Ich kann nicht mehr

Schittko
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Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo,
ich habe mich hier angemeldet weil ich wirklich am Ende bin. Ich hoffe ich kann es so schreiben das es überhaupt jemand versteht.
Ich ist schwer für mich das alles in Worte zu fassen. Mein Lebensgefährte und ich sind seit 19 Jahren zusammen. Wir haben eine 5 Jährige Tochter.

Im März haben wir festgestellt das Daniel ( mein Lebensgefährte) Derpressionen hat. Man vermutete durch Finanzielle Probleme und weil er gerade keine Arbeit mehr hatte. Es wurde dann immer schlimmer, er hatte starke Selbstmord gedanken.
Er hatte sich auch schon einen Tag ausgesucht, wo er es tun wollte. Das habe ich natürlich alles erst später erfahren. Aber irgendwie spürte ich was und habe ihn durch einen Trick zum Arzt bekommen. Er kam dann auch gleich in eine Klinik. Dort war er dann drei Monate ohne großen Erfolg. Als er nach hause kam hatte ich kein gutes Gefühl. Nach eine Woche war ganz gut( soweit ich das beurteilen kann) dann wurde es wieder schlechter. Ich versuchte immer mit ihm zu reden, aber er sagte immer das es ihn nervt, dass ich ihn ständig frage. Ich versuchte dann auch einen Arzt zu finden, aber sie hatten ewig keinen Termin. Ich konnte ihn dann überreden mit uns zu einem Fest in der Stadt zu gehen. Es ging auch ganz gut.
Am nächsten Tag hatten wir einen Termin beim Amt. Da sagte er mir Früh das er doch nicht mitkommt. Ich sagte ihm das er dann später unsere Tochter vom Kindergarten abholen soll. Von unterwegs versuchte ich ihn dann mehrmals anzurufen, er ging nie dran. Ich bekam angst. Ich kam nach hause und er hatte Tabletten genommen. Er lag im Bett und war kaum noch ansprechbar. Der Notarzt kam, sie brachten ihn ins Krankenhaus. Am nächsten Tag kam er dann wieder in eine Psychiatrische Klinik, diesmal in eine andere. Ich war immer für ihn da habe ihm immer gezeigt wie sehr ich ihn liebe, habe ihm nie vorwürfe gemacht und ich habe mich viel mit dieser Krankheit beschäftigt. Obwohl ich selber oft keine Kraft mehr hatte. Diesmal kam raus das die Krankheit wohl durch seine Kindheit ausgelöst wurde. Er hat mir in dieser Zeit oft geschrieben ( sms) das er mich liebt. Ich hatte aber immer so ein komisches Gefühl. Irgendwie wusste ich das er mich nicht so liebt wie ich ihn. Das sagte ich ihm auch, aber er sagte das stimmt nicht. Er hatte auch viel Kontakt mit Frauen dort.Er wurde wieder entlassen und wir beide hatten kein gutes Gefühl. Er kam nach hause und von diesm Moment an begann mein Untergang. Ich kam nicht mehr an ihn ran. Ich versuchte alles richtig zu machen, aber alles war Falsch. Er war eiskalt zu mir, nur zu unserer Tochter war er lieb uns sie freute sich so sehr über ihn. Er sagte dann zu mir er hätte überhaupt keine Gefühle, er fühlt nichts auch nicht für mich. Ich weinte nur noch und ihm war alles egal. Ich hoffte das das alles nur diese schreckliche Krankheit ist. Es wurde immer schlimmer mit ihm, bis er mir dann sagte er möchte sterben, er hat keine Kraft mehr. Ich versuchte ihn dann zu überreden in die wieder in die Klinik zu gehen. Er wollte nicht. Das war am Freiteg, er versprach mir dan wenn es Samstag nicht besser ist geht er in die Klinik. Von Freitag bis Samstag war der reinste Horror. Ich hatte die ganze Zeit solche Angst um ihn, ich sah wie er litt. Samstag brachte ich ihn dann in die Klinik. Als ich dann wieder zu hause war schaute ich in seinen Mail Eingang. Warum, weiß ich nicht, igendwie wieder dieses komische Gefühl. Da traf mich der schlag, er hatte eine in der Klinik kennen gelernt, die wohl auch diese Krankheit hat. Die mails waren furchtbar, sie ist verliebt in ihn. Bei den letzten Mails geht es nur noch um Sex bis ins kleineste Detail wurde beschrieben was sie machen möchten wenn sie mal die Gelegenheit haben. Ich bin fast zusammengebrochen. Das war als hätte das eine ganz anderer Mensch geschrieben, als der den ich kenne. Von mir wollte er nichtmal mehr umarmt werden. Wie kann jemand der gerade in so einer schweren Depression ist so etwas schreiben ? Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und rief ihn an und sagte ihm, das es aus ist und erzählt ihm auch das ich es gelesen habe.
Von ihm kam nicht viel. Gestern habe ich nochmal angerufen, ich wollte einfach Antworten haben. Er sagte mir das er nichts für sie empfindet und das es irgendwie ein Selbstläufer war. Er sagte auch das er in eine eigene Wohnung zieht. Er möchte alleine sein. Irgendwann sagte er mir dann, dass er mich mich nicht mehr so liebt. Er hätte das schon vor etwa einem dreiviertel Jahr gemerkt, aber er wollte es nicht war haben.Ich verstehe die Welt nicht mehr. Er hatte in seinem Abschiedsbrief damals geschrieben das er mich über alles liebt. Er hat mich so oft angelogen. Wir haben auch seit mind. zwei Jahren keinen Sex mehr. Er sagte immer er hat kein Interesse. Ich hatte immer verständnis, obwoh es verletzend war, da ich es natürlich auf mich bezog. Und dann jetzt diese Mails. Er sagte als ich ihn das fragte, das, dass was er schreibt und das was er tut ein unterschied ist. Ich kann nichts mehr essen, ich bin ein gebrochener Mensch. Ich weiß nicht wie ich den Schmerz noch ertagen soll. Nach 19 Jahren alles aus und dann muste es auch noch so enden. Ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen. Ich war 16 als wir zusammen gekommen sind. Ich hatte nie einen anderen Mann. Das wird vielleicht keiner lesen, es ist viel zu lang. Ich habe schon viel weggelassen. Wenn es es doch jemand liest, denn entschuldige ich mich für die Rechtschreibfehler und dafür das es bestimmt etas wirr ist. Ich habe es nicht nochmal gelesen.

LG Alex
DKT
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DKT »

Liebe Alex,

es gibt immer wieder Situationen im Leben, in denen man denke...ich kann nicht mehr.

Auch wenn der Schmerz jetzt tief sitzt, du bist mit Sicherheit stärker, als du es glaubst.
Wenn ihr seit 19 Jahren zusammen seit, und du ihn mit 16 Jahren kennengelernt hast, dann bist mit ihm zusammen erwachsen geworden. Beide habt ihr euch verändert und weiter entwickelt. Das muss nicht mit seinen Depressionen zu tun haben, das ist leider im Leben oft der Lauf der Dinge.

Ich bin zwei Mal geschieden ( und echt nicht stolz drauf, aber im Nachhinein glücklich drüber). Ich kenn das Gefühl, wie es ist, wenn das Vertrauen so gebrochen wird und man so verletzt wird. Aber, es geht vorbei und du wirst dadurch viel stärker werden.
Ich wollte nie wieder im Leben einen Menschen so nah an mich ran lassen, damit mich nie wieder ein Mensch so verletzt und lebe heute wieder in einer sehr glücklichen Partnerschaft.

Hol dir moralische Unterstützung bei Freunden, bei der Familie oder in einer Beratungsstelle.
Versuch dich jetzt erstmal zu sortieren und leck erstmal deine Wunden. Du darfst wütend, traurig und gekränkt sein, aber mach das nicht alleine mit dir aus.

Sei stark für dein Kind, Kinder haben da ganz sensible Antennen. Dein Partner hat dich enttäuscht, aber er ist der Vater deines Kindes.

Sieh es als Chance dein Leben zu verändern, in welche Richtung auch immer.
Alles wird gut, Alex, bestimmt!

Lg Fidel
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo Fidel,

danke für deine Antwort. Ich habe leider nicht so viele Freunde. Hier einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen ist sehr schwer. Aber den bräucht ich, glaube ich. Alleine schaffe ich es nicht. Ich Moment kann ich kaum glauben das der Schmerz je aufhört. Meine Tochter ist mein einziger halt. Sie fragt immer wann der Papa kommt oder wann wir ihn besuchen. Das tut auch weh.

LG Alex
99x4BE
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Alex,

es tut mir leid für Dich, dass Du diesen Schock erlebst. Ob es die Krankheit ist, die ihn so verändert, oder auch nicht, das stellt sich vielleicht später einmal für Dich raus.
Vielleicht kommt er später zur Besinnung?
Ich empfehle Dir, den Abstand, den er angesprochen hat mit den Worten, dass er ausziehen will, anzunehmen. Quäle Dich nicht mit einer Situation, die Du selbst jetzt grad nicht ändern kannst. Du und Deine Tochter brauchen den Blick nach vorne!? Finde wieder zu Dir selber mit der Zeit. VIEL Kraft und Trost wünsche ich Dir!!! Schreib gern weiter. LG Alfredo
Blümli
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo,
Ich danke euch für eure lieben Worte. Das tut gut, gerade wenn man sich im Moment so wertlos fühlt. Die Gedanken kann ich einfach nicht stoppen, es hört einfach nicht auf. Wieder und wieder die selben Fragen. Wie kann es nur sein, dass er in diesem Zustand solche Mails an sie schreiben konnte. Er hat ihr auch mal geschrieben das es nervt wie ich ihn bemuttere. Ich wollte ihm nur helfen, er hat ja nichts getan. Ich musste alles erst sagen. Er hat nicht einmal von alleine geduscht. Das musste ich auch erst mehrmals sagen. Ich möcht so gerne zu einem Therapeut, aber hier ist das fast aussichtslos. Ich war heute arbeiten und hatte die Hoffnung das es mich ablenkt, aber das hat es nicht. Ich hatte kaum Kraft, die arbeit zu schaffen.

LG Alex
Blümli
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo, mir helfen die Erklärungen und Ratschläge hier schon. Ich habe mich auch mit der Krankheit beschäftigt.

Ich weiß im Moment gar nicht wie es weiter gehen soll. Ich bin zu nichts in der Lage. Gestern habe ich mit ihm telefoniert. Er hat sich mehrmals entschuldigt, dass er mich so verletzt hat. Aber auch das es keinen Sinn mehr hat, mit uns beiden. Das es zwischen uns nur noch wie Bruder und Schwester ist.
Das er Zeit brauchte um das selber erstmal zu verstehen. Wir sind wohl zu jung zusammen gekommen. Er möchte immer zu mir Kontakt haben und ich werde immer der wichtigste Mensch in seinem Leben sein.
Er möchte alleine Wohnen. Ich muss dazu sagen, dass er mir gesagt hat als er zu hause war, dass er am liebsten im Wald wohnen würde. Er könnte keine Menschen ertragen bis auf seine Tochter.

Er hat auch eine Schizoide Persöhnlichkeitsstörung. Kennt das jemand ? Kann das auch damit zusammenhängen ?

Er sagte mir auch, dass die Suizidgedanken noch nie weg waren. Nicht einmal in den kurzen Phasen wo es ihm besser ging.
Wie kann er da alleine leben ? Im Moment ist er ja noch auf der geschlossenen Station.

LG Alex
99x4BE
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Alex,

ich erlaube mir, Dir meine Gedanken mitzuteilen. Natürlich bin weder ich noch Du ein Psychologe und können den Sachverhalt nicht richtig deuten; dennoch wolltest Du ja gern Meinungen hören von uns...
In der schlimmsten Phase meiner Depression wäre ich auch gern in den Wald gezogen, ich kenne das. Dass man dann für seine Lieblinge kein Gefühl mehr hat, das kenne ich auch. Wenn die Gefühlswelt wie gelähmt ist, man in einer Phantasiewelt lebt, abgeschottet, vielleicht auch durch die Medikamente verkapselt ist...
Ich will dir keine Traumschlösser bauen, aber dir Mut machen. Meiner Meinung nach kann sowohl dein Mann als auch eure Beziehung wieder gesunden. Bei mir war es so.
Atme durch. Gib dir und ihm Zeit. Quäle dich aber nicht unnötig. Du mußt ja auch fit und mental stabil sein für deine Tochter. Hoffnung ist etwas Wunderbares. Sie gibt dir Halt.
Lege jetzt nicht alle Worte deines Mannes auf die Goldwaage, er ist in seiner eigenen Wahrnehmung beeinträchtigt! Liebe Grüße Alfredo
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Lieber Alfredo,
ich danke dir sehr für deine Meinung.

Kannst du mir vielleicht noch einen Tipp geben, wie ich jetzt am besten mit ihm umgehe. Komplett Abstand halten, geht ja auch nicht. Er braucht ja Sachen in der Klinik und seine Tochter möchte er ja auch sehen.

Darf ich dich noch fragen, wie du die Sache mit der Wohnung siehst. Ist das gut für ihn ?
99x4BE
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Alex,

wenn ich in deiner Haut wäre, so würde ich ihn besuchen, ihm bringen was er braucht und so tun, als wenn nichts Trauriges gewesen wäre.
Zeige deine Liebe, lass deine Tochter von deinem Schmerz nichts merken, bring eine positive Aura mit - soweit dir das möglich ist. Du solltest jetzt in Schritten denken.

Das mit der Wohnung ist ja nur eine Absichtserklärung zur Zeit, mehr nicht, da er ja in der Klinik ist. Es kommt immer anders als man denkt. Sollte es kommen, kannst Du neu darüber nachdenken, wie du die Sache am Besten lenken kannst.

Mein Sohn wollte mal auswandern nach Tibet, so sagte er, als er 18 Jahre alt wurde. Das hat mir Angst gemacht!! Das ist schon ein paar Jahre her, er ist immer noch nicht weg...
Dass dein Mann sein Bedauern dir gegenüber geäußert hat, ist doch ein gutes Zeichen, oder?
Ich weiss es nicht, aber ich hoffe es für Euch. Manche Depressive wünschen sich, irgendwo unter einer Decke allein zu sitzen, in Ruhe gelassen von Jedermann.
Das gibt sich bei ihm, so hoffe ich. Denn er hat ja seine Wertschätzung was Dich betrifft und was Eure Tochter betrifft ganz deutlich zum Ausdruck gebracht!!!
Besuche ihn oft, wenn er es zuläßt.

Viel Kraft!!!
LG Alfredo
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo, ich muss mal wieder jammern. Mir geht es so schlecht. Ich weiß gar nicht wohin mit mir. Immer diese tiefe Traurigkeit, manchmal kommt auch noch Wut dazu. Kaum mache ich Früh die Augen auf, geht das los.

Ich hatte gestern ein Gespräch mit einer Frau vom Sozialpsychiatrischem Dienst. Es tat gut zu reden und ich habe viel geweint. Mir geht es dann kurz etwas besser und dann geht es wieder los.
Ich warte irgendwie immer das er sich mal meldet. Es ist einfach so schwer für mich jetzt ganz ohne ihn zu sein. Ich kämpfe mit mir ihn nicht anzurufen.
Ich hatte zu ihm gesagt, er soll sich melden wenn er etwas braucht. Bis jetzt hat er es nicht getan.

LG Alex
99x4BE
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Alex,

wenn er in der geschlossenen Abteilung ist, dann bekommt er mit Sicherheit Medikamente, oder?
Dann schläft er viel und hat auch ein anderes Zeitempfinden...
Gib ihm und Dir Zeit. Erhole Dich, sonst wirst Du auch noch krank.

Sehe auch das Positive. Du bist ihm wichtig, Eure Tochter ist ihm wichtig, er hat keinen Suizid gemacht und ist in guten Händen dort.
Bedenke: Es gibt eine Chance für einen Neuanfang. Das Glas ist nicht halb leer sondern halb voll.

LG Alfredo
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo, Medikamente zur Beruhigung bekommt er diesmal nicht. Nur seine Antidepressiva und am Abend was zum schlafen.
Wir haben inzwischen telefoniert und konnten auch ganz gut reden. Ich glaube er hat mit unserer Beziehung abgeschlossen. Er sagt auch das die Trennung nichts mit der Krankheit zu tun hat. Ich glaube es gibt keine Hoffnung mehr, ich hätte gerne noch etwas Hoffnung gehabt. Ich verstehe es noch immer nicht. Ich fühle mich so alleine.

LG Alex
99x4BE
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Alex,

wie gehts Dir jetzt, konntest Du neuen Halt finden? Hst Du neue Ideen?

LG Alfredo
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo,
leider geht es mir noch sehr schlecht. Ich vermisse ihn so sehr. Alle raten mir ihn los zu lassen. Ich kann das aber nicht. Ich weiß nicht was richtig oder falsch ist. Ich kann ihm auch gar nicht mehr vertrauen. Immer überlege ich lügt er oder sagt er die Wahrheit.
LG Alex
Pauline33
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Alex,

Loslassen kann schwerer sein als dem Partner während der Depression beizustehen ...

Dein Partner ist in guten Händen, bekommt entsprechende Behandlung, dh. Zeit für dich mal durchzuatmen, Zeit für dich für dich selbst rauszufinden was willst du ?

Mir geht es ganz genau wie dir, ich ringe jeden Tag damit mich nicht zu melden, weil ich weiss, dass er den Kontakt derzeit nicht haben kann.

Es bleibt leider nichts anderes übrig als sich in Geduld zu üben, zu warten und alles auf sich zukommen zu lassen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und das du für dich eine gute Möglichkeit findest alles zu verarbeiten

LG
Pauline
Schittko
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo Pauline,
es ist wirklich ein Kampf, sich nicht bei ihm zu melden. Wir haben ja sonst täglich kontakt gehabt. Ich warte immer das er sich meldet und dieses warten macht einen auch verrückt. Ich habe auch angst das er sich immer weiter von mir entfernt und das er wieder Kontakt zu dieser anderren aufnimmt.

LG Alex
jettebrot
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von jettebrot »

hallo ich lese schon seit einiger Zeit eure Beiträge und damit habt ihr mich so manchen Tag über Wasser gehalten und jetzt ist es die Situation in der du,Alex ,bist und wo ich mich in so vielen Sätzen wiederfinden kann.Seit 24Jahren bin ich mit meinem Mann verheiratet, wir haben 3 Kinder und vor 10Jahren ist bei ihm eine schwere Depression festgestellt worden aus ähnlichen Gründen wie bei euch nur will er sich nach damals sehr kurzer medikämentöser Behandlung nicht mehr therapieren lassen. In den letzten drei Jahren hat er sich extrem verändert. Äusserungen,wie bemuttern, ich brauche kein Mitleid,Gefühl ist nur gespielt meinerseits und ähnliche,sind häufig gefallen. Mir sagt er,er hat überhaupt keine Gefühle mehr und denkt häufig an Suizid.Sein Arbeitsplatz ist seit April im europäischen Ausland und er kommt jetzt am Wochenende nach acht Wochennach Hause.In dieser Zeit habe ich von einer (platonischen?!)Freundin erfahren,die er seit 3Jahren kennt und mit der er seine Freizeit gestaltet hat.Ich saß mit Kindern und ohne Geld zu Hause und dachte er sei auf Montage.Er sagt er will sein Leben geniessen weil 50 Jahre wird er nicht alt werden. Was wir z.Zt noch haben, ist eine Paartherapie. Ich erinnere mich heute und damit meine ich wirklich gerade nur den heutigen Tag, an eine Therapeutin mit der ich vor ca 3Jahren gesprochen habe,als es meinem Mann sehr schlecht ging und mich die ganze Situation extrem mitgenommen hat.Sie hat mich mit einem Ritter verglichen, der in einen langen Kampf zieht und sie hat mich gefragt,warum ich keine Rüstung anlege um mich zu schützen.Das währe z.Beispiel Wut und auch,wenn ich zwischendurch nicht mehr kann,versuchen,nur an mich und die Kinder zu denken und nicht, wie entlaste ich meinen Mann, ich hoffe,er tut sich nichts an, stresst ihn dies oder das in seiner Situation auch nicht zu sehr. Mir gelingt das bis heute nur sehr mäßig und viel zu oft gar nicht und ich denke immer öfter ich möchte aufwachen aus diesem Ehealbtraum und mal wieder Hand in Hand gehen, in den Arm nehmen oder nur richtig verstanden werden. Vielleicht hat jemand eine Idee wie es mal ein paar entspanntere Tage werden. Ich denke aber,Alex,die räumliche Trennung war für mich nicht schlecht weil ich mich und meine Interessen mit der Zeit mehr wahrgenommen habe und vielleicht erinnerst du dich,was du gerne gemacht hast,bevor diese Krankheit euer Leben so verändert hat.Ich zumindest habe mich auch ziemlich verändert in dieser Zeit seit Ausbruch der Krankheit. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Energie, so wie Euch allen.L.G.Louisa
uwek
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Registriert: 26. Okt 2011, 19:07

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von uwek »

Liebe Alex,


was du scheibst, erfahre ich gerade in gleicher Weise. Meine Lebensgefährtin ist bi-polar, wir haben 3 gemeinsame Töchter (4;6;8 ). Sie unternahm einen Selbstmordversuch, Klinik dann Tagesklinik. Sie wurde "geheilt" entlassen. Ihre Kinder erträgt sie nicht mehr und hängt mit einem Typen, mit dem sie angeblich nichts
hat, jeden Tag und des ganze Wochenende ab.Ihn hat sie als Mitpatient in der Psychatrie kennengelernt.
Was du über das:" Ich liebe dich ein bischen, gar nicht und wieder doch und schon lange nicht mehr" schreibst, kann ich dir von meiner Lebensgefähtin so auch berichten. Ich habe ihr meine Liebe immer wieder offenbart, doch jetzt ist bei mir Sendepause. Ich denke manchmal, wenn ich ihr mein Leid zeige, verschlimmert sich ihr Zustand, da sie wegen mir und der Kinder Selbstvorwürfe entwickelt. Ich denke zum eigenen Schutz und der Unveränderbarkeit dert Lage werde ich alle Bemühungen einstellen. Alles was nach Rettung des geliebten Menschen aussieht, empfindet der Partner vielleicht als Drang und Zwang.
Alex, ich bin dir hier so nah und kann dich mehr als verstehen. Deine Verzweiflung, deine verschmähte Liebe, dein vergeblicher Kampf tobt so gerade auch bei mir. Abends Tränen, auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen bin ich wie du untröstlich.Wenn du gesagt bekommst:" Lass los !", kannst du das einfach nicht ernst nehmen, denn man wird vom Herzen befohlen, und glaubt auch, dass der Lebenspatner einfach vorübergehend krankheitsbedingt nichts empfinden kann. Ob´s so kommt, weiß ich nicht aber du muss dich beim Warten schützen und die Rüstung anlegen.
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Lass uns die Prüfung gemeinsam bestehen.

Tschüss
uwe
Schittko
Beiträge: 15
Registriert: 12. Okt 2011, 17:31

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo,
ich danke euch so für eure lieben Worte. Es tut gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Obwohl ich das natürlich niemanden wünsche. Uwe du hast recht geteiltes Leid ist halbes Leid. DANKE !
Mondkind
Beiträge: 5
Registriert: 2. Nov 2011, 12:19

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Mondkind »

Liebe Alex,

ich bin neu hier und habe deine Zeilen schon vor ein paar Tagen gelesen und mit in mein Herz genommen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut teile gerne dein Leid mit. Meine Situation ist ähnlich aber nicht hoffnungslos würde ich sagen. Aber jeden Tag auf s neue versuche ich daran zu arbeiten um alles aufrecht zu erhalten für meine Kinder.
Ich nehme dich einfach mal fest in den Arm und denke weiter an dich
Ganz liebe Grüße
Mondkind
Luna
Schittko
Beiträge: 15
Registriert: 12. Okt 2011, 17:31

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Liebe Luna,
ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte und für das in den Arm nehmen. Ich habe deine Geschichte gelesen und ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld. Das mit der ständigen Angst, dass der Partner sich etwas antut, kenne ich leider sehr gut. Versuch dich zu schützen (auch wenn ich selber nicht weiß wie).
Man muss versuchen nicht zu sehr mitzuleiden,
sonst hat man selbst bald keine Kraft mehr.
Auch was du schreibst, dass alles falsch aufgefasst und umgedreht wird, was man sagt, kenne ich auch sehr gut. Ich wünsche Dir sehr, dass eure Liebe das schafft. Ich weiß wie du dich fühlst.

LG Alex
Schittko
Beiträge: 15
Registriert: 12. Okt 2011, 17:31

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Schittko »

Hallo Louisa, wie geht es Dir ? Wie war das gemeinsame Wochenende ?


Und lieber Uwe, wie geht es Dir ?


LG Alex
jettebrot
Beiträge: 27
Registriert: 13. Okt 2011, 12:46

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von jettebrot »

Hallo liebe Alex,habe mich riesig gefreut,dass du an mich gedacht hast.Mein Mann ist noch bis Montag hier.Mit den Kindern läuft es gut solange kein Stress aufkommt aber das ist ganz o.k.Es ist kein Witz aber er hat mal gesagt dass er sich auf die Jüngste Tochter und den Hund am meisten freut.Ich denke,auch dass kann nur seine Krankeit sein aber es macht mich sehr traurig.Was unsere Partnerschaft betrifft-davon möchte er im Moment nichts wissen-leider und so haben sich viele Fragen bei mir aufgetan und die habe ich mir schon von der Seele geschrieben.Schön, dass es euch gibt und euch allen wünsche ich immer wieder ganz viel Kraft und Mut und Zuversicht L.G.Louisa
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