle. Und du solltest erstmal dafür sorgen, dass du alleine klar kommst, mit dir und dem Alleinesein.

In einer "Beziehung" mit einem Depressiven passiert es immer wieder, dass der jenige sich zurück zieht und du dann alleine bist.
Du solltest für dich selber entscheiden, ob du damit klar kommst, oder ob es besser ist, es zu beenden und deinen eigenen Weg zu gehen... Stell dir die Frage, ob es dir besser geht, wenn du von ihr ablässt.

Helfen kannst du ihr gerade nicht. Du kannst ihr nur immer wieder zeigen, dass du da bist... mehr nicht. Alles andere setzt sie unter Druck und sorgt dafür, dass sie sich immer mehr von dir abwendet. Sie kann nicht für dich da sein. So ist das nunmal.

Das mit dem Loslassen ist ja nicht für immer gemeint, sondern nur für einen Zeitraum, indem du dich um dich kümmerst, dich auf dich konzentrierst, um wieder klar zu kommen. Das ist wichtig. Du musst quasi Kraft tanken... um für sie da sein zu können, ohne selbst dabei zu leiden.
Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine.

Bei mir ist es auch so, dass ich ihn so sehr vermisse und ich mir wünsche, dass ich ihn nur einmal für 5 Minuten im Arm halten kann. Aber das geht halt nicht, weil er nicht kann, und ich akzeptiere es. Irgendwann wird er wieder können... und darauf gilt es zu warten... und deshalb kümmere ich mich in der Zeit bis dahin um mich, damit ich nicht untergehe und zu sehr leide.

Der Weg zu dieser Erkenntnis hat bei mir auch etwas gedauert und ich habe viel dazu hier im Forum gelernt.

Wie Ratfragender sagt, wenn du Kummer hast, dann lass ihn hier raus, aber vergiss dich selbst bei dem ganzen Kummer nicht.

Fühle mit dir.
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

hallo, danke für die worte. Ja ich weiß es selber nicht so genau, aber ich denke nicht das ich eine depression bekomme weil es mir vor paar monaten viel viel schlimmer ging dabei, ich hab mich in der letzten zeit wieder selber aufgerappelt und versuche es nicht zu sehr an mich ranzulassen. Natürlich klappt das nicht immer!

ich hab halt angst das die beziehung zerbricht wenn ich loslasse...und für mich ist es einfach sehr schwer zu verstehen, dass sie mich nicht sehen mag bzw. niemanden sehen mag und lieber alleien ist.
Auch so dinge wie gute nacht sagen oder guten morgen sagen war noch vor wenigen wochen normal, dass wir das immer tun... nur jetzt vergisst sie es oder verschläft es... das verletzt mich halt sehr, weil ich immer mehr merke das sie sich von mir entfernt, anstatt auf mich zuzukommen.
Leider mache ich halt auch den fehler das wir oft streiten weil ich sie sehen möchte oder weil ich so was anspreche... das endet dann meist im supergau und wir beide sind fertig.(im chat wohlgemerkt, anderst lässt sie mich ja nicht an sich ran)
Die Situation ist dann meistens so, dass ich traurig bin und sie sich immer mehr aufregt (lässt mich teils dann ewig warten, sagt unschöne verletztende dinge)
Das versteh ich dann natürlich nicht wie man auf nenn traurigen dann so wütend reagieren kann...und so schliesst sich der Teufelskreis dann.

ich weiß es nicht ob diese beziehung eine zukunft hat, ich hoffe es zwar sehr... aber ich kann nicht ewig warten... ich warte doch schon 1,5 jahre....
Nic9
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Nic9 »

Hallo Warl,

deine Zweifel und deine Sehnsucht kann ich sehr gut nach vollziehen.

Aber das was du hier schreibst:
"Leider mache ich halt auch den fehler das wir oft streiten weil ich sie sehen möchte oder weil ich so was anspreche... das endet dann meist im supergau und wir beide sind fertig.(im chat wohlgemerkt, anderst lässt sie mich ja nicht an sich ran)"

Wenn du sie immer wieder darauf ansprichst, dass du sie sehen möchtest und dass ihr euch dann streitet, setzt sie das unter Druck und es ist völlig klar, dass sie sich dann immer weiter zurück zieht. Streit ist Gift für sie!!!
Deshalb meine ich doch, dass du lieber Abstand nehmen solltest und versuchen solltest los zu lassen - nicht für immer, nur für JETZT! Ich weiß, dass das schwer ist, denn das gleiche tue ich grad... aber anders erdrückst du sie und treibst sie immer mehr in die Ecke.
Such dir eine schöne Beschäftigung, triff dich mit Freunden, melde dich im Sportverein an... das wird dir gut tun und wenn du zufriedener mit dir und dem Alleinsein bist, kannst du wieder anders und besser auf sie zugehn.
Es kommt mir vor, als wärest du gerade unzufrieden mit dir selbst und glaubst, dass du sie benötigst, um zufrieden zu sein.
Klar wären wir hier alle glücklicher, wenn unsere Beziehungen zu unseren "Depressiven" besser laufen würden, aber das funktioniert halt nicht so einfach.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich selbst erstmal zufrieden stellst und mit dir klar kommst, weißt, wo du selbst hingehörst, um dann mit ihr klar zu kommen.

"Die Situation ist dann meistens so, dass ich traurig bin und sie sich immer mehr aufregt (lässt mich teils dann ewig warten, sagt unschöne verletztende dinge)
Das versteh ich dann natürlich nicht wie man auf nenn traurigen dann so wütend reagieren kann...und so schliesst sich der Teufelskreis dann."

Moment mal!!! Du verstehst nicht, dass sie auf nen Traurigen dann so wütend reagieren kann??? Lieber Warl, hast du dich schonmal gefragt, ob sie vielleicht noch viel trauriger und verzweifelter ist, als du??? Sie weiß, dass du sie liebst, sie kann dir diese Gefühle aber gerade nicht zurück geben. Nicht, weil sie im Grunde keine für dich hat, sondern, weil diese Depression sie daran hindert.
Ich kann mir vorstellen, dass wenn sie wütend reagiert, dann ist sie wütend auf sich selbst und auf diese Blockarde in ihr. Darauf, dass sie dir nicht geben kann, was du brauchst und vor allem, was sie dir gerne geben würde.
Du musst aufpassen, dass du das alles nicht zu persönlich nimmst...und vielleicht ein bisschen mehr Verständnis für sie aufbringen.

Ich weiß, dass du das schon lange durchhälst... und denkst, dass es irgendwann wieder normal werden müsste. Aber dafür gibt es keine Garantie. Es ist nicht voraussehbar, ob sich jemals etwas ändern wird, ob es irgendwann besser wird, und wenn es besser wird, ob es dann so bleibt.
Überleg dir, ob du das wirklich so akzeptieren kannst, ob du für dich damit leben kannst.

Sorry, das war jetzt vielleicht ein bisschen heftig, wie und was ich geschrieben habe - will dir nur helfen!

Viele Grüße

Nic
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Erstmal danke Nic für eine Worte... neee so schlimm trifft mich das jetzt nicht. Also ich halte das schon aus . Ja sie kann zurzeit überhaupt kein Streit gebrauchen, sie ist momentan in einem völligen Tief. Naja ich häng mich grad in meine Arbeit und suche nenn neuen Job. Das war mir leider bis vor nem Monat nicht möglich, da ich mich da nicht aufraffen konnte.
„Es kommt mir vor, als wärest du gerade unzufrieden mit dir selbst und glaubst, dass du sie benötigst, um zufrieden zu sein.“
Nein, dem ist nicht so. Aber ich hab mich viel zu sehr in die Beziehung reingehängt am Anfang und meine erwartungen waren einfach zu groß. Ja ich nehm leider sowas viel zu persönlich und mein herz leidet dann… ka ob ich das überhaupt ändern kann, dem war schon immer so.
Sie sagt ja selber ständig, dass sie versucht zu mir zu kommen weil sie das ja auch möchte.
„Lieber Warl, hast du dich schonmal gefragt, ob sie vielleicht noch viel trauriger und verzweifelter ist, als du??? Sie weiß, dass du sie liebst, sie kann dir diese Gefühle aber gerade nicht zurückgeben.“
Ja du schreibst da einen interessanten Punkt an. Sie verneinte das aber, sie kann es mir nicht genau erklären, da sie es selber nicht so genau versteht.
Es ist halt alles etwas kompliziert… ich hoffe ich darf sie in diesem Jahr nochmal sehen :s
Nic9
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Nic9 »

Lieber Warl,

na, das hört sich doch schon alles ganz gut an mit dem "um dich selbst kümmern".

Drücke dir die Daumen bei der Jobsuche.

Das mit dem "gern möchten" und "nicht können" ist eine typische Sache für die Krankheit. Im Forum der Betroffenen habe ich etwas dazu gefunden, was sehr interessant war, der Beitrag heißt "Warum?", vielleicht kannst du dir das ja mal durchlesen.

Also, ich habe mich bereits damit abgefunden, dass ich ihn in diesem Jahr nicht mehr sehen werde. Bin total traurig drüber, muss es aber so akzeptieren... Falls es dann doch klappen sollte, freue ich mich natürlich um so mehr, aber ich rechne nicht mehr damit und verlange es auch nicht von ihm.

Er soll sich die Zeit nehmen, die er gerade braucht.

LG

Nic
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Liebe nic,
vielen dank, ich hoffe ich werde schnell was finden, dass würde mich noch viel mehr ablenken. Ja weisst du manchmal holt es mich echt ein, ist das bei dir auch so? ich sitz hier jetzt seit einiger zeit und hab sie dauernd im Hinterkopf, mein Verstand sagt mir, dass ich das nicht akzeptieren soll… da es mir sehr weh tut.
Dabei denk ich dann ja dann soll sie mich doch zu ihr lassen (wohnt nur 10 km weg) aber das darf ich auch nicht… es ist echt schwer das als gesunder mensch nachzuvollziehe. Naja was soll ich sagen es geht auf die 7 Wochen zu und es schmerzt mich… ich schreibe mit ihr im chat aber ich versuche ihr keine Vorwürfe zu machen was ich auch nicht ganz leicht finde…
Siehst du deinen partner auch wochenlang nicht? Ich hab hier aus anderen threads gelesen das manche depressive gerne die Nähe zum Partner suchen, leider haben wir es da wohl ganz doof erwischt
Danke, ich les den thread grad
Nic9
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Nic9 »

Lieber Warl,

ja, die Sehnsucht holt mich ganz oft ein. Manchmal sitze ich hier und glaube wieder, dass ich es nicht verstehe... Ich weiß auch nicht, wie viele Tränen ich schon vergossen habe, weil ich das Ganze manchmal als extrem hoffnungslos empfinde.
Es gibt Momente in denen es mir leichter fällt, damit umzugehen und es gibt Augenblicke in denen ich nicht mehr weiter weiß.

Ich muss mich immer wieder selber bremsen, um nicht zu verweifeln.

Aber die Momente in denen es mir zu Nahe geht, versuche ich zu realisieren... Denn dann, wenn ich wieder zu sehr leide, weiß ich, dass ich mich abkapseln muss und etwas für mich tun muss.
Würde ich mich dann von meinen Gefühlen leiten lassen, würde ich ihm, mir selbst und uns nur schaden.
In dieser "Selbstkümmerphase" befinde ich mich gerade.

Mir hilft dieses Forum ganz viel, Bücher und gute Freunde, die versuchen die Situation zu verstehen und mir toll beistehen.
Obwohl das auch erst ein Kampf war, bis meine besten Freude mich einigermaßen verstehen konnten. Für Außenstehende ist das nunmal schwer.

Außerdem, gibt es da noch diese große Hoffnung, die mich trägt und den Glauben an ihn und seinen "Sieg" gegen die Krankheit, der mich immer wieder aufbaut.

Ich habe gerade einfach verstanden, dass ich nichts tun kann und dass alles was ich jetzt tue, nur falsch sein kann.
Quasi versuche ich gerade für ihn da zu sein, aber auf "freundschaftliche/neutrale" Art. Das kann ich aber auch nur schriftlich, anders lässt er mich nicht an sich ran.
Ich versuche mir Aussagen, wie "Denke an dich" und "Hab dich lieb" zu verkneifen, weil er damit nicht umgehen kann.

Gerade versuche ich mein Leben zu leben, natürlich begleitet er mich ständig in meinen Gedanken. Das versuche ich positiv zu sehen... so, dass er in Gedanken immer bei mir ist. Oft belastet das auch... aber eigentlich freue ich mich darüber, dass ich ihn immer dabei habe.

Geduld ist das oberste Gebot!!! So ist das leider.

Ja, du hast Recht, man kann es nicht verallgemeinern, dass alle Depressiven sich von denen abkapseln, die ihnen am nächsten stehen, aber ich denke, bei den meisten ist das der Fall. Oder zumindest gibt es bei vielen diese Phasen... die mal länger und mal kürzer andauern. Und diese Phasen müssen wir akzeptieren, denn da sind wir machtlos... beide, der Depressive und wir, die die ihnen helfen wollen. In diesen Momenten bestimmt die Krankheit den Weg.

Ich hoffe, dass dir meine Sicht der Dinge weiterhilft, ob meine Sicht die Richtige ist, weiß ich nicht, aber so kann ich einigermaßen gut damit umgehen.

Und ja, ich habe ihn jetzt auch 7 Wochen nicht gesehen...

Liebe Grüße

Nic
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Hei nic,

Ja mir geht es auch ganz oft soo, gestern war es z.b. echt schlimm, wir haben uns verabschiedet im chat um ne pause zu machen… und dann hat mich das thema bis abends um 10 beschäftigt… mir was es nicht möglich mich iwie abzulenken. Dann hab ich mich doch noch an sie gewandt und hab ihr ohne Vorwürfe erklärt das es mir grad ganz schlecht geht deswegen.

Sie war dann voll süss zu mir und konnte mich ziemlich schnell beruhigen. Sie hat mir auhc versprochen, dass sie bald zu mir kommen wird. Ich wünsche mir so sehr, dass sie die Krankheit besiegt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ja ich habe auch Verstanden, dass ich nichts tun kann. Dafür habe ich über nen halbes Jahr gebraucht das zu realisieren. Also ich kann für sie schon als Partner dasein. Sie sieht mich auch als ihren Freund/Partner an und es macht ihr nichts aus wenn ich „hab dich lieb“ schreibe, im gegenteil sie freut sich sehr.

Ich habe deinen Thread durchgelesen und ich hoffe auch für dich, dass sich alles zum Guten wendet. Drücke euch die Daumen
wütend

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von wütend »

He Warl

>>Ja mir geht es auch ganz oft soo, gestern war es z.b. echt schlimm, wir haben uns verabschiedet im chat um ne pause zu machen… und dann hat mich das thema bis abends um 10 beschäftigt… mir was es nicht möglich mich iwie abzulenken. Dann hab ich mich doch noch an sie gewandt und hab ihr ohne Vorwürfe erklärt das es mir grad ganz schlecht geht deswegen.<<
Dir geht es schlecht, weil Du einen halben Tag nichts von deinem Partner hören wirst.
Entschuldigung, aber das ist nicht normal! Das ist kindisches oder krankhaftes Verhalten.

>>:) Ich wünsche mir so sehr, dass sie die Krankheit besiegt.<<
Ich denke, Du hast ein psychisches Problem und erwartes, das sich dein Partner deine Bedürfnisse nach ständigem Kontakt befridigt.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Hey Parson,

"Dir geht es schlecht, weil Du einen halben Tag nichts von deinem Partner hören wirst.
Entschuldigung, aber das ist nicht normal! Das ist kindisches oder krankhaftes Verhalten."

Lol, ich glaube du hast da was falsch verstanden. Mir geht’s in erster Linie schlecht weil ich sie fast 7 Wochen nicht gesehn habe, dass hat nichts mit dem halben Tag zu tun.

"Ich denke, Du hast ein psychisches Problem und erwartes, das sich dein Partner deine Bedürfnisse nach ständigem Kontakt befridigt.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen."

Nein das erwarte ich nicht.
wütend

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von wütend »

Ok. Das war wohl ein Mißverständniss.
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Leider war sie nicht an weihnachten bei mir, ich hab ihr deshalb auch keine "szene" gemacht, habe es akzeptiert. War nicht leicht für mich da ich ja extra wegen ihr hier geblieben bin. Somit war ich halt auch alleine :s. Ich versuche sie in letzter Zeit mehr zu verstehen und es klappt auch... ich habe vllt vorher die Depression nicht als Krankheit angesehn.

Ok was ich zwar immernoch nicht ganz verstehe ist wie man seinen Partner da 2 Moanate nicht sehen kann ... ich meine sie ist ja nicht behindert oder so :o. Sie hat mir aber Versprochen das wir Sylvester gemeinsam feiern und das es nächstes jahr besser wird. Mal sehen was daraus wird, ich möchte sie jetzt nur einmal wieder sehen.

Durfte heute mit ihr Telefonieren, war einfach wunderschön. Da hört sie sich immer ganz super an, wie wenn nichts sei. Sie meinte aber auch das sie sich dann automatisch verstellt und es sich nicht anmerken lässt.
Naja ich bin gespannt was die Zukunft bringt, wünsch euch allen in dem Sinne schöne Festtage
Warl
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

so da in ich mal wieder :o Die krankheit macht uns fertig :s

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll :o ich habe meine Freundin jetzt über 2 Monate nicht gesehn und ich kann an nichts mehr anderes denken bzw meinen gedanken drehen sich im kreis :s. Wie soll das weitergehen... ich kann doch nicht ewig auf sie warten :o Für mich fühlt sich das auch irgendwie nach trennung an, so wie es momentan läuft. Ein großes problem für mich persönlich ist halt das ich mich davon nicht ablenken kann.
Ich kann nimmmer schlafen, habe keine freude mehr wie früher, aber nicht weil ich depressiv bin sonder weil ich dauernd an die problematik denken muss und weil ich sie sehen möchte.
Leider ist sie nicht in ärztlicher behandlung, sie hat es zwar vor aber das wird auch noch dauern bis sie es schaffen wird dahinzugehen.
Meine angst ist halt das ich einfach zu schwach bin um das noch länger durchzuhalten und sie somit dann letztendlich verlieren werden ohmann ich hasse die krankheit

sry bin total verwirrt, hört sich bestimmt auch so an :s
orlanda
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von orlanda »

Hallo Warl,

du hörst dich gar nicht gut an! Hast du mal daran gedacht, DIR SELBST psychologische Hilfe zu suchen? Du bist überhaupt nicht bei dir! Du scheinst dich ja völlig in ihr verloren zu haben!
Klar ist es total schrecklich, wenn man seinen Partner nicht sehen kann/darf/soll und trotzdem diese Hoffnung da ist. Das ist mehr als schrecklich!
Trotzdem musst du GERADE DESHALB ganz an dich denken! Mach das, was dir guttut. Deine Gedanken scheinen sich nur um sie zu drehen und das zieht dich total runter - das klingt fast schon selbst depressiv. Du musst dringend was tun! Sonst seid ihr beide im Eimer und DAS hilft ihr am allerwenigsten. Vielleicht merkt sie ja, dass du so auf sie fokussiert bist, und zieht sich gerade deshalb zurück? Vielleicht würde sie sich ja gerade wünschen, dass dem nicht so ist?
Du bist noch sooo jung - nutze das aus! Die Welt ist groß und schön... (klingt leichter als getan...)
Vor einem Jahr ging es mir ungefähr genauso wie dir. Mein Denken hat sich nur noch um ihn gedreht und ich habe nur noch geheult und war am Ende. Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht. War auch dringend notwendig. Das hat wirklich total geholfen! Und ich habe gemerkt, dass es IHM auch geholfen hat. Er braucht meine Hoffnung und Stärke, und wenn da nichts ist, hilft es ihm auch nicht.

Denke an dich!!! Das hilft im Endeffekt auch ihr.

Ich wünsche dir viel Kraft!

Liebe Grüße
Orlanda
nevercease
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Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von nevercease »

Halloo Warl!
Ich denke es wär vielleicht ganz sinnvoll die ganze Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Und wenn ich mir das hier so durchlese bin ich deiner Freundin in so mancher Hinsicht ziemlich ähnlich.
Wie einige hier schon erwähnt haben schaffst du durch den Druck den du auf deine Freundin ausübst eine noch größere Distanz.
(Ich denke nicht das du den Druck mit Absicht ausübst und ich glaube auch das du schon so feinfühlig wie nur möglich auf sie zugehst, doch für sie kann schon die kleinste Frage eine maßlose Überforderung sein)
Ich kenne auch deine Position sehr gut, zumindest habe ich Ähnliches erlebt und denke das ich deine Gefühle auch nachvollziehen kann, dennoch "empfehle" ich dir n Schritt zurück zu gehen.
Indem du immer wieder ansprichst, dass du deine Freundin sehen willst schraubst du die Erwartungen an sie immer höher. Sie ist dafür verantwortlich in der Hinsicht für dein Wohl zu sorgen, obwohl sie vielleicht nicht einmal für sich selbst sorgen kann.
Vielleicht hat sie auch Angst deinen Erwartungen nicht zu entsprechen.
Je näher du ihr kommst, desto mehr distanziert sie sich.
Du musst dir das vorstellen wie wenn ihr euch gegenüber stehen würdet und du immer einen Schritt auf sie zugehst.
Für dich steht sie Kilometer weit weg und du willst ihr näher kommen und für sie stehst du ihr vielleicht schon auf den Füßen, deswegen muss sie sich wieder entfernen um Raum für sich zu haben. Denn den Raum für sich scheint sie ja wirklich zu brauchen.
Auch bekommt sie vielleicht ein schlechtes Gewissen dir immer wieder abzusagen, ist sauer auf sich selbst weil sie die Anforderungen nicht erfüllen kann und auf dich weil du sie nicht verstehst, so denke ich zumindest das eure Streits zustande kommen und das entfremdet euch noch mehr.
Ich weiß das du die Gefühle für sie nicht einfach abschalten kannst und das sollst du natürlich auch auf keinen Fall! Aber manchmal kann man den Wald vor lauter Bäumen eben nich sehen. Ein wenig Distanz könnte ihr helfen den Weg zu dir zu finden und auf dich zu zu kommen. So ging es mir zumindest! Das wird nicht einfach für dich, das verstehe ich und das wird vielleicht auch eine Weile dauern, aber lass sie kommen. Und vielleicht hilft es auch dir einige Dinge anders zu sehen und sie noch ein Stückchen besser zu verstehen.
Das wird eben scheißenschwer, vorallem weil du selbst so an sie gebunden bist, aber wenn du ihr was bedeutest wird sie ankommen. Und trotzdem kann ich dir versprechen das es nie einfach sein wird. So ist das eben wenn man mit dieser Krankheit lebt, aber ich denke dem bist du dir wohl bewusst.
Vielleicht lieg ich auch komplett daneben, kann alles sein^^
nevercease
Beiträge: 15
Registriert: 22. Dez 2011, 01:27

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von nevercease »

Oooh wo ist der Rest von dem hin was ich geschrieben habe?!
Naja dann nochmal kurz gefasst dazu kann ich dir und deiner Freundin nur alles alles Gute wünschen!
Ich hoffe ich komm dir nicht vor wie eine belehrende Nervensäge, und falls doch nehm ich es dir auf keinen fall übel meinen Beitrag zu ignorieren vielleicht interpretier ich auch ne Menge rein.

Liebe Grüße Marie!
adore
Beiträge: 80
Registriert: 11. Dez 2011, 18:35

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von adore »

hallo warl!

ich kann dich gut verstehen;
es zieht einen selbst runter,wenn sich der geliebte Partner plötzlich so distanziert und für einen fremd verhält.
Ich war auch total fertig und man muß aufpassen, selbst nicht mit runter gezogen zu werden.
Aber ich sage dir,laß Dir Zeit.In ein paar Wochen kann alles wieder anders sein.

Tue nichts,was deine Freundin noch mehr von Dir distanziert.
Handeln kannst du immer noch -
Rückgängig machen nicht mehr !

Also überlege gut und gib Dir Zeit -
für die Erkrannkten ist eine Woche wie für uns einen Tag!!

Kraft und Stärke wünsch ich Dir!
Warl
Beiträge: 16
Registriert: 14. Dez 2011, 23:16

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

Hey danke für die antworten, dass hat mir gestern nacht schon sehr geholfen

@orlanda
Ja habe ich mir schon mal überlegt ob ich mir selber hilfe holen sollte, wäre vllt gar nicht so schlecht. Und ja ich bin nicht bei mir, ich bin ständig bei ihr und habe mich verloren … Ich habe halt wohl sehr viel in diese Beziehung gesteckt von anfang an, dass ich mich selber dabei vergessen habe.
Ja ich denke sie weiß das, dass ich ganz bei ihr bin und das ich mir dringend eine änderung wünsche… denke das macht sie selber fertig xD. Ja ich bin auch oft am weinen… heute hab ich noch nicht (freu) … und das ist schon etwas komisch.. weil ich eigentlich kein weinerlicher typ bin. Danke für deine worte.

@marie
Deine worte haben mir gestern sehr geholfen marie und du liegst da nicht so daneben wie du angemerkt hast. Meine Freundin hat mir schon oft gesagt das ich sehr viel druck auf sie ausübe, aber damals hab ich das nicht verstanden weil es ja um uns ging. Es ging ja um das sich sehen, da konnte ich das nicht ganz nachvollziehen. Und ja du hast recht… für mich ist das so, dass sie ziemlich weit weg von mir ist … und sich immer mehr entfernt (dabei hab ich angst um die beziehung) und versuche sie dann näher zu mir ranzuholen.
Das Problem ist halt, dass es auch von anfang an so ist und war… und ich mir immer mal gewünscht habe, dass ich sie länger habe… für 24stunden oder so. Dem war halt nie so und dazwischen gab es immer pausen von mehreren wochen. Das find ich echt schrecklich.
Ich habe auch angst das sie nen anderen hat oder so (das ist zwar ausgeschlossen aber die gedanken sind da) und das stimmt mich dann zusätzlich traurig.
Ich hoffe halt das sie eine therapie macht und irgendwann mich in arm nimmt :o

@lasoleil ja also ich war schonmal viel fertiger als jetzt, da hat es mich komplett runtergezogen wo ich mich dann für nix mehr aufraffen konnte und so (da war ich wohl selber kurz vor einer depression) Ich werde mich auch nicht mehr so fallen lassen… nicht mehr auf diese art. Da hab ich nämlich nix mehr machen können wir z.b. einen text zu verfassen oder so, die konzentration war da einfach weg.
Ja es ist eigentlich ein treffen für diese Woche angesetzt, sie meinte sie kommt auf jeden fall zu mir, egal wie es ihr geht. Da bin ich dann mal gespannt… ich wünsche ich kann dann mit ihr ein bisschen drüber reden, ich würde sie halt so gerne öfters bei mir haben :s meine gefühle sind halt schon recht stark…
Warl
Beiträge: 16
Registriert: 14. Dez 2011, 23:16

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von Warl »

ohjee ich bin gerade zu ihr gefahren weil sie den ganzen tag das telefon nicht abgenommen hat, hab 6 mal angerufen oder so. Sie wirds wahrscheinlich auf lautlos haben... naja und was war
ich stand vor der türe und bekam überhaupt keine reaktion :s hab 3 mal geklingelt und auch nochmal angerufen... reaktion wie wenn niemand da wäre.. echt traurig
ronia
Beiträge: 6
Registriert: 3. Jan 2012, 00:09

Re: Meine Freundin und ich fühl mich allein

Beitrag von ronia »

...fühl dich umarmt, ich kann das nachempfinden, mein Schatz hat mir das AUS nach 3,5 Jahren vor 9 Tagen per mail mitgeteilt... er kann nicht mehr, er ist psychisch und physisch am Ende, hat keine Kraft mehr, ich hätte was Besseres verdient, er will nur noch allein sein usw. seitdem habe ich absolut nichts mehr von ihm gehört, ich bin ebenso verzweifelt, schockiert, am Ende meiner Kräfte, gelähmt vor Sorge und Angst, und weiß nicht, wie es weitergeht. Außerdem ist mein Schatz durch Arbeit und Wohnung 350 km entfernt und ich habe dort keinerlei Kontaktpersonen, er hat dort auch keine privaten Kontakte nur die durch den Job ... es ist zum Verzweifeln und ich bin wie ausgebrannt ...

Ich gebe aber die Hoffnung auf keinen Fall auf und schicke dir eine kleine Story in die Nacht - vielleicht gefällt sie dir...

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimmen stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.

"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll. "Ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre nette Gefährtin: "Aber... aber – wer bist eigentlich du?"
"Ich", sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein Mädchen: "Ich bin die Hoffnung."

Liebe Grüsse Ronia
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