Spiegelthema Burn Out
Spiegelthema Burn Out
Hallo,
ich hab's vorhin schonmal gepostet und es ist mysteriöserweise verschwunden (und da es klar depressionsbezogen und noch dazu beim altehrwürdigen Spiegel erschienen ist, kann ich mir nur einen Technikfehler vorstellen. Sollte es was anderes gewesen sein, dann bitte ich um eine entsprechende Info.).
Also nochmal:
Das aktuelle Spiegelheft und eine Sonderseite im Netz drehen sich um das Thema Burn Out (was ja im Grunde nix anderes ist als eine Depression, klingt nur schicker).
Hier gibt es weitere Infos:
http://www.spiegel.de/thema/burnout_syndrom/
Gruß
Chrigu
ich hab's vorhin schonmal gepostet und es ist mysteriöserweise verschwunden (und da es klar depressionsbezogen und noch dazu beim altehrwürdigen Spiegel erschienen ist, kann ich mir nur einen Technikfehler vorstellen. Sollte es was anderes gewesen sein, dann bitte ich um eine entsprechende Info.).
Also nochmal:
Das aktuelle Spiegelheft und eine Sonderseite im Netz drehen sich um das Thema Burn Out (was ja im Grunde nix anderes ist als eine Depression, klingt nur schicker).
Hier gibt es weitere Infos:
http://www.spiegel.de/thema/burnout_syndrom/
Gruß
Chrigu
-
- Beiträge: 3102
- Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
- Kontaktdaten:
Re: Spiegelthema Burn Out
Hallo Chrigu,
tja, immer wieder ein sehr wichtiges Thema.
Man darf davon ausgehen, dass ein erheblicher Anteil der Krankschreibungen wg. psych. Störungen auf das Konto des Burnout gehen.
Der Spiegel schreibt:
Für das Volksleiden Burnout gibt es keine Standarddiagnose. Das Krankheitsbild ist diffus, die Symptome sind vielschichtig: Manche bekommen einen Hörsturz, Drehschwindel, Schlafstörungen. Andere leiden unter Angstzuständen, Herzbeschwerden, kippen einfach um. Nicht selten verbirgt sich dahinter eine handfeste Depression.
Nicht selten ist gut. Mir wäre nicht bekannt, dass es auch etwas anderes sein könnte als eine Depression, denn Burnout ist keine Diagnose sondern eine Beschreibung eines Krankheitsbildes in einem Berufs-Kontext. Unterschiede gibt es lediglich in der Krankheitsentwicklung, weil Burnout häufiger und über einen längeren Zeitraum hinweg mit psychosomatischen Beschwerden beginnt. Sowie aber jemand wegen Krankheit ausfällt oder gar in die Klinik geht, finden sich praktisch keine Unterschiede mehr und auch die behandlung ist nicht unterschiedlich.
Während man für Depressionen u.U. verachtet wird, wird ein Burnout sozusagen als Beweis für eine besonders hohe Leistungsfähigkeit angesehen und deckt sich daher gut mit den Wertvorstellungen dieser Gesellschaft, während "Depression" das Gegenteil im Hinblick auf diese Wertvorstellungen aussagt.
Ein- und dieselbe Erkrankung wirkt also je nach Benennung stigmatisierend oder aufwertend.
LG
Thomas
tja, immer wieder ein sehr wichtiges Thema.
Man darf davon ausgehen, dass ein erheblicher Anteil der Krankschreibungen wg. psych. Störungen auf das Konto des Burnout gehen.
Der Spiegel schreibt:
Für das Volksleiden Burnout gibt es keine Standarddiagnose. Das Krankheitsbild ist diffus, die Symptome sind vielschichtig: Manche bekommen einen Hörsturz, Drehschwindel, Schlafstörungen. Andere leiden unter Angstzuständen, Herzbeschwerden, kippen einfach um. Nicht selten verbirgt sich dahinter eine handfeste Depression.
Nicht selten ist gut. Mir wäre nicht bekannt, dass es auch etwas anderes sein könnte als eine Depression, denn Burnout ist keine Diagnose sondern eine Beschreibung eines Krankheitsbildes in einem Berufs-Kontext. Unterschiede gibt es lediglich in der Krankheitsentwicklung, weil Burnout häufiger und über einen längeren Zeitraum hinweg mit psychosomatischen Beschwerden beginnt. Sowie aber jemand wegen Krankheit ausfällt oder gar in die Klinik geht, finden sich praktisch keine Unterschiede mehr und auch die behandlung ist nicht unterschiedlich.
Während man für Depressionen u.U. verachtet wird, wird ein Burnout sozusagen als Beweis für eine besonders hohe Leistungsfähigkeit angesehen und deckt sich daher gut mit den Wertvorstellungen dieser Gesellschaft, während "Depression" das Gegenteil im Hinblick auf diese Wertvorstellungen aussagt.
Ein- und dieselbe Erkrankung wirkt also je nach Benennung stigmatisierend oder aufwertend.
LG
Thomas
Re: Spiegelthema Burn Out
Hi Thomas,
>Ein- und dieselbe Erkrankung wirkt also je nach Benennung stigmatisierend oder aufwertend.>
Genau darüber haben wir beim Wintertreffen auch diskutiert ( Kaitain!) und sind zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen.
Ich bin momentan auch zwiegespalten, ob es gut ist, dass das Thema als "Burn Out" behandelt wird. Einerseits ist es ja gut, dass über psychische Erkrankungen allgemein informiert wird und sie somit teilweise entstigmatisiert werden. Andererseits unterstreicht die Trennung zwischen "Burn Out" und "Depression" natürlich die von Dir beschriebene Unterscheidung.
Viele Grüße!
Chrigu
>Ein- und dieselbe Erkrankung wirkt also je nach Benennung stigmatisierend oder aufwertend.>
Genau darüber haben wir beim Wintertreffen auch diskutiert ( Kaitain!) und sind zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen.
Ich bin momentan auch zwiegespalten, ob es gut ist, dass das Thema als "Burn Out" behandelt wird. Einerseits ist es ja gut, dass über psychische Erkrankungen allgemein informiert wird und sie somit teilweise entstigmatisiert werden. Andererseits unterstreicht die Trennung zwischen "Burn Out" und "Depression" natürlich die von Dir beschriebene Unterscheidung.
Viele Grüße!
Chrigu
Re: Spiegelthema Burn Out
Hallo,
ich habe den Artikel vorhin überflogen. Er ist nicht schlecht, aber die Investition in das Heft lohnt sich nicht. Betroffene werden kaum noch neue Informationen bekommen.
Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass Burn Out die nettere Bezeichnung von depressiven Störungen ist.
Auch dass ein wochenlanger Klinikaufenthalt kein Garant für eine Besserung ist wird erwähnt - ansonsten wie üblich viele prominente Beispiele, Erfahrungen von Betroffenen, ein paar Gemeinplätze.
Naja. Ganz nett, wenn man sich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat.
Lg, S
ich habe den Artikel vorhin überflogen. Er ist nicht schlecht, aber die Investition in das Heft lohnt sich nicht. Betroffene werden kaum noch neue Informationen bekommen.
Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass Burn Out die nettere Bezeichnung von depressiven Störungen ist.
Auch dass ein wochenlanger Klinikaufenthalt kein Garant für eine Besserung ist wird erwähnt - ansonsten wie üblich viele prominente Beispiele, Erfahrungen von Betroffenen, ein paar Gemeinplätze.
Naja. Ganz nett, wenn man sich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat.
Lg, S
-
- Beiträge: 3102
- Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
- Kontaktdaten:
Re: Spiegelthema Burn Out
Naja. Ganz nett, wenn man sich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat.
Was für den Großteil aller Menschen eben zutrifft.
Was für den Großteil aller Menschen eben zutrifft.
Re: Spiegelthema Burn Out
Also bei mir gab es schon unterschiede zwischen Burn Out und Depressionen.
Bei meinem Burn out ging gar nichts mehr.
Meine linke Hand war wie versteift.
Konnte nur noch kragelig schreiben.
Mein gehirn fühlte sich an wie eingeschlafen.
Mein Herz pumberte und stach wie kurz vor einem Herzinfarkt.
Bei meinen jetzigen darauffolgenden Depressionen habe ich sehr traurige Gefühlsmomente.
Den Burn out aber habe ich überwunden.
Bei meinem Burn out ging gar nichts mehr.
Meine linke Hand war wie versteift.
Konnte nur noch kragelig schreiben.
Mein gehirn fühlte sich an wie eingeschlafen.
Mein Herz pumberte und stach wie kurz vor einem Herzinfarkt.
Bei meinen jetzigen darauffolgenden Depressionen habe ich sehr traurige Gefühlsmomente.
Den Burn out aber habe ich überwunden.
Re: Spiegelthema Burn Out
Um dies zu verstehen, muß man es aber auch Selber WIRKLICH durch lebt haben.
Ich wünsche es allerdings keinem.
Ich wünsche es allerdings keinem.
Re: Spiegelthema Burn Out
Stimmt. Wer Zahnschmerzen nicht erlebt hat, kann sie auch nicht einordnen.
FönX
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Re: Spiegelthema Burn Out
Natürlich
Zahnschmerzen hat wohl jeder schon einmal gehabt.
Burn out oder Depressionen jedoch nicht.
Zahnschmerzen hat wohl jeder schon einmal gehabt.
Burn out oder Depressionen jedoch nicht.
Re: Spiegelthema Burn Out
Zitat von Bastler:
"Zahnschmerzen hat wohl jeder schon einmal gehabt."
Jeder?! Woher weißt Du das?
"Zahnschmerzen hat wohl jeder schon einmal gehabt."
Jeder?! Woher weißt Du das?
Re: Spiegelthema Burn Out
Hallo Kleiner,
geh doch woanders spielen!
geh doch woanders spielen!
FönX
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Re: Spiegelthema Burn Out
Bei Burn out oder Depressionen ist es einem aber nicht nach spielen.
Müßtest du eigentlich wissen.
Müßtest du eigentlich wissen.
Re: Spiegelthema Burn Out
Dann lass es bitte auch hier! Danke.
FönX
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Re: Spiegelthema Burn Out
>>Konnte nur noch kragelig schreiben. Mein gehirn fühlte sich an wie eingeschlafen. Mein Herz pumberte und stach wie kurz vor einem Herzinfarkt.<<
Je mehr körperliche Symptome, um so schwerer die Depression.
Je mehr körperliche Symptome, um so schwerer die Depression.
-
- Beiträge: 121
- Registriert: 7. Jun 2011, 23:46
Re: Spiegelthema Burn Out
Hi Zusammen,
ich habe Depression und Burn-Out erlebt und kann es sehr deutlich voneinander unterscheiden. Viele Symptome sind identisch, aber beim Burn-Out kommt eine unerträgliche Erschöpfung dazu, die eigentlich jede Gegenmassnahme verhindert. Wenn man durch Ruhe aus dieser Grunderschöpfung herausgefunden hat, kann man die in der Therapie erkannten notwendigen Verhaltensweisen gut umsetzen - pünktlich Feierabend usw. Ich war im Burn-Out so hinüber, dass es noch nicht mal die körperlichen Angstsymptome gab, die sich in der Depression deutlich zeigen (körperlich, nicht psychisch).
Die Depression erlebe ich als zählebiger und hier wirkt bei mir auch keine therapeutische Maßnahme. Anders als beim Burn-Out kann ich mich aber zum Sport aufraffen, arbeiten gehen, ins Kino. Ich bin wegen Schlafstörungen auch wahnsinnig erschöpft, habe dadurch Sehstörungen und Bindehautentzündungen, aber es ist anders - ich kann mich immer noch zusammenreissen und was tun. Das Schlimme in der Depression ist für mich die absolute Freundlosigkeit an allem, innere Leere, Teilnahmelosigkeit selbst im Actionmodus und auch die Hoffnungslosigkeit - kein Anzeichen, dass es besser wird.
In einem Punkt stimme ich nicht überein, dass Burn-Out als Zeichen von Leistungsfähigkeit angesehen wird. Es ist geradezu ein Beweis vom Nicht-Vorhandensein von Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Burn-Out. Früher galt die Diagnose Burn-Out vielleicht als Adelsschlag für berufliches Engagement. Mittlerweile wird das kritischer gesehen: unangemessener Perfektionismus ... Ich verfolge die Diskussion und die sich ändernde Tonalität ganz genau seit Jahren. Zwar wird immer mehr darauf hingewiesen, wie weit verbreitet die Probleme sind und psychische Diagnosen genauso respektabel sein müssen, wie körperliche. Wenn man sich die Aussagen aber mal genau anschaut, wird die Ursache klar dem Erkrankten zugewiesen - er hat ein schlechtes Selbstmanagement, keine Selbsfürsorge, zu wenig Selbstwertgefühl, zu wenig außerberufliche Interessen, kann sich zu wenig abgrenzen, kennt den Ausschalter an modernen Kommunikationsmitteln nicht etc - alles persönliche/Skillschwächen des Erkrankten. Und genau deswegen muss Therapie gemacht werden, damit derjenige lernt - seine Mängel beseitigt werden; wenig Medikamenteneinsatz. Das Interesse und Engagement daran sind wegen der wirtschaftlichen Folgen so erheblich. In Einstellungstest werden immer mehr Anzeichen von "könnte in einen Burn-Out rutschen wegen Überengagement" abgefragt - sicher nicht wegen sozialem Engagement, sondern aus Aussortierkriterium.
Depression wird mehr in den Zusamenhang mit genetischen Ursachen, grundsätzlich fehlender Resilienz oder auch ungünstiger Lebensgeschichte gestellt. Das sehe ich als andere Qualität von "persönlichen" Mängeln, die durchaus verschweigenswert sind, weil schambesetzt.
Außerdem ist Burn-Out ein vergleichsweise modernes Krankheitsbild, was nicht so eine negative "psychiatrische Behandlungsgeschichte" wie Depression hat (Elektroschocks, abgeschossen von Medikamenten, archaische Bilder aus der Psychiatrie, geschlossene Unterbringung) . Diese Dinge werden nicht in den Zusammenhang mit Burn-Out, wohl aber mit Depression gestellt.
Polarlicht
ich habe Depression und Burn-Out erlebt und kann es sehr deutlich voneinander unterscheiden. Viele Symptome sind identisch, aber beim Burn-Out kommt eine unerträgliche Erschöpfung dazu, die eigentlich jede Gegenmassnahme verhindert. Wenn man durch Ruhe aus dieser Grunderschöpfung herausgefunden hat, kann man die in der Therapie erkannten notwendigen Verhaltensweisen gut umsetzen - pünktlich Feierabend usw. Ich war im Burn-Out so hinüber, dass es noch nicht mal die körperlichen Angstsymptome gab, die sich in der Depression deutlich zeigen (körperlich, nicht psychisch).
Die Depression erlebe ich als zählebiger und hier wirkt bei mir auch keine therapeutische Maßnahme. Anders als beim Burn-Out kann ich mich aber zum Sport aufraffen, arbeiten gehen, ins Kino. Ich bin wegen Schlafstörungen auch wahnsinnig erschöpft, habe dadurch Sehstörungen und Bindehautentzündungen, aber es ist anders - ich kann mich immer noch zusammenreissen und was tun. Das Schlimme in der Depression ist für mich die absolute Freundlosigkeit an allem, innere Leere, Teilnahmelosigkeit selbst im Actionmodus und auch die Hoffnungslosigkeit - kein Anzeichen, dass es besser wird.
In einem Punkt stimme ich nicht überein, dass Burn-Out als Zeichen von Leistungsfähigkeit angesehen wird. Es ist geradezu ein Beweis vom Nicht-Vorhandensein von Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Burn-Out. Früher galt die Diagnose Burn-Out vielleicht als Adelsschlag für berufliches Engagement. Mittlerweile wird das kritischer gesehen: unangemessener Perfektionismus ... Ich verfolge die Diskussion und die sich ändernde Tonalität ganz genau seit Jahren. Zwar wird immer mehr darauf hingewiesen, wie weit verbreitet die Probleme sind und psychische Diagnosen genauso respektabel sein müssen, wie körperliche. Wenn man sich die Aussagen aber mal genau anschaut, wird die Ursache klar dem Erkrankten zugewiesen - er hat ein schlechtes Selbstmanagement, keine Selbsfürsorge, zu wenig Selbstwertgefühl, zu wenig außerberufliche Interessen, kann sich zu wenig abgrenzen, kennt den Ausschalter an modernen Kommunikationsmitteln nicht etc - alles persönliche/Skillschwächen des Erkrankten. Und genau deswegen muss Therapie gemacht werden, damit derjenige lernt - seine Mängel beseitigt werden; wenig Medikamenteneinsatz. Das Interesse und Engagement daran sind wegen der wirtschaftlichen Folgen so erheblich. In Einstellungstest werden immer mehr Anzeichen von "könnte in einen Burn-Out rutschen wegen Überengagement" abgefragt - sicher nicht wegen sozialem Engagement, sondern aus Aussortierkriterium.
Depression wird mehr in den Zusamenhang mit genetischen Ursachen, grundsätzlich fehlender Resilienz oder auch ungünstiger Lebensgeschichte gestellt. Das sehe ich als andere Qualität von "persönlichen" Mängeln, die durchaus verschweigenswert sind, weil schambesetzt.
Außerdem ist Burn-Out ein vergleichsweise modernes Krankheitsbild, was nicht so eine negative "psychiatrische Behandlungsgeschichte" wie Depression hat (Elektroschocks, abgeschossen von Medikamenten, archaische Bilder aus der Psychiatrie, geschlossene Unterbringung) . Diese Dinge werden nicht in den Zusammenhang mit Burn-Out, wohl aber mit Depression gestellt.
Polarlicht
Re: Spiegelthema Burn Out
Hallo zusammen,
gerade, ganz aktuell, beim Patientenkongress wurde deutlich darauf hin gewiesen, dass "Burn out" keine offizielle Diagnose ist und man eigentlich auch nicht von einem solchen sprechen könne... Auch ein Burn-out, so man es denn so nennen möchte, geht nicht mit "mach mal Urlaub" wieder weg. Das impliziert der Begriff aber, meint zumindest Herr Prof. Hegerl und ich teile diese Ansicht.
Viele Grüße,
Flora
gerade, ganz aktuell, beim Patientenkongress wurde deutlich darauf hin gewiesen, dass "Burn out" keine offizielle Diagnose ist und man eigentlich auch nicht von einem solchen sprechen könne... Auch ein Burn-out, so man es denn so nennen möchte, geht nicht mit "mach mal Urlaub" wieder weg. Das impliziert der Begriff aber, meint zumindest Herr Prof. Hegerl und ich teile diese Ansicht.
Viele Grüße,
Flora
Re: Spiegelthema Burn Out
Die Erschöpfungsdepression und der Burn Out sind wohl ein und das selbe.
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... sion3.html
http://www.info-depressionen.de/depress ... ession.htm
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... sion3.html
http://www.info-depressionen.de/depress ... ession.htm
-
- Beiträge: 3102
- Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
- Kontaktdaten:
Re: Spiegelthema Burn Out
In einem Punkt stimme ich nicht überein, dass Burn-Out als Zeichen von Leistungsfähigkeit angesehen wird. Es ist geradezu ein Beweis vom Nicht-Vorhandensein von Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Burn-Out.
Ich denke, es reicht nicht aus, seelische Entkräftung nur mit Leistung zu verknüpfen.
Gerne oder gar begeistert erbrachte Leistung ist etwas ganz Anderes als abgepresste Leistung. In dem Moment, in dem Angst und Druck ins Spiel kommen, steigt die Neigung zu selbstschädigendem Verhalten dadurch, dass Leistung dann grenzverletzend erbracht wird.
Ich vergleiche das mit einem Wanderer in den kanadischen Wäldern, der von einem Grizzly verfolgt wird. In seinem Gefühl von Bedrohung wird er seine Leistungsreserven schnell verbrauchen und in einen entkräfteten Zustand kommen.
Das ist in meinem Verständnis der entscheidende Punkt - aus welchem Motiv heraus wird die Leistung erbracht? Aus Zwang, Angst und einem Gefühl von Bedrohung heraus oder als freudiger Ausdruck von Können?
Dazwischen gibt es viele Abstufungen. Jeder wird auch einmal ungern Leistung erbringen müssen und das muss durchaus nicht schaden.
Aber in unserer Arbeitswelt werden Angst und Druck immer größer - darin liegt das eigentliche Risiko.
Meint
Thomas
Betroffene für Betroffene
http://www.depressionsliga.de
Ich denke, es reicht nicht aus, seelische Entkräftung nur mit Leistung zu verknüpfen.
Gerne oder gar begeistert erbrachte Leistung ist etwas ganz Anderes als abgepresste Leistung. In dem Moment, in dem Angst und Druck ins Spiel kommen, steigt die Neigung zu selbstschädigendem Verhalten dadurch, dass Leistung dann grenzverletzend erbracht wird.
Ich vergleiche das mit einem Wanderer in den kanadischen Wäldern, der von einem Grizzly verfolgt wird. In seinem Gefühl von Bedrohung wird er seine Leistungsreserven schnell verbrauchen und in einen entkräfteten Zustand kommen.
Das ist in meinem Verständnis der entscheidende Punkt - aus welchem Motiv heraus wird die Leistung erbracht? Aus Zwang, Angst und einem Gefühl von Bedrohung heraus oder als freudiger Ausdruck von Können?
Dazwischen gibt es viele Abstufungen. Jeder wird auch einmal ungern Leistung erbringen müssen und das muss durchaus nicht schaden.
Aber in unserer Arbeitswelt werden Angst und Druck immer größer - darin liegt das eigentliche Risiko.
Meint
Thomas
Betroffene für Betroffene
http://www.depressionsliga.de