Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Antworten
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Hallo,

mittlerweile bin ich mit meinem Latein am Ende. Seit vielen Jahren lebe ich noch immer mit einem Mann zusammen, der früher einmal mein Partner war. Inzwischen könnte man uns als WG bezeichnen. Er hat sich sehr verändert in den letzten Jahren, ganz schlimm ist es seit dem Suizid seines Bruders. D.h., er zieht sich den ganzen Tag nicht mehr an und liegt überwiegend auf seinem Bett, beschäftigt mit Fernseher und Notebook. Er leidet unter schwerer Adipositas, unter pavK, Bluthochdruck und Diabetes. Während er noch bis vor ca. einem halben Jahr Tabletten einnahm, hat er dies jetzt auch aufgegeben und geht seit etwas über einem Jahr auch nicht mehr zum Arzt. Natürlich ernährt er sich überdies völlig falsch und raucht Unmengen, man könnte fast meinen, dass er darauf hinarbeitet und nicht mehr leben möchte und quasi langsamen Selbstmord begeht. Auf das Thema Krankheit ist er nicht ansprechbar, wie überhaupt auf keinerlei Art von Problemen, weder auf seine noch auf die der anderen. Mich belastet der Zustand sehr, ich habe Angst und frage mich, was man in einem solchen Fall unternehmen kann.

Gruß Gundula
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von flora80 »

Hallo Gundula,

was du beschreibst, klingt ziemlich unangenehm...

Wenn er sich den ganzen Tag nicht anzieht, etc. wie kommt er dann zum Beispiel an Lebensmittel und Zigarretten? Holt er sich das dennoch selbst?

Wenn nicht, dann wäre meine persönliche allererste Maßnahme, zu sagen "Du willst Zigarretten? - Geh und kauf sie! Du willst Essen?- Geh einkaufen. Du willst ein sauberes Zimmer? - Putz und räum auf!". Wenn er merkt, dass er so nicht überlebensfähig ist, dann sieht er vielleicht auch ein, dass er krank ist. Und wenn das alles schon der Fall ist und du nichts dergleichen für ihn tust, dann bleibt im Grunde nur, ihm platt vor den Kopf zu sagen, dass er allein für sich verantwortlich ist und dass der Zustand für DICH nicht mehr zu ertragen ist. Wenn ihr eh eher in einer WG lebt, dann such dir eine eigene kleine Wohnung. Was hält dich bei ihm? Das schlechte Gewissen, ihn damit nicht allein lassen zu können? Gegenfrage: Hat ER ein schlechtes Gewissen dir gegenüber? - Wahrscheinlich eher nicht...

Klingt radikal und ist es auch. Aber mein Rat wäre, ihn auf sich selbst zurück zu werfen und klar zu machen, dass du nicht bereit bist, diesen Zustand länger mit anzusehen und mit auszuhalten. Du bist nicht für ihn verantwortlich. Und so schrecklich es ist: Wenn ER sich auf Raten umbringen will, dann ist das eben SEINE Entscheidung. Die musst du aber weder unterstützen, noch mittragen. Du kannst dich auch an den Sozialpsychatrischen Dienst deiner Stadt wenden und dort um Rat und Unterstützung bitten. Du musst das nicht allein schultern!

Viele Grüße, Flora
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Liebe Flora,

danke für Deine Antwort. Vermutlich hast Du Recht, als Außenstehende würde ich sicherlich auch so argumentieren. Nun setzt man jemand nach 21 Jahren nicht so einfach vor die Tür, schon gar nicht in diesem gesundheitlichen Zustand. Die Einkäufe erledige ich für ihn, da ich weiß, dass er nur unter Schmerzen gehen kann und auch, dass er nicht die Mittel hat, Leute dafür zu bezahlen. Im Gegenzug erledigt er innerhalb der Wohnung Dinge für mich, für die ich dann wiederum dankbar bin. Natürlich bin ich nicht für ihn verantwortlich, das ist mir schon klar. Ich weiß nicht, was der sozialpsychiatrische Dienst für mich bzw. ihn tun kann, doch ist dies vielleicht eine Möglichkeit.

Gruß Gundula
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von bigappel »

Liebe Gundula,

ich kann Dich gut verstehen, dass die 21 Jahre verbinden und es sowieso ja nicht nur schlechte Zeiten gab.

Aber letztlich förderst Du seine Passivität und nimmst ihm die Möglichkeit, sich zu entwickeln.

Du hast selber geschrieben, er ruiniert seine Gesundheit auf Raten.
Du hilfst ihm dabei.

Ist das die Verbundenheit, die Du ihm geben möchtest?
Welchen Anreiz hat er noch, sein WG - Leben abändern zu wollen. Läuft doch alles.....

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von elas »

Guten Tag Gundula,

und herzlich Willkommen hier in diesem Forum.
Flora sagt schon das Richtige, so wie ich es auch formuliert hätte.

Darf ich Dich auf etwas aufmerksam machen??
Du schreibst hier mit Deinem vollen Namen.
Das ist ungewöhnlich und da dies ja ein Internetforum ist, kann jeder, der möchte mitlesen, ich meine mitlesen, nicht mitschreiben.
Ich würde Dir zur Wahrung Deiner Anonymität raten, Dein Profil noch einmal zu ändern, so dass Dein voller Name nicht mehr in Erscheinung tritt.

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Danke Selas, ich habe das jetzt geändert;)

Vermutlich werden die Problematik noch mehr Leute wie Flora, Du usw. sehen. Es dürfte kein großes Problem sein, jemandem seine Unterkunft zu kündigen. Fraglich ist, ob er eine neue findet zu für ihn möglichen Konditionen, fraglich bleibt, ob er dann den Weg zum Arzt findet, was ich zu bezweifeln wage, und nicht außer Acht zu lassen bleibt vielleicht am Ende, wie derjenige - in dem Fall ich - damit klar kommt, der ihn quasi auf sich gestellt hat. Die Entwicklung eines Menschen dürfte nach einem halben Jahrhundert abgeschlossen sein, daher glaube ich nicht an diese These sondern suche nach Möglichkeiten, mit denen beide Parteien - auch in der Zukunft - besser leben können.

Gruß Deirdre
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Pia, auch Dir vielen Dank. Über genau das Problem "dass ich ihm dabei 'helfe'" mache ich mir täglich Gedanken, das darfst Du gerne glauben. Doch weiß ich, dass man niemanden von etwas abhalten kann, von daher bleibt es sich gleich, ob ich die Einkäufe tätige oder wer auch immer.

Gruß Deirdre
Reve
Beiträge: 754
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Reve »

Hallo Deidre,

erst mal, wirklich schwierig, ich hab eine Mailfreundin, wo es ähnlich läuft wie bei euch... wir reden da oft darüber,...

Was will man machen, wenn der andere nicht „macht“....

Ich muss dazu sagen, ich bin diejenige, die D. hat, aber irgendwie eine andere Variante, mit vermehrtem Antrieb, das gibt es ja auch,....

Du möchtest deinen Mann nicht im Stich lassen,... schön, würde ich auch nicht,... du suchst nun nach Varianten, wie sich das Leben trotzdem lebenswert gestalten lässt. Zusammen. Aber halt schon auch irgendwie getrennt.

Sorge doch für Veränderungen, und zwar in „deinem“ Verhalten. Denn seins kannst du nicht ändern, aber vielleicht zieht er mal etwas mit bzw. wird ein wenig „hellhörig“.

Wie wäre es, wenn du den Anfang machst. Lass ihn in seinem Zimmer hocken, ohne Jammerei, aber beispielsweise die Ernährung,... könntest du da ansetzen? Wer macht denn das Essen und kauft ein? Du doch, also dann stell die Ernährung um auf Ökologisches. Nur noch Gesundes. Oder überwiegend. Wenn das nicht geht, stell ihm das fette Zeug hin und koch dir extra, ich mach das eh immer (kinderbedingt).

Dann Körperkultur, schreib die ganz groß, mach Wellness-Duschen, richte dich schön her (für dich), so dass "du" „dir“ gefällst.

Vielleicht wird er unruhig? Vielleicht wird er leicht eifersüchtig und fragt sich, für wen du das alles machst?

Und im Übrigen, kann nicht der Hausarzt vermitteln. Irgend jemand muss ihm die doch Medikamente verschreiben für Bluthochdruck, oder nimmt er die auch nicht mehr?

Du sollstest dich dich wirklich beraten lassen, vom Hausarzt,... er kann dir vielleicht weiter raten, hier wäre auch ein vielleicht nützlicher Link:

http://www.bapk.de/
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker, setzt sich zur Verbesserung der Situation psychisch kranker Menschen und ihrer Familien ein.

LG, Carin
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Hallo Carin,

danke für Deine Zeilen und den Link. Es tut mir leid, dass Du Depressionen hast.

Zum besseren Verständnis: Es ist nicht mein Mann, unsere gemeinsame Zeit ist längst vorbei. Dass wir noch zusammen in einer Wohnung leben ist wohl eher darin begründet, dass ich kein Interesse an einer neuen Partnerschaft habe und er vermutlich keine neue Partnerin fände........ Nein, sein Verhalten kann ich nicht ändern, denn er wird böse, sobald man auf diese Krankheiten zu sprechen kommt. Hausarzt hat er keinen, er nimmt seit Monaten keine Medikamente mehr. Essen wird bei uns nicht gemacht, d.h. ich esse in der Firma, er kümmert sich um seine Ernährung selbst. Entweder kocht er vor oder isst Fertiggerichte. Ich denke, selbst wenn ich mich schön herrichte, was mir eigentlich selbstverständlich erscheint, lässt ihn das gleichgültig - wir sind ja nicht mehr zusammen.

Vor diesem jetzigen Zustand gab es andere Probleme, so einfach kommt man ja nicht zu diesen ganzen Krankheiten. Vermutlich will er nicht mehr oder hat ganz einfach Angst, weil er es schon so lange schleifen lässt.

Es ist recht schwierig mit anzusehen, wenn jemand so bewusst in sein Unglück läuft und mir ist schon klar, dass es für mich auch nicht gerade zuträglich ist.

Vermutlich werde ich erst einmal zu einer Beratungsstelle gehen, doch viel Hoffnung habe ich nicht, da der erste Schritt ja von ihm gemacht werden müsste. Aber er sitzt herum und erwartet völlig kampflos den Tod - so kommt es mir vor.

LG Deirdre
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von elas »

Guten Morgen, Hilke,


es ist eine unzumutbare Situation, in der Ihr Beide, Betonung liegt auf Beide, lebt.
Ihr seid kein Paar mehr, lebt aber noch gemeinsam in der Wohnung.

Und Dein ehemaliger LP ist so tief unten, dass es wirklich so aussieht, dass er sich selber nicht mehr helfen kann.

Aber auch Du leidest ja enorm unter dieser Situation. Stelle ich mir wie ein Alptraum vor.

Aber irgendwie haltet Ihr Beide doch diese Situation, diese untragbare, gemeinsam aufrecht.

Nun, Du sagst, Du willst Dich an eine Beratungsstelle wenden, für Dich selber, so hab ichs verstanden.
Das ist schon der erste Schritt, damit Du mal Sortieren kannst, und Ideen entwickelst, wie sich diese Situation verändern kann.

Ich frage mich, warum Du Dir nicht längst eine eigene Wohnung gesucht hast.
Sind es Schuldgefühle gegenüber dem EX, oder ist es doch noch ganz bequem so???

Ich wünsche Euch Beiden, ganz bald ein Ende aus dieser krankmachenden Situation.


Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Hallo Selas,

dies nur zur Info: Es ist und war meine Wohnung, und ich kann noch nicht einmal behaupten, dass ich mich an ihm bereichere.

Gruß
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Ich frage mich, warum grundsätzlich alle Menschen davon ausgehen, dass es unbedingt die Wohnung des männlichen Partners sein muss, wenn zwei Leute in dieser zusammenleben. Auch Frauen haben Wohnungen. Mir fällt nur immer wieder auf, dass die Leute m i c h fragen, warum i c h mir keine Wohnung suche, wo ich doch eine habe.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von elas »

Hilke,

Du hast Du etwas missverstanden.

Mit dem meinigen Satz

>such Dir doch eine eigene Wohnung<,

damit meine ich lediglich, beende doch diese unselige Mesaillance mit Deinem Ex.
Und damit meine ich eine räumliche Trennung.

Hmm, mit Verlaub, ich bin eine sehr emanzipierte, schon etwas ältere Frau, in denke ganz gewiss nicht in so alten rollenspezifischen Mustern. Also, frau müsse gehen, weil mann die Wohnung gehöre, oder angemietet habe etc. etc.
Weit gefehlt.

Solltest Du Besitzerin dieser Wohnung sein, dann muss es eben heißen, dass Dein Ex sich etwas Anderes suchen muss.
Damit Du wieder Dein eigenes Reich haben kannst, und wieder zufriedener wirst etc. etc.

Ich wollte Dir doch ganz gewiss nicht auf den Schlips treten.
Sondern Ideen geben, liefern , Eindrücke abgeben,

damit es Euch Beiden bald sehr viel besser gehen kann.


Ganz herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Sorry Selas, vermutlich reagiere ich auf dieses Thema schon etwas allergisch, da frau so allerhand gut gemeinte Ratschläge bekommt in dieser Beziehung.

Dass er sich etwas anderes suchen muss, das Thema hatten wir in der Tat diverse Male, seit wir uns kennen. Dazu muss ein Mensch mit Behördenangst usw. aber erst einmal in der Lage sein - dann muss er vom Vermieter auch noch genommen werden. Wir leben in der Großstadt, einfach ist es nicht. Wollte ich jetzt umziehen, dann wäre das mit nicht unerheblichen Kosten verbunden, wobei ich da an Makler, Kaution usw. denke.

Mein Hauptproblem ist jedoch nicht mein eigenes Reich, da ich ohnehin abends spät nach Hause komme. Das Hauptproblem ist für mich tatsächlich, wie ich ihn zum Arzt bekomme. Es kann doch nicht sein, dass jemand schwer krank ist, keine Medikamente mehr nimmt und nicht mehr zum Arzt geht, das belastet mich. Hilflos dabei zusehen zu müssen und - offensichtlich - nichts tun zu können.

Ich bin kein Arzt, aber wenn jemand sich so verhält und in keiner Weise mehr am Leben teilnimmt, dann hat er doch eine Depression, er hat sich selbst aufgegeben.

Gruß Hilke oder Deirdre;)
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von elas »

Deirdre

Dass ein Umzug für Dich sehr in die Kosten gehen wird, das ist mir klar, ich bin selber vor einiger Zeit hier innerhalb einer Großstadt umgezogen, und ich weiß um Mieten, Kautionen, etc. etc.

Hmmh, Dein Ex will und kann ja gar nicht ausziehen gerade, so wie es sich zeigt.
CARIN (Grüßle an Dich) hat Dir ja schon einen Link zukommen lassen, wo sich Hilfe holen lassen kann.

Ich denke noch an den Sozialpsychiatrischen Dienst in Deiner Großstadt. Die kommen wirklich ganz schnell. Hab ich mit meiner Mutter schon erlebt.

Und, Du sagst , Ärzte kannst Du nicht ansprechen, o.k., und dann denke ich noch an Angehörige, Geschwister, Eltern, ein Kind???
Ich finde, auch das sind Ansprechpartner, für eine solche Lebenssituation, aus der Dein Ex nicht mehr herauskommt.
Sprich die Verwandten an, die sind eher verpflichtet, sich zu kümmern, als Du. Ich meine, Ihr wart nicht verheiratet??
Also, ich meine auch so ein wenig "Verantwortung abgeben" an die richtigen Stellen.

Da Du ja in einer Großstadt wohnst, da weißt Du ja um die vielen Beratungsstellen von Caritas......etc, auch die konfessionslosen Beratungsstellen....das könnte doch ein erster Schritt sein, damit Du für Dich klar kommst.

Nun, Ferndiagnosen via Internet ___ein no_go.
Aber ich schätze schon einmal, das Krankheitsbild Deines Ex hat schon viel mit einer Depression zu tun. Nun, seine erheblichen Körpererkrankungen sind natürlich auch zu berücksichtigen.
All das muss aber von Fachärzten abgeklärt werden. Dann stehen die Diagnosen auch, und es lässt sich vielleicht ein Behandlungsangebot finden.

Nur Mut für Deine ersten Schritte.

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Hallo Selas,

nochmals zum Thema. Also Umzüge scheiden aus, die würden das Problem für mich nicht lösen - für keinen der Parteien. Ich hätte es natürlich "vom Hals", aber fein raus wäre ich sicherlich nicht, denn ich würde ständig darüber nachdenken und mich mies fühlen. Gut, das tue ich auch so. Man kann es drehen und wenden wie man will.

Die Beratungsstellen mögen ganz hilfreich sein, mir würde schon ein Tipp nützen, wie man so einen Menschen davon überzeugen kann, zum Arzt zu gehen und so zu leben, dass das Leben - vielleicht - wieder lebenswert wird. Ginge er erst einmal zum Arzt, dann ließe sich sicherlich ein Behandlungsangebot finden.

Über den sozialpsychiatrischen Dienst habe ich auch schon nachgedacht. Du schreibst, sie kommen. Und was ist danach? Da erlebt man dann Wochen und Monate Rückzug des ehemaligen Partners, Schweigen usw. Das ist dann wirklich zermürbend und kann schon passieren, wenn man wagt, so frech zu sein und das Thema überhaupt anzuschneiden.

Mit der Mutter sprach ich neulich erst, auch da entzieht er sich, und wir kamen zu dem Schluss, dass wahrscheinlich - so traurig das klingt - idealerweise etwas passieren muss, damit er ins Krankenhaus eingeliefert wird. Und zwar dergestalt, dass ihm noch zu helfen ist und er vielleicht dort davon überzeugt werden kann, sich künftig behandeln zu lassen.

Vielen Dank für die gut gemeinten Vorschläge.

Gruß Hilke
99x4BE
Beiträge: 91
Registriert: 14. Jul 2011, 11:15

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Deirdre,

es macht mich betroffen, was Du schreibst.
Du bist wirklich in einer schwierigen Situation, finde ich.
Es gibt hier bestimmt keine billige Instantlösung.
Es geht hier ganz ernst um Dich und Ihn in ganz besonderer Situation. Hast Du schon einmal daran gedacht, allein zu einer Eheberatungsstelle zu gehen. Dies mit dem Ziel, dort vielleicht noch Adressen, Ideen, Hinweise zu bekommen? Wer kennt schon alle Angebote, Soziale Dienste usw.?

Hast Du schon das vertrauliche Gespräch mit Eurer Krankenkasse geführt? Nicht immer, aber oft trifft man ganz faire Leute, die dazu auch noch Ahnung haben....

Gib nicht auf, lass Dich nicht entmutigen, wenn hier auch mal Beiträge kommen, die Dir nicht wirklich helfen.

Ich hoffe doch, dass Dir dieses Forum hier was gibt!!

ganz liebe Grüße
Alfredo
Hilke
Beiträge: 10
Registriert: 25. Okt 2011, 13:20

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von Hilke »

Hallo Alfredo,

danke für Deine Zeilen. Eine Eheberatung ist wohl nicht der richtige Weg, wir sind ja nicht einmal ein Paar. Trotzdem stecke ich leider so tief drin, als wären wir eins.

Hausarzt ist nicht vorhanden, d.h. ich habe ohnehin einen anderen, er war bei seinem schon über ein Jahr nicht mehr und hat wohl auch nicht vor, ihn nochmal aufzusuchen. Außerdem ist es ja so, dass es leider nicht ausreicht, nur Tabletten einzunehmen und ansonsten die krankmachende Lebensweise beizubehalten.

Eine Beratungsstelle werde ich definitiv aufsuchen, obgleich ich weiß, dass Theorie und Praxis oftmals kaum vereinbar sind.

Gruß Deirdre
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Gibt es in diesem Fall irgendeine Hilfe?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Deirdre,
ich kann Deine Situation völlig nachvollziehen. Ich habe das alles schon genauso erlebt wie Du und weiß sehr genau in welchem Dilemma Du steckst.

Magst Du mich mal kontaktieren, mein Profil ist offen und Du findest meine e-mail Adresse, wenn Du in die linke Spalte auf den kleinen Kopf klickst.

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Antworten