Der Umgang mit Schizophrenie

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flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Der Umgang mit Schizophrenie

Beitrag von flower123 »

Hallo liebe Foristen!

Falls dies hier nicht hereinpasst:
gibt es ein anderes Forum?
Also, es geht um meinen Bruder:
er hat - laut TK - eine mittelschwere depressive Episode (wurde mir auch diagnostiziert, als ich in derselben TK war) und wurde diese Woche auf Schizophrenie untersucht.
Die Ergebnisse der Tests erhält er morgen oder übermorgen.

Ich würde gerne in die Runde fragen, wie ihr damit umgeht und wie ihr euch davor schützt, dass es euch nicht mitrunterzieht?

Momentan fällt es mir sehr schwer, seine "Art" auszuhalten...

Vielen lieben Dank!
white orchid
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Der Umgang mit Schizophrenie

Beitrag von sunshine45 »

Ich hoffe ganz fest, dass das Ergebnis negativ ist und er nicht daran leidet.
Seit einigen Wochen steht der Verdacht und noch einige andere Faktoren bei meinem Ex-LG im Raum und ich kann Dir sagen, dass die Abgrenzung enorm schwer fällt bzw. fast gar nicht möglich ist.
Es gibt kaum noch Gespräch in denen Dinge nicht völlig verzerrt wahrgenommen werden, ich weiß manchmal wirklich nicht wen ich vor mir habe, mal aggressiv, mal sehr introvertiert, dann wieder der absolute Lebemann mit glänzender Laune ...
Außenstehende bemerken meist überhaupt gar nichts davon, weil der Erkrankte der absolut perfekte Schauspieler ist und nur die direkten Angehörigen das richtige Gesicht bzw. die unterschiedlichen Personen wahrnehmen können, aber meist auch erst dann, wenn sie davon wissen. Sonst kann man sich das ganze Verhalten überhaupt nicht erklären und geht daran schlicht und ergreifend kaputt.
Bei meinem Ex-LG heißt das aktuell, dass der countdown läuft und ich eigentlich nur noch auf den absoluten Zusammenbruch warte und somit die Chance kommt, dass er in die Klinik geht, wenn es dann nicht schon zu spät ist.
Ich wünsche Dir von Herzen ein besseres Schicksal, denn man befindet sich im Umgang mit einem daran erkrankten Menschen nur noch in allergrößter ständiger Anspannung, die eigentlich gar nicht auszuhalten ist...
Aber da Dein Bruder ja in der Klinik ist/war? und sich dann hoffentlich auch behandeln läßt, hast Du doch schon mal eine Perspektive ...
Man kann sich als Angehöriger immer nur versuchen darüber klar zu werden, dass man selbst nicht helfen kann und wenn der Erkrankte "unerträglich" wird, ihm einfach zu sagen, dass man in mag egal wie er gerade ist und wenn es zu schlimm wird einfach zu gehen ...
Die daran Erkrankten selbst merken ja, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und das macht sie auch sehr ängstlich und sie fühlen sich nicht liebenswert, daher ist es wichtig immer wieder zu bestätigen, dass man sie mag und sie wichtig sind.
Alles Liebe
von der Koboldin
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freebird
Beiträge: 1137
Registriert: 15. Dez 2003, 13:58

Re: Der Umgang mit Schizophrenie

Beitrag von freebird »

Hallo

hier handelt es sich um ein reines Forum für Betroffene und Angehörige von Depressionen.

Es gibt ein extra Forum für Schizophrenie. Ich hab mal für dich gegoogelt.

www.kompetenznetz-schizophrenie.de

Schau doch mal da nach.

Viele Grüße
Corinna
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Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Der Umgang mit Schizophrenie

Beitrag von sunshine45 »

Ja genau, danke corinna für den Hinweis.
Dort habe ich mich auch angemeldet und ich kann es Dir nur empfehlen Dich auch mal dort umzusehen White Orchid.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
von der Koboldin
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flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Der Umgang mit Schizophrenie

Beitrag von flower123 »

Vielen lieben Dank, kobold und Corinna!

Mein Bruder befindet sich jetzt seit knapp 2 Wochen in der Tagesklinik und heute hat er die Bestätigung bekommen:
er befindet sich in der Prodromalphase.
Als wir uns heute trafen, meinte er, ich solle mir keine Sorgen machen.
Auf mich wirkte er ziemlich ruhig und gefasst.

Nochmals vielen vielen Dank für eure Hilfe!
Ich gebe nicht auf; das habe ich noch nie

Heute habe ich ihm auch ganz ehrlich gesagt, dass ich mich neulich ein paar Tage von ihm distanzieren musste, weil ich nicht wusste, wie ich mit ihm umgehen sollte.
Aber er ist und bleibt der beste Bruder der Welt!!!

Ganz liebe Grüße!
w.o.
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