Ich bin neu hier, meine Geschichte

Antworten
dagnay
Beiträge: 7
Registriert: 1. Feb 2011, 12:01

Ich bin neu hier, meine Geschichte

Beitrag von dagnay »

Ich bin 47 Jahre alt. Ich habe meinen Partner im Januar 2010 kennengelernt. Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Bauchgefühl für ihn. Ich hatte das Gefühl, er war so dankbar überhaupt eine Chance bekommen zu haben ihn kennen zu lernen. Wir trafen uns des öfteren und schrieben uns Mails und Sms. Er sagte oft, er hat noch zu tun aber er versucht am Abend nochmal vorbei zukommen.(er ist maurer und im winter arb.los) Aber er tauchte nie auf und war auch nicht zu erreichen. Das reichte mir und ich ließ ihn durch eine Mail wissen, das er mich so nicht behandeln kann.
Nach einer Woche kam dann eine Antwort von ihm. Das er mich so lieb hat und mich nicht verletzen wollte. Nur er weiß einfach nicht wie er zur Zeit was machen soll. Er wolle mich nicht weiter ins Unglück stürzen und ich wäre mit einem anderen Mann sicher besser dran.
Ich habe ihm dann geschrieben, komm lass uns reden und dann weiter sehen.
Gesagt, getan. Er hatte Depression und war zur Therapie in der Tagesklinik. Er hat mir erklärt das ihn die Sitzungen oft so schlauchen und er deshalb nicht mehr vorbei kommen konnte und auch nicht telefonieren oder sich melden konnte.
Mitte Februar habe ich dann wieder nichts von ihm gehört und mir riesige Sorgen um ihn gemacht. Habe immer wieder Sms und Mails geschrieben, ihm gesagt ich bin da für dich und ich will dich wie du bist. Er muß keine Angst haben sich zu melden, ich weiß doch nun das es manchmal schwer für ihn ist.
Nach ca.2 Wochen eine Mail, er mußte in eine Psychosomat. Klinik gehen weil er alleine nicht mehr zurecht kam. Er hatte so ein schlechtes Gewissen mir gegenüber. Er fühlte sich für jeden nur als Klotz am Bein. Ich solle mir überlegen ob es sich für mich lohnt auf ihn zu warten. Es würde sein Herz glücklich machen, aber meins sollte es auch sein. Und er denkt an die verlorene Zeit und an alles was wir verpassen. Ich habe ihm dann geschrieben, das ich glücklich bin das er diesen Schritt für sich und am Ende auch für uns getan hat. Das ich ihm alle Zeit der Welt lasse, das Wichtigste ist das es ihm besser geht.
Dann kam seine erste Sms, er hatte so große Angst das ich ihn beschimpfe und nicht mehr möchte. Er hatte so große Angst mich verloren zu haben. Er hat die ganze Zeit an mich gedacht, wie traurig und verletzt ich mich fühle. Und als dann meine ganzen Sms gekommen sind und ich nur von Liebe geschrieben habe, er könne es nicht glauben, wenn er es nicht immer wieder lesen würde. Und er glaubt nicht das er das alles verdient habe. Ich solle noch ein bischen geduld haben, es ist bald besser und er kann sicher am Wo Ende raus.
Es vergingen Februar, März, April die er in der Klinik war. Es gab Besuche von ihm, es gab mal mehr und manchmal keinen Kontakt zu ihm. Es ging ebend mal auf mal ab.
Ich habe auch sehr gelitten in dieser Zeit. Habe mir oft sorgen um ihn gemacht und war manchmal so voller Schmerz. Es hat mich so geschafft, das ich keinen Ansprechpartner hatte, den ich fragen konnte, wenn er sich nicht melden konnte. Diese Ungewissheit hat mich sehr belastet.
Dann war von Anfang April bis Anfang Mai Sendepause. Er wurde Ende April zur Reha nach Bayern verschickt. Da hat er sich dann wieder gemeldet. Er hat sich sehr geschämt, weil er sich nicht melden konnte. Ich habe ihn dann in Bayern besucht. Er hat sich dann Anfang Juni auf eigenen Wunsch entlassen lassen und dann gleich in Bayern angefangen zu arbeiten. Dann hatte er Mitte Juli einen Rückfall, wieder in die Klinik, bis Anfang September. Dann ist er nach Hamburg gegangen und gleich einen Unfall auf der Baustelle. Wieder ging es ihm schlecht und er hatte Schuldgefühle mir gegenüber. Er wußte nicht wie er sich mir gegenüber verhalten soll. Er hat sich dann erst anfang November wieder gemeldet, das er zur Zeit so viele Probleme hat und mich nicht immer damit belasten will.(finaz.Probleme) Ich habe ihm immer gesagt, ich bin da für dich und ich liebe dich wie du bist. Im September hatten wir uns zuletzt gesehen, dann ist er plötzlich am 10. Dezember bei mir in Sachsen aufgetaucht. Aber auch nur für wenige Stunden. Er war mit einem Kurier mitgefahren, der aber wieder zurück nach Hamburg mußte. Mit dem eigenen Auto konnte er nicht fahren( das liebe Geld). Ich habe ihm gesagt ich komme auch nach Hamburg, aber ich soll Ihm Zeit lassen, bis sein Leben wieder in geordneten Bahnen verläuft. Der letzte Kontakt zu ihm war am 15.Dezember 2010. Ich habe ihm immer wieder geschrieben, das ich da bin für ihn und er keine Angst haben muß sich zu melden. Das ich an uns glaube und das alles gut wird. Die letzte Sms habe ich ihm gestern Abend geschickt.
Ich habe viel in diesem Forum gelesen und gesehen das es einigen ähnlich geht.
Glaubt mir, mein Verstand sagt mir manchmal was anderes, aber mein Herz weiß genau, wenn er könnte, er wäre bei mir. Und ich liebe ihn so von Herzen und ich will nicht aufgeben.
Wuschlhase
Beiträge: 25
Registriert: 1. Feb 2011, 10:52

Re: Ich bin neu hier, meine Geschichte

Beitrag von Wuschlhase »

Hsllo Sächsin,

bin ebenfalls relativ neu hier und meine Geschichte ist ganz anders als deine, trotzdem möchte ich dir einen Ratschlag geben.

Ich kann mir sehr gut vorstellen das es dir unter dieser Situation nicht gut geht, trotz allem ist es so das er unter dem leidesnsdruck der Depression einfach nicht kann.
Um so mehr du ihm schreibst um so mehr kann ich mir vorstellen übt dies auf ihn Druck aus weil er möchte ja -würde ich so sehen nachdem was du schreibst- aber er kann einfach nicht weil er zu schwach ist seine Gefühle in geordnete Bahnen zu bringen.

Deshalb würde ich ihm einfach sagen das du jederzeit für ihn da bist, aber ihm die Zeit gibst dir er für sich und seine therapie braucht! Klar wird es lange Zeit sein können ohne jeglichen Kontakt, aber ich denke das ist die Krankheit und man muss sie akzeptieren das beste draus machen und es erfordert eine wahnsinnsgeduld und verständnis für deinen Partner.
Für dich selber würde ich dir empfehlen nicht so sehr zu Klammern und trotzdem deine eigenen Interessen nicht aus dem Auge zu verlieren, denn diese Sache kann auch negativ für Eure Beziehung ausgehen und das musst du dir leider auch eingestehen können.

Bitte korrigiert mich wenn ichs falsch sehe, hoffe ich bin dir nicht zu nahe getreten, meine geschichte findest du ebenfalls in diesem Forum. Bin Angehörige.

Ich wünsche euch alles Gute und ein klares Happy End.
Lieben Gruss
Wuschlhase
Antworten