Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

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derneue
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Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von derneue »

Hiermit bitte ich um Eure Hilfe und ehrliche Stellungnahme von Euch und würde gerne wissen, ob es jemanden gibt, der in einer ähnlichen Situation war und mir dabei helfen kann, mit meiner Situation in der Depression umzugehen.

Vor einigen Tagen hat sich meine Freundin nach insgesamt 4 1/2 Jahren Beziehung von mir getrennt - mit der Begründung, dass sie nicht mehr kann, mich nicht mehr so liebt, wie sie es einmal getan hat, da die Gefühle weniger wurden.

"Kurzer" Rückblick:

Ich bin 21 Jahre alt, und hatte vor knapp 1 1/2 Jahren die ersten Anzeichen einer Depression. Da ich schon immer ein sehr nachdenklicher Mensch war und die Symptome anfangs lediglich in schnellen Abständen kamen und gingen, kam mein Gedanke nie so weit, dass sich evtl. eine Krankheit in dieser Hinsicht bei mir anbahnen könnte. Zu dieser Zeit war ich oft sehr launisch, was mit der eigenen Unzufriedenheit zu begründen war. Hinzu kam noch, dass ich immer stärkere Ängste entwickelte, Dinge falsch zu machen (v.a. beim Fussballspielen,was mir mit der Zeit immer weniger Spass bereitete, obwohl ich ein absoluter Fussballfanatiker war)und versuchte viel mehr, anderen Mitmenschen alles recht zu machen und verlor meinen Zustand immer mehr aus den Augen.
Hinzu kam, dass ich meine "Laune" oftmals an meiner Freundin rausgelassen hatte, was zu vielen Streitereien und schließlich auch zu einer Beziehungspause von 4 Wochen führte.
Als wir wieder zusammen kamen und sie immer mehr gemerkt hat, dass etwas nicht mit mir stimmt, hatte ich zu ihr gesagt, dass ich mich behandeln lassen werde (da ich aufgrund derselben Probleme schon einmal mit 16 bzw. 17 Jahren in Behandlung war).
Zu einer Behandlung kam es aber nie, da ich diese "Problemchen" immer mehr vor mir herschob und zu mir sagte, dass ich das schon selbst irgendwie schaffen werde.
In der Folgezeit merkte ich aber, dass es immer schlimmer wurde. Ich hatte schwere Probleme, einzuschlafen, weil meine Gedanken, die ich mir über alle möglichen Dinge machte, mich nicht mehr los ließen. Morgens hatte ich daraufhin große Probleme, aufzustehen, brauchte für alle Dinge eine Motivation für den Tag, dass ich endlich aus dem Bett kam. Schlappheitsgefühle und Motivationslosigkeit standen auf der Tagesordnung. Zwischenzeitlich hatten wir verschiedene Studiengänge in verschiedenen Städten (1 1/2 Autostunden Entfernung) belegt und mit unserem Studium begonnen und ich konnte mich trotzdem immer wieder noch mit den letzten inneren Kräften dazu ermutigen, Produktive Dinge zu bewältigen. Meine Freundin sah ich aufgrund unserer verschiedenen Wohnorte nur noch am Wochenende und wohnte unter der Woche alleine. Immer öfter merkte meine Freundin auch, wie es mir ging und ermunterte mich dazu, mir Hilfe zu holen - doch ich blieb immer noch tatenlos, da ich glaubte, alles geht von alleine.
Im Oktober letzten Jahres kamen dann immer mehr Symptome dazu: Ich habe oftmals auf Berührungen meiner Freundin (innerlich) negativ reagiert und konnte in der Öffentlichkeit meine (große) Liebe zu ihr nur noch schwer zum Ausdruck bringen. Es war für mich schwierig, sie in den Arm zu nehmen oder sie vor anderen innig zu küssen und sie merken zu lassen, dass ich sie sehr liebe (was früher nie der Fall war). Mittlerweile kam auch noch ein gewisser Traurigkeitszustand bei mir hinzu, sodass ich keine Lebensmotivation mehr hatte und jeden Sinn im Leben hinterfragte. Meine Freundin erfuhr immer als einzige Person von meinen Gedanken und sagte irgendwann auch, dass es sie sehr belaste und ich mir doch endlich helfen lassen solle (Dezember 2010). Nachdem die ersten Existenz- und daraufhin Suizidgedanken in mir aufkamen, war ich mittlerweile in einem tiefen Loch angelangt und hatte ich mich dazu entschlossen, therapieren zu lassen. Somit hatte ich bei einigen Psychologen angerufen und versucht, möglichst zeitnah einen Termin zu bekommen - vergebens. Somit hatte ich auch dies wieder ruhen lassen und sagte mir wieder, dass ich das auch alleine hinbekommen werde. Im neuen Jahr wurde alles immer schlimmer. Mittlerweile hatte ich auch Herzprobleme, die aus der Depression entstanden waren. Bei einem Termin bei einem Kardiologen, der diagnostiziert hatte, dass ich sehr hohen Blutdruck hatte, hatte auf meine Andeutung (die mich sehr viel Überwindung gekostet hatte), ob es evlt. auch von der Psyche kommen könnte kurz bejaht, stellte aber das Ganze als Tabu-Thema in den Hintergrund und überspielte meine Aussage, indem er mich verabschiedete. Ich konnte auch nichts Produktives mehr machen. Zeitunglesen, was ich in meinem Leben bisher täglich gemacht hatte, war eine Mühe für mich, da in jedem Satz andere Gedanken in meinen Kopf schossen. Entscheidungen zu treffen war für mich ebenso ein großes Problem geworden und für die Uni zu lernen war sowieso unmöglich, da ich nicht mehr aufnahmefähig und immer vergesslicher wurde. Fortzugehen, also Partymachen - daran war schon lange nicht mehr zu denken, da ich auch hierzu keine Lust und Motivation hatte, mich unter die vielen Leute zu mischen, was mir ebenso Probleme bereitet hatte. Ich hatte einfach auf nichts mehr Lust und Freude. Existenzgedanken wurden immer größer, ich hatte sie in der Tat aber nie eskalieren lassen, da ich meiner Freundin und meinen Eltern diese Schmerzen nicht antun wollte. Zwischenzeitlich kam ich sogar auf den Gedanken, mit einem Suizid anderen Menschen zu helfen, indem ich meine Organe spenden würde. (Von diesen Gedanken erzählte ich meiner Freundin aber nie.)
Somit kamen immer öfter die Aufrufe von meiner Freundin (da sie merkte, dass es mir immer schlechter ging), endlich etwas dagegen zu unternehmen.
Somit war vor kurzem der Moment gekommen, in dem ich mich nach einer wieder mal mühsamen Nacht permanent von meiner Freundin abneigte und abblockte und somit am daraufhin folgenden Tag den Entschluss fasste, mich um eine Therapie zu bemühen. Also rief ich (nach schwerem Ringen mit mir selbst) in einer nahegelegenen Klinik an, schilderte meine Probleme und vereinbarte einen Termin (in 3 Wochen) zu einem Therapiegespräch. Dieser Anruf hatte mich viel Kraft und Überwindung gekostet. Deshalb wollte ich abends in Ruhe meiner Freundin davon berichten. Somit war ich nach einem langen, unproduktiven Uni-Tag in meiner Wohnung. Ich hatte schon darauf gewartet, meiner Freundin die Botschaft mitzuteilen, dass ich es endlich geschafft hatte, mich therapieren lassen zu wollen. Doch dann klingelte es an meiner Wohnungstür und alles wurde anders. Meine Freundin kam zu mir, um mir zu sagen, dass sie nicht mehr kann und beendete unsere Beziehung. Zwar sagte sie, dass es sie freue, dass ich endlich den Entschluss gefasst hatte, aber in diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Der einzige Mensch, der immer für mich da war, für den ich diese Therapie mitunter machen wollte, dass wir wieder eine schöne Beziehung führen konnten, hatte mich verlassen.
An diesem Abend kamen viele Gedanken in mir hoch. Ich entschied mich daraufhin, meiner Mutter (die in den vergangenen Wochen meinen Zustand bemerkt hatte) von den Vorkmnissen zu berichten. Daraufhin schnappte sie mich und ging am folgenden Tag mit mir zum Arzt, der eine Depression diagnostiziert hatte. Seitdem nehme ich Antidepressiva.

Ich selbst weiß, dass ich meine Freundin innerlich über alles liebe, konnte es ihr jedoch nur schwer zeigen. Hatte aber immer gehofft, dass man diese Sache zu zweit durchstehen kann. Sie will, dass ich zunächst mein Leben wieder in den Griff bekomm und konnte daher auch nicht sagen, ob es irgendwann wieder für uns eine Zukunft geben wird.
Ich habe schon viele Frauen kennengelernt, weiß aber, dass ich mit ihr die Frau meines Lebens gefunden habe. Ich weiß, es hört sich für einen 21 Jährigen sehr blauäugig an, bin aber fest davon überzeugt, dass wir zusammengehören und möchte sie wieder zurückgewinnen.

Audrücklich betonen möchte ich, dass diese Depression unabhängig von der Beziehung zu meiner Freundin entstanden ist. Jedoch im Nachhinein das bereits volle Fass endgültig zum überlaufen gebracht hat.

Demnach stelle ich mir viele Fragen. Auch wenn sie es verneint, dass meine Depression ein Beweggrund für das Ende unserer Beziehung war, sagt sie zugleich, dass sie alles belastet hat. Haben somit aufgrund meiner Gefühlslosigkeit und nicht gezeigten Liebe ihre Gefühle für mich abgenommen?


Für ausgiebige Antworten und Stellungnahmen wäre ich Euch sehr dankbar. Vielen Dank schon einmal im Voraus an jene, die sich um eine Antwort bemüht haben.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von Antiope »

Hallo und Herzlich Willkommen hier im Forum!

Zuerst möchte ich Dich beruhigen:
es ist nicht alles verloren mit Deiner Beziehung.

Weißt Du, es ist schon ein großer Schritt, sich zu dem "Problemchen" zu bekennen und sich einzugestehen, dass man das nicht alleine schafft.

So vieles, was Du an Erlebnissen schilderst, gehört zu den Kernsymptomen der Depression.
Also:
- sehr launisch, reizbar und empfindsam werden, ohne dass es einen nennenswerten Auslöser dafür gibt (der sprichwörtliche Wassertropfen)
- die Ängste, etwas nicht richtig zu machen, und sich damit vollkommen zu blockieren
- nicht mehr schlafen können
- Gedankenkreisen, Problemewälzen, Nicht von Gedanken, schlechten Aussichten usw loskommen können
- eine endlose emotionale Müdigkeit
- Motivationslosigkeit
- Entscheidungslosigkeit, die Unmöglichkeit, irgendeine Entscheidung hinzukriegen
- die Gefühle verlieren sich, sind wirklich nicht mehr "vorhanden", zu Stein geworden. Das ist ganz besonders in einer Partnerschaft schlimm, weil so vieles darauf aufbaut.

Das gehört alles dazu.

Es ist wirklich gut, dass Du doch die Kraft gefunden hast, Deine Bedrängnis Dir zuzugestehen und Dir Hilfe zu holen!

Ich möchte Dich nun nicht enttäuschen. Es ist verständlich, wie belastend es auch für Deine Freundin war, vor allem, da sie nicht wirklich weiß, was Depression in einer Partnerschaft bedeutet. Sie hat Dir versucht, so lange zu helfen, wie ihre Kraft reichte. Als es für sie nicht mehr ging, musste sie auch für sich selbst - und für Dich - sich zurückziehen.

Es ist Distanz da, aber doch nicht Ablehnung.
Gib euch beiden etwas Zeit. Du brauchst sie, um die ersten Schritte herauszufinden, sie braucht sie, um wieder zu Kräften zu kommen.


Für Dich ist es zwar sehr schwer, diesen Verlust, ob vorübergehend oder nicht, zu akzeptieren. Ganz besonders wichtig ist: sorge für Dich selbst, nimm Dich und Deine Schwächen und Deine Bedürfnisse wichtig. Sorge dafür, dass es Dir allmählich wieder besser geht, Schritt für Schritt. Das kostet sehr viel Kraft.

Wenn es Dir möglich ist, dann kannst Du ja mit Deiner Freundin nochmals Kontakt aufnehmen. Vielleicht kannst Du ihr einen Brief schreiben, in dem Du einfach das schreibst, was Du hier so schön geschrieben hast:

<em>Ich habe schon viele Frauen kennengelernt, weiß aber, dass ich mit ihr die Frau meines Lebens gefunden habe. Ich weiß, es hört sich für einen 21 Jährigen sehr blauäugig an, bin aber fest davon überzeugt, dass wir zusammengehören und möchte sie wieder zurückgewinnen.
... Ich selbst weiß, dass ich meine Freundin innerlich über alles liebe, konnte es ihr jedoch nur schwer zeigen. </em>
kossi
Beiträge: 180
Registriert: 25. Jan 2011, 22:13

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von kossi »

hallo lieber neuer,

ich selbst bin Angehörige und kann sowohl sie als auch dich verstehn. Sie weil ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man hilflos daneben steht und nicht viel machen kann. Dich weil mein Bester und der liebe Licht sehr viel erzählt haben, wie sie sich fühlen oder gefühlt haben. Auf jeden Fall würde ich sagen, dass eure Beziehung noch eine Chance hat. Aber was jetzt ganz wichtig für dich ist, dass du dich weiterhin mit deiner Krankheit auseinander setzt. Ich finde es super, dass du dich in Therapie begibst. Auch dass du es deiner Mutter gesagt hast und sie gleich gehandelt hat. Auch wenn es dir schwer fällt, aber du solltest im Moment hauptsächlich an dich denken und versuchen nicht soviel nachzudenken. Das endet dann wieder mit einem Chaos in deinem Kopf und dass ist nicht gut. Bedenke, dass sie jetzt auch erstmal neue Kraft tanken muss, denn auch sie hat ja Grenzen. Diese hat sie bestimmt vernachläßigt in der letzten Zeit. Ich glaube, dass sie trotzallem noch für dich da ist und eure Beziehung noch eine Chance hat.

ganz liebe Grüße Kossi
derneue
Beiträge: 7
Registriert: 3. Mär 2011, 17:39

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von derneue »

Liebe/r Antiope,

vielen Dank für Deine ehrliche Antwort.

Bezüglich Deiner Anregung, einen Brief zu schreiben, möchte ich zunächst Stellung nehmen.
Als ich (wie bereits beschrieben) mit meiner Freundin die besagte Beziehungspause von 4 Wochen durchgeführt hatte, kam die angeregte Pause damals auch von ihrer Seite. Daraufhin hatte ich bereits damals einen Brief verfasst - ohne Bezug zu dieser Krankheit - und hatte ihr nur klar gemacht, wie wichtig alles für mich sei.
In dieser Hinsicht bin ich momentan sehr ratlos, wie ich weiterhin vorgehen soll, da sie trotz allem, dass die Trennung von ihrer Seite kam, sich immer wieder per SMS bei mir meldet und sich erkundigt, wie es mir geht und somit darüber hinaus versucht, den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Prinzipiell versuche ich momentan zu verstehen, dass ich zu mir finde und meine Krankheit in den Griff bekomme und erst dann eine weitere Möglichkeit für unsere Beziehung bestehen kann.
Hierbei habe ich aber die große Angst, dass ich dann irgendwann wieder im Reinen mit mir bin, aber meine (Ex)Freundin nicht mehr für eine Beziehung bereit ist.
derneue
Beiträge: 7
Registriert: 3. Mär 2011, 17:39

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von derneue »

Liebe Kossi,

auch vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe momentan einfach nur das Problem, nicht zu wissen, wie ich mich gegenüber ihr verhalten soll (siehe Antwort zu Antiope).

Wie viel Zeit muss ich mir / ihr geben, dass wieder eine Möglichkeit für uns bestehen kann?

Ich habe einfach auch Angst, dass sie in der kommenden Zeit merken könnte, dass diese Phase ohne jemanden, der mit der Zeit eine Belastung wurde, besser für sie ist und sich nicht mehr an mich wenden wird.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von Antiope »

Mei,

das ist doch richtig gut!! Sie fragt immer wieder nach Dir, nimmt Dich wichtig!

Vermutlich war es ihr einfach zuviel.

Sag/Schreib ihr, wie es Dir gut tut, und dass sie immer noch die Frau Deines Lebens ist.
Lass sie ein kleines bisschen an Deinem Leben, an Deinen Fortschritten, an Deinen Rückschlägen teilhaben. Nein, es geht nicht darum, dass Du alles vor ihr ausrollst, aber dass Du einfach die Verbindung weiterhin hältst.

Zudem: Diese Verbindung hält Dich. Auch das ist doch wichtig.
Nimm Dich selbst wichtig, gehe achtsam mit Dir und Deinen Grenzen jetzt um, kümmere Dich um Dich, Deine Kräfte. Bitte gehe langsam den Weg der Veränderung weiter, Schrittchen für Schrittchen.
Nimm Deine Gefühle ernst - so wie sie sind. Sei achtsam mit Dir.
derneue
Beiträge: 7
Registriert: 3. Mär 2011, 17:39

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von derneue »

Liebe/r Antiope,

klar, es freut mich, dass sie sich nach mir erkundigt und auch versucht, den Kontakt beizubehalten. Sie sagt aber auch (nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich im Moment des öfteren lieber bei ihr wäre), dass es für uns beide wichtig und gut ist, dass wir diesen Abstand haben. Daraufhin meinte sie auch, dass es vor allem für mich jetzt wichtig war. Weiterhin meinte sie aber sogar, dass sie gerne mit mir in eine Therapiestunde mitkommen würde.

Ich weiß einfach nicht, wie ich ihre Worte interpretieren soll und weiß auch nicht, wie ich weiterhin bzw. in welcher Regelmäßigkeit und vor allem in welcher Form ich die Verbindung zu ihr halten soll.

Sie fehlt mir einfach sehr.
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von bigappel »

Lieber Neuer,

ich weiß, versuchen, nicht zu interpretieren, ist sehr schwer, aber vielleicht wäre das jetzt für Dich besser.

Wenn Du ihr gleichgültig wärest, würde Sie den Kontakt nicht halten.
Sie muss sich selber schützen, ihre eigenen Grenzen einhalten. Das hat nichts damit zu tun, dass sie Dich nicht mehr liebt; möglicherweise im Gegenteil: wenn sie ihre Grenzen nicht beachtet und darüberhinaus geht, hat sie irgendwann keine Kraft mehr und es geht ihr - Du wärest dann nicht Schuld, sondern sie wäre über ihre Grenzen gegangen - selber schlecht. Das willst Du gewiss nicht.

Ich bin selber Angehörige und kann nicht einschätzen, wieweit es Dir möglich ist, so zu handeln, aber aus meiner Sicht wäre es für Euch beide gut, wenn Du an Dir arbeitest, Deine Krankheit angehst und ihr gegenüber authentisch bist. Vermisst Du sie, schreib ihr eine sms. Hast Du sie lieb, sag es ihr. Wenn sie es zuläßt, sprech über Deine Ängste.

Ich kann Dir leider auch keine Garantie geben, ob ihr zusammenbleibt (sonst hätte ich selber längst eine erworben ), aber wenn es möglich ist, im Dialog zu bleiben, oder durch kleine Gesten zu zeigen, dass Du sie noch lieb hast, kann kein Fehler sein.

Ich kann Deine Angst vor Zurückweisung sehr gut nachvollziehen; die Angst, eine Therapie zu machen und in der Zeit findet Deine Freundin einen anderen Partner.
Aber so muss es nicht sein. Wenn sie noch Gefühle für Dich hat, wird sie kein anderer Partner als Mann interessieren. Dann wird sie Kraft tanken für sich und da sein, wenn es Dir besser geht. Und dann könnt ihr es ggf. zusammen angehen.

Ist nur meine Meinung.......
Aber was ich weiß ist, dass Du unbedingt auf Dich achten solltest....... auch für Deine Freundin.

Alles Liebe!
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von bigappel »

nochwas:

möglicherweise versucht Deine Freundin mit ihrem Verhalten (Beziehungspause, trotzdem Kontakt halten; Ansage: dass Abstand gerade auch für Dich gut ist) Dir zu zeigen, dass es jetzt ganz wichtig ist, dass Du die Verantwortung für Dein Leben selber in die Hand nimmst.

Das ist jetzt in keiner Form irgendwie böse gemeint; nur eine Vermutung......

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
derneue
Beiträge: 7
Registriert: 3. Mär 2011, 17:39

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von derneue »

Liebe Pia,

ich danke Dir sehr für Deine Mühe und Deine lieben Zeilen.

Ich hatte ihr vor kurzem auch schon gesagt, dass sie mir fehlt, woraufhin sie angefangen hatte zu weinen und meinte auch selber, dass ich ihr fehlen würde.
Daher habe ich diesbezüglich auch noch mehr Angst, solche Dinge erneut zu sagen und sie in irgendeiner Art und Weise einzuengen, was ich natürlich nicht will.

Darüber hinaus hat sie erst gestern Abend in einer SMS zu mir gesagt, dass sie denkt, dass so, wie jetzt alles gekommen ist, für mich wahrscheinlich sehr gut war. Daraufhin hatte sie hinzugefügt, dass ich somit erstmal an mich denken kann und mit dem klar komme,was bei mir in letzter Zeit alles schief gelaufen war.

Dazu meinte sie noch, dass wir einfach noch ein bisschen Zeit vergehen lassen sollen und auch glaubt, dass es uns beiden gut tut, mit uns selbst mal ins Reine zu kommen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf diese Worte aufbauen kann, oder ob sie mir damit in indirekter Hinsicht sagen möchte, dass die Zeit die Wunden heilt und wir irgendwann dann über einander hinweg sein werden. Zumal ich nicht einordnen kann, was sie mit ein "bisschen Zeit" bezüglich der Dauer aussagen möchte. Auf Nachfrage meinte sie lediglich, dass sie es auch noch nicht wisse...
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Benötige Hilfe!Habe Depressionen,meine Freundin hat (evtl. deswegen)Beziehung beendet

Beitrag von bigappel »

Lieber Neuer,

o.k. jetzt interpretiere ich, aber ich
versuch ´s mal.

Ich kann es ja leider immer nur aus meinem Blickwinkel betrachten und da sehe ich einige Parallelen zu mir und meiner Situation:

vielleicht ist Deine Freundin mit der gesamten Situation total überfordert.
Mir selber ging es vor kurzem noch genauso;
ich liebe meinen Freund von ganzem Herzen,
aufrichtig; bin aber völlig über meine Grenzen gegangen, was mir nicht gut getan hat und was letztlich nichts mit meinem Freund zu tun hat.

Sie muss sich für sich, zum Kraft tanken,
abgrenzen. Klar, kommt dabei auch die Fragestellung auf: auf was hoffe ich eigentlich? Frage ich mich auch immer noch.
Antwort hab ich auch noch keine gefunden.

Nicht zufriedenstellend, ich weiß, aber die Situation für Dich und für sie ist nicht
einfach; das hat nichts mit Schuld oder Belastung zu tun. Sie muss sich und ihre Position möglicherweise neu finden; lernen sich abzugrenzen und Du musst lernen Dich wichtig zu nehmen, etwas für Dich zu tun und Euch Zeit zu geben, denke ich.

Nur Du kannst für Dich die Frage beantworten, ob Du das Vagnis eingehen möchtest, Dir und Deiner Freundin den Freiraum zu geben, den ihr benötigt.

Damit meine ich das zu tun, was Dir gut tut, zu geben und zu nehmen, was Du kannst im Hier & Jetzt und den Rest auf Dich zukommen zu lassen.

Nicht einfach; wem sag ich das

Ein mir sehr, sehr wichtiger Freund und große Stütze hat mir gestern sinngemäß gesagt:

was (wen) man liebt, muss man beschützen und wenn man das nicht mehr kann, muss man "loslassen", um den Partner zu schützen.
Ist es Liebe, kommt der Partner zu gegebener Zeit zurück.......

Kein Gesetz, nur meine Meinung

Alles Liebe
Pia

Zum Thema weinen:
meinem Freund geht es momentan schlecht,
er ist kaum mehr in der Lage, zu sprechen oder seinen Tagesablauf zu regeln; trotzdem hat er sich gestern für mich unerwartet (ich lasse ihn momentan auch ein Stück "los"; nicht im Stich) zu mir "aufgemacht" und stand vor meiner Tür. Ich bin vor Glück fast gestorben (naja, ziemlich theatralisch ausgedrückt) und hab vor Freude auch geheult, weil ich ihn trotz Loslassen sosehr vermisse, es aber für mich richtig ist.

Ich weiß nicht, ob es bei Deiner Freundin auch so ist; aber warum sollte sie weinen und sagen, dass sie Dich vermisst, wenn es nicht so ist? Ne..... glaub ich nicht.
Du bist krank und nicht schuld daran, wenn sie über ihre Grenzen geht. Sie muss für sich Sorge tragen und die Möglicheit grundsätzlich, dass ihr Euch wiederfindet, besteht. Garantie leider keine......
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
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