Spitritualität und Depression

susan
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von susan »

Hallo Data, hallo Ben

ein gutes Buch zum Thema

"Versöhnung mit den Eltern"
von William F. Nerin

Es gibt auch im Archiv einen gleichnamigen thread - nur, falls ihr Lust habt, mehr darüber zu lesen.

Lieber Gruß
Susan


igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

igel
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Thomas,

was ist los? Ich habe den Eindruck, dass Du sehr zurückhaltend bist. Habe ich Dich irgendwie getroffen?
igel
ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

klingt komisch, mit dem selbst beim Leiden beobachten - aber Hauptanliegen war für mich wirklich zu erkennen, das ich mehr bin als der leidende Teil - dann kann man anders mit der Krankheit umgehen - sie nimmt nicht mehr besitz. Ich bin nicht meine Gefühle - auch wenn mir das mein Verstand vorzugaukeln versucht. Gefühle ändern sich ständig, ohne das wir da viel bewußt steuern können. Und auch das Leid ist so ein Gefühl. Also akzeptieren, beobachten, schaun, was das Gefühl Dir dagen will und dabei wissen, das auch dieses Gefühl vorbeigeht.

Ben
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

ich verstehe das im Sinne von sich selbst bemitleiden.

Ich gebe zu, dass mir etwas nicht passt.
Wenn ich diesen Thread nochmal lese, denke ich, ich wiederhole mich ständig und drehe mich im Kreis. Und ich habe das Gefühl, der eine oder andere macht sich darüber lustig.

Vielleicht nur ein Gefühl, aber ich merke, dass ich "zumachen" will. Ich bin so streng mit mir selbst. Vielleicht hat das damit zu tun, dass mir eine Gruppenteilnehmerin gestern sagte, ich hätte eine Grenze bei ihr überschritten. Das will meine perfekte Fassade natürlich nicht wahrhaben. Meine Therapeutin meinte, ich solle mir das erstmal ansehen und dass ich sofort abwehre, hat mit meiner Rolle in der Familie zu tun.

Ich kann aber das doch jetzt nicht ernsthaft hierher übertragen! Dann habe ich eben einen Fehler gemacht. Na und? Deshalb wird nun nicht gleich die Katastrophe nahen. Oder doch? Wo ist der Ausgang? Das sind meine Gedanken.

Ich wiederhole es immer und immer wieder. Das ist wohl mein Strickmuster. Ihr müsst doch schon völlig abgenervt sein!!!

Kennst Du das? Wie kannst Du nur bei Dir bleiben?

Grübelnde Grüsse, - ich seh´den Wald vor lauter Bäumen nicht -
igel
tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Liebe Igel,

nein, nein keine Angst. Mich plagt nur mein Rücken und ich meide den PC nach Möglichkeit. Aber für dich will ich diesen Schmerz gerne auf mich nehmen *seufz* *gequältblick*

Ich nehme an, du spielst auf deine Angst an, andere als Projektionsfläche zu "gebrauchen"?
Also dazu denke ich, dass wir alle das ja ohnehin dauernd tun. Das passiert immer dann, wenn wir glauben, andere würden etwas mit uns machen. Uns verletzen, uns beleidigen oder auch etwas Positives "antun". Das Grundübel dabei ist, dass wir nicht erkennen wollen, dass ein anderer überhaupt nichts mit einem tun kann, solange wir ihm nicht die Erlaubnis dazu geben. Unsere Reaktionen sind das Problem und nicht die Aktionen der anderen. Die müssen wir nämlich erst einmal interpretieren und dazu sind wir in der Regel gar nicht in der Lage. Aber selbst wenn wir in der Lage sind, die Motive des anderen zu sehen (wenn der z.B. A..... ch) zu uns sagt, ist es immer noch unsere Verantwortung, wie wir reagieren wollen. Jeder Aggression z.B. wird der Boden entzogen, wenn sie nicht ankommt (Ausnahme dabei ist die körperliche Bedrohung, die sich nur körperlich abwehren lässt).
Dieses Problem der Einschätzung der eigenen Reaktion als "Tat" des anderen ist in meinen Augen das Kernproblem in allen menschlichen Beziehungen, auch auf höheren Ebenen wie der Politik. Wir neigen einfach dazu, alles im Draußen zu sehen und sehen nicht, das alles nur im Drinnen sein kann. Selbst mit dem Lieben Gott machen wir das so. Weil wir ja hier im Spiri-Thread sind, erlaube ich mir die Bemerkung, dass unsere ganz elementare Wahrnehmung, die Welt sei in "Hier-bin-Ich" und "Da-ist-die Welt" unterteilt, die eigentliche Ursache dafür ist. In diesem einfachen Irrtum liegt die ganze Tragik unseres Daseins.

Also langer Rede kurzer Sinn, wer sich als Projektionsfläche benutzen lässt, zeigt damit nur seine eigene Verwicklung in die Projektion und so ergeht es dir auch mit deiner Mutter. Natürlich sind wir alle extrem empfänglich für die Projektionen unserer Eltern, weil unsere Eltern "in uns drin stecken". Wenn unsere Eltern unsere Ablösung nicht unterstützt haben sondern im Gegenteil sogar verhindern wollten, weil sie uns zu irgendetwas benötigen, hindern sie uns daran, einen eigenen Mittelpunkt zu entwickeln. Die Folge ist, dass man im späteren Leben schwer darum zu kämpfen hat, ein eigener Mensch sein zu dürfen. Ich habe eine Bekannte, deren Vater sie immer wieder missbrauchte und das mit dem Satz begründete "Du gehörst mir, denn ich habe dich gezeugt und wenn ich will, töte ich dich auch wieder". Diese Frau hat entsetzliche Schwierigkeiten, sich selbst und ihre Wünsche wahrzunehmen, weil sie die Bindung zu ihrem Vater immer noch nicht auflösen kann vor lauter Angst. Ich will mit diesem extremen Beispiel nur zeigen, dass viele Eltern ihre Kinder als ihren Besitz betrachten und nichts dran falsch finden. "Nach all der Mühe, die ich mit dir hatte, werde ich ja wohl erwarten können, dass du..." Sprich, ich habe investiert und jetzt will ich Zinsen dafür. Sie haben nicht verstanden, dass man das Leben, das man empfangen hat, weitergeben muss, damit die Dinge im Gleichgewicht bleiben. Und dann müssen die Kinder gegen ihr inneres Empfinden der Liebe zu ihren Eltern den Kampf austragen, den sich ihre Eltern nicht trauten.
Das ist sehr schwer, ich weiß das auch von meiner Mutter. Aber ich hatte das große Glück, dass sich meine Mutter bei mir entschuldigte und einsah, dass sie als Mutter versagt hatte. So konnte ich ihr verzeihen und die Dinge nahmen wieder die Plätze ein, die sie haben sollten. Vielleicht ist deine Mutter ja auf dem Weg zu einer Einsicht, es klingt ja so. Dann werden die Dinger sehr viel einfacher werden für dich.

Viele Grüße

Thomas
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igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

...welchen Blumentopf schmeisse ich jetzt gegen die Wand?

Nein, ich werde jetzt den Putzteufel herauslassen, kommt besser.

Und musst Du Deinen Wutausbruch jetzt unbedingt online haben?

Du bist doch echt bescheuert.

(Habe gerade laut gedacht)
igel
tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Hi Ben,

ich denke auch, der thread wird zu lang jetzt und jemand wie Besserung hat es dann unnötig schwer. Ich hab ja DSL, da flutscht das, aber andere...
Du sollst das entscheiden denn es ist dein thread. Man könnte als letzen Beitrag hier ja einen Link zum Spiri 2 setzen.
Zu deiner Frage komme ich später noch.

Thomas
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tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Huch Igel, was geht da ab? Ich verstehe nicht!?

Thomas
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Thomas,

mein zweiter Wutausbruch war nicht die Reaktion auf Deine Nachricht! Das hat sich überschnitten. Natürlich sollst Du nicht meinen Schmerz tragen und auch niemand anders, geht ja auch gar nicht! Ich hoffe, Du hast das mit der Projektion nicht so verstanden, dass ich Dich hier missbrauche.

Es geht doch auch nicht darum, irgendwelchen Schmerz und Schuld abzuladen. Bin ich wirklich so herübergekommen?
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Liebe Igel,

ich wusste in dem Moment nichts mit dem Wutausbruch anzufangen und dachte wirklich einen Moment, irgend etwas an meinem posting hätte dich erzürnt. Igel, du hast eindeutig zu viel Angst, etwas "falsch" zu machen. So habe ich dich anfangs gar nicht erlebt. Was verunsichert dich so?

Fragt sich

Thomas
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Lieber Thomas,

der Wutanfall tut mir leid.

Ich bin wütend auf mich selbst. Habe das Gefühl, mich lächerlich zu machen.

Ich finde mich aufdringlich, weil ich so viel schreibe und irgendwie immer das gleiche. Ich dreh´mich im Kreis. Ich steigere mich herein. Mal ist alles klar und ich bin so sicher wie schon lange nicht mehr, dann ist alles wieder anders.

Komischerweise erlebe ich Dich auch anders. Ich weiß manchmal nicht, ob Du ironisch bist.
Ich merke, dass ich irgendwie auf Dich fixiert bin. Vielleicht, weil wir so grosse Ähnlichkeiten haben, Du aber schon weiter bist. Ich kann noch nicht alles integrieren. Oder gerade weil wir so ähnlich sind? Vielleicht ist das zu nah. Aber bei mehr Distanz hab´ich auch Angst. Merkwürdig.
Verstehst Du das? Also ich verstehe im Moment die Welt nicht mehr.

Und (die kleine?) Igel hat Angst, dass sie nicht mehr gewollt ist.

Ich schwanke mir auch eindeutig zu viel. Werde am Montag nochmal mit meinem Arzt sprechen wegen des AD`s.

Liebe Grüsse,
igel
ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

das mit dem "sich selbst wiederholen" kenn ich auch - schau Dir meine Postings an - die Botschaft könnte man wahrscheinlich auf einer Din A4 Seite zusammenfassen.

Wo ist das Problem? Wenn wir etwas als wahr erkennen und uns unsere Fassade immer wieder einzureden versucht, das das nicht so ist, warum sollte man da nicht durch Wiederholung lernen? Wenn ich was formuliere hier im Thread wird mir das selbst auch wieder bewußter - da profitiere ich davon.

Das mit Deiner Angst - wie kann man die Dir nehmen? Ich kann nur nochmal sagen, das ich deine Postings mit viel Interesse lese - und ich gleichzeitig weis (zumindest aus meiner Erfahrung) das es nicht immer nur bergauf geht - manchmal gehts auch seitwerts, manchmal muß man wieder ein Stück zurück, aber die Grundrichtung bleibt. Laß Dich also von gelegentlichen Rückschlägen nicht entmutigen - das ist normal und gehört dazu!

Tja mit dem neuen Thread hab ich eine Befürchtung - wenn man das hier so ansieht, was sich da entwickelt hat, fände ich es Schade, wenn das in Vergessenheit gerät - außerdem hoffe ich immer noch auf einen Regenschirm von Kompetenznetz für den 5000. Klick - Spaß beiseite - ich sehe die Problematik und eröffne "Spiritualität und Depression 2" - und hoffe, das ihr alle mitkommt! Vielleicht kann einer von Euch dann einen link auf diesen Thread legen - habe keine Ahnung, wie das geht.

Ben
tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Wegen Überlänge geschlossen

Bitte hier weiterschreiben und -lesen

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1062772890
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