Man kann nur hoffen...

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Sonnenmann
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Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo zusammen,

ich möchte euch hier einfach mal meine Geschichte erzählen und hoffe ich kann damit ein paar Menschen hier im Forum und mir selbst, durch das niederschreiben, etwas helfen. Es wird ein langer Thread werden, dies vorweg, aber es ist eben auch eine verzwickte Geschichte.

Zunächst zu meiner Person, ich bin männlich, 33 Jahre alt und war selbst Betroffener. Ich habe in der Zeit meiner eigenen Depression hier im Forum sehr viel gelesen und es hat mir sehr dabei geholfen mich selbst besser zu verstehen und mit meiner eigenen Erkrankung fertig zu werden. Hierfür erstmal vielen Dank an alle hier! Das Ganze ist jetzt 2 Jahre her und ich habe gelernt mit der Krankheit zu leben und habe seit dieser Zeit auch keinen Rückfall mehr erlitten. Ich weiss dass man diese Krankheit nie los wird und immer Gefahr läuft wieder in dasselbe Fahrwasser zu geraten. Aber man kann lernen damit umzugehen. Ich war nie in Behandlung und habe mich wie viele andere immer dagegen gewehrt, daher habe ich vielleicht auch so viel Verständnis für Menschen die der Meinung sind stark genug zu sein es selbst zu schaffen.

Nun aber zu meiner Geschichte:

Ich habe vor einem halben Jahr eine sehr liebe Frau (24) im Internet kennengelernt und wir haben uns im Chat auf anhieb super verstanden, es war als ob wir unseren Seelenpartner endlich gefunden haben. Wir haben jeden Tag geschrieben und schon nach einer Woche hat Sie mir Ihre Leidensgeschichte erzählt und mir gestanden dass Sie seither schwere Depressionen hat. Sie war 3 Jahre mit einem Mann zusammen der Sie schlecht behandelt hat und Ihr nie das gegeben hat wonach Sie sich so sehr gesehnt hat. Ihr Selbstwertgefühl ist deswegen so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich habe Ihr immer gesagt dass ich anders bin und Sie sich bei mir wegen solcher Dinge überhaupt keine Sorgen machen müsse. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen was da alles vorgefallen ist in Ihrer Beziehung, ich denke Ihr versteht das. Nach 1 Monat haben wir uns das erste Mal getroffen und es war auch alles sehr schön und harmonisch zwischen uns. Sie hat sogar nach dem ersten Treffen direkt bei mir übernachtet, was ich eigentlich gar nicht erwartet habe, aber es war sehr schön. Wir wohnen 50 km voneinander entfernt und haben uns dann immer am Wochenende getroffen. Allerdings hat Sie mir nach dem ersten Treffen bereits eine SMS geschrieben dass Sie es sehr schön fand, aber Sie merkt dass Sie innerlich immer noch so blockiert ist und Angst hat dass Sie viel Zeit braucht und mich verletzt. Ich habe das sehr gut verstanden, denn Ihre vorige Beziehung war gerade mal seit 7 Monaten zu Ende. Trotzdem hatten wir beide die Hoffnung dass Ihr meine Nähe, Zuneigung und Zärtlichkeit helfen könnte Ihre ganzen negativen Gefühle zu bekämpfen.

Es war eine sehr schwierige Zeit für uns beide, denn eigentlich war Sie noch gar nicht bereit eine neue Beziehung einzugehen und Sie hat mir das auch immer geschrieben. Wir haben unter der Woche jeden Tag im Chat geschrieben, zwar mit Cam, aber nur geschrieben... Sie hat mir immer gesagt dass Sie nicht über all das reden kann und hat mich gebeten immer nur zu schreiben, weil Ihr das einfach leichter fällt. Ich konnte das sehr gut verstehen und so haben wir es dann auch immer gemacht. Allerdings war es an den Wochenenden dann doch immer sehr schwer für Sie. Sie kam immer zu mir und Sie hat auch immer gesagt, dass Ihr das nichts ausmachen würde. Aber Sie ist dann immer morgens wieder nach Hause gefahren und dann haben wir mittags wieder geschrieben, statt zusammen zu bleiben über´s Wochenende. Sie hat die Nähe einfach nicht ertragen, weil Sie mich zwar sehr mag und auch bei mir sein wollte, aber einfach keine Gefühle für mich zulassen konnte. Sie war einfach so blockiert innerlich und Sie hatte immer Angst davor mich zu verletzen und nicht gut genug für mich zu sein. Sie konnte sich einfach mir gegenüber nicht so verhalten wie Sie das in Beziehungen vorher immer getan hatte und das hat Sie innerlich noch mehr zerrissen. Wir waren auch ständig in Kontakt über SMS und über eMail oder Chat. Das war alles zu viel für Sie und Sie wollte das eigentlich alles nicht, aber irgendwie wollte Sie es doch. Ich konnte Sie immer verstehen, weil ich einfach wusste was in einem depressiven Menschen vorgeht. Jede Depression ist anders und jeder Mensch reagiert anders darauf und geht anders damit um. Aber ich denke doch dass sich gewisse Verhaltensmuster sehr ähnlich sind. Auf jeden Fall ging das so bis Weihnachten.

Da haben wir uns dann zum ersten Mal häufiger gesehen und Ihr wurde immer klarer dass Sie sich eigentlich schon wieder mitten in einer Beziehung befand, obwohl Sie das eigentlich noch gar nicht wollte. Ich habe Ihre Familie kennengelernt und ich habe mich mit allen auf Anhieb sehr gut verstanden. Das hat alles noch viel schwieriger und komplizierter für Sie gemacht. Es ist sehr schwer zu verstehen für jemanden der noch nie in einer depressiven Phase war, denn eigentlich sollte einen das alles glücklich machen und Sie hat es selbst nicht verstanden warum dieses Gefühl nicht eintreten konnte. Die negativen Gedanken und Gefühle in Ihr haben alles bestimmt und dadurch dass Sie nicht die Kraft hatte dagegen anzugehen ist Sie immer tiefer in den Strudel geraten. Trotz meiner Nähe, trotz meines Verständnisses und trotz meiner Liebe zu Ihr. Sie wusste dass ich in Sie verliebt bin und Sie hat mir dann Anfang Januar einen Brief geschrieben, dass Sie nicht mehr kann und Ihr Inneres einfach nicht zulässt sich in mich zu verlieben. Sie will mich nicht verletzen und mir nichts vorspielen, denn das wäre noch viel schlimmer für Sie. Ich wäre ein ganz toller Mensch und Sie dankt mir dafür dass ich Ihr gezeigt habe, dass es auch anders sein kann in einer Beziehung, aber Sie müsse Ihren Weg jetzt erstmal allein gehen um mit sich selbst klarzukommen. Ich habe Ihr immer gesagt dass, egal was auch passiert ich immer zu Ihr stehen werde und ich um Sie kämpfen werde. Ich habe hier im Forum die letzten Tage sehr viel gelesen und weiss, dass es vielen hier ähnlich geht. Die meisten sind allerdings schon viel länger in einer Beziehung und ich denke dann ist das alles auch viel schwerer zu begreifen für denjenigen. Auf jeden Fall habe ich Ihr immer noch SMS geschrieben und Sie hat auch immer geantwortet, was ja schonmal ein gutes Zeichen ist. Allerdings kann Sie mir auf die Frage, ob wir nochmal eine Chance haben wenn es Ihr besser geht keine Antwort geben. Sie weiss es nicht und Sie weiss ja auch nicht wann es Ihr wieder besser geht. Ich verstehe das alles sehr gut, nach wie vor, und ich werde auch weiterhin zu Ihr stehen, Sie hat auch gesagt dass Sie den Kontakt nicht abbrechen will. Aber die Ungewissheit darüber was sein wird und die Angst es könnte wirklich nichts mehr werden in Zukunft plagt einen doch sehr!

Aber Sie kann es einfach nicht sagen, weil Sie selbst nicht weiss was richtig und was falsch ist im Moment. Zwischenzeitlich konnte Sie sich auch öffnen mir gegenüber und hat meine Nähe auch sehr genossen. Aber dann kamen eben wieder diese negativen Gedanken in Ihr hoch und dadurch dass Sie mir nichts zurückgeben konnte von all dem was ich Ihr an Zärtlichkeiten und Zuneigung gegeben habe, hat Sie sich wieder von mir abgewandt. Ich habe Ihr in den letzten Tagen immer wieder geschrieben dass ich immer für Sie dasein werde und ich einfach hoffe Sie könne irgendwann mal offen mit mir über alles reden. Ich weiss dass Sie vertrauen zu mir hat, aber Sie kann nicht mal mit Ihren nächsten Verwandten über all das reden.

Die letzten 2 Wochen haben mich sehr viel Kraft gekostet und ich bewundere z.B. Schwester, die das jetzt seit 11 Wochen durchmacht. Kann ich nur meinen Hut ziehen! In unserer Situation kann man nichts erzwingen und man muss dem anderen einfach die Zeit lassen die er braucht. Ich habe mich jetzt vorerst damit abgefunden, denn es bringt einfach nichts immer wieder seine Hilfe anzubieten. Depressive Menschen müssen sich denke ich in erster Linie selbst helfen um Hilfe von aussen zulassen zu können. Oder Sie müssen es erst erfahren ganz weit unten zu sein um endlich zu erkennen dass es ohne Hilfe nicht mehr geht, so hart das auch klingen mag. Ich war während meiner depressiven Phase damals allein und habe mir nichts sehnlicher gewünscht als einen Menschen der mich einfach nur versteht. Aber wie soll man jemanden verstehen der selbst nicht weiss was er denken soll? Ich habe wirklich sehr viel Verständnis für diese Frau und Sie weiss das auch. Ich denke aber Sie weiss selbst nicht wie Sie sich verhalten soll mir gegenüber, denn so viel Verständnis hat Sie in Ihrem ganzen Leben noch nie von jemandem bekommen. Sie wehrt sich dagegen und will da allein durch, ich muss es so akzeptieren! So schwer mir das auch fällt! Es bringt nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen, denn man kann dadurch selbst sehr schnell mit runtergezogen werden. Ich habe zum Glück gelernt damit umzugehen und ich wünsche es jedem anderen auch der so sehr mit sich selbst zu kämpfen hat!

Ich habe letzte Woche noch einen Brief an Sie geschrieben und Sie hat eine SMS geschickt dass Sie Ihn gelesen hat, aber noch nicht antworten kann... NOCH nicht... Was so ein kleines Wort doch für grosse Hoffnungen in sich birgt! Ich werde auf jeden Fall immer für Sie da sein und Sie jetzt einfach mal Ihren eigenen Weg gehen lassen. Ich denke das ist im Moment das Beste für uns beide. Es ist so verdammt schwer und ich liebe diese Frau nach so kurzer Zeit schon so sehr, aber man darf sich als Angehöriger dabei niemals selbst vergessen! Gebt euch nicht auf!

Ich hoffe dass es Menschen hier gibt die mit der Geschichte und meinen Gedanken was anfangen können... In diesem Sinne...


Das Licht...



...in der Hoffnung das Dunkel etwas zu erleuchten!
Kimimela
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Registriert: 10. Jan 2011, 12:12

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Kimimela »

Hallo Sonnenmann,

man, man, man.... ich sitze hier und heule, wenn ich das lese und kann das alles sooo gut nachvollziehen was Du geschrieben hast!!!!!

Ich wünschte, mein Freund könnte das lesen und damit vielleicht verstehen, was auch in mir vorgeht...

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, so wie allen Anderen hier auch!

Ganz dicke Knuddler
Kim
Sonnenmann
Beiträge: 211
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Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Kim,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte! Ich kann Deine Geschichte auch so gut nachvollziehen! Es ist ein ständiges auf und ab... Sehr schwer damit umzugehen und nicht selbst daran zu zerbrechen!

Ich kann im Moment leider nichts anderes mehr tun als warten, denn ich will Sie nicht unter Druck setzen mit meinen SMS. Auch wenn ich nur schreibe "Ich denk an Dich" oder "Ich hoffe Du hattest einen schönen Tag"... Ich schreibe auch immer so dass Sie nicht antworten muss, in den meisten Fällen kommt auch immer eine Antwort. Gestern abend hat Sie aber wütend zurückgeschrieben dass Sie das so nicht mehr kann und ich akzeptieren soll dass Sie Ihren Weg allein gehen will. Ich akzeptiere es auch, aber die Ungewissheit zerreisst einen schier! Sie kann mir einfach nicht sagen ob es noch eine Zukunft für uns gibt.

Wenn Sie mir sagen bzw. schreiben würde dass es für uns beide keine Zukunft gibt müsste ich damit leben. Aber das sagt Sie ja auch nicht, Sie weiss es einfach nicht! Das lässt in mir die Hoffnung weiterleben und ich werde Sie nicht im Stich lassen!


Ich wünsche Dir auch alle Kraft der Welt und drück Dich auch mal ganz fest!


Das Licht...



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Blümli
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Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Sonnenmann
Beiträge: 211
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Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Blümli,

ich habe deine Geschichte auch gelesen und Sie gleichen sich schon sehr. Ich habe hierbei vielleicht den kleinen Vorteil, dass ich von Anfang an wusste worauf ich mich einlasse und Ihr denken und handeln aus Ihrer Sicht verstehen kann. Ich kann sicher nicht verstehen und wissen was genau in Ihr vorgeht, ich kann es nur vermuten. Aber ich kann verstehen dass es einen innerlich auffrisst wenn man einfach nicht die Kraft hat eine Beziehung zu führen.

Ein depressiver Mensch braucht all seine Kraft die er hat um seinen Alltag zu überstehen. Er will nicht dass irgendjemand mitbekommt oder ihm ansieht wie schlecht es ihm tatsächlich geht und das kostet so viel Kraft, dass er am Ende des Tages nur noch erschöpft ist und nur noch zum allernötigsten fähig. Ich spreche im Moment nur für mich und wie es bei mir damals gewesen ist. Ich war einfach nur noch froh wenn ich allein war, die "Maske" ablegen konnte und in meiner Traurigkeit und meiner inneren Leere abschalten konnte. Aber dadurch dass ich das alles so gut verstehen kann wird es leider auch nicht leichter, denn ich hätte mir in meiner schweren Zeit immer einen Menschen gewünscht der für mich da ist. Ich habe mich auch komplett zurückgezogen und das Arbeiten war einfach nur eine einzige Qual, aber ich musste es durchziehen und habe durch das Lesen von Fachliteratur und auch durch dieses Forum wieder zu mir selbst gefunden. Aber im nachhinein denke ich mir dass, wenn ich damals in einer Beziehung gewesen wäre, ich die Nähe vermutlich auch nicht ertragen hätte.

Man kann sich selbst nicht mehr leiden, das Selbstwertgefühl ist gleich null und man empfindet sich selbst für andere nur noch als Last, die man keinem Menschen zumuten möchte, so sehr einen ein Mensch auch liebt und immer wieder sagt dass man für einen da ist. Ich habe in deinem Thread auch den Beitrag von Antiope gelesen und das bringt es alles ziemlich genau auf den Punkt, ich kann seine Ausführungen sehr gut verstehen und nachvollziehen, einfach weil ich weiss wie sich ein Betroffener fühlen kann. Jeder fühlt anders, aber wie in meiner Geschichte schon erwähnt, ich denke gewisse Muster ähneln sich sehr.

Ich lasse mein Licht nur leuchten, was anderes kann ich nicht machen und ich danke Dir für Deinen Beitrag. Dass das Wort "lassen" für Dich zum Schlüsselwort geworden ist, ist genau der richtige Weg. Aber man sollte dennoch zeigen dass man da ist und hier die richtige Balance finden, das ist sehr schwer.


Ich wünsche auch Dir ganz viel Kraft und verliere nie die Hoffnung!

Das Licht...



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Schwester70
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Registriert: 3. Dez 2010, 14:14

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Licht!

Bei Deinem Namen musste ich etwas wehmütig lächeln,LICHT.....wir warten hier alle auf ein Licht am Ende des Tunnels!

Und jetzt kommst Du und versuchst uns zu helfen.Finde ich toll!
Obwohl Du selber in dieser Situation bist und Hilfe suchst!

Deine Zeilen haben mich sehr berührt und nachdenklich gemacht!
Ich schreibe Dir mal ausführlicher,wenn ich Zeit habe.
Warte jetzt auf einen Anruf von ihm und dann muss ich zur Nachtschicht!


Auf alle Fälle lese ich erstmal bei Dir weiter,Du schreibst sehr gut und verständlich!Danke für Deine Gedanken hier....


Viele Grüsse Schwester70
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Schwester,

ich freue mich sehr dass Du mir hier schreibst, weil ich deinen Thread gelesen habe und Dir erstmal meinen grössten Respekt aussprechen will! Es ist sehr schwer was Du durchmachst und es erfordert verdammt viel Kraft! Das Licht am Ende Tunnels, ja das würde uns schon sehr helfen wenn wir es wenigstens stecknadelgross nur erahnen könnten...

Ich bin mittlerweile seit 2 Jahren raus aus dem Loch und kann mich auch in die Situation eines Depressiven besser hineinversetzen, aber auf der anderen Seite zu stehen wie Du und die anderen Angehörigen hier ist auch für mich eine völlig neue Situation. Es hilft einfach sehr sich mit "Leidensgenossen" auszutauschen und ich freue mich sehr, dass Du mir auch noch etwas ausführlicher schreiben willst, hierfür schonmal vielen Dank!

Ich hoffe dass ich euch hier mit meinen Erfahrungen und Gedanken auch ein wenig helfen kann. Mir hilft das Schreiben sehr um meinen Kopf frei zu bekommen und nicht ständig an Sie denken zu müssen... Und ich freue mich dass es gut verständlich für Dich ist...

Ich hoffe er hat sich noch bei Dir gemeldet und Ihr hattet ein angenehmes Gespräch.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und drück Dich mal ganz fest!

Ich hoffe bis bald und viele Grüße...

Das Licht...



...in der Hoffnung das Dunkel etwas zu erleuchten!
Sognami
Beiträge: 14
Registriert: 19. Okt 2010, 23:58

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sognami »

Hallo Licht, ich erkenne mich, wie viele hier, in der Geschichte 100% wieder.

Es ist interessant es auch mal aus der Sicht eines schon "depressiven gewesenen" zu sehen.

Nur verstehe ich nicht was der richtige Weg ist, bei mir hab ich gemerkt das wenn ich mich melde, ich immer sofort eine Antwort bekomme und ich glaub das es ihr gut tut. Ansonsten kommt nix, ueberfodere ich sie damit wenn ich ihr oft schreibe? Und wenn ich ihr nicht schreibe, empfindet sie es wie als ob ich nichts mehr von ihr wissen will oder als Erleichterung??? Und wenn sie die Depression ueberwunden hat, sind dann ihre Gefuehle von heut auf morgen wieder da?


Vielen Dank fuer die Antworten.

Denkt dran: Auf regen folgt irgendwann immer die Sonne
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Sognami,

auch in deiner Geschichte habe ich mich sofort wiedererkannt. Es ist einfach so unbegreiflich wie jemand Tage zuvor noch sagt dass er Dich liebt und plötzlich soll das alles vorbei sein und die Gefühle sind verflogen. Aber glaube mir, das ist nicht der Fall! Sie kann es einfach nicht ertragen dass Sie die Gefühle für Dich nicht zulassen kann. Ihr Inneres ist so voll von negativen Gedanken und Gefühlen, gerade wenn Du sagst Ihre Depression wurde vermutlich durch den Missbrauch ausgelöst, dass Sie keinerlei positive Gefühle mehr empfinden kann in der depressiven Phase. Und dadurch dass Sie sich trennt will Sie euch beide vor noch mehr unheil beschützen. Es ist so schwer zu verstehen, ich weiss!

Was der richtige Weg ist kann ich Dir leider auch nicht genau sagen, jeder Depressive denkt und fühlt anders. Es tut Ihr auf jeden Fall gut dass Du Ihr schreibst und daran dass Sie auch immer zurückschreibt kannst Du ja erkennen, dass Du Ihr auf keinen Fall egal bist! Sie wird von sich aus aber auch nicht schreiben, denn Sie weiss dass Sie Dich unendlich verletzt hat und das kann Sie sich selbst nicht verzeihen. Aber das mit dem Schreiben ist so eine Sache... Ich habe jetzt gestern zum ersten Mal nicht geschrieben und von Ihr kam auch nichts, was mir aber klar war. Ich denke man darf es nicht übertreiben, aber trotzdem immer wieder zum Ausdruck bringen dass man da ist und an denjenigen denkt. Ich weiss ja jetzt nicht wie Du "oft schreiben" definierst? Es ist auf jeden Fall eine Erleichterung für Sie, wenn Du keine Fragen stellst. Ein Depressiver fühlt sich dadurch sofort unter Druck gesetzt und das ist auf keinen Fall ratsam. Ein "Wie geht´s Dir?" ist aber natürlich in Ordnung.

Ob Ihre Gefühle von heut auf morgen wieder da sind wenn Sie die Depression überwunden hat, das ist für uns alle hier wahrscheinlich die Frage aller Fragen. Sie weiss es selbst nicht, Sie weiss nicht was Ihr Inneres Ihr sagt wenn es Ihr wieder besser geht. Das ist auf jeden Fall das was meine Freundin mir immer schreibt. Sie weiss nicht was in paar Monaten ist, Sie weiss ja nicht mal wann´s Ihr wieder besser geht. Wie Du schonmal sehr treffend geschrieben hast, es ist ein Kampf gegen das Ungewisse! Wenn Du Sie liebst, dann kämpfe um deine Liebe! Du siehst bei mir wird schon von Monaten gesprochen, ich muss mich damit abfinden. Es muss allerdings jeder selbst wissen inwieweit er dazu bereit ist und ob er das durchhält.

Lass Dich aber bitte nicht in diesen Strudel mit hineinziehen, denn Du hast ja auch schon geschrieben dass Du das Gefühl hast selbst depressiv zu werden. Du darfst das alles auf keinen Fall auf Dich projezieren, es hat mit Dir im Prinzip überhaupt nichts zu tun. Vielleicht kannst Du ja ansatzweise verstehen was in einem depressiven Menschen vorgeht wenn Du das Buch gelesen hast, ich habe gesehen Du hast es ja bestellt.

Ich hoffe ich konnte Dir ein kleines bisschen helfen mit meinen Gedanken... Wenn Du noch mehr Fragen hast dann immer raus damit! Ich werde immer versuchen so gut ich kann zu antworten. Leider gibt es in unserer Situation auf viele Fragen keine Antworten, aber die Hoffnung gibt es immer und die sollten wir nie verlieren!

Viele Grüsse

Das Licht...



...in der Hoffnung das Dunkel etwas zu erleuchten!
Schwester70
Beiträge: 1131
Registriert: 3. Dez 2010, 14:14

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Schwester70 »

Hallo lieber Sonnenmann!

Habe heute wieder Deine Texte gelesen und es ist lieb wie Du alle Fragen beantwortest!

Ich habe eigentlich erstmal nur eine Frage.
Wie hast Du es geschafft ohne Hilfe Dich da rauszuziehen und wie lange hat es gedauert????

Denn mein Freund lehnt auch alle Hilfe ab und will es allein schaffen....
Bin bisher skeptisch das er es schafft,aber Du hast es geschafft!
Das gibt mir Anlass zu hoffen!!!!


Im nachhinein weiss ich selber nicht mehr wie ich die 11 Wochen bisher geschafft habe,aber ich habe es für meine grosse Liebe getan!
Wie Du gelesen hast,ist das aber an mir nicht spurlos vorbei gegangen.Leider,habe ich es nicht geschafft auf mich aufzupassen!

Gut,ich habe mir Hilfe gesucht und die Tabletten (früh 1/2)helfen mir und am Donnerstag gehe ich zur Psychologin.Das ist auch nochmal ein Schritt,das ich da wieder rauskomme.
Durch diese "Erfahrungen",kann ich mir etwas vorstellen wie ein Depressiver sich fühlt,aber das ist sicher noch extremer!


Ich hänge wahrscheinlich noch in der "Anfangsphase",aber ich denke da komm ich bald raus,mit professioneller Hilfe auf alle Fälle!


Es tut mir leid,das Du als Betroffener nun auf der Seite der Angehörigen "gelandet" bist!
Das ist sicher genauso schwer,weil Du weisst was in ihr vorgeht!
Keiner von uns will hier sein,weder bei den Betroffenen noch bei den Angehörigen.....


Aber das "Schicksal" hat es so gewollt und ich denke,wenn man den Partner liebt,sollte man kämpfen,solange es geht!



Du bist seit 2 Jahren raus aus der Krise,das freut mich für Dich!Es ist schön zu lesen,das es auch positive Entwicklungen gibt!


Muss gleich los auf Arbeit,wollte mich aber kurz melden.
Ich freue mich auf Deine nächsten Zeilen!


Ich drück Dich auch mal und danke.....

Schwester70
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Sognami
Beiträge: 14
Registriert: 19. Okt 2010, 23:58

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sognami »

Danke Licht fuer deine Antwort.

Heute ist etwas seltsames passiert, Sie hat mir geschrieben von sich aus! Sie fragte was ich mache und das sie gerade lernt. Seltsam ich hatte mir erst heut vorgenommen mich nicht mehr zu melden und nun das, es freut mich aber es macht micht zugleich auch wieder durcheinander. Ist das nur ein guter Tag von Ihr? Langeweile? wie soll ich das denn deuten? Ich bin voellig konfus.



Ich hab das Buch gelesen und trotzdem ist es schwer sich da hinein zu versetzen, ich finde supermutig von dir Licht das hier so preiszugeben und unheimlich wichtig

Ich selber glaube einfach gute und schlechte Tage zu haben, es ist immer abwechselnd, mal gehts mir gut und denke das ist die Krankheit, dann wieder denke ich ich bin nicht gut genug fuer Sie.

Aber um mich gehts ja nicht sondern um Sie
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo liebe Schwester,

zunächst einmal freue ich mich für Dich dass dein Freund heute über 2 Stunden bei Dir war. Ich würde alles dafür geben wenn Sie nur ein paar Minuten bei mir wäre. Ich kenne es nur allzu gut wenn ich gesagt habe "Ich hab Dich lieb" und es kam nichts zurück. Das schmerzt sehr, auch wenn es immerhin ein "Ich weiss" ist bei Dir. Aber es birgt dennoch Hoffnung in sich, ich weiss es und daran musst Du Dich festhalten!

Kurz zu mir, ich habe Ihr heute mittag eine SMS geschrieben dass ich Sie loslassen werde, Sie Ihren eigenen Weg gehen lassen werde, aber ab und zu einfach nur wissen möchte wie es Ihr geht. Darauf kam erstmal nichts. Am frühen abend habe ich Ihr nochmal geschrieben, dass ich ständig an Sie denken muss und es mir Leid tut, aber ich bin nunmal ein sehr emotionaler Mensch und ich will einfach nur wissen ob es Ihr gut geht. Ein kurzes "Es geht mir OK" kam immerhin zurück. Besser als nichts, damit muss ich mich momentan abfinden!

Nun aber zu Deiner Frage liebe Schwester, bei mir hat es insgesamt ein gutes Jahr gedauert bis ich mich da wieder rausgezogen hatte. Aber es ist nicht so einfach und pauschal zu beantworten, das weisst Du auch... Es kommt immer auf den Menschen an, auf seine Vorgeschichte, den Auslöser der Depression, auf seine psychische Stärke, und und und... Es ist eine sehr komplizierte und sehr vielschichtige Krankheit. Ich denke nicht dass ich in einer schweren Depression gefangen war, es war wohl eher eine mittlere Depression in meinem Fall. Ich schreibe hier immer ganz bewusst dass ich nur von mir selbst ausgehen kann, denn ich denke bei jedem depressiv Erkrankten hat es ganz bestimmte Gründe, warum es so gekommen ist.

Diese Gründe bzw. traumatischen Ereignisse in seinem Leben muss man sich selbst erstmal eingestehen bevor man sich überhaupt mit sich selbst auseinandersetzen kann. Es müssen auch gar keine traumatischen Ereignisse sein, die einen so weit gebracht haben, bei mir war es aber der Fall. Mir waren diese Ereignisse immer im Unterbewusstsein, aber tatsächlich habe ich immer versucht sie zu verdrängen. Bei mir waren diese Ereignisse in meiner Kindheit und ich war immer der Meinung dass mich das in meiner Persönlichkeit nur noch viel Stärker gemacht hat als ich ohnehin schon bin. Aber irgendwann hält selbst die stärkste Psyche dem emotionalen Druck nicht mehr Stand, das war der Zeitpunkt meines Einbruchs. Beruflich war ich auch sehr unzufrieden mit meiner Situation und die "lieben Kollegen" haben dann noch Ihr Übriges dazu beigetragen. Ich muss hier jetzt leider so weit ausholen, damit Du es vielleicht etwas besser verstehen kannst. Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch, der jedem gerne hilft. Allerdings gibt es in der heutigen Gesellschaft immer mehr Leute die diese Hilfsbereitschaft nur allzu gerne ausnutzen und sich daraus auch noch einen eigenen Vorteil verschaffen, sprich die Lorbeeren ernten, die einem eigentlich selbst zustehen. Ich brauche diese Lorbeeren nicht, mir ist genug zu wissen was ich selbst kann, ich muss es keinem Beweisen. Aber mich ärgern diese Menschen einfach sehr, die sich dann auch noch selbst beweihräuchern wie gut Sie doch eigentlich sind. Man stellt im Prinzip alles in Frage und bei mir war es so dass ich mich irgendwann gefragt habe warum ich mir diesen ganzen Stress überhaupt noch antue, wenn ich am Ende doch sowieso immer nur der A..... bin.

Was ich damit im Grunde nur zum Ausdruck bringen will ist, dass es sehr viele Faktoren sein können oder sind, die einen Menschen in eine Depression abrutschen lassen. Diese ganzen Gründe habe ich versucht für mich selbst zu erkennen, allerdings konnte ich das auch erst nach dem Lesen einiger Websites, Bücher und Fachliteratur über Depressionen. Mir war recht schnell klar was mit mir los war und dass ich mich in einer Depression befand, weil es in meiner Familie bereits tragische Vorgeschichten gab. Aber sich das selbst einzugestehen ist die Voraussetzung dafür, sich selbst wieder davon befreien zu können. Und das ist das Schwierigste daran. Man hält sich selbst für einen mental so starken Menschen, dass man es sich selbst nicht eingestehen will. Ich kenne das Umfeld deines Freundes nicht, seine Vorgeschichte, Gründe usw. Ich kann dazu leider nichts sagen, bezüglich seines speziellen Falles, weil es eben sehr kompliziert ist und auch deswegen bei jedem Depressiven anders ist. Die Grundmuster sind sicherlich die gleichen, das Verhalten und das Denken betreffend, aber eben nur die Grundmuster.

In meinem Kopf war der Gedanke so tief verankert, dass ich an meiner Situation ja selbst Schuld bin und ich mich dadurch quasi selbst abgestempelt habe. Diesen Gedanken loszuwerden war für mich der erste entscheidende Schritt raus aus dem Loch. Es gab in meinem Leben sehr viele Menschen die mir übel mitgespielt haben und die haben im Prinzip mein Selbstwertgefühl mit Füssen getreten. Aber ich bin stärker und seitdem ich selbst da rausgekommen bin stärker als jemals zuvor. Man neigt als depressiver dazu sich für alles selbst die Schuld zu geben, aber das habe ich mir abgewöhnt. Ich hole hier jetzt sehr weit aus, ich weiss, aber ich hoffe einfach dass es zu Deinem Verständnis etwas beitragen kann Schwester. Es ist eine sehr komplizierte Angelegenheit den ganzen Ursachen auf den Grund zu gehen, ich möchte es Dir einfach an meinem Beispiel versuchen zu verdeutlichen. Du merkst ich habe heute überhaupt kein Problem darüber zu schreiben, denn ich denke dass ich diese Erfahrungen weitergeben sollte an Menschen die dadurch vielleicht etwas mitnehmen können für Ihre eigene Situation.

Dass Du selbst sehr darunter Leidest habe ich in deinem Thread natürlich schon gelesen und es ist völlig normal dass einen das sehr mitnimmt und es tut mir wahnsinnig Leid. Du wirst da sicherlich bald wieder rauskommen, denn bei Dir liegen wahrscheinlich keine traumatischen Ereignisse vor die tief in die Psyche gehen, Du bist jetzt einfach in diesen Strudel mit hineingeraten. Ich kann das nicht wissen, ich kann das hier nur vermuten Schwester. Natürlich nimmt Dich das alles sehr mit, aber wie Du schon geschrieben hast, bei einem "wirklich Depressiven" ist das alles noch viel extremer.

Ich will es dabei erstmal belassen, aber ich bin selbstverständlich weiterhin für jegliche Fragen offen. Eines noch, ich glaube auch an Schicksal und ich weiss dass es so sein sollte dass ich diese Frau kennengelernt habe, auch wenn es eigentlich noch viel zu früh für Sie war eine neue Beziehung einzugehen. Ich werde um Sie und vor allem für Sie kämpfen! Denn es ist nie umsonst für die wahre Liebe zu kämpfen!

Ich drück Dich ganz fest liebe Schwester und hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick in meine Geschichte geben!


Viele liebe Grüsse

Das Licht...



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Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Sognami,

zunächst einmal möchte ich Dir sagen dass ich Dich durch meine Antworten nicht verwirren möchte, ich schreibe hier immer wieder dass jeder Depressive anders ist. Dass Sie Dir heute von sich aus geschrieben hat ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen aus meiner Sicht. Aber dass ist nur meine Sichtweise, was in Ihr vorgeht kann Sie nur selbst wissen.

Ich sehe es auf jeden Fall als positiv an und Sie denkt bestimmt sehr oft an Dich. Ich bin momentan in genau der gleichen Situation wie Du auch und ich weiss manchmal auch nicht mehr was ich noch denken soll, obwohl ich mich in Ihre Situation eigentlich gut hineinversetzen kann. Jeder hat mal gute und mal schlechte Tage, das ist denke ich bei jedem Menschen völlig normal. Aber bitte denke Du jetzt nicht dass Du nicht gut genug für Sie wärst, lass Dich da nicht mit hineinziehen - leicht gesagt ich weiss!

Es ist sehr schwer sich in Gefühlswelten hineinzuversetzen nur durch das Lesen eines Buches. Meiner Meinung nach ist es nur bedingt möglich, aber es kann helfen zu versuchen es besser verstehen zu können. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Du Dich fühlst, aber vergiss bitte nie dass Du nichts für Ihre Situation kannst und Ihr im Moment auch nicht wirklich helfen kannst. Die Hilflosigkeit zerreisst einen, ich weiss das! Aber Du hast sicher meine anderen Ausführungen auch schon gelesen und man kann nur zeigen dass man da ist und Sie nicht im Stich lässt.

Ich danke Dir dass Du es als mutig ansiehst was ich hier schreibe und ich freue mich dass es wichtig für Dich ist. Es geht natürlich um Sie, aber es geht auch um Dich Sognami! Es ist auch für uns sehr schwer und Du darfst Dich selbst bei all dem Schmerz und der Hilflosigkeit nie vergessen! Ich bin weiterhin immer da und würde mich freuen wieder von Dir zu hören.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft weiterhin und viele Grüsse


Das Licht...



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Schwester70
Beiträge: 1131
Registriert: 3. Dez 2010, 14:14

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Schwester70 »

Lieber Sonnenmann!

Danke,Du hast Dir wirklich ganz viel Mühe gegeben mir meine Frage zu beantworten!

Und ich habe sehr viel mitnehmen können,für ein besseres Verständnis dieser Krankheit!


Deine Sichtweise bzw.Dein Erlebtes helfen mir ihn etwas besser zu verstehen bzw.zu verstehen,was in ihm vorgeht!


Du hast bald ein Jahr gebraucht um Dich da selber rauszuholen,eine verdammt lange Zeit.
Ich hoffe das es bei meinem Freund nicht ganz so lange dauert,denn ich befürchte,irgendwann ist meine Kraft auch mal am Ende!?

Bei ihm spielt die Arbeit auch eine grosse Rolle,wie bei Dir ,so ähnlich.
Er ist auch ein Herzensguter Mensch und hat sich schon oft ausnutzen lassen und sich für andere den Ars...aufgerissen(Tschuldigung,aber ist so).

Und was kam zurück??????NICHTS.....

Er gibt sich auch sehr viel Mühe auf Arbeit und versucht etwas zu bewegen,aber andere werfen ihm Steine in den Weg oder sammeln die Lorbeeren ein.Also wie bei Dir...

Dann die 18 jährige Tochter,wo nichts klappt usw.

Er kennt seine "Baustellen",warum es ihm so schlecht geht und ich denke,er weiss bzw.er hat es ja auch schon zugegeben das er eine Depression hat.
Diesen Schritt hat er schon gemacht,den Rest kann nur die Zeit bringen.


Und ich hoffe darauf,denn er ist die Liebe meines Lebens!

Und nur weil er krank ist,gebe ich nicht auf!


Du liebst Deine Freundin auch sehr,das merkt man in Deinen Berichten.Auch wenn es wahrscheinlich zu zeitig war für Sie,mit einer neuen Beziehung,denke ich aber das es ihr hilft,das Du weiter für sie da bist....


Und wir werden sehen,wie sich alles entwickelt,wir können es leider nicht beeinflussen,nur warten.........


Es hat mir auch sehr geholfen,das Du so ehrlich warst und zugegeben hast,das Du wahrscheinlich auch keine Beziehung in dieser Phase hättest führen können.



Wie geht es Dir heute?Wenn Du mal Zeit hast,erzähl mal was Du machst um nicht wieder in so eine Phase reinzurutschen.


Ich drück Dich und vielen Dank für Deine lieben Zeilen.Ich habe sie heute schon mehrfach gelesen.
Es ist schön,das Du den Weg hierher gefunden hast....

Liebe Grüsse Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo liebe Schwester,

es freut mich sehr dass ich Dir mit meiner Antwort zu einem besseren Verständnis dieser Krankheit verhelfen konnte, auch wenn es sicherlich nur ein sehr kleiner Ausschnitt war. Ich muss aber noch dazu sagen dass ich zwar ein Jahr gebraucht habe bis ich da komplett draussen war, aber Besserung trat nach des Erkennens und der Umstellung meiner eigenen Denkweise schon früher ein. Es dauert einfach sehr lange bis die "Wunde" ausgeheilt ist und ich mich selbst wieder als stabil angesehen habe.

Kurz zu mir, heute vormittag habe ich Ihr einen Brief geschrieben in dem ich Sie gebeten habe mir wenigstens einen Erklärungsversuch zu geben, weil ich mich jetzt seit 2 Wochen quäle, kaum noch schlafen und essen kann und mich diese Ungewissheit fertig macht. Wir haben dann ein paar SMS und MMS hin- und hergeschrieben in denen Sie mir gestanden hat dass Sie sich einfach nicht in mich verlieben kann und Sie das Gefühl hat ich sei einfach nicht der Richtige für Sie. Es waren Gefühle für mich vorhanden, aber dadurch dass es zu einer Beziehung geworden ist, alles viel zu intensiv für Sie war und durch die Depression sind diese Gefühle in Ihr wieder kaputt gegangen. Ich wollte von Ihr wissen warum Sie mir das dann nicht schon früher gesagt hat und mich jetzt über 2 Wochen in der Luft hängen lassen hat. Sie wusste einfach nicht was richtig oder falsch ist, Sie wusste nicht ob es nochmal eine Chance geben könnte. Ich wusste dass es Ihr im Moment wieder etwas besser ging, denn unter anderen Umständen hätte Sie sofort wieder abgeblockt. Ich weiss dass Sie sich diese Entscheidung selbst sehr schwer gemacht hat, aber ich weiss trotzdem dass Sie auch stärkere Gefühle für mich hatte und vielleicht auch irgendwann wieder haben wird. Im Moment kann Sie einfach nicht mehr und ich muss das jetzt akzeptieren. Es ist zwar momentan sehr, sehr schwer für mich aber, es hört sich vielleicht komisch an, auch ein sehr erleichterndes Gefühl im Moment. Ich weiss jetzt wenigstens woran ich bin, auch wenn ich Sie so sehr liebe. Ich habe Ihr für die offenen und klärenden Worte gedankt und Ihr geschrieben, dass ich mich in ein paar Wochen mal bei Ihr melden werde, weil ich Sie trotzallem sehr gern habe und einfach wissen möchte wie es Ihr geht. Ich hab Ihr noch geschrieben dass ich trotzdem an Sie denke und Sie nicht vergessen werde. Ich denke im Moment ist das für uns beide die beste Lösung, wenn auch eine sehr harte! Sie braucht jetzt einfach Ihre Zeit in der Sie auch im Kopf wirklich alleine und frei ist um da rauszukommen und das kann ich verstehen. Für Dich hört sich das jetzt sehr heftig an, aber ich kann Ihr im Moment nicht anders helfen und muss Sie gehen lassen. Es gibt einen sehr weisen Spruch, den ich für sehr wahr halte:

Was Du liebst lass frei; kommt es zu Dir zurück gehört es Dir - für immer!

Ich werde euch hier im Forum aber trotzdem erhalten bleiben, denn solange es euch hilft was ich hier schreibe werde ich das weiterhin gerne tun. Ich möchte auch weiterhin wissen wie es euch geht, denn ich habe auch sehr viel mitgenommen in den letzten Wochen und möchte gerne auch etwas zurückgeben wenn euch das hilft.

Bei deinem Freund scheint der Auslöser recht ähnlich gelagert zu sein wie bei mir damals. Ich kenne es nur allzu gut etwas bewegen zu wollen im Betrieb und es werden einem ständig nur Steine in den Weg gelegt. Es kann auch noch heftiger sein, nämlich wenn man wegen seines Engagements auch noch verachtet wird von den Kollegen und als A....kriecher abgestempelt wird. Alles schon erlebt und im Prinzip unfassbar, aber so war das bei mir auch. Sogar von Vorgesetzten, denen ein gewisses Engagement eigentlich willkommen sein sollte. Ich wurde in meine Schranken gewiesen obwohl meine Arbeitsweise viel effektiver war, aber so wird das ja schon immer gemacht und so bleibt´s auch. Solche Dinge sind für emotionale Menschen sehr schwer zu verarbeiten, jedenfalls war das bei mir immer so, weil ich diese Engstirnigkeit einfach nicht ertragen kann. Ich habe immer wieder versucht dagegen anzugehen aber irgendwann gibt man einfach auf, wenn man eigentlich gegen eine Wand redet und da kam dann bei mir irgendwann der Punkt der Resignation und am Ende stand dann die Depression. Ich habe mich durch diese Menschen so weit runtergezogen, weil ich eigentlich sehr gebildet bin und auch eine gute Ausbildung (staatl. gepr. Betriebswirt) erfolgreich hinter mich gebracht habe, aber mir von jemand der eigentlich vom Bildungsstand weit hinter mir steht immer sagen lassen musste was richtig und was falsch ist. Wenn das in einer anständigen Art und Weise passiert ist da nichts gegen zu sagen, Vorgesetzter bleibt Vorgesetzter, aber wenn man sich als gebildeter Mensch wie der letzt A.... behandeln lassen muss von jemandem dem es eigentlich nicht mal zusteht, dann geht einem das irgendwann an die Substanz. Ich wollte meinen Job wechseln, aber mitten in der Wirtschaftskrise damals war das einfach nicht möglich. Ich musste mich damit abfinden und habe dann irgendwann angefangen umzudenken. Ich bin eigentlich ein sehr motivierter Mensch bei der Arbeit, aber dadurch dass es alles nichts brachte und ich mich eigentlich nur selbst daran aufgerieben habe, gab ich einfach auf und machte nur noch Dienst nach Vorschrift. Dadurch bin ich natürlich immer weiter in die Depression abgerutscht und musste etwas dagegen tun.

Ich habe mich daraufhin sehr sorgfältig in dieses Thema eingelesen und für mich selbst erkannt dass ich nichts für diese ganze Situation kann, es sind die Vorgesetzten, es sind die anderen, es liegt nicht an mir. Du denkst jetzt vielleicht man kann es immer auf die anderen schieben, das ist immer der einfachste Weg. Für die meisten ist es vielleicht so, aber ich habe für mich mit dieser Denkweise einen Schalter in meinem Kopf umgelegt und von da an ging es langsam wieder bergauf. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, ich denke "kalte", egoistische Menschen trifft diese Krankheit nur sehr selten, weil Sie sich über solche Dinge wahrscheinlich überhaupt keine Gedanken machen. Ich habe mir mein ganzes Leben lang schon immer sehr viele Gedanken über alle möglichen Dinge gemacht. Aber ich konnte das alles immer für mich verarbeiten, bis zum Zeitpunkt meiner Depression und ich habe nicht wirklich verstanden warum es mich auf einmal so runtergezogen hat. Ich habe es hauptsächlich durch das Umstellen meiner Denkweise geschafft, aber ich denke das ist nicht so einfach wie es sich anhört, denn es spielen dabei so unendlich viele Faktoren eine Rolle. Ich lass mich einfach nicht mehr von anderen Menschen runterziehen, wobei ich mich schon immer gewehrt habe und keineswegs ein Ja-Sager war der es jedem Recht machen wollte. Aber dieser Ignoranz im Betrieb bin ich einfach machtlos gegenübergestanden.

Ich hoffe ich konnte Dir nochmals einen weiteren kleinen Einblick geben und hoffe dein Freund erkennt für sich selbst den richtigen Weg. Er kann es leider nur selber! Und wie gesagt, ich werde hier auf jeden Fall weiterlesen und auch weiterhin gerne antworten.

Ich drück Dich auch mal ganz fest und wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft! Es freut mich sehr dass Dir meine Zeilen so helfen!

Ganz liebe Grüsse


Das Licht...



...in der Hoffnung das Dunkel etwas zu erleuchten!
Blümli
Beiträge: 782
Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Schwester70
Beiträge: 1131
Registriert: 3. Dez 2010, 14:14

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Schwester70 »

Lieber Sonnenmann!


Bin sehr traurig über Deine Zeilen,mir tut das für Dich/Euch so leid.....

Ich verstehe Deine Beweggründe!

Trotzdem nimmt mich das jetzt etwas mit und ich antworte Dir mal mit mehr Zeit,denn jetzt gehe ich schlafen.


Danke übrigens für Deine ausführliche Antwort,muss ich in Ruhe nochmal lesen!


Ich drück Dich mal und bin froh,das Du bei uns bleibst.....



Ganz liebe Grüsse Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo liebes Blümli,

erstmal vielen Dank für Dein Mitgefühl und deine lieben Worte, ich freue mich sehr dass ich Dir mit meinen Gedanken etwas helfen kann. Ich hatte vorhin schon geantwortet, aber leider ist wohl der Server des Forums abgestürzt und mein Post verloren gegangen. Ich versuche das alles jetzt nochmal zusammen zu bekommen, also auf ein Neues...

Es ist in der Tat sehr schwer die richtige Balance zwischen "lassen" und "dasein" zu finden. Du kannst es eigentlich nicht richtig oder falsch machen, denn auch in der Depression hat man gute und schlechte Phasen. Wenn Du in einer guten Phase schreibst freut es denjenigen sicher dass Du ihm schreibst und wahrscheinlich kommt sogar eine Antwort. In einer schlechten Phase nimmt derjenige deine Nachricht zur Kenntnis aber er ist in dem Moment gar nicht in der Lage sich darüber zu freuen, weil er eigentlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Er wird Dir in diesen Momenten auch nicht zurückschreiben, er weiss wahrscheinlich gar nicht was er jetzt schreiben soll oder hat evtl. Angst davor etwas falsches zu schreiben. Ich habe ja eigentlich immer eine Antwort bekommen und wenn diese ziemlich kurz und unpersönlich war wusste ich dass es Ihr im Moment wieder schlechter geht. Wie Du das selbst verlagerst kannst Du leider nur allein herausfinden, aber ich denke nicht dass man Druck dadurch aufbaut wenn man einfach nur zeigt dass man da ist.

Dass Sie jetzt Zeit für sich allein braucht und auch im Kopf allein und frei sein muss um da rauszukommen ist folgendermassen zu verstehen. In unserem bzw. Ihrem Fall ist das alles etwas anders als in einer bestehenden Beziehung, ich will es Dir versuchen zu erläutern. Ich denke dass es einen Unterschied macht, ob die Depression während einer Beziehung auftritt oder ob die Depression zu Beginn der Beziehung bereits besteht. In einer bestehenden Beziehung ist eine ganz andere Vertrauensbasis vorhanden und die ist sehr wichtig für beide denke ich. Ich wusste von Anfang an was los war und wusste auch dass Sie eigentlich noch gar nicht bereit etwas Neues einzugehen, ich hatte gehofft ich könnte Sie unterstützen und wir könnten das gemeinsam schaffen Ihr da rauszuhelfen, eben weil ich das alles sehr gut verstehen kann. Aber Ihr Inneres war einfach noch so voll von negativen Gedanken und Gefühlen, dass Sie meine Nähe und Zuneigung irgendwann nur noch erdrückt hat und es hat Sie einfach innerlich aufgefressen dass Sie mir nicht das zurückgeben kann was ich Ihr gegeben habe. Man kann also nicht pauschal sagen es ist besser jemanden allein zu lassen oder nicht. Das muss jeder für sich selbst rausfinden was demjenigen gut tut. Sie will jetzt allein sein und ich muss Sie jetzt allein lassen, so schwer mir das auch fällt! Aber es hilft sicher auch zu wissen dass jemand da ist und ich habe Ihr auch nochmal geschrieben dass ich immer für Sie da sein werde und an Sie denke!

So ich hoffe ich hab´s nochmal zusammen bekommen, ich denke schon. Dabei will ich es jetzt auch erstmal belassen und vielleicht hilft es Dir ja wieder ein kleines Stückchen weiter.

Ich drück Dich mal ganz fest liebes Blümli!

Liebe Grüsse


Das Licht...



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Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo liebe Schwester,

auch Dir vielen Dank für Dein Mitgefühl, ich denke Du kannst Dir vorstellen wie schwer diese Entscheidung ist und ich weiss dass Sie sich auch den Kopf darüber zerbrochen hat. Aber im Moment ist es einfach die beste Lösung für uns beide. Ich bin zwar sehr traurig, aber dennoch auch etwas erleichtert. Diese Ungewissheit hat doch sehr an mir genagt. Ich werde mich in ein paar Wochen mal wieder bei Ihr melden und mich erkundigen wie es Ihr geht.

Ich hoffe Du hast gut geschlafen und meine vorige Antwort konnte Dir wieder etwas mehr Verständnis über die Denkweise eines Depressiven vermitteln.

Ich drück Dich auch mal ganz fest und schick Dir mal ein Bündel Energie!

Liebe Grüsse


Das Licht...



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Sognami
Beiträge: 14
Registriert: 19. Okt 2010, 23:58

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sognami »

Hallo Licht,

ich brauch jetzt einen definitiven Rat. Ich habe keine Ahnung wie es weitergeht.

Ich hab gerade eben gechattet mit ihr und ich glaube es geht ihr richtig schlecht, ich merkte sofort das irgendetwas nicht gut is und sie sagte mir, sie haette heute einen test total verhauen und in ihrer Klasse mag sie ueberhaupt keiner und sie fuehle sich als die totale Aussenseiterin, ich hab versucht ihr einfach gut zuzureden aber sie schrieb das sie sich total leer , schwach fuehle und immer nur rumjammere und nie frage wie es mir geht usw. dann schrieb sie das dass alles total lieb ist von mir mich so um sie zu kuemmern aber wenn sie an mich denkt einfach nur Schmerz fuehlt und nicht atmen kann. Ich schrieb: kein Problem ich will nur das sie weiss das ich fuer sie da bin und das ich stolz bin das sie die Therapie mache und die tTabl nehme und sie nun in der entsch Phase ist und es ihr bald besser gehe u sie antwortete: "für was ich mich entscheide ...leben od tod ... ... keine ahnung für welchen weg ich mich entscheiden werde ..beide seiten haben ihre pros und kontras"
das macht mir Angst... spaeter sagte ich sie soll nun lernen und sie meinte, stimmt und sie melde sich bevor sie ins Bett geht.

Nun meine Frage, wenn es sie so schmerzt das ich mich um sie kuemmere, ist es besser den Kontakt abzubrechen?
Ich habe solche angst das sie sich was antut.


Danke Licht fuer deine Antwort
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Sognami,

Sie scheint sehr grosse Probleme zu haben und ich bitte Dich an dieser Stelle Dich an eine der Notfallnummern hier im Forum zu wenden. Ich kann meine damalige Situation hier beschreiben und zu einem besseren Verständnis bezüglich der Krankheit beitragen, aber ich bin kein Psychologe und möchte Dich sehr eindringlich bitten Dir professionelle Hilfe für Dein Problem zu suchen. Es ist nicht böse gemeint, aber ich möchte meine Kompetenzen nicht überschreiten und kann Dich daher nur an die Notfallnummern verweisen.

Wenn es um suizidale Gedanken geht, mit denen sich deine Freundin offensichtlich konfrontiert sieht, musst Du Dich an professionelle Einrichtungen wenden!

Bitte nimm sofort Kontakt auf!!!

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1138701482
Sognami
Beiträge: 14
Registriert: 19. Okt 2010, 23:58

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sognami »

Danke Licht,

aber es geht doch nicht um mich sonder um Sie.

Sie ist doch in Behandlung.

Ich wollte nur Fragen wie ich mich verhalten soll....
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Lieber Sognami,

ich weiss dass es um Sie geht und dass Sie in Behandlung ist. Aber selbst wenn ich mit solchen Dingen Erfahrung hätte, was ich nicht habe, würde ich es nicht als angemessen betrachten Dir in Bezug auf suizidale Gedanken einen Rat zu geben. Und ich selbst war noch nicht mal in Behandlung, ich habe es, wie Du ja sicher verfolgt hast, selbst aus der Depression heraus geschafft.

Ich kann Dir leider keinen Rat geben wie Du Dich in so einer Situation verhalten sollst. Ich kann Dir nur sagen was ich an deiner Stelle tun würde. Ich würde mich an die Nummer wenden zu der ich Dich verlinkt habe und mir professionellen Rat einholen.

Wie schon gesagt, ich kann vielleicht kleine Einblicke in Gedanken- und Gefühlswelten eines depressiv Kranken aus meiner Sicht geben, aber ich bin kein Psychologe oder professionell Bewanderter im Umgang mit der Krankheit, auch wenn ich sehr viel Fachliteratur gelesen habe. Es tut mir leid Sognami, aber das ist alles was ich Dir an dieser Stelle raten kann!

Versuch die Nummer und rede mit kompetenten Leuten die Dir hier professionellen Rat geben können...

Das Licht
Sonnenmann
Beiträge: 211
Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Sognami,

ich hoffe Du hast anderweitig Hilfe bekommen. Ich weiss dass Du gestern abend sehr verzweifelt warst, aber ich bitte Dich auch meinen Standpunkt zu verstehen. Wenn es um solch ernstzunehmende Gedanken deiner Freundin geht kann ich Dir nicht helfen, so gern ich das auch getan hätte, denn ich weiss wie hilflos man in solchen Situationen ist.

Ich hoffe Du hast Dir professionellen Rat eingeholt und Dir konnte geholfen werden.

Ich danke Dir für Dein Verständnis!


Das Licht...



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Schwester70
Beiträge: 1131
Registriert: 3. Dez 2010, 14:14

Re: Man kann nur hoffen...

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Sonnenmann!

Ich lese immer bei Dir mit,auch wenn ich zur Zeit nicht soviel schreibe.
Es ist so toll,wie Du versuchst hier jeden zu helfen bzw.zu unterstützen!

Wie schaffst Du das,Dir geht es doch selber nicht gut???!


Du hast wohl das grösste Opfer gebracht,als Du sie freigegeben hast.
Dazu gehört sehr viel,meine Hochachtung!

Du stellst Dich und Deine Bedürfnisse/Gefühle hintenan,für Sie!!!



Das kann nicht jeder!

Den Spruch mit dem loslassen und zurückkommen kenne ich gut,meine beste Freundin hat mir eine Karte vor paar Wochen gesendet,mit dem Spruch drauf.
Diese Karte steht neben seinem Foto.....


Muss jetzt leider los auf Arbeit,aber melde mich wieder wenn ich frei habe.
Du bist ein sehr lieber Mensch,Sonnenmann und ich hoffe für Dich,das Dein Licht bald wieder Taghell leuchtet und das Glück zu Dir zurückkommt!


Ich wünsch Dir viel,viel Kraft!

Liebe Grüsse von Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
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