Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

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sunshine45
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Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo liebe Leser,
immer wieder bekomme ich im Freundes- und Bekanntenkreis die Rückmeldung, dass sie mit meinen Ex-LG telefoniert hätten bzw. ihn gesehen haben und er ja ganz gut drauf gewesen sei.
D.h. jetzt nicht, dass er täglich Kontakt zur Außenwelt hat, oft beschränkt es sich auf einen Anruf pro Tag, aber jedesmal merkt kein Außenstehender davon, dass es ihm sehr schlecht geht.
Wenn ich dann auf ihn treffe, so finde ich ihn wirklich oft in einem schlimmen Zustand. Er starrt vor sich hin, selbst die allerkleinsten Dinge bringen ihn aus der Fassung etc.... Sobald dann das Telefon geht und es ist ein Außenstehener dran, so höre ich immer GUT, prima und wie geht's Dir? Die Stimme klingt dann völlig anders, es kommen flüssige Sätze raus, natürlich versucht er immer das Thema sofort von sich abzulenken, aber es ist immer völlig anders, als wenn er mit mir redet.
Ich rede nur mit wenigen Menschen über seine Erkrankung, aber auch die haben ihn noch nie so erlebt, wie ich ihn täglich erlebe ...
Geht Euch das auch so?
LG
von der Koboldin
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heike56
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Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von heike56 »

Liebe Koboldin,

steht bei deinem Bekannten die Diagnose Depression oder Borderline Störung im Vordergrund?
Leider weiß ich nicht, ob Depressionen bei Borderlinern anders sind als bei Menschen mit "reinen" Depressionen. Wie Du ja weißt steht beim Borderliner eine Beziehungsstörung im Vordergrund und nicht die Depression.

Aber da ich nicht vom Fach bin, wollte ich das nur als Anregung schreiben. Ich erinnere mich nur, dass Dr. Niedermeier immer wieder betont, dass Depressionen bei Borderliner ganz anders behandelt werden müssen als bei "Nur" Depressiven.

Wenn ich wirklich schwer depressiv bin, telefoniere ich kaum noch, weil es viel zu schwer ist und ich viel zu zurückgenommen bin.

Viele Grüße

Heike 47
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Maximiliane »

Hallo Kobold,

das Verhalten, was du beschreibst, habe ich in ähnlicher Weise auch sehr lange an den Tag gelegt.
Vor allem, als ich noch berufstätig war, aber auch in der Familie.
Nach außen hin war ich fröhlich, spritzig, hab mir noch die Probleme anderer reingezogen und, und, und.

Doch wenn ich den Telefonhörer aufgelegt habe oder die Haustüre hinter mir zugemacht habe, war ich ein "anderer " Mensch, nämlich zutiefst depressiv und nur noch ein Häufchen Elend. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich werde gleich verrückt, weil ich da so als zwei unterschiedliche Menschen aufgetreten bin. Selbst bei meinen besten Freunden ging es mir oft so. Ein scheußliches Gefühl, so leer und nichtig.

Ich habe das sehr, sehr lange durchgehalten, viele Jahre.
Und Gott sei Dank kam dann irgendwann der große Knall und mein Kartenhaus ist zusammengefallen. Auch wenn es damals ganz schlimm war, so bin ich wirklich heute froh, dass ich ab einem bestimmten Punkt so fertig war, dass ich nichts mehr verbergen konnte. Dieses "Spiel" hat eine Menge Energie gekostet, und es war, so grotesk es klingt, einfach nur erleichternd, dass ich so tief unten war und nicht weiter "schauspielern" konnte.

Ich gehe heute noch in dieses "Schauspiel" wenn ich mit meinen Eltern zu tun habe, weil ich da auf wenig Verstehen treffe und den blöden Bemerkungen entgehen will. Aber es ist von meiner Seite auch schon ein Stück ehrlicher geworden. Ehrlicher im Sinne von authentischer, mir und den Eltern gegenüber. Aber es tut halt weh, wenn das nicht ernst genommen zu werden scheint, wie es mir tatsächlich geht, weil es meine Eltern auch nicht sehen wollen. Das ist die andere Seite und eine andere "Geschichte".

Ansonsten, seit ich Therapie mache und einige wenige, aber gute Ansprechpartner habe, denen ich mich ungeschminkt zeigen kann, fällt es mir leichter zu nehmen, wenn ich mich wieder in so einer Schauspielrolle wiederfinde. Ob es einen Weg gibt, da ganz raus zu gehen, weiß ich nicht, das kann ich mir auch nicht vorstellen.
Ich finde, es gehört schon ne Menge Vorsicht dazu, wem man sich ungeschminkt zeigt und wem nicht.
Das kann ja auch ein Vertrauensbeweis sein, sich jemanden so verletzlich und "häßlich" zu zeigen wie in der Depression.

Alles in allem, selbst ein Depressiver kann in seiner Energielosigkeite einen Menge Energie aufbringen, um seine Fassade aufrecht zu erhalten, um sich dadurch zu schützen und die Kontrolle zu behalten.
Ich glaube, damals hätte niemand verstanden, wenn ich mir das Leben genommen hätte. Weil viele mich nur von meiner fröhlichen, verständnisvollen, kreativen Seite gesehen haben. Aber wie's in mir aussah, das wusste noch nicht mal mein damaliger Therapeut.

Und heute, mit einer anderen Therapeutin, bin ich zum Glück schon etliche Schritte weiter gekommen.

Viele Abendgrüße von

Häuptling
Himmelblau1
Beiträge: 78
Registriert: 16. Jun 2010, 18:05

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Himmelblau1 »

Hallo Kobold

Die Fassade aufrecht zu erhalten,geht so lange bis ein sehr schwerer Absturtz kommt.
Schauspielern um seine momentane Verfassung nicht blos zustellen,daß macht eigentlich jeder.
Beobachte Dich mal selbst,wie oft Du es tust.Nur mit dem kleinen Unterschied, daß es uns nicht so schlecht geht.
Ich selber möchte auch nicht jeden einen Einblick in meinen Innenleben gewähren.
Das zeige ich nur denen die mir am nächsten sind.
Leider ist dies im Umgang mit depressiven Menschen für uns Angehörige sehr hinterlich,weil solche Fassadenschauspielerei uns die extremen Unterschiede zeigen die ein Außenstehender nicht sieht.
Oft können auch nur Therapeuten erahnen was da läuft.
So stoßen wir bei Freunden oder Familienmitglieder oft auf Mißverständnis,wenn wir unserer Lage erklären wollen.
Dabei kann es leicht passieren,daß wir da auch zum Buhmann abgestempelt werden.
Nach dem Motto.: Was erzählt die da eigentlich ? So schlimm sieht es doch nicht aus ! Das wird schon wieder !
Die haben ein Eheproblem !
Welcher Schwanz daran hängt,daß sieht keiner.
Zum Glück habe ich da eher mehr positive Erfahrungen gemacht.Aber die macht da leider nicht jeder, um so schwerer wird es.
Wenn es einer nicht verteht,versuche Dich nicht ständig zu erklären.Das kostet Dir viel zu viel Energie.Irgendwann,wenn er nicht mehr kann,merken es auch seine Freunde.
Die ihm am nächsten stehen werden es zu erst merken.

LG Heide!
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von FönX »

Kurze Antwort auf die Themafrage:

Latent depressive Menschen können unglaublich zäh sein und die Fassade u.U. jahrzehntelang aufrechterhalten.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo und danke für Eure Antworten!
Ich bin immer ganz erschüttert, wenn ich bemerke wie mein Ex-LG in einer wirklich schweren depressiven Phase immer noch die Maske aufsetzen kann.
Sobald die Tür hinter dem Besuch zuschlägt, verändert sich der Gesichtsausdruck von einem freundlichen Ausdruck zu einer unbeweglichen Maske.
Manchmal passiert das sogar, wenn er sich umdreht. D.h., wenn er andere ansieht, so sieht er ganz normal aus und wenn er sich dann umdreht und mich ansieht, dann ist es völlig anders...
Woher holt man die Kraft dazu in solchen Phasen? Das ist mir immer schleierhaft und es ist einfach schrecklich, wenn das Umfeld sagt: Habe gerade mit ihm telefoniert und es ging ihm ja richtig gut. Dabei weiß ich genau, dass es nicht so ist und wenn ich ihn dann minuten später sehe, so kommt dann auch die Bestätigung.
Ach ...., man fühlt sich einfach immer so schrecklich allein, weil andere das Depressionsgesicht einfach nicht sehen.
LG
von der Koboldin
@ Häuptling
Genau wie von Dir beschrieben, so erlebe ich es.
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Alma21
Beiträge: 57
Registriert: 11. Aug 2010, 15:07

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Alma21 »

Hallo Kobold,

ich habe mich auch immer gefragt, wie das in Perfektion funktionieren kann - und habe bis heute keine Antwort darauf. Kein Mensch käme auf die Idee, daß er depressiv ist, geschweige denn, aus dem Leben scheiden wollte. Sogar mir hat er was vorgespielt - obwohl ich oftmals ein Gefühl / Gespür hatte, was hinter der Fassade los ist. Manchmal wünsche ich mir, daß es einen heftigen Schlag tut und die Fassade wie nach einer Explosion zusammenbröselt. Ich denke, solange man sich hinter der Maske verstecken kann, sieht man selbst keine Notwendigkeit, irgendwas zu ändern. Ich denke, die zieht die betroffene Person an wie einen "Ganzkörperkondom" - und keiner merkt was.
Echt ein sch... Spiel.

Grüße Giszmo
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Marionka »

Nur ganz kurz:

Mein Freund sagt immer: "Es ist doch nichts, ich geh doch in meine Arbeit!" Und solange er das kann, sieht er wohl keinen Handlungsbedarf.
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Maximiliane »

Hallo,

ja, das ist eine treffend Aussage:

Es ist tatsächlich ein SCH... Spiel!!!

Beweggründe, warum ich so eine Fassade aufgebaut habe, waren bei mir

- meine Erziehung (du darfst keine Schwächen haben, du musst funktionieren, Krankheit gibt es nicht, psychische Krankheiten schon gar nicht)
- Angst vor Kontrollverlust
-ein nicht wahrhaben wollen, dass ich nicht die tolle Tochter bin die ich gerne wäre. Einhergehend mit dem Wunsch, endlich mal Anerkennung zu erfahren
- Angst davor, meinen Job zu verlieren (damit habe ich bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit durchgehalten)
- Angst vor mir selbst und vor der Erkrankung
(ich doch nicht ... )

und noch einiges mehr.

Es sind vermutlich bei jedem Menschen andere Beweggründe, die zu dieser Schauspielerei führen, aber vielleicht hilft dir meine Sichtweise einer Betroffenen, zu verstehen, was dahinter stecken könnte und dass Angst eine ganz große "Kraftquelle" sein kann.

Dass du dich einsam fühlst, kann ich gut nachvollziehen, denn nur du siehst die Wahrheit deines Mannes, aber nicht Außenstehende. Dieses Gerede von außen ist aber auch so was von ätzend.
In der Krankheit und Not triffst du Menschen, die wirkliche Freunde und Helfer sind, ist meine Erfahrung.

Weißt du, ich überlege mir ernsthaft, mir mal ein T-Shirt drucken zu lassen mit der Aufschrift:

JA, ich habe Depressionen!
(oder so ähnlich, Anregungen herzlich willkommen!!!)

Dieses Verschweigen oder drum rum reden z.B. in meiner Familie finde ich zum kotzen! Da wird ja jeder mit einfachem Beinbruch ernster genommen als mit dieser durchaus auch tödlich sein könnenden Erkrankung.

Meine Güte, wenn ich daran denke, wie lange ich das durchgehalten habe, wird mir heute noch schlecht. Und wie oft ich dabei war, mit dem Auto gegen den nächsten Baum zu fahren, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste und alles so aussichtslos schien.

Und ich kann nur noch mal wiederholen, wie erleichternd es war, als endlich meine Fassade eingestürzt ist und das Spiel ein Ende hatte.

Och mann, ich wünsche dir so viel gut Bringendes für dich und deinen Mann.

Trotz allem eine gute Zeit,

und immer wieder Lichtblicke,

Häuptling
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von wennfrid »

Hi kobold
Ich denke, es sind mehrere Sachen, die ausschlaggebend sind. In der Gesellschaft denkt eine hohe Prozentzahl, dapressiv und verrückt ist ungefähr das Gleiche. Der Depressive möchte seine Maske nicht abnehmen, er möchte doch als cool und "normal" gelten. Das Schamgefühl, das jeder depressive viel intensiver empfindet, verhindert, daß die anderen den kranken Menschen hinter der Maske sehen und das Schamgefühl ist sehr mächtig.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
Zen
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Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Zen »

Hallo Kobold,

nominiert für den nächsten " Oskar " ist mein Mann. Brad Pitt ist ein Scheiß dagegen.

Ich Trottel habe mal wieder einen riesen Fehler gemacht und könnte mich dafür selber in den Hintern treten.

Sorry Kobold, dass ich jetzt deine Plattform benutze um mir den Frust von der Seele zu schreiben, aber das muss jetzt raus, sonst ersticke ich.

Vor Wochen ging es Ihm total schlecht. Er kam überhaupt nicht in die Gänge.
Ich wusste einfach nicht mehr was ich machen soll.
Da ich selber in Behandlung bin habe ich meinen TH förmlich angebettelt, er möchte sich doch meinen Mann mal ansehen. Wäre auch bereit meine Termine an Ihn abzutreten.
Wo hätten wir auch so schnell einen Therapeuten für Ihn bekommen, die sind doch alle Monate ausgebucht.

Mein Th sagte ok.
Es klappte auch alles gut. Er bekam neue Medis und die Gespräche waren auch positv, wie mein Mann mir sagte.
Er ist erstmal krankgeschrieben worden, damit sich der Körper umstellen kann.

Zu mir sagte der Th. ich solle darauf achten das er dies und jenes macht und auch einhält.
Nur er tut es nicht, verdammt noch mal.

Was sag ich dem Doc denn jetzt beim nächstenmal nur, wenn er mich fragt?
Ich weiß ja nicht was mein Mann ihm erzählen wird ?
Wahrscheinlich das was der Doc hören will.

Und was sage ich?
Klar, es klappt alles super zu hause.
Er geht jeden Tag mindestens eine Std. spazieren, übernimmt kleine Aufgaben, hat einen ausgeglichenen Tag und Nachtrytmus.

Nix von alle dem.
Er will ins Guinnesbuch der Rekorde, Herr Doktor.
Wie lange kann ich es ohne Schlaf durchhalten?
36 Std. reicht das für einen Eintrag, oder muss er noch länger aushalten ?
Bin mal gespannt wann der Fernseher implodiert, wegen des Dauerbetriebes.

Als ich gerade von der Arbeit kam, war er gerade dabei, den Rest seiner 6 Pulle Bier zu vernichten. Nicht in den Ausguss, sondern in den Magen. Am liebsten hätte ich sie ihm in den Hals gehauen.

Er ist nicht in der Lage sich seine Medikamente zu holen, aber Komasaufen ist kein Problem.
Er ist ins Bett gegangen, mal gut so, sonst wäre ich heute noch ausgeflippt.
Muss mich erst selber wieder runter holen.

Wenn er morgen wieder nüchtern ist, werde ich ihn mir vorknöpfen.

Sammie
Maximiliane
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Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Maximiliane »

Guten Abend,

@sammie

Ich bin zwar nicht Kobold, habe mich aber an diesem Beitrag beteiligt, weil er mich sehr berührt in meiner eigenen Geschichte.

Ich verstehe nicht ganz, warum du hier in diesem Beitrag dir deinen Frust von der Seele geschrieben hast.
Was hat das mit kobolds Thema zu tun?

Da sehe ich keinen Zusammenhang und bin etwas irritiert, auch weil ich nicht zusammen kriege, welche Intention, welcher Wunsch hinter deinem Beitrag steckt.

Einfach nur auskotzen, was ja durchaus seine Berechtigung hat, ist ja ganz schön, aber aus meiner Sicht hier unter diesem Beitrag am falschen Platz.


Häuptling
Zen
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Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Zen »

Hallo Häuptling,

wenn ich Kobold nicht gut kennen würde hätte ich ihre Plattform dafür auch nicht benutzt.

Also erspare Dir deinen erhobenen Zeigefinger.

Kobold weis was ich damit ausdrücken will, ob Du das verstehst ist mir vollkommen egal.

Sammie
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Maximiliane »

Wau, Sammie hat gesprochen, hough!
Ja, lass sie raus, deine Wut, nur zu ... du weißt ja, zu wem sie gehört!

Ja, und du sagst es mit deinen eigenen Worten, du hast diese Plattform BENUTZT.

Gut, dass du es selbst gemerkt hast. Dazu brauchte es noch nicht mal den erhobenen Zeigefinger, den ich gar nicht erhoben hatte. Der existiert nur in deiner Projektion.
Und wenn es dir wirklich egal wäre, dann hättest du nicht zurückgeschrieben.

Bis vielleicht zum nächsten Mal, aber in einem anderen Beitrag. Ich werden diesen nicht weiter für einen Austausch mit dir BENUTZEN.

Sorry, Kobold! Ich bleibe jetzt wieder bei deinem Anliegen! Denn DAS ist mir wichtig.

Gute Nacht wünscht

Häuptling
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von sunshine45 »

Hopsa und Guten Morgen,
nur mal ganz kurz zu Häuptling und Sammie: Häuptling, Du hast mir mit diesen Ausführungen sehr geholfen, hab ganz herzlichen Dank dafür, auch dafür dass Du das Thema wieder zurück auf den Punkt gebracht hast. Ich glaube nämlich, dass es vielen so geht, dass der/die Partner(in) nach außen hin völlig ok erscheinen und sich im familiären Umfeld "Katastrophen" abspielen. Genau diese Nr. bringt Angehörige noch mehr in die Einsamkeit und Verzweiflung.

Zu Sammie (moin moin meine Liebe ) kann ich nur sagen, dass es hier im Forum vielleicht manchmal etwas heftig rüberkommt, aber Sammie eine wirklich sehr sensible Frau ist und ich ihre Verzweiflung kenne und verstehe. Wenn man sooooo viele Jahre schon durchhält wie sie, dann geht einfach manchmal die Hutschnur hoch, zwar hier im Thread thematisch nicht so ganz richtig, aber schon völlig ok. Aber mal auf die Situation bezogen, so kann ich das auch verstehen ...

Sammie hat ein riesiges Herz und versucht es manchmal aus Selbstschutz vielleicht etwas zu verpacken. Ist schon ok Sammie, dass Du hier Deine Wut etwas Luft gemacht hast.
Mehr davon dann am Freitag, dann holen wir uns wieder runter ...

Aber vielleicht gibt es ja auch noch mehr Leser, die zum Hauptthema was sagen können.

Liebe Grüße und einen schönen Tag Euch allen
die Koboldin
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Zen
Beiträge: 201
Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Zen »

Oh, Winnetou auf Kriegsfuß ?

Ich finde es schon sehr anmaßend, was Häuptling so von sich gibt.

Erstens habe ich in meiner Anrede Kobold direkt angesprochen.
Zweitens geht es doch in dem Beitrag um die Maske Depression, die oft nur der Partner zu Gesicht bekommt.
Was in meiner Antwort auch heraus zu lesen ist. Nur ist das Gegenüber nicht der Freund oder Bekannte , sondern sein Arzt.
Ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll, wenn er nicht die Wahrheit sagt. Ich sie aber weiß.
Drittens, auch wenn mein Beitag fehlplatziert ist, ist es ganz allein Kobolds Angelegenheit mir dies zu sagen.

Häuptling, auch Du bist nur Gast im Angehörigenteil.
Zur Info, ich habe mich einmal an einem Beitrag von Häuptling beteiligt, dann aber wieder zurückgezogen, weil ich merkte das wir nicht auf einer Wellenlänge sind.

Wenn Du, Häuptling ein Problem mit mir hast, wegen meiner Ausdrucksweise, dann sage das offen, ich kann damit umgehen.

Ich brauche keinen Häuptling hier im Angehörigenteil, der mir sagt, wo und wie ich was zu schreiben habe.

Lieber Kobold, will hier in deinem Beitrag keinen Zickenkrieg veranstalten, aber das wollte ich hier nur noch mal los werden.

Sammie
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Maximiliane »

Guten Abend,

@sammie

Danke dir für deine Antwort, jetzt hast du wenigsten einige meiner Fragen von gestern beantwortet. Kannst ja noch mal nachlesen, welche Fragen ich hatte.
Auch wenn ich hier Besucher bin (ein wertendes "nur" lasse ich hier bewusst weg) kann ich dennoch einen wertvollen Beitrag leisten, wie man z.B. an Kobolds Rückmeldung an mich sehen kann. Und auch wenn ich Besucher bin, "darf" ich mich hier zu Wort melden und meine Meinung zu etwas kundtun. Ich habe in den Regeln für's Forum jedenfalls nichts Gegenteiliges gelesen.

Deine Reaktion von gestern und heute erinnert mich eher an ein kleines Mädchen, das vor Wut, Schmerz, Enttäuschung und Ohnmacht ( auf die Eltern?) sich nicht anders zu helfen weiß, als um sich zu schlagen, ohne Rücksicht auf Verluste.

Und geschlagen zu werden, darauf habe ich keine Lust, vor allem weil ich spüre, dass ich eigendlich gar nicht gemeint bin, du aber nicht merkst, dass du die Falsche versuchst zu treffen und es eigendlich um ganz andere Dinge geht.

Ich werde mich auch beim nächsten Mal, wenn es vom Thema her passt, im Angehörigenforum engagieren, denn ich finde diese "Schwarz-Weiß-Trennung" von Angehörige/Betroffene, wie sie dir vermutlich am liebsten wäre, einfach unnötig. Wir sitzen sozusagen alle in einem Boot, und sind nicht voneinander zu trennen. Und alle Betroffene über einen Kamm zu scheren als "die Bösen" und deine Wut auf alle Depressive zu projezieren, nur weil dein Mann die Kurve nicht kriegt und du darunter zu leiden hast ( wobei jedes Opfer auch gleichzeitig ein Täter ist, jeder ist in irgendeiner Weise verantwortlich für seine Situation, das ist auch bei mir nicht anders), das finde ich unpassend und wäre schade für das Forum, wenn das so praktiziert würde. Aber ich glaube, das war nicht die Intention bei der Idee für die Umsetzung des Forums.

Ja, und ich erlaube es mir, anmaßend zu sein, wenn du es so benennen willst, dann belasse ich es bei dieser Formulierung.

Mit dir persönlich habe ich kein Problem, wie kommst du darauf?
Nur weil ich dir nicht nach dem Mund rede, damit du zufrieden bist und dich bestätigt fühlst in deinem Elend? Warum sollte ich das tun? Damit würde ich dir keinen Gefallen tun für deine Ent-Wicklung.

Zudem kenne ich dich ja gar nicht. Ich kann nur auf die Art, wie du dich mit Worten hier präsentierst, reagieren und rückmelden, und da versuche ich so authentisch wie möglich zu sein, alles andere wäre keine Hilfe. Und deine Worte bzw. Wortwahl sind oft sehr bewertend/abwertend, zeugen von einem ständigen Kampf gegen Gott und die Welt und gegen dich selbst.
Ich wünsche dir sehr, dass du bald deinen Kampf beenden kannst und die Verschnaufpause und Ruhe findest, die du dir so sehr wünschst.

@kobold

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Falls du noch Fragen haben solltest, dann lass es mich wissen. Mir ist klar, dass mein Hintergrund für diese elende Fassade eine von "tausend" Möglichkeiten ist. Und es soll auch nicht als Entschuldigung der Verhaltensweise deines Mannes dienen, sondern einfach nur meine Geschichte sein. Ich wünsche dir und deinem Mann sehr, dass diese Stagnation bald am Ende angelangt ist, damit ein neuer Weg entstehen kann. Sich eine Sackgasse einzugestehen, dazu gehört viel Mut, doch wenn man sich diesem scheinbaren Untergang hingibt, dann geschieht Heilung.

Alles Gute von
Häuptling
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Sammie,

komm wieder runter, bitte! Heee, Du bist doch gar nicht so, wie Du gerade schreibst ...

Ich hab kein Problem mit den Beiträgen von Häuptling und für mich waren sie sehr hilfreich und gut.
Auch der Nick hat für mich persönlich auch keine weitere Bedeutung. Wäre ja noch schöner, wenn man mich vielleicht nicht ernst nimmt, weil ich ja hier Kobold heiße .

Also, alles gut und ich würde mich freuen, wenn hier noch weitere Beiträge zum Thema kommen, auch von Häuptling !

Liebe Grüße und einen schönen Abend
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von wennfrid »

Hi Kobold
Ich gebe hier auch mal meine Meinung ab und zwar betreffen den Maskerade und wie lang sie aufrecht erhalten wird.
Ich sehe vieles wie bei Häuptling, keine Schwächen zeigen, nach außen den coolen Maxi, innerlich todtraurig, so habe ich viele Jahre gelebt. Es hat eine lange Zeit gebraucht, bis ich überhaupt diese Eigenschaft bei mir kapiert habe. Weiterhin glaube ich, solange man sich nicht der Depression stellt, solange wird man auch nichts zum Beseitigen, bzw. Überwinden tun.
Aber jeder Mensch ist individuell, seine Depression ist individuell und meine Meinung ist meine Erfahrung.
Bei vielen depressiven wird die Depression oft genutzt, um eigene Interessen durchzusetzen. Meine Meinung
Viel Kraft und Energie

Fridolin
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1699
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Wie lange ist es depressiven Menschen möglich die Fassade aufrecht zu erhalten?

Beitrag von Anne Blume »

An dieser Stelle bitte, wenn gewünscht, ein Neustart des Thread mit einer Rückkehr zum eigentlichen Thema.

Danke!
Anne Blume
Antworten