Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

deep
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von deep »

Liebe Gizmo,

wenn ich darf, nehme ich Dich mal in den Arm...

Das ist sehr verfahren und mehr als blöde bei Euch. Und ich verstehe durchaus, dass Deine Geduld am Ende ist. Dass DU Hilfe brauchst.

Miteinander aggressionsfrei zu reden scheint bei euch nicht (mehr) zu funktionieren, kann das sein?

Mir hilft Schreiben immer beim Sortieren und Klären meiner Gedanken und Gefühle, ich fühle mich anschließend immer klarer und ruhiger.

Wäre es vielleicht für DICH einen Versuch wert, Deinem Mann einen ganz persönlichen Brief zu schreiben (es darf auch ein Buch werden ,) in dem Du ihm mal erzählst, was Dir das Leben mit ihm einerseits gerade so schwer macht, in dem Du ihm aber auch mitteilst, warum Du immer noch bei ihm bist?
Was Du an ihm schätzt und liebst?
Wünsche für die gemeinsame Zukunft formulierst?

Ob Du ihm den Brief dann gibst oder später oder gar nie nicht, dass ist dann ein zweites Thema.

Und was nach meiner Erfahrung immer hilfreich ist, egal ob gesund oder krank: Schau mal hin, ob Deine Ansprüche an Ordnung, Sauberkeit o.ä. im Kontext Deines Lebens vielleicht im Moment etwas zu ambitioniert sind und ein Bisschen Laissez-faire der momentanen Situation angemessener wäre. Ihr seid Beide krank - niemand auf der Welt hat das Recht, dann kritisch zu schauen, weil man nicht vom Fußboden essen kann.

Ich drück Dich gerne noch mal
Karin
Alma21
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Karin,

au ja - das Angebot, mal in den Arm genommen zu werden, nehme ich gedanklich sehr gerne an. Ich mache auch die Augen zu und versuche, wenigstens für einen Moment, die Welt still stehen zu lassen......

Im Augenblick merke ich zumindest, daß es mir gut tut, mich in diesem Forum ein bißchen "auszukotzen" - und was einen imaginären Brief an meinen Mann angeht - ich werde darüber nachdenken.

Erst mal vielen Dank.

Grüße Gizmo
Zen
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo zusammen,

bei den eventuell letzten schönen Tages des Jahres, habe ich heute früher Feierabend gemacht.
Mein Mann ist seit 3 Wochen krankgeschrieben.
Der Schlüssel passte zur Wohnungstür, also musste es unsere Wohnung sein.
Nur was ich sah, passte so garnicht zu unserer Wohnung. So hatte ich sie heute morgen nicht verlassen.

Heute dachte ich mir, Augen zu und durch.
Hatte kein Bock mich darüber aufzuregen.

Das geht natürlich nicht immer so ab. Es gibt Tage da könnte ich ausrasten.
Spontanen Besuch mitbringen ist nicht möglich.
Muss erst das Klo checken. Wie sieht der Wohnzimmertisch aus? Wo hat er überall was liegen lassen?
Vor Monaten hatten wir mal ein Gespräch unter Freunden, welcher Mann im Haushalt hilft.
Ich sagte ganz spontan, meiner auch. Er hebt seine Füße, wenn ich dort Staubsauge wo er gerade sitzt.
Kann euch nur sagen, das Wochenende war gelaufen.

Gizmo,von einem Zwillingsbruder meines MMannes weiß ich eigendlich nix, aber je mehr ich von Dir lese, bin ich nicht mehr so überzeugt davon, dass er nicht doch einen hat.

Lasst euch den Abend nicht versauen, aufregen können wir uns am Freitag auch noch, da soll es wieder regnen.

Es grüßt euch
Sammie
Alma21
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Zusammen,

gestern abend hat sich tatsächlich mal wieder die Gelegenheit ergeben, daß mein Mann etwas gesprächiger war und er mir einen Blick in sein Seelenleben gewährt hat - alleine diese Tatsache hat mich wahnsinnig gefreut.

Das, was er gesagt hat, gab mir nicht wirklich viel Hoffnung. Das größte Problem "arbeiten wollen" (oder können oder sollen...???) hängt wie ein Damokles-Schwert über ihm. Er weiß, was er eigentlich zu tun hätte - aber er macht es nicht. Er formuliert es dahingehend, daß er sagt, daß er in den letzten Monaten nicht viel Erfolg gehabt hat. Und in dem Moment, wo er untätig bleibt, braucht er sich nicht über evtl. entstehende Mißerfolge Gedanken zu machen. Hmmm. Auf gut deutsch: ich weiß zwar, daß mir das Wasser bis zum Hals steht und ich aus den Pötten kommen müßte, habe aber Angst vorm Versagen und deshalb laß ich es.

Das verstehe ich nicht: haben solche Menschen die Fähigkeit verloren, eine mögliche Chance (die sich zwangsläufig durch Aktivität ergibt), zu erkennen? Ist es denn nicht schlimmer, eine sich bietende Chance liegen zu lassen, als evtl. eine Absage zu erhalten? Wiegt der Gedanke ("ich habe es nicht einmal versucht") nicht schlimmer, als ein evtl. Fehlversuch? Erzeugt man als Depressiver in sich selbst nicht eine weitere große Hoffnungslosigkeit, in dem ich selbst feststellen muß, daß ich mir nix mehr zutraue? Arbeitet diese Verhalten denn nicht gegen einen selbst und verschlimmert sich dadurch nicht die ganze Situation noch mehr? Klar hat man Angst vor dem "Versagen" - diese Angst trifft aber doch JEDEN Menschen und ist jetzt nicht nur speziell eine Sache des Depressionskranken. Was kann man denn schon verlieren - wenn durch die Untätigkeit sowieso schon alles so langsam den Bach runtergeht. Da könnte es, rein logisch gesehen, durch Aktivität eigentlich nur besser werden. Sieht man denn wirklich nicht mehr die Möglichkeit, daß man durch Aktion nur Gewinnen kann?

(Diese Fragen habe ich mir gestellt und stelle sie jetzt Euch, den Betroffenen und auch Angehörigen.)

Aber.... trotz dieser ganzen Fragen, die ich gestern im Kopf hatte.... ohmmmmmmmmmmm - ich bin ruhig geblieben und habe ihn weiter ermutigt, es zu versuchen.

Unter normalen Umständen (ohne Depression) würde ich es auf deutsch sagen: kneif die Arschbacken zusammen und marschier da durch - es kann nix passieren, wir sind ja zu zweit. Aber so? Halt ich meine Klappe und denke meinen Teil?

Oh man, das kostet so irrsinnig viel Kraft

Grüße Gizmo
Zen
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo Gizmo und alle anderen Leser,

ich habe ja das gleiche Problem mit meinem Mann.
Auch er sieht die Arbeit die gemacht werden muss, nur er tut es nicht, ober anders ausgedrückt er kann es nicht ( Angst vor dem Versagen ?? ).

In meiner letzten Therapiestunde war das auch ein Thema bei mir. Mein Th. meinte ich soll meinen Mann öfter loben, auch für Kleinigkeiten.
Naja, zum loben gibt es momentan nix, oder nicht viel.
Heute hat er mir einen anderen Vorschlag gemacht.
Für einen depressiven Menschen ist eine Kleinigkeit ja schon zuviel.
Wir sollen uns zusammen setzen und aufschreiben was erledigt werden muss.
Von mir, genau so wie von Ihm.
Z.b. Leergut wegbringen, oder Altpapier.
Garage aufräumen, oder Keller ausmisten usw.
Dann fragen, wann er das Leergut wegbringen kann. In 1 Tag, oder 2,3 Tage usw .
Sagt er jetzt 2 Tage, wird das aufgeschrieben.
So arbeiten dann beide die Liste ab.
Jeder setzt sich seinen Zeitpunkt, zum abarbeiten selber.
Ist das erledigt, wird es abgehakt.
Ist es nicht erledigt, nochmals nachfragen, warum es nicht geklappt hat, dann nochmals einen Zeitpunkt festlegen ( den er selber festlegt ).
Nach einer Woche sind einige Punkte abgearbeitet, andere sind noch offen.
Diese sollten aber von uns nicht groß kommentiert werden, denn er sieht ja selber was er geschaffen hat oder nicht.
Und wenn er es dann doch geschafft hat, natürlich auch loben. Die geschaffte Arbeit gibt wieder neues Selbstvertrauen und auch für Ihn das Gefühl - Ich kann es noch -
( sein Erfolgserlebniss ).
Es sollte mit Kleinigkeiten angefangen werden, nicht gleich den Umbau des Hauses planen
Hört sich zwar an wie bei einem Welpentraining , aber ich werde es versuchen, zu verlieren hab ich nix mehr.

Ich werde Euch auf dem laufenden halten, wie es bei uns geklappt hat.

Es grüßt Euch
Sammie .hello:
deep
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von deep »

Hallo Zusammen,

das, was Sammies Thera meinte, ist genau das, was mir geholfen hat. Welpentraining ist ein gtes Wort dafür und es trifft es auch ziemlich genau.

Gizmo, in meiner Depression konnte ich mich auch zu keinerlei Entscheidungen durchringen. Und die Angst, zu versagen, war immer präsent, selbst bei Kleinigkeiten.

Ich habe es mal so formuliert:
Das Durchqueren des Nichtschwimmerbeckens fühlte sich für mich an wie wenn ich die Aufgabe hätte, den Atlantik zu überqueren. Unüberwindbar, nie im Leben machbar. Obwohl ich es (gesund) schon tausend Mal getan habe.

Es ist nicht wirklich beschreibbar - aber es ist schrecklich.

Karin
Zen
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo Karin,

Ein Psychologe versucht seinen Patienten etwas aufzumuntern.
Wenn Sie sich wieder mal depremiert, klein und unwichtig vorkommen, denken sie daran
" Sie waren einmal die schnellste Spermie ihrer Gruppe"

Das ist ein Psycholgen Witz, aber ich finde der hat was

Laut Dr. Hirschhausen (Fernsehen ) schwimmt eine Spermie um zur Gebährmutter zu kommen von hier bis Kanada.(Atlantik )

Liebe Karin einmal hast Du es schon geschafft, dann schaffst Du das andere auch

Schönen Tag noch wünscht euch
Sammie
Zen
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo Gizmo,

ich hatte heute ein bisschen Zeit und habe mal bei Dir alle Beiträge hier gelesen.

Ich habe mich im Juli hier angemeldet und mein erster Beitrag lief unter dem Titel
" Verheirateter Single".
Wenn ich Deine und meine Beiträge vergleichen, könnte man glauben, da schreibt ein und die selbe Person nur unter wechselden Namen.

Als ich hier anfing zu schreiben, hatte ich oft eine stink Wut im Bauch, das ich dachte ich müsste gleich platzen.

Viele Betroffene haben mich hier richtig in die Mangel genommen und manchmal konnte ich nachts nicht pennen, weil mir die Antworten so an die Nieren gegangen sind. ( Fehlte nur noch der Besen zwischen den Beinen und ab zum Blocksberg mit dieser Hexe)

Wiederum gab es Betroffene die mir Einblick in ihr Seelenleben gaben, mit dem ich auch was anfangen konnte.

Auch hatte ich das große Glück, hier im Forum jemanden kennenzulernen und zwar Kobold . Wir wohnen kaum 20 Km voneinander entfernt. 2x haben wir uns schon getroffen und ein vier Augengespräch ist natürlich was ganz anderes, als hier zu schreiben. Da kann man mal so richtig los wettern, ohne Angst vor Rüchmeldungen ( Sorry Betroffene, is nun mal so ) Was ich besonders anstrengend finde, dass ich mich oft erklären musste, wie und warum ich es so und so geschrieben habe.

Ich hatte mich hier angemeldet um Rat und auch Zuspruch zu finden, oft gab es aber von einigen Betroffenen eins auf den Schnabel..

Konnte und wollte das nicht akzeptieren. Denn auch wir Angehörigen haben ein Recht unsere Gefühle auszudrücken, ob den Betroffenen das nun passt oder nicht.
Darum ist dieses Forum da, damit auch wir uns austauschen können und auch sollen.

Deine Schreibweise finde ich gut und spricht mich voll an. Du bist nicht die Frau die lange drumrum quatscht. Wenn du Scheiße sagst, meinst Du auch Scheiße, genau wie ich.
Offen und ehrlich, damit komme ich persönlich gut zurecht. Ist mir lieber, als dieses ganze um den Brei reden.

Aber jetzt mal von Schwester zu Schwester fang endlich an Dich zu denken.
Gönne dir was, einen Kinobesuch, gehe spazieren, schnapp dir ein gutes Buch. melde dich im Sportverein an usw.
Denke jetzt nicht, ich hätte ne Macke, bei all der Arbeit noch Sport.
Du kannst an der Situation nichts ändern, z.Zt jedenfalls nicht und je mehr du versuchst Ihn ans arbeiten zu bekommen, desdo mehr reibst Du Dich auf.

Versuche das mal was ich Dir etwas weiter oben geschrieben habe. Meine Punkte habe ich schon notiert, fehlt jetzt nur noch das mein Mann auch mitmacht.

Ich habe anfangs, als ich sollche Tipps bekommen habe, nur mit dem Kopf geschüttelt und dachte, die Spinnen, die Römer.
Aber ich habe versucht für mich mehr zu machen, mehr auf mich zu achten und auch mal was liegen zu lassen.
Auch ich habe einen Fulltime Job. Mein Wecker klingelt um 4.30 Einen Haushalt, der muss nicht 100% sein, aber so 90 % hätte ich doch gerne. Eine Mutter um die ich mich auch kümmern muss und auch will.
Und einen Mann der Deinem gleicht wie ein Siamesischer Zwilling. Und ruhig soll man
(Frau) dabei auch noch bleiben.

Denk nach Gizmo, was Du für dich verändern kannst. Nur für Dich. Fällt am anfang nicht leicht, aber wenn Du dich einmal dazu durchgerungen hast, wird es Dir besser gehen.
Glaub mir, Sister

Jetzt lass das erstmal sacken und ich sag tschüssi und ein schönes Wochenende wünscht dir Sammie
sunshine45
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Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Sammie,
ich musste jetzt gerade mächtig grinsen, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Bin sehr gespannt was Du zu berichten hast. Du scheinst auf sehr gutem Weg zu sein, das freut mich sooooo ...
Und übrigens ich hatte auch großes Glück, dass Du in meiner Nähe wohnst.

Jetzt hoffe ich, dass Gizmo den "starken Tobak" auch gut für sich nutzen kann und die Energie dann strömt.

Ein schickes Wochenende Euch allen
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Sammie,

erst mal danke, daß du dich mit meinen "Ergüssen" beschäftigt hast. Sämtliche Beiträge oder auch Antworten nehmen ich sehr interessiert auf und denke auch darüber nach - aber das Ergebnis zu dem ich komme - ist immer nur das gleiche niederschmetternde: ICH hänge genauso wie mein Mann und vor allem auch mitursächlich durch meinen Mann in einer Scheiße drin, deren Ende ich im Moment noch nicht abzuschätzen vermag.

Fangen wir mal beim Ende der letzten Woche an: seit "ewigen" Zeiten versuchen wir, unser Haus zu verkaufen. Leider ohne Erfolg. Die mtl. Belastung ist durch den Mieterauszug (und somit dem Wegfall der Mieteinnahmen) schon sehr belastend. Der Gedanke, das Haus ließe sich leichter ohne Mieter verkaufen, hat sich leider nicht bewahrheitet. Am Donnerstag habe ich meinem Mann gegenüber klar zum Ausdruck gebracht, daß es mir mittlerweile fast egal ist, zu welchem Preis wir die Hütte verkaufen - Hauptsache wech mit. Das wir den gewünschten (und auch benötigten) Preis nicht kriegen - diese Erfahrung haben wir mittlerweile gemacht. Es gibt für uns zwei Möglichkeiten: weiter jeden Monat eine Mörderrate ablatzen und selbst kaum noch Luft kriegen oder weniger für die Hütte kriegen und die Restschulden in einem erträglichen Maß abstottern. Ich habe mich gedanklich schon sehr mit Variante zwei angefreundet und meinen Mann zumindest schonmal dahingehend "überzeugt", daß wir uns Infos bei der Bank holen, inwieweit die hier bereit wären, für eine Restschuld in Höhe von XX einen vernünftigen Zinssatz zu gewähren. Das Leben in diesem Haus ist für uns beide keine Freude mehr - zu viele negativen Erinnerungen sind damit behaftet.

Am Samstag morgen kam das Thema "Geld" mal wieder zur Sprache. Durch eine getrennte Veranlagung habe ich eine Steuererstattung zu erwarten. Er als Selbständiger hat das ganze Jahr über keine Zahlungen an das Finanzamt und hat demzufolge eine Nachzahlung. MANN rechnet in der Regel so, daß ER einen persönlichen Vorteil hat: nämlich meine Erstattung abzügl. seiner Steuerschuld, ergibt eine Erstattung für uns ZWEI. Logisch, oder?
Hallo? ICH habe meine Steuerschuld bereits mit meiner mtl. Lohnsteuer bezahlt. Warum bitte schön sollte ich jetzt auch noch die Steuern meines Mannes bezahlen? Zum ersten Mal habe ich ihm auch gesagt, daß ich seinen Gedanken, daß ICH die Steuerschulden von IHM bezahlen soll, nicht wirklich gut finde. Er wird für meine Steuern ja auch nicht zur Kasse gebeten. Die schmalen Oberlippen und der verkniffene Mund haben mir klar gezeigt, was er von meiner Aussage hielt.

Da wir dringend Öl brauchen, habe ich vorgeschlagen, daß ich hierfür erst mal in Vorlage trete (obwohl ich dann mit meinem Konto fett ins Minus rutsche). Das Öl wurde sogleich bestellt und wird in den nächsten Tagen geliefert. Ich rechne mal nicht damit, daß er seinen Anteil dazu beiträgt, sondern die Bezahlung alleine an mir hängen bleibt....

Im Laufe dieser Woche hat mein Gatte ein Gespräch mit seinen zwei "Vorgesetzten". Die wollen von ihm jetzt eine ganz klare Information zu seinen weiteren beruflichen Aktivitäten haben. Am Samstag haben wir knapp drei Stunden in einem Cafe gehockt, haben Ideen gesammelt (er Ideengeber, ich Schreiberling) und die Ideen soweit gebündelt und zu einem Paket zusammengeschnürt, daß er der Überzeugung ist, diese Idee auch seinen Vorgesetzten "verkaufen" zu können und den beruflichen Anforderungen auch wieder nachkommen zu können. "Überforderungsbremsen" hat er sich auch eingebaut - so daß zumindest auf dem Papier was schlüssiges dabei rausgekommen ist. Meine persönlichen Zweifel habe ich für mich behalten. Er kam dann noch auf die Idee, daß sein Büro renoviert werden müßte, weil so wie es aussieht, könnte man ja keinen Menschen reinlassen. Ich habe es erst mal so stehen gelassen. Zusammenfassend war der Samstag ein Tag, der grundsätzlich okay war - wobei ich davon ausgehe, daß er meinen "Protest" wegen der Handhabung seiner Steuerschulden gepflegt unter den Tisch kehrt und er seinen Kopf durchdrückt. Aber hier bleibe ich dran.

Am Sonntag war ich mit Bügeln beschäftigt und wie das meistens so ist - da gehen einem tausend Gedanken durch den Kopf. Ich habe in mich reingehorcht und für mich die Entscheidung getroffen, daß ich nicht mehr gewillt bin, auch nur einen müden Euro in das Haus bzw. in eine Renovierung zu stecken. Die letzte Renovierungsaktion hat mich knapp 1000 Euro gekostet, die ich auch ALLEINE getragen habe, weil er keine Kohle hat - ob ich hier jemals einen Anteil kriege - das steht in den Sternen. Nein, ich stecke kein Geld mehr rein. Diese Information habe ich ihm auch gegeben - mit dem Ergebnis, ich würde seine Pläne schon wieder negativ beeinflussen. Hallo? Bin ich Dukatenscheißer? Habe ich meinen Mann und seine fixen Ideen "auszuhalten" und zu finanzieren? Auch meine Frage, ob er sich sicher wäre, daß er seine beruflichen Aktivitäten wie "geplant" umsetzen könnte - hat er als "negatives Reden gegen ihn" aufgefaßt. Hmmmm - ist bei einer Aussage von ihm (habe keine Energie und kein "Feuer" um meiner Tätigkeit nachzugehen) - eine Nachfrage denn sträflich? Wie will er seine Pläne realisieren, wenn er zwei Tage vorher sagt, daß er kein Power hätte? Das war auch so ein Moment, wo ich aufgestanden bin und ihm gesagt habe, daß ich mir von ihm nicht verbieten lasse, vorhandene Bedenken oder Ängste auch und gerade ihm gegenüber laut zu äußern. Ich habe ihm gesagt, daß es mein gutes Recht ist, diese Gedanken laut auszusprechen und ich meine Aufgabe nicht darin sehe, ihm nach dem Mund zu reden oder wieder auf irgendwelche Luftschlösser zu bauen....

Ich denke, erfahrene Angehörige können sich die Reaktion meines Mannes vorstellen - aber ich schildere sie gerne:

mit zusammengekniffenem Mund hat er auf der Couch gesessen, so wie ein kleines trotziges Kind, dem man jetzt sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat. Den Rest des Tage herrschte Funkstille.

Aber mein Entschluß steht fest: ich bin nicht mehr bereit, noch irgendwas in das Haus zu investieren und ich bin auch nicht mehr bereit, meinem Mann uneingeschränkt zu glauben bzw. zu vertrauen. Nein, nein, nein. Über 8 Jahre wurde mein Vertrauen ausgenutzt, über 8 Jahre begleite ich diese Berg- und Talfahrten. Über 8 Jahre unterstütze ich finanziell - ohne daß ich je mein Geld wieder zurückbekommen hätte. Über 8 Jahre kämpfe ich selbst, um nicht unterzugehen - seit dem wir das Haus haben, ist der Kampf noch viel schwerer und existenzbedrohlicher geworden. Nein, ich will nicht mehr. Ich bin dazu nicht mehr bereit. Kann das irgendjemand verstehen? Mir wurde nämlich durch das Verhalten meines Gatten "signalisiert", daß ich wohl eine egoistische Hexe bin, die ihn nicht mehr unterstützt und schon gar nicht mehr an ihn glaubt. Wie lange muß finanzielle Unterstützung gehen? Bis man selbst hoch verschuldet ist?

Und gerade diese erdrückende finanzielle Last und Belastung raubt mir den Kopf, um mich mit irgendwas anderem zu beschäftigen oder irgendwas für mich zu tun. Ich habe keine Energie mehr - die muß ich für die Finanzen aufwenden. Wie hat mein Therapeut gesagt: ich befinde mich, wie zu meinen Kindzeiten - in einem Abhängigkeitsverhältnis und kämpfe (damals wie heute) ums Überleben. Mit dem Unterschied - heute werde ich nicht mehr geschlagen. Ich bin sehr gespannt auf die weitere Analyse des Therapeuten.
Zen
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Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo Gizmo,

oh mann, ich kann dich gut verstehen, das es in dir brodelt wie in einem Vulkan.
Wie kommt man ( Frau ) aus so einer Spirale wieder raus??

Ich habe vor kurzem mal im Fernsehen gesehen, dass er heute möglich ist, sein Haus zu versteigern.
Vielleicht wäre das ja eine Alternative.
Das lief über einen Makler und war eine ganz seriöse Angelegenheit.
Es wurde ein Mindestbetrag angesetzt und die Leute haben dann angefangen zu bieten.
Soll sogar öffter gemacht werden, als man denkt, solche Versteigerungen.

Bleibt dir vielleicht auch nur der Gang zur Bank, um andere Konditionen auszuhandeln.

Wie sieht es denn aus mit der Schuldnerberatung, habe nach meiner kaputten Ehe diese Beratung auch mal in Anspruch genommen und habe gute Tips bekommen. Natürlich kostenlos.

Sonst fällt mir z.Zt nix gescheites ein um dir zu helfen.

Das Du jetzt ganz andere Sorgen hast, als den neusten Kinofilm gucken, glaube ich dir gerne.
Ich wünsche dir viel Kraft und einen klaren Kopf für die nächsten Wochen und Monate.

Es grüßt Dich
Sammie
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo an alle,

heute habe ich einen ganz miesen Tag. Gesundheitlich gehts mir im Moment so richtig dreckig - meine Erkältung ist hartnäckig ohne Ende, Kopf zu, Nase zu, die Lunge wehrt sich hartnäckig, der ganze Körper tut weg - und wie's in mir drin aussieht, davon will ich erst gar nicht anfangen.


Grüße Gizmo
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Laura.M »

Liebe Gizmo,

am eigenen Leib spüre ich in der letzten Zeit, wie es ist, wenn die Seele weint. Da wird schneller die Gesundheit angegriffen, so als wenn die körpereigenen Abwehrkräfte nicht mehr so gut funktionieren. (Ich muss morgen auch wieder zum Arzt.)

Und dabei lässt sich mein (kleiner) Kummer gar nicht mit deinem vergleichen. Darf ich dir sagen, dass ich denke, dass ich deine Gefühle verstehen kann. Aber bitte versuche auf bessere Gedanken zu kommen und verliere nie die Hoffnung! Gedanklich möchte ich dir gern einen Engel schicken, der dir beistehen möge, schnell aus dem dunklen Grau zu kommen.

Alles Liebe für dich.

Herzliche Grüße
Laura
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1684
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Gizmo, habe einen Ihrer Beiträge editiert. Sorry, aber die Forenregeln müssen auch für Angehörige gelten.

Viele Grüße
Anne Blume
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

@ Frau Blume,
ich habe mit der Passage, die Sie edditiert haben, nicht zum Ausdruck bringen wollen, daß ich morgen aus dem Fenster springe. Aber vielleicht können SIE mir als Fachfrau ja einen Tipp geben, wo ich aus dieser ganzen negativen Sch... noch den berühmten "rettenden Strohhalm" finden kann? Würde mich über einen entsprechenden Beitrag sehr freuen...

--------

Ansonsten - danke @ Laura_M für den gedanklichen Engel, ich hoffe, er findet den Weg zu mir. Mein Mann hat von seinen Brötchengebern noch eine allerletzte Schonfrist erhalten - sollte die ungenutzt verstreichen ist er weg. Jetzt geht's ans "eingemachte".
Depressionen, Druck und extreme Anforderungen - wie soll das funktionieren?

Es grüßt Gizmo
tangram
Beiträge: 131
Registriert: 24. Mai 2010, 19:40

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von tangram »

Hey Gizmo

es gibt schon Tage, da könnte man verzweifeln.

Aber sei ganz sicher es gibt auch wieder andere Tage.

Immer wenn eins zum anderen kommt, gibt es aber auch wieder ein Vorwärts - glaub mir, auch wenn es im Moment noch nicht so aussieht.

Ich schick dir jetzt gedanklich einen richtig dicken Energieschub --- damit du nicht ganz unten ankommst ok!!

Liebe Grüße Tangram
"Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt"

Laotse
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1684
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Gizmo, das hatte ich auch so nicht verstanden. Trotzdem müssen wir mit derartigen Äußerungen sehr vorsichtig umgehen, weil sie andere Leser verunsichern können.
Ob es DER Strohhalm für Sie ist weiss ich natürlich nicht, aber ich hoffe, wir können Ihnen mit diesem Forum eine Plattform für hilfreichen Austausch bieten.

Viele Grüße
Anne Blume
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo mal wieder,
gestern Abend haben wir wieder mal über 3 Stunden zusammengesessen und einfach nur gequatscht. Die Atmosphäre war recht entspannt und ich habe meinen Mann nur reden lassen, zugehört, durch Zwischenfragen oder "hm" oder "aha" mein Interesse signalisiert und habe dabei die ein oder andere Information erhalten, die mich hat innerlich "aufhorchen" lassen. Er selbst kam für sich zu dem Ergebnis, daß alles, mit dem er sich tagsüber beschäftigt hat, tatsächlich eine willkommene Ablenkung zur eigentlichen Arbeit war. Persönlich hat mich dieses "Eingeständnis" sehr überrascht - andererseits, daß was er erledigt und gemacht hat, war notwendig, sinnvoll und hat ihm auch kleine persönliche Erfolge beschert. Von daher - ich fand's okay. Und wer weiß, vielleicht hilft ihm seine gestrige Erkenntnis für den heutigen Tag. Ich würde es ihm wünschen.

Unser Gespräch, das wir mit der Bank hatten, war insofern "erfolgreich", daß die Bank uns für 3 Monate eine "Auszeit" gewährt, damit man finanziell ein bißchen Luft holen kann. Leider macht die dt. Finanzbehörde genau diese Luft wieder zunichte. Innerhalb von 4 Wochen ist eine FETTE Nachzahlung zu leisten - die durch den Bankdeal geplanten "Ersparnisse" werden dadurch grad wieder aufgefressen. Ist irgendwo schon zum Kotzen. Da räumst du mühsam Steine aus dem Weg und kriegst gleich wieder Knüppel zwischen die Beine geschmissen - bloß keine Möglichkeit haben, aus der tiefen dunklen Grube rauszuschauen oder mal einen kleinen "Lichtstrahl" abkriegen.

Na ja - das "Leben" geht weiter.

Grüße Gizmo
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Zusammen,

gestern ging's mir so richtig sch.... Matt in der Birne, die Erkältung geht in die 3. Woche und Gedanken, die um den finanziellen Untergang kreiseln. Ja - in meinem Kopf ist das ganze Szenario schon fertig. Mein Gatte wird seinen Job verlieren, weil nichts - aber auch rein gar nichts von dem umgesetzt wird, was er zusammen mit dem Therapeuten bezügl. seines Jobs ausgearbeitet hat. Ende November ist Stichtag - und wenn die restlichen Wochen mit der gleichen geschäftlichen Aktivität belegt werden, wie die Vergangene, dann wird er gegangen werden. Und dann? Wenn er jetzt schon keine Kraft (oder Lust?) zum Arbeiten hat, woher soll er dann die Kraft (oder Lust?) nehmen, um sich einen neuen Job zu suchen? Wäre der 10. Job in knapp 9 gemeinsamen Jahren.

Ich habe ihm gestern in einem ruhigen Ton gesagt, daß mir die Existenzangst mittlerweile den Hals zuschnürt und es für mich schier unerträglich ist, UNVERSCHULDET mit in den seinen finanziellen Abgrund gerissen zu werden. Es kam.... nichts. Keine Antwort, kein Kommentar, keine Information - nur Schweigen. Die halbe Nacht habe ich wachgelegen und fand keinen Schlaf. Heute morgen habe ich natürlich verschlafen - suuuuper. Es gibt Dinge, die die Welt nicht braucht - und ich glaube fast, daß eine depressive Episode gehört mit dazu.

Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Ich bin hoffnungslos, mutlos, perspektivlos, kraftlos - gerne hätte ich die stoische Ruhe meines Gatten, der sich so verhält, als würde ihn das ganze nix angehen und schon gar nicht betreffen.

Ich bin ganz tief unten - weiter runter geht's kaum noch.

Gizmo
Zen
Beiträge: 201
Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Zen »

Hallo Gizmo,

wie kann ich Dir nur helfen ??
Ich bin ratlos.

Es ist wirklich eine festgefahrenen Situation bei Dir.

Versuche es doch mal bei der Schuldnerberatung.
Hast doch nix mehr zu verlieren.

Ich war damals froh, der Berater hat mir gut geholfen.
Stand ja auch vor dem nichts.
Job weg, Ehe kaputt, Wohnung zu teuer, Kredit bei der falschen Bank, Drohnung mit Lohnpfändung usw. und mein Ex hielt sich auch aus allem raus.

Was du so beschrieben hast, in meinem Beitrag, war ja schon ein heftiger Nervenzusammmenbruch bei Dir.

Kannst Du Dich den nicht krankschreiben lassen?
Das hält doch keine Mensch aus, so eine Belastung, oder willst Du warten bist Du ganz aus den Schuhen kippst?

Lass Dich krankschreiben, mach es einfach.

Ist denn niemand in deinem Umfeld mit dem Du über eure Situation reden kannst?

Ich kann Dir nur alles gute wünschen, mehr fällt mir einfach nicht ein.

Ich drücke Dich ganz fest
Sammie
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Laura.M »

Liebe Gizmo,

Ratschläge sind leicht von der Hand geschrieben... und es tut mir leid, wie du dich derzeit fühlst... aber ich denke dennoch, dass etwas positiveres Denken in deinem Fall gut wäre. Denn negative Gedanken scheinen negative Ereignisse nach sich zu ziehen. Sorry... ich weiß wie seltsam das klingt. Zum einen sind solche negativen Energien für deinen Mann nicht gut, denn sie wirken lähmend und nicht aufrüttelnd. Warum denn was tun und mit der Arbeit anfangen, wenn es sowieso scheitert. Nach dem Schema... meine Frau könnte schon damit recht haben und dann kann ich mir gleich eine neue bessere Arbeit suchen. Wozu dann dieser Kraftaufwand? Oder, wenn meine Frau nicht an mich glaubt... dann kann sie sich ja gleich mit der Situation meines Arbeitsplatzverlustes abfinden...

Mal ehrlich, was erreichst du mit deinen Ermahnungen? Eher das Gegenteil, was du damit erreichen willst. So sehe ich die Situation aus der Ferne. Wenn man einem Menschen vorschreibt, wie er seine Arbeit zu erledigen hat... kommt meist nicht gut rüber. Ich verstehe durchaus deine Gefühle und wüsste auch nicht, ob ich an deiner Stelle ruhig bleiben könnte. Aber bringen tut das nichts... meines Erachtens. Der Versuch, mit Ermunterung, Vertrauen und Zuversicht an die Sache ranzugehen, kann zumindest nicht schaden. Wir haben es noch nicht Ende November.

Vielleicht wäre ein kurzfristiger Termin beim Therapeuten von Vorteil, wenn das überhaupt machbar ist.

Du schreibst:
„Wenn er jetzt schon keine Kraft (oder Lust?) zum Arbeiten hat, woher soll er dann die Kraft (oder Lust?) nehmen, um sich einen neuen Job zu suchen? Wäre der 10. Job in knapp 9 gemeinsamen Jahren.“

Er hat immer wieder einen neuen Job gefunden... das finde ich echt beachtlich... neun Jobs in neun Jahren. Aber wo liegt da bloß „der Hase im Pfeffer“ begraben? Ist er so unglücklich bei seiner Arbeit gewesen? Ich glaube nicht, dass es generell an der Lust zum Arbeiten liegt.

Bitte verüble mir meine Ansicht der Dinge nicht! Es sind so meine Empfindungen, wenn ich deine Zeilen lese.

Ich wünsche dir baldige gute Besserung.

Herzliche Grüße
Laura
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Sammie, Laura und alle anderen,

erst mal vielen herzlichen Dank für Eure Anteilnahme. Es gibt mir das Gefühl, mit dem ganzen Sch... nicht alleine zu sein. Die ganze letzte Woche war der absolute Horror, sei es gesundheitlich, beruflich oder privat. Hatte am Freitag wieder einen Termin beim Thera und in der knappen Stunden kam's nur so kreuz und quer aus mir raus. Im Nachhinein tut mir der Mensch leid, der sich das alles anhören mußte. Ich habe auch sowas wie Ratlosigkeit bei meinem Gegenüber gespürt. Ich wurde gefragt, warum ich nicht in eine Klinik gehe? Um in einer ambulanten Therapie vernünftig ansetzen zu können, wäre es notwendig, daß die Existenz gesichert ist (Anker), um nicht ganz aus den Latschen zu kippen. Aber das ist ja bei mir im Moment nicht gegeben. Habe auch ein bis zwei Erklärungen bekommen, um div. Verhaltensweisen zu verstehen - das hat wenigstens ein bißchen Licht ins Dunkel gebracht. Die erhaltene Information, daß der 2-wöchige Thera-Rhythmus bei meinem Mann der Situation nicht gerade förderlich ist, hat mich nicht wirklich überrascht. Der Thera konnte mit mir zwar nicht arbeiten, hatte aber die Möglichkeit, mich mal "auszukotzen" - was auch nicht das Schlechteste war.

Am Samstag haben wir zusammen draußen im Garten gewurschtelt und alles soweit "winterfest" gemacht. Die Arbeit war aber sowas von anstrengend - stellenweise hatte ich das Gefühl, ich schaff's nicht mehr, den blöden Rasenmäher zu schieben, bzw. den Auffangkorb hochzuwuchten, um ihn auszuleeren. Die Arbeit ging mir sonst ganz locker von der Hand - am Samstag war's ne echte Qual.

Gestern waren wir spazieren und hier hat er mich gefragt, wie mein Thera-Termin war. Habe ihm die Eindrücke meines "Behandlers" beschrieben (wg. Klinik, bzw. gegenseitiger Hilfslosigkeit, bzw. seinem Behandlungsrhythmus) und mein Mann hat meine Ausführungen nicht als persönliche Kritik verstanden. Er selbst hat auch das Gefühl, daß er mit seiner Therapie nicht wirklich weiterkommt und ich habe ihn gefragt, ob er nicht eine Möglichkeit sieht, mit seinem Arzt diese Thematik zu besprechen, daß er vielleicht von ihm direkt therapiert wird - zumal dieser Arzt auch die entsprechende Qualifikation hat und von Mann zu Mann ist vielleicht doch das ein oder andere leichter. Er wird zumindest mal darüber nachdenken und die Thematik auch mal ansprechen - Ende der Woche hat er einen Termin.

Alles in allem war das gestern wieder eine schöne Unterhaltung. Ich habe ihn direkt fragen können, wie er die Gesamtsituation im Moment sieht und seine Gedanken sind identisch mit meinen. Das hat mir gezeigt, daß er zumindest nicht traumwandlerisch durch den Tag wandelt, sondern noch in der Lage ist, messerscharf und klar zu denken. Er macht sich weitere Gedanken, sucht selbst nach möglichen Lösungen und bewirbt sich weiter - das hat mich gestern ein bißchen erleichtert.

Meine Erkältungssymptome gehen nunmehr in die 4. Woche und am schlimmsten ist der Husten - der hält sich hartnäckig ohne Ende.

@Laura:
ich weiß, daß man mit seinen Gedanken sehr viel beeinflussen kann - aber ich denke, du selbst weißt wahrscheinlich aus eigener Erfahrung, daß es fast unmöglich ist, noch irgendwelche positiven Gedanken zu entwickeln, wenn die Schlinge um den Hals immer enger wird. Und ich bin nicht fähig, einen positiven Gedanken zu fassen. Ich versuche wenigstens, diese schwarzen Gedanken wegzuschieben, da ich selbst Angst davor habe, mit meinen Gedanken eine "selbsterfüllende Prophezeiung" zu inszenieren.

Mit meinen, wie du schreibst "Ermahnungen" habe ich versucht, eine Information zu provozieren. Ich wollte einfach wissen, wie mein Mann die Situation selbst erlebt, sieht und bewertet. Wollte für mich herauskriegen, ob er sich traumwandlerisch irgendwelchen Illussionen hingibt oder ob der Realist in ihm noch vorhanden ist. Ich weiß selbst, daß "Ermahnungen" ausschließlich meine Kraft kosten, denn sie prallen ungehört bzw. unbeachtet ab - aber man braucht für sich selbst das Gefühl, alles Erdenkliche versucht zu haben - um beim Untergang nicht zu denken: "hättest du nur dieses oder jenes wenigstens noch versucht..."

Tja, und wo der "Hase im Pfeffer begraben ist" - eine gute und berechtigte Frage. Mein Mann ist mit seiner eigenen "Analyse" zumindest schon mal soweit gekommen, daß er selbst festgestellt hat, daß er - immer wenn's eng geworden ist - die Flucht nach vorne (sprich: neuer Arbeitgeber) angetreten hat. Und diese Flucht ist nicht auf evtl. mangelnde Fähigkeit begründet. Im Gegenteil - was das Können angeht - er ist in seinem Job verdammt gut (wenn er sich mit seinem Job befaßt). Der Antwort auf die Frage nach dem Warum? Das wird hoffentlich der Therapeut rausfinden können.


@ Sammie

Wg. seiner Meinung zur Schuldnerberatung habe ich ihn auch gefragt (damit er sich von einer einsam getroffenen Entscheidung nicht übergangen fühlt) - er hat wohl noch einen anderen Gedanken / Idee im Kopf und möchte das erst mal versuchen. Ich werde es in meinem Kopf behalten und zu einem anderen Zeitpunkt die Thematik nochmals
ansprechen.

Krankschreiben - ja, diesen Gedanken hatte ich auch schon kurzfristig. Aber der Gedanke, daß ich dann 24 Stunden am Tag daheim bin - brrrrrr, nein danke. Da komm ich ja aus meinem Sumpf überhaupt nicht mehr hoch. Auf der Arbeit MUSS sich mein Kopf zwangsläufig mit anderen Dingen auseinandersetzen.

Jemand mit dem ich reden kann? Sammie, was glaubst du, warum ich in diesem Forum bin? "Freunde" oder "Bekannte" in diesem kleinen toten Drecksnest wo ich herkomme? Fehlanzeige. Familie? Noch mehr Fehlanzeige. Die eine Seite will mit mir nix zu tun haben (wurde mir anwaltlich verkündet) und die andere Seite war und ist gegen meinen Mann - und von daher (hoffentlich verständlicherweise) für mich keine Ansprechpartner, die neutral wären oder einfach nur zuhören könnten.

Tja, und wenn ihr mich heute fragt, wie's mir geht - ich fühle nix. Könnte nicht mal sagen, ob gut oder schlecht - es ist Null Gefühl da, überhaupt nix - wie tot, abgestorben, leer. Da is nüscht.

Entschuldigt bitte, daß mein Beitrag wieder so ewig lange geworden ist.
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Laura.M »

Liebe Gizmo,

schön, wieder von dir zu lesen... und dein Beitrag ist jedenfalls nicht zu lang.

Sorry, ich musste schmunzeln, was du über den Besuch beim Therapeuten erzählt hast. Aus der Ferne hatte ich gehofft, dass ihr bald wieder mit eurem Therapeuten reden könnt... und ein „Auskotzen“ (wie du es nennst) hat auch was für sich.

Das Fühlen/Empfinden wird bei dir auch wieder kommen... es ist vielleicht ein Selbstschutz deines Körpers... und „grau“ hast du in der letzten Zeit genug gesehen/gefühlt. Es freut mich zu hören, dass dein Mann sich Gedanken macht und selbst nach möglichen Lösungen sucht. So habe ich es aus der Ferne auch vermutet, anhand deiner Ausführungen.

Es ist mir auch klar, dass er im beruflichen besonders gut ist, weil er gut verdienen muss (wegen Höhe Abzahlungsbetrag) und so schnell neue Jobs bekommt. Das sah ich auch als ein positives Zeichen. Vielleicht fühlt er sich beruflich öfters in seiner Kreativität ausgebremst oder sieht seine Leistungen zu wenig anerkannt. In diese Richtung würde ich eher denken. Die Depressionen werden ihn zusätzlich schwächen und dann fehlt ihm vielleicht der innere Antrieb, weil er seine Kraft in dem Projekt teilweise verschwendet sieht.

Ich hoffe das Beste für euch und wünsche dir weiterhin gute Besserung... und pass auf, dass deine Erkältung nicht chronisch wird.

Herzliche Grüße
Laura
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Zusammen,

ich fühle mich wie ferngesteuert. Keine Lust, keine Perspektive, keinen Mut, keine Hoffnung, keine Kraft - nur Gedanken und Ängste. Ich komme nicht zur Ruhe, jede Kleinigkeit nervt mich, mir ist alles zuviel.

Mein Gatte ist eifrig dabei, Bewerbungen zu schreiben um so einem kommenden Rausschmiß entgegenzuwirken. Die "Etappenziele", die er mit seinem Thera vereinbart hat, liegen unbeachtet irgendwo rum - nichts davon hat er auch nur ansatzweise versucht oder umgesetzt. Nur ein Ziel verfolgt er: ein anderer Job muß her. Da wird dann alles besser, den kann er dann ausüben, da wird er sich dann einbringen, etc. etc. Ich kann's schon nicht mehr hören. Bei JEDEM Jobwechsel die selbe Leier, das gleiche Gesabbel, die gleiche heiße Luft - mit dem Unterschied, zwischen dem jetzigen 9. Job und dem in Angriff genommenen 10. Job liegen grad mal 8 Monate. Die Zeiten, in denen er es "aushält" werden immer kürzer, der Lebenslauf immer länger, und und und.

Ja, er tut was - aber er tut genau das, was er macht, seitdem wir zusammen sind: er rennt davon sobald es ernst wird oder sein Arbeitgeber berechtigterweise eine Leistung für das monatliche Geld erwartet.

Er fühle sich von seinem Arbeitgeber nicht anerkannt. Ja für was soll er denn anerkannt werden? Für seine grenzenlose Faulheit? Will er dafür einen Verdienstorden haben und eine ordentliche Portion Puder in den Allerwertesten geblasen bekommen? Wo lebt dieser Mensch eigentlich. Wo wird man von seinem Arbeitgeber heute noch gelobt oder in den Himmel gehoben? Bin seit 26 Jahren im Berufsleben und habe sowas noch NIE erlebt.

Warum geht er eigentlich zu einer Therapie, wenn er sich nicht mal mit den gestellten Aufgaben befaßt? Warum stiehlt er den Menschen die Zeit?

Glaubt er wirklich, daß sich mit einem schon wieder neuen Job alles grundlegend ändert? Wie lange soll dieses Theaterstück noch weitergehen? Warum lügt er sich selbst in die Tasche, statt sich selbst die Frage zu stellen, warum er schon wieder nach was Neuem sucht? Warum sucht er nicht nach der Ursache und bearbeitet sie?

Fragen über Fragen und keine Antworten. Ich weiß nur eins: ich kann dieses Geschwätz nicht mehr hören, noch weniger glauben und überzeugen tut es mich schon lange nicht mehr. Wie lange wird er es diesmal aushalten, bis er ein Haar in der Suppe findet? Wann geht die Sucherei ein nächstes Mal los? Er hat weder die Disziplin, noch die Kontinuität, noch das Durchhaltevermögen, um sich in etwas "schwierigeren" Arbeitssituationen durchzubeißen oder diese gar durchzuhalten. Was, DU lieber Arbeitgeber machst nicht das, was ich von dir verlange? Na, dann such ich mir doch gleich mal einen anderen Job. Genauso läuft es - Jahr ein, Jahr aus. Immer nach dem gleichen Schema. Es kotzt mich so an.

Heute hätte er eigentlich einen Termin bei seinem Arbeitgeber gehabt. Den hat er aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen gestern abgesagt. Stattdessen hockt er wieder den ganzen Tag in der Wohnung und wer weiß, mit was er sich die Zeit vertreibt - es gibt ja so spannende PC-Spiele im Internet.

Gerne würde ich mich krankschreiben lassen - ich fühle mich sowas von ausgelutscht, aber der Gedanke, dieses Nichtstun, dieses "blöd-in-den-Tag-reinleben" live miterleben zu müssen - nein danke. Da schleppe ich mich lieber auf die Arbeit. Ich habe nicht mal mehr die Kraft, richtig wütend und sauer zu werden. Nur noch Aussichtslosigkeit und pure Resignation....
Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Faulheit? Depression? Ich weiß es nicht mehr einzuschätzen

Beitrag von Alma21 »

Hallo Zusammen,

am Wochenende durfte ich mir anhören, daß er das Gefühl hat, daß ich ihn nicht unterstützen würde bzw. seine bisherigen Leistungen nicht anerkenne oder würdige. Offen gestanden - es fällt mir schwer. Ja, er schreibt Bewerbungen - ist wohl das mindeste, wenn man seinen Job so sträflich vernachlässigt hat, daß einem die Kündigung droht. Ja, er geht zu Vorstellungsgesprächen - bleibt ihm ja nix andres übrib - er braucht ja wieder eine Arbeit, damit wenigstens ein "von der Hand in den Mund"-"Leben" möglich ist.
Besonders schlimm scheint für ihn wohl zu sein, daß ich mich auf seine Euphorie nicht einlasse - wie toll es doch wäre, wenn das mit dem Job XY klappen würde, weil es genau DAS wäre, wonach er schon immer gesucht hat und was er schon immer machen wollte. Ja, da könnte er seine "Kenntnisse und Fähigkeiten" super toll einsetzen, bla bla bla. Ich weiß nicht, wie oft ich diese heiße Luft schon einatmen bzw. anhören mußte. Viel zu oft habe ich mich genau darauf eingelassen und mich mitreißen lassen - mit dem Ergebnis, daß ICH abgestürzt bin, wenn er mal wieder eine Episode hatte. Ja, ICH bin abgestürzt, weil ICH den Fehler gemacht habe, MICH auf ihn zu verlassen. Am Wochenende habe ich ihm gesagt, daß genau dieses Fehlverhalten von mir, dieses "sich auf die Hirngespinnste und schönen Worte einlassen" mit dafür verantwortlich ist, daß es mir heute so dreckig geht und ich um meine Existenz fürchte.
Einziges Zugeständnis was ich ihm gegenüber machen kann: ich kann von der Ferne, mit gaaaanz viel innerem Abstand schauen, was er macht - allerdings ohne es zu bewerten oder seinen schönen Worten irgendeine Kraft zu geben.
Unter den Depressiven wird jetzt wahrscheinlich ein Aufschrei der Entrüstung zu hören sein - wie kann man einen kranken Menschen so seine Unterstützung verweigern. Ja, ich muß es können, sonst gehe ich zugrunde. Ich bin nur eine blöde Angehörige, die keine Ahnung hat - aber die ganze Scheiße live miterlebt und täglich mit ausbaden darf. Mit hilft kein Schwein in meiner seelischen Not, ich habe keinen, der mir meine Aufgaben abnimmt oder meine Arbeit erledigt. Ich muß nach wie vor "meine Frau" stehen - egal, wie die häuslichen Umstände oder das werte Befinden meines Gatten ist.

Er war leicht angesäuert und konnte das überhaupt nicht verstehen, daß ich nicht auf seinen fahrenden Zug springe. Schade, daß ich von den letzten knapp 9 Jahren keine Filmaufnahmen habe, die ihm live zeigen würde, was in den letzten Jahren duch seine "Krankheit" alles vor die Hunde gegangen ist, dann wäre er vielleicht befähigt, zu verstehen.

Ja, er baut Luftschlösser und "Anker" - ohne zu wissen, ob er überhaupt eine Zusage bekommt. Die letzte Aussage beim Vorstellungsgespräch mit dem Personalchef, der seinen Lebenslauf genauer betrachtet hat: er wäre ja schon ganz schön viel rumgekommen.... Ich glaube jedoch nicht, daß dies eine anerkennende Bemerkung war, auf die er stolz sein könnte.

Wie auch immer: natürlich drücke ich ihm die Daumen, daß er wieder einen bekloppten Arbeitgeber findet, der sich auf seine Eigeninszenierung einläßt und ihm eine Chance gibt. Mal sehen, wie lange es beim nächsten Job gut geht...

Ach, und darauf angesprochen, ob er das Gefühl hätte, daß ihm die Therapie irgendwas bringt oder ob er der Meinung ist, daß der erneute Jobwechsel die Lösung all seiner Probleme darstellt - meinte er nur, daß der Thera wohl wesentlich jünger als er sei und "was wolle diese junge Person ihm schon sagen". Na klasse, das ist genau die richtige Einstellung für eine Therapie. Super - da ist der Erfolg schon vorprogrammiert. Er kümmert sich aber auch nicht um eine Alternative. Aber klar, wenn er erst mal einen neuen Job hat, wird sowieso alles anders, alles besser und überhaupt, vermutlich ist er dann geheilt.

Entschuldigt bitte meinen Zynismus - aber das mußte mal raus. Innerlich schüttel ich nur noch den Kopf und frage mich, wann dieser Mann endlich geistig das Alter erreicht, daß er körperlich hat.
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