Kann man doppelt versichert sein?

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fletzy
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Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Leute,

mein "Fall" ist sehr speziell, aber trotzdem will ich mal mein Glück versuchen - vielleicht war/ist von euch jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir daher weiter helfen, würde mich jedenfalls freuen .

Ich hab' seit ca. 20 Jahren mit - teilweise - schwersten endogenen Depressionen zu tun, war schon 5 Mal stationär in einer KLinik, brauche seit dieser Zeit durchgehend Medis und mache seit insgesamt 5 Jahren Psychotherapie (bei wechselnden Therapeuten).

Seit Mitte August geht es mir Gott sei Dank so gut, dass ich im Dezember eine feste Arbeitsstelle antreten konnte (Zwar begrenzt auf 4 Monate, aber besser als gar nix:-)).

Ich bin seit meiner Kindheit privat versichert (Continentale) und die hat mir auch (fast) immer sämtliche ambulanten und stationären Kosten zu 100% gezahlt - was ja nicht immer selbstverständlich ist.


Mein Arbeitgeber mußte mich jetzt natürlich gesetzlich pflichtversichern und so wackelte ich am Freitag zur Barmer, wo ich (ging innerhalb von 10 Minuten) eine Versicherung abschloß. (Ich wies auch den Herrn auf meine Vorerkrankungen hin, aber das interessierte ihn gar nicht großartig, er drängte mich fast schon zu einer schnellen Unterschrift).

Jetzt zahle ich (bzw. mein Vater) weiterhin die monatlichen Beiträge für meine private Krankenversicherung, die ich mir selbst gar nicht leisten könnte (mein Vater ist Beamter).

Seit Fraitag treibt mich jetzt aber die ganze Zeit die Angst um, dass ich mit der Unterschrift bei der Barmer automatisch aus der Privaten rausgefallen bin. (Obwohl der Herr von der Barmer meinte, dass ich der Continentale persönlich über meine Pflichtversicherung informieren müßte, was ich bis jetzt noch nicht gemacht habe).

Meine Frage ist jetzt, ob ich mich zumindest für diese 4 Monate doppelt - also privat und gesetzlich - versichern kann, wenn ich für beide Krankenkassen die Beiträge zahle.

Ich will natürlich nicht den privaten Verischerungsschutz verlieren, denn, falls ich nochmals abstürzen sollte, steh ich mit einer privaten Versicherung natürlich immer besser da.

Könntet ihr mir irgendeinen Tip geben, was ich in meinem Fall machen soll?

Soll ich evtl. gleich am Montag zur Continentale gehen und denen erzählen, dass ich jetzt gestzlich versichert bin, aber gleichzeitig weiterhin privat versichert sein möchte?

Wenn die hören, dass ich gesetzlich verichert bin, kicken die mich doch automatisch aus der privaten raus, oder?

Die sind natürlich daran interessiert, mich möglichst bald los zu werden, da ich denen ja schon unheimlich hohe Kosten bereitet habe

Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich im Voraus für eure Tipps und Ratschläge,

Euch alles Gute und Liebe,



Fletzy
mbm22
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von mbm22 »

Lieber Fletzy,

ich kenne mich trotz meines EX-Partners, der bei der Versicherung arbeitet, nicht ganz so gut aus. Ich selber bin ja pflichtversichert, habe aber seit meiner KIndheit eine Zusatzversicherung für stationäre Behandlung bei der Continentalen.

Dennoch hätte ich vielleicht eine Idee für Dich:
Vielleicht wäre es möglich, eine Vertragsänderung bei der Conti zu bewirken, die Deinen Versicherungsschutz bei der Barmer sinnvoll ergänzt (z.B. mit einer Zusatzversicherung)und Dir vielleicht die Möglichkeit gibt nach den 4 Monaten, wieder ausschließlich in die Private KV zu wechseln.

Es ist nur so eine Idee, ich weiß nicht, ob Du damit wirklich was anfangen kannst, aber vielleicht magst Du mal drüber nachdenken und dann mit den zuständigen Leuten ins Gespräch kommen.

Das mit dem festen Arbeitsvertrag freut mich übrigens sehr für Dich, auch wenn es zunächst befristet ist. Weiter so!

Liebe Grüße

lernfee

P.S. Mehr steht in meiner Mail an Dich.
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Liebe Lernfee,

vielen Dank für deinen Vorschlag mit der vorübergehenden privaten Zusatzversicherung.

Hab' gestern mal einen Freund angerufen, der Anwalt ist und er meinte, es gäbe sowas wie eine "Anwartschaftsversicerhung", wobei ich sogar eine von den beiden Versich3erungen ruhen lassen könnte und keine Prämie zahlen müßte.

Hat jemand von Euch schon mal von einer derartigen Versicherung geört?

Dir, liebe Lernfee, und natürlich allen andeen auch noch einen schönen Restsonntag,

Schöne Grüße,

VENCEREMOS,


fletzy
LaraMaria
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Fletzy,

hat denn eigentlich mal jemand geprüft, ob du in dem Arbeitsverhältnis überhaupt pflichtversichert bist?

Warum warst du seit der Kindheit privat versichert?
Bestand diese evtl. auch während eines früheren Arbeitsverhältnisses?
Dann bist du vielleicht von der Pflichtversicherung befreit? Dazu müsste einmal ein Antrag gestellt worden sein. Dieser gilt dann auch, wenn in einem Arbeitsverhältnis das Entgelt zu niedrig ist, um sich privat zu versichern.
"Einmal privat, immer privat", so lautet eine Faustregel. Natürlich gibt es Ausnahmen.
Oder ist dies dein erstes Arbeitsverhältnis?

Viele Grüße
LaraMaria
fletzy
Beiträge: 207
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Lara Maria,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag.
Die Fragen, die Du stellst, sind alle sehr gut und berechtigt.

Also ich würde in diesen 4 Monaten je 1000 € brutto verdienen und mein Arbeitgeber meinte, er MÜSSE mich auf alle Fälle pflichtversichern, da ich nicht soundsoviel € im MOnat verdienen würde, ab dieser Summe könne ich weiterhin privat versichert bleiben.

Ich bin privat versichert, weil mein Vater sich noch in seiner Studentenzeit (!) privat versichern ließ (muß damals ein "Schnäppchen" gewesen sein, von den Prämien her und als ich dann auf die Welt kam, mich gleich mitversicherte (Beamtenbeihilfe).

Ja, das ist mein allererstes sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis - bisher arbeitete ich immer nur auf Honorarbasis (wenn ich denn arbeiten konnte).

Jetzt hab' ich bloß so meine Bedenken, weil ich ja am Freitag bei der Barmer meine UNterschrft leistete und jetzt befürchte ich, dass damit automatisch mein Verischerungsschutz bei der Continentale erloschen ist. Ist das so?

Könnte ich diese Unterschrift wieder rückgängig machen oder so 'ne Art private Zusatzversicherung bei der Conti abschließen, zumindest während dieser 4 Monate und dann wieder voll in die Conti eintreten?

Fragen über Fragen.

Ich sag dir schon mat Tausend Dank, falls Du mir diese Fragen auch noch beantworten könntest, Du scheinst dich mit der Materie recht gut auszukennen.

Ach ja, einen Antrag auf Befreiung von der Pflichtversicherung hab' ich nie gestellt (also nicht, dass ich mich erinnern könnte).

Dir noch einen wunderschönen Tag.

LG,


fletzy


P.S.: Ach ja, noch was: mein Arbeitgeber meinte (mit dem ich im Übrigen sehr gut zurecht komme), dass er mir statt dieser 4 Monate Teilzeitvertrag auch für 10 Monate 'nen Minijob auf 400 € - Basis anbieten könnte. Dann könnte ich angeblich weiterhin privat versichert bleiben. Stimmt das so?
Salvatore
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von Salvatore »

Hallo fletzy,

mein Mann war bisher als Student über seinen Vater privat mitversichert.
Jetzt ist er kein Student mehr und zusammen mit mir in einer gesetzlichen Krankenversicherung. Damit er aber, wenn er sich irgendwann selbständig macht zurück kann in die Private, zahlen wir jetzt für ihn einen winzigen Ruhensbeitrag an die Private KV.

Lg, S.
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Salvatore,

hab' vielen Dank auch für deinen Beitrag!

Das mit dem Ruhensbeitrag hört sich sehr interessant an. Das könnte für mich wirklich eine Option sein.

Aber wahrscheinlich war dein Mann nicht über viele Jahre "Dauerpatient" bei der Privaten und hat ihr so viel Kosten verursacht.

Ich hab' am Samstag mit einem Freund gesprochen, der Anwalt ist und der riet mir, jedes Schriftstück genauestens durchzulesen,was die mir vor die Nase halten; er vermutet sogar, dass die mir mündlich zusagen könnten, mich nach diesen 4 Monaten wieder bei sich aufzunehmen, um mich dann endgültig los zu sein, wenn sie sich an diese Zusage nicht mehr erinnern sollten....


Ich muß jetzt glaub' ich echt vorsichtig sein, wie ich mich der Conti gegenüber verhalte und was die mir so alles an Unterlagen präsentieren, bzw. "versprechen" werden....


Ich hoffe, es geht dir gut, Lara Maria,

Vielen Dank nochmals für deine Antwort!

Mir ist wirklich JEDER Tip willkommen,


LG,

fletzy
LaraMaria
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Fletzy,

ich arbeite in einer Personalabteilung, habe also damit ständig zu tun und muss solche Fälle selbst prüfen.
Die private Krankenversicherung, die du hattest, war eine sogenannte Familienversicherung, d.h. nicht aus eigenem Recht, sondern als Familienmitglied deines Vaters.
Wenn ein Familienmitglied ein eigenes Arbeitsverhältnis (oder auch ein Ausbildungsverhältnis) aufnimmt, welches sozialversicherungspflichtig ist, dann endet die Mitgliedschaft in der Familienversicherung automatisch. Dagegen kannst du nichts tun!
Dein künftiger Arbeitgeber hat dies richtig beurteilt, deine Unterschrift bei der Barmer ist vollkommen zu Recht erfolgt und kann auch nicht zurückgenommen werden. In dem Arbeitsverhältnis mit 1000€ brutto bist du kraft Gesetz pflichtversichert in der Kasse deiner Wahl (Barmer).
Auch das, was dein Arbeitgeber über den Minijob gesagt hat, ist korrekt (und für den Arbeitgeber ja auch von Vorteil).
Hierbei gebe ich aber zu bedenken, dass ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis schon „besser“ ist als ein Minijob. Irgendwann sollte man ja doch mit dem Sammeln von Beitragsmonaten (Rentenversicherung) beginnen. Wenn es auch immer wieder heißt, dass die jungen Menschen von heute eh nie eine Rentenzahlung erhalten werden. Ok, wenn keine Monate im Rentenkonto sind, dann sicherlich nicht.

Jetzt noch eine weitere Frage: wie alt bist du denn?
Ich frage das deshalb, weil du dich irgendwann sowieso von der privaten Versicherung deines Vaters „abnabeln“ musst, gezwungenermaßen, durch die gesetzliche Regelung im 5. Sozialgesetzbuch (§10), hier der Wortlaut:
Absatz 2
Kinder sind versichert
1. bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres,
2. bis zur Vollendung des dreiundzwanzigsten Lebensjahres, wenn sie nicht erwerbstätig sind,
3. bis zur Vollendung des fünfundzwanzigsten Lebensjahres, wenn sie sich in Schul- oder Berufsausbildung befinden oder ein freiwilliges soziales Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres oder ein freiwilliges ökologisches Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres leisten; wird die Schul- oder Berufsausbildung durch Erfüllung einer gesetzlichen Dienstpflicht des Kindes unterbrochen oder verzögert, besteht die Versicherung auch für einen der Dauer dieses Dienstes entsprechenden Zeitraum über das fünfundzwanzigste Lebensjahr hinaus,
4. ohne Altersgrenze, wenn sie als behinderte Menschen (§ 2 Abs. 1 Satz 1 des Neunten Buches) außerstande sind, sich selbst zu unterhalten; Voraussetzung ist, daß die Behinderung zu einem Zeitpunkt vorlag, in dem das Kind nach Nummer 1, 2 oder 3 versichert war.

Aus eigenem Recht würdest du (in einem Arbeitsverhältnis) erst wieder eine private Versicherung haben dürfen, wenn du ein sehr hohes Einkommen erzielst (über 49.500 € im Jahr 2011). Die maßgebliche Grenze muss dabei in 3 aufeinanderfolgenden Jahren überschritten werden.
Oder als Student, da könntest du dich von der gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen.

Hier stellt sich dann die Frage nach deinem Status NACH dem Arbeitsverhältnis, aber kann man das heute schon genau sagen? Vielleicht wird der Vertrag verlängert? Dann bleibst du länger pflichtversichert.
Vielleicht arbeitest du wieder auf Honorarbasis, also quasi als Freiberufler? Dann könntest du dich ja wieder privat versichern.

Es ist also die Frage, ob so eine Anwartschaftsversicherung sinnvoll ist. Was soll die denn kosten und was genau sichert sie dir ab? Hier muss man wohl mal genauer gucken und dann abwägen.

Wenn du die Altersgrenzen für die Familienversicherung als Kind noch nicht erreicht hast und nach dem Arbeitsverhältnis keine andere Arbeitsstelle hast, kommst du ja sowieso wieder in die Familienversicherung deines Vaters zurück.

Und wenn du als Freiberufler arbeiten solltest, dann kannst du dich ja wieder neu privat versichern.

Hierzu sollte die Continentale dir mal ganz genau die Vor- und Nachteile (mit/ohne Anwartschaftsversicherung, z.B. gibt es sowas wie Leistungsausschluss, Gesundheitsprüfung, usw.) aufzeigen, damit du dich richtig entscheiden kannst.

Mit den Regularien von privaten Krankenversicherungen kenne ich mich nämlich nicht so gut aus. Da verweisen wir unsere Mitarbeiter auch immer an ihr Unternehmen.

Ach, und Gesundheitsprüfungen gibt es bei den gesetzlichen Krankenkassen übrigens nie. Die müssen einen versichern, wenn man die Voraussetzungen nach dem Sozialgesetzbuch erfüllt, auch wenn man sterbenskrank ist und sie gleich richtig in Leistungen eintreten müssen.
Private Krankenversicherungen können hingegen Leistungen ausschließen nach einer Gesundheitsprüfung oder sie lassen sich diese doppelt und dreifach bezahlen (Beitragsaufschlag), wenn man eine schwere Vorerkrankung in die Versicherung mit hinein bringt. Ich hatte mal so einen Fall, als ich in der Beihilfestelle noch gearbeitet habe. Da hat die Versicherung bei einer bestimmten Krankheit des Kindes einfach nicht gezahlt. Solche Fälle bleiben einem irgendwie in Erinnerung, wenn das auch schon 20 Jahre her ist. Bin ein alter Hase, was diese Themen betrifft...

Freut mich, wenn ich dir helfen konnte!
Ich bin seit 11 Monaten krank geschrieben und es ist wirklich schön für mich, jemandem mit meinem Wissen helfen zu können, das ist auch sowas wie eine kleine Belastungserprobung (nach Burnout).


Lieben Gruß
LaraMaria
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Lara Maria,


wow, und OB Du mir weiter geholfen hast.

Meine Herren, so viele Infos auf einmal, das haut mich echt um.

EIN FETTES DANKE SCHÖN AN DICH!

Also, ich würde dich als Arbeitgeber sofort wieder einstellen - Du hast die Belastungsprobe 100 % -ig bestanden .

Aber nun zu deiner Frage:

ich bin 41 Jährchen alt (fühl mich aber noch glatt wie 39 .

Nein, im ERnst:

wenn ich dich richtig verstanden habe, müßte ich mich genauestens bei der Conti schlau machen, was z.B: die Vor-und Nachteile einer Anwartschaftsversicherung wären.

Oder wäre dieses Ruhegeld eine MÖglichkeit, wie es Salvatore angeregt hat?

Mensch, einfach nochmals gaaaaaanz lieben Dank für deiner kompetente und ausführliche Antwort .

Ich hoffe natürlich auch, dass es Dir zumindest einigermaßen gut geht!!!

Ich hab' bis MItte August nicht daran glauben können, dass es mir jemals besser gehen könnte. (selbst mein Thera war da ganz skeptisch und sagte mir das auch ganz offen).

Und siehe da: ich bin irgendwie rausgekommen.

Deswegen Für alle, die diese Zeilen lesen:

BItte, NIE, NIE aufgeben, man kann wirklich rauskommen, auch wenn es Jahre dauern kann!

Dir alles Gute Lara Maria und GLG,


fletzy
LaraMaria
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Fletzy,

nenne es Ruhensversicherung oder Anwartschaftsversicherung, das ist beides dasselbe.
Es wird dabei über einen geringeren als einen 100%igen Beitrag sichergestellt, dass man nach einer gewissen Zeit wieder zu den alten Bedingungen bei der Versicherung die volle Versicherung in Anspruch nehmen kann.
Mein Mann hat sowas auch, weil er zzt freie Heilfürsorge bekommt (Bundeswehr), aber wenn er pensioniert wird, dann braucht er eine private Versicherung und das kann ja niemand bezahlen, wenn man in dem Alter bei einer privaten KV erstmals an die Türe klopft.

Und wenn du 41 bist, dann solltest du auf jeden Fall sicherstellen, dass du aus der Versicherung nicht rausfliegst, denn bei einem neuen Abschluss würde dir vermutlich schlecht werden. Da würde der Beitrag sicher ganz schön anziehen.

Ich denke, du könntest neben der Pflichtversicherung bei der Barmer auch die private Versicherung weiterbezahlen (das kriegen die doch gar nicht mit, dass du auch bei der Barmer versichert bist), aber warum solltest du das machen, wenn du über eine Anwartschafts-/Ruhensversicherung einen niedrigeren Beitrag zahlen kannst?

Wichtig ist in jedem Fall, sich nicht auf mündliche Zusagen zu verlassen. An die erinnert sich tatsächlich schon am nächsten Tag niemand mehr. Lass dir unbedingt alles schriftlich geben!

Mein Arbeitgeber hat mir vor kurzem ein neues Stellenangebot gemacht, nachdem ich jetzt sehr lange krank bin, also, ich war die ganze Zeit trotzdem weiterhin bei denen im Beschäftigungsverhältnis, aber eben krank. Mit dem neuen Angebot ist bei mir auch angekommen, dass man mich mit meinen Fähigkeiten sehr schätzt. Sowas baut einen natürlich auf. Meine alte Stelle gibt es nicht mehr. Da sind eine Menge blöde Sachen passiert, ich wurde von einer Kollegin gemobbt, wir hatten beide eine Führungsposition, aber weil es zwischen uns gar nicht ging, hat die Firma uns beide einen Kopf kürzer gemacht.
Ich habe nun ein neues Angebot erhalten, bei dem ich mich nicht verschlechtere. Ich leite zwar keine Mitarbeiter mehr, aber darüber muss ich nicht weinen. So gern hab ich das gar nicht gemacht. Ich bin lieber mit Fachfragen befasst.

Ich warte jetzt auf meinen Reha-Bescheid und danach (ich hoffe ja, ich krieg die Reha) möchte ich das mit der neuen Stelle ausprobieren.
Lange dachte ich auch, was für ein Scheiß das ist mit dieser Krankheit und am Ende wartet dann Hartz IV auf mich und ich werde gekündigt und dann ist alles vorbei. Und solche Gedanken machen einen ja auch nicht gesund. Ich habe ein schweres Jahr hinter mir, aber ich habe niemals aufgegeben (zwischendurch mal für ein paar Stunden oder Tage vielleicht, aber immer wieder den Kopf nach oben gekriegt irgendwie) und jetzt geht es mir wirklich deutlich besser.

Also, man kann gesund werden!
Ich wünsche dir alles Gute und für den Job auch viel Erfolg und dass er dir Spaß macht!

Und natürlich schöne Feiertage!

Lieben Gruß
LaraMaria
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Lara Maria,

wollte dich noch ganz kurz auf den neuesten Stand bei mir in Sachen PKV bringen: hab' gerade 'nen Termin bei dem Mann von der Conti ausgemacht und zwar für Montag früh.

Ich erzählte ihm am Telefon ganz kurz um was es geht und weil ich so schlecht lügen kann hab' ich ihm das mit der Pflichtversicherung auch erzählt. (nur wo ich jetzt bin, also bei der Barmer das hab' ich ihm nicht erzählt.

Ich fragte ihn also ganz direkt, ob ich eine Anwartschaftsversicherung abschließen könnte, wobei er mir nur kurz und bündig sagte: "Kein Problem" ( Der gute Mann kennt halt meine Krankheitsgeschichte nicht ).

Wahrscheinlich wird er sich bis Montag in meine Krankenakte einlesen und mich dann mit irgendwelchen versteckten Fußnoten "rauskicken".

Na ja, ich hab' jetzt noch mal mit einem Freund, dem Anwalt gesprochen und der riet mir, wenn ich mir nicht sicher sei, mir den Vertrag sogar mit nach Hause mitgeben zu lassen und ihn auf Herz und Nieren zu prüfen.

Das werde ich denke ich auch machen.

Also jetzt bin ich gespannt darauf, was er mir am Montag alles erzählt....

Du hast 'n neues Arbeitsangebot bekommen? Das ist doch super!!!!

Und wenn Du nicht mehr Untergebene "beaufsichtigen" mußt, ist das vielleicht, wie Du auch schriebst, angenhmer (ginge mir genauso)

Ja, danke, der Job macht echt Spaß (wer kann das schon von seinem Arbeitsplatz behaupten?)

Dir auch schöne Feiertage, 'nen guten Rutsch und alles Gute für 2011!

Liebe Grüße und nochmals VIELEN DANK,

fletzy
mystery60
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von mystery60 »

Hallo fletzy,

hab gerade mal reingelesen.

Es sieht ja so aus, dass Du doch eine eigenständige private Versicherung hast und keine Familienmitversicherung. Dann denke ich, besteht die Möglichkeit, dass Du Dir jetzt - mit Pflichtversicherung in der GKV - eine Anwartschaft bei der Conti holen kannst, also jetzt bei der Barmer versichert und wenn Du mal wieder ohne GKV-pflichtige Beschäftigung da stehst, die Anwartschaft in Anspruch nehmen und wieder in die Conti wechseln.

Wichtig dabei ist sicher eine Variante zu wählen - wenn auch ggf. etwas teurer - die sicherstellt, dass Du zu den alten Bedingungen wieder in die Conti kannst, d.h. ohne Alterszuschlag oder neue Risikoprüfung, ohne Zuschläge und Ausschlüsse von Erkrankungen. Darauf würde ich besonders achten.

Weiterhin eine gute Zeit und viel Spaß am neuen Job.
LaraMaria: Dir drück ich auch die Daumen!

Gruß
TG
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Tiefgrund,

vielen, vielen Dank auch für deinen Beitrag - das ist, glaube ich, unheimlich wichtig, dass ich zu meinen alten, BISHERIGEN Bedingungen wieder in die Conti wechseln kann, und zwar OHNE Alterszuschläge, erneute Risikoprüfung, oder irgendwelche Ausschlüsse (es könnte ja z.B. im Kleingedruckten stehen, dass sie mich in Zukunft NICHT mehr bei Depressionen versichern, was für mich natürlich fatal wäre!!!).

Wenn ich das alles zur Bedingung mache, kann es natürlich sein, dass diese Anwartschaftsversicherung entsprechend teurer wird, aber lieber das als später 'n blaues Wunder zu erleben (z.B. dass ich in Zukunft 'ne Prämie von 500 € zahlen muß, anstatt 357, was ja auch schon teuer genug ist!!!).

Notfalls, wenn ich noch irgendwelche Zweifel habe, muß ich mir eben die Unterlagen mit nach Hause geben lassen und sie noch mal von meinem Freund, dem Anwalt prüfen lassen.

Ich hoffe bloß, ich bin da konsequent und hart genug und lass mich von dem Versicherungsfritzen nicht einlullen - bin nämlich oft allzu gutgläubig und gutmütig, was leider nicht selten ausgenutzt wird .

Dir, liebe(r) Tiefgrund, alles, alles Gute, nochmals herzlichen Dank für deinen wichtigen Beitrag und noch 'n schönes, einigermaßen stressfreies Wochenende,

Liebe Grüße,

fletzy


P.S.: Wenn's Dich/Euch interessiert, kann ich ja in der nächsten Woche berichten, wie's bei mir so gelaufen ist und ob das Ganze so gelaufen ist, wie ich mir das so vorstelle?!
mystery60
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von mystery60 »

Aber hallo,

das will ich doch hoffen, dass Du einen Erfolgs-Bericht postest ....

schöne Feiertage
und einen guten Rutsch ins neue Jahr

aber kein Ausrutscher....
TG
fletzy
Beiträge: 207
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Leute,

ich wollte euch nur mal ganz kurz auf den neuesten Stand der Dinge in Bezug auf meine Versicherungen bringen:

Also, am 23.12., kam der Versicherungsfuzzy von der Conti in meine fränkische Heimatgemeinde gefahren, wo ich allerdings nicht anwesend sein konnte, da ich beruflich noch zu tun hatte.

Dort überredete er meinen Vater, einen Wisch zu unterschreiben, in dem steht, dass dieser diesen Fuzzy unbedingt als Betreuer haben möchte - wahrscheinlich bekommt der pro entsprechenden Wisch 'ne Provision.

Aber mein Vater unterschrieb Gott sei Dank nichts anderes.

Ich holte mir an Weihnachten die Unterlagen ab und sah schon beim Überfliegen, dass es da einige Punkte gibt, die mir nicht gefallen.

Z.B. stand auf einem Zettel, auf dem die neuen, recht günstigen Prämien während der Anwartschaft aufgeführt waren, kleingedruckt, aber doch deutlich lesbar, dass sich diese Prämien wieder ändern könnten, wenn eine Risikoprüfung erforderlich sein sollte.

Also behalten sie sich ja eindeutig und explizit eine solche Rsikoprüfung vor - die natürlich mit meiner langen Krankheitsgeschichte nur negativ ausfallen KANN!

Ich rief dann am Abend diesen Freund an, der Anwalt ist und der riet mir dringend, diesen neuen Vertrag AUF KEINEN FALL zu unterschreiben, was ich dann auch nicht tat, stattdessen rief ich gestern bei diesem Vertreter von der Conti an, bedankte mich erstmal ganz herzlich für seine Bemühungen und sagte ihm dann, dass ich den bsiherigen Vertrag einfach weiter laufen lassen möchte, da mir der bürokratisch Aufwand wg. dieser 4 Monate doch zu groß sei.

Er sagte nur höchst erstaunt: "Aha" - und sonst gar nichts und das war's dann.

Das bedeutet jetzt, dass ich wirklich doppelt versichert bin und zwar je voll, einmal gesetzlich und einmal privat.

Meinen Freund, den Anwalt fragte ich dann auch gleich, ob die Conti nicht sagen könnte: "Moment mal, der ist nach unseren Informationen bei der Barmer pflichtversichert, also soll die Rezepte mal schön die Barmer bezahlen."

Er meinte darauf, dass die Conti sich jetzt auf keinen Fall aus ihrer Verantwortung stehlen und einfach auf die Barmer verweisen könnte, da ich ja den Vettrag mit der Conti nie aufgelöst oder modifiziert hätte.

Irgendwie bleibt bei mir jetzt aber doch ein ungutes Gefähl zurück, da ich mir nämlich gestern ein a....teures Medikament in der Apo holte (kostet über 800 €!)und das Rezept heute einreichen werde.

Meine Frage an euch wäre jetzt auch, ob die Conti wirklich nicht auf die Barmer verweisen kann (Die Conti weiß halt leider von der Pflichtversicherung bei der BARMER - da war ich mal wieder viel zu ehrlich und naiv!)?

Hoffe sehr auf eine mal wieder so kompetente Antwort von LaraMaria, Salvatore, Tiefgrund oder wem auch immer

DANKE schon mal dafür im Voraus,

Euch allen da draußen einen guten Rutsch und ein zumindest einigermaßen glückliches und gesundes NEUES JAHR 2011!

Fletzy
mystery60
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Feltzy,

erst mal ganz pragmatisch:

reich das Rezept ein und warte ab ob die conti das erstattet. Wenn ja - gut, wenn nicht - weiter überlegen, ggf. bei Barmer einreichen und den Anwalt-Freund fragen, was der empfehlen würde - ggf. die Conti fragen, WARUM nicht erstattet worden ist (Du zahlst ja auch weiter "brav" Deine Beiträge)

Gruß
und weniger Stress in 2011
TG
fletzy
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Re: Kann man doppelt versichert sein?

Beitrag von fletzy »

Hallo Tiefgrund,

besten Dank für deinen Beitrag! Hab' das Rezept vor ein paar Tagen eingereicht und warte jetzt auf die Reaktion von der Conti.

Bin mal gespannt, was bei der Sache rauskommt und ob die 'n Aufstand machen. Aber eigentlich dürfte alles glatt gehen.

Notfalls steht mir ja mein Anwalt-Freund zur Seite ,

Dir auch ein schönes neues Jahr,

LG,

fletzy

P.S.: Wenn's was Neues gibt, rühr' ich mich wieder - der ein oder andere kommt vielleicht ja mal in eine ähnliche Situation und dem kann dann wiederum ich einen guten Rat geben
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