Rehaantrag abgelehnt - was nun?

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HelloKitty
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Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von HelloKitty »

Hallo!

Der Rehaantrag ist von der Rentenversicherung abgelehnt worden. Die Begründung ist mir nicht ganz klar, sieht aus wie ein Standardtext. Am Ende steht: wir halten eine Krankenbehandlung im Rahmen der Krankenversicherung für ausreichend. Die Einleitung ambulanter Psychotherapie ist vorrangig.

Habt Ihr da auch Erfahrung mit? Wie geht es jetzt weiter? Hat einer Erfolg mit einem Widerspruch erzielt?


Liebe Grüße

Hello Kitty
Annettegehring
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Annettegehring »

Hallo Kitty,

atme mal tief durch.
Was möchtest Du denn für Dich?

Was erhoffst Du Dir von einer Reha?
Entschuldige bitte, dass ich nicht ganz auf dem Laufenden bin, falls Du das in einem anderen Bericht schon erzählt hast.

Natürlich könntest Du Widerspruch einlegen, aber mit dem Amtsärger ist man auf eine ganz üble Art und Weise nie allein, da ist immer ein abstraktes Gegenüber mit dem man sich zoffen muss, was Zeit und Kraft kostet.

Der Standartsatz zeigt ja auch wie reibungslos das Spiel Krankenkasse gegen Rentenversicherungsträger gegen Arbeitsagentur/ARGE läuft.

Bist Du denn bereits in therapeutischer Behandlung?
Welche Ressourcen hast Du sonst noch, woraus kannst Du Kraft schöpfen?

Ich bin eben eher kritisch gegen Reha aingestellt, weil sie die Probleme nicht löst, man ist nur vorübergehend raus aus der momentanen Lebenssituation.
Also auch eher nach dem Motto tu etwas vor Ort für Dich!
LG
Annette

PS: ich habe jetzt grad nochmal quergelesen, was du bereits geschrieben hast.
Ich schreibe dir jetzt meine Ideen, bitte Dich aber darum das selbst zu prüfen,was davon für Dich in Frage kommt, es ist eine Art "Einladung" kein Rat- "aua!" - schlag:

Ich weiß jetzt Deinen Beruf nicht, aber davon unabhängig:
Bundesfreiwilligendienst, (wer hat das nochmal an anderer Stelle gepostet?)
das halte ich für eine sehr gute Idee.
Baue das langsam auf, achte auf Signale von Überforderung, aber wende Dich anderen Menschen zu
Akzeptiere, erkenne es für Dich selbst an, dass es Dir nicht gut geht, Du aber auch heile Anteile in Dir hast.
Raus aus der Bude!!!
Leute treffen!!!
Jede Minute alleine grübelnd zuhause zieht Dich tiefer und tiefer.
Du kannst den Bundesfreiwilligendiest auch googeln oder mal nach dem Link hier im Forum suchen.
Wechsel den Blickwinkel auf die positive gesunde Seite, statt um die Krankheit zu kreisen!
Wird kein Zuckerschlecken ist aber machbar!
LG
Annette
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1306405259
Salvatore war es!
HelloKitty
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von HelloKitty »

Hallo Anette,

von der Reha erhoffe ich mir, dass meine Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt wird. Mir ist durchaus bewusst, dass ich da etwas blauäugig bin.

Ich möchte wieder arbeiten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Liebe Grüße

Hello Kitty
pero
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Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von pero »

Hallo Kitty,
irgendwie hast Du recht das es eine Standard Ablehnung ist.
Es gibt den Grundsatz Ambulant vor Stationär. Also erst wenn eine normale (ambulate) Therapie vor Ort nicht ausreicht wird eine Stationäre Reha bewilligt.
Das ist nicht unbedingt eine Schikane, das steht genauso in den gesetzlichen Vorschriften.
Daher hat ein Reha-Antrag (oder auch der Wiederspruch) nur dann Aussicht auf Erfolg wenn man schlüssig begründet das eine ambulate Behandlung keinen Erfolg gebracht hat oder aus besonderen Gründen keinen Erfolg bringen wird.

Dabei geht es darum das die Reha von der Rentenversicherung, die ambulante Therapie von der Krankenkasse gezahlt wird. Und so versucht jeder der beiden die Kosten dem anderen zuzuschieben....

Also brauchst Du für den Wiederspruch eine gute Begründung, das würde ich mit dem Arzt besprechen.
Hast Du vielleicht schon etwas ambulant gemacht? Vielleicht schon mal eine Therapie? Oder bist Du zum ersten Mal in eine Depression gefallen.

Ich würde auf jeden Fall dranbleiben und mich nicht mit der ersten Ablehnung zufrieden geben...

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
captainarcher
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von captainarcher »

Hallo,

"Am Ende steht: wir halten eine Krankenbehandlung im Rahmen der Krankenversicherung für ausreichend. Die Einleitung ambulanter Psychotherapie ist vorrangig."

Das kenne ich. Mit dieser Begründung ist auch mein Rehaantrag abgelehnt worden. Scheint wohl Standard zu sein.

Das Zauberwort heißt: Widerspruch.
-> mit dem behandelnden Arzt besprechen, wie der Widerspruch begründet werden soll.
-> man bekommt die Aufforderung einen Gutachter aufzusuchen, wobei man sich aus einer vorgegeben Auswahl einen aussuchen darf. ( das darf natürlich nicht der behandelnde Arzt sein )
-> Gutachtertermin wahrnehmen
-> Gutachter schickt Gutachten an RV
-> und schwupps, wurde die Reha genehmigt.

War alles nicht wirklich schlimm und von Erfolg gekrönt. Bloß nicht so schnell aufgeben.

Viel Erfolg und Gruß
Flotti
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Registriert: 11. Mai 2011, 14:27

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Flotti »

... meiner wurde mit der Begründung, ich sei noch zu krank für eine Reha und sollte mich in eine akut stationäre Behandlung begeben.
captainarcher
Beiträge: 21
Registriert: 10. Nov 2004, 12:23

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von captainarcher »

Hallo,
zum Beitrag von "Sangmo" möchte ich ein paar Anmerkungen machen:

Zitat:

"Natürlich könntest Du Widerspruch einlegen, aber mit dem Amtsärger ist man auf eine ganz üble Art und Weise nie allein, da ist immer ein abstraktes Gegenüber mit dem man sich zoffen muss, was Zeit und Kraft kostet."

Bei einem Widerspruch gibt es weder ein abstraktes Gegenüber noch irgendwelchen Zoff. Man hat es letztendlich mit einem menschlichen Gutachter zu tun.

Zitat:

"Der Standartsatz zeigt ja auch wie reibungslos das Spiel Krankenkasse gegen Rentenversicherungsträger gegen Arbeitsagentur/ARGE läuft."

Quatsch! Ein Rehaantrag wird von der Rentenversichrung bearbeitet. Was hat die Arge damit zu tun???? Solche Verallgemeinerungen machen es Betroffenen sicherlich nicht leichter, ihre Rechte einzufordern!

Zitat:

"Ich bin eben eher kritisch gegen Reha aingestellt, weil sie die Probleme nicht löst, man ist nur vorübergehend raus aus der momentanen Lebenssituation."

Was ist daran falsch, vorübergehend aus seiner Lebenssituation raus zu sein? Der Erfolg einer Reha hängt mit Sicherheit auch von der Bereitschaft des Patienten, sich auf das Behandlungskonzept der Klinik einzulassen, ab. Mir jedenfalls hilft der "Werkzeugkasten", den ich aus meiner Reha mit nach Hause genmommen habe, schon seit 4 Jahren.

Also!!! Lasse dich nicht von Unkenrufen hier im Forum entmutigen! Lege Widerspruch ein.

Viel Erfolg damit
Ralf
HelloKitty
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Registriert: 21. Mär 2011, 07:34

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von HelloKitty »

Danke für Eure Antworten!

Ich bin seit ca. 4 Monaten in ambulanter Therapie, außerdem gehe ich wöchentlich in Gruppentherapie. Ich bin seit ca. 7 Monaten krank geschrieben und war in dieser Zeit 4,5 Monate in stationärer Behandlung.


Liebe Grüße

Hello Kitty
270792
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von 270792 »

Hallo Kitty!

> Der Rehaantrag ist von der Rentenversicherung abgelehnt worden. Die Begründung ist mir nicht ganz klar, sieht aus wie ein Standardtext. Am Ende steht: wir halten eine Krankenbehandlung im Rahmen der Krankenversicherung für ausreichend. Die Einleitung ambulanter Psychotherapie ist vorrangig.

Es ist ein Standardtext.

"Ihrem Antrag können wir nicht entsprechen.

Begründung:

Ihren Antrag haben Ärzte unseres Sozialmedizinischen Dienstes nach den Leitlinien zur Rehabilitationsbedürftigkeit umfassend geprüft.Die Leitlinien beschreiben krankheitsbedingte Funktions- und Fähigkeitsstörungen mit individuellen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben.

Die eingereichten medizinischen Unterlagen zeigen folgende gesundheitliche Beeinträchtigungen
.....

Diese erfordern

-Fortsetzung der regelmäßigen ambulanten nervenärztlichen Mitbehandlung/Richtlinienpsychotherapie/Entspannungstherapie

-eine ambulante fachärztliche Behandlung mit intensiver Physiotherapie

-eine ambulante fachübergreifende Therapie

Hierbei handelt es sich nicht um Leistungen zur medizinischen Rehabilitation. Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Krankenkasse.

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation können wir nur erbringen, wenn unter anderem die persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind (§ 10 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch-SGB VI). Das ist bei Ihnen nicht der Fall.
Nach den vorliegenden Befunden liegt bei Ihnen eine Rehabilitationsbedürftigkeit nicht vor....".

Usw., bla,bla bla....

Kommt Dir evtl.etwas davon bekannt vor?

In meinem Fall haben sie sich z.B. auch nicht geäußert, worin diese ambulante fachübergreifende Therapie bestehen soll, d.h., da hat sich gar niemand die mühe gemacht, zu überlegen, was denn helfen könnte. Der Antragssteller wird die Ablehnung schon schlucken und sie kommen oft genug damit durch, ich erlebe es tagtäglich in meiner Selbsthilfetätigkeit und auch in eigener Sache bzw. der meines autistischen Sohnes fast bei jedem Antrag.

http://www.rehakids.de/phpBB2/viewtopic ... 44#1244244

Ich habe Widerspruch eingelegt, musste zum Gutachter und der sagte mir (obwohl er ja sein Geld von der DRV bekommt), das wäre eine Standardablehnung, die würde die Anträge und Befunde gar nicht vollständig lesen und ich solle das nicht persönlich nehmen. Er schrieb sogar ins Gutachten, die Ablehnung meines Antrags sei unverständlich. *g*

D.h., ein Widerspruch hat durchaus Erfolgschancen. Außerdem: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." (Bertolt Brecht)

Lies zum Widerspruch mal bitte hier:

http://forum.bfbd.de/viewtopic.php?p=244183#p244183

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Annettegehring
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Annettegehring »

Hi Archer,

gegen die "Unkenrufe" wehre ich mich heftig, ich habe Kitty ausdrücklich geschrieben, dass sie alles, was ich ihr schreibe selbst prüfen soll.

Hier im Forum ist eine differenzierte Betrachtung eines Themas immer noch möglich und jede/-er der/ die eine Frage in den Raum stellt kann und soll selbst entscheiden, was bei den Antworten brauchbar ist.
Meine Sicht der Dinge ist eben eine sehr "autonome", ich mache mich nicht gern von Institutionen abhängig, und auch ich habe schon mehrere Auszeiten von meiner Lebenssituation gebraucht.

Was das mit der ARGE zu tun hat?
Liegt doch auf der Hand: jeder Patient/Kunde wird an die andere Institution verschoben,um die Kosten für die eigene einrichtung so gering wie möglich zu halten, dieser Zusammenhang ist wirklich nicht neu, denkt mal in Ruhe drüber nach.

Was ich Kitty wünsche ist, dass sie ihr Ziel wieder zu arbeiten erreicht und dazu muss sie meiner Meinung nach raus aus dem Lazarett-Zug(in dem war sie jetzt lange genug), da gibt es kein Heil drin.
Mit dem Bundesfreiwilligendiesnt ließe sich prima eine Strategie der kleinen Schritte verwirklichen, um an das Ziel wieder voll zu arbeiten heranzukommen.

Wenn Du Positves aus der Reha mitnehmen konntest ist das ja schön für Dich, stellt ja niemand in Abrede.
LG
Annette

PS: und es ist leider eine traurige Wahrheit, dass sehr viel Gutachten eben NICHT nach den gesetzlichen Richtlinien erstellt werden, vordergründig, um den Schein zu wahren natürlich schon, aber intern mit der Maßgabe von Oben "abwimmeln, abwimmeln, abwimmeln!"
HelloKitty
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von HelloKitty »

Ich habe Widerspruch eingelegt und hoffe das mein Arzt dort mitspielt, leider ist er im Urlaub und erst in 3 Wochen einen Termin bei ihm.


Liebe Grüße

Hello Kitty
Blaumeise-umk
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Kitty,
magst Du evtl. kurz erzählen, wie Du Deinen Widerspruch begründet hast?
Oder hat jemand anderes hier im Forum evtl. noch gute Tipps für den Widerspruch?
Mein Antrag wurde mit fast genau denselben Worten abgelehnt, die Kitty oben zitiert hat...
Über Hinweise oder Tipps zum Formulieren bzw. Begründen des Widerspruchs würde ich mich freuen - Danke!
Zarra
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Zarra »

Hallo,

als das vor Jahren bei meinem Reha-Antrag auch der Fall war (Begründung der Rentenversicherung weiß ich nicht mehr, ist aber wohl auch relativ egal, außer man kann diese tatsächlich nachvollziehen), habe ich nur formal den Widerspruch eingelegt. Den Rest hat mein Arzt gemacht, auch die Begründung. Ehrlich gesagt, befürchte ich auch, daß einem selbst da nicht viel Beachtung geschenkt wird. Die Begründung des Arztes bzw. des nachfolgenden Gutachters zählt. Letzterem muß man dann natürlich erzählen, was Sache ist. Doch die Rentenversicherung glaubt sicher eher dem als Deinen bloßen Zeilen. Vielleicht bin ich da zu negativ eingestellt, wenn es Dir leicht fällt, schaden eigene Zeilen sicher nicht, ...

Zarra
Zarra
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Zarra »

... da ich hier immer noch rumhänge, obwohl das Wetter sich inzwischen so gebessert hat, daß ich echt rausgehen sollte (!!):

Du kannst natürlich etwas von der Gefährdung der Arbeitsfähigkeit schreiben (!) (letztlich sagt das nur aus, daß Du herumgelesen hast und weißt, wann Du solch einen Antrag stellen darfst), daß die ambulante Therapiemöglichkeit momentan nicht vorhanden ist (falls dem so ist) oder daß sie momentan nicht ausreicht (!), daß ein Abstand von Deiner aktuellen Lebenssituation gut wäre (wenn dem so ist - gilt dann weniger für ggf. Tageskliniken); Du könntest ggf. etwas von der speziellen Therapieausrichtung der Wunschklinik schreiben oder dem Zusammenwirken verschiedener Therapiebestandteile bei stationärer Therapie (Kunst- und Körpertherapie u.ä. gibt es ambulant ja praktisch nicht) oder dem stärkeren Halt durch die Rahmenbedingungen, so daß intensivere Psychotherapie möglich wird.

... fiel mir jetzt so ein; ob das hilfreich sein könnte, weiß ich nicht.

Zarra
Blaumeise-umk
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Zarra,
Deine Hinweise finde ich toll, sie passen auf mich bzw. meine Situation sehr gut, sind von daher sehr wertvoll und äußerst hilfreich - DANKE!!!
Damit hatte ich endlich einen Ansatz, etwas zu formulieren, was ich jetzt auch getan habe - was daraus wird, weiß man ja eh` nicht, aber gerade wegen dieser "Standard-Ablehnung" möchte ich nicht einfach so kampflos aufgeben, sondern es wenigstens probieren... - natürlich immer (noch) mit der Hoffnung, doch irgendwie "angehört" zu werden bzw. Erfolg zu haben...(?!?)

Schöne Pfingsten!
LaraMaria
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Hello Kitty!

Dein Krankheitsverlauf liest sich ähnlich wie meiner. Ich war zum Zeitpunkt der Beantragung der Reha 10 Monate AU, 14 Wochen Tagesklinik Jan-Apri und seit Juni ambulante Therapie (Einzel + Gruppe).
Mein Reha-Antrag wurde gleich bewilligt, für 6 Wochen.
Habe mich deshalb gefragt, was uns unterscheidet.
Hast du denn reichlich Beschwerden aufgeführt? Und hast du denn einen Arzt, der das vernünftig unterstützt? Meine Hausärztin -die mich die ganze Zeit betreut hat- hatte mich damals weggeschickt "für nen Reha-Antrag brauchen wir nen Facharzt-Stempel!" und so bin ich dann nur deswegen zum 1. Mal zum Psychiater. Mit dem, was die Psychiaterin begutachtet hat (obwohl sie mich ja nun wirklich kaum kannte), hat es dann gleich geklappt.
Bin auch wieder arbeitsfähig jetzt und komme mit allem recht gut klar.

Viele Grüße
LaraMaria
Blaumeise-umk
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo,

nachdem ich bereits im Juni(!) meinen Widerspruch an die DRV geschickt hatte, bekam ich vergangene Woche nun endlich auch mal eine Rückmeldung in Form eines Termins bei einem unabhängigen Gutachter, dieser soll in 2 Wochen statt finden.
Meine Frage an alle, die das schon mitgemacht haben - z.B. an CaptainArcher (falls Du noch hier mitliest...):
Auf was muß ich mich bei solch einem Gutachter-Termin einstellen?
Was wird da alles untersucht?
In dem Brief steht, daß man sich für den Termin rund 3 Stunden Zeit nehmen soll - das ist ja eine ganz schön lange Zeit und ich frage mich, was da dann wohl alles gemacht und geprüft wird...?!

Mir liegt sehr daran, daß ich mit meinem Widerspruch Erfolg habe und von daher würden mich Eure Erfahrungen sehr interessieren, falls ihr sie mir mitteilen mögt - Danke!
Eigentlich möchte ich in eine ganz bestimmte Reha-Klinik; ich habe viel recherchiert und diese Einrichtung scheint für mich wirklich ideal zu sein - kann der Gutachter auf diese Entscheidung auch positiven Einfluß nehmen, wenn man mit ihm darüber spricht?

Danke für Eure Antworten und einen schönen Abend noch!
Blaumeise
270792
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von 270792 »

Hallo Blaumeise!

> Auf was muß ich mich bei solch einem Gutachter-Termin einstellen?
Was wird da alles untersucht?

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1296420062

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1302606839

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1302611179

> Eigentlich möchte ich in eine ganz bestimmte Reha-Klinik; ich habe viel recherchiert und diese Einrichtung scheint für mich wirklich ideal zu sein - kann der Gutachter auf diese Entscheidung auch positiven Einfluß nehmen, wenn man mit ihm darüber spricht?

Du hast Wunsch- und Wahlrecht, d.h., wenn Du mit der Klinikwahl der DRV nicht einverstanden bist, kannst Du einen Umstellungsantrag stellen.

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__9.html

Du musst es halt begründen, warum Du in genau diese Klinik möchtest. Ein Muster, was Du sicher als Vorlage nutzen kannst:

http://www.rehakids.de/phpBB2/viewtopic ... 30#1413430


Liebe Grüße


Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Zarra
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Zarra »

Hallo Blaumeise,

ich hatte 2006 vor einer Reha einen Gutachtertermin - das war ein relativ intensives, durchaus nettes, ausführliches Gespräch, schätzensweise von ca. einer Stunde; die Reha wurde danach genehmigt; an eine Ankündigung von ca. 3 Stunden erinnere ich mich nicht, doch vielleicht sollen bei Dir ja auch noch neurologische Grund-Untersuchungen gemacht werden, mit den Wartezeiten dazwischen hat man die Zeit schnell zusammen.

Viele Grüße, Zarra
no name
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Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von no name »

Hallo Blaumeise,

ich war vor 4 Wochen bei einem Gutachtertermin, der durch das Sozialgericht anberaumt war, da von meiner Seite eine Klage gegen die DRV wegen Ablehnung der beruflichen Rehabilitation läuft.
Als ich den Termin bei einer Psychiaterin/Neurologin mitgeteilt bekam, stand lediglich drin ich solle eine aktuelle Medikamentenliste mitbringen.
Der Termin dauerte 3 1/2 Stunden, wovon nur max. 45 Minuten auf Untersuchungen entfielen, der Rest bestand aus Gespräch, bzw. aus Fragen zu meiner Lebenssituation, Kindheit, natürlich Krankheitsgeschichte etc.

Mit so einem langen Gutachtertermin hatte ich nicht gerechnet und fand es schon recht anstrengend, auch wenn die Ärztin sehr nett war.

Viele Grüße

no name
susi9701
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Registriert: 23. Nov 2011, 10:19

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von susi9701 »

Hallo Kitty,
nach zwei abgelehnten Kuranträgen mußte auch ich zu einem Gutachterarzt, der meinen Antrag im nachhinein ebenfalls ablehnte, da ich mich ihm als zu gesund verkauft hatte. Ich weiß nicht, was solche Ärzte von einem erwarten, wahrscheinlich hätte ich auf allen vieren in die Praxis kriechen müssen. Das meine Gesundheit aber nur durch die hohe Medikamentendosis, nach fast einem halben Jahr Antragslaufzeit soweit wieder hergestellt war, das hat dort scheinbar keinen interessiert. Soviel zu unserem Gesundheitssystem.
Liebe Grüße
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von no name »

Hallo,

ich lese sporadisch mal immer wieder im Forum und dieses Mal möchte ich noch einmal zu diesem Thema beitragen.

Inzwischen hat mir das Sozialgericht das Gutachten der Ärztin mit der Bitte um Stellungnahme zugesandt.
Fazit des Gutachtens ist, sollte ich meinen Beruf weiterhin ausüben wäre meine Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet.
Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist meine Erwerbsfähigkeit nicht erheblich gefährdet oder gemindert (übrigens wortwörtlich die gleich Formulierung, die in der Ablehnung der DRV stand und die der Gutachterin vorlag).
Danach erfolgt eine äußerst umfassende Aufzählung von sehr vielen verschiedenen Tätigkeiten, die ich dennoch auf dem allgem. Arbeitsmarkt körperlich und psychisch nicht ausführen darf.
Dann noch der abschließende Satz "der Eintritt der Erwerbsminderung kann dadurch nicht beeinflusst werden" - damit kann ich nun überhaupt nichts anfangen.

Jetzt habe ich mich doch entschlossen noch einen Fachanwalt für Sozialrecht einzuschalten, da die Vertretung durch den VdK absolut nichts gebracht hat.

Er sieht gute Chancen unter anderem auch im Hinblick auf die Formulierung des ärztlichen Gutachten, das die Klage erfolgreich ist.
Das einzige Handicap besteht darin, dass ich inzwischen eine berufliche Umschulung die mir die Bundesagentur finanziert hat, abgeschlossen habe und der Anwalt es für gut möglich hält, dass das Sozialgericht das Verfahren auf Grund dieser Tatsache einstellt.
Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen vom Sozialgericht die Entscheidung mitgeteilt bekommen.

Natürlich könnte es mir jetzt, nachdem die Maßnahme über die Bühne ist, egal sein. Aber da geht es mir einfach um's Prinzip. Grund der Klage war ja schließlich, festzustellen ob Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bestehen und nicht ob irgendein Träger oder sonstige Institution eine berufliche Umschulung finanziert. Da hat mir der Anwalt auch zugestimmt, außerdem wurde uns beiden aus dem Gutachten nicht klar, wann ist man gesund oder krank genug um eine solche Leistung zu erhalten. Für den Anwalt ein bekanntes Phänomen von ärztlichen Gutachten.

Im Nachhinein habe ich mich auch über den Termin bei der Ärztin geärgert, nachdem ich nun im Gutachten gelesen habe, dass ihr ja meine gesamte Akte des Sozialgerichts einschl. aller ärztlichen Berichte, Schreiben der DRV etc. vorlagen.
Das wäre für mich kein Thema gewesen, aber nachdem sie mich zu Beginn des Termins darauf hingewiesen hat, dass alles was ich ihr sage wie eine Aussage vor dem Sozialgericht gewertet wird, hätte sie mich durchaus auch darauf hinweisen können, dass ihr meine Akte mit allen nötigen Informationen vorliegt.
D. h. der Termin hätte sich mindestens um zwei Drittel des Gespräches verkürzt, denn all diese Dinge standen in den ärztlichen Berichten (von psychiatrischer Seite Lebensgeschichte/-umstände, Krankheitsentstehung, Daten und Schwerpunkt der Klinikaufenthalte etc., Berichte der Fachärzte was meine körperlichen Einschränkungen angeht).
Zusätzlich hat sie diese Berichte mit AZ und Blatt-Nr. aus der Akte des Sozialgerichts im Gutachten identisch wiedergegeben.
Ist schon alles sehr merkwürdig.

Für mich hat diese Entscheidung, bzw. das meine Klage gegen die DRV erfolgreich ist eine wichtige Bedeutung im Hinblick auf die Zukunft. Denn wer weiß schon, was die nächsten Jahre bringen, gerade was meine Depression angeht.

Mal abwarten wie die Entscheidung des Sozialgerichts zur Aufrechterhaltung des Verfahrens fällt, sowie die Genehmigung der Prozesskostenhilfe.

Jetzt ist der Text doch länger geworden.

Viele Grüße

no name


PS. Meine Gesundheit ist es mir wert darum zu kämpfen, auch wenn man wirklich einen langen Atem und viel Kraft braucht!
Blaumeise-umk
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo,
habe heute einen Brief von der Rentenversicherung bekommen, daß mein Antrag trotz Widerspruch und entsprechendem Verfahren abgelehnt ist - das frustriert mich jetzt gerade wirklich... ; hatte schon gehofft, daß es klappt, weil ich in die Begründung alles reingeschrieben habe, was ich sowohl durch Euch wie durch einen Anruf in meiner Wunschklinik an hilfreichen Argumenten etc. erfahren hatte.
Der Gutachtertermin war dann nicht so toll gewesen, weil ich den Eindruck hatte, der Arzt will mir gar nicht zuhören. Aber ich hatte deshalb zu seiner Berurteilung extra nochmal ein persönliches Begründungsschreiben an die RV geschickt - um sicher zu gehen, daß meine Argumente auch wirklich alle schriftlich vorliegen.
Tja, ich denke, ich habe wirklich alles mir Mögliche getan - und was jetzt...?!?
So halte ich auf keinen Fall ein ganzes Arbeitsjahr durch...
270792
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Re: Rehaantrag abgelehnt - was nun?

Beitrag von 270792 »

Hallo Blaumeise!

> Tja, ich denke, ich habe wirklich alles mir Mögliche getan - und was jetzt...?!?

Man kann noch mehr tun.

Entweder Klage beim Sozialgericht einlegen

http://forum.bfbd.de/viewtopic.php?p=244183#p244183

Abschnitt Klage

oder von Deinem Arzt weiter Arbeitsunfähigkeit bescheinigen lassen und ALG 1 nach § 125 SGB III beantragen, falls Du schon ausgesteuert bist


http://www.betanet.de/betanet/soziales_ ... g-465.html

oder Rente beantragen.

Als mein Reha-Antrag damals abgelehnt wurde, hat mein Hausarzt mir geraten, dann halt einen Rentenantrag zu stellen, weil das eine andere Abteilung prüfen würde und da das Prinzip Reha vor Rente gelte, würde ich die Reha bekommen. Das war auch der Fall, allerdings war die Reha erfolglos.

Ich habe das damals formlos geschrieben.

"Sehr geehrte....,

da mein Antrag auf Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation abgelehnt und der Widerspruch ebenfalls abgewiesen wurde, beantrage ich hiermit Rente wegen voller Erwerbsminderung, da sich meine Erwerbsfähigkeit mit ambulanten Maßnahmen nicht wiederherstellen lässt. Bitte ziehen Sie zur Beurteilung die Unterlagen des Rehabilitiansotunsantrags getan.

Mit freundlichen Grüßen

....

Wenn Du magst, hier registieren und noch mal fragen:

http://www.krank-ohne-rente.de/

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
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