Ärzte raten ihm zur Trennung

Sarah183
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Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Sarah183 »

Hallo Ihr Lieben,

ich verstehe die Welt nicht mehr.
Meinem Freund, der seit ca. 3/4 Jahr an Depressionen leidet, wurde von Therapeuten empfohlen unsere gemeinsame Wohnung incl. Beziehung aufzulösen um die Erfahrung zu sammeln alleine zu wohnen und ohne Beziehung zu leben.
Er ist mit 23J. von daheim ausgezogen und direkt mit mir in eine Wohnung.
Wir leben vier Jahre zusammen und sind seit 9 Jahren ein Paar. Ich verstehe nicht, wie die Ärzte da eine Trennung herbeiführen wollen.
Bekannt ist zwar, dass er unter seiner Mutter gelitten hat und das nicht unschuldig an seiner Dep. ist, aber was habe ich damit zu tun? Ich versuche wirklich ihn nicht zu bemuttern, eben aufgrund dieser Geschichte.

Für meinen Freund ist es aktuell keine Alternative, aber trotzdem frage ich mich wie die Ärzte darauf kommen.
Hat schonmal jemand solche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich/uns?

Ich danke für eure Hilfe.

Sarah
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pero
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von pero »

Hallo Sarah,
das verstehe ich auch nicht. Ich würde denken das ein stabile Beziehung für einen Depressiven etwas positives sein sollte.

Es sein den das sein Problem mit einer sehr passiven Rolle zusammenhängt.
Aber auch das könnte man doch in der Beziehung verändern, ggf. in einer Paartherapie...
Hast Du darüber schon mal mit dem Therapeuten direkt gesprochen? Das würde ich mal versuchen. Du bist von der vorgeschlagenen Veränderung ja auch direkt betroffen. Vielleicht könnte er es Dir erklären ohne dabei die Schweigepflicht gegenüber deinem LP zu verletzten.

lg
pero
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Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@Sarah,

>>>Meinem Freund, der seit ca. 3/4 Jahr an Depressionen leidet, wurde von Therapeuten empfohlen unsere gemeinsame Wohnung incl. Beziehung aufzulösen<<<

Hallo Sarah,
das Du die Welt nicht verstehst ist klar, ich verstehe sie ob solcher "Empfehlungen" auch nicht, zumal mir Ratschläge die eine Beziehung an den Rand des Abgrundes treiben, "verdammt" bekannt vorkommen.

>>>Wir leben vier Jahre zusammen und sind seit 9 Jahren ein Paar. Ich verstehe nicht, wie die Ärzte da eine Trennung herbeiführen wollen.<<<

Lasst Euch nicht von solchen Ideen beinflussen !
Mir hat meine gute Ehe-Beziehung und meine Kinder mehr aus dem Depri-Loch geholfen, als alle Therapien gemeinsam.
Ich glaube nicht das man mit seiner Erkrankung allein gelassen leichter gesundet als wenn man jemand zur Seite hat mit dem schon 9 Jahre durch "Dick und Dünn" gegangen ist.

@pero,
>>>Hast Du darüber schon mal mit dem Therapeuten direkt gesprochen? Das würde ich mal versuchen.<<<

würde ich nicht, da der Thera von seiner Idee wohl kaum abrücken wird und daher sinnlos ist, zudem damit auch noch mehr Verunsicherung entstehen kann.

Gruß
Andreas
bommel13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bommel13 »

hallo sarah,
ich kann deine reaktion sehr gut verstehen. mir gehts gerade genauso. meine ex hat in ihren vorangegangenen beziehungen viel schlechtes erlebt, einschliesslich gewalt und kontrolle.
vor einiger zeit kam dann auch von ihr die aussage das ihr therapeut der meinung sei, das sie im moment nicht dazu in der lage sei eine funktionierende beziehung zu führen. das war dann erstmal das ende des ganzen. und dann kam noch dazu das ihr therapeut ebenfalls der ansicht sei, das sie den kontakt zu männern aus ihrer vergangenheit meiden solle, damit sie mit einigen sachen abschliessen könne. also auch kein kontakt mehr zu mir.
ich stehe genauso verzweifelt da, wie du jetzt auch. und auch ich kann sowas nicht mehr nachvollziehen. denke einfach, das ich mit den typen die ihr das vor über 14 jahren angetan haben, nichts zu tun habe, und verstehe einfach nicht warum man uns dann diese beziehung so kaputt macht.
ich leide also mit dir!!!!

glg
Rakang
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Rakang »

hallo Sarah,

so eine Reaktion von einem Therapeuten habe ich auch noch nicht gehört. In so einem Fall sollten sehr schwerwiegede Gründe vorliegen. Ist der eigentlich zugelassen?

Aber vielleicht ist das eine Variante paradox zu provozeren.

Ich habe in thailändischen Klöstern gelebt, die Toleranz ist dor immens gross, aber der Spass hört dann auf, wenn die Gemeiscnhaft (in dem Fall eine stabile Beziehung) ohne sehr triftigen Grund massiv gefährdet wird.
Sarah183
Beiträge: 13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Sarah183 »

Viele vielen Dank für eure ermutigende Worte.
Ich hatte schon angefangen an mir zu zweifel, ob ich wirklich so "schlimm" bin, dass ich ihm am heilen hindere.
Wobei ich eigentlich immer das Gegeteil dachte, weil ich mich nie vor der Krankheit hab abschrecken lassen und mich viel viel in Büchern, Foren und neuerdings in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige informiert habe.
Zum Glück scheint meinem Freund das zur Zeit keine Alternative, die Sorge bleibt nur, dass bei dem nächsten "Problem", dieses Thema doch wieder in Vordergrund rückt. Denn den gesagten Satz kann leider keiner löschen, der bleibt im Hinterkopf.

In der Zwischenzeit hat mein Freund von sich aus angeboten, ob wir nicht doch mal gemeinsam zu seinem Therapeuten gehen. Ich bleibe skeptisch, denn wie auch schon geschrieben wurde, wird der wohl nicht von der Idee abrücken.

Hätte mir nur gewünscht, das ein gemeinsames Gespräch mit Therapeut vor dieser Aussage vom Therapeuten organisiert und vorgeschlagen worden wäre.

Ich danke euch sehr und weiß jetzt, dass ich nicht ganz auf dem Holzweg bin. Und vorallem nicht die Einzige, die eine solche Aussage für sehr mysteriös hält .

Wir sitzen im gleichen Boot und ich wünsche euch wie mir alle Kraft die wir brauchen.

Sarah
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Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@Sarah,
>>>In der Zwischenzeit hat mein Freund von sich aus angeboten, ob wir nicht doch mal gemeinsam zu seinem Therapeuten gehen.<<<

ich rate Dir davon ab. Wie gesagt, das bringt nur noch mehr Verunsicherung.

auf Grund meiner Erfahrung damit, bin ich und meine Frau seitdem der Meinung, das der nicht erkrankte Part einer Beziehung am besten den Therapeuten des Partners niemals kennen lernen sollte.
Und ich meine, einen Therapeuten der solch mysteriöse Ideen in den Raum wirft, aus welcher Motivation heraus auch immer, sollte man ganz schnell den Rücken kehren.

Gruß
Andreas
pero
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von pero »

Hallo Sarah,
ich bin (mal wieder) nicht der Meinung von Andreas.
Ich verstehe auch nicht wie ein Therapeut zu so einer Empfehlung kommt, aber ich würde das aber nicht so einfach im Raum stehen lassen.
Zum einen ist es wichtig wie Dein LP dazu und zum Therapeuten steht. Wenn Du jetzt Deinen LP dazu bringst den Therapeuten zu wechseln wird immer seine (merkwürdige) Empfehlung im Raum stehen bleiben.
Das wird früher oder später wieder hochkommen... "Hätte ich doch damals nur auf ihn gehört"....

Erst wenn Euch beiden klar ist das der Therapeut da unhaltbaren Unsinn erzählt hat wird das Eure Beziehung zukünftig nicht mehr belasten. Oder vielleicht ist das ja auch ein guter Rat. Ich kann das nicht beurteilen, auch wenn ich skeptisch bin.

Ich halte auch die Empfehlung das der Therapeut den Partner niemals kennen sollte für fragwürdig.
Das soll nicht heißen das der Partner auch mit dem Therapeuten reden muss, aber es gibt durchaus Probleme bei denen es sinnvoll ist wenn der Therapeut einen Eindruck vom Partner bekommt. Und manchmal ist es auch wichtig wie sich der Patient in der Partnerschaft verhält. Daher wird sich ein seriöser Therapeut nach meiner Meinung immer die Option offenhalten mit dem den Partner zu sprechen.

Gerade bei psychischen Problemen schrillen bei mir die Alarmglocken wenn ich Worte wie "niemals" oder "immer" höre. Das sind stets sehr individuelle Probleme die jeweils individuell angegangen werden müssen, da gibt's für mich kein "niemals".

Meine allgemeine Lebenserfahrung hat mir bisher gezeigt das ein seriöser Ratgeber sich nicht scheut seinen Rat auch offen gegenüber allen Beteiligten zu begründen. Wenn er davor zurückscheut werde ich hellhörig, ebenso wenn ich nicht verstehe was er sagt.
Und diese Erfahrung hat bei mir bisher auch bei Psychotherapeuten gewirkt. Wenn da einer mit "Satan" kommt suche ich das Weite und zwar ganz schnell, aber wenn er eine Empfehlung begründen kann (oder es zumindest versucht) würde ich zumindest zuhören und mir dann selbst ein Urteil darüber machen.
Aber erst wenn ich alle Seiten gehört habe.

lg
pero
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Sarah183
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Sarah183 »

Ich finde es echt klasse, dass ich von euch beide Meinungen dazu hören, nur so komme ich auch eher zum Nachdenken.

Die Begründung für eine Trennung ist "weil ich seine erste Freundin bin und er nie alleine ohne engere Bindungen gelebt hat". Das könnte dann seine Probleme lösen oder auch nicht. Die anderen Vorschläge für eine Veränderung sind "Distanz zur Mutter" oder "Arbeitsplatzwechsel". Er soll das im Grunde für sich ausprobieren und schauen was ihm hilft. Distanz zur Mutter (schwieriges Thema) arbeitet er dran, nur die Kontrolle ihrerseits bleibt nicht aus. Arbeitsplatzwechsel wurde ihm schon auf seinem Amt angeboten, weiß er jedoch nicht so recht, weil die Arbeit Spaß macht, aber halt streßig ist.

Das gestrike Gespräch hat mir leider doch gezeigt, dass er nicht weiß was er machen soll und ihn das doch ein wenig aus der Bahn wirft. Alle würden ihm sagen, dass er was machen soll und nur nichts konkretes.
Ebenfalls habe ich erfahren, das ihm das eher die Therapeuten raten, die ihn nur kurz kennen (Klinik, wegen Wechsel Psychater) Sein langjähriger hätte das aber auch erwähnt.

Genau das ist auch meine Sorge, das es irgendwann heißt "ach hätte ich doch..." und es tut weh, wenn man hinter jemandem steht versucht alles mit zumachen und auszuhalten und er zweifelt die Beziehung bzw. ob ich die jenige bin, mit der er auch die nächsten Schritte gehen will (Familie...).

Kommt das von der Krankheit oder ist es ein grundsätzliches Hindernis...?!

Ich werde wohl mit zu seinem Therapeuten gehen um auch zu erfahren was ich sonst noch tun kann und zu signalisieren, dass ich bereit bin einiges mitzutragen.

Nochmals vielen Dank an euch, es hilft mir sehr auch unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema zu hören.

Liebe Grüße
Sarah
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Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@Sarah,
>>>Die Begründung für eine Trennung ist "weil ich seine erste Freundin bin und er nie alleine ohne engere Bindungen gelebt hat".Das könnte dann seine Probleme lösen oder auch nicht.<<<

klingt für mich absurd, die wenigsten Trennungen lösen Probleme, vielmehr schaffen sie zusätzlich "neue"

vielleicht sollte er ganz einfach von seiner Mutter mehr Abstand gewinnen.

Gruß
Andreas
Sarah183
Beiträge: 13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Sarah183 »

Danke Andreas, du sprichst mir aus der Seele. Und ich dachte schon ich wäre egoistisch oder würde falsch denken.
Ich hoffe er erkennt das auch "rechtzeitig", denn meine Kräfte sind leider begrenzt, wie ich es jetzte wieder mal feststellen muss. Keine leichte Phase nicht für ihn und nicht für mich. Die Hoffnung war schon mal größer, dass wir das als Paar überstehen.

Liebe Grüße
Sarah
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Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Sarah,
>>>Die Hoffnung war schon mal größer, dass wir das als Paar überstehen.<<<

kann ich mir sehr gut vorstellen, wenn es Beziehungsprobleme gibt, ist eine "Paartherapie" eine Möglichkeit etwas zu verbessern. Paartherapie findet immer unter "sechs" Augen statt, so kann keiner der Beteiligten hinter den Rücken eines anderen Unsinn verzapfen.
Ich halte absolut nichts davon wenn in einer "Einzeltherapie" dem Patienten Ratschläge zu seiner Beziehung oder Familie angedient werden, da das "Wissen" des Thera über die Beziehung oder Familie nur "Einseitig" ist, weil ihn die Aussagen und Standpunkte "aller" Beteiligten nicht bekannt sind.

Gruß
Andreas
041086
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von 041086 »

Hallo Sarah

Diesen Rat sich zu Trennen hat mein Mann auch bekommen . Er hat diesen Rat auch in die Tat umgestzt.Von einer Stunde auf die andere ohne vorankündigung stand ich alleine da. Ich kann es auch nicht verstehen wie ein terapeut so einenRat geben kann.Die ganze Welt steht seitdem bei mir auf dem Kopf. Mein Mann macht auch der Familie gegenüber dicht.Er lebt gerade in einer Welt von Depresionen in der er uns keinen zutritt erlaubt.Trotzdem Liebe ich diesen Mann über alles und hoffe daß er wieder zurück kommt.
Du siehst, es gibt noch mehr so bescheuerte Therapeuten.

Ich wünsche euch alles gute und viel Kraft es gemeinsam zu schaffen.

knöpfle
Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@knöpfle,

>>>Du siehst, es gibt noch mehr so bescheuerte Therapeuten<<<

hier im Anghörigen-Teil ist über derart "Bescheuertes" schon öfter berichtet worden.
Einmal schrieb eine Frau: "Ich habe sehr große Hoffnung auf die Stationäre Therapie meines Mannes gesetzt und was habe ich zurück bekommen ? Einen "Gehirngewaschenen"
Egoisten"

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1298802694

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1280297573

Gruß
Andreas
FarinaVakantie
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Registriert: 6. Mai 2011, 09:25

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von FarinaVakantie »

Sarah schrieb:
>In der Zwischenzeit hat mein Freund von sich aus angeboten, ob wir nicht doch mal gemeinsam zu seinem Therapeuten gehen. Ich bleibe skeptisch, denn wie auch schon geschrieben wurde, wird der wohl nicht von der Idee abrücken.

Ich würde das machen. Allein schon, weil das ja schließlich auch Dich betrifft, Du solltest nicht einfach mit sowas konfrontiert werden, sondern er sollte es dann auch Dir erläutern.
Ist meine Meinung.

Ob er von der Idee abrückt oder nicht ist dabei erstmal zweitrangig.
Vielleicht kann ja auch ein Kompromiss geschlossen werden, dass er ein eigenes Zimmer oder eine kleine Wohnung nimmt, ohne gleich die ganze Beziehung zu beenden.

Oben stand auch irgendwo von jemandem, dass Angehörige besser nicht den Therapeuten von Erkrankten kennen lernen sollen.
Warum nicht?
Der behandelnde Arzt meines Freundes hat von sich aus angeboten, ein Gespräch zu Dritt zu führen und ich bin dorthin gegangen.
Mein Freund sucht jetzt eine Selbsthilfegruppe - und auch dort wird angeboten, dass Angehörige teilnehmen können, wenn es gewünscht wird.

Ich würde nichts machen, was er nicht will, aber wenn er von sich aus vorschlägt, einen gemeinsamen Termin zu machen, dann würde ich das wahrnehmen.
-----------------------------

Bunt ist das Dasein. Und granatenstark.

(Bill & Ted)



Ich habe mich nicht verirrt.... Ich bin nur richtungsmäßig herausgefordert.

(Esme Wetterwachs, Lords und Ladies)
Meggi

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Meggi »

>Ich würde das machen. Allein schon, weil das ja schließlich auch Dich betrifft,<

Habe ich mir damals auch gedacht und bin diesen Wunsch gefolgt. Am Ende stand ich mit mir (eingeredeten) Eheproblemen da die ich vorher nicht hatte. Auf dieser Methode der Schuldzuweisung, weil der Therapeut meint ein Beziehungsproblem gefunden zu haben, kann man getrost verzichten.

meggi
pero
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von pero »

Zum Glück hatte ich noch nicht mit so einem Therapeuten zu tun.
Nach meiner Ansicht ist so ein Rat (eine längere Beziehung) einfach so zu beenden einfach nur dumm.
Was kann der Patient dabei gewinnen? Freiheit? Die kann man sich auch in einer Beziehung erarbeiten.
Aber in deiner Depression auf den nächsten Mensch zu verzichten bringt doch nur noch mehr Ängste und Einsamkeit.
Die nächste Stufe wäre dann wohl. "Am besten sie bringen sich gleich um, dann haben sie es hinter sich..."
Ich denke es wird Fälle geben in denen eine Trennung notwendig ist, aber das muss dann doch auf jeden Fall mit beiden Partnern geklärt werden.

Therapeuten die das einfach so empfehlen gehört nach meiner Meinung die Therapie-Berechtigung entzogen.

Ich bin aber nach wie vor der Meinung das in so einer Situation der betroffene LP sich einen Eindruck vom Therapeuten verschaffen sollte. Es ist doch nur sinnvoll so einen Rat zu hinterfragen. Und wenn dabei herauskommt das der Therapeut ein Idiot ist ist das auch eine Erkenntnis auf die man reagieren kann.

Ich für meinen Teil werde nur den Teil einer Therapie umsetzen den ich auch vollständig verstehe. Und wenn der Therapeut auf einer unverständlichen Empfehlung beharrt, bin ich sofort weg.

Scheinbar gibt's doch eine Reihe von therapiebedürftigen Therapeuten...

lg
pero
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bommel13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bommel13 »

ich kann die aussage des therapeuten meiner ex nur zu einem gewissen teil verstehen.
da meine ex in ihren letzen beziehungen geschlagen und auch eingesperrt und kontrolliert wurde, versteh ich schon das man mit sowas abschliessen muss um für was neues frei ist. was ich dann aber nicht verstehen kann ist, was ICH denn mit ihrer vergangenheit zu tun habe. warum muss man dann die beziehung mit mir beenden und dann noch den kontakt abbrechen??? meine ex sagt zwar das es sein müsse damit sie mit einigen sachen abschliessen könne, aber so richtig nachvollziehen kann ich es doch nicht. sie meinte zu mir das sie erstmal in ruhe ihre gesprächstherapie machen wolle. sie hat erst mal 60 stunden genehmigt bekommen und geht dort seit 01.04. zweimal die woche hin. auf meine frage hin, ob wir es denn zu einem späteren zeitpunkt nochmal miteinander versuchen können kam dann nur "sag niemals nie....wer weiss" und ein zwinkerndes smily dahinter. eine solche aussage kommt mir zwar vor als hätte sie noch interesse, aber auf der anderen seite weiss ich nicht ob sie nochmal mit mir was anfangen würde, oder ob ich dann auch zu den kerlen aus ihrer vergangenheit gehöre und eigentlich keine chance mehr habe.
Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@Bommel13

>>>meine ex sagt zwar das es sein müsse damit sie mit einigen sachen abschliessen könne<<<

sie sagt es Dir doch, sie müsse mit einigen Sachen abschliessen, zu den "Sachen" gehörst wohl auch Du.

Gruß
Andreas
bommel13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bommel13 »

so sieht es wohl leider aus. zumal ich auch nicht verstehe was ihr therapeut wohl auch meinte. denn sie solle den kontakt zu männern aus ihrer vergangenheit meiden. und da verstehe ich nicht was ich mit ihrer vergangenheit zu tun habe. ich habe ihr das schliesslich nicht angetan. von daher hätte ich eigentlich auch eher erwartet das man mich mit ins boot holen würde, anstatt mich in die wüste zu schicken. finde das von ihrem therapeuten einfach nur total daneben. zuerst macht er uns die beziehung kaputt und dann sorgt er noch dafür das es keinen kontakt mehr gibt.
Andreas01

Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Andreas01 »

@bommel13,
>>>zumal ich auch nicht verstehe was ihr therapeut wohl auch meinte.<<<

ich auch nicht !

>>>finde das von ihrem therapeuten einfach nur total daneben. zuerst macht er uns die beziehung kaputt und dann sorgt er noch dafür das es keinen kontakt mehr gibt.<<<


Ich verstehe auch nicht was Du mit der Vergangenheit dieser Frau zu tun hast.

Aber les einfach mal diesen Tread + Links ganz durch, ist wohl eine sehr gängige Methode.

Gruß
Andreas
bommel13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bommel13 »

hallo andreas,
hab ich auch schon gesehen das sowas wohl sehr häufig vorkommt.
ich weiss nun einfach nicht, ob ich diese frau nochmal zurück bekommen werde oder nicht.
die aussagen von ihr (zu dem zeitpunkt als es ihr noch gut ging und wir noch zusammen waren) waren ja durchweg positiv. waren ja sogar verlobt und sie meinte damals ja das ich ihr gut tun würde und ich weiss von ihrer freundin das sie auch über mich kein böses wort kommen lässt und aus sagt das ich ja ein ganz lieber wäre.
bommel13
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bommel13 »

hallo ihr lieben,
nun ist es bei mir und meiner ex schon einen ganzen monat her seit unserem letzten email kontakt. in der zeit kam kein einziges wort mehr von ihr. je länger das dauert umso schwerer scheint das alles für mich zu werden. in den letzten tagen hab ich sehr oft an sie denken müssen. versuche mich zwar so gut es geht abzulenken, das klappt aber leider nicht so richtig. die gedanken kommen immer wieder hoch, und auch das unverständnis für die entscheidung ihres therapeuten, dem ich ja auch den kontaktabbruch zu verdanken habe. hat denn jemand von euch erfahrungen mit so einer kontaktsperre? würde gern wissen wie lange sowas denn dauern kann, bzw. wie es bei euch so war.
bradforhelp
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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von bradforhelp »

Hallo,
ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass so ein Rat überhaupt erteilt wird. Wenn ich so manche Berichte über Therapeuten höre, kann ich immer nur wieder sagen: Ich habe Glück gehabt. Wie weit man in einer Therapie geht, bestimmt man doch selbst. Eine Einstellung kann man in der Therapie überdenken, die Entscheidungen muss man selbst treffen. Also: Wie steht dein Freund zu diesem Rat?
Mein Mann (ich bin seit 27 Jahren verheiratet) hat die Sitzungen, die wir gemeinsam bei meinem Therapeuten verbracht haben, als sehr hilfreich und unterstützend empfunden.
brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

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Re: Ärzte raten ihm zur Trennung

Beitrag von Rinchen74 »

Bei mir ist es 6 Tage her das mein Freund mir eine sms geschrieben hat, sein Therapeut hat ihm geraten sich von mir zu trennen und ein neues Leben ohne mich anzufangen! Ich habe seit dem nichts mehr von ihm gehört, und wir waren ein Paar, wir hörten uns alle 2-3 Stunden.... sogar wenn wir arbeiteten! Ich kann bald nicht mehr und werde bald wahnsinnig!
Wie ich aber in den Beiträgen lese, es raten viele Therapeuten zur Trennung, wie kann man die Menschen so in das Unglück stürzen? Ich bin so am ENDE.... Ich habe ersthaft darüber nachgedacht mir selbst einen Therapeuten zu suchen um wieder auf die Beine zu kommen! Ich habe Angst das ich es alleine sonst nicht schaffe!
Sarah schrieb:
> Hallo Ihr Lieben,
>
> ich verstehe die Welt nicht mehr.
> Meinem Freund, der seit ca. 3/4 Jahr an Depressionen leidet, wurde von Therapeuten empfohlen unsere gemeinsame Wohnung incl. Beziehung aufzulösen um die Erfahrung zu sammeln alleine zu wohnen und ohne Beziehung zu leben.
> Er ist mit 23J. von daheim ausgezogen und direkt mit mir in eine Wohnung.
> Wir leben vier Jahre zusammen und sind seit 9 Jahren ein Paar. Ich verstehe nicht, wie die Ärzte da eine Trennung herbeiführen wollen.
> Bekannt ist zwar, dass er unter seiner Mutter gelitten hat und das nicht unschuldig an seiner Dep. ist, aber was habe ich damit zu tun? Ich versuche wirklich ihn nicht zu bemuttern, eben aufgrund dieser Geschichte.
>
> Für meinen Freund ist es aktuell keine Alternative, aber trotzdem frage ich mich wie die Ärzte darauf kommen.
> Hat schonmal jemand solche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich/uns?
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