Ratschläge erwünscht

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buiti
Beiträge: 4
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Ratschläge erwünscht

Beitrag von buiti »

Hallo, bin neu hier und suche verzweifelt nach Tipps, wie ich meine depressive Tochter (27) dazu bewegen kann, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie kapselt sich total ab und redet mit mir nicht mehr über Ihre Probleme, Ängste oder Sorgen. Sie verbringt die meiste Zeit des Tages vor dem Fernseher oder Computer, geht nicht ans Telefon, wenn Freunde anrufen, und ignoriert Briefe von Ämtern, der Uni usw.
Ich habe versucht, sie vorsichtig darauf aufmerksam zu machen, dass sie Hilfe benötigt, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen, aber sie will keinen Therapeuten mit mir aufsuchen.
buiti
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von Antiope »

Du steckst in einer bösen Situation.
Leider ist Deine Tochter schon volljährig. DAmit sind Deine Hände eher gebunden wie bei einem Teenie.

Du kannst ihr ein Ultimatum stellen: entweder Du unternimmst was oder ...

Eine Möglichkeit hast Du noch, vielleicht: wenn es sonst gut läuft zwischen euch, kannst Du einen Termin bei einem Psychologen ausmachen und ihr sagen, Du erwartest von ihr, dass sie einmal mit ihm spricht. Punkt. Wenn sie nicht hingeht, ist es ihre Entscheidung.

Wohnt sie noch bei euch?
buiti
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jan 2011, 09:24

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von buiti »

ja sie wohnt noch zu Hause - leider liefen bisher meine Vorschläge ins Leere, sobald ich versuche mit ihr über ihre offensichtlichen Probleme zu reden, schweigt sie. Sie sieht auch bisher nicht ein, dass sie aus diesem "Loch" in dem sie sich z.Zt. befindet nur herausfinden kann, wenn sie redet - am besten mit einer neutralen Person. So vergeht ein Tag nach dem anderen, ohne dass sich etwas ändert. ich kann sie ja nicht gegen ihren willen zum Arzt zerren... Ich weiß einfach nicht weiter
buiti schrieb:
> Hallo, bin neu hier und suche verzweifelt nach Tipps, wie ich meine depressive Tochter (27) dazu bewegen kann, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie kapselt sich total ab und redet mit mir nicht mehr über Ihre Probleme, Ängste oder Sorgen. Sie verbringt die meiste Zeit des Tages vor dem Fernseher oder Computer, geht nicht ans Telefon, wenn Freunde anrufen, und ignoriert Briefe von Ämtern, der Uni usw.
> Ich habe versucht, sie vorsichtig darauf aufmerksam zu machen, dass sie Hilfe benötigt, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen, aber sie will keinen Therapeuten mit mir aufsuchen.
buiti
Emanuela
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Registriert: 25. Jan 2011, 19:48

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von Emanuela »

Hast du mal versucht mit Freunden von ihr darüber zu reden?Vielleicht kann ein/e enge/r Vertraute/r sie motivieren.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von Antiope »

Hallo Buiti,

konntest Du schon etwas unternehmen?

Wer sind die Vertrauenspersonen Deiner Tochter? Können die sich einschalten?

Sieht Deine Tochter ein, dass das so, wie es läuft, nicht "optimal" ist? Was wünscht sie sich, was will sie die nächsten Monate tun?
Will sie das Studium abbrechen? Eine Urlaubssemester nehmen?
buiti
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jan 2011, 09:24

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von buiti »

meine Tochter lehnt kategorisch ab, einen Therapeuten aufzusuchen, sie ist sich vermutlich noch nicht im Klaren, dass ihre Probleme sich nicht irgendwann von allein auflösen.Leider hat sie hier überhaupt keine Freundinnen oder Freunde (sind alle nach Ende der Berufsausbildung weggezogen). Vor diesen Freunden verbirgt sie ihre Schwierigkeiten, ist jedesmal wie ausgewechselt, wenn jemand Assenstehendes zu Besuch ist - als hätte sie zwei Gesichter - lacht und scherzt - nur auf ihr Studium darf sie niemand ansprechen. Mittlerweile hat sich aber der Druck diesbezüglich so aufgebaut, da sie spürt, dass alle darauf warten, dass auch Sie das Studium beendet und sich einen Job sucht... keiner weiß, dass sie ihre Magisterarbeit zwar schriftlich mit 1,7 geschafft hat, dann aber bei der Verteidigung mit einem völligen Black Out versagt hat - und nun will sie keine Wiederholungsprüfung weil ihr die Studienrichtung angeblich sowieso nicht gefallen hat, sie hat aber auch noch keinen Plan, wie es weitergehen soll. auf braucht sie eine Perspektive, um aus dem Loch, in das sie sich selbst hinein-manövriert hat wieder rauszukommen, hat selbst dazu vermutlich nicht die Kraft und lässt sich einfach nicht helfen von mir - aber sie kann doch nicht ewig so zurück-gezogen von der Außenwelt vor sich hinleben
buiti
Antiope
Beiträge: 1695
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Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von Antiope »

Hallo Buiti,

wenn ich mir Deine Lage überlege, kommen mir nur zwei, drei Möglichkeiten in Betracht:
1. ein Ultimatum
2. Du suchst Hilfe bei Arzt oder ? Aber auch hier gibt es nicht die hundertprozentige Lösung. Leider.
3. Kannst Du mit einem der Freunde/Freundinnen darüber reden?

Vielleicht fällt jemand anderem im Forum etwas besseres viertes ein?

Wenn Deine Tochter die Situation für gut empfindet, so wie sie ist, dann ist es sehr schwer, sie von etwas anderem zu überzeugen. Erst, wenn sie von außen gezwungen wird, etwas zu ändern, wird sie es tun. Kann der Vater eingreifen, sie von der Notwendigkeit überzeugen, in die Gänge zu kommen? Egal, was es ist, vielleicht braucht sie nur eine Arbeit o. dgl. Im Moment ist das Leben ja bequem, oder?
Deine Tochter ist jenseits der Pubertät und alt genug, eigene Wege zu gehen. Vielleicht seid ihr zu nah aufeinander, als dass sie sich noch euch anvertrauen möchte.

Entschuldige bitte meine harten Bemerkungen. Ich merke ja, wie sehr Du Dir Sorgen um sie machst, wie gerne Du für sie die Wege ebnen würdest. Aber manchmal ist es auch bei Abhängigen so, dass man sie gehen lassen muss. Erst, wenn sie selbst merken, dass sie etwas ändern müssen, dann besteht Aussicht auf Erfolg.
buiti
Beiträge: 4
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Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von buiti »

Danke für die Tipps - werde wahrscheinlich wirklich nur weiter kommen, wenn ich Ihr ein Ultimatum stelle. Mittlerweile hat sie beschlossen, ihr Studium abzubrechen, obwohl ihr nur noch die Verteidigung Ihrer Magisterarbeit fehlt... schlimm, 7 lange Jahre einfach so wegzuwerfen - aber es ist ihre Entscheidung, da kann ich nichts mehr ändern. Ich schicke sie nun zum Arbeitsamt. Überlege auch, ob es besser wäre, wenn sie sich eine Wohnung sucht - wenn sie selbst alles entscheiden und ihren Unterhalt sichern muss, kommt sie vielleicht am ehesten aus "diesem Loch" heraus - aber das wird auch nicht einfach, da sie mit ihrem Hund zusammenbleiben will und ne Wohnung zu finden mit gr. Hund wird nicht einfach sein... aber sie muss sich auf eigene Beine stellen - ich glaube was anderes hilft ihr nicht, ihre Unehrlichkeit in der Familie macht alles immer schlimmer (klaut Geld, lügt, beteiligt sich nicht mehr an Haushaltsaufgaben...) - sie macht unsere Familie und das Verhältnis zu ihr immer mehr kaputt, ich kann kaum noch schlafen und bin nervlich total am Ende. Trotzdem hoffe ich noch immer, dass sie ihr Leben in den Griff bekommt.
buiti
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Ratschläge erwünscht

Beitrag von Antiope »

Hallo Buiti,

gerne würde ich Dich stützen. Eine solche Situation ist wirklich schwer auszuhalten. Was sagt der Vater dazu?
Es wäre schön, wenn Du für Dich Unterstützung holen könntest. Du brauchst es jetzt und für die nächste Zeit. Kannst Du das für Dich tun?

Wünsche Dir trotz allem etwas Ruhe und Erholung - soviel Du kriegen kannst.
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