Aufbauende Worte

[MSS]

Hallo ihr Lieben,

mein Freund steckt wieder in einer schweren depressiven Phase und ich weiß mittlerweile ganz gut, wie ich damit umzugehen habe. Ich lasse ihm dann größtenteils seine Ruhe und schreibe ihm meistens nur eine kurze SMS am Tag, in der ich ihm dann schreibe, dass ich an ihn denke usw. Ich weiß, dass ich aufpassen muss, was ich schreibe, weil er in einer solchen Phase vieles anders versteht als ich, oder vielleicht einiges negativ aufnimmt, oder denken könnte er wäre mir eine Last. Mich würde mal interessieren, was ihr euren Partnern in einer solchen Phase sagt bzw. schreibt?? Ich will ihn ja unterstützen und für ihn da sein. Habt ihr ein paar Ideen, oder eigene Erfahrungen??

[wütend]

He miss_sunshine

>>Mich würde mal interessieren, was ihr euren Partnern in einer solchen Phase sagt bzw. schreibt??<<
Garnichts, denn jede Komunikation in einer Episode empfindet mein Mann als Belastung.

Und mir geht es ebenso, wenn ich depressiv bin.

Meiner Meinung nach geht es in einer Episode nicht um das Aufbauen des Partners, sondern um Akzeptanz dessen was ist.
Für Veränderungen in Richtung Besserung ist allein der Betroffene zuständig, mit Unterstützung durch professionelle Helfer.

[Margo33]

Ich habe gelernt für ihn da sein-wichtig,das er das weist,auch wenn in diese momente kann mensch nicht wirklich miteinandere kommunizieren.Mit der Zeit das Vertrauen von ihn könnte gewinnen und das hilft ihn sehr.Ich lasse ihn auch in ruhe,aber auch kann eine neutrale nette kurze sms schicken,das er einfach weist,das ich an ihn denke.Und wenn er meint,das er hat mir z.B. WE verdorben,weil bin allein zu hause statt mit ihn was machen(ihn gehts schlecht),ich mache ihn keine vorwürfe od.so und sage,er soll sich keine sorgen um mich machen-mir gehts gut,ich treffe mich mit freundin für kaffe od.1 trink.Er freut sich dann

[Schrumpfi]

Mein Exfreund oder Freund oder was auch immer - ist ebenfalls gerade in einer depressiven Phase. Für mich ist das ein Hammerschlag, weil wir bisher alles irgendwie wieder hinbekommen haben und meistens dennoch kuscheln konnten irgendwann wieder und so. Bei manchen sehr traurigen Geschichten, die ich im Forum gelesen habe, habe ich gedacht, dass ich dankbar sein kann, dass es bei uns "nur" so schlimm ist wie es ist. Und jetzt ist es genauso: Der totale Rückzug über Wochen.....

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich denke, dass auch kleie Aufmerksamkeiten für den Depressiven schön sein können. Am Tag bevor er mich wegschickte und sich mehr oder weniger trennte, habe ich eine kleine Platikkarte mit einem süßen Bild, das an meinen Spitznamen erinnert, und einem lieben Spruch gekauft. Bevor er mich damals - quasi nach der Trennung heimgefahren hat - habe ich es ihm ins WOhnzimmer gelegt. Heute war ich bei ihm und habe gesehen, dass er die Karte auf seinen Nachttisch gestellt hat - da wacht nun ein kleines Schaf über ihn, während er schläft! :_________( Das hat mich gerührt und mir gezeigt, wie wichtig ihm so etwas Kleines ist.

Heute habe ich aus lauter Frust eine Radtour auf einen Bauernhof gemacht. Dort habe ich einen kleinen Kürbis gekauft, AUf ihm sind zwei Herzen und ein "Ich liebe Dich" aufgezeichtnet. Das werde ich ihm irgendwie zukommen lassen. Dann weiß er, dass ich an ihn denke und ihn liebe - er hat aber keinen Druck, mir antworten zu müssen.

Ich denke, dass kleine Aufmerksamkeiten - eine süße Postkarte, die Liblingsgummibärchen oderso etwas Schönes sind, um zu sagen "Ich denke an Dich und bin in Gedanken bei Dir, auch wenn ich gerade nicht wirklich bei Dir sein kann".

Traurige Grüße ins Forum,
Schrumpfi

[wütend]

>> Ich denke, dass kleine Aufmerksamkeiten - eine süße Postkarte, die Liblingsgummibärchen oderso etwas Schönes sind, um zu sagen "Ich denke an Dich und bin in Gedanken bei Dir, auch wenn ich gerade nicht wirklich bei Dir sein kann". <<

He Schrumpfi, Du hast wirklich gute Idee und sie bedrängen deinen Frund nicht. Super!

[Momo28]

Hallo ihr lieben,

dazu auch mal meine Erfahrung.

Ich hab es auch so gehalten dass ich mal eine SMS mit "ich denk an Dich" geschickt habe, dass ich da war aber nichts wollte.

Mittlerweile weiß ich, dass selbst das schon zu viel war. Das ist das Gemeine: da tickt jeder in der Depression anders, er kann es dann aber nicht spüren und sagen was er braucht.

Ich bin mittlerweile auch mit netten Kleinigkeiten sehr vorsichtig.
Als meine Partnerin Geburtstag hatte, haben wir in der Wohnung in getrennten Zimmern gewohnt.
Ich habe ihr dann ihr Geschenk extra nicht gegeben, sondern es ins Wohnzimmer gelegt. Auch nicht vor ihre Türe. Sodass sie es öffnen kann oder auch nicht, wie sie will.
Ich hab ihr auch tags keine SMS geschrieben, abends nicht geklopft zum gratulieren. Meine Glückwünsche lagen da, bereit wenn sie es ist.
Hinterher hat sie mir gesagt, dass sie das total bedrängt hat.

Ich glaube in Zukunft werde ich es wohl halten wie Parson: KEIN Kontakt.

Wenn man aber Bücher liest oder auch hier im Forum "umgang mit der Krankheit", steht dort oft, dass man dem depressiven Menschen zeigen soll, dass er nicht allein ist. Vielen tut das wirklich gut.
Wenn es einmal einen "besseren" Moment in der Depression gibt, ist das glaube ich ein zentrales Thema das man dann versuchen sollte anzusprechen.

Zwischen uns hat das viel kaputt gemacht, weil sie nicht sagen konnte dass ihr das zu viel war und ich sie nicht allein lassen wollte und ständig "bedrängt" habe.

Aber Schrumpfi, wenn Dein Kärtchen einen Platz bei ihm gefunden hat mach weiter so. Ihm scheint es ja etwas zu bedeuten

Liebe Grüße,

Momo

[Schrumpfi]

Gibt wohl kein Patentrezept! Ich denke, dass ist bestimmt von Person zu Person unterschiedlich. Die Dosis ist eben entscheidend: Es gibt Menschen wie Parsons Mann, die gar nichts möchten. Aber ich kenne beispielsweise einen depressiven Menschen, der in einer depresssiven Phase zwar nicht reden möchte, aber sehr dankbar (allerdings wortlos dankbar) sind, wenn man ihm das Lieblingsmüsli zubereitet, etwas kocht oder sie über den Kopf streichelt - ohne allerdings zu reden oder Fragen zu stellen.

Ich weiß, dass sich mein Freund immer über die Kleinigkeiten gefreut hat und dass er furchtbar an ihnen hängt! Die Postkarten, die ich ihm geschickt habe, verstauben beispielsweise nicht irgendwo, sondern sind als Lesezeichen in Gebrauch, wenn er durch seine Lieblingsbücher schmökert.Und die stehen gut bewacht auf seinem Nachttisch. Und das bedeutet ihm schon was.

Letztlich gibt´s wohl kein Patentrezept - zu viel und zu fordernd sollte man aber nicht werden!

vielleicht ist es ja auch möglich, in einer besseren Phase mit dem Partner darüber zu sprechen, was ihm in solch einer Phase gut tut.

Greetzzzzzzz!
S

[bigappel]

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich kann Euch nur ermutigen, in einer guten Phase mit dem Partner darüber zu sprechen.

Wir haben abgeklärt, dass es ihm gut tut, wenn er mitbekommt, dass ich da bin, an ihn denke, da bleibe, weil auch bei meinem Freund die Verlustangst ein Thema ist.

Wichtig finde ich einfach, dass man selber dann "echt" ist.

Ich schreibe ihm von Herzen dann kleine Botschaften (Küßchenabdruck auf dem Badspiegel o. Glückpfennig aufgeklebt für den Tag zum mitnehmen oder what ever), komme aber - mittlerweile - bestens damit zu Recht, wenn keine Reaktion kommt.

Es kommt wirklich auf den Partner an und wir sollten sie so nehmen, wie es ist .

LG
Pia