Jammer-Thread: Hadern mit der gesamten Welt *nicht wirklich wertvoll*

[bigappel]

Liebe Forensier,

das wird ein unüberlegter, unstrukturierter, wahrscheinlich ungerechter, nur negierter Jammerthread.

Ich hab gerade keine Couch nebst Therapeuten "zur Hand", daher muss das Forum dran glauben.

Ich hasse diese verdammte Scheiß-Krankheit.
Und wenn diese sch... Krankheit an meiner Gefühlslage nicht schuld ist, sondern mein Freund mir was vormacht, dann hasse ich derzeit solche Fieslinge und ich hasse "das innere Kind" meines Freunde, sofern es dieses gibt!

Ich mag nicht mehr!
Das ist keine suizidale Ankündigung, sondern einfach ein innerliches Würgen..Verzweiflung... Trauner.... Unverständnis....

Ich bin mit meinem Freund, den ich zwar schon knappe 30 Jahre kenne, aber erst vor einem Jahr wiedergetroffen habe, seit einem halben Jahr fest zusammen.

Ich habe ihn wiedergetroffen, als ich in einer 7monatigen Beziehung zu einem Mann war, die mir nicht gut getan hat.
Ich habe gute 5 Monate gebraucht, um Gefühl und Verstand übereinzubekommen, also mich von diesem Mann zu trennen.

Vorher war ich eine sehr, sehr lange Zeit in meiner Ehe und auch danach bewußt Singel.

Die 5 Monate, in der ich in der Beziehung zu dem anderen Mann war, der mir nicht gut getan hat, war mein jetziger Freund Tag und Nacht immer für mich da; hat mich aufgefangen, stand hinter mir hat mir das Gefühl gegeben, es ginge ihm um mich.

Wir haben nächtelang sehr vertraute, tiefe Gespräche geführt - nicht nur über mich, auch über ihn - , miteinander gelacht und gelebt. Es war fantastisch.

Irgendwann hat er mir "gestanden", dass er mehr für mich empfindet und mir alles bieten kann und möchte, was mein damaliger Freund mir nicht geben konnte: eine verbindliche Beziehung mit Aussicht auf gemeinsame Zukunft.

Nach der Trennung von meinem "unguten" Freund, hat er weiter gekämpft, gekämpft, gekämpft und ich habe dann wirklich von diesen freundschaftlichen Gefühlen, echte Liebesgefühle entwickelt.

Als ich meinen jetzigen Freund wiedergetroffen habe, war mir eigentlich sofort klar, dass "etwas nicht stimmt".
Er war damals wegen Tinnitus krankgeschrieben und nach und nach kam erst heraus, dass er seit ewigen Zeiten eine generalisierte Angststörung mit Depressionen hat. Seine Kindheit war ohne richtige Gefühle, dafür mit Gewalt und Unverständnis und Ungeborgenheit. Er kommt aus einer sehr wohlsituierten Familie, Geld regiert die Welt..... Bekommt man Geld, wird man geliebt. Seine Geschwister haben dasselbe hinter sich.

Durch unsere Gespräche und die Liebe, die sich entwickelt hat, hat er für sich begriffen, dass es so nicht das Leben ist, was er führen möchte, sondern er möchte mit mir und meinem Kind leben........ dachte ich bis gestern.....

Jetzt ist alles irgendwie wieder fraglich.
Er ist der tollste, netteste Mann, den ich je in meinem Leben getroffen habe; es paßt nach meiner Auffassung alles und auch er sah es so, sagte er mir........ jetzt ist er verstummt, ich gehe ihm auf den Nerv und sein "inneres Kind" möchte den Weg mit mir und meinem Kind nicht gehen.

Leute ehrlich: klar gibt es Kindheitsmuster, die schwer zu durchbrechen sind, klar ist es schwer, eine Persönlichkeitsstörung aufzuarbeiten, aber kann das wirklich ernsthaft wahr sein, dass ich, die ihn wirklich ehrlich, aufrichtig liebt den Preis dafür zahlen muss. Nämlich den, mich von ihm zu trennen, weil ich mit den Rückschlägen dieser sch... Erkrankung und den damit verbundenen Auf- und Abs, den Rückzügen von mir, den Ablehnungen pp. nicht leben / umgehen kann.

Das kann doch nicht wahr sein?
Ich bin selber sehr schwer krank und habe meine Erkrankung als heimtückisch und ungerecht immer empfunden, weil man sich in dem einen Moment gut fühlt und im nächsten beim Tod anklopft. Aber meine Erkankung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich am Leben zu erfreuen, was wirklich wichtig ist und dann finde ich einen Menschen, der mir wichtig ist und dann so ein sch.......
Das kann doch nicht wahr sein? Warum???????

Ich versteh das alles nicht.
Entgegen dem, was er denkt oder mir sagt, liebe ich ihn wirklich so, wie er ist, ich möchte ihm die Zeit der Aufarbeitung geben, aber wie soll ich damit umgehen, wenn ich auf einfachste Fragen keine Antworten erhalte, keinen Zugang zu ihm kriege, aber andererseits bei den Belanglosigkeiten des Lebens "er sich ganz normal" verhält, vielleicht seine Maske aufsetzt, ich weiß es nicht und ich versteh es nicht.

Er ist ein verdammt starker Mann, dass er all die Jahrzehnte so überlebt hat und jetzt ist die Liebe da und sein "inneres Kind" funkt dazwischen?????????

Ich versteh das alles nicht und bei allen aufrichtigen Versuchen, mir selbst Gutes zu tun, mein Leben zu leben, ich möchte mit ihm leben, aber es funktioniert nicht........

Was ist das?
Wirklich die Krankheit?

Mich fragt auch keiner, wie ich mit meiner Erkrankung umgehe, wie ich es alleine geschafft habe, wie ich die Scheidung verarbeitet habe, den Tod meiner Mutter usw (ich leide übrigens nicht am Münchhausen-Syndrom; mein Leben war die letzten Jahre echt ätzend, mit Schicksalsschlägen versehen, trotzdem bin ich glücklich noch zu Leben).

Was, wenn mein "inneres Kind" mir auch mal vorschlägt, nicht mehr arbeiten zu gehen, Angst vor der Beziehung, Angst vor dem Leben zu haben... Ar....karte! Ich weiß auch wovon ich rede, ich bin vor 2 Jahren total körperlich zusammengebrochen, weil ich versucht hatte, Ganztagsjob, alleinstehenden Vater, hochbegabte Tochter, bekloppten Ex-Mann usw. unter einen Hut zu bekommen. Da war keiner da, der mich betüddelt hat; ne... ich hab mir überlegt, dass es so nicht weitergehen kann, dass ich Veränderungen vornehmen muss und ich verdammt nochmal gerne Lebe und das Leben schön sein kann und man es sich nicht schwer machen muss.

Verdammte Hacke!!!!!!!!!!
Was soll denn das?

Alles im Leben hat einen Sinn, aber der Sinn des momentanen Leidens erschließt sich mir defintiv nicht! Ich kapier es nicht.

Wohin das Ganze führt, weiß ich nicht.
Manchmal würde ich gerne auswandern.....aber wie sagt mein Freund immer so gerne, die Probleme wandern mit aus und damit hat er dann auch noch Recht. Zum K......

Traurig, deprimiert - nein, nicht depressiv! - , desillusioniert und einfach nur fix und fertig

Pia

[bigappel]

o.k. "Inneres Kind" innerlich zum Teufel jagen nicht gut.....
kurz mal schlapp gemacht.
Auf meine Tochter bin ich ja auch mal sauer... von daher.....

aus dem Internet kopiert, da ich keinen Doktortitel besitzen kann mir dieser ja auch
nicht aberkannt werden, also schenke ich mir
die Quellenangabe........

Anleitung zum Lieben des "inneren Kindes"
*sorry, das ich heute so anstrengend bin, aber ich gebe diesen Mann so einfach nicht auf! Auch Kinder sind lernfähig!!!!!!!!*


Inneres Kind



Hier möchte ich nur kurz erklären was das innere Kind bedeutet,

da ich selbst noch nicht soviel Erfahrung, damit

gemacht habe und selbst erst lernen muss

mit meiner Kleinen in Kontakt zu treten.



In jedem von uns "wohnt" ein inneres Kind, es

ist ein sehr wichtiger Teil unserer Seele.

Das innere Kind kann, wenn es geliebt, angenommen

und mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird,

fröhlich, lebendig und voller Lebenslust sein.



Unsere "negativen" Gefühle in uns, wie Wut, Trauer

oder Angst spiegelt das bedürftige innere Kind in uns wieder.

Diesem Kind steht ein "innerer Erwaschsener" gegenüber.

Er ist im Laufe unsere Entwicklung entstanden und umfasst

alle Glaubensmuster und unser heutiges Denkmuster,

ob bewußt oder unbewußt.

Wir gehen daher oft genauso mit uns selbst um,

wie wir früher behandelt worden sind, ob gut oder schlecht.

Wenn wir immer wieder zu hören bekamen, das wir

eigentlich völlig unwichtig seien und eh alles falsch machten,

dann halten wir uns nicht für besonders liebens- oder auch lebenswert.

Wenn unsere Gefühle nicht ernst genommen wurden, haben

wir gelernt sie zu ignorieren oder zu verdrängen.



Dieses Kind lebt immer noch in uns und sucht überall

nach der Liebe die es damals nicht ausreichend

bekommen hat.

Das kann dahin führen, dass wir versuchen die Aufmerksamkeit

der Umgebung zu bekommen, durch helfendes aufopfern oder

uns schmollend, hilflos und leidend zeigen.

Unser inneres Kind möchte, aber nicht mit irgendwelchen

Dingen wie Süßigkeiten oder gar Drogen und Alkohol abgespeist werden.

Es wünscht sich das wir seine Gefühle wie Wut und Trauer wahrnehmen

und dessen Bedürfnisse erkennen. Wir sollen lernen

für uns selbst zu sorgen und nicht andere die Verantwortung

für unser Wohl zu übertragen.

Das bedeutet das wir langsam lernen zu einem liebevollen

Erwachsenen zu werden, der gelernt hat gut für sich zu sorgen,

wie liebevolle Eltern für ihr Kind sorgen.

Erst dann sind wir wirklich erwachsen und können freie und

liebevolle Beziehungen eingehen.



Um in Kontakt mit dem inneren Kind zu treten gibt

es verschiedene Möglichkeiten.

Zum Beispiel durch Meditation oder schreiben.

Wichtig ist dabei seine Gefühle wahr und

ernst zu nehmen.

Die Bedürfnisse anzunehmen und nach Wegen zu

suchen diese zu erfüllen.

[Sonnenmann]

Hallo liebe Pia,

wie gerade schon bei mir im Thread geschrieben, ich kann Dich sehr gut verstehen! Ich weiss momentan auch nicht mehr was ich eigentlich noch denken soll! Dein Thread hat mich sehr berührt und ich kenne mein inneres Kind mittlerweile! Es hat mich aber sehr viel Überwindung gekostet es kennenzulernen, das ist garnicht so einfach... Das eigene innere Kind ist viel komplizierter und schwerer zu "züchtigen" als jedes andere Kind... Mehr fällt mir jetzt grad auch nicht mehr ein, aber Du sollst wissen dass ich immer mit meinen Meinungen und Gedanken bei Dir bin! Du hast mir mal geschrieben dass wir auf einer Wellenlänge sind, das kann ich nur unterschreiben und ich sehe das ganz genauso! Du hast mir mit deinen Beiträgen auch sehr geholfen und wenn ich irgendwas für Dich tun kann, dann lass es mich bitte wissen, ja!?

Ich und wir sind immer für Dich da!

Ganz liebe Grüsse


Das Licht...

[bigappel]

Danke Dir lieber Licht!

Danke für Deine Ehrlichkeit und Deine Worte.

Ich versuche zu verstehen, wie schwer es ist, mit dem inneren Kind in Kontakt zu treten....... ich gehe halt immer von mir aus. Nicht, das ich irgendwie ansatzweise ein besserer Mensch wäre, als der Rest der Welt, aber ich gehe nach kurzer Verschnaufpause meine Probleme an und schließe oft von mir auf andere Menschen.
Ich handle einfach, ich gebe nicht aus der Hand.....

Ich habe gestern den Sinn dieses "Leidens" von mir gesucht.
Ich denke, die Antwort liegt auf der Hand:
wenn ich eines im Leben nicht habe, dann ist es Geduld und seit meiner Erkrankung die verdammte, immer währende Angst, auch keine Zeit mehr zu haben..........

Damit muss ich mich dann wohl auseinandersetzen

Mein Freund ist einfach nicht gewillt, und das seit einem Jahr, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen, die Auseinandersetzung anzunehmen, sich ernst zu nehmen.

Ich habe keine Handhabe!
Und es tut so weh, in letzter Konsequenz einen Menschen vielleicht zu verlieren, der mich liebt, den ich liebe, aber schlussendlich "es" nicht funktioniert, obwohl es eigentlich gar keine Probleme in der Beziehung gäbe (vom passen her).

Aber ich habe verstanden, dass ich ihn anders behandeln muss.
Ich stehe zu ihm, ich akzeptiere ihn, seine Krankheit wird uns im Grunde nicht trennen....... wenn er die Verantwortung für sein Leben endlich übernimmt.

Und dafür bin ich bereit, Geduld zu lernen und mit der Angst, keine Zeit mehr zu haben, umzugehen.......... und es nicht in der Hand zu haben, was passiert.
Glaub mir, das ist für mich auch eine echte Konfrontation mit mir selbst!

Aber er ist es wert.

Ich bin froh, lieber Licht, Dich getroffen zu haben!
Danke Dir!

Die Welt wäre ohne Dich ein großes Stück ärmer!

Alles, alles Liebe
Pia

[kossi]

Moin liebe Pia,

zu erstmal, du bist überhaupt nicht anstregend.

Ich hab mich mit dem Thema inneres Kind bis jetzt noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Allerdings war und bin ich immer der meinung, dass man sich sein Kind sein erhalten sollte. Ich meine damit, die wahnsinnge Freude an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel bei einem Spaziergang das Reh auf der anderen Wiese. Oder einfach nur das Erstaunen, dass egal wie kalt es im Moment draußen ist, die Osterglocken sich durch den Boden quälen, um uns in ein paar Wochen mit ihrem blühen zu erfreuen. Oder einfach nur die kindliche Neugierde, was neues zu entdecken und auszuprobieren.

Ich drück dich.

ganz liebe Grüße Kossi