Josef Giger-Bütler

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Sister-Act

Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

hallo an alle,

lese momentan den band "jetzt geht es um mich":
die depression besiegen - anleitung zur selbsthilfe.

die ersten beiden bücher "sie haben es doch nur gut gemeint" (depression und familie) und "endlich frei" (schritte aus der depression), haben mir gut gefallen, waren leicht zu lesen und ich konnte mich darin auch wiederfinden.

nur mit dem dritten band habe ich jetzt schwierigkeiten. obwohl der autor viele wiederholungen einsetzt, damit die ansätze im kopf hängen bleiben sollen, geschieht bei mir eher das gegenteil. mir ist das einfach zuviel. ich persönlich hätte es gerne prägnanter. natürlich kann man sich da herausholen was für einen selber wichtig ist, aber mich stören die vielen wiederholungen. am liebsten würde ich dann beim lesen etwas überspringen, kann mich nicht so richtig konzentrieren auf das wesentliche.
habt ihr den band schon gelesen?
wie geht es euch damit?
könnt ihr mit dieser "anleitung" etwas anfangen?

da das buch ja hilfe zur selbsthilfe ist, frage ich mich nun, ob ich mich vielleicht gar nicht ändern will. die bücher kaufe ich ja nicht bloß zum spass, sondern möchte auch was dazulernen.
irgendetwas sträubt sich in mir!(hohe erwartung?)

denke, dass man trotz depression lernfähig bleiben kann, wenn man wirklich will.

eure meinungen zu giger-bütler würden mich interessieren.

lg
Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Salvatore »

Hallo Sister-Act,

mir geht es genauso: die beiden Titel "Sie haben es doch gutgemeint" und "Endlich frei" fand ich sehr gut, haben mir auch ungemein geholfen.

"Jetzt geht es um mich" habe ich nach der Hälfte weggelegt. Ich habe darin nichts Neues mehr gefunden, all das wurde schon in den ersten beiden Bänden angesprochen.
Und die ewigen Wiederholungen fand ich ermüdend - auch wenn er im Vorwort erklärt hat, wozu das gut ist. Bei mir hatte es nicht den gewünschten Effekt, dass es sich durch permanente Wiederholung ins Gedächtnis einbrennt.

Ich denke, wenn man die anderen beiden Bücher kennt, ist man ziemlich gut beraten.

Lg, Salvatore
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Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Sister-Act

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

hallo,

mit deiner beschreibung "ermüdend" hast du es ganau auf den punkt gebracht.

die ersten beiden bände kann man aber weiterempfehlen.

lg
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von elas »

Hi in die Runde,

bei mir ist es gerade anders herum. Ich kenne die beiden ersten Bücher nicht, und hatte mir jetzt den dritten Band "Jetzt geht es um mich" gekauft.
Und ich bin begeistert.

Das Buch hat mich richtig aufgebaut, längst Erarbeitetes aus Therapien wieder in Erinnerung gebracht.

Und gerade die Wiederholungen finde ich sehr einprägsam.
Da ich eh mit meinen Sensoren immer schnell beim Gegenüber und den Anderen bin, tun mir die Fragestellungen dieses Buches richtig gut.
so z.B. Will ich das wirklich. Tue ich das für mich. Oder mache ich es für die Anderen.
Hilft mir das weiter. Fühle ich mich damit wohl. etc. etc.

Solche Fragen kann ich mir nicht oft genug stellen. Da ich so gestrickt bin, immer und überall schnell Verantwortung zu übernehmen...und mich selber aber oft damit zu "übernehmen".

FönX hatte ja mal einen Link hier ins Forum gestellt, wo ein Interview mit J.Giger_Bütler
geführt wurde.
Mir gefällt sein Erklärungs_Ansatz für Depressionen gut. Er überzeugt mich.

Ich fänd es schön, noch weitere Meinungen zu hören.

Herzlich
elas
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Sister-Act

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

hallo elas,

das interview habe ich auch mitbekommen. denke, dass giger-bütler ein guter therapeut ist (mit erfahrung).

da seine ersten beiden bände ja so interessant sind, stellt sich nun bei mir die frage, ob ich evtl. nicht mehr in der lage bin veränderungen herbeizuführen, bzw. eingefahrene negative muster zu beenden.

schön, dass du mit dem buch positives erreichst.

lg

giger-bütler schreibt:
verantwortlich und entscheidend für das gelingen des ausstieges aus den depressiven mustern sind nicht der glaube an einen erfolg, nicht die zuversicht oder gar eine überzeugung, auch nicht irgendwelche besonderen fähigkeiten, sondern die eigenschaften, die sie mitbringen und besonders ausgeprägt sind bei ihnen: belastbarkeit, zähigkeit und ausdauer.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von elas »

Hi sister-act,


>...ob ich evt. nicht mehr in der Lage bin, Veränderungen herbeizuführen...<

Schade, dass Du gerade in der Selbstzweifel_Spirale bist, was Dein Fortkommen, Deine seelische Entwicklung anbelangt.

Und jetzt zitiere ich aus besagtem Buch S. 10
"Alles hat seine Zeit und jeder Mensch hat seine Zeit. Für jeden Schritt, den er macht, ist es wichtig, dass der Zeitpunkt und der Weg für ihn stimmen."

Ich finde es so ausgesprochen gütig, wie er alles erklärt und beschreibt, auch dieses viele Müssen und Sollen, was ein jeder Depressive zutiefst internalisiert hat.

Ist es für Dich nicht tröstlich, wie in diesem Band beschrieben wird, man, frau solle nur ganz kleine Schritte machen, und vorallem sich nicht unter Druck setzen, und dass nach 3 Schritten voran auch wieder 2 Schritte zurück kommen??

Für mich ist die Anleitung ungemein tröstlich.

Herzlich
elas
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Sister-Act

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

ja, da muss ich dir recht geben, das tröstet mich auch.
eigentlich haben wir alle zeit, das umzusetzen.

lg
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von johannaabraham »

Hallo Siter-Act und Co,

dies ist zwar keine Antwort auf Josef Giger-Bütler, aber ich möchte diesen Beitrag dennoch hier hin platzieren.
Gestern habe ich mir das Buch:
"Ich sah in den Spiegel und erkannte mich nicht-mein Weg aus der Hölle Depression zurück ins Leben" von Angelika Walk gekauft.
Es lohnt sich zu lesen. Kennt das jemand?
sonneinhamburg
Abraham
Blaumeise-umk
Beiträge: 85
Registriert: 2. Dez 2009, 20:31

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo,
ich kenne bislang die ersten beiden Bände, von denen ich sehr angetan bin, weil ich mich dort absolut wiederfinde.
Viele der beschriebenen Denk- und Verhaltensweisen treffen auf mich zu und ich bin froh, durch diese Bücher zu erfahren, daß ich nicht alleine damit bin, sondern daß es scheinbar vielen Menschen so geht.

Das Interview mit ihm habe ich mir auch schon mehrere Male angehört; ich finde es sehr gut, v.a. weil man in diesem Gespräch auch nochmal ganz deutlich merkt, wie wohlwollend Herr Giger-Bütler die "Depressiven" betrachtet. Man wird für diese oft so hinderlichen und lästigen Denk- und Verhaltensmuster nicht verachtet und verurteilt, sondern sie werden verstanden und in die eigene Lebensgeschichte integriert.
Das war für mich eine ganz neue und wertvolle Erfahrung, für die ich Herrn Giger-Bütler sehr dankbar bin.
Sister-Act

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

@abraham

kenne dieses buch leider nicht; kann deswegen auch keine vergleiche anstellen.

lg
Sister-Act

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Sister-Act »

hallo blaumeise,

ja, giger-bütlers wohlwollen ist spürbar; auch im dritten band. das buch ist schon durchdacht!

lg
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von FönX »

Hallo elas,

> bei mir ist es gerade anders herum. Ich kenne die beiden ersten Bücher nicht, und hatte mir jetzt den dritten Band "Jetzt geht es um mich" gekauft.
Vermutlich würde es dir ähnlich gehen, wenn du Buch Nr. 2 oder 1 zuletzt durchnähmst. Es hat mich auch ziemlich ermüdet, die stereotypen Wiederholungen zu lesen.

Grüßle
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Denker »

Dem ersten Buch "Sie haben es doch gut gemeint" habe ich einige Erkenntnisse zu verdanken. Es ist bis heute hin für mich eines der wichtigsten Bücher, die je zum Thema geschrieben wurden. Dazu kommt noch die sehr eindringliche Sprache. Immer wieder habe ich von depressiven Menschen, die dieses Buch gelesen haben, den Kommentar gehört: Der schreibt ja genau über mich!

Und fast immer, wenn ein Neuling seine Geschichte vorgestellt hat, habe ich die Muster wiedergefunden, die GB in seinem Buch beschreibt.

Die einzige Schwäche, die dieses Buch aufweist, ist der Mangel an Auswegen aus der Depression. Da kommt das nächste Buch "Endlich frei" genau richtig. Auch dieses Buch fand ich sehr gut, aber Band 1 ist und bleibt mein Favorit.

Buch Nr. 3 habe ich mir dann aus Verbundenheit zu GB und aus Neugierde zugelegt, obwohl es mir seit längerer Zeit wieder gut geht und ich nicht das Gefühl hatte, dieses Buch wirklich zu brauchen. Mir geht es so wie vielen hier. Auch ich finde das Buch langatmig und die vielen Wiederholungen sehr ermüdend.

Dieses Buch wendet sich aber insbesondere an Menschen, die die Depression ohne externe Hilfe bewältigen wollen, d.h. es will in gewisser Weise ein Ersatz für eine Gesprächstherapie sein. Und eine Gesprächstherapie lebt doch auch irgendwie von ständigen Wiederholungen. Wenn man mir 1000mal gesagt hat, dass ich minderwertig bin, dann muss ich heute vermutlich 1001mal hören, dass es nicht so ist, bevor ich anfangen kann, das zu glauben. Ich denke, hier liegt die Intention für die Wiederholungen.

Liebe Grüße
Denker
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Schwert10 »

Hallo Alle,
Ich habe mir vor ungefähr drei Wochen Band Eins und Band Drei von GB gekauft und bin sehr angetan. Das erste Buch ist ein ganz guter Einstieg , und vermutlich auch noch gar nicht so sehr als Selbsthilfebuch gedacht. Den Dritten Band find ich für mich sehr gut, weil ich alle möglichen anderen "Programme" schon durch habe ohne je erfolgreich zu sein. Für mich ist besonders tröstlich der Gedanke, alles in Meinem Tempo tun zu dürfen, es gibt keine Zeitvorgaben, was ich in welcher Zeit geschafft haben sollte. Zuerst fand ich das doof, ich hätte gern genaue Handlungsanweisungen gehabt, weil ich glaubte, nie selbst etwas entwickeln zu können.

Ich hab es dann einfach erstmal damit versucht, mich zu beobachten. Was ist mein depressives Muster? Was tue ich eigentlich, so daß es mir schlecht geht? Ich habe schnell gemerkt, daß es bei mir nie ein "ich will" gibt, sondern immer nur ein "ich muß". Komischerweise sogar dann, wenn ich etwas tatsächlich auch will. Na ja, jedenfalls bekam ich das Gefühl, daß ich mit jetzt wirklich um mich selbst kümmere, indem ich mich ständig so nebenbei frage, ob ich etwas will oder nur "muß". Dadurch fühle ich mich geradezu unglaublich entlastet!

Ich finde wichtig, daß GB darauf hinweist, daß das Kümmern um sich selbst nicht bedeutet, Andere überhaupt nicht mehr zu berücksichtigen. Das ist wohl die Angst vieler, die sich noch nie erlaubt haben, sich an die erste Stelle zu setzen.

Was die vielen Wiederholungen betrifft, kann ich nur sagen, daß sie mich manchmal auch genervt haben .Ich hab sie aber einfach mit Humor genommen, so nach dem Motto "Ok ,ich weiß, depressive sind stur, gibs mir ruhig, ich weiß schon, nerv ruhig weiter, kicher...".Und wenn es gar nicht ging, habe ich das Buch einfach mal für ein paar Tage zur Seit gelegt. Das hilft auch!

Und was ich noch gut finde: Ich darf auch einfach mal gar nichts machen, wenn es nicht geht, oder in meinem depressiven Muster bleiben, wenn es für mich gut ist im Moment. Das sind so Sachen, die man in anderen Ratgebern zur Selbstmotivation nicht findet. Aber gerade die "Erlaubnis", nichts oder weiter das Alte zu tun, selbst zu entscheiden nach dem eigenen Befinden, nimmt sehr viel Druck. Und wer von uns kennt nicht diese fatale Selbstbewertung als Versager oder Faulpelz, die einen bloß noch depressiver und hoffnungsloser werden läßt?

Ich würde GB durchaus empfehlen, aber nicht nur für Therapiemuffel wie mich , sondern auch einfach so für nebenbei und zwischendurch.

LG wakora
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beide sind aus demselben stoff.
elas
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Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von elas »

Hallo wakora,

jetzt find ich das richtig schön, dass auch mal jemand so gut mit dem 3. BAND VON GB klarkommt, so wie ich auch.

Ich lese unglaublich oft drin, immer abends im Bett, so als Affirmation auch.

Aber ich muss auch so ganz nebenbei gestehen, es ist gar nicht immer so leicht, es durchzuhalten für mich, immer nach meinen Gefühlen und Intentionen zu gehen.

Und vorallem wie Du auch schreibst, wenn dann mal wieder ein bis drei schwierige Tage kommen, in denen ich eben wieder und wieder und wieder in meinem blöden Depri_Muster sitze, festsitze, festsitzen will.

Ich glaube, es ist Reinhart , der auch hier im KND_Forum immer wieder sagt, wir lernen alle hier, lebenslänglich, an diversen Themen länger, lange....

Umtausch ist ja ausgeschlossen. Also, immer in die Schuhe und auf....

Wir alle geben hier nie auf, gelle


Herzlich
elas
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Stfn
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Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Stfn »

Ich muss gerade ein bißchen schmunzeln. Ich habe gerade im Band 3 geblättert und wollte einen Thread zu dem Zitat schreiben, was ich hier noch anfüge. Da habe ich diesen Thread gesehen und mir gedacht, dass es doch ganz gut hier rein passt.

Nun zu besagtem Zitat:

„Menschen sind depressiv,
die ihr Leben lang geleitet sind, das zu machen, was andere von ihnen erwarten, die immer auf die anderen ausgerichtet sind,
die sich zurückstellen, sich übergehen, sich nicht spüren und nicht ernst nehmen,
die ständig im Gefühl leben, etwas zu müssen und sich deshalb ständig verpflichtet fühlen.

Sie geraten in einen Zustand ständiger Überforderung und zunehmender Erschöpfung, den man als Depression bezeichnet.“

Ich habe darüber nachgedacht und finde es doch ziemlich treffend. Ich bin auch einer jener "Heerscharen" latent depressiver Menschen, wie GB es bezeichnet. Und ich habe sehr oft diese zitierten Muster wahrgenommen. Ich wollte dieses Zitat gern mal zur Diskussion stellen und dieser Thread schien mir jetzt der richtige, da es genau um das genannte Buch geht. Empfindet ihr da so, wie er es beschreibt, bzw. kann man eine Depression wirklich auf dieses eine Zitat reduzieren?

Freue mich auf eure Antworten...

Liebe Grüße
Stefan
https://twitter.com/Depribird

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elas
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Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von elas »

Stefan, Hi,

also dann mal schnell ran an die Tasten und Dir antworten.

Würdest Du mit diesem Thema, Satz von GB einen Thread im Unterforum "Umgang mit der Krankheit" eröffnen, würdest Du sehr viel mehr Resonanz bekommen, als hier in diesem Unterforum.

Ich freu mich, dass auch noch jemand begeistert ist von diesem 3. Band von GB.

GB beschreibt ja auch sehr liebevoll in diesem Band, wie die depressiven Charaktere entstehen. In dysfunktionalen Familien, in denen ein Kind um seelisch überleben zu können, immer die feinen eigenen Antennen aufs Wohlbefinden der Bezugspersonen richtet.

Trotz diverser Therapien etc. fällt es mir immer ungemein schwer, mein Interesse nur auf mein ureigenes Wohlbefinden zu richten.

Spüren tu ich meine Emotionen schon, aber sie selbstverständlich als Motor für mein Wohlbefinden einzusetzen, das ist immer wieder Knochenarbeit.
Viel leichter ist für mich immer, mich in mein Gegenüber einfühlen zu können.

Nun, wir können uns nicht mehr umtauschen, das wäre ja in gewisser Weise auch schade.
Aber....dieses lebenslange Arbeiten an sich, ich glaube, das bleibt keinem, keiner an Depressionen Erkranktem erspart.

Ein weites Feld zum Diskutieren.


Herzlich
elas
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Schwert10
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Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Josef Giger-Bütler

Beitrag von Schwert10 »

Hallo
@ elas
mich freut das auch, daß wir uns hier austauschen können. Ich hatte nämlich bis vor kurzem noch nie was von diesem Autor gehört, und jetzt bin ich sehr froh, durch das Forum darauf aufmerksam geworden zu sein.!

Ich habe im Moment auch so eine Durststrecke, wo es mir schwerfällt, mich auf mich selbst zu konzentrieren.Vor zwei Wochen war das ganz anders, aber eins habe ich durch das Buch schnell gelernt: Es macht nichts, wenn es mal nicht läuft. Ich muß mich nicht mit Schuldgefühlen zusätzlich quälen, das frißt nur den Rest Energie auf, die ich jetzt noch habe. Allein diese Erleichterung zu fühlen war es schon wert, das Buch zu kaufen.

Ich übe ja noch nicht lange, aber ich bin überzeugt, daß es mit der Zeit immer leichter wird, den eigenen Willen zu spüren und auch durchzusetzen. Wie weit das gehen kann, weiß ich nicht, aber ich habe schon nach kurzer Zeit gemerkt, wie erholsam es ist, diesen ständigen inneren Druck nicht zu haben. Und ich werde ganz von selbst immer aufmerksamer, schon, weil ich bewußt wahrgenommen habe, wie es sich anfühlt, sich selbst mal freizulassen. Ich merke schneller, wann ich mich mal wieder so richtig schön niederdrücke. Und das nach nur einer Woche mit dem Buch!

@ stfn
Gut rausgesucht das Zitat! Für mich trifft es das wirklich, ich mußte echt schlucken, als ich das zum ersten Mal gelesen habe. Natürlich weiß ich nicht, ob das jede Form der Depression beschreibt, ob das für alle gilt und ob ein Ändern der Muster jedem hilft oder überhaupt möglich ist. GB sagt ja selbst, daß das Buch ein Versuch für Menschen sein kann, es noch mal ohne therapeutische Hilfe zu schaffen. Was ja auch danebengehen kann.

Aber diese Definition mit der ständigen Überforderung und Erschöpfung paßt bei mir wie die Faust aufs Auge.. Man kann das ja auch auf der körperlichen Ebene nachweisen, es wird gesagt, der Körper eines Depressiven befinde sich in einem Zustand permanenten Stresses.

...ups,MUSS unterbrechen, ob ich will oder nicht (ich will nicht), da warten hungrige Mäuler auf Stopfung!

Ich habe mir in dem Buch bei den endlosen Wiederholungen (ächz) dessen was ab jetzt gelten soll, die Sätze unterstrichen, die mich am ehesten überzeugen und meinem Sprachgebrauch nahekommen. Wenn ich mal Lust habe, schreibe ich sie vielleicht raus. Ansonsten ist es eine gute Idee, es immer wieder zu lesen wie Affirmationen, denn steter Tropfen hölt den Stein, und vielleicht können wir irgendwann mal endlich wirklich glauben, was wir da lesen!

PS Schreibe wahrscheinlich im anderen Forum weiter, irgentwo habe ich auch noch was geschrieben zum Thema Müssen/Sollen.
Ach ja, ich habe mir auch das Interview von GB angehört, das FönX mal gefunden hatte (DANKE!), ist echt empfehlenswert. LG wakora
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