Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

dersieliebt
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Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Guten Abend,
ich habe mich erst heute angemeldet, in den letzten Tagen habe ich viel gelesen und gemerkt, dass ich viel falsch gemacht habe, falsch gemacht in Unkenntnis der eigentlichen Dimension. Jetzt bin ich an einer Stelle angekommen, bei der ich einen Rat brauche. Denn ich weiss nicht wie ich mich weiter verhalten soll.

Kurz das bisher geschehene:
Ich bin ein Mann, 47 Jahre alt. Ich war viele Jahre verheiratet und habe 2 Kinder, die jetzt 16 Jahre alt sind.
Ich war viele Jahre in meiner Ehe unglücklich, aber nicht imstande daran etwas zu ändern oder das zu beenden.
Vor 7 Jahre lernte ich meine Süsse kennen, ich arbeitete nebenbei in einer Firma in der sie auch tätig war.
Eine lebenlustige, recht vollschlanke Frau von 37 Jahren mit roten Haaren und einer aus meiner damaligen Sicht unglaublichen Lebensenergie. Diese Frau hat mich fasziniert, auch deshalb, weil mich diese weiblichen Formen fasziniert haben, sie sehr schlau ist, und wie gesagt eine unglaubliche Lebensenergie hatte.
Über Wirrungen lernten wir uns kennen und lieben und kamen irgendwann auch an den Punkt, mein bisheriges Leben neu zu ordnen.
Das habe ich dann auch getan, denn dieser Frau gehört meine ganze Liebe.
Ich habe mein Haus verkauft, mich scheiden lassen, alles explodieren lassen, und ich bin mir auch heute noch sicher, dass es richtig war.
Sie hat mir die Kraft und den Mut dazu gegeben und mich immer unterstützt.
Wir zogen zusammen, zunächst in ihrer kleinen Wohnung, später, 2007, zogen wir in eine schöne Stadtwohnung um.
Nicht alles lief so glatt wie ich es hier schildere, meine Ex-Frau veranstaltete einen kleinen Rosenkrieg, meine Kinder habe ich über längere Zeit nur aufgrund eines Gerichtsbeschlusses gesehen.
Immer war sie bei diesen Dingen an meiner Seite, und dafür bin ich auch sehr dankbar.
Wir hatten einen sehr großen Freundeskreis und waren eigentlich kein Wochenende zu Hause. Wir treiben beide gern Sport, fahren Rennrad, und haben in so vielen Dingen gleiche Ansichten und Einstellungen.

Vor ca. 4 Jahren gingen Veränderungen an ihr vor, die ich zunächst nicht bewusst wahrgenommen habe.
Wir waren weniger unterwegs, in unser Leben war eine Routine eingekehrt. Das war zunächst nichts schlimmes oder nicht wirklich unangenehm. Wir haben das auch auf das Lebensalter (40 Jahre) geschoben, da sich das Leben dann ein wenig ändert. Es geht nicht immer alles so einfach und kleine Zipperlein fangen an.
Seit diesem Zeitpunkt haben wir weniger miteinander geschlafen, und wenn wir es taten hatte ich den Eindruck, es bringt ihr nicht die Befriedigung.
Wir sprachen darüber und sie sagte, dass sie nicht mehr so viel Lust empfinden würde.
Außerdem stellten sich immer häufiger Kopfschmerzen ein, und sie hatte immer häufiger Durchfall, teilweise 4-5 Tage hintereinander.
Es hat lange gedauert bis ich sie dazu bringen konnte einen Arzt aufzusuchen. Als sie es dann tat hatten wir schnell eine Diagnose: Zöliakie, eine Autoimmunerkrankung die nicht heilbar ist und nur mit einer strengen Glutenfreien Diät unter Kontrolle gehalten werden kann.
Nach dem ersten Schock haben wir gemeinsam aber schnell festgestellt, dass wir auch damit leben können. Aber es ist eine sehr erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, auch wenn sie damit 100 Jahre alt werden kann.
Kein normales Brot, kein Brötchen, kein Kuchen, keine Nudel, keine Pizza, weil überall glutenhaltiges Weizen enthalten ist.
Glutenfreie Produkte schmecken eher nach nichts, und die Angst, dass in irgendeiner Gewürzmischung Weizen enthalten sein könnte verhindert jeden Restaurantbesuch.
Eine Zeitlang ging das gut, aber da auch kleinste Mengen Weizen zu sofortigen heftigen Reaktionen mit schlagartigen Durchfall führen, waren wir sehr akribisch.
Ich habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig wahrgenommen, wie sehr sie diese Situation belastet.
Diese Zöliakie nahm immer mehr Raum in ihrem Leben und ihren Gedanken ein.
Seit dieser Zeit haben wir gar nicht mehr miteinander geschlafen, was aber nach einiger Zeit für Diskussionen sorgte. Sie wich diesen Diskussionen immer auch, sage nichts auf meine Nachfragen und nach über einem Jahr hatten wir deswegen den ersten heftigen Streit.
Das war nicht ein Leben wie ich es führen wollte, weil nicht nur unsere Libido sondern auch unsere Beziehung darunter sehr litt.
Gleichzeitig zog Sie sich aus ihrem bisherigen Leben immer weiter zurück, wir haben irgendwann gar nichts mehr unternommen.
In ihrem Job, sie ist Ingenieurin in einem Büro für Umwelttechnik, wurden die Belastungen immer stärker, zumindest hat sie dieses so empfunden.
Irgendwann sagte sie, dass sie mit der Belastung nicht mehr zurecht käme, und sie daher ihre Arbeitszeit reduzieren wolle.
Wir hatten eine lange Diskussion darüber.
Mittlerweile waren zumindest die Symptome eine Depression für mich erkennbar, auch wenn ich es als solches nicht direkt erkannt habe. Ich bin Polizeibeamter und haben lange Zeit im Drogenumfeld gearbeitet, kenne daher auch Verhaltensweise psychisch instabiler Menschen.
Ich versuchte sie in Diskussionen zu erreichen was mir aber nicht wirklich gelang. Immer wenn die Fragen unangenehmer wurden wich sie aus oder brach das Gespräch ab.
Sie baute eine kleine Schutzmauer auf und irgendwann merkte ich, dass ich sie nicht mehr erreichen kann.
Dann fing sie an gar nichts mehr zu essen.
Am Anfang habe ich das nicht bewusst wahrgenommen, aber sie nahm plötzlich unheimlich schnell und heftig ab.
Am Anfang war sie recht euphorisch, schob dies auf die glutenfreie Diät und schrumpfte innerhalb eines Jahren von Gr. 44/46 auf 38.
Das machte mir irgendwann Angst und es dauerte lange bevor ich merkte, dass sie sich an einem Tag von Pfefferminztee und zwei Kugeln Mozarella ernährt hatte.
Wir hatten deswegen Streit, auch gerade weil ich ihren bisherigen Körper liebte und begehrte und sie sich jetzt langsam vollkommen verwandelte.
Ergebnis des Streits war, dass ich darauf drang, dass sie einen Arzt aufsuchte, am besten einen Psychologen.
Sie ließ sich aber von einer Freundin darauf bringen eine Heilpraktikerin aufzusuchen.
Diese Frau ist zwar Ärztin, hat aber nichts wirklich unternommen, sondern 3 Stunden lang für 225 Euro Gespräche mit ihr geführt.
Als ich das erfuhr war ich wütend und wir hatten wieder Streit, weil für mich erkennbar war, dass die Maßnahme dieser Heilpraktikerin (sie hat ihr Vitamin D-Tabletten aufgeschrieben) zu nichts führen.
Unter viel Druck, und auch der Ankündigung, dass ich so nicht weitermachen will (kein Sex, keine echte Beziehung mehr) hat sie schließlich einen Zusammenbruch gehabt und eine Psychosomatisch Notfallabulanz aufgesucht.
Das war zwar heftig, aber aus meiner Sicht waren alle anderen Maßnahmen in den 3 Jahren davor ohne Erfolg geblieben.
Jetzt ging es relativ schnell, sie suchte sich einen Psychologen und schnell war die Rede von einer Kur.
Das war aus meiner Sicht der richtige Weg und unser Leben normalisierte sich wieder.
Dann setzten plötzlich Gleichgewichtsstörungen bei ihr ein, sehr heftige sogar.
Ich habe sie einen Tag mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus bringen müssen.
Da bekam ich Angst und die einzige Möglichkeit die ich sah, war die Kur so schnell wie möglich anzutreten.
Ich fragte nach dem Stand und wann damit zu rechnen sei, bekam aber immer ausweichende Antworten.
Bis sie mir irgendwann gestand, dass sie dafür eigentlich noch gar nichts unternommen hatte.
Es gab einen Riesenstreit, ich hatte schon Termine abgesagt, weil ich dachte dann ist sie zur Kur.
Ohne Diskussion verließ sie unsere Wohnung ging sie zu ihrer Freundin, blieb dort und meldete sich nicht mehr.
Ich musste ihr hinterher telefonieren und konnte wieder ein Gespräch zustande bringen. Wir sprachen darüber, dass ich jederzeit für sie da bin, mir alles sagen kann, aber sie mich nicht anlügen darf.
Ich will ja alles mit ihr durchstehen, aber sie solle mir vertrauen.
Sie sagte das zu, aber es dauerte nur eine Woche, dann waren wir wieder bei der bisherigen Verfahrensweise.
Mittlerweile hat sie ihren Job gerade noch so erledigt, wenn sie um 17:00 Uhr nach Hause kam ist sie um 18:00 Uhr auf dem Sofa eingeschlafen, keine sozialen Kontakte mehr, kaum noch Sport (keine Lust).
Wir waren bei einer WG angekommen, die als einzige Abweichung das Schlafen in einem Bett vorsah.
Es kündigte sich jetzt aber die Kur an, also habe ich meine Hoffnung darauf gesetzt und nicht weiter nachgebohrt.
Anfang Feb. ist sie schließlich nach Berlin zur Kur gefahren.
Ich war gerade ein paar Tage hier allein, da flatterte eine Pfändungsverfügung für ihr Konto per Post herein.
Ich war schockiert und entsetzt und wollte von ihr per Telefon eine Erklärung. Sie log mich aber weiterhin dazu an.
Dann war erstmal Funkstille.
Ich habe gedacht, sie braucht ein paar Tage um sich zu sammeln und um zu erklären was da passiert war.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich solche Dinge überhaupt nicht ertragen kann, ich hasse Menschen die ihre Rechnungen nicht bezahlen.
Nach ein paar Tagen habe ich dann versucht sie telefonisch zu erreichen, sie ging aber nicht mehr dran. Irgendwann war ihr Telefon abgeschaltet. Ich hinterließ ihr zwei mal Nachrichten mit der Bitte um Rückruf, sie hat sich nicht gemeldet.
Ich habe dann angefangen mit Banken und der Stelle, die die Pfändung veranlasst hatte, zu telefonieren.
Ich bin als Polizist darauf konditioniert in solchen Situationen zu handeln.
Was sich da offenbarte war für mich der absolute Tiefschlag.
Sie hat ihr Konto bis zur Schmerzgrenze überzogen, Rechnungen über Jahre nicht bezahlt, in der Fa. von ihr war ihr Gehalt gepfändet worden, bei uns muss 10 - 20 mal der Gerichtsvollzieher vor der Tür gestanden haben, und das alles hatte sie vor mir geheim gehalten.
Ich fing an "aufzuräumen". Ich ging zu meiner Bank, holte Geld, bezahlte fällige Rechnungen, glich noch offene Forderungen aus. Ich machte zunächst erstmal alle "Feuer" aus.
Dazu muss ich noch sagen, dass sie sich von mir auch eine Menge Geld geliehen hatte, ohne dafür wirklich plausibele Gründe zu haben (ich hab mein Konto überzogen, kannst Du 1500 Euro leihen)
Ich war in heller Panik wusste überhaupt nicht mehr was ich machen sollte.
Ich bin dann nach Berlin gefahren, auf dem Bahnsteig aber wieder umgedreht, weil ich nicht wirklich wusste, was passieren würde wenn ich dort plötzlich auftauche.
Dann, eine Woche vor Kurende meldet sich sich plötzlich telefonisch. Sie habe eine OP am Kopf gehabt, sie habe in den vergangenen 5 Wochen gar nichts mitbekommen, deshalb habe sie sich auch nicht gemeldet.
Sie sei dem Tod gerade so entronnen, denn Sie sei umgefallen und nur durch Zufall gefunden worden.
Nachdem ich mittlerweile eine ganze Menge erfahren hatte, auch dass sie mich in vielen anderen Dingen offensichtlich permanent angelogen hatte, war ich entsprechende vorsichtig und habe ihr nicht geglaubt.
Wir hatten dann noch ein, zwei Streits über diese Sache am Telefon.
Sie hat dann ihre Kur zwei Wochen verlängert bekommen.
Sie wollte dann nach der Kur zunächst zu ihrer Freundin, und nicht nach Hause kommen.
Dann hat sie sich einfach nicht mehr gemeldet.
Ich habe dann mit ihrer Therapeutin in Berlin telefoniert, insbesondere weil ich nach Lesen im Internet erfahren hatte, dass das Gehirn sehr empfindlich ist, und ich erfahren wollte, ob es irgendwelche Spätfolgen gibt.
Die Therapeutin klärte mich auf, dass das nicht zu erwarten ist, weil es ja sehr schnell bemerkt worden ist.
Ich sagte ihr, dass meine Süsse mir mitgeteilt hat, dass dieser Zustand über die ganzen 5 Wochen angehalten habe.
Das sagte die Therapeutin, das das nicht der Fall sei. Sie habe am Anfang der Therapie gut mitgearbeitet, sei dann aber aufgrund der häuslichen Probleme mit mir zunehmend einsilbiger geworden.
Aber nachdem sie sich von mir getrennt habe, sei sie wieder sehr stabil gewesen und habe bereits ihren Umzug geplant. Der Zusammenbruch sei erst danach gekommen und hat als Ursache eher eine nicht auskurierte Entzündung.
Ich war so platt, dass kann man sich nicht vorstellen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von einer Trennung.
Nachdem Sie 10 Tage wieder hier war uns sich nicht gemeldet hat, habe ich um eine Gespräch gebeten.
Das kam schließlich auch zustande, aber ich hatte ein Gespräch mit einer vollkommen veränderten Frau, abstoßend zu mir, die mir lediglich mitgeteilt hat, dass sie es, nachdem so viel zwischen uns kaputt gegangen sei, für besser hielte, wir würden uns trennen.
Sie wolle ihre eigene Wohnung beziehen, ich könne unsere Wohnung kündigen.
Ich kann nicht beschreiben was in diesen Tagen in mir vorgegangen ist.
Ich habe dann das Schreiben für die Kündigung vorbereitet und wollte es mir ihr abstimmen, und ich bat sie darüber nochmal genau nachzudenken, denn wenn ich das wegschicken würde, ließe sich der Prozess nicht mehr aufhalten, und ob wir nicht nochmal ein Gespräch führen wollen.
Sie schrieb mir zurück dass sie lange darüber nachgedacht habe und die Trennung für besser halten würde, ich könne ihr ja ohnehin nicht mehr vertrauen.

Kurz vor Ostern stand morgens ein Gerichtsvollzieher vor der Tür. Er wollte ca. 300 Euro weil sie Radio und TV-Gebühren nicht bezahlt hat.
Ich habe sie dann nachmittags angerufen und erfahren, dass sie in Süddeutschland bei ihren Eltern ist.
Wir haben ein Gespräch gehabt und ich habe geweint, weil ich sie so sehr vermisse und ich das alles nicht ertragen kann.
Sie war mitfühlend und sagte dass sie mich auch sehr vermissen würde, und sie dies gerade dort bei ihren Eltern gemerkt habe.
Nach Ostern habe ich ihr einen Brief geschrieben, ihr gesagt, dass ich alles verzeihen kann, dass ich ihr helfen will, weil ich sie sehr liebe und gerade diese Liebe auf diesem Weg vollkommen auf der Strecke geblieben ist.
Sie jetzt so entscheiden soll wie sie es für richtig hält, ich mittlerweile auch eine Wohnung gemietet habe, aber sie keine Türen zuschlagen soll, und wir uns den Weg für einen Neuanfang offen halten sollten.
Darauf hat sie bis heute nicht geantwortet.

Und jetzt in ich an einem Punkt wo ich nicht mehr weiß wie ich mich verhalten soll.
Ich glaube dass sie starke Depressionen hat und ich habe Angst, dass sie unüberlegte Entscheidungen trifft.
Trotz allen Ärgers liebe ich diese Frau nach wie vor, und ich würde ihr wirklich alles verzeihen. Ich würde alles dafür geben diese Krise überwinden zu können.
Wenn das zu ihrer Therapie gehört, jetzt zunächst eine eigene Wohnung zu beziehen, dann soll sie das tun, ich habe hier ohnehin schon gekündigt. Aber was kann ich tun um wieder einen Kontakt zu ihr aufzubauen.


Ich muss jetzt aufhören, ich weine die ganze Zeit, ich bin mittlerweile auch vollkommen durch.
Ist es sinnvoll mich an ihren Psychologen zu wenden ?

Ich weiß, dass es für diese Situation kein Patentrezept gibt, was zu tun ist, ich bin aber für jeden Ratschlag dankbar. Vielleicht kann mir ein Betroffener sagen, was da in ihr vorgeht. Wie ich sie wieder erreichen kann.

Ich bin sehr verzweifelt und für jeden Rat dankbar.

Andreas
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von pero »

Hallo Andreas,
ganz schön heftige Geschichte.
Ich halte es für ein gute Idee mit einem Psychologen/Therapeuten darüber zu sprechen. Mir geht es zumindest so das ich mich nach einem intensiven Gespräch über meine Probleme zumindest etwas erleichtert fühle, allerdings kann man meine Geschichte mit Deiner überhaupt nicht vergleichen.

Für mich sieht es aber nach einer sehr einseitigen Geschichte aus und ich sehe eine Gefahr das Du davon selbst runtergezogen wird. Und da würde ich sagen das Du zuerst an Dich selbst denken solltest.
Du schreibst Du bist Polizeibeamter. Da kennst Du doch wahrscheinlich Situationen in denen Du anderen Menschen helfen sollst, da denkst Du doch auch an Deine eigene Sicherheit. Es mach keinen Sinn wenn ein Nichtschwimmer versucht einen Ertrinkenden zu retten. Letztlich würden dann nur beide ertrinken.
Ich will damit nicht sagen das Du die Beziehung abbrechen sollst, nur solltest Du vielleicht nicht Deine gesamte Existens dafür aufs Spiel setzten.
Vielleicht wäre etwas mehr Distanz auch für Dich ganz gut.

Das ist meine Laienmeinung, ich würde Dir wirklich nahelegen dazu vielleicht mal einen Paartherapeuten zu befragen.

Ich wünsche Dir genügend Kraft für diese schwere Zeit.

pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
dersieliebt
Beiträge: 27
Registriert: 30. Apr 2011, 20:36

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Pero,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Du hast recht, ich muss die Sache auch aus dieser Richtung heraus betrachten.
Ich bin zwar ein Mensch mit Gefühlen, insbesondere in dieser Sache, und ich neige auch dazu meinem Ärger Luft zu machen. Das ist in der Regel aber schnell wieder verflogen, und dann neige ich dazu, sicherlich auch aufgrund meiner Ausbildung (ich bin jetzt seit 30 Jahren Polizist) "erforderliche Maßnahmen" zu ergreifen.

Aus dem was ich hier alles gelesen habe, nehme ich zumindest mit, dass ich erheblich mehr Geduld und weniger Anspruch an Entscheidungen an meine Süsse stellen muss.

Das kann ich schon, wenn ich davon überzeugt bin, dass es in der Sache hilft.

Zwischen den Zeilen dessen was Du geschrieben hast lese ich auch, dass ich mich auf eine endgültige Trennung einstellen muss, evtl. sogar als Selbstschutz.
Soweit bin ich noch gar nicht, dass muss ich ehrlich zugeben.

Kann ich mich denn einfach an den Psychologen meiner Süssen wenden und ihn in der gleichen Sache befragen?
Er hat ja auch eine Schweigepflicht und es kommt mir so vor, wie ein Rechtsanwalt der für beide Parteien tätig wird. Das ist auch nicht möglich, insbesondere wenn sich die Parteien nicht einig sind.

Sie hat den Brief den ich ihr geschrieben habe am vergangenen Freitag abgeholt. Ich weiß nicht ob sie ihn gelesen hat, gehe aber davon aus. Es ist bisher keinerlei Reaktion erfolgt.
Ist es sinnvoll "nachzufragen" ?

Noch dazu anzumerken ist, dass zumindest die räumliche Trennung, sprich der Auszug aus der gemeinsamen Wohnung beschlossen ist, sie hat offensichtlich einen Mietvertrag unterschrieben, ich mittlerweile auch, und unsere jetzige Wohnung ist gekündigt.
Ich habe die Hoffnung, dass nach dem Vollzug dieser Maßnahme eine Beruhigung eintreten könnte.
Ich kann mir aber auch vorstellen, wenn meine Süsse dann merkt, dass sie plötzlich allein ist, auch ihre Freundin bei der sie jetzt wohnt nicht mehr für Gespräche greifbar ist, sie u.U. in "ein Loch fällt".
Ist es sinnvoll dafür eine Hilfestellung anzubieten, einfach nur konkret zu dieser Sache ihr mitzuteilen, dass ich in einem solchen Fall für sie da bin?

Vielen Dank!

Andreas
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von elas »

Guten Tag Andreas,


ich möchte mich meinen Vorschreibern anschließen, dass das eine heftige Geschichte ist, in der Du steckst, die Du erlebst mit Deiner Lebenspartnerin.

Dass Ehen zerbrechen nach vielen Jahren, und man/frau sich neu verliebt/orientiert, das kommt sehr häufig vor.
So hattest Du begeistert eine neue Liebe gefunden, und diese Frau hat Dich auch sehr unterstützt, die Trennung aus der Ehe zu vollziehen, u.s.w.
Klingt alles gut bis dahin.

Dann folgten ganz ganz schöne Zeiten.
Klingt auch gut bis dahin.

Dass dann etwas mehr Ruhe eingekehrt ist, das klingt für mich auch ganz o.k. Lauf der Dinge eben.

Dann die Krise mit der Lebensmittelallergie.
Und dann step by step scheint alles aus dem Ruder gelaufen zu sein.

Eskalation pur bis nun zum Unterschreiben eigener Mietverträge etc.

Ich kann mir gut vorstellen, dass endlich etwas Ruhe einkehren darf, in Euer gebeuteltes Leben, das habt Ihr Beide nötig in meinen Augen.
Denn nur in Ruhe lassen sich Dinge klären, bereinigen.
Die Zeit solltet Ihr Beide Euch lassen, auch falls das vielleicht das endgültige Ende der Beziehung bedeuten könnte.

Was ich nicht verstehe, Andreas, sind diese Lügengeschichten Deiner Lebenspartnerin, immer mehr davon hast Du aufgedeckt.

Angefangen von dem Abmagern innerhalb eines Jahres. Mir kommt sowas wie Ess-Störung in den Sinn, bitte, ich bin Laiin, es ist nur das, was ich so empfinde.
Dann: eine gut verdienende INGENIEURIN steckt in dicken fetten Schulden. Wie das?
Kaufsucht, Spielsucht??
Und Du hattest eh schon immer Geld vorgestreckt. Hab ich hoffentlich jetzt richtig verstanden.
Und dann die wohl schon schwere Gehirn_Erkrankung, aber: nicht die kompletten Wochen während der Kur.
Und dann die Trennung während der Kur, von der Du als Beteiligter gar nichts mitbekommen hast zu Anfang.

Das sind soviele Ungereimtheiten, Lügengeschichten. Wie das???

Welche Art von Krankheitsbild sich dahinter versteckt, das kann ich nicht erahnen, bin ja Laiin.

Nun übe ich ein wenig Kritik, ich hoffe, Du kriegst es nicht in den falschen Hals.
Sollte es nicht stimmen/passen, einfach drüber weglesen.

Da bist Du so ein Aktivo, und hast Deiner LP immer geraten, dies und jenes zu machen etc. und ich schätze einmal, sie hat sich sehr sehr bedrängt gefühlt von Dir.
Und log Dich dann noch an, sie habe das mit der Kur schon in die Wege geleitet, dem war aber nicht so.
Hmmh, oft mahlen die Mühlen in einer Krise sehr sehr langsam.
Bis sich menschlein klar wird, welche Maßnahme die richtige ist etc. etc.

Die Seele braucht oft viel Zeit.

Auch Deine Seele, Andreas.
Wenn Du jetzt nur noch das heulende Elend bist, dann würde ich eher nach mir selber gucken.
Will heißen, mich an eine Beratungsstelle wenden, an einen Psychotherapeuten, vielleicht auch mit guten Freunden reden u.s.w.

Und: erzwingen lässt sich nichts. Weder bei Dir, noch bei und mit Deiner Lebenspartnerin.
Leider.

Krise pur.

Ich wünsch Euch Beiden, den Kopf wieder frei zu kriegen. Jeder, Jede für sich selber. Auf selber liegt die Betonung.

Dann lassen sich vielleicht wieder neue Beziehungs-Verhandlungen führen.


Herzlich alles Gute Euch Beiden
elas
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Clown
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Clown »

Moin Andreas,

ja, eine heftige Geschichte, die du da mitmachst. Du machst sie mit, du bist aktiv daran beteiligt.

>Ist es sinnvoll mich an ihren Psychologen zu wenden?
An IHREN Psychologen? Ich finde, nein!

Du solltest dich an DEINEN eigenen Psychologen wenden, will sagen, du solltest dir einen suchen.

Wieso machst du - ein erfahrener Polizist mit viel Menschenkenntnis - solche ungereimten Geschichten mit? Wieso bezahlst du ihre Schulden? Wieso gibst du so viel von deiner Energie, deinem Geld, deiner Lebenszeit an einen Menschen, der dich offensichtlich ständig über sein eigenes Leben, seine Gefühle, Absichten, Bedürfnisse, über seinen wirklichen Zustand im Unklaren lässt?

Sage jetzt nicht, 'aus Liebe'. Sich so behandeln zu lassen ist keine Liebe, finde ich. Weder Liebe zu dir selbst noch zu der Frau - denn sie braucht etwas anderes, meine ich (nämlich die für ihr Krankheitsbild wirklich passende Therapie).

Andreas, wende dich dir selbst zu.
Sorge dafür, dass du eine gute, professionelle Begleitung für das Durchstehen dieser Krise hast.

Wenn du eine/n gute/n Thera hast, mit der du alles anschauen, beraten, hinterfragen, ... kannst, wird es dir besser gehen und ich denke, du wirst den Weg heraus aus dieser Hölle finden.

Alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Anita
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Anita »

Hallo Andreas,
Deine Geschichte hat mich sehr berührt und wenn ich könnte, würde ich Dich zunächst einmal ganz fest in den Arm nehmen und Dich drücken - jawoll, einfach so!!!
Ich sehe aber viele Dinge genauso wie Clown. Du hast sehr viel in diese Beziehung investiert und zu Anfang lief ja auch alles gut.
Aber Deine LP hat Dich immer mehr belogen und Dein Vertrauen und Deine guten Absichten mißbraucht.
Meiner Meinung kannst Du momentan nicht mehr viel machen. Sie weiss, dass sie zu Dir kommen kann, wenn sie mit Dir reden will - Du hast ihr oft genug Deine Hand gereicht. Ich denke, dass, wenn sie wirklich noch aufrichtige und ehrliche Gefühle für Dich hat, sie jetzt auf Dich zukommen sollte.
Und ich sehe es auch wie meine "Vorredner", Du solltest Dich nicht an ihren Psychologen wenden, sondern Dir einen eigenen suchen. Es geht jetzt darum, dass Du Hilfe bekommst und es Dir wieder besser geht; es sollte nicht sein, dass Du in einer Beziehung so leidest.
Wenn Du vielleicht noch kurzfristig Unterstützung brauchst, wende Dich per Mail an die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de); dort ist auch mir schon sehr gut geholfen worden, als ich noch keinen Therapeuten hatte.
Ich wünsche Dir alles Gute!
LG
Anita
dersieliebt
Beiträge: 27
Registriert: 30. Apr 2011, 20:36

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Elas, hallo Clown,

die Geldprobleme erklären sich über ganz banale Dinge.
Sie hat für ihr Studium Bafög bezogen, dass nach Aufnahme ihrer Arbeit hätte zurückbezahlt werden müssen.
Aber genau das hat sie aus mir nicht ersichtlichen Gründen nicht getan. Statt dessen hat sie es darauf ankommen lassen, bis zur Vollstreckung. Dadurch sind Zinsen fällig geworden die sonst hätten gar nicht gezahlt werden müssen.
Da die Pfändungen aus ihrem Gehaltskonto erfolgen, waren plötzlich Löcher da, die sich ja nicht ohne weiteres wieder ansparen konnte. Also hat sie einen Kredit aufgenommen um diese Löcher zu stopfen.
Aber ein Jahr später kam wieder eine Pfändung, wieder im Bereich um 3 - 4 t. Euro. Dieses neue Loch wurde wieder mit Erhöhung des Ratenkredits gestopft.
Dadurch sind natürlich durch Konto-Sperrungen auch andere Dinge in Mitleidenschaft gezogen worden. Wenn GEZ-Gebühren nicht abgebucht werden können, schicken Sie einen Überweisungsträger, der natürlich mangels Masse auf dem Konto nicht überwiesen wurde.
Und so entstand ein Strudel aus dem sie nicht herausgekommen ist.
Ich habe dann in unserer Wohnung das Depot gefunden in der all die ungeöffneten Briefe lagen, denn bevor eine Pfändung erfolgt, ergeht ja erstmal eine Menge Schriftverkehr.

Alle diese Dinge hat sie in all den Jahren vor mir geheim gehalten. Das dies sie alles sehr schwer belastet hat ist im Nachhinein erklärlich.
Um Diskussionen zu diesen Dingen aus dem Weg zu gehen hat sie angefangen mich zu belügen. Ich habe es auch nicht hinterfragt, denn es gab für mich keinen Grund dazu.

Das Abmagern ergibt sich aus der unglaublichen Furcht davor, etwas unbeabsichtigt im Essen zu haben.
Dieses nicht befreit in etwas hineinbeißen können ergibt sich auch daraus, dass ihr Gastrologe ihr nach Erkennen der Zöliakie gesagt hat, sie hätte jetzt ein um 80 % erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.
Ihre Tante war an Darmkrebs wohl sehr jämmerlich gestorben, und auch ihr Vater, der verstorben ist als sie 12 Jahre alt war, hat Zeit seines Lebens mit Magen-Darm Dingen und Durchfall zu kämpfen gehabt.
Ich glaube, daraus hat sich eine richtige Todesangst entwickelt, die dazu geführt hat, irgendwann das Essen auf das absolute Mindestmaß einzustellen. Für eine Frau mit Kleidergröße 44, die plötzlich abnimmt vielleicht sogar ein Erfolgserlebnis, am Anfang. Irgendwann habe ich sie auch gefragt, wann sie meint das beenden zu müssen.
Wieder Druck den ich erzeugt habe, ohne mir bewusst zu sein, was die Folgereaktionen hätten sein können.

Um sich vor diesen Dingen zu schützen hat sie angefangen mich anzulügen, und so wie es sich jetzt darstellt, geht das bei anderen Personen weiter. Ich glaube mittlerweile auch, dass sie die Ärzte in Berlin erfolgreich angelogen hat.

Nach der Auskunft von dort sei eine Stabilisierung durch die Trennung eingetreten. So wie sich die Symptome darstellen denke ich eher, sie ist durch die Kur noch viel weiter in die Depression hineingerutscht.

Aus diesem Grund mein Ansatz ich setze mich mit IHREM Psychologen in Verbindung. Denn ich vermute sie hat ihn sich auch deshalb ausgesucht, weil sie gemerkt hat, dass sie auch ihm etwas vorspielen kann.
Aber ich weiß nicht ob eine "Aufklärung" über den aktuellen Stand dort überhaupt gewünscht werden würde. Ich bin auch nur Laie, vielleicht mit einer beruflich bedingten größeren Lebenserfahrung was Krisensituationen angeht, aber letztendlich, und das habe ich ihn diesem Forum erkannt, bin ich nicht der "weiße Ritter" der es wieder richten kann.
Das kann nur ihr Arzt.
Aber ob sie ihn auch angelogen hat kann ich nur vermuten.

Der von Euch empfohlene Selbstschutz ist richtig, damit muss ich mich beschäftigen, keine Frage.
Aber ich muss sagen, dass ich seelisch sehr stabil bin, das nimmt mich zwar alles mit, aber ich kann durchaus noch genau beobachten, welche Dinge ich nicht an mich herankommen lassen darf, und wo ich mich selbst schützen muss.
Warum ich zunächst erstmal tätig geworden bin ist eher auch eine Selbstschutzgeschichte.
Ich habe erstmal alle "Feuer" ausgemacht, aus der noch weiteres Ungemach auch für mich hätte erwachsen können.
Mit einer gemeinsamen Wohnung sitze ich nun mal auch mit im Boot wenn der Gerichtsvollzieher in der Tür steht.
Aber natürlich liebe ich sie auch, sehr sogar, und habe auch daher zunächst erstmal alles getan um weiteren Schaden abzuwenden.

Durch die jetzt eintretende Trennungssituation wird sich die Lage vielleicht beruhigen, aber was kommt für sie dabei heraus?
Es besteht bei mir schon die Angst, dass sie sich was antut, obwohl ich aus meiner Lebenserfahrung heraus keine suzidialen Anzeichen erkennen kann und diese auch nie thematisiert worden sind.
Aber ich habe natürlich dadurch, dass sie nicht mehr mit mir kommuniziert ein Informationsdefitzit. Vielleicht liegt die Sachlage auch mittlerweile anders.

Ich muss jetzt zunächst kurzfristig denken. In diesem Monat steht MEIN Umzug an, den bekomme ich auch hin, kein Problem.

Ich vermute, dass sie ihren nicht so ohne weiteres wird bewältigen können. Soll ich helfen? Soll ich meine Hilfe überhaupt anbieten? Was passiert wenn Sie nicht auszieht weil sie es nicht schafft, dann bin ich mit der hälftigen Miete mit dabei.

Wir müssen in den nächsten Tagen ja eine Menge Vereinbarungen treffen, welche Möbel gehen zu wem, wie dividieren wir den Haushalt auseinander, etc.

Wie soll ich mich da verhalten? Soll ich sie ihre Dinge auf Teufel heraus selbst erledigen lassen?

Ich stecke in einem ziemlichen Dilemma, und weiss einfach nicht wie ich mich verhalten soll, weil ich auch nicht weiss wie sie im Moment tickt.

Aber ich bin auf jeden Fall dankbar dass ihr mir zuhört, denn ich habe hier im Moment keinen geeigneten Ansprechpartner.

Viele Grüße

Andreas
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von elas »

Hi Andreas,

>Aber ich muss sagen, dass ich seelisch sehr stabil bin....<

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du es wirklich bist und bleibst.

Allerdings fällt mir auf, dass Du Dich komplett im Sog befindest,wie Du Deiner LP helfen kannst,wie Du Schaden abwenden kannst, was sie wohl empfindet etc.etc.

Das ist gefährlich in meinen Augen.
Achte auf Dich und Deine Stabilität.

Das wird ja immer verworrener, warum der Gerichtsvollzieher vorm Haus stand und ihr Konto gepfändet wurde.
Du schreibst, sie hätte Bafög_Schulden nicht zurückgezahlt.
Deine LP ist doch jetzt 44 Jahre alt. 37 Jahre alt war sie, als Ihr Euch kennengelernt hattet. Da hatte sie doch schon als Ingenieurin gearbeitet, oder???
Und das Studium war vielleicht??? auch schon eine Weile her???
Bafög lässt sich in Mini_Raten zurückzahlen, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Auch werden diese Raten erst eingefordert, wenn man genügend Geld verdient.
Von sowas wird kein Konto gepfändet, ...
WELCHER RATTENSCHWANZ AN LÜGENGESCHICHTEN TUT SICH DENN DA AUF...
...Andreas, mach die Augen auf...irgendwas läuft verkehrt...irgendwas stimmt komplett nicht...

LIEBE MACHT BLIND

Schau in Deinen Mietvertrag. Habt Ihr Beide unterschrieben, und beide gekündigt, dann bleibst Du nicht auf Kosten sitzen...

Auch in Liebe darf man/frau sich materiell und emotional abgrenzen.

Dies wünsche ich Dir und viel Erfolg.

Herzlich
elas
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dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Anita,

vielen Dank für Deine Anteilnahme, es ist gut zu fühlen, dass man nicht allein ist.

Was ich versuche ist nicht zu verurteilen, dass sie mich angelogen hat. Das hat auch bei mir erstmal eine ganze Zeit gedauert, und meine erste Reaktion entsprach eher denen, die Du gezeigt hast, wie auch Clown und Elas.
Nämlich die Frage danach, wie sie so etwas tun konnte.
Das auch Sie mich heftig geliebt hat ist unbestreitbar, dafür gibt es eine Menge Anhaltspunkte.
Und ich bin nach eingehenden Nachdenken auch eher an dem Punkt, dass sie mich nicht ausnutzen wollte, sondern dass die Depression sie dort hingebracht hat.

Ich denke, sie kommt allein aus dieser Situation nicht heraus, denkt aber auch dass sich zwischen uns die Dinge nicht mehr reparieren lassen.
Aus diesem Grund befürchte ich ja, dass Sie eher noch tiefer hineinrutscht.
Vielleicht geht sie auch davon aus, dass sie das so alles besser in den Griff bekommt. Aber gerade auch in diesem Punkt habe ich Zweifel. Diese aber zugegebenermaßen eher aus dem Bauch heraus, ich habe keine konkreten Anhaltspunkte dafür.

An dem Punkt, selbst therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen bin ich noch nicht, ich weiß aber, dass ich darüber nachdenken muss.
Vielen Dank an Euch dafür, an diesem Punkt wäre ich sonst erst sehr viel später gewesen.

Mich treiben im Moment ein paar Fragen um, wie ich jetzt weiter mit der Sache umgehen. Den Kontakt suchen auf Teufel komm heraus, oder sie vollkommen in Ruhe lassen, sie auch ins Messer laufen lassen wenn sie etwas nicht umgesetzt bekommt. Den Personen die ihr wirklich helfen können, sprich ihrem Arzt, Anhaltspunkte meiner Erkenntnisse zu geben, bzw. zu erfragen, ob diese Dinge dort bekannt sind, oder eher nicht, eher keine Einmischung meinerseits.

Vielleicht wäre es ja auch genau richtig jetzt ihr Fakten, insbesondere Termine für den Auszug zukommen zu lassen, um sie so dazu zu bringen, sich einen Plan zu machen.
Aber kann Sie das ?

Vielleicht eine Frage an die Erkrankten die hier mitlesen:
Kann man in einer solchen Situation einen solchen Plan erstellen und den abarbeiten?
Ist das eher eine Tortour oder die richtige Therapie etwas selbst zu schaffen?

Auch wenn ich versuche mich in die Situation möglichst genau hineinzudenken, ich kann es letztendlich nicht. Aber ich versuche es so gut wie möglich.

Vielen Dank Euch allen

Andreas
dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Elas,

>>
Du schreibst, sie hätte Bafög_Schulden nicht zurückgezahlt.
Deine LP ist doch jetzt 44 Jahre alt. 37 Jahre alt war sie, als Ihr Euch kennengelernt hattet. Da hatte sie doch schon als Ingenieurin gearbeitet, oder???
Und das Studium war vielleicht??? auch schon eine Weile her???
Bafög lässt sich in Mini_Raten zurückzahlen, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Auch werden diese Raten erst eingefordert, wenn man genügend Geld verdient.
Von sowas wird kein Konto gepfändet, ...
WELCHER RATTENSCHWANZ AN LÜGENGESCHICHTEN TUT SICH DENN DA AUF...
<<

Sie hat zuvor zwei Berufe gelernt, zunächst Gärtnerin, dann Floristin, hat mit 21 Jahren ihr Abitur nachgemacht und dann angefangen Landschaftsarchitektur zu studieren, an der Hochschule.
Hat mit 32 erst wieder richtig gearbeitet, nach dem Studium, dann ist auch das Bundesverwaltungsamt gekommen mit der Anfrage wie viel sie zahlen kann.
Da hat sie offensichtlich nicht darauf reagiert.
Den ersten Vollstreckungsbescheid den ich gefunden habe ist datiert auf Dezember 2001.

Ich denke, dass war der Anfang allen Übels. Damit fing der Strudel an.

Andreas
elas
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von elas »



mannoman,

es ist korrekt, 2 Jahre nach absolviertem Studium wird cash zurückverlangt. Soweit ichs in Erinnerung habe, lässt es sich auch noch aussetzen, wenn man (auch zwischendrin) nicht genug verdient.
Das ist ja eine Misere.

Hmmh, Ehrlichkeit ist halt ein Grundpfeiler -einer von Vielen-, einer gut funktionierenden Beziehung.
Und wenn von vorneherein schon Dinge ausgespart bleiben, und dann auch noch so ein wenig gemogelt wird, weil man keine Konflikte mit dem Partner will, dann fängt die K.... halt an zu dampfen.

Ich finde das schade und traurig.

Deine LP mag zwar psychisch krank sein, trotzdem ist sie eine erwachsene Frau, die für sich selber verantwortlich ist, auch in finanziellen Dingen, die sie verbockt hat.

Auf Deine vielen Fragen hab ich keine Antworten, also auf die Fragen, wie Du Dich verhalten sollst.

Ich denke SCHADENSBEGRENZUNG ABER FÜR DICH.

Ich meine in meinen Beiträgen auch nicht, dass Dich Deine LP nicht geliebt hat, oder nicht liebt...

Auch Liebende sind Erwachsene, auch wenn sie vielleicht Depris, Süchte oder andere seelische oder körperliche Erkrankungen haben, und sind vorallem verantwortlich für ihre Handlungen.

Das ist so wichtig. Ich selber bin immer verantwortlich für meine Handlungen.
Auch wenns schief läuft, und ein Scherbenhaufen entsteht.
Mein Umfeld muss dann nicht diesen Scherbenhaufen aufkehren, das wäre dann meine eigene Aufgabe, das zu tun.
Und dabei zu lernen.

Liebe, bzw. Liebesbeziehungen/Partnerschaften sind eine Lebensschule, in der wir alle viel lernen müssen. Betonung liegt auf "allen".

Herzlich
elas
________________________________

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dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Elas,
ich stimme Dir voll und ganz zu, das ist auch das was ich ihr gesagt habe.
Danach hat sie den Kontakt zu mir abgebrochen und sich schließlich in der geschilderten Art getrennt.

Ich nenne mich nicht umsonst "dersieliebt" weil das zumindest nach der ersten Wut und Ärger der Grund war zu fragen und zu reflektieren warum das so passiert ist.

Ich halte sie durchaus für einen verantwortungsvollen Menschen, der auch gerade seinen Job sehr gewissenhaft wahrgenommen hat. Und auch in schwierigen Situationen immer für mich da war.
Als ich sie 2004/2005 kennenlernte war sie ja ein Mensch voller Lebensenergie. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bafög-Probleme ja bereits begonnen.
In dem einen oder anderem Jahr, in denen seitens ihrer Firma ein Weihnachtsgeld gezahlt worden ist, konnte sie die Pfändungen wahrscheinlich auch kompensieren.
Aber ich glaube mittlerweile dass diese Situation, und die Angst dass dies nicht endet sie in die Depression gebracht hat.
Sicherlich mit ein paar von mir schon angesprochenen Dingen (Zöliakie, früher Tod des Vaters) dazu.
Durch meine letzte Überweisung von 600 Euro konnte ich das Problem erledigen. Es ist jetzt nichts mehr offen. Das habe ich ihr auch gesagt, aber ich glaube es ist bei ihr noch nicht angekommen. Oder doch?

Deshalb die Überschrift, ich weiß es wirklich nicht.

Ich muss jetzt wahrscheinlich abwarten, ob sie auf meinen Brief reagiert. Wenn nicht, muss ich neu überlegen.

Gruss
Andreas
Anita
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Anita »

Hallo Andreas,

Du schreibst: "Mich treiben im Moment ein paar Fragen um, wie ich jetzt weiter mit der Sache umgehen. Den Kontakt suchen auf Teufel komm heraus, oder sie vollkommen in Ruhe lassen, sie auch ins Messer laufen lassen wenn sie etwas nicht umgesetzt bekommt." -> Ich würde ihr vielleicht in einem Telefonat noch einmal mitteilen, dass Du für sie da bist und dass ihr Umzug / Wohnungsauflösung, etc. gemeinsam erledigen könnt. Dann aber würde ich sie in Ruhe lassen. Sie weiss dann, dass sie sich an Dich wenden kann.

"Den Personen die ihr wirklich helfen können, sprich ihrem Arzt, Anhaltspunkte meiner Erkenntnisse zu geben, bzw. zu erfragen, ob diese Dinge dort bekannt sind, oder eher nicht, eher keine Einmischung meinerseits." -> Ich würde mich da an Deiner Stelle besser nicht einmischen. Ich stelle mir gerade vor, ich wäre in der Position Deiner LP, dann würde ich dieses Verhalten wahrscheinlich als Bevormundung empfinden.

"Vielleicht wäre es ja auch genau richtig jetzt ihr Fakten, insbesondere Termine für den Auszug zukommen zu lassen, um sie so dazu zu bringen, sich einen Plan zu machen.
Aber kann Sie das ? Vielleicht eine Frage an die Erkrankten die hier mitlesen:
Kann man in einer solchen Situation einen solchen Plan erstellen und den abarbeiten?
Ist das eher eine Tortour oder die richtige Therapie etwas selbst zu schaffen?" -> Weißt Du denn mittlerweile genau, dass sie an Depressionen leidet und sich gerade in einer schweren depressiven Phase befindet oder leidet sie noch an einer anderen Erkrankung? Wenn ich mich in einer schweren depressiven Phase befinde, bin ich nicht in der Lage, überhaupt irgend etwas auf die Reihe zu bringen. Insofern ist es vielleicht doch sehr von Bedeutung für Dich zu erfahren, woran sie genau leidet.

Ich hoffe, dass Dir meine Anregungen helfen - wie gesagt, alles sehr subjektiv; aber es ist mir halt spontan eingefallen.

Alles Gute für Dich!
LG
Anita
dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Anita,

Bestandteil des Briefes war auch ihr zu sagen, dass ich eine Inventarliste unseres Mobiliars anfertige und ihr zur Verfügung stelle. Und ich ihr auf jeden Fall helfe, wenn sie etwas nicht hinbekommt. Sie weiß sicherlich auch aus anderer Erfahrung, dass ich sie in solchen Sachen nicht hängen lasse.

Zu dem Thema Bevormundung hast Du natürlich recht. Ich schwebe da ein bisschen zwischen den Stühlen. Einerseits empfinde ich das genauso wie Du, ich mische mich dann in Sachen ein, zu denen ich eigentlich nichts näher weiss. Zu der Beziehung zu ihrem Psychologen hat sie sich nie geäußert, außer dass sie mit ihm gut klar kommt.
Andererseits habe ich, dass habe ich ja schon geschrieben, den Eindruck, auch diesen Menschen täuscht sie über die eigentlichen Ursachen.
Aber nach ein bisschen Nachdenken gebe ich Dir recht, ich werde mich da ganz bedeckt halten und die weitere Entscheidung dazu verschieben, bis Hinweise eine eindeutige Handlungsalternative zulassen.

Das sie Depressionen hat weiß ich aus dem Telefonat mit der Ärztin in Berlin.
Diese sagte aber auch, dass sich ihre Lage nach der "Trennung" von mir (von der ich nichts wusste) stabilisiert hat.
Aufgrund der Gesamtsituation würde ich eher sagen, in der Kur war dies eine Möglichkeit neuen Mut zu fassen, und vor allen Dingen auch sich in den Gruppentherapiesitzungen bestärken zu lassen.
Ich weiß nicht wie sie reagiert wenn sie vor neue Herausforderungen gestellt wird.
Zumindest hat sie es geschafft sich eine Wohnung zu suchen und diese anzumieten.
Das hat sie zumindest zu mir gesagt, und eine Freundin von uns hat sie es auch erzählt aber ohne zu sagen, wo die neue Wohnung ist.

Ich glaube ich warte jetzt einige Tage ab, ob zu meinem Brief eine Reaktion erfolgt.
Aus meiner Sicht ist sie jetzt am Zug.

Aber, so wie ich es hier im Forum schon häufiger gelesen habe, ist eine häufige Reaktion der Kontaktabbruch. Genau das ist mein Gefühl dass dies jetzt gerade geschieht.
Ich darf aber nicht zu ungeduldig sein, ich werde den Rest der Woche (bis Freitag) noch abwarten.
Sie kommt hier in unregelmäßigen Abständen vorbei und holt ihre Post, vielleicht legt Sie dann auch einen Brief für mich ab der ein bisschen mehr erklärt. Die Hoffnung habe ich.

Vielen Dank für Euren Beistand, ich werde über die weiteren Entwicklungen berichten.

Viele Grüße

Andreas
Clown
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Clown »

Hallo Andreas,

du klingst für mich sehr überzeugend mit deiner Haltung und auch deiner Einschätzung der Lage.

Einen Therapeuten für dich selbst mit ins Boot zu holen finde ich sinnvoll, weil dein Handeln und deine Gefühle auch aus einer (unbewussten) Co-Abhängigkeit heraus motiviert sein KÖNNEN. Und Co-Abhängigkeit schadet immer beiden Menschen - der 'Patientin' und ihrem 'Helfer'.

Ich habe dabei auch im Blick, was du über deine erste Ehe erzählt hast und dass deine jetzige Partnerin dir sozusagen deine Lebendigkeit wiedergegeben hat.

Zu dem Zeitpunkt öffnete sie aber schon ihre Briefe mit den Bafög-Rückzahlungs-Forderungen nicht, nicht wahr? Da stimmte doch damals schon etwas nicht ... woher kam dann die 'Lebendigkeit'? Und woher kam dein 'Unglücklichsein'?

Vermutlich gehen dir diese Fragen viel zu sehr in die Tiefe. Du bist gerade dabei, den Lebenskahn am Absaufen zu hindern und brauchst dafür alle Kräfte.

Aber vielleicht kommt (schon bald?) die Zeit, wo es für dich wichtig sein könnte, solchen Fragen nachzugehen - und meiner Erfahrung nach kommt man mit professioneller Begleitung dann am weitesten.

Deine Berichte werde ich weiterhin mit Interesse und Anteilnahme lesen, danke fürs Teilen!



Clown
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SisterGoldenHair
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von SisterGoldenHair »

... sorry, Andreas...
"kurz und schmerzlos" ... oder ... schmerzhaft...

ich habe mal kurz quer gelesen - es ist nicht so, als ob ich solche Dinge nicht kenne... das klingt verdammt nach (Co)Abhängigkeit.... und ich bin heilfroh, daß ich diese Kisten hinter mir habe!!

wenn ich heute nochmals in einer solchen Situation wäre, würde ich schleunigst das Weite suchen, und mich erst mal um mich selbst kümmern..........

ICH HASSE ES, wenn ich angelogen, bewußt getäuscht werde... und dies muß in Deinem Fall ja offenbar schon über Jahre so gegangen sein.........

und Pfändungsbeschlüsse fallen ja auch nicht so ohne weiteres von heute auf morgen vom Himmel.................. da liegt anscheinend Einiges im Argen, aber Du kannst sie nicht retten (Dein Engagement nervt sie evt. sogar...)

Du kannst NUR DICH SELBER retten... und etwas für DICH tun.... und damit würde ich ohne Umweg über Los anfangen...

viel Glück !
der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist nur Du allein........

und zwar nicht aus purem Egoismus - nur, wenn man fest im Leben steht auf seinen Beinen und gut für sich selbst sorgt, kann man auch gut für andere sorgen (Deine Kinder z.B., die Dich evt. auch noch brauchen...)

wenn aber die Gedanken in dem (Über)Maße sich um einen Partner drehen, der schon lange auf dem Rückzug ist, wird es m.E. nach Zeit, sich um sich selbst zu kümmern...

war jetzt der "Vorschlaghammer", aber manchmal braucht man den auch ein bißchen...... ;o)

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hallo Clown, hallo Ulli,

ich habe mir den Begriff der CoAbhängigkeit gerade mal ergoogelt.
Es finden sich nicht viele Seiten zum Thema Depression und CoAbhängigkeit, eher meist in Zusammenhang mit Suchtmitteln, (Alkohol, Rauchen)
Aber beim Anlesen muss ich Euch recht geben. Ich glaube ich bin auf dem Weg eine Verantwortung zu übernehmen, die ich nicht übernehmen sollte, weil sonst die Gefahr besteht selbst auf der Strecke zu bleiben.

Ich muss mir diese Gedanken erstmal durch den Kopf gehen lassen, es ist schon so, dass ich in anfänglicher Wut meine Abscheu gegenüber ihrer Lügerei zum Ausdruck gebracht habe, auch genau gesagt habe, dass ich ihr eigentlich nicht mehr glauben kann.

Ich laufe jetzt aber Gefahr das Pendel in genau der entgegengesetzten Richtung ausschlagen zu lassen.

Es ist schwer dieses Argument zu verarbeiten.
Offensichtlich hast Du Ulli, da schon konkretere Erfahrungen.
Wie kann man diese Gefühle in den Griff bekommen um mit den nötigen Abstand das Richtige zu tun?

... schleunigst das Weite suchen ... kann ich nicht, denn ich wohne noch in der Wohnung die wir beide bewohnt haben.
Hier schauen mich tagtäglich immer noch viele Dinge an.
Um Abzuschalten habe ich meinen Sport, und ich habe auch Freunde die sich um mich kümmern, trotzdem kann ich nicht verhindern dass im Moment die meisten meiner Gedanken um meine Süsse kreisen.

Ihr habt recht, wenn ich mir das so anschaue muss ich sagen, dass schon bevor ich sie überhaupt kennen gelernt habe, sie Dinge getan hat, die ich für verabscheuungswürdig halte.
Trotzdem denke ich, ich muss ihr in dieser Situation die Hand reichen weil ich Angst habe das sie sonst untergeht.

Das ist so schwer ....
So ein Vorschlaghammer trifft einen heftig, aber ich muss schon zugeben, dass Du recht hast.
Wenn ich mich jetzt nicht um mich kümmere gehe ich womöglich unter.

Gut, es gibt sicherlich nicht nur schwarz und weiß, aber ich sollte nur die Energie investieren die ich nicht für mich benötige.

Und womöglich hast Du recht, mein Engagement nervt sie nur. Insbesondere wenn ich bedenke, dass sie zu meinen ganzen Aktionen, den bezahlen von fälligen Rechnungen, etc. nichts wirklich übrig hatte außer ein "... vielen Dank dass Du Dich kümmerst, liebe Grüße ...."

Ich habe mir meinen Text jetzt gefühlte 20ig Mal durchgelesen.
Ich werde darüber erstmal eine Nacht schlafen müssen, und dann ganz genau aufpassen, wie ich mich in dieser Sache weiter entwickele.
Aber ich danke schon mal für das Stichwort und den Vorschlaghammer. Das war wichtig!

Beim Radfahren würde man jetzt sagen " ... ich nehme mal die Füße hoch ..." soll heissen, ich trete nicht mehr mit sondern lasse mich ziehen, investiere jetzt erstmal keine Energie mehr.
Ich schaue was in den nächsten Tagen passiert und werde berichten wenn es zu einem Kontakt gekommen ist.

Ich werde Euren Rat beherzigen, aber ich glaube ich werde so ein offenes Wort noch öfter brauchen. Danke dafür.

Viele Grüße

Andreas
Clown
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Clown »

Andreas, hier sozusagen das Wort zur Nacht


In der Coabhängigkeit hängen meine guten Gefühle davon ab,
dass du mich magst.

In der Genesung hängen meine guten Gefühle davon ab,
dass ich mich mag.

In der Coabhängigkeit hängen meine guten Gefühle
von deiner Achtung meiner Person ab.

In der Genesung hängen meine guten Gefühle
von meiner Selbstachtung ab.

In der Coabhängigkeit beeinflusst dein Kampf
meine Ruhe und Gelassenheit.

In der Genesung spielt dein Kampf für mich eine Rolle,
weil ich mich um dich sorge, aber er kontrolliert nicht,
wie ich über mich selbst empfinde.

In der Coabhängigkeit wird meine Selbstachtung dadurch gestärkt,
dass ich deine Probleme löse und deine Muster erkenne.

In der Genesung kommt meine Selbstachtung daher,
dass ich meine Probleme löse und manchmal meine Muster erfahre.

In der Coabhängigkeit konzentriert sich meine Aufmerksamkeit darauf,
dir zu gefallen.

In der Genesung gefalle ich mir, selbst wenn es dir nicht gefällt.

In der Coabhängigkeit konzentriere ich mich darauf, dich zu schützen.

In der Genesung schütze ich mich, selbst wenn ich dich
dadurch manchmal ungeschützt lasse, ich weiß,
dass du auf dich selbst aufpassen kannst.

In der Coabhängigkeit verstecke ich meine Gefühle,
indem ich dich manipuliere, etwas auf meine Weise zu tun.

In der Genesung sage ich die Wahrheit über meine Gefühle,
unabhängig von den Konsequenzen.

In der Coabhängigkeit schiebe ich meine Hobbies und Interessen beiseite,
deine Interessen stehen im Vordergrund.

In der Genesung verfolge ich meine Hobbies und Interessen,
selbst wenn das bedeutet, Zeit von dir getrennt zu verbringen.

In der Coabhängigkeit schreibe ich dir deine Kleidung,
dein Verhalten und deine Erscheinung vor,
denn du bist eine Spiegelung meiner Person.

In der Genesung lasse ich zu, dass du dich kleidest,
erscheinst und verhältst, wie du es möchtest, unabhängig davon,
wie ich mich dabei fühle.

In der Coabhängigkeit weiß ich nicht, was ich will, ich frage dich
und bin mir nur darüber bewusst, was du willst.

In der Genesung kenne ich nicht nur meine Wünsche und Bedürfnisse,
ich spreche sie aus und handle, um sie zu erfüllen.

In der Coabhängigkeit sind die Träume, die ich von der Zukunft habe,
untrennbar mit dir verbunden.

In der Genesung gehören meine Träume mir,
selbst wenn du darin nicht vorkommst.

In der Coabhängigkeit bestimmt die Furcht vor deiner Wut,
was ich sage und tue.

In der Genesung habe ich keine Kontrolle über deine Wut,
und sie hat keine Kontrolle über mich.

In der Coabhängigkeit nutze ich das Geben, um mich
in der Beziehung sicher zu fühlen.

In der Genesung kann ich geben, wenn es mir Freude macht,
ich kann es aber auch lassen, weil es nicht der Furcht
oder der Sicherheit dient.

In der Coabhängigkeit verringern sich meine sozialen Kontakte,
sobald ich mich mit dir einlasse.

In der Genesung hoffe ich, dass du meine Freunde magst.
Wenn nicht, werde ich es verstehen, und akzeptieren,
mich aber weiterhin mit ihnen treffen.

In der Coabhängigkeit lege ich meine Werte beiseite,
um mit dir zusammen zu sein.

In der Genesung gehören meine Werte mir.
Als Kern meines Seins sind sie umumstößlich.

In der Coabhängigkeit schätze ich deine Meinung und deine Art,
Dinge zu tun, höher ein als meine.

In der Genesung schätze ich deine Art und dein Verhalten,
aber nicht auf Kosten meiner.

In der Coabhängigkeit steht die Qualität meines Lebens
in untrennbarem Zusammenhang mit deiner Lebensqualität.

In der Genesung gibt es klare Grenzen,
die meine Lebensqualität von deiner unterscheiden und trennen.

In der Coabhängigkeit sage ich alles frei heraus,
suche Intimität gleich beim ersten Treffen, verliebe mich,
ohne wirkliche Informationen darüber zu haben,
wer du bist und was du beitragen kannst und willst.

In der Genesung lasse ich mir Zeit, lasse Freundschaften entstehen,
ich bin nicht von dir überwältigt und kann unangemessenes Verhalten
erkennen und darauf reagieren.

In der Coabhängigkeit übernehme ich automatisch die Verantwortung,
wenn es sonst keiner tut, indem ich sage, „einer muß es ja machen“.
„Einer“ bin immer ich.

In der Genesung spüre ich, dass ich die Wahl habe,
indem ich es an eine höhere Macht abgebe und darauf vertraue,
dass für den anderen gesorgt ist, auch,
wenn es nicht durch mich geschieht.

© Susanne Hühn


Schlaft alle gut

Clown
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Eckhart Tolle
Rakang
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Rakang »

Hallo Andreas,

deine Süsse leidet womöglich an "obstrktiver Schlafapnoe" (Aussetzer der Atmung während des Schlafens, bzw. Schnarchen), Folgen können Depressionen, Libidostörungen, Schwindel (ggf. mit Stürzen), rasche Überfoderung in jeder Hinsicht sein usw.
Möglicherweise tiggert ein unbemerkter Reflux (saueres Aufstossen) oder weitere Allergien das Problem.

Deine Zeilen deuten auf ein enormes Vertrauensproblem. Wir Deutsche sind oft leider so gedrillt, bestimmte optimale Regeln zu befolgen - und das auch vom Partner zu erwarten. Das kann sich leider sehr ungünstig auswirken, wie ich das auch erfahren musste.

Die Gewichtsänderung deiner Süssen könnte man als verzweifelten Versuch sehen, die gesundheitlichen Probleme irgendwie wieder auszugleichen.

Der Umgang mit Fianzen deiner Süssen scheint ein sehr ernstes Warnzeichen.

Guter Rat ist hier buchstäblich sehr teuer.
Was würde ich an Deiner Stelle versuchen? Erst mal Loslassen? Können vor Lachen!
SisterGoldenHair
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von SisterGoldenHair »

... sehr interessant, was Clown da zur Nacht geschrieben hat...

es freut mich, Andreas, daß Du Dich nicht geärgert hast über meinen Beitrag... ;o)

Na ja... was meine Erfahrungen betrifft... ich habe ja inzwischen schriftlich in mehrfacher Ausführung, daß ich "ziemlich gestört" bin ;o) insofern war die ein oder andere Partnerwahl rückblickend nicht sehr verwunderlich.

Durch viele Negativ-Erfahrungen, insbes. auch in den letzten Jahren meines Arbeitslebens, hatte ich nur noch den einen Wunsch, endlich ein erträgliches Leben führen zu können. Der Wunsch einer Partnerschaft ist inzwischen vollkommen in den Hintergrund getreten... weil ich die Energie, die ich noch habe, für mich selbst brauche, und da ist sie auch gut investiert.
("weil ich es mir wert bin...") und natürlich auch, weil mein Bedarf an Lügen hinreichend gedeckt ist u.a.

Es gibt viele Gründe und Theorien, warum man sich gerade "diesen Partner "sucht""... nicht immer sind es die besten... Gründe...
Da solltest Du vielleicht mal genau nach schauen..........

Vor einigen Jahren, in einer Zeit als es mir bes. schlecht ging, hatte ich das "Glück" einem Mann in die Fänge zu geraten, der im Prinzip sein ganzes Leben auf Lügen, noch schlimmer, teilweise auch auf kriminellen Machenschaften aufgebaut hatte. das würde hier zu weit führen... der log das Blaue vom Himmel herunter, und nicht nur das.

Daß Menschen lügen, ist - zumindest meiner Erfahrung nach - nichts Ungewöhnliches. Unangenehme Sachen werden verschwiegen bzw. so hin gebogen, daß man dabei noch einigermaßen gut aussieht. im günstigsten Fall... es gibt allerdings auch Menschen, die kein Gewissen haben, und andere gnadenlos ausnutzen... das Horrorszenario.

In dem Zusammenhang verweise ich nochmals auf eines meiner "Lieblingsbücher"
*Menschenschinder oder Manager - Psychopathen bei der Arbeit*

ein Buch über das Vorgehen von Psychopathen am Arbeitsplatz im Speziellen - ein Lehrbuch über "Berufslügner" im Allgemeinen...
hoch interessant, mit vielen AHA-Erlebnissen... ;o)

einen guten Rat kann ich Dir nicht geben - wenn ich in einer solchen abhängigen Beziehung "verhaftet" war, gab es kein Entrinnen bzw. es hat u.U. sehr lange gedauert, bis mir ein Licht aufging.
u. U. leider ZU lange...

Deshalb kann m. E. die Lösung nur sein, genau hin zusehen, WARUM Du diese Partnerin gewählt und trotz einiger (massiver?) Ungereimtheiten an ihr festgehalten hast, ja in gewisser Weise immer noch hältst... und evt. solltest Du Dir dazu therapeutische Unterstützung holen

noch was - horch hin und wieder auch mal in Dich hinein - die "innere Stimme" macht sich meistens dann bemerkbar, "wenn etwas nicht stimmt"...............

LG
Ulli


***

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dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Moin,

ich habe gestern angefangen die ersten "Haufen" auseinder zu nehmen. Sprich die Kartons in denen man Brief sammelt, etc.
Es tut sich ein immer größeres Chaos auf, ich bin auf die ersten Schreiben gestoßen die auf Titulierungen von Forderungen hindeutet und in diesem Zusammenhang getroffene Vereinbarung von Ratenzahlungen, die dann auch nicht eingehalten worden sind. Und Zettel auf denen die Forderungen des Zollamtes standen, die dann über eine SB-Terminal in der Bank beglichen worden sind. Wohl damit ich oder in ihrer Fa. niemand etwas mitbekommt.

Aus meinen "ich muss Helfen" - Ansatz bin ich dank Ulli und Clown jetzt langsam heraus.
Ich muss jetzt erst mal schauen dass ich meinen Arsch rette. Es hat wohl auch des öfteren schon der GV vor der Tür gestanden, aber vermutlich zu einer Zeit zu der ich schon im Job war. (Ich habe nur Tagesdienst, kein Schichtdienst).

Trotzdem habe ich die halbe Nacht wach gelegen und überlegt, ob dieses Verhalten Teil der Depression ist. Denn so kann man doch nicht glücklich sein, dass kann doch kein Spass machen.

Und ich muss noch dazu sagen, dass meine Süsse weiss, dass ich solche Leute, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, verabscheue.
Und jetzt habe ich selbst mit so einem Zombie zusammen gewohnt, oh Mann, dass muss man erstmal verdauen.

Vielleicht kann mir mal jemand der ebenfalls betroffen war helfen das zu verstehen.
Wie kommt man in eine solche Schieflage?
Wir sind wohl offensichtlich in den Urlaub gefahren obwohl sie 4000 Euro Schulden auf dem Konto hatte.
Da wundert es mich in der Nachhineinbetrachtung nicht, dass ich fast alles im Urlaub bestritten habe.

Und dass sie sich jetzt selbst suggestiv in die Lage bringt zu sagen, mein Partner versteht mich nicht, ich trenne mich von ihm, wäre doch aus der Gesamtschau heraus nicht wirklich schlau, oder ?
Warum macht sie sowas ?

Viele Grüße

Andreas
SisterGoldenHair
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hi Andreas,

in den Unterlagen des Partners "zu schnüffeln", ist eigentlich ein bisselchen... aber ehrlich gesagt, ich habe das auch schon gemacht, weil ich klar sehen wollte... und ich HABE dann klar gesehen, und wie...

was zum Schulden machen, das ist evt. eine ganz persönliche (Einstellungs)Sache - ich z.B. habe im Grunde die Depression mit der Muttermilch eingesogen, nein, mit dem Fläsch*chen... aber in unserer Familie herrschte u.a. eine Grundregel, daß man für das was man haben möchte, erst mal spart, und dann kauft. und das was man nicht bezahlen kann, das kauft man eben nicht.

Wir hatten zu meinem Leidwesen (als Kind) immer relativ wenig Geld - das hatte andererseits jedoch den Vorteil, daß ich von Kindsbeinen an sehr gut mit Geld umgehen konnte/kann. auch in saure Gurkenzeiten hatte ich immer Geld, und so gelang es mir bis heute auch in 2 Jahrzehnten meine 3, jetzt leider nur noch 2, Pferde zu unterhalten - man muß eben Prioritäten setzen - und so was geht nur, wenn man spart, nicht mit Schulden..........

Mitunter läßt sich das Schulden machen nicht vermeiden - z. B. bei Hauskauf, Hausbau und div. - ABER - das sind ja echte Investitionen in die Zukunft, von denen man dann ja auch was hat.

Aber Kohle rauswerfen ohne Ende und Schulden machen auf Teufel komm raus, gibts bei mir heute noch nicht (für irgendwelchen Firlefanz) - obwohl ich nach der Nachzahlung der DRV erst mal einen kleinen Kaufrausch hatte......... ;o) wohlgemerkt - NACH der Nachzahlung, nicht vorher ;o)

es ist ja nicht ein Mensch wie der andere - aber ich glaube nicht, daß das Schulden machen eine Begleiterscheinung der Depression ist - da würde ich eher an eine Manie denken...... (das gibts dann schon mal bei Bipolaren, wie mir Betroffene zumindest selbst erzählt haben...)

bei mir, und ich nehme an, das ist auch bei anderen Depressiven schon mal so - in Zeiten, wo ich nicht viel Geld hatte, hab ich eher geknausert und gerechnet gerechnet gerechnet bis zum Erbrechen - und oftmals haben mir Depressive gesagt, daß sie eher einen "Verarmungswahn" hatten - haben diese wahrscheinlich auch nicht daran gedacht, Schulden zu machen.

wie auch immer - auf "Gesundheit" lassen diese Vorkommnisse nicht schließen. und warum sie jetzt die Trennung will (?)
evt. weil sie nun allmählich ihr Kartenhaus zusammen fallen sieht, und evt. weil ihr die ganze Sachen möglicherweise auch sehr peinlich ist.... oder oder oder...

sie weiß ja, daß sie Dich hintergangen hat, und evt. auch ein bißchen ausgenutzt - und es ist ja auch möglich, daß sie nun ihre Felle davon schwimmen sieht.... oder wärest Du unter diesen Umständen bereit, noch in der Lage ihr zu vertrauen und weiterhin "den Sponsor spielen wollen"....... (?)

LG und keep cool
Ulli


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dersieliebt
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von dersieliebt »

Hi,
nun ja, ich schnüffele nicht des Suchens willen.
Diese "Kästen" standen schon sichtbar bei uns herum, da habe auch ich gesammelt was so kam. Aber ich habe nie einen Grund gehabt mir ihre Briefe anzuschauen.
Ich habe das erst zielgerichtet getan, als sie mich nach der Pfändung fünf Wochen hat allein sitzen lassen, und ich in dieser Zeit eine gehörige Portion Panik bekam, und mir so einen Überblick verschafft habe.

Jetzt sortiere ich diese Kästen für den Umzug auseinander, damit man ihre und meine Post separieren kann.
Wir sind schon beide ein bisschen chaotisch angelegt, ich bin sicherlich kein Ordnungsfanatiker, daher hat mich dies auch nie gestört.

In den fünf Wochen ist sie nach Auskunft ihrer Therapeutin in Berlin immer einsilbiger geworden immer mehr in sich gekehrt. Ich habe leider nicht erfahren, ob sie von diesen Problemen dort erzählt hat, ich vermute eher nicht. Ich habe sowieso den Eindruck, dass sie das Kartenhaus, bzw. die Fassade um sich herum nach wie vor aufrecht erhält.
Dann hat sie offensichtlich den Entschluss gefasst, in der Erkenntnis dass ich jetzt alles weiß, sich von mir zu trennen, denn ich würde sie ja dazu bringen wollen, diese Dinge alle zu bereinigen. Vielleicht hat sie sich auch geschämt, wozu sie aber aus meiner Sicht gar keinen Grund mehr hatte, zumindest nicht vor mir.

Sie hat nach Auskunft der Therapeutin bereits vor ihrer OP (siehe oben) schon verkündet (ich vermute in Gruppensitzungen) dass sie sich von mir getrennt HAT!
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nichts davon und in den fünf Wochen hat sich bei mir natürlich mit wachsender Erkenntnis auch noch eine ganze Menge weiter aufgetürmt.

Nach diesem Entschluss hat sie das ja auch ziemlich stringend durchgezogen.
So wie es aussieht hat sie bereits am 03.04. per Internet eine neue Wohnung gesucht, ist am 05.04. wieder nach Hause gekommen und hatte am 07.04. bereits die Wohnungsbesichtigung von der Wohnung, die sie dann auch bekommen hat.
Erst am 11.04. hat sie mich von der Trennung unterrichtet, in der ganzen Zeit hat sie sich auch nicht bei mir gemeldet.
Ich glaube daher schon, dass sie imstande ist, Dinge zu organisieren und zu regeln. Das entspricht ja wahrscheinlich auch nicht dem typischen Anzeichen eine schweren Depression, ich habe hier im Forum gelesen, dass dann die Erkrankten eigentlich gar nichts mehr hinbekommen.

Tja, jetzt die Frage: Warum???

Ist das eine Kurzschluss/Panik-Reaktion sich erstmal meiner zu entledigen?
So wie es derzeit aussieht hat sie zunächst alle ihre offenen Posten derzeit bezahlt, nachdem sie für die Pfändung einen Bausparvertrag gekillt hat. Und sie hat derzeit wohl auch noch genügend Geld über. Aber sie tilgt ihre anderen Schulden nicht (vielleicht geht das auch nicht so ohne weiteres, vertragsbedingt) und lebt so in den Tag. Ach ja, und mittlerweile behauptet sie auch anderen gegenüber, ich hätte mich von ihr getrennt, und ich sei jetzt aber wieder angekommen.
Gut, das ist nicht nett, aber ich kann damit umgehen.

Es bleibt bei mir die Frage nach dem Warum.
Oder ist sie gar nicht krank und spielt mir nur was vor?
Das vermute ich eher nicht, aber ausschließen will ich erstmal gar nichts.

VG
Andreas

P.S. ist es hier eigentlich eher gern gesehen nach einer neuen Entwicklung einen neuen Thread zu eröffnen, oder den einen "unendlich" fortzusetzen?
Clown
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Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von Clown »

Hallo Andreas,

in der Regel wird gewünscht, dass nach ca. 100 Beiträgen ein neuer Fortsetzungsthread eröffnet wird.

Zu deinem Thema mit deiner Freundin:

Vielleicht helfen dir solche Informationen (und die entsprechenden Foren) weiter?:

http://www.lebensgeschichten.org/border ... agnose.php

Weiterhelfen meine ich nur in dem Sinne, dass du für dich eine Orientierung finden kannst, und nicht: wie du am besten deine Freundin behandelst.

Denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass dein Handeln sich jetzt nur an deinen eigenen Bedürfnissen orientieren sollte.

Grüße vom sonnigen Deich,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
SisterGoldenHair
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Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll

Beitrag von SisterGoldenHair »

... yes, da möchte ich mich ohne Umschweife Clowns Nachricht anschließen...

bez. des WARUM... man bekommt (leider) nicht immer befriedigende Antworten auf seine Fragen... damit mußt Du wohl oder übel leben....

... seltsame Geschichten... wer trennt sich von wem... wer "kommt wieder an"...
*kopfschüttel*

ja, und ich kann mir auch vorstellen, daß ein schwer Depressiver sich in null komma nix keine neue Wohnung aus den Rippen schnitzen kann... da muß man (in der heutigen Zeit?) doch schon sehr aufgeweckt sein... je nach Region und Wohnlage...
eine Wohnung bekommt man ja u. U. nicht so ohne weiteres....... (Gehaltsnachweis usw.)
dabei wohl am besten keine Pfändungsbeschlüsse... ;o) aber wer im Lügen geübt ist, bekommt das evt. ganz gut hin.
the show must go on.................

vielleicht solltest Du es, auch wenns schwerfällt - "einfach" in der Rubrik "Erfahrungen" buchen, und künftig ein wachsameres Auge haben, insbesondere auch auf Dich selbst ;o)

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
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