Die Arge aufklären???

[Schmetterling3279]

Hallo zusammen,

ich habe noch eine Frage.

Seit Mai 2011 habe ich die Diagnose Mittelschwere Depression. Ich bin in Behandlung bei einem Psychiater,nehme seit Mai auch Citalopram 40mg.
Einen Therapeuten habe ich noch nicht,stehe aber bei einem auf der Warteliste für nächsten Sommer.
Seit Oktober 2011 mache ich eine Umschulung zur EDV-Medizin-Assistentin,finanziert von der Arge. Und da ist mein Problem. Wer selber Depressionen hat weiß das es oft ein Kraftakt ist sowas durchzuziehen.
Ich will es auf jeden Fall schaffen,die Umschulung geht bis Juni 2012. Nur was ist wenn ich es nicht schaffe durchzuhalten? Dann müsste ich dem Amt sehr viel Geld zurückzahlen.
Sollte ich die Arge besser aufklären über meine Krankheit? Oder einfach hoffen das ich das ganze packe....?
Zuhause bekomme ich mittlerweile auch Hilfe von einer Familienhilfe vom Jugendamt und einer Haushaltsorga-hilfe,denn Haushalt machen ist so eine Sache die leider nur noch wenig klappt
Was meint ihr zum Thema Arge? Meine Familienhilfe hatte ich mal gefragt ob die Arge Bescheid weiß. Aber ich hab irgendwie Angst..... das die mich dann aus der Umschulung rausnehmen oder so,weil die denken ich könnte das nicht schaffen....*denk*
Kann mir einer helfen??

Lg,sabine

[99x4BE]

Hallo Schmetterling,

zurückzahlen, dass kommt wohl nur,wenn du unbegründet die Maßnahme abbrichst.
Wenn deine Krankheit dich stoppt, ist dies nicht verwerflich, zumal eventuell nur eine Unterbrechung ansteht, kein Abbruch. Deine Krankheit kann sich bessern oder verschlimmern, wer will das wissen?
Es nicht zu versuchen, wäre nicht in deinem Sinne und auch nicht im Sinne des Arbeitsmarktes...
So lange du nicht richtig krankgeschrieben bist, kannst du die Umschulung machen. Auskunft geben über dein Befinden mußt du, wenn du vom Arbeitsamt gefragt wirst, wirst du aber nicht. Habe Mut. Sprich später mit deinem Therapeuten. Ich bin grad mit meiner Umschulung fertig. Hab ich bekommen, trotz gesicherter Depression. Hab ich geschafft...
- Alles ohne Gewähr aus meinem Erfahrungsschatz-. Liebe Grüße Alfrdo

[pero]

Hallo schmetterling3279,
ich würde nicht bis nächsten Sommer warten. Suche weiter nach einem Therapeuten, auch wenn das Kraft kostet. Jeder Monat der ohne Therapie vergeht ist verlorene Zeit.

Aus eigener Erfahrung würde ich Dir raten eine Liste der Kontakt-Versuche bei Therapeuten zu führen und auch Therapeuten anzurufen die keine Kassenzulassung haben, aber auf Kostenerstattungsprinzip arbeiten.
Wenn Du belegen kannst das Du zeitnah keinen Therapeuten findest gibt es die Möglichkeit das die KK auch die Kosten für einen nichtzugelassenen Therapeuten übernimmt. Das ist bei allen Kassen möglich, wird aber unterschiedlich gehandhabt. Meiner Kasse haben 8 erfolglose Versuche genügt, gibt aber auch Kassen die 10 Versuche erwarten.
Die Einzelheiten dazu solltest Du bei Deiner Kasse erfragen. Zusätzlich benötigt man eine Dringlichkeitsbescheinigung vom Arzt oder Psychiater.
Ich glaube das eine Umschulung viel Kraft kostet, aber ich glaube auch das eine Therapie in einem echten Job noch schwerer ist, besonders wenn man darin erst startet. Daher glaube ich es wäre durchaus sinnvoll beides parallel laufen zu lassen. Meine Begründung für die Dringlichkeit wäre eben auch genau die Umschulung. Ohne Therapeutische Hilfe würdest Du sie wahrscheinlich nicht bewältigen können und das würde Deine Zukunftschancen entscheidend mindern.

Eine Therapie kostet Kraft, keine Frage, aber sie gibt auch Kraft und Selbstsicherheit.
Daher ist mein Rat nicht bis zum Sommer zu warten, sondern weiterhin einen Therapeuten zu suchen. Der kann auch bei der Bewältigung der Umschulung helfen.
Es wäre doch auch schade wenn Du den bisherigen Aufwand einfach so wegwerfen würdest.

lg
pero