Spitritualität und Depression

igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

...und irgendwie habe ich ja Ersatzeltern. Nämlich meinen Psychiater und meine Therapeutin. Und glücklicherweise einen Partner, der zu mir steht. Wenn auch manchmal nicht uneingeschränkt, aber das kann er auch gar nicht leisten.
igel
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

...also ich muss schon sagen, ich hab´ja echt eine lange Leitung .

Um nochmal auf das Flüstern zurückzukommen.

Lächelnde Grüsse,
igel
sewi
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von sewi »

tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Hallo sewi,

ich nehme an, du kannst deshalb nicht mehr angemessen reagieren, weil du nun vom Unglück des anderen weißt und jetzt hast du Beißhemmung? Das wäre erst einmal eine sehr verständliche Reaktion und würde mir auch so gehen. Kommt es dir so vor, als würde dieser Mensch seine Krankheit benutzen, um dich hilflos zu machen und dich ungestraft beschimpfen zu können?
Egal, ob das so ist oder nicht, die Krankheit hat jedenfalls mit eurem Konflikt ja nichts zu tun und deshalb sehe ich auch keinen Anlass für dich, dich mundtot machen zu lassen. Es wäre in meinen Augen völlig in Ordnung, dich so zu verhalten, wie du dich auch ohne das Wissen um die Krankheit verhalten würdest. Dass der geliebte Mensch jetzt deinen Trost braucht ist eine andere Sache, die ganz unabhängig davon stattfinden kann. Aber du kannst dir nicht aus Mitgefühl dein Recht auf eine angemessene Reaktion abkaufen lassen, das wäre auch für dein Gegenüber nicht gut weil er dich kennt und spürt, was da los ist. So kämt ihr nie zu einer Klärung, die ja vielleicht auch gerade für den Todgeweihten von Bedeutung ist, das weiß ich ja nicht.
Ich hoffe, ich habe dein Problem richtig verstanden?

Thomas
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sewi
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von sewi »

ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo

@ Sewi und Thomas

Habe leider das Posting von Sewi nicht mehr lesen können - aber ihr scheint das gut bearbeitet zu haben!

Hallo Igel

um Deine Sorge vorwegzunehmen - es ist nicht zu belastend für mich. Ich bewundere Dich für Deine Entwicklung (habe gestern mal den ganzen Thread nochmal durchgelesen) - und ich muß sagen "Hut ab" vor einer solch tollen und mutigen Frau!

Ich denke, das es zur Zeit wenig angebracht ist, Deiner Mutter Vorwürfe zu machen. Das ist eine ganz schwache, labile Person. Geh nur Deinen Weg weiter - mach Dich freier und freier von Deiner Familie - schau, was Dir gut tut und mach das! Steh auf eigenen Füßen, mach Dich möglichst unabhängig von Mutter oder Bruder.

Bens Erfahrungen hierzu

Meine Mutter ist ebenfalls eine schwache Person, der Sicherheit über alles geht und bei der sämtliche Alamrglocken läuten, wenn es um Veränderung geht. SO ist sie, und ich mag sie trotzdem (mittlerweile wieder sehr!). Mein Problem war eher das, das ich meine Mutter immer "dabei" (nicht körperlich!) hatte, wenn ich was zu Regeln oder Entscheiden hatte. Also habe ich meine Probleme mit ihr nicht mit ihr, sondern mit mir ausmachen müssen. Sie neigt z.B. sehr zur Sparsamkeit (man könnte es auch Geiz nennen - Nachkriegskinder, schlechte finanzielle Verhältnisse im Elternhaus ...), und ich habe für mich beschlossen, das ich das so nicht will - ich bin mir was Wert und ich gönne mir was. Nun war mein Bestreben nicht, sie zu ändern, sondern mich (und damit den Teil von Ihr, der in mir weiterlebt) - und nur darum gehts meiner Meinung nach. Ich konnte meiner Mutter hundertmal sagen "Gönn Dir doch mal was" - das funktioniert nicht! Aber es funktioniert, wenn ich mir etwas gönne, obwohl mein "Mutter-ich" sagt, das sei nicht in Ordnung.

Das mit dem Geiz ist nur ein kleines, lächerliches Problem, aber ich denke, das wir viele Denkweisen unserer Mütter oder Väter einfach übernommen haben - die jetzt als falsch entlarven und meinen, es unseren Eltern sagen zu müssen - falsch!! - es reicht doch, wenn wir unsere "Elternrücksäcke" anschaun und für uns das Beste daraus machen!

Kann man das verstehen?

Ben

P.S. Liebe Igel, wann habe ich was von Verhungern geschrieben? (Mein Gott, ich kenne meine eigenen Postings nicht mehr - wahrscheinlich ein Zeichen des Alters . Wenn man mal die 30 überschritten hat
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

igel
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Thomas,

an anderer Stelle habe ich gelesen, wie lange Deine Depression gedauert hat. Bei mir ist es ja ähnlich. Konntest Du an irgendetwas feststellen, dass sie vorbei ist?

Und ist sie vorbei oder ist sie latent immer vorhanden, kommt aber nicht zum vollen Ausbruch?

Liebe Grüsse,
igel
Acedia
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von Acedia »

Hallo,
wenn ich das Forum hier richtig verstanden, habe, darf man wohl ehrlich seine Gedanken und Gefühle mitteilen, ohne dass man deshalb verurteilt wird. Na dann mal los:
Es stört und verletzt mich sehr, dass meine letzten Beiträge hier immer mit dem Hinweis "....klar, wenn es dir soo mies geht ..." abgehandelt wurden. Überhaupt warum werde ich eigentlich von Euch (Igel, Thomas, Ben)so abgekanzelt, als sei ich der letzte Dreck. Ich weiß selber, dass ich auf niemanden "erfrischend" wirke und dass ich auch keine "mutige und kluge" Frau bin, aber warum ist man nur dann etwas wert in euren Augen? Warum kommen immer nur die zum Zuge, die diese Eigenschaften haben und auch die nötigen Ellenbogen und Willenskraft? Was ist mit den anderen, die sich ebenfalls "beobachten" können und vielleicht gar nicht so dumm sind, wie sie wirken, die sich aber nicht trauen, die sich nicht wichtig nehmen, weil sie genau wissen, dass sie es nicht sind? Oh, Mann. Mein größter Fehler in letzter Zeit war, hier in dieses Forum "einzusteigen", mich per Mail mit anderen zu schreiben, mich überhaupt jemanden anzuvertrauen. Das hier ist alles eine einzige Lüge. Ich hätte nicht gedacht, auch hier so betrogen zu werden. Aber ich weiß ja, ich reagiere ja nur so, weil es mir ja so mies geht....
Lea
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Nein, liebe Lea,

vielleicht reagierst Du so, WEIL Du betrogen wurdest. Und vielleicht hat Dich das so sehr verletzt und aus der Bahn geworfen, dass Du nun ständig Angst hast, es könnte Dir wieder passieren.

Aber was sollten wir alle davon haben, Dich zu betrügen????????????????????????????????

Lea, ich habe das Gefühl, dass bei Dir die Grenzen verschwommen sind. So, wie Du Dich selbst siehst, denkst Du, sehen Dich die anderen.

Lea, DU MUSST DICH WICHTIG NEHMEN.

Mehr kann ich echt nicht sagen, weil ich auch aufpassen muss, ganz bei mir zu bleiben.

Alles Gute,
igel
tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Liebe Lea,

du machst (wieder einmal) ganz und gar unhaltbare Vorwürfe und arbeitest so an deiner Isolation mit. Wie soll man denn auf dich zugehen, einen guten Draht zu dir haben, wenn man von dir immer wieder als Betrüger bezeichnet wird, wenn man die Mühe, die man sich mit dir gibt, immer wieder in Vorhaltungen, was man alles falsch macht mit dir, endet? Wann wirst du endlich kapieren, dass du nur aus deinem Loch herauskommst, wenn du Hilfe annimmst und nicht zurückweist. Es darf hier ruhig gejammert werden, aber du treibst Keile zwischen dich und die Menschen, die dir helfen wollen, weil du ganz persönliche Beschuldigungen aussprichst, die ungerecht sind und einfach nicht stimmen.
Nimm das nun bitte nicht wieder als "Schon wieder werde ich beleidigt und verletzt und zuückgestoßen" sondern versuch auch mal den Unterschied zu sehen, wie z.B. Igel mit ihrem Problem umgeht und wie du das tust. Dieser Unterschied ist klar sichtbar und es mag daran liegen, dass es dir wirklich so mies geht. Dann beklag bitte aber nicht, dass das dann auch so gesehen wird. Ich will dir Igel nicht als Vorbild oder so vorhalten sondern dir nur erklären, dass es KEINE ERLÖSENDEN ZAUBERWORTE GIBT! Wenn DU nicht endlich in die Gänge kommst und sagst "Ja, ich will etwas tun für mich und meine Gesundheit und NUR ICH kann das in die Wege leiten", dann kann dir nicht geholfen werden, ist das jetzt endlich klar?
Sonst geht nur noch, dich mit Hilfe von Angehörigen an deinem freien Willen vorbei in eine Klinik zu bringen und diese Möglichkeiten haben wir hier nicht.
Also, wenn du so sehr bedauerst, dich ein Stück geöffnet zu haben hier und per mail, dann kann es nur daran liegen, dass du irgendwelche überzogenen Erwartungen hast, wie erlösende Worte z.B. Lass dich medikamentös und therapeutisch behandeln und du wirst die gleichen guten Chancen zu Gesundheit haben wie alle anderen auch.

Gruß von

Thomas (etwas ungeduldig, entschuldige)
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igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Lea nochmal,

wenn es bei Dir so angekommen ist, als hätte (auch) ich Dich abgekanzelt, liegt es vielleicht daran, dass ich unsicher bin. Unsicher im Umgang mit mir selbst und als Folge daraus im Umgang mit anderen.

Das hat aber rein gar nichts mit Boshaftigkeit oder Absicht zu tun!
igel
ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo Lea

ich habe Dich nicht abgekanzelt - lies meine Postings nochmal. Du bist aus dem Dialog wieder ausgestiegen - das ist o.k., aber da kann ich nix für!
Du weist, das Du nicht wichtig bist? Wer sagt denn das? Ich?

Ich denke, Du läßt uns mit Deinen Postings 3 Möglichkeiten offen
a) Wir reagieren mit Verständnis (wie Thomas) - dann fühlst Du Dich wie der letzte Dreck
b) Wir teilen Dir unsere Meinung mit und Fragen nach, weils uns interessiert - dann sind wir die Klugscheisser
c) Wir ignorieren Dich - dann fühlst Du Dich wertlos.

Ich habe Igel gegenüber das formuliert, was ich denke, weil ich zu sehen glaube, das sich bei Ihr einiges sehr positiv entwickelt - und das werde ich auch weiterhin tun.

Lies bitte meine Postings nochmal durch - speziell meine Reaktionen auf Deine Postings - und dann erklär mir nochmal, was ich falsch gemacht habe.

Ben
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Darf ich mich abgrenzen?

Ja, ich darf es. Und ich muss es sogar!!

Gib´Du auch Acht auf Dich, Thomas ....

(Habe gerade laut gedacht).
igel
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

Lieber Ben,

ich kann es auch sehen. Habe wieder (oder immernoch?) die farbige Brille auf und werde gleich zur Therapie fahren, damit das auch so bleibt .

Bis bald,
igel
igel
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von igel »

....möchte Euch nur mal eben schreiben, dass meine Therapeutin auch bemerkt hat, dass ich mich viel besser abgrenzen kann im Moment. Das ich mich viel klarer sehe.

Bin hundemüde von den ganzen Anstrengungen und gehe mal richtig früh ins Bett...

Auch Euch einen ruhigen Abend,
igel
Data

Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von Data »

Hallo Lea,

also, was du da geschrieben hast, ist gequirlter Scheibenhonig, und ich vermute, das weisst du auch. Kann es sein, dass du gern die beleidigte Leberwurst spielst? Dann spiele sie in Gottes Namen, aber ich mache mir jedenfalls nicht die Mühe, dir jetzt hintenrein zu kriechen. Melde dich wieder, wenn du mit dieser kindischen Phase fertig bist. Weißt du, hier im Forum funktioniert das Schmollen nicht so gut. Und im Leben übrigens auch nicht. Also, bis andermal.

Data
sewi
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von sewi »

tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Habe ich gerne gemacht, sewi. Und ich freue mich richtig, dass wir beide endlich mal ein normales, konsrtuktives Gespräch führen konnten. Mensch, nach wievielen Monaten?!

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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tomroerich
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von tomroerich »

Liebe Lea,

ich wollte noch etwas nachschieben.
Jeder von uns ist seinen Gefühlen in ganz hohem Maß ausgeliefert und wenn du fühlst, dass man dich betrügt oder verrät, vielleicht nur, weil ein winziges Wörtchen schon das auslöst bei dir, dann ist das eben so und du kannst im Moment nichts daran ändern. Das sind die Folgen deines Werdegangs und deine Beziehung zu anderen wird dadurch verzerrt. An so etwas kann man verzweifeln, denn man erlebt immer dasselbe und die anderen sagen immer wieder, dass es nicht stimmt. Das ist wahrhaftig schwer genug.

Wir haben, solange wir nicht zu neuen Einsichten und anderen Gefühlen finden, kaum eine Kontrollmöglichkeit für unsere Gefühle. Aber wir sollten kontrollieren können, ob wir die dann auch immer wieder ausdrücken, durch Schreiben im Forum z.B. Ein Teil von dir sagt dir doch bestimmt, dass hier niemand irgendein Motiv hat, dich zu betrügen, oder nicht? Wenn du das aber trotzdem immer wieder ausdrückst, schadest du dir selbst gleich mehrfach. Du belastest deine Beziehungen und du gibst dieser verzerrten Sichtweise neue Nahrung und machst sie nur noch umso stärker.

Ich habe schon mal versucht dir zu erklären, dass du, wie andere auch, selbst die Voraussetzungen dafür schaffst, dass deine Ängste auch eintreten und sich realisieren. Denn was wirst du tun, wenn man sich wehrt gegen deine Anschuldigungen? Du reizt die Leute hier, Data hat harte Worte für dich, weil du ungerecht bist und darin wirst du vor allem die Bestätigung dafür sehen, wie sehr man dich ablehnt. Dann wirst du dich zurückziehen und weißt wieder einmal, wie recht du hattest. Diesen Teufelskreis kannst du unterbrechen, wenn du darauf verzichtest, andere für deine Gefühle verantwortlich zu machen. Die werden dir den Ball sowieso immer und immer wieder zurückspielen weil sie WISSEN, dass es nicht stimmt. Und du holst dir nur immer und immer wieder schlechte Gefühle ab, als gäbe es nichts Schöneres für dich.

Tu doch mal einen Schritt raus aus diesem Teufelskreis und versuch es mit ein wenig Vertrauen. Hier will dir niemand Böses!

Thomas
Betroffene für Betroffene

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ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Zuerst mal kurz was zu Thomas und Sewi - es freut mich einfach nur, was hier passiert!

Hallo Igel

Danke für die Antwort!

Welchen Teilen Deiner Mutter willst Du einen Platz in deinem Herzen geben? Diese Frage klingt erst mal komisch, aber das ist Deine ureigenste Entscheidung. Ich z.B. habe meine Mutter wieder in mein Herz geschlossen mit all den positiven Dingen und Eingeschaften, die ich an ihr habe. Es geht nicht darum, eine entweder/oder Entscheidung zu fällen, sondern sich die Wut, aber auch die Liebe, die man empfindet, zu vergegenwärtigen und der "Liebe" auch im Herzen platz zu machen. Dazu gehört auch, viel zu verzeihen (und nicht "aktiv" indem man zur Mutter geht und sagt "Ich verzeihe Dir, das Du so schwach bist, keine Veränderungen dulden kannst und mich klammern willst, bis aufs letzte" - sondern nur für DICH, in Deinem Herzen, das genügt). Deine Mutter hat kein Einsehen in Ihre Schwächen (genauso wenig, wie meine) - was solls? Das ist o.k. .- die sind (noch) nicht so weit. Diesen Prozess werden wir nicht anleiern können - macht aber nix.

Ob ich die Krise überwunden habe? Schwierige Frage! Kann ich so nicht sagen. Ich denke, ich habe eine neue Umgangsweise gelernt - wenns mir mal schlecht geht, ich in depressiver Gedanken verfalle, weis ich

a) das das normal ist und zum Leben gehört - ich gestehe mir also zu, auch mal depressiv zu sein

b) das diese Phase vorbeigeht - je weniger Aufmerksamkeit ich ihr schenke, umso schneller

c) das ich mich auch in dieser Phase auf mein Selbst zurückziehen kann und mich selbst beim Leiden beobachten kann (mein Hauptanliegen dieses Threads), das ich also nicht in der Opferrolle verbleibe, sondern mich nicht identifiziere mit den Gefühlen, die mich da übermannen.

Ich weis nicht, ob es mein Ziel ist, "beschwerdefrei" zu leben - das habe ich lang genug gemacht und ich weis, welch enorme Energie das kostet, alles unter den Tisch zu kehren. Also es erwischt mich immer wieder, aber es macht mir immer weniger aus ...

Ben
ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo Thomas

ich muß nochmal kurz auf Dein langes Posting über das Ich oder die Ichs eingehen. Habs mehrmals gelesen, und mir stellt sich eine wichtige Frage.

Meinen Beobachtungen nach tauchen bei mir immer wieder die selben Ichs auf (also wenn man mal ein Ich definiert als eine Einheit, die Erwartungen und Ängste hat) - und nicht, wie es bei Dir steht, ständig neue und andere.

Natürlich, auch wenn der kleine, ängstliche Ben wieder auftaucht, kommt da auch noch die Tagesform dazu, aber die Intentionen, die Ängste und Erwartungen sind doch immer sehr, sehr ähnlich (Perfektionismus als Stichwort).

Also ich kann mit Deinem Posting sehr viel anfangen - und gleichzeitig überhaupt nix, denn wenn es immer neue, andere ichs sind, wo soll man da mit dem bearbeiten oder aufarbeiten anfangen? Ich sehe es eher so, das es ein paar "Hauptichs" gibt (wie z.B. den ängstlichen Ben, den Weltverbesserer, den Anpasser, den Augeglichenen) und die in verschiedenen Variationen auf meiner Leinwand auftauchen.

Kannst Du das verstehen?

Ben
Data

Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von Data »

Halo Ben,

das Thema mit deiner Mutter finde ich sehr interessant, meine Mutter verhält sich nämlich scheinbar identisch zu deiner. Ich möchte auch so weit kommen, dass ich ihr alle ihre nervigen Eigenschaften verzeihen und sie so lieben kann, wie sie ist, ohne dass ich so viel von ihr übernehme.

Gruß, Data
ben1
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von ben1 »

Hallo Data

das ist ein langer Weg! Erstmal ist es wichtig, sich der Wut, die man hat, bewußt zu werden, ohne gleich zu relativieren ("die hat das nicht so gemeint" - "die hat selber ihre Probleme") und dieser Wut einen Platz zu geben, ein Forum, indem sie sich ausweinen kann - auch ungerecht und lautstark - Deine Mutter sollte wennmöglich da nicht anwesend sein . Und dann habe ich mal geschaut, was denn alles positiv ist an meiner Mutter - da kommt auch das eine oder andere. Und dann kommt die Einsicht, das auch unsere Eltern MENSCHEN sind, die Fehler haben (eine Einsicht, die unseren frühkindlichen Erfahrungen komplett wiederspricht - da waren die Eltern allmächtig und unantastbar). Und nur über diese Schiene, die Eltern als das zu sehen, was sie sind (MENSCHEN) und ihnen Fehler zuzugestehen, kommt man Überhaupt erst in den Genuß, verzeihen zu können und sich (wie auf einem Flohmarkt) die Eigenschaften der Eltern auszusuchen, die man weiterleben will.

Ben
gelberosen
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Re: Spitritualität und Depression

Beitrag von gelberosen »

Hallo,
ich würde gerne mitlesen. Aber leider braucht mein alter PC viiieeel zu lange, um diesen thread zu laden. Akzeptabel sind für mein altes "Maschinchen" so 20 bis 30 postings, und ihr seid bei fast 300. Ich trau mich nicht, extra fürs mitlesen einen extra thread aufzumachen.
Gruß
die Besserung
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