Sagen das man sich Sorgen macht

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Blondie2511
Beiträge: 49
Registriert: 23. Nov 2009, 08:10

Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von Blondie2511 »

Hallo,

nachdem mein LG im Sommer 2010 einen 6-wöchigen Klinkiaufenthalt "erfolgreich" hinter sich gebracht hat (denke man kann bei der Krankheit Depression von Erfolg sprechen wenn jemand wieder am normalen Leben teilenehmen kann) hat er seit Mitte Dezember wieder einen Durchhänger, Symthome fangen wieder so an wie Anfang 2010. Er sagt ja selbst zu mir das er merkt, das es ihm mom nicht gut geht. Nun meine Frage: DARF ICH IHM SAGEN DAS ICH MIR SORGEN UM IHM MACHE - IHM HELFEN MÖCHTE o. würde ihn das noch mehr in die beginnende Spirale reinziehen (er sich Vorwürfe machen, das er mich mit seiner Krankheit belastet)
Danke für Euer Feedback.
Gruß
Mo
Kimimela
Beiträge: 138
Registriert: 10. Jan 2011, 12:12

Re: Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von Kimimela »

Hallo Blondie,

ich denke, dass es ok ist, wenn man sagt, dass man sich Sorgen macht!
Zumindest dann macht sich der Betroffene Gedanken wie er diesen Zustand ändern kann... (so zumindest meine Erfahrung)

Ganz liebe Knuddler
Kim
Blondie2511
Beiträge: 49
Registriert: 23. Nov 2009, 08:10

Re: Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von Blondie2511 »

Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Er ist mom so drau das er sich "jeden Schuh anzieht" egal ob beruflich o. privat.
Habe ihm auch schon gesagt das er mal an sich denken soll u. nicht immer den Kopf über andere zerbrechen wie er etwas hätte vermeiden o. ändern können da er sonst wieder dort landet wo er im Sommer 2010 war. Er sagt daraufhin das er das nicht möchte. (und das glaube ich ihm auch) Doch wieder einmal stehe ich quasi hilflos daneben.Doch ein Blick ins Forum baut mich wieder auf, denn es lässt mich erkennen das wir doch alle im selben Boot sitzen.
Gruß
Mo
kossi
Beiträge: 180
Registriert: 25. Jan 2011, 22:13

Re: Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von kossi »

hallo Mo,

herzlich Willkommen.

ich würde es befürworten, wenn du es ihm sagst. Seine Stimmungen deuten darauf hin, dass er leider wieder abrutscht. Nimmt er denn noch Antidepressiva? Weil in der Klinik bekam er bestimmt welche. So ist es auf jeden Fall im Moment bei meinem besten Freund. Der wird am Donnerstag nach 12 Wochen Kuraufhenthalt entlassen. Bin gespannt wie es danach weiter gehn wird. Vielleicht sollte er sich einen Termin bei einem Psychologen holen.

Falls du noch Fragen oder Sorgen hast, meld dich einfach hier. Wir versuchen dir zu helfen.

liebe Grüße Kossi
Blondie2511
Beiträge: 49
Registriert: 23. Nov 2009, 08:10

Re: Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von Blondie2511 »

Hallo,

mein LG nimmt noch Antidepressiva u. seit ca. 2 Wochen auch für die Nacht ein leichtes Schlafmittel. Versucht aber mittlerweile wieder von selbst vom Schlafmittel abzukommen.
Er hat im 2-3 wöchigen Rythmus Termine bei einer Psychologin.
Blondie2511 schrieb:
> Hallo,
>
> nachdem mein LG im Sommer 2010 einen 6-wöchigen Klinkiaufenthalt "erfolgreich" hinter sich gebracht hat (denke man kann bei der Krankheit Depression von Erfolg sprechen wenn jemand wieder am normalen Leben teilenehmen kann) hat er seit Mitte Dezember wieder einen Durchhänger, Symthome fangen wieder so an wie Anfang 2010. Er sagt ja selbst zu mir das er merkt, das es ihm mom nicht gut geht. Nun meine Frage: DARF ICH IHM SAGEN DAS ICH MIR SORGEN UM IHM MACHE - IHM HELFEN MÖCHTE o. würde ihn das noch mehr in die beginnende Spirale reinziehen (er sich Vorwürfe machen, das er mich mit seiner Krankheit belastet)
> Danke für Euer Feedback.
> Gruß
> Mo
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Sagen das man sich Sorgen macht

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Mo,

vielleicht hast Du ja meinen Thread ein wenig gelesen und weisst dass ich aus der Depression selbst herausgekommen bin. Ich kann zu Therapien und dergleichen überhaupt nichts sagen, weil ich schlichtweg keine Erfahrungen damit gemacht habe. Aber Du sagst ja dass er selbst merkt dass es Ihm wieder schlechter geht in letzter Zeit, deshalb denke ich dass Du Ihm sagen solltest dass Du Dir Sorgen um Ihn machst. Es ist nur immer schwer wie Du das rüberbringen kannst ohne Ihm das Gefühl zu geben er müsse sich jetzt wieder Selbstvorwürfe machen und er sich nicht einredet er sei jetzt auch für Dich nur noch eine Last.

Ich kenne das alles sehr gut aus meiner depressiven Phase, ich habe mir auch jeden Schuh angezogen und hab die Fehler immer nur bei mir selbst gesucht statt auch mal die Augen aufzumachen und die vielen Fehler der anderen zu erkennen. Aber das ist in dieser Phase eigentlich unmöglich, weil man sich selbst nicht mehr leiden kann und keinem anderen die Schuld dafür gibt sondern nur sich selbst! Bei mir war es genauso und ich musste etwas an meiner Situation ändern indem ich selbst versucht habe meine Denkweise und meine Sicht auf die Dinge zu ändern. Für einen Depressiven ist es fast unmöglich das zu tun, aber ich musste diesen Schalter in meinem Kopf umlegen und habe es zum Glück irgendwie geschafft. Ich war kurz davor zum Psychologen zu gehen, aber ich habe mich innerlich immer vehement dagegen gewehrt und als ich dann ganz unten war musste ich für mich etwas tun und das habe ich zum Glück geschafft durch das Umdenken und durch das Lesen von Fachliteratur über Depressionen und auch durch dieses Forum hier. Allerdings im Forum "Umgang mit der Krankheit", natürlich nicht hier bei den Angehörigen...

Ich weiss nicht ob dein Lebensgefährte dieses Forum hier kennt, ich kann es aber jedem nur empfehlen. Ich habe lange Zeit gedacht ich bin mit meinen ganzen negativen Gefühlen und Gedanken in mir allein auf der Welt und mich würde sowieso kein Mensch verstehen. Als ich aber hier im Forum von so vielen Menschen gelesen habe, denen im Prinzip das Gleiche durch den Kopf ging wie mir, Gedanken die ständig im Kopf kreisen und nie aufhören in unendlichen Spiralen und immer quälender werden, war das eigentlich erstmal eine Erleichterung für mich, denn plötzlich wusste ich, ich bin nicht allein mit meiner inneren Leere und meiner Gefühlskälte. Ich kann mir vorstellen dass das in einer Therapie auch angesprochen wird, aber ich denke hier im Forum wird wesentlich offener und deutlicher darüber diskutiert. Wenn man nicht direkt, also von Angesicht zu Angesicht, mit jemandem darüber spricht sondern auf diesem Weg, kann man sich in jedem Fall leichter und ungehemmter offenbaren als in einer Gruppe oder Therapiestunde. Das ist meine Meinung.

Vielleicht konnte ich Dir ja kleine Denkanstösse geben, auch wenn Du sicherlich durch deinen Lebensgefährten schon viel Erfahrung mit der Erkrankung gesammelt hast.

Liebe Grüsse


Das Licht...



...in der Hoffnung das Dunkel etwas zu erleuchten!
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