Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

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Westerhever

Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Hallo,

also ich mache mir wirklich Gedanken ob manche Beiträge die hier geschrieben werden wirklich etwas mit Depressionen zu tun haben. Also den Partner betrügen und mehrgleisig fahren hat wohl nichts mir der Krankheit zu tun... ,es sei denn es hat etwas stattgefunden, daß in der Vergangenheit liegt, und so die Thematik weitergelebt wird. Solche Beiträge verunsichern mich.


Gruß Bluemchen
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Blümchen,
ich denke, das hat damit zu tun, dass es sich häufig nicht nur um Depressionen sondern auch um Persönlichkeitsstörungen etc. handelt. Die Depression steht manchmal erst an 2. Stelle.
Das war bei meinem Ex-LG auch so, jahrelang habe ich gedacht, dass er "nur" an schweren Depressionen leidet und dann tat er sich auf: der absolute Wahnsinn!

Ich kann nur raten sich jeden neuen Tag auf sich selbst, seine Wünsche und Bedürfnisse zu konzentrieren und sein Leben nicht an einem psychisch kranken Menschen auszurichten. Das heißt jetzt nicht, dass man den erkrankten Partner allein lassen soll, aber man darf nicht den Fehler machen sich selbst zu verlieren.
Was sich erst als Depression darstellt, kann etwas völlig anderes sein.

Liebe Grüße
die Koboldin

!
Love it, leave it or change it!
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von bigappel »

Hallo Bluemchen,

ich kann Dir leider jetzt nur mein laienhaftes Wissen weitergeben, also nicht guten Gewissens sagen, ob es stimmt, aber ich habe zumindest gelesen, dass bei bestimmten psychischen Erkrankungen, wie z.B. manisch/depressiven Menschen, auch diese Symptome der Vielzahl von wechselnden Beziehungen oder zeitgleich auftreten kann, wie z.B. auch über die Verhältnisse leben.

Eh ich jetzt verbale Prügel beziehe nochmal konkret: k a n n (nicht muss) und ich bin Laie, ich hab ´s gelesen .

Letztlich sind möglicherweise die Grenzen, zwischen Handeln aufgrund diesbezüglicher psychischer Erkrankung und reinem "A....-L....-Verhalten fließend.

Das entschuldigt ja auch nix, finde ich.
Der Schmerz bei den Opfern dürfte der gleiche sein........

Das muss aber nicht so laufen und ich kenne Exemplare, die das ohne Erkrankung (jedenfalls nicht attestiert) hinkriegen ;-(

LG und nicht entmutigen lassen
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Danke für Eure Antworten, mein Angst bezieht sich auf dem Beitrag von Hope 2011.Ich habe jetzt noch mehr Mißtrauen meinem Partner gegenüber...

Gruß

Bluemchen
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Danke nochmal Euch Beiden !!!
wütend

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von wütend »

>>dass bei bestimmten psychischen Erkrankungen, wie z.B. manisch/depressiven Menschen, auch diese Symptome der Vielzahl von wechselnden Beziehungen oder zeitgleich auftreten kann, wie z.B. auch über die Verhältnisse leben.<<

Das stimmt,
nur das es sich wie bei Persönlichkeitsstörungen auch bei einer bipolaren Erkrankung (manisch-depressiv) um ein völlig anderes Krankheitsbild handelt.

All das hat nichts mit einer unipolaren Depression, wie sie hier im Forum Thema ist, zutun.

Also bitte nicht Kühe mit Pferden zusammen in einen Topf schmeißen.
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Hallo Parson,

danke für deine Antwort. Durch die Aussagen von Hope 2011 bin ich toal jeck geworden und habe mein Vertrauen verloren. Ich merke immer mehr, daß die Krankheit Depression ein Überbegriff ist, ich habe jetzt aus dieser Angst heraus von Hopes Beitrag meinem Partner angeschrieben und die Hoffnungslosigkeit dargestellt...

Viele Grüße

Bluemchen
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Hallo Parson,

ich möchte Dir gerne mal sagen, daß deine Beiträge wirklich eine Bereicherung sind. Mit Dir kann man sich wirklich auseinandersetzten und Du bringst, mich zumindest weiter. Schön, das Du so offen bist und ich mir wirklich Gedanken machen muß.

Danke...

Gute Nacht

VG

Bluemchen
hope2011
Beiträge: 15
Registriert: 11. Jun 2011, 17:50

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von hope2011 »

Hallo Blümchen

da sich dein Beitrag auf meinen Beitrag bezieht, möchte ich mich doch auch mal zu Wort melden.

Es sollte auf keinen Fall so sein, dass ich hier allen Depressiven unterstellen wollte, das sie mehrgleisig fahren. Falls das so rübergekommen ist, tut es mir leid.

Bei mir war es nur leider so, das er seine Depression als vorwand genutzt hat, das er nicht so viel Kontakt mit mir haben wollte. Vielleicht stimmte das ja sogar möchte ihm nichts unterstellen. Aber in der Zeit wo er keinen Kontakt zu mir hatte hat er dann die Kontakte zu den anderen Frauen gesucht. Für mich völlig unverständlich. Vielleicht aber für ihn als Depressiver und vielleicht hat er ja auch eine persönlichkeitsstörung oder so wohl normal.

Mein Beitrag sollte eigentlich nur sagen, das man genau aufpassen sollte, was man für sich selber hinnehmen kann und was nicht. Ich für mich weiß, das ich nicht damit leben kann, wenn er, während er von mir eine Auszeit braucht, mit seinen Ex-Frauen versucht etwas anzufangen.

Nimm es also bitte nicht persönlich, das muss bei Deinem Partner ja nicht so sein.

Zum anderen als kurzen Ausblick wie es zur Zeit bei uns läuft:
Ich habe für mich selber entschieden, das ich nur mit ihm zusammensein kann, wenn er 100% zu mir steht. Das habe ich ihm mehrfach mitgeteilt und dabei bleibe ich und lass mich nicht erweichen. Depression hin oder her, es bringt nichts, wenn ich etwas mitmache was mir nicht gut tut, dann gehe ich nur unter und kann keine Hilfe sein. Natürlich bin ich für ihn da und ansprechbar, wenn er sich meldet dann reden wir. Aber ich mache eben meinen standpunkt immer wieder deutlich. Habe gesagt ich könnte nicht heute mit ihm kuscheln und morgen wieder sehen das er mich vor allen anderen versteckt( kuscheln ist für ihn wie die luft zum atmen).
Dieses muss er akzeptieren auch mit seiner Krankheit. Er weiß, das er jederzeit wieder die Beziehung aufleben lassen kann wenn er diesen Punkt erfüllt, aber er muss wissen das er trotz seiner krankheit nicht alles mit mir machen kann.

Viele Liebe Grüße und seit alle Stark

Eure Hope2011
dersieliebt
Beiträge: 27
Registriert: 30. Apr 2011, 20:36

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von dersieliebt »

Gut so Hope, Du machst es richtig!
Kümmer Dich um Dich selbst, und das was geschehen soll, wird auch geschehen. Du kannst das wenigste davon beeinflussen.

Was viel wichtiger ist, es dauert ein paar Tage in denen man in den Gedanken immer noch bei dem kranken Partner ist, in der Vergangenheit schwelgt, weint und trauert.
Das ist gut so, dass sollst und musst Du auch.
Aber wenn das Tal durchschritten ist und Du Dich mehr und mehr auf Dich selbst besinnen kannst, wirst Du das erleben, was depressive Menschen nicht können. Du wirst wieder Freude, Stolz und Genugtuung darüber spüren, dass es auch für Dich schöne Momente im Leben gibt.

Viel Glück!

Andreas
wütend

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von wütend »

Liebe Hope,

um es noch mal kar zu stellen:

Das Verhalten deines Freundes, mehrere Frauen gleichzeitig zu haben, hat rein garnichts mit einer Depression zutun.

>>Vielleicht aber für ihn als Depressiver und vielleicht hat er ja auch eine persönlichkeitsstörung oder so wohl normal.<<
Ich kann auch Zahnschmerz haben und behaupten, das ist normal für mich wenn ich Zahnschmerz habe, das ich dann Autos klauen. Es lenkt mich wunderbar von meinem Zahnschmerz ab.
Also klaue ich Autos, heute hier und morgen da.

Genau wie dein Freund, der heute hier kuschelt und morgen da.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Kuscheln.
Polarlicht
Beiträge: 121
Registriert: 7. Jun 2011, 23:46

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Polarlicht »

Hi,
Klasse Beispiel Parson. Aus meinen persönlichen Erfahrungen mit Depressionen und Zahnschmerzen finde es ehrlich gesagt nachvollziehbarer, bei Zahnschmerzen, ein Auto zu klauen (der Stress lenkt vom Schmerz ab), als in einer Depression durch die Gegend zu irrlichtern und andere "Partner" anzugraben. Bei mir gibt es immerhin einen Zusammenhang zwischen Zahnschmerzen und Depression, weil ich vor Stress die Zähne zusammenbeiße, bis sie kaputt gehen. Also dürfte ich jetzt rausgehen und mir ein Auto schnappen. Schade, dass mich das so ganz und garnicht reizt - typisch depressiv eben.

Sicherlich gibt es psychische Störungen/Krankheiten, in denen schnell wechselnde Beziehungen und parallel aufrecht erhaltene Beziehungen zur Symptomatik gehören können. Die Betonung liegt auf können. Nicht jedes Symptom muss auftauchen und ich finde es keinesfalls entschuldbar, wenn man, mit welcher Störung auch immer, in einer Beziehung steckt und dennoch diese Symptomatik ungebremst auslebt. Für einen Single mag das anders sein.

Parallele Beziehungen sind für mich in erster Linie ein gravierender Charaktermangel (es sei denn beide Partner haben ein gemeinsames Einverständnis über diesen Lebensstil). Es ist kein Anzeichen für eine Depression. Sowas kann den betrogenen Partner depressiv machen und ihn zutiefst in seinem Vertrauen und Selbstwertgefühl beschädigen. Für mich hat es etwas mit Anstand und persönlichen Werten zu tun, seinen Partner nicht so zu beschädigen.

Ich habe selber in Kliniken mitbekommen, dass sich Beziehungen zwischen Patienten mit verschiedenen Störungsbildern entwickelten, von denen einer oder beide in einer Beziehung steckten. Das finde ich nicht ok, aber begrenzt nachvollziehbar. Wenn man jahrelang regelrecht eingefroren war und mit einem mal das Leben zurückkehrt, man sich von anderen auch mit seinen Mängeln angenommen fühlt und zum ersten Mal nach Ewigkeiten Nähe verspürt, die mit dem Partner schon lange nicht mehr möglich war, kann sowas passieren. Die Frage ist, wie man damit und der bestehenden Partnerschaft anschließend umgeht. Nichts, was dann schief geht im Umgang miteinander, hat etwas mit Depression zu tun, sondern mit dem Zustand der bestehenden Partnerschaft und mit den persönlichen Werten. Selbst als mir in der Klinik klar wurde, dass meine Ehe nicht zu retten ist, war das für mich keine Option, mal abgesehen von den bis heute fehlenden Fähigkeiten, eine Beziehung aufzunehmen.

Zum Hintergrund meiner unmissverständlichen Haltung: ich war über 20 Jahre mit einem chronischen Fremdgeher verheiratet. Ich bin nicht eine Minute auf die Idee gekommen, er könnte depressiv sein - er ist ein Lump. Das fand meine Therapeutin auch, nachdem sie 2 Gespräche mit ihm hatte.

Ich verstehe den Frust der Betrogenen und deren Belastung durch die Erkrankung des Partners, die Verbitterung usw., aber alle Depressiven unter Generalverdacht zu stellen und vor ihnen zu warnen empfinde ich als Zumutung. Aus eigener Erfahrung kann ich in der Retrospektive sagen: es gibt immer einen der es tut und einen, der es sich gefallen lässt. Wenn man das nicht mehr will, muss man Nägel mit Köpfen machen.

Gute Nacht,
Polarlicht
hope2011
Beiträge: 15
Registriert: 11. Jun 2011, 17:50

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von hope2011 »

Hallo Ihr

möchte das nochmal klarstellen:

Ich habe nicht behauptet, das jeder Depressive auch mehrere Partnerschaften hat.

Und die Sache von mir und meinem LP sieht wohl auch etwas anders aus. Hier spielen noch einige Dinge eine Rolle. Manchmal braucht man Abstand um klarer zu sehen und klärende Gespräche.
Scheinbar war es bei uns so, das er keine anderen Beziehungen hatte sondern nur Gespräche suchte, worauf die beiden anderen Frauen sich etwas einbildeten.
Als ich das dann rausbekam das er den Kontakt zu denen hatte, ging ich davon aus, weil er mich ja überall verheimlichte.
Wie es weitergeht kann und will ich jetzt nicht sagen, das wird die Zeit bringen. Habe meinen ganz klaren Standpunkt: Ich kann nur mit ihm zusammensein, wenn er zu mir steht. Und dabei bleibe ich.

Wollte mit meinem Beitrag lediglich sagen das man trotz den Depressionen seinen Partner seine eigenen Wünsche nicht in den Hintergrund stellen darf, das macht kaputt und bringt noch mehr unruhe in die Beziehung als sowieso schon ist.

Liebe Grüße

Eure Hope2011
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Hallo Hope,

danke für deine Worte. Ich habe mich wieder beruhigt.Es wird hier soviel geschrieben was man mit einem psychisch Kranken erleben kann, aber das kann man wohl auch mit einem gesunden Menschen.

Dir alles Gute.

Gruß

Bluemchen
Hotsummer
Beiträge: 256
Registriert: 17. Mär 2011, 22:33

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Hotsummer »

Hallo Bluemchen,

ich habe mich ja gemau aus diesem Grund aus diesem Forum verabschiedet, weil ich auf die Dauer nicht ständig hören will was alles passieren kann mit einem depressiven Partner.

Klar sind das alles vlt. Dinge die passieren können, aber genau diese Äußerungen sind es die uns als Angehörige oder Partner verrückt machen.

Ich wünsche Dir das alles wieder in Ordnung kommt gebe die Hoffnung nicht auf genauso wie ich das nicht machen werde.

Alles Gute
Hotsummer
Westerhever

Re: Alles kann man doch nicht auf die Krankheit Depression schieben, oder ?

Beitrag von Westerhever »

Hallo Hotsummer,

ja Du hast recht. Vieles macht mich selber krank und unruhig. Das hat so keinen Sinn, es zieht mich nur runter, aber das war eben auch eine Erfahrung hier im Forum für mich auf mein Baugefühl zu hören und ich gebe auch nicht auf.

Ich habe kein Bock auf Kopfkino, bringt eh nichts. Zeitverschwendung.Ich gehe gleich auf ein Rockfestival und lasse mich da mal einwenig aus.

VG

Bluemchen
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