wie kann ich helfen???

Andreaaaaa
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Andreaaaaa »

Hallo liebe Lila...was soll ich sagen.Kopf hoch und nach vorne schauen.Wieder eine Situation die ich kenne. Auch ich habe einen kleinen Sohn, der nicht von meinem Freund ist, sondern aus meiner langjährigen Beziehung vorher.
Deine Geschichte erinnerte mich gerade an diese Episode zurück, die ich doch schon vergessen..hm..nein vergessen nicht, nur verdrängt habe.

"Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich diese Beziehung will"--von einem auf den anderen tag bekam ich diesen Satz an den Kopf geknallt, nach allem was war...

Unüberlegt und spontan.Und ich konnte nur eins sagen "FÜR -ICH BIN MIR NICHT SICHER-BIN ICH MIR ZU SCHADE!!!Wir hatten daraufhin über mehrere Tage nur sporadisch Kontakt, ich wollte ihm Zeit geben darüber nachzudenken.Blabla..lange Rede kurzer Sinn...schwer zu sagen wieviel wahrscheinlich mit den depris zusammenhängt.


Auf jeden Fall, LASS DEN KOPF NICHT HÄNGEN, denk an dich, denk an EUCH, du und die kleine..ihr habt doch euch.Das ist wichtig.Du bist nicht allein, das macht sicher vieles leichter.Tu was gut für euch ist.

Wie es weiter geht kann ja niemand vorhersehen, ich hoffe infach für dich, das es eine positive Wendung nimmt, wie auch immer die aussieht!
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

okay, also doch kein schliessen des threads

warum bin ich schon so früh wach, wenn ich doch heute hätte ausschlafen können. die maus ist beim papa und jobtechnisch bin ich ja am suchen.
warum wohl?
er hat mich um 4 uhr morgens aus dem bett geklingelt. er müsse mit mir reden (am telefon). ich hab ihm dann erklärt, dass ich geschlafen habe. die aussage seinerseits: oh ich hab gar nicht gesehen dass es noch so früh ist.

vollgepumpt mit gras, alk und tabletten. super gesprächsbasis.
hat wieder angefangen mir zus agen, ich würde ihn fallen lassen wie eine heisse kartoffel, er hätte überreagiert und er hätte nicht gesagt dass schluss ist. ich sei dies gewesen.
ich hab ihm dann erklärt, dass ich morgens um 4 nicht bereit bin eine diskussion mit ihm zu führen wenn er komplett zugedröhnt sei. ich hätte heute therapiestunde und würde mich danach per mail melden.

mein herz will ihn zurück, mein verstand sagt, es ist besser so. und ich muss an meine tochter denken....

ich glaube er würde ewig einen stress haben, dass er nicht der vater ist. dass durch sie einfach der kontakt zu meinem noch-ehemann vorprogrammiert ist.

ach. irgendwie grad alles doof. ich geh jetzt kaffee trinken.

danke für euer worte.

und ne mail hab ich verschickt
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

so. ich war in meiner therapie und wurde darin bekräftigt, was auch ihr mir alle geraten habt.
er hat gerade von m ir eine mail erhalten (da ich das gefühl habe, dass meine gesprochenen worte bei ihm auf der einen seite rein und auf der anderen seite raus gehen), dass ich für uns nur eine reale chance für eine glückliche beziehung sehe, wenn er sich in eine entgiftung/entzug begibt und danach die depression therapeutisch angeht.

ich hab keine kraft, es anderweitig weiterzuziehen. innerlich zerreisst es mich. mein herz schreit das gegenteil. aber der verstand weiss, dass es richtig ist so.

ja. soweit dazu.
sunshine45
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Lila,
das ist genau richtig so.
Ich stehe gerade auch genau vor diesem Schritt. Verstehe Dich sehr gut, aber ich bin sicher, dass es auch eine große Erleichterung sein wird.
Wie groß die ist, dass werden wir wahrscheinlich erst in einigen Wochen erkennen.
Manchmal hält man einfach an einer Beziehung fest, die eigentlich gar keine ist. Nur man merkt es nicht. (Ausgerechnet ich schreibe das jetzt!)
Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

scheinbar scheint er mich nicht ganz ernst zu nehmen. jetzt KANN er nicht in eine klinik, weil er arbeiten muss. die ganze zeit ging er nicht arbeiten, weil er sich nicht gut gefühlt hat.

naja nun gut. er hat mir jetzt halt wieder vorwürfe gemacht, ich wäre nicht für ihn da. er könne nicht auf mich bauen, es täte ihm weh zu sehen, dass wir das nicht zusammen hinkriegen.

ich hab ihm geschrieben, dass er recht hat. dass er nicht auf mich bauen kann, weil ich ihm nicht helfen kann.

ich bin gerade etwas ratlos.
es tut weh und er tut mir leid. und ich wäre gern für ihn da. reich ich ihm aber den kleinen finger, hat er das gefühl, es läuft so weiter wie bis dato.
und das will ich auch nicht.....
Marionka
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Marionka »

Hallo lila,

ich muss dir einfach sagen, wie bewundernswert ich deine Konsequenz finde. Ich wünschte, ich könnte das auch. Aber vielleicht kapier ich's ja auch irgendwann, dass das für mich keine bereichernde Beziehung mehr ist.

Kopf hoch und halte durch, das ist genau der richtige Weg, den du gehst.

Liebe Grüße von Marion
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

marionka, glaube mir, ich hab keine ahnung wie ich mit der situation umgehen würde, wenn ich keine kleine tochter hätte.
sie ist der hauptgrund, warum ich so handle wie ich handle. ich merke, dass ich für sie keine kraft mehr habe, seit ich soviel energie in diese beziehung gesteckt habe.
und ich will nicht, dass sie dieses elend mit sucht und depression in diesem ausmass mitkriegt.
vielleicht wäre meine handlung eine vollkommen andere, wäre ich "allein".
Clown
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Clown »

Hallo Lila, Marionka, ...

habt ihr euch schon mal in solchen Foren 'umgelesen'?

http://www.forum-alkoholiker.de/selbsth ... um-13.html

Vielleicht findet ihr dort auch noch Stärkung, besonders hinsichtlich der Verhaltensweisen, die das Thema Sucht mit sich bringt?



Clown
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Eckhart Tolle
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

hallo clown.
danke für den link... ich werd mich umsehen!
Clown
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Clown »

Lila, , klasse, dass du auch dafür offen bist - magst du hier berichten, ob und was es dir gebracht hat?

LG, Clown

PS: Es gibt noch viel mehr Foren zu Suchtthemen, ich selbst kenne keine, habe einfach nur gegoogelt, z.B.

http://www.nexusboard.net/index.php?siteid=1381
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Marionka
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Marionka »

Hallo Clown,

danke dir für den Link - habe schon mal kurz reingeschaut und werde mich später nochmal damit befassen; bin grad am Arbeiten und möchte mich nicht von meinem Chef erwischen lassen!

Über die Anteilnahme der Forumsteilnehmer freue ich mich immer wieder obwohl ich selbst nicht eine so große Hilfe bin. Mir fehlt einfach die Zeit - Vollzeit arbeiten, sehr kranker Vater im Haus, alleinerziehende Mutter von Zwillingsjungs....Bin deshalb zuhause selten bis nie am PC.

Seid alle lieb gegrüßt und nochmals danke

Marion
S.P.
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von S.P. »

Hallo,

wollte mich auch noch mal kurz einbringen. Der Link von Clown ist gut, aber was noch tausendmal besser ist: Eine Selbsthilfegruppe, die auch für Angehörige ist. Die gibt es überall und ich bin froh, dass ich eine solche besucht habe und jetzt auch noch immer einmal die Woche besuche (mit meinem Mann). Man lernt dort reale Leute kennen, die genau eure Probleme haben oder hatten und man lernt von den Leuten, die das alles schon überstanden haben und euch euer eventuelles Fehlverhalten darlegen können und Hilfestellung leisten. Es war anfangs auch für uns ein großer Schritt da hin zu gehen, man weiß ja nicht, was einen da erwartet ... Aber es ist und war eine Bereicherung für uns beide, haben dort richtig gute Freunde gefunden, die jederzeit für uns da sind.

Das Thema Alkohol ist hier nicht gerne gesehen, ich muss aber noch anfügen, dass bei meinem Mann in der Psych. Klinik, die den Entzug durchgeführt hat, gleich eine Medikamenteneinstellung gegen die Depressionen gemacht wurde, also auch die Depression gleich in die Therapie mit einbezogen wurde.

LG
Sibylle
Clown
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Clown »

Marion,

> aber was noch tausendmal besser ist: Eine Selbsthilfegruppe, die auch für Angehörige ist.
Sibylle, ich finde deine Beiträge absolut hilfreich gerade für die Schnittmenge Sucht/Depressionen und bin überzeugt, so wie das hier bisher diskutiert wurde, ist es völlig ok.

(Die Moderation wird schon widersprechen, wenn dem nicht so ist. )

Viele Grüße,

Clown
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Eckhart Tolle
Marionka
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von Marionka »

Hallo Sybille,

zu so einer Selbsthilfegruppe könnte ich meinen Freund nie schleppen, denn wie gesagt, sieht er ja keinen Handlungsbedarf weder was die Alkoholsucht noch die Depression angeht. Vielleicht geh ich mal alleine zu einer solchen Gruppe. Mal sehen ob es in unserer Stadt eine gibt.

Danke für den Vorschlag.

Lieben Gruß

Marion
S.P.
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von S.P. »

Ja, es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass dies ein Depressionsforum ist, aber wie auch bei vielen anderen hier, ist die Depression leider nicht allein das Problem und die Sucht ist (bei uns zumindest) so stark miteinander verkuppelt, dass man es eigentlich fast nicht einzel betrachten kann.

Aber was ich gemerkt habe: Seit mein Mann "trocken" ist, hatte er noch zwei kleine Depressionsabschnitte (immer in den Monaten Januar bis April), die aber wesentlich schwächer waren als die vorherigen. Das zeigt mir , dass der Alkohlkonsum während einer Depression die Depression noch viel schlimmer werden lässt, einen also noch mehr runter zieht und vorallem: Die Medikamente können dann natürlich auch ihre Wirkung nicht richtig entfalten.

Um auf die Selbsthilfegruppe nochmal zu sprechen zu kommen: Ich habe dort damals das erste Mal von einer "Co-Abhängigkeit" gehört und gemerkt wie sehr Co-Abhängig ich war. Jeder Betroffene, der eine Therapie macht, egal ob Therapie einer Sucht oder Depression, der kommt verändert von der Therapie zurück, das heißt er muss sein Leben total umkrempeln, sein Verhalten ändern und das müssen zwangsläufig auch die Angehörigen. Nur um die kümmert sich keiner, wenn der Betroffene therapiert wird. Und hier kommt die Selbsthilfegruppe wieder ins Spiel: Dort lernt man als Angehöriger, seine Co-Abhängigkeit langsam aber sicher abzulegen, was unheimlich wichtig für die Beziehung ist.

LG
Sibylle
S.P.
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von S.P. »

Marionka,

dann tu das, geh alleine hin und zeige deinem Partner, dass DU etwas tust. Es wird dir gut tun. Vielleicht schaffst du den Schritt. Viel Erfolg

LG Sibylle
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

sibylle, ich habe zwar keine ahnung wie sich die depression bei meinem wie-auch-immer-freund-oder-ex-freund auswirken würde, wenn sein suchtverhalten nicht wäre, aber ich bin ganz stark der überzeugung, dass sie sich anders, bzw. nicht so ausgeprägt zeigen würde.

woher ich das glaube - das weiss ich nicht. vielleicht mag es auch wunschdenken sein.


ich hab grad meine schwachen 5 min. will am liebsten alle meine prinzipien über board werden und ihn anrufen, damit er am wochenende kommt. das wäre so falsch, ich weiss.
aber es tut so höllisch weh.

er hat um "übergabetermin" seiner sachen anfang nächster woche gebeten, damit wir das schnellstmöglich "über die bühne bringen".

was ich davon halten soll, weiss ich grad auch nicht. die erklärung der situation gegenüber meiner tochter gestaltet sich auch sehr schwierig. ich will ihr partout einfach n icht sagen, dass er gar nicht mehr wiederkommt. im moment ist er krank und muss erst gesund werdne.
wie erklärt man das sonst einer dreieinhalbjährigen?
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

ach ja

@clown.

ja ich werde berichten, sollte sich etwas ergeben. erst muss ich mal warten bis die mich im anderen forum freischalten (das geschieht nur nach vorstellung) und dann muss ich schauen, ob ich da auch mein problem schildern kann, ohne dafür zu bezahlen.... (ja die wollen für gewisse foren-teile kohle haben...)


desweiteren muss ER sich ja dann auchmal noch dazu äussern wie das ganze weitergehen soll. ich versuche geduld zu haben.



fakt ist. ich hab immer noch schwache 5 min.
das hier wird irgendwie grad zum jammerthread, ich weiss.... ein dickes sorry dafür!
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

so, der x-te eintrag heute.
aber ich muss mal meiner traurigkeit und meinem frust und auch meiner wut luft lassen.

vorab - ich weiss, dass viele hier drin, schon jahre mit ihrem partner UND der krankheit leben. bei mir sind es gerade ein paar monate. und ich glaube viel mehr ist es in der tat die sucht, die stört. die mich weggehen lässt.

jedenfalls hatten wir gerade telefoniert. er völlig abgeklärt, komplett klar im kopf - so erschien es mir, ich ein heulender schlosshund, weil ich so gegen mein herzensgefühl handle.
da kann er mir an den kopf schmeissen ich würde es nur darauf auslegen, dass es mit uns eh nicht mehr funktioniert. er wisse nicht, ob er mir noch vertrauen könne, mit seinen problemen kommen könne, ich hätte nie mit ihm geredet. das käme alles so plötzlich.
er würde den entzug schon machen und die depression angehen, aber er glaube dass er dann definitiv jemand anderen an seiner seite braucht. nicht eine, die ihn in einer etwas schwierigeren situation hängen lässt und ihn erst wieder will, wenn es ihm besser geht.


- danke dafür... -ironie on- SCHATZ - ironie off -

ich versteh die welt nicht mehr. er liess nicht mit sich reden, jetzt kann ich mir daraus einen vorwurf machen lassen.
hab mich mit seinen problemen auseinandergesetzt - aber ich lass ihn fallen.
war für ihn da, IMMER wenn es ihm dreckig geht, aber er kann nicht auf mich bauen.
ich sei ja froh wenn ich ihn los sei.

oh mann, sorry leute... ich erwarte auch keine antworten. ich bin einfach nur gerade total gefrustet, enttäuscht und unendlich traurig.
und ein ganz böser und egoistischer gedanke schleicht sich ein. jetzt macht er vielleicht endlich was, dann gehts ihm gut und dann kriegt ihn eine andere. ja böse.. ich weiss. aber der gedanke ist gerade da.
und auch das tut weh.

irgendwie komm ich gerade überhaupt nicht klar. überhaupt nicht.

und wer diesen post jetzt heute auch noch liest - danke dafür
hap
Beiträge: 566
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von hap »

Hi Lila,
mein Nick ist hap bzw. früher alyssa. Ich bin Alkoholikerin und noch momentan an wiederkehrenden Depressionen erkrankt.
In Behandlung.

Seine Worte sind zwar nicht einfach im Moment für dich, sprechen aber aus meiner Erfahrung für eine gute Einstellung. Was er daraus macht, bleibt ihm überlassen.
Ich kann es verstehen, er sich in seiner Krise allein gelassen fühlt nun. Denn ich glaube nicht, wenn eine körperliche Abhängigkeit besteht, ein Nicht-Betroffener nachvollziehen kann, was das wirklich bedeutet.
Depression und Abhängigkeit von stofflichem ist ne sch* Kiste. Ein Entzug zu Hause ist nicht nur wegen dem medizinischen Aspekt gefährlich, sondern auch weil kaum ein Angehöriger wirklich erahnt, was da auf ihn zukommt.

Er wird sich mit Sicherheit mehrmals selbst überdenken, wenn er in ärztlich betreuten Entzug geht. Ob du zu ihm stehen willst trotz allem, kannst nur du ihm sagen und entscheiden.

Mehr kannst du nicht leisten momentan. (siehe Hinweis auf Alkoholforen/Angehörige)

Sobald ein Missbrauch von Alkohol übergegangen ist in die Abhängigkeit, ist es eine eigenständige Erkrankung, die vorrangig vor der Depression behandelt werden muss.
Leider schauen viele Menschen einfach nur so zu, obwohl sie darum wissen. Und damit meine ich, dass ich auch hier schon von krassen Schilderungen von Entzugsproblematiken gelesen habe und die Partner trotz allem nix unternahmen.
Fahrlässig aus meiner Sicht.


Gruß, hap
lila_80
Beiträge: 43
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

hallo hap,

ich finde es nun ehrlich gesagt schön, dass eine direkt betroffene sich meldet.
was mir auffällt durch deinen post ist, dass mich - so fühle ich es gerade - die hilflosigkeit so sauer macht.

ich weiss in dem moment einfach nur, dass ich mein kind schützen muss. ich weiss nicht, wie ich handeln würde, hätte ich keins.

danke für deine worte. auch wenn sie mir nicht helfen, sie regen zum nachdenken an.
nichtsdestotrotz tut es weh, zu hören, dass ich angeblich verwantwortlich sei, dass es ihm jetzt gerade so mies geht.

alles gute für dich!
S.P.
Beiträge: 66
Registriert: 13. Nov 2007, 12:22

Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von S.P. »

Hallo Lila,

zieh dir bitte nicht den Schuh an und mache dir Selbstvorwürfe. Du bist keineswegs daran schuld, dass es ihm schlecht geht. Es ist immer noch er, der die Flasche ansetzt und er, der nichts dagegen tut. Das ist auch ein Verhalten der Co-Abhängigkeit, dass man immer erst mal bei sich selbst den Fehler sucht...

Und klar, wird sich sein Verhalten ändern, wenn die Sucht weg ist, dann hat er einen klaren Kopf und kann auch mal an etwas anderes denken als Alkohol und mit freiem Kopf die Depression angehen - Wenn er das will.

So wie hap sagt, er hat jetzt eine gute Einstellung, vielleicht hat er durch dein Verhalten seine Einstellung geändert. Er will ja jetzt (hoffentlich) einen Enzug machen und dann die Depression behandeln lassen. Und ihm werden in einer Alkoholtherapie schon die Augen geöffnet werden und er wird merken, dass du nicht anders handeln konntest. Eine Freundin von uns hat vor vielen Jahren einmal die Polizei gerufen, als ihr betrunkener Ehemann sie geschlagen hat - Das hat ihn, der 15 Jahre lang abhängig war, dazu gebracht, eine Therapie zu machen, damit seine Frau und die Kinder wieder zu ihm zurückkommen. Heute ist er seit 20 Jahren trocken und ist seiner Frau heute noch unendlich dankbar, dass sie damals die Polizei geholt hat, sonst würde er vielleicht heute noch trinken oder hätte sich schon totgesoffen. Das nur ein Beispiel von vielen, dass manche Betroffene einfach so ein Erlebnis brauchen, um endlich eine Therapie an zu gehen. Aber es ist für uns Angehörige schwer und es tut unendlich weh, ich weiß.

LG und Gute Nacht
Sibylle
lila_80
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Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

guten morgen. mir gehts heute etwas besser.
JA, er muss jetzt was tun. und wenn er danach das gefühl hat, dass er jemand anderen an seiner seite braucht, dann ist es so. dann bin ICH diejenige die damit klarkommen muss.
ich kann grad nicht mehr tun als ihm klar machen, dass ich ihn will, aber ohne drogen. die depression danach gehe ich gerne zusammen mit ihm an, das weiss er.
wie gesagt, ob er das dann mit mir durchziehen will oder nicht, muss er entscheiden.

ich werd mir jetzt ein gutes wochenende mit meiner kleinen machen und hoffentlich es schaffen, nicht zuviel darüber nachzudenken...
lila_80
Beiträge: 43
Registriert: 15. Sep 2010, 11:06

Re: wie kann ich helfen???

Beitrag von lila_80 »

so, heute ging es mir eigentlich gut.
dann aber wieder ein anruf und meine gute laune war dahin.
mir wurde einmal mehr gesagt, ich sei die grösste enttäuschung des lebens und dass er in den entzug geht, aber für sich und dass er mich danach auch nicht mehr braucht. dann hätte er was besseres verdient als mich.

hmm.. ich weiss so überhaupt nicht mehr was ich noch denken und fühlen soll.
er tut mir nur noch weh, wenn wir telefonieren. ganz lassen kann er den kontakt auch nicht. ER meldet sich stets wieder.

irgendwie bin ich echt ratlos.
und es schmerzt. ich könnt grad nur noch kotzen.
Prado
Beiträge: 7
Registriert: 21. Sep 2010, 19:21

Kann ich meinem depressiven Bruder helfen? Wenn ja – wie?

Beitrag von Prado »

Mein Bruder hat eine schwere Depression hinter sich, die auch medikamentös behandelt wurde. Die Medikamente hat er vor etwa einem Jahr ausschleichend abgesetzt. Er war zwar nicht mehr so leistungsfähig wie früher, es ging ihm aber scheinbar recht gut. In all diesen Jahren hatte ich aber relativ wenig Kontakt zu ihm.

Im Juni diesen Jahres ist er vorübergehend zu meiner Mutter gezogen, um sie bis zu ihrem Tod Anfang Juli zu pflegen. Das hat er in großer Geduld und Gelassenheit getan. In dieser Zeit haben wir uns oft getroffen. Nach dem Tod meiner Mutter haben wir an drei Wochenende gemeinsam den Haushalt aufgelöst. In all dieser Zeit, während der Pflege meiner Mutter und auch die Wochen danach schien es ihm sehr gut zu gehen. Abgesehen von den Phasen der Trauer hat er gescherzt und gelacht wie früher.

Er lebt seit 17 Jahren mit einer Frau zusammen. Während der Zeit, die er bei meiner Mutter bzw. bei mir gewohnt hat ist mir und meiner Lebensgefährtin aufgefallen, wie gedämpft und bedrückt seine Stimmung war, wenn er mit ihr telefoniert hat. Am Ende meiner Zeit bei mir sagte er, dass er an Trennung denke. Da er aber finanziell von ihr abhängig ist (eine längere Geschichte) müsse er das schrittweise tun. Er war voller Pläne, wollte aber zunächst mit ihr den geplanten Jahresurlaub antreten und dabei alles mit ihr klären.

Danach hat er sich lange nicht gemeldet. Als ich anrief stellte sich heraus, dass er einen schweren Rückfall erlitten hat und wieder schwer depressiv ist. Er will wieder eine Therapie beginnen, wobei seine Partnerin großen Einfluss nimmt und Therapeuten und ggf. eine Klinik für ihn aussucht (sie ist Psychologin).

Nach allem was ich von der Beziehung weiß (seit 10 Jahren kein Sex, keine Zärtlichkeiten, viel Streit, dazu merkwürdige geschäftliche Verknüpfungen und Abhängigkeiten) habe ich Sorge, ob er in dieser Umgebung wirklich aus seiner Depression herauskommt. Ich sehe nur die zwei Gesichter meines Bruders vor mir: Der gelassene, humorvolle Bruder, der Veränderungen plant, und der bedrückte, gedämpfte Charakter, sobald seine Partnerin ins spiel kommt.

Ich habe großen Respekt vor anderen Beziehungen. Ich will mich auch nicht einmischen. Aber sowohl ich als auch meine Partnerin sind überzeugt, dass er zumindest zeitweise „Tapetenwechsel“ braucht. Ich hab ihm angeboten, bei mir zu wohnen (wäre kein Problem) und angeregt, sich zumindest einen Therapeuten in meiner Stadt zu suchen und die Fahrt als regelmäßige Aufgabe zu verstehen und uns bei der Gelegenheit regelmäßig zu treffen. Er hat darauf nicht reagiert und meldet sich nicht mehr.

Was kann ich tun? Kann ich was tun??


Das Thema passt wohl nicht in diesen Strang, ich werde daher ein eigenes, neues Thema aufmachen!


Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet
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