Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

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flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

Beitrag von flora80 »

Hallo an alle!
Mich würde gerade interessieren, worin genau der angeblich so große Unterschied zwischen einer depressiven Phase im Zuge einer Borderline Störung und einer "normalen" Depressiven Phase liegt. Ich kann mir vorstellen, dass es bei den Borderlinern eher so ist, dass es größere Schwankungen gibt und außerdem, dass die Therapie sich vielleicht komplizierter gestaltet. Aber am Ende fühlt es sich doch wohl ähnlich an, egal ob nur Depri oder Borderline....Stimmt so, oder eher gar nicht...?????
Ich frag mich das, weil ich in der Therapie mal wieder auf das berühmte Diagnosen Thema treffe und ich muss nächstes Mal dringend ein paar Sachen klären. Würde mich über Antworten freuen, vielleicht weiß jemand genaueres dazu.

Lieber Gruß,

Flora
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

Beitrag von Xenia »

Hallo Flora,

Depressionen im Rahmen einer BPS dauern meistens nicht so lange. Im ICD-10 wird so weit ich weiß, ein Anhalten der Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen verlangt. Eine depr. Verstimmung im Rahmen der BPS dauert in der Regel aber "nur" einige Tage und geht dann wieder zurück auf ein ähnlich unangenehmes Empfinden. Das mit den Schwankungen ist ausgeprägt, denke ich, aber nicht in dem Sinne, daß die Stimmung schwankt zwischen depr. und manischen Zuständen, sondern eher zwischen mehr depr. und weniger depr. Stimmungslagen.

Es bleibt aber anzumerken, daß die meisten BPS'ler ja noch über mindestens eine andere psychiatrische Diagnose verfügen: meistens sind das die Nebendiagnosen Depression bzw. Zwänge.

Grüße, Xenia
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ТЪПАЦИ!!!
dina
Beiträge: 32
Registriert: 21. Jul 2003, 23:10

Re: Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

Beitrag von dina »

Also, ich kenne mich allgemein eigentlich gar nicht damit aus, aber ich kenne jemanden, der das hat. Bei ihr ist es so, dass sie über eine überdurchnschnittlich hohe Einfühlungskraft verfügt, sie weiss sofort wie man drauf ist, das kann man ihr nicht verbergen. Sie nutzt das in zwei sehr extremen Weisen, was von jetzt auf gleich völlig umschlagen kann. Sie kann sich in einem Moment völlig auf einen Menschen einlassen, es ist fast so etwas wie Verschmelzung, dann erträgt sie die Nähe nicht und es schlägt in totale Hasseskarpaden um. Eigentlich wollte sie immer, dass man ihr beweist dass sie nicht so schlimm ist und sie trotz allem gern hat. Mit ihr selber geht es ihr genauso, denn sie kann sich nicht richtig spüren und meint sich selbst extreme Verletzungen zufügen zu müssen. Sie ist mir so unheimlich und abgründig geworden, dass ich zu meinem eigenen Schutz den Kontakt abgebrochen habe. Da sind Sachen vorgefallen, die konnte ich mir vorher gar nicht ausmalen. Aber wie gesagt, "fachlich" kann ich dazu nichts sagen. Ich weiss auch nicht, inwiefern sich bei dem Beispiel ggf. verschiedene Krankheitsbilder überschneiden. Ich möchte davon auch wirklich Abstand nehmen.

Dina
dina
Beiträge: 32
Registriert: 21. Jul 2003, 23:10

Re: Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

Beitrag von dina »

aus irgendeinem Grund kam mein Beitrag gleich dreimal...
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Unterschied zwischen Depri bei Borderline und "normaler Depri"...?

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen Dina,

das, was Du beschreibst, sind allgemeine Symptome der BPS, nicht depressive Symptome einer BPS.

Ist nicht persönlich gemeint, will bloß betonen, daß es tatsächlich einen scharfen diagnostischen Unterschied gibt. Nicht alle, die eine Depr. haben, leiden an einer BPS und andersherum.

Zwischenzeitlich stimme ich auch mit Herrn Dr. Niedermeier überein, daß dieses Thema hier im Kompetenznetz Depression nicht so viel diskutiert werden sollte. Dies nur allgemein zu diesem thread.

Bevor manche jetzt über mich herfallen: ich habe neben einer bipolaren Störung auch eine Borderline-Störung.

Schönen Tag noch, Xenia

P.S.: Deine Frage, Flora, ist schon sehr speziell. Vielleicht kann man Dir bei www.borderline-community.de besser weiterhelfen!
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