Sozialer Rückzug und Arbeit

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Bemi
Beiträge: 2
Registriert: 28. Okt 2011, 13:20

Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von Bemi »

Ich quäle mich seit sechs Jahren immer wieder mit schweren Depressionen.
Keinen Arbeitsplatz konnte ich länger als ein halbes Jahr behalten, weil irgendwann immer ein Schub kam und mir nen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Ich bin in einer akuten Phase sehr zurückgezogen. Leute um mich rum ertrage ich nicht, alles scheint zuviel zu sein. In diesen Zeiten schotte ich mich total von allen ab. Telefon aus, Handy aus, wenns klingelt geh ich nicht zur Tür. Alles macht mir Angst, deswegen kann es passieren dass ich mich bei Freunden und Familie wochenlang nicht melde.
Mein Freundeskreis und meine Verwandschaft kommt damit klar, dass ich mich manchmal zurück ziehe aber ein geregelte Berufsleben kann ich so nicht aufbauen.

Mein bester Freund hat mir angeboten bei ihm ein Praktikum machen zu können und anschließend die Ausbildung dazu. Ich war überwältigt von dieser Chance die er mir gegeben hat und habe motiviert und fröhlich angefangen bei ihm zu arbeiten. Nach zwei Wochen Praktikum ging es mir schlagartig schlecht, eine kleine Auseinandersetzung mit einem Kollegen war vermutlich der Auslöser, und ich war nicht mehr fähig morgens zur Arbeit zu kommen.
Seit acht Wochen kämpfe ich jetzt mit mir endlich wieder hin zu gehen...vermutlich wird es noch eine Weile dauern bis ichs schaffe.

Jetzt frage ich mich aber wie ich die Ausbildung durchhalten soll, wenns mir immer wieder so elend ist. Vor allem verstehe ich es nicht. Mir macht der Job Spaß, die Kollegen sind nett und mein bester Freund ist mein Chef. Bessere Umstände kann man sich doch nicht wünschen!
Aber trotzdem halte ich nie länger als ein paar Wochen durch.
Ich bin total verzweifelt, weil ich anscheinend irgendwie mit dem Druck nicht klar komme.

Kennt jemand diese Situation?
Wie geht ihr damit um?
Und vor allem, was tut ihr damit es besser wird?
Der Sinn des Lebens? Glücklich sein!
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von paco »

Hallo bemi,

Du schreibst nichts von Therapie (Medikamente oder PT).

Wenn Dir Dein Freund eine Chance gibt zu einer Ausbildung, solltest Du diese nutzen. Mach es doch mal zum Thema in einer Therapie, wie Du soweit kommen kannst, dass Du die täglichen Schwierigkeiten an einem Arbeitsplatz „wegstecken“ kannst.

Auch Dein Totalrückzug in schlechten Phasen ist sicher problematisch. Klär mal in einer Therapiestunde, ob Du dazu eine Alternative finden könntest.

LG paco
Bemi
Beiträge: 2
Registriert: 28. Okt 2011, 13:20

Re: Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von Bemi »

Ich werds mal ansprechen.
Allerdings hab ich erst meine vierte Sitzung hinter mir und ich glaube meine Therapeutin ist noch beim "Probleme suchen" und noch nicht beim lösen derselben.
Aber du hast Recht, ich sollte mit ihr darüber sprechen.
Der Sinn des Lebens? Glücklich sein!
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von paco »

Hi Bemi,

ja, mach auf alle Fälle Deine (!!) Themen zum Thema in der Therapie. Es geht einzig und allein darum, Dir (!!) weiterzuhelfen. DU(!!) gibst die Themen vor!

Es gibt kleine praktische Schritte und Verhaltenstipps, die Dir helfen können, Dich im Alltag besser zurecht zu finden. Da kannst Du schnell kleine Erfolge erzielen, unabhängig von den großen Schrauben, die Du später immer noch drehen kannst.

LG paco
Schattentänzer
Beiträge: 8
Registriert: 15. Nov 2011, 20:46

Re: Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von Schattentänzer »

Hallo,

ich kenne diese Situation. Du hast jetzt bestimmt Angst wieder auf Arbeit zu gehen. Du denkst, du bist als Verlierer aus diese Auseinandersetzung gegangen.

Dieses Denken mußt du sein lassen. Eine kleine Auseinandersetzung ist doch o.k.

Der Kollege sieht das bestimmt auch nicht so eng. Es steht jedem zu seine Meinung zu äußern.

Sei mutig und gehe wieder zum Praktikum. Auch wenn es sehr sehr schwer fällt, raff dich auf und marschiere los. Kopf hoch und los- du schaffst das. Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

Machst du eine Verhaltenstherapie ? machst du Entspannungsübungen wie Meditation, Traumreisen oder Yoga ? Gehst du viel Spazieren ?
Liebe Grüße
silence31
Beiträge: 16
Registriert: 18. Nov 2011, 14:14

Re: Sozialer Rückzug und Arbeit

Beitrag von silence31 »

hallo..
das mit den jobs kenne ich auch zu gut..
ich habe jeden job nach ca. nem jahr geschmissen weil es nicht mehr ging.
ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst. ich habe nur einen job konsequent durchgezogen. das war als ich meine eigene firma hatte. ich konnte meine zeiten so einteilen wie es mir passte. hatte keinen stress und keinen ärger mit irgendwelchen chefs oder kollegen.
doch leider hatte ich nach 2 jahren kaum noch aufträge und war somit gezwungen mir wieder etwas festes zu suchen. habe auch gleich was gefunden was ich auch nach 4 monaten wieder schmiss wegen so sau blöden kollegen und einem chef der zu blöd war und uns mitarbeiter nur runter gemacht hat.
ich wünsche mir schon lange eine umschulung. doch das amt sagt nein. sie sagen, ich hätte den höchsten abschluss auf meinem beruf. da könne man nix machen.. toller staat..tolle gesetze... also muss ich mich leider (laut amt) weiter mit solchen miesen jobs rumärgern.
ich hoffe das alles besser wird duch theraphie.......
glg
silence
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